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1 x 12 Box - TTC Studio Pro oder TTC REX Pro

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Offline DocBlues

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Re: 1 x 12 Box - TTC Studio Pro oder TTC REX Pro
« Antwort #15 am: 11.01.2009 20:10 »
Hallo Dirk,

danke für den Vergleichsbericht. Blackbird also etwas direkter, präsenter und neutraler als der Gold - und etwas leiser ? Ansonsten AlNiCo-Höhenglanz wie Gold ? Das hört sich ja ziemlich gut an. Nun kann ja der Blackbird nominell doppelt so viel Leistung ab wie der Gold. Mit was für einem Amp und mit wieviel Leistung hast Du denn verglichen ? Dabei würde mich auch noch interessieren, wie lange der Blackbird (im Vergleich) clean bleibt.

Ich warte erst einmal auf die Studio-Box und teste damit, was ich an Speakern habe. Eine leistungsstarke (und wenn es sein muß laute) 1 x 12 Box mit direktem Alnico-Feeling aber trotzdem variablem Charakter wäre natürlich schon sehr interessant.

Ich denke, es ist eine gute Idee, wenn Alex einen gesonderten Blackbird-Thread aufmacht.

Gruß,
DocBlues


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Offline El Martin

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Re: 1 x 12 Box - TTC Studio Pro oder TTC REX Pro
« Antwort #16 am: 11.01.2009 22:26 »
"...der Blackbird hat obenrum 'was mehr. ..."    :P
Ich glaub', ich heize mal den Einkaufswagen bei TT vor. :devil:

Son kleiner 12"er geht noch ins Haus. Trägt ja kaum auf.  :guitar:

scnr
Maddin
Rot ist schwarz und plus ist minus...

Rote Litzen sollst Du küssen, denn zum Küssen sind sie da.

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Offline Dirk

  • Dirk M.
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Re: 1 x 12 Box - TTC Studio Pro oder TTC REX Pro
« Antwort #17 am: 11.01.2009 23:32 »
danke für den Vergleichsbericht. Blackbird also etwas direkter, präsenter und neutraler als der Gold - und etwas leiser ?

Das "leiser" ist aber subjektiv und nicht durch Messungen bestätigt. Es ist gut möglich, dass der Gold im Vergleich "lauter" empfunden wird, da er stärker in den Mitten rüber kommt.

Ansonsten AlNiCo-Höhenglanz wie Gold ?

Auf alle Fälle.

Mit was für einem Amp und mit wieviel Leistung hast Du denn verglichen ? Dabei würde mich auch noch interessieren, wie lange der Blackbird (im Vergleich) clean bleibt.


bei diesem direkten Test habe ich nur mit einem TT66 und einem PCL VintageAmp gearbeitet. Die Leistung war hierbei jetzt nicht sonderlich gross. Wie lange der BB "clean" bleibt kann ich aber nicht beantworten, da ich hierrauf nicht spezell geachtet habe bzw. die bei den verwendeten Amps objektiv nicht möglich war/ist.

Ich warte erst einmal auf die Studio-Box und teste damit, was ich an Speakern habe. Eine leistungsstarke (und wenn es sein muß laute) 1 x 12 Box mit direktem Alnico-Feeling aber trotzdem variablem Charakter wäre natürlich schon sehr interessant.

Ich denke, dass ist auf alle Fälle gegeben, auch in Anbetracht des Feedbacks den ich bis jetzt zum BB bekommen habe.

Ich denke, es ist eine gute Idee, wenn Alex einen gesonderten Blackbird-Thread aufmacht.

scheint schon passiert zu sein  :guitar:

Gruß, Dirk
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Offline DocBlues

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Re: 1 x 12 Box - TTC Studio Pro oder TTC REX Pro
« Antwort #18 am: 4.02.2009 12:27 »
Hallo,

hier ist das versprochene Feedback zur Box. Ich hatte nich ja letztlich für die Studio 1x12 entschieden, da sie kleiner und leichter als die 1x12 TTREX ist.
Im heimischen Keller habe ich Vintage 30 und Jensen Tornado bei geringer Lautstärke getestet. Beide Speaker haben in der Box ihren Reiz, wobei der V30 bei geringer Lautstärke doch etwas zuviel Gezissel in den Höhen brachte. Letztlich habe ich trotzdem gestern bei einer Session den V30 in der Studio-Box verwendet.
Dabei war ich total überrascht, wie angenehm rund, sahnig und doch brilliant der V30 in der Box klingt. Da war auch kein unangenehmes Gezissel und keine übertriebenen Hochmitten.
Zweiter Eindruck: Die Box klingt (auch offen) keineswegs klein, sondern richtig satt und dick.
Dritter Eindruck: Ich hatte an gleicher Stelle bislang eine geliehene 4x12 Marshall-Box verwendet. Die hat sicher noch etwas mehr Klangvolumen und Lautstärke. Allerdings mußte ich den Master am Amp nur wenig höher stellen, um jetzt mit der Studio auf gleichen Level zu kommen - und: Die Studio klang mit dem V30 (Clean und im Overdrive) deutlich runder und sahniger mit Brillianz (ohne zu Kratzen) als die Marshall-Box, die doch immer irgendwie mit Härte ätzte und trotzdem nicht richtig brilliant war.

Als Amp habe ich meinen modifizierten MusicMan 75/150 W verwendet - in der 75 W Einstellung und mit dem Master etwa bei 2,5 bis 3, was in der Trio Besetzung gut mit dem Rock-Schlagzeug (nicht so laut wie Cozy Powell war aber doch kräftig) an Lautstärke mithalten konnten (Raumgöße ca. 60 qm)  Mehr an Master hätte die beiden anderen platt gemacht. Gespielt haben wir Songs von Rory Gallagher, Jimi Hendrix, Deep Purple, Free, Alannah Myles, ZZTop, Police und ein paar Blues Klassiker.

Das paßte mit der Box alles sehr gut. Gitarre war meine Warmoth Custom Strat, Effekte ein Eigenbau-Overdrive und zwei alte Boss Effekte (Chorus und Delay), beide mit Bauteile-Upgrades. Kurz: Ein sehr überschaubares, handliches Equipment mit weitem Einsatzbereich - was will man mehr.

Also: Die Studio 1 x 12 ist klein, handlich und macht mit passendem Speaker und Amp einen richtigen "Bums". Die Marshall Box habe ich nicht vermißt. (Heavy Metal Freaks und Halbtaube würden das aber wahrscheinlich anders sehen)

Gruß,
DocBlues

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Offline Volka

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Re: 1 x 12 Box - TTC Studio Pro oder TTC REX Pro
« Antwort #19 am: 4.02.2009 13:00 »
Hallo DocBlues,

sehr schön beschrieben! Das deckt sich völlig mit dem was ich mit dem V30 (in einem recht kleinen Boogie-Combo) seinerzeit erlebt hab: Zuhause/im Keller bei kleinerem Pegel so naja, es fehlte halt das Sahnige, das Runde, der Körper...
Aber in normaler Bandlautstärke Blues und Rock (ZZ Top) sehr durchsetzungsfähig satt und rund ohne irgendwelche nervigen Frequenzen.

Schön, dass du mit deiner LS/Box Kombination so zufrieden bist,
ich ärