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Umbau/Optimierung der MusicMan HD500 (Bassamp) Vorstufe

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DocBlues:
Hallo - noch ein Alternativvorschlag:

Falls es die Platine zuläßt oder die Röhrenstufen frei verdrahtet sind, mach folgendes: 2 Stufen mit 100 K hintereinander. An den Kathoden je zwischen 1,2 und 2,2 K - je nach Geschmack. Dazwischen der Volume-Regler (470K) - ggf. mit Paralleschaltung aus 470 K und 1 nF davor (gegen das Matschen beim Zerren der zweiten Stufe). Nach der zweiten Stufe mit Spannungteiler (etwa 220 K auf 10 K ) auf OP-Amp Niveau bringen (Spannungsteiler) mit Verstärkung der folgenden OP-Amp Stufe so anpassen, dass die OP-Amps nicht zerren.

Eingangskondensatoren wie oben beschrieben. Koppelkondensator zwischen 1. u. 2. Röhrenstufe 22 nF Solen Fast oder OrangeDrop . Koppelkondensator nach zweiter Röhre 100nF - passend zu den 220 K . (Falls dahinter noch ein kleinerer Widerstand parallel liegt, solltest Du diesen vergrößern.

Wie gesagt: Fang mal mit der Neuabstimmung und dem Upgrade der Eingangskondensatoren an. Das kann schon Wunder wirken und zu zerbastelst den Amp nicht.

So long,

DocBlues

P.S.: Ich habe mehr an den alten MM Amps gebastelt - aus der Pre Ernie Ball Zeit. Als Bass-Amp habe ich einen 150 W Amp mit reiner OP Amp Vorstufe und einem speziellen Dioden-Limiter. Dass Ding klingt nach Bauteile-Upgrade und ein paar Modifikationen der Bauteilwerte richtig gut und punchy.





dimashek:
Hi Doc Blues. Vielen Dank für deine Beiträge, hat mich gut weiter gebracht.
Ja, das Ding hat ein EQ, den lasse ich meistens aus, und ein Limitter, nur greift der erst bei höllischer Lautsstärke zu und ist eher als Endstufen-Schutz gedacht.
Du hast recht. 1uF ist ein Elko. Sonstige Koppel-C's sind alle kleine 1uF MKT (raster 7,5 mm). Und die Platine ist ziemlich eng. Kennst du vielleicht guten kleinen MKP 1uF bis raster 12,5mm.Oder meinst du ein kleinerer reicht auch(220n-470n). Bei Röhrenschaltungen reich ja 22n-47n aus, aber OPV-Schalt. haben viel kleinere Eingangswiderstände.
 Ich bin kein Freund von Mkt, die klingen für mich genauso schlecht, wie Elkos. Zur Not baue ich die Wima MKS 02( polyesther) rein, die sollten passen.


--- Zitat ---2 Stufen mit 100 K hintereinander. An den Kathoden je zwischen 1,2 und 2,2 K - je nach Geschmack. Dazwischen der Volume-Regler (470K) - ggf. mit Paralleschaltung aus 470 K und 1 nF davor (gegen das Matschen beim Zerren der zweiten Stufe). Nach der zweiten Stufe mit Spannungteiler (etwa 220 K auf 10 K ) auf OP-Amp Niveau bringen (Spannungsteiler) mit Verstärkung der folgenden OP-Amp Stufe so anpassen, dass die OP-Amps nicht zerren.

--- Ende Zitat ---
Genau an so etwas habe ich gegacht, nur statt den Spannungsteiler halt ein Tonestack.
Ich versuche nicht, den Bassman sound zu erreichen, den kenne ich nicht mal.
Hatte vor disem Amp einen Roost 100, 100Watt 4xEL34 mit Partridge Trafos, Hiwatt-Sound mit etwas mehr Overdrive.Und der war richtig fett, nur leider etwas zu leise.Musste ihn immer vollgas spielen. Mit dem neuen werde ich den Sound nie hinkriegen, aber wenigstens näher ran möchte ich schon.

Die eigentliche "Tonformung" passiert beim HD500 gleich nach dem Röhrenteil, da sind zwei Dioden, back to back geschalten, wobei nach der ersten ein Verbund (820nF 2.2Mohm parellel) zur Masse geht. Ich habe es mal im spice simuliert, da kommen, je nach Diodenwahl, ordentliche Verformungen im Frequenzgang.Schön wäre natürlich,diese auszulassen (820nF weg) und den Sound im Röhrenteil zu formen. Was hälst du davon?
Das mache ich vielleicht auch noch, wenn es nich all zu abwegig ist.
Aber zuerst den Upgrade.
Netzteil-Elkos würde ich auch die Pana Fc nehmen, leider brauche ich 100v Typen (+/- 80Volt Rails) und die scheint es nicht zu geben.
Vielleicht ein anderen Tip für mich?

