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Schaltungsvariante Phasenumkehrstufe

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gundeyu:
Hi,
ich habe eine Frage zu einem Schaltungsdetail zu einer Gegentaktleistungsendstufe. Vielleicht kann mir da jemand mit Erfahrung weiterhelfen:
wenn man für die Phasenumkehrstufe den Anoden- und Kathodenwiderstand der Röhre (z.B.ECC81) etwa gleich gross wählt, resultiert das in einer Verstärkung von 1 bzw -1 des Eingangssignals und die Signale anr Anode und Kathode können zur Ansteuerung der Gitter der beiden Endröhren eingesetzt werden (über Kondensatoren entkoppelt).
Soweit ich verstanden habe, kann aber ein Problem darin bestehen, dass die Ausgangsimpedanzen der Signals an Anode und Kathode aufgrund der Röhrenimpedanz unterschiedlich ist; da aber mit diesen Signalen die Gitter der Endröhren angesteuert werden, und das nicht völlig leistungslos geschieht, kann die unterschiedliche Impedanz zu (unnötigen?) Verzerrungen führen.
Ich habe nun in diversen Schaltungen 2 Varianten gefunden, um diesen Effekt zu kompensieren; mich würden aber Vorteile/Nachteile der jeweiligen Methode interresieren (um schliesslich entscheiden zu können was für mich besser geeignet ist)

1) Kathodenwiderstand mit Poti versehen, so dass die Verstärkung nicht genau |1| ist, um damit die ungleichen Impedanzen auszugleichen
2) Längswiderstand im Pfad mit geringerer Impedanz zwischen Röhre und Auskoppelkondensator für die Endstufe, um die Ausgangsimpedanz zu erhöhen und damit anzugleichen.

Methode 1) sagt mit intuitiv eher zu , da man mit dem Poti etwas ausgleichen kann, Methode 2 könnte aber den Vorteil haben, dass es dann erst gar nichts auszugleichen gibt...
Ich bin auch im Moment gar nicht sicher, ob die Röhrenimpedanz nicht auch frequenzabhängig ist (oder abhängig vom Eingangssignalamplitude) und somit mit einem Festwiderstand im Längszweig tatsächlich korrigiert werden kann?

Oder aber ist die potenzielle Verzerrung durch umterschiedliche Ausgangsimpedanzen so gering, dass man sich darüber keine Gedanken machen muss?

Danke schon einmal.

KippeKiller:
Hallo,

bei Valvewizard.co.uk wird zum Impedanzausgleich ein 10k Längswiderstand bei der ECC81 verwendet.
Zu finden unter dem Menüpunkt Cathodyne (so wird diese Art der Phasenumkehr auch genannt)

In Orange-Verstärkern wird der/die/das Kathodyn zum Beispiel aber auch ohne einen Längswiderstand oder Poti an der Kathode verwendet, und die Marke hat keinen schlechten Ruf / Klang.

Bei der Variante mit dem Poti liegt Gleichspannung auf eine Spannung an selbigem an, was man nach Möglichkeit vermeiden sollte.
Wenn denn dann meiner Meinung nach die Variante mit dem Längswiderstand.

Das die Verzerrungen durch die unterschiedliche Ausgangsimpedanz von Anode und Kathode im Kathodyn per se als Verzerrungen hörbar sein werden glaube ich jedoch nicht.
Gedanken kann man sich ruhig darüber machen den Auswirkungen auf den Klang kann es schon haben.

Schönen Gruß

Mathias

Edit: War zu spät, zu viel andere Sachen im Kopf gehabt und schon schreibt man Stuss, tut mir leid.

Kpt.Maritim:
Hallo

das Problem tritt erst im Hochtonbereich auf und wird erst gravierend, wenn Trioden in der Endstufe verwendet werden, die haben nämlich eine nnensewerte Eingangskapazität. Während die Kathodenanzpafung die Millerkapüazität der Triode noch treiben kann, gelingt das beim Anodenabgriff nicht mehr.

Wie große das Problem ist, kannst du kinderleicht berechnen. Berechne doch einfach die Impedanz auf beiden Seiten, die Eingangskapazität der nächsten Stufe ist dem datenblatt entnehmbar.

Beide Korrekturmaßenehmen sind Mist. Die srete weil man so zwar die Asymmetrie der hohenm Frequenzen ausgleicht, sich aber eine bei niedrigen herbeiregelt. Die zweite weil man sich da einen  Spannungsteiler baut, der auch wiederum zur Asymmetrie führt. So lange du keine Trioden treiben willst ist Katodyn ohne jegliche Maßnahmen eine der besten Phasenumkehrstufen. Nur ZÜs und Long Tailed Pairs mit sehr langem Tail bzw. Konstantstromquelle kommen da ran, jedenfalls, wenn es um Hifi geht.

Viele Grüße
Martin

gundeyu:
Vielen Danke für die Antworten. Ich werden dann erstmal einen Längswiderstand einplanen.

Laut Datenblatt hat eine Endröhre z.B. ~10pF Gitterkapazität, es ist aber keine unterschiedliche Kapazität für Pentoden - oder Triodenbetriebsart erwähnt. Ist denn die Kapazität betriebsartabhängig?
Wenn in UL-Betriebsart sich die Röhre je nach Amplitude mehr als Triode bzw mehr als Pentode verhält, ändert sich dabei auch die Gitterkapazität merklich?
Gruss
Gunnar

 :gutenacht:



Kpt.Maritim:
Hallo

Oh weh, ich glaube mit deinem Wissenstand würde ich mir über Längswiderstände keine Gedanken machen. Berechne doch einfach mal den Eingangswiderstand deiner Endstufe. Und die Ausgangswiderstäande der Katodynstufe. Wenn erstere immer groß im verhältnis zu letzteren sind, ist doch alle s kein Problem. Nur bei Trioden ist da wegend es Millereffektes etwas zu befürchten.

Kann es sein, dass du weder Eingangs- noch Ausgangswiderstände berechnen kannst? Und noch nie etwas vom Millereffekt gehört hast. Wenn dem so ist, hast du andere Sorgen als Längswiderstände.

Viele Grüße
Martin

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