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Was haltet ihr von röhrengetriebenen Bodenzerrern ?
MetalRalfi:
Hi Häbbe, ;)
Bin lange Zeit ebenfalls der Zerrerfetischist gewesen... Hab' mich aber kuriert. War einfach zu teuer auf Dauer. ;D
Vielleicht sollte ich meine Überlegung hinter meiner Frage mal genauer präzisieren:
Mir geht's eigentlich nicht um Booster oder Zerrer im üblichen Sinne, die man vor den Amp hängt zum anblasen.
Mir geht's eigentlich darum ein Zerrpedal zu bekommen, was möglichst authentisch nach KOMPLETTEM Röhrenamp klingt.
Habe früher in meiner Bude ohne Probleme meine Marshalls nebst 1x12 Box direkt abnehmen können.
Zwar nicht bei Vollgas aber akzeptabel aufgedreht für einen ordentlichen Sound.
Seit ca 2 Jahren hab' ich 'nen Nachbarn. Vorher hat da keiner gewohnt weil da keine Wohnung war...
D.h.: Ich kann keinen Krach mehr machen zum recorden !!! Der Proberaum fällt flach...
Habe viel rumexperimentiert und festgestellt, dass ausnahmslos alle analogen Amp/Boxensimulationen (inklusive der "hochgelobten" Marshall DI-Ausgänge alle vollkommen unbrauchbar sind.
Bei den Ampmodellern, insbesondere der PodXT, tun's die Boxensimulationen einigermaßen aber die Ampmodels klingen nach Plastik.
Also was hab' ich gemacht?
Die Boxensimulation (ohne Ampsimulation !) vom PodXT und was echtes davorgeschaltet für den richtigen Sound.
Das klappt erstaunlich gut, je nachdem was man da eben vorhängt.
Der Demonizer war eigentlich schon die richtige Richtung. Wenn man den ordentlich einstellt, klingt's fast wie ein EL34 Marshall bei ordentlicher Lautstärke (also mit Endröhrenzerre !!! Wichtig !), aber eben irgendwie kalt...
So ähnlich wie ein kalt eingestellten Mesa/Boogie Rectifier. Ich hätte aber gerne mehr Vintage-Marshall-Wärme.
Die Kälte kommt nicht von der PodXT-Boxensimulation, denn wenn man den Demonizer vor 'nen Amp hängt oder direkt in die Endstufe geht klingt der ebenfalls kalt. :-\
Darum mein Gedanke: Gibt's da irgendwelche Röhrenpedale, also keine 19" Pre-Amps die eben nach Preamp klingen, sondern Teile die voll warm und satt zerren ?
Die meißten Transistorzerrer simulieren ja auch den Endstufensound mit.
Das war ja sogar beim Tubescreamer schon so...
Gruß, Ralf
P.S.: Als alter Marshallfreak ist mein eigentlicher Favorit unter den Tretminen der ganz popelig billige Marshall Guv'nour 2 !
Sehr flexibel. Tut's als Zerre only im Cleankanal und als Booster vor dem Zerrkanal. Und er klingt immer "echt". Soweit das bei 'nem Transenzerrer geht und man auf Marshallsound steht.
Von den Rodenbergs habe ich auch schon viel Gutes gehört, ebenso vom Okko Diablo.
Muss ich mal testen. :)
SirHC:
--- Zitat von: MetalRalfi am 8.09.2008 19:09 ---...
Kennt denn jemand einen Röhren-Zerrer, der ordentlich Dampf macht und auch "heiss" klingt ?
Habe gutes über den Seymour Duncan Mayhem gehört...
...
--- Ende Zitat ---
Mit diesem Pedal liegst Du richtig, wenn Du das ganz harte Brett suchst.
Hab mir den Mayhem zugelegt und bin schwer begeistert. Er rauscht zwar ordentlich
bei aufgedrehten Gain Regler aber das ist bei diesem Maß an Verzerrung auch zu erwarten.
