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neue Baustelle - jetzt mit Berechnungsanleitungen von Kpt.Maritim (super!)

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Kpt.Maritim:
Hallo

Alles genau so wie du sagst. Die Winkelgeschwindigkeit habe ich gleich mal weggelassen, sie trägt hier nichts zum Verständnis von Irgenwas bei.

Viele Grüße
Martin

pentatone:
Hi Martin -


--- Zitat ---Wenn du nun R1 durch P1 ersetzt und C1 durch C4, dann erhältst du den Wert für C4 nach dieser Formel.
--- Ende Zitat ---

Lach bitte nicht, aber mein Rechner schafft die ganzen vielen Nullen hinter dem Komma nicht. Aber - das einzige, was sich doch ändert ist R (500k statt 200k).
Also müßte C4=C1/2,5=18,8nF sein.

Viele Grüße --- Arne.

Kpt.Maritim:
Hallo,

stimmt!

Viele Grüße
Martin

Kpt.Maritim:
Hallo

nun müssen wir uns noch C2 und C5 widmen, dann ist der Signalweg fast ganz abgehandelt. Der Ausgangsübertrager würde noch fehlen. Wollen wir den auch mal Spaßeshalber berechnen? Man könnte so abschätzen, ob dein Exemplar gut geeignet wäre. Oder ob man den besser auch wechselt.

Doch zunächst zu C2 und C5. Nehmen wir an, wir hätten die beiden gar nicht in der Schaltung. Durch die Signalsspannung steuern wir den Strom durch die Röhre. Wir haben also einen Signalstrom. Der muss durch die Arbeitswiderstände Ral (hier T2) und Ra (hier R5). Dort führt der Signalstrom wieder zu einer Signalspannung. Der Signalstrom muss aber auch durch R2 und R7, also durch die Kathodenwiderstände. Dort führt er auch zu einer Signalspannung. Nun wird eine Röhre nicht zwischen Gitter und Masse, sondern zwischen Gitter und Kathode gesteuert. D.h. auf der Strecke in der die Steuerspannung eingespeist wird, liegt eine weitere Signalspannung. Diese frisst die Eingangssignalspannung teilweise auf. man nennt das Gegenkopplung. Diese verringert die Verstärkung der Röhren erheblich.

Nun kommen C2 und C5 ins Spiel. Diese Kameraden sollen für das Signal einen Kurzschluss über die Kathodenwiderstände bilden und dadurch den Abfall von Signalspannung und damit die Gegenkopplung verhindern. Nun wissen wir aber noch, dass Kondensatoren für tiefe Frequenzen doch einen Widerstand bilden. Deswegen hätten wir eine Gegenkopplung tiefer Frequenzen. Man nutzt das oft in Gitarrenverstärkern zur Soundgestaltung aus, man kann in der Verzerrenden Stufe größere Verstärker Matschen bei den Bässen verhindern. Eine Maßnahme, die für uns eventuell auch in betracht käme und dann C5 betreffen würde.

Es gibt eine schöne Faustformel mit der man bestimmen kann, wie groß Kathodenkondensatoren mindestens sein müssen um den Frequenzgang im gewollten Bereich nicht nennenswert gegenzukoppeln.

C2 = 5,7*S/(2*pi*fu)

Wir kennen mit S die Steilheit, wir kennen die Zahl zwei gut und pi ausreichend gut und fu ist die untere Grenzfrequenz von 85Hz.

C2 = (5,7*1,6mA/V)/(2*pi*85Hz)=(0,009A/V)/535Hz=0,000017F=17uF

Wir würden 20uF kaufen. Die Spannungsfestigkeit sollte mindetsn der kathodenspannung Uk entsprechen, die war hier 4V. Ein 10V Typ ist also großzügig dimensioniert. Für C5 kannst du das selbst berechnen, dafür musst du dir die Steilheit S der 6AG7 aus einem Datenblatt suchen.

C5 ist eine gute Stelle für Klangtuning. Wie gesagt kann man durch verkleinern, hier etwas die Bässe entschärfen, falls sie matschen.  Was immer du ausrechnest, ich würde mir noch den halben, den viertel und den achtel Wert davon zusätzlich kaufen, um für diesen Falls schnell mal ein wenig testen zu können. Das ist das tolle an selbst geplanten und optimierten Geräten. man weiß, ob man sein Optimum herausgeholt hat, was man bei einem unreflektierten Nachbau nie sicher sagen kann.

Nun noch mal eine Bitte an andere hier im Forum. Wenn wir hier alle Bauteile mit Werten berechnet haben. Könnte ein Kundiger auf dem Gebiet einen Einkaufszettel als Vorschlag machen. Es geht da insbesondere um das für und wieder bestimmter Bauteiltypen an bestimmten Stellen in der Schaltung. Ich höre da wie gesagt nichts, aber viele tun's eben. Deswegen bin ich da keine gute Hilfe. Wir hätten so eine schöne Doku des Projektes, von Planung bis zur Einkaufsliste. Das wird aber erst aktuell, wenn alles berechnet ist.

Viele Spass
Martin

pentatone:
Juch-huh! - mein Rechner kann 10er-Potenzen.

Ich habe da so ein amerikanisches Datenblatt für die 6AG7 mit Angabe der "transconductance (mhos)". Du hast ja mal gesagt, daß man die Steilheit bekommt, wen man die Transconductance durch 1000 teilt.

Also - Transconductance=11000 mhos  =>  S=11mA/V
Wenn ich das in die Formel C5 = 5,7*11mA/V/(2*pi*fu) einsetze, bekomme ich C5=0,00012F=120uF

Der Kondensator müßte dann eine Spannungsfestigkeit von mindestens Uk=2,5V haben.


Ich bin gespannt auf auf die Einschätzung des AÜ - ich würde den alten gerne nehmen (bin Recycling-Fan).

Viele Grüße --- Arne.

Edit:
Knack - jetzt kann mein Rechner 10er-Potenzen, aber ich nicht mehr (abends baue ich immer irgendwie ab). Ich hatte da noch eine Fehler drin und hoffe, es hat keiner gelesen (ist jetzt korrigiert, aber sind schon 'ne Menge uF geworden).


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