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Kleine Bassreflexbox
KippeKiller:
Hallo zusammen,
für meinen Bassverstärker mit wenig Watt brauche ich noch eine Box die das ganze adäquat wiedergibt.
Martin hat mir schon einige Eckdaten genannt nach denen ich mich richte jedoch sind noch ein paar Fragen offen.
Zum Einsatz kommt dieser Lautsprecher:
KLICK MICH!
Die Box sollte ein Volumen von 15 Litern haben und der Helmholtzresonator eine Tiefe von 8,5cm bei einer Fläche von 15cm².
Offen ist nach wie vor die Frage welches Holz ich verwenden sollte.
Einerseits schwebt mir ein Gesamtkonzept aus Verstärker und Box aus dem gleichen Holz ohne Bezug vor, vielleicht dunkel lasiert oder gebeizt. Da ergeben sich jedoch erhebliche Kosten sowie das Problem der Verfügbarkeit solch edel aussehender Harthölzer in entsprechenden Abmessungen.
Wollte Eiche massiv aber das is nich drin, wenn auch verfügbar ;)
Andererseits ist die Schaltung des Verstärkers auf einfachheit und zweckdienlichkeit, und erst an zweiter Stelle auf den optischen Aspekt ausgelegt. Warum also dann bei der Verkleidung mit dem ganzen Konzept brechen?
Wichtig ist dass Box und Headshell aus einem Holz "geschnitzt" sind, ob man das Holz nun sieht oder nicht sei erst einmal wieder sekundär.
Konkret gfragt lautete dies also:
-Welches Holz empfiehlt sich aus technischer Sicht für eine Bassreflexbox dieser Bauart?
-Welche Stärke sollte das Holz mindestens haben?
-Soll ich Verstrebungen einplanen oder sind die bei solch geringen Leistungen nicht nötig?
-Welche Möglichkeiten gibt es dieses Holz wenn notwendig optisch aufzupeppen, Tolex würde ich gerne erst einmal an weniger dringlichen Projekten ausprobieren.
Das Headshell soll aus dem gleichen Material sein da es mit dem Lautsprecher eine Einheit bilden soll.
Wenn ich die Stärke des Holzes für die Box kenne kann ich erst mit dem endgültigen Plan für das Headshell loslegen da die Seiten der beiden Teile bündig sein und der Lautsprecher eine Aufnahme für die Füße des Verstärkers bereitstellen soll.
Skizzen in digitaler Form habe ich nicht, bei allzu regem Interesse werde ich versuchen was zu zimmern,
wird aber definitif weit von den Plänen auf dem Papier abweichen weil ich das nicht gut kann :angel:
Mit dem Boxenbau habe ich mich bislang noch überhaupt nicht auseinandergesetzt, ich hoffe ihr könnt mir etwas helfen.
Dank sei euch gewiss :)
Schönen Gruß
Mathias
Kpt.Maritim:
Hallo Mathias
--- Zitat ----Welches Holz empfiehlt sich aus technischer Sicht für eine Bassreflexbox dieser Bauart?
-Welche Stärke sollte das Holz mindestens haben?
--- Ende Zitat ---
Beide Fragen sind nicht einzeln beantwortbar.
Wenn es schön aussehen und trotzdem nicht dröhnen soll kann man ein sandwich machen. 6mm Faserplatte werden mittel Neopren mit 4mm Sperrholz deiner wahl verkleibt. Neopren bleibt dabei als Kleber zwischen Platten flexibel. Dadurch für jegliche Schwingung sofort zu Reibung, kurz: die Platten neigen nicht zum Schwingen, die innere Dämpfung ist enorm. Ich habe schon einige Boxen aus diesem Sandwich gebaut, da dröhnt nix.
Eine andere Varainte wäre wohl Birke, sei es Multiplex oder oder normales Brett. Dieses Holz sieht nach garnichts aus, es ist hell-gelb-grau ohne besondere Maserung. Früher wurde viel mit Bierlack gearbeitet, um billige Hölzer optisch aufzuwerten. Vielleicht wäre diese alte Gestaltungstechnik was für dich.
Eins ehr schönes Holz, dass man problemlos bekommen sollte, wäre noch Linde. Linde ist eines der am besten zu verarbeitenden Hölzer. Es ist das Schnitz- und Drechselholz schlechthin.
--- Zitat ---Soll ich Verstrebungen einplanen oder sind die bei solch geringen Leistungen nicht nötig?
--- Ende Zitat ---
Auch das hängt vom letzgültigen Material ab. Ein sehr dünnes z.B. 10er Multiplex wirst du eventuell verstreben müssen, das oben beschriebene Sandwich eher nicht. Eine verstrebte Konstruktion ist etwas arbneitsaufwändig aber in anderer Hinischt interessant. Sie ist in der Regel sehr leicht. Ein bisschen Mitschwingen schadet auch nichts, du baust keine Hifibox, so lange es nicht dröhnt ist alles OK.
Ob du streben musst, hänkt auch von den Spannweiten ab. Wenn du insgesamt kleine Spannweiten hast, ist das natürlich viel günstiger. Allerdings ist ein Würfel auch nicht ideal, was es stehende Wellen im inneren angeht, obgleich dessen SPannweiten ideal sind. Folgende Seitenvershältnisse habe sich bei den vielen Boxen der letzten Jahre für mich als Optimum herausgestellt:
1 zu 1,62 zu 1,41
Das ist der Goldene Schnitt und die Wurzel aus zwei.
--- Zitat ---Welche Möglichkeiten gibt es dieses Holz wenn notwendig optisch aufzupeppen, Tolex würde ich gerne erst einmal an weniger dringlichen Projekten ausprobieren.