Ich kann ihn empfehlen für alle Freunde der härteren Gangart.
haebbe58:
--- Zitat von: MetalRalfi am 9.09.2008 18:38 ---
Darum mein Gedanke: Gibt's da irgendwelche Röhrenpedale, also keine 19" Pre-Amps die eben nach Preamp klingen, sondern Teile die voll warm und satt zerren ?
--- Ende Zitat ---
hi ralf
h+k tubeman 1 und 2 (und es gab auch mal eine rackversion vom 1er)!
die klingen eigentlich schon recht komplett und haben auch eine vernünftige speaker-sim. habe beide und kann das echt bestätigen. allerdings sind das keine 19"er sondern auchb treter und außerdem hybride ... allerdings mit innen hochtransformierter echter hochspannung für die röhre.
die speaker-sim vom pod find ich nicht so gut! die einzige digitale, die m.e. überhaupt was taugt, hat der yamaha dg-stomp (hab übrigens beide, deshalb kann ich da auch mitreden).
überhaupt ist der dg-stomp (und auch der "pure" dg-1000) für mich der einzige modeller, der überhaupt etwas taugt. das liegt wohl daran, dass er erst gar nicht versucht, genaue abbilder gewisser amps und speaker zu modellieren, sondern einfach verschiedene amps und speaker zur verfügung stellt, die man selber anpassen/kombinieren kann/soll.
daneben gibt es m.e. sehr wohl analoge speaker-sims, die etwas taugen. palmer pdi-09 und tad fanta sind eigentlich sehr gelungen. kommt aber immer auf den einsatzzweck an. die fanta glingt klasse z.b. an einem voll aufgerissenen jtm45 oder an einem tweed deluxe. clean klingt sie eher bescheiden! da und im leichten crunch-bereich klingt z.b. die palmer wiederum sehr schön. an meinem mywatt 100 (hiwatt clone) z.b. klingen alle eher bescheiden ... an meinem tt66 klingt die palmer aber wiederum genial!
und es gab mal die stimulator von g-tronix (wird allerdings momentan nicht mehr hergestellt), die ist sogar stereo und klingt vor allem direkt an preamps hervorragend. die nehm ich z.b. gerne am mesa quad pre.
aber alle sims haben gemeinsam, dass sie eine gut bestückte, gut mikrofonierte und in einem guten raum gut aufgenommene box nicht ersetzen können.
aber sie sind meist viel besser als ihr ruf, vor allem besser als irgendwelche kompromis-sounds (z.b. proberaum-muff, zu leise wegen der nachbarn, keine gute mikro-auswahl, schlechte aufnahme-preamps/peripherie, usw.)
warum baust du dir nicht einen netten kleinen amp (a la champ) in ein 19"-gehäuse, haust ihm einen dicken lastwiderstand hinten dran und gehst per line-out in eine (evtl. mit eingebaute) speaker sim?
lexicon hatte sowas mal im angebot (sogar stereo), nahm es aber wieder vom markt (wahrscheinlich zu teuer ... oder sie waren ihrer zeit voraus). schade eigentlich ... das konzept finde ich klasse! der amp nannte sich "signature 284", hatte je eine EL84 in den beiden endstufen, eine hervorragend klingende (da mit spulen realsisierte) speaker sim und ist heute sehr gesucht!
mfg
häbbe
MetalRalfi:
Hi Leute ! :)
Scheint ja ein Thema zu sein was einige hier interessiert ! ;D
@SirHC:
Werde das gute Teil mal testen. Weihnachten steht ja eh fast vor der Tür.
Das mit dem Rauschen sehe ich generell nicht so kritisch, solange das nicht über das Nutzsignal bläst.
In den Spielpausen(es geht ja hier um's Recording) kann man das eh "wegmuten".
Ausserdem muss man den Gain ja nicht voll aufbrezeln. Aber ich habe nunmal gerne ordentlich Reserve, da ich viele unterschiedliche Klampfen habe und flexibel einsetzen möchte.
@Häbbe:
Werde ebenfalls mal in die Tubemänner reinhören. Das die auch eine Speakersimulation haben wusste ich garnicht... ::)
Zur digitalen Boxensimulation im PodXT: Ich nutze die 3.01 Biosrevision. Ab Version 2.0-irgendwas haben die mal ihr Lautsprechermodell überarbeitet. Die alte Simulation klang gerade im Bassbereich nur nach Kompressor und somit ziemlich nach Plastik. Die neue ist deutlich echter. Allerdings tun's da auch nicht alle Boxen bzw. Mikros wirklich gut.