DocBlues:
Hi Dimashek,

Als Alternative zu Panasonic FC fallen mir die Rubycon ZLG, ZL, ZA ein. Die gibt es z.B. bei Farnell. Dort kann man allerdings nur als gewerblicher Kunde einkaufen. Ansonsten müßtest Du mal googeln.

Als kleine MKP mit radialen Beinchen für Platine würde ich Wima MKP4 nehmen - allerdings bekommt man die nicht bis 1 µF - bis 100nF sind aber kein Problem. Mir scheinen aber die Grenzfrequenzen der R-C Glieder in Deinem Amp extrem niedrig zu sein. Ich habe meinen MM 150 im Bass-Kanal konsequent auf 7 Hz Grenzfrequenz ausgelegt - Bass Bums hat der reichlich. Wenn Du Tiefbass-Fanatiker mit 5 Saiter bist , kannst Du auf 3,5 Hz gehen. Allerdings verlierst Du dann zunehmend den "Growl" , das knurrige Brummen im Bass-Sound.

Falls die OP-Amps nicht invertierend sind, würde ich den Eingangswiderstand auf 220 K erhöhen - schon reichen 100nF und Du hast Deine 7 Hz Grenzfrequenz. Falls sie invertierend sind, müßtest Du ggf. den Feedback Widerstand am OPV mit ändern.

Die MKS02 fallen zwar gegenüber den MKP4 deutlich ab, aber besser als ein Elko am Eingang sind sie allemal. Von Conrad gibt es recht gute axiale MKT Typen in 1 µF für Audio Anwenden (primar Frequenzweichen). Die sind etaw 20 mm lang und 10 mm im Durchmesser. Die könntest Du aufrecht stellen und kommst mit 12,5 mm Raster hin. Ich habe die Conrad Caps in meinem MM 150 als Koppelkondensatoren als Ersatz für die vorhandenen Elkos eingesetzt und kürzlich in einem Komplett-Eigendesign Gitarrenamp mit Erfolg getestet (Der Amp hat ansonsten nur Solen Fast PP, Carbon Composite Widerstände usw - d.h. man hört Schrott sofort). Der Conrad MKT kommt nich an den Solen Fast ran, klingt aber deutlich besser als z.B. Mallory 150 und Röderstein Polyester Caps.

Wenn Du eine leichte Röhrenkompression-/Zerrung mit der zweiten Stufe erreichen willst, würde ich dort keinen Tone-Stack vorsetzen, da Du mit dem Bassregler überwiegend Matsch erzeugst. Da Dein Amp doch eine hinten liegende Klangregelung hat, würde ich mir eine Filterschaltung einbauen, die die Bässe etwas herausnimmt, bevor es auf die 2-te Röhrenstufe geht. Mit dem Bassregler in der vorhandenen Klangregelung kannst Du dann den Bassverlust wieder ausgleichen. Ich würde mal auf den Schaltplan des alten Ampeg SVT Röhrenamps schauen. Der hat einen solchen schaltbaren Filter.
Das ganze funktioniert aber nur, wenn Du nicht totalen Tiefbass willst. Totaler Tiefbass läßt sich mit angezerrter Röhre nach meiner Auffassung kaum sauber realisieren. Da wäre eine einfache Soft-Limiter Schaltung mit Dioden und Kompressions-Rate von 3 - 4 besser. Ich habe mir so etwas fürs Recording in verbindung mit einem voll regelbaren Speaker-Simulator gebaut. By the way: Ich spiele Music Man Stingray mit mitteldicken Saiten - Tiefe in den Bässen habe ich von daher schon.

DocBlues:
Noch ein Nachtrag: Mir ist gerade eingefallen, dass es einen axialen Solen Fast Kondensator mit 1 µF und 250 Volt in der Größe  20 mm Lände und 11 mm Durchmesser gibt. Schau doch mal, ob Dirk den im Programm hat.

DocBlues:
Hallo Dimashek,

hast Du inzwischen ein paar von den Vorschlägen getestet ? Feedback ist immer gern gesehen.

Gruss,
DocBlues

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