--- Ende Zitat ---
Bierlack kann interessant sein. Furnieren ist schön, bedarf aber viel Übung. Mal was ganz perferses:
Nimm MDF (keine Spanplatte) sagen wir mal 12mm, schleife und lackiere es. Es verändert dadurch seine Frabe und wird Dunkelbraun. Nach mehreren dünnen Lacksichihten bekommt es beinahe das Ausssehen von etwas Wurzelholzfarbenen. Wenn dud en Klarlack mit Myxol abtönst bekommst du sogar etwas sunnburstartiges hin. MDF ist normalerweise nicht der Bringer für Musikerboxen, aber dein Geschoss soll, glaube ich, nicht roadtauglich werden, sondern zum Üben sein.
Viele Grüße
Martin
franzoz:
Hi
Vielleicht hilft dir das ein wenig weiter:
http://www.rockprojekt.de/Projekte/Texte/Bassbox2.pdf
Da bin ich vor einigen Tagen beim Stöbern im Web drauf gestoßen.
Hier gibt's übrigens noch ein paar andere interessante Artikel:
http://www.rockprojekt.de/Projekte/projekte.htm
Gruß Cédric
KippeKiller:
Hallo,
@Cédric: Die Seite hab ich auch schon entdeckt, allerdings ist mir eine Foldback-Lösung noch etwas zu hoch gegriffen für eine Erstlingsbox die im ersten Anlauf dann auch schon gut klingen und aussehen sollte.
Trotzdem danke :)
@Martin: Material und Stärke gehen Hand in Hand, da hätte ich mich reflexiver ausdrücken können bei den beiden Fragen.
Zur Sache:
Lindenholz gefällt mir, da werde ich die Finger danach ausstrecken und sehen was mir der Schreiner meiner Wahl für ein Angebot machen kann. Aus Mangel an Erfahrung und Werkzeug werde ich die Holzteile anfertigen lassen.
Beim Headshell wird einiges auf Gehrung zu sägen sein, das wird 100%ig nicht im ersten Anlauf klappen und zu verschenken habe ich im Moment nichts.
Die Sandwich-Lösung wäre natürlich ein weiteres technisches Schmankerl mit dem man aufwarten könnte, jedoch wird es an den Kanten sichtbar sein und müsste wieder verblendet/kaschiert werden. Aus diesem Grund wollte ich zu Massivholz greifen da solches auch an den Schnittkanten nach Holz aussieht und keiner allzugroßen optischen Aufbesserungen bedarf, hier steht lediglich der Schutz des Materials im Vordergrund. Sandwich kommt in Frage wenn aus Linde nichts wird.
Alte Gestaltungstechniken sind immer gerne gesehen, ich habe auch diverse Möbel mit eben jenem Bierfarbenanstrich und könnte mir das im Birkenfall gut vorstellen. Allerdings brauchte es auch hier etwas Übung bis die Technik säße und es nach was aussieht.
Was die Abmessungen angeht bewege ich mich im Bereich von 20 x 30 x (20 + x) cm [H x B x T], also grob 1 x 1,5 x 1,x Nahe dran am goldenen Schnitt.
Ich mag dieses Verhältnis auch sehr da es auf einen Betrachter immer angenehm wirkt und leicht zu fassen ist, sprich es bleibt auch leichter im Gedächtnis. Ausserdem ist es einfach das natürliche Verhältnis schlechthin, man betrachte seine Hand etwas genauer, gerne auch bis zum Oberarm und dem Rest des Körpers ;)
Einen Würfel will ich vermeiden, um den Quader komme ich jedoch schwer herum, schließlich soll der Verstärker stabil auf der Box Platz finden und kein Firlefanz dafür nötig sein.
MDF is sicherlich preislich eine gute Wahl, da jedoch der Verstärker im gleichen Holz und gleicher Optik wie die Box verkleidet werden soll wirkt mir das ganze dann zu endzeitmäßig.
Das wäre eher etwas im Bereich "Designstudien für den nuklearen Winter" dann aber mit Hamsterrad zu Stromversorgung ;D (spaß beiseite)
Also schaue ich mal nach Lindenholz, Stärke 15 - 20 mm, maximale Kantenlänge werden ca. 35cm in der Breite. Wenn es massiv zu bekommen ist werde ich Massivholz nehmen.
Noch eine Frage zur Verbindung der Platten der Box:
-Empfiehlt es sich eine Art Käfig/Gerüst aus Leisten zu bauen und die Platten darauf zu montieren?
--Oder soll ich die Platten direkt miteinander verschrauben/verholznageln?
-Das sogenannte Speaker-Baffle ist, wenn ich das richtig verstanden habe die Schallwand in der der Lautsprecher montiert ist. Welche Dinge soll ich bei der Montage beachten?
Und:
Wie sieht es mit rechten Winkeln innerhalb der Box aus?
Soll man sie brechen um Verwirbelungen innerhalb des Resonanzraums zu verhindern oder kann man sich die Mühe sparen?
Als Waldorfschüler hab ich so meine Vorbehalte gegen 90° ;D
Roadtauglich soll das Ganze in der Form werden als dass ich den kleinen schon zu Auftritten in kleinen Clubs mitnehmen wollte, entweder über Mic abgenommen oder an einem Lastwiderstand direkt ins Pult.
Es sollte also nicht auseinanderfallen wenn man ihn mal anpackt, und keiner sollte zu Schaden kommen wenn er mal dranlangt.
Soweit denn danke und einen schönen Sonntag euch allen.
Schönen Gruß
Mathias
Kpt.Maritim:
Hallo
Ein leistengestellt mit Platten zu belegen wird nichts, das gestell ist zu krumm. Die Methode des Aufbaus richtet sich nach dem Material.
Viele Grüße
Martin
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