Die SM57 Simulation und dann von vorn gemiket ist echt in Ordnung. Da ist zwar bei ca 550 Hz noch so ein komisches nasales Gehupe, das bekommt man mit dem eingebauten 4Band EQ aber komplett weg.
Ich nutze die Marshall 1960er Box(Raumsound bei 37%) mit frontalem SM57, KEIN AMPMODELL und leichte bis kräftige Korrekturen am EQ:
200 Hz + 6dbfür den Wumms,
550Hz - 7db um das Gehupe wegzubekommen,
2.1 kHz - 2db gegen das Gekreische
5,7 kHz + 5 db für mehr Offenheit weil der Trebleregler am Demonizer die Höhen auf Kosten der Tiefen anhebt, sprich es wird dünner....
Das klingt für mich ziemlich gut und ich glaube selbst gute Ohren werden definitiv nicht merken, dass da kein Amp am Werk ist. ;) Ausserdem ist für mich das Spielfeeling da. Fühlt sich mit der richtigen Klampfe auch gut an.
Die anderen Boxen bzw Mikrosims sind hingegen oft nicht toll, da gebe ich Dir recht.
Gerade die Sim vom Condenser Mikro ist ein Witz, hat sie doch von allen "gemodelten" Mikros am wenigsten Transparenz und Höhen !?! ??? Auch die Vintage30 Sim klingt furchterregend, die Greenbackvariante ist aber wiederum deutlich besser.
Jetzt kommt aber der Haken:
Die Kombination tut's gut mit diesen Einstellungen, mehr nicht. Damit bin ich zu unflexibel !
Ich brauche viel mehr Sounds: einen sahnigen, cremigen Leadsound(was mit dem Demonizer nicht wirklich geht),
gute röhrige Clean/Crunchsounds(was der Demonizer gut kann) und ich hätte gerne 2 unterschiedliche Rythmussounds für Links/Rechts. Bei uns ist alles zweistimmig...
Insofern hilft mir der von Dir vorgeschlagene Tip mit dem Amp im Rack nebst Powersoak und DI Ausgang nicht ganz weiter. Mal abgesehen davon, dass ich leider etwas auf's Geld achten muss... :'(
Die Yamaha DGStomps hab' ich noch nicht getestet, bin aber wie oben beschrieben mit dem ausgewählten Grundsound im PodXT ganz zufrieden. Die Kombination macht's.
Und genau darum meine Überlegung die jeweiligen Grundsounds der einzelnen Spuren eben mit Röhrenpedalen zu bekommen. Z.B.: Rythmusgitarre Links (Crunch bis High gain) -> Demonizer,
Rythmusgitarre rechts eben ein anderes Pedal und das ganze dann nochmal für die Leadsounds.
So wie man's im Studio auch machen würde: Mehrere Amps für mehrere Sounds, nur eben hier mehrere Pedals für mehrere Sounds. :)
Zumal man die Pedale dann ja auch beim Live Gig vor seinem echten Amp hängen könnte und somit auch im Ansatz dieselbe Hardware nutzen würde. :)
einen netten Gruß und schönen Dank,
Ralf :)
P.S.: Die analoge Boxensimulation im Demonizer ist für meine Ohren ebenfalls unbrauchbar !
Klingt wie ein kaputter Vintage30 durch ein Siemens C25 Handy... ;D
MetalRalfi:
Upps ! Eine Sache hab' ich noch vergessen, die beim PodXT ganz wichtig ist:
Die analogen Ausgänge sind im Vergleich zum Recording über USB(also direkt digital) zu vernachlässigen !!!
Die klingen dumpfer, matschiger, weniger transparent und verfremden den Sound !
Offensichtlich sind die D/A- Wandler nicht wirklich gut. Ausserdem muss man den Outputregler möglichst weit hochdrehen da der Höhen schluckt....
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