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Röhrenamps beim Lebensmitteldiscounter "Plus"

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Grooverock:
Hui.
Der Brummt echt nicht? Da hast du aber Glück.
Der hat sämtliche "Fehler" die hier besprochen wurden. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass der Amp brummen muss. Aber die Wahrscheinlichkeit ist, sagen wir mal seeeeehr hoch!
Hat dir der Amp nicht zu wenig Höhen? Oder ist das für deinen Harpsound genau richtig?
Der dürftige viel muffiger als das Fender-Original klingen, weil (wohl zur Schwingunterdrückung) der "Bright-C" am Volume-Regler falsch angeschlossen ist so ordentlich Höhen bedämpft.

Die von dir genannten Leitungen sind genau die welche ich meinte. Verlege sie einfach, wie weiter vorne schon von Larry beschrieben.
Wenn der Amp für dich gut klingt und nicht brummt. Dann lass ihn. Ansonsten suche dir einen (bekannten?) Techniker, der das Teil nach den Anleitungen hier umbaut. Dann wird er sicher lange stabil laufen! Besser und einfacher als hier schon geschehen, könnte ich das nie erklären. Wenn du dir also unsicher bist, Löte bitte auf keinen Fall selber an dem Teil!
Viele Grüße, Kim

Blues_Harp:
Ne, hat echt kein Brummen mehr... Wär' das denn als solches ein Problem bzw. Risiko oder ist es einfach nur nervig?

Naja, das mit den fehlenden Höhen könnte auch wiederum ein Vorteil für die Harp sein. In den Harpforen hat der Plus-Amp übrigens einen regelrechten Run auf die Kistchen ausgelöst, eben wegen des, im wahrsten Sinne des Wortes, unglaublichen Klang für den Preis. Der scheint mit etwas Zufall wie gemacht zu sein für nen klassischen Chicago-Harpsound.

Was also den Klang des Schätzchens betrifft, so bin ich äusserst zufrieden und möchte nix ändern. Mir geht es neben der Lebensdauer des Amps vor allem um die Sicherheit. Wenn es hier Probleme geben kann, dann hätte ich's gerne gewusst, denn ich möchte wegen meines Hobbys nicht meine Gesundheit gefährden!

Also nochmal vielen Dank für die Antworten und für alle weiteren Hinweise. Was auch immer zu ändern/löten ist, kann ein Techniker machen, ich müsste dem nur sagen, wo die Probleme liegen, wenn es sie denn nun gibt.

Larry:

--- Zitat von: Blues_Harp am 10.09.2008 14:25 ---Mir geht es neben der Lebensdauer des Amps vor allem um die Sicherheit. Wenn es hier Probleme geben kann, dann hätte ich's gerne gewusst, denn ich möchte wegen meines Hobbys nicht meine Gesundheit gefährden!
--- Ende Zitat ---

Obwohl man ja mit Neulingen im Board nicht gleich zu harsch umgehen sollte, muss ich dich ob des obigen Passus doch zunächst mal der Dummschwätzerei bezichtigen!

Wenn (auch) du meine Beiträge - insbesondere die letzten beiden - aufmerksam gelesen hättest, dann wüsstest du, dass von keinem der Smart Amps niemals und zu keiner Zeit eine Gefahr für Gesundheit oder Leben des Users ausging! Aber scheinbar ist diese auf Fehlinterpretationen basierende Irrmeinung von Leuten, die zumindest in diesem Falle nicht fähig (oder willens) waren, Forumsbeiträge vollinhaltlich zu lesen/verstehen, scheinbar nun schon fast zum Gerücht mutiert - oder wie? Das ist IMO Bildzeitungs-Niveau!

So - genug gekotzt! Nun zu deinem Amp:

Entgegen der Meinung von Kim S. liegen die Leitungen zu den Lautsprecherbuchsen in deinem Amp NICHT verflucht nah an der Preampröhre! Es ist das schwarze Common-Kabel zur Lautsprecherbuchse, was etwas nahe an der Anodenleitung der 2. Preamp-Stufe vorbeiläuft. Aber das Common-Kabel het Massepotential und kann daher kein 'Übel' bewirken! Ferner ist eine Anodenleitung sehr unsensibel für ungewollte Einstreuungen, die hier ohnehin nicht vorliegen!

Das weisse (heisse) Speakerkabel ist auf jeden Fall reichlich weit entfernt von der (sensiblen) grünen Gitterzuleitung zur 2. Preampstufe! So weit reicht das Induktionsfeld der weissen (4 Ohm) Speakerleitung bei weitem nicht, um irgend eine Wechselwirkung mit der 2. Preampstufe haben zu können! Mit der 1. Preamp-Stufe schon zweimal nicht!

Die rote 8 Ohm Speakerzuleitung ist ohnehin meilenweit von jeglichen sensiblen Leitungen im Amp verlegt und beeinflusst somit garnix!

Am anderen Ende verläuft die vom Volume-Poti kommende grüne Gitterzuleitung zunächst über den Massebereich der Elkos, dann noch über den Masse-Turret der Endröhren-Kathode, was eher positiv (wegen der schirmender Wirkung von Massenähe) statt bedenklich zu betrachten ist. Im weiteren Verlauf geht dieses Kabel dann über den Koppelkondensator, den Anodenwiderstand und schliesslich der Anodenleitung der 2. Stufe vorbei, was auf keinen Fall zu Schwingneigung führen kann, da die Phasenlagen der Signal-Wechselspannungen bzw. Signal-Wechselspannungsanteile in Gitter- & Anodenbereich exakt entgegengesetzt sind!

Der Kathodenwiderstand der Endröhre ist genügend weit vom zugehörigen Kathoden-Elko entfernt! So gibt es auch hier keine Probleme durch evtl. übermässige Elko-Erwärmung!

Ob sich eine Kontaktscheibe zwischen der Schutzleiter-Anschlussöse und Chassis befindet, ist auf deinem Foto nicht erkennbar! Aber der Anschluss ist in zweifelsfrei erkennbar mit einer selbstsichernden Mutter verschraubt - eine mit gezahntem Flansch - was ein evtl. Lösen der Mutter durch auf den Amp einwirkende Vibrationen (Lautsprecheraktivität) dauerhaft verhindert!

Wie die Masseführung unterm Board ausgeführt ist und ob sie in Preamp- & Poweramp-Masse separiert ist, kann man ohne Herausnahme des Boards nicht sehen. Aber selbst wenn diese 'dort unten drunter' nicht brummoptimiert ausgeführt ist, so würde dies niemals ein Sicherheitsrisiko darstellen, sondern im 'worst case' lediglich das Hintergrundbrummen des Amps über ein theoretisch mögliches Minimum erhöhen.

Als Schaltungsmasse-Verbindungen zum Chassis sehe ich ein gelb/grünes Kabel im Bereich der Dioden an der Boardkante zum Volume-Poti gelegen, das dort an den einen Befestigungsbolzen geht. Was man nicht sehen kann ist, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein solches zweites gelb/grünes Kabel noch im Bereich der Inputbuchse unterm Board an den dortigen Abstandsbolzen führt. Ferner sehe ich eine Masse-Querverbindung zwischen Input-Masse und Volumepot-Gehäuse, ein schwarzes Massekabel vom Board zur Input-Masse und die Abschirmung der (grauen) Inputleitung verbindet zusätzlich noch die Boardmasse zur Inputmasse.

Also liegt auch in diesem Falle eine sogar übertrieben hohe elektrische Sicherheit vor!

Einzig der Bright-Kondensator am Volume-Poti ist nicht korrekt angelötet. Dieser sollte normalerweise die Höhen bei niedrigen Volume-Settings akzentuieren - in diesem Falle bewirkt er aber eine permanente Reduzierung möglicher Höhen. Aber das ist lediglich ein 'Schönheitsfehler' im Sound - was manchen Usern sogar besser gefällt, als die angehobene Brillanz bei kleinen Volume-Setting - und hat mit einem Sicherheitsrisiko so viel gemeinsam, wie eine Tomate mit einem Fahrrad  ;)

Ich denke und hoffe, dich mit meinen obigen Ausführungen beruhigt haben zu können!

Aber ich hoffe noch viel mehr, die ungerechtfertigten Unkenrufe bzgl. der Sicherheit der Smart Amps hiermit nun endlich und auf Dauer zum Verstummen gebracht zu haben!

Nein - auch mir macht es keinen Spass, wieder und wieder im gleichen abgekauten Thema herumzurühren und würde meine kostbare Tageszeit gerne wieder für Senkrechteres verwenden.

Larry

Grooverock:

--- Zitat von: Larry am 10.09.2008 15:46 ---Entgegen der Meinung von Kim S. liegen die Leitungen zu den Lautsprecherbuchsen in deinem Amp NICHT verflucht nah an der Preampröhre! Es ist das schwarze Common-Kabel zur Lautsprecherbuchse, was etwas nahe an der Anodenleitung der 2. Preamp-Stufe vorbeiläuft.

--- Ende Zitat ---

Oha! :o Dann danke ich dir für die Korrektur! Ich hätte jetzt die weiße Leitung zur roten LS-Leitung gelegt um einen wirklich großen Abstand zu haben.
Bin da immer etwas sehr vorsichtig um allen eventuellen Einstreuungen vorzubeugen. Wohl auch mangels besseren Wissens.
Gut zu wissen, dass dieser Abstand ausreichend ist! Danke.

Es ist wirklich schade, wie schnell Gerüchte entstehen... Nein, eine Gefahr geht da nicht von aus! Da gibt es wirklich ganz andere (historische) Verstärker die trotzdem nicht als Bomben berühmt wurden! ;D

Blues_Harp:
Hi Larry,

kannst ruhig harsch mit mir umgehen, ich bin da nicht empfindlich und kann nachvollziehen, dass es nervig sein kann, wenn man Dinge wiederholen muss.


--- Zitat von: Larry am 10.09.2008 15:46 ---Wenn (auch) du meine Beiträge - insbesondere die letzten beiden - aufmerksam gelesen hättest, dann wüsstest du, dass von keinem der Smart Amps niemals und zu keiner Zeit eine Gefahr für Gesundheit oder Leben des Users ausging! Aber scheinbar ist diese auf Fehlinterpretationen basierende Irrmeinung von Leuten, die zumindest in diesem Falle nicht fähig (oder willens) waren, Forumsbeiträge vollinhaltlich zu lesen/verstehen, scheinbar nun schon fast zum Gerücht mutiert - oder wie? Das ist IMO Bildzeitungs-Niveau!

--- Ende Zitat ---

Nun ist es jedoch so, dass ich echt mal Neuling bin auf dem Gebiet der Amptechnik und es daher wohl zutreffend ist, wenn du schreibst, dass es zu Irrmeinungen kommen kann, wenn ich (aufgrund mangelnder Kenntnisse) nicht fähig war, Forumsbeiträge zu verstehen! In den verschiedenen Foren ist allerdings so viel geschrieben worden zu möglichen Fehlern und Problemlösungen, dass es wohl selbst für Leute mit ein wenig Durchblick schwierig war, alles zu verstehen bzw. die Fehlerquellen zu finden. Denn die gab's ja nun. Erst war es die Nähe vom Elko zum Widerstand, dann die Endstufenröhre, später dann Schwingneigung und dazu noch die Masseführung... Alles in allem sehr undurchsichtig für Nichtexperten...
Ich bitte Dich daher, mein erneutes Fragen zu entschuldigen und freu mich, dass Du Dir trotzdem die Zeit genommen hast, um Dir die Bilder genau anzusehen und so ausführlich zu antworten!

Ist also nix im Argen. Das hört man natürlich gerne und ja, Du hast mich damit sehr beruhigt ;-). 

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