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Restaurierung DDR Röhrenverstärker MV3

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saitenschrott:
Hallo,

ich habe ein neues Projekt und zwar einen alten MV3 zu restaurieren.
Alle Bauteile sind noch original und der Amp funktioniert im Großen und Ganzen.
Klingt gut und ist verhältnismäßig laut für seine 12 Watt.
Allerdings brummt er moderat und hat ein unregelmäßiges Knistern, unabhängig davon, ob die Eingänge belegt, die Klangregler bzw. Lautstärke auf oder zu sind. Als erstes hatte ich die Röhren (bis auf die EF 86) getauscht, kein Erfolg.
Der nächste Schritt wird sein, die Elektrolytkondensatoren nacheinander zu tauschen,
da der Amp mittlerweile fast 35 Jahre auf dem Buckel hat.

Ersetzen möchte ich C16 (10µ, 350/385V), C23 (100µ, 15V) und C7 (1µ, 350 V).

Für den C16 und den C23 habe ich Elektrolytkondensatoren mit passenden Werten bekommen.

Nur für den C7 habe ich nichts Identisches da. Entweder einen Elektrolytkondensator mit    2,2 µF, 450V 
oder einen Folienkondensator von Solen Fast mit 1µF, 630V.

Einen Schaltplan habe ich beigefügt, mehr Details finden sich bei Jogis Röhrenbude.

Meine Fragen:

1)   Gegen was sollte ich den C7 tauschen, Elyt 2,2 µF oder Folie 1µF?
      Was passiert wenn ich den ursprünglichen Wert von 1 µF mehr als verdopple?

2) Wenn es nach den getauschten Kondensatoren immer noch brummt, was sollte ich noch   
     tauschen?

3) Knistern: Was könnte die Ursache sein und wie kann ich diese „einkreisen“?

Eine letzte Frage: Zur Sicherheit habe ich bisher solange gewartet (und gemessen!), bis die Ladeelkos leer waren.
Ich würde sie aber gern wie bei meinem Fender dry sucken. Geht das am besten über den Pin 6 der ersten ECC 83 Röhre oder was schlagt Ihr vor?


Vielen Dank im Voraus,
Saitenschrott

LöD:
das ist ja mal echt ein vorbildlicher schaltplan wo auch P für die Rs und Umax für die Cs mit angegeben wird! das sieht man selten.
ich verstehe nicht ganz, warum der C7 350V abkönnen muß wenn da doch nur 76V anliegen?
der c7 ist so weit ich weiß der glättungskondensator für die schirmgitterspannung.
1µ ist hier wohl üblich. ob 2µ2 da evtl. des guten zuviel wäre, weiß ich nicht.

loco:
Hallo
Direkt nach dem Einschalten ist die Spannung an C7 bedeutend höher ,da die EF86 erst mal aufgeheizt
werden muß um die Betriebswerte zu erreichen! 2,2 µ  Elkos sind auch in Ordnung an der Stelle.
Gruß aus Hamburg --.-loco

_peter:
Hallo,

vielleicht lohnt es auch, wegen des Knisterns, mal die Gleichrichterdioden zu tauschen?
Der Sieb- und Ladeelko ist nach 35 Jahren bestimmt auch nicht mehr fit - der MV3 ist
ja sehr kompakt aufgebaut und die kriegen bestimmt gut Hitze ab...
Zumindest kannst Du dann hinterher das Netzteil als Fehlerquelle weitestgehend ausschließen.

Grüße, Peter

saitenschrott:
Hallo Peter,

vielen Dank. Hast Du einen Tip, wo man die Gleichrichterdioden herbekommt?
Die genaue Typenbezeichnung lt. Schaltplan ist 5 Y 104.

Den Lade-/Siebelko würde ich auch tauschen wollen, das Original gibt es noch bei Jan Wüsten.

Zum Entladen der Elkos: Ich wollte unten an die Leiterplatte am Pin 6 der 1. ECC83 eine kleine Lötöse anbringen,
um dann mit einem Klemmkabel auf Masse die Restladung zu eliminieren. Geht das so?

// Dirk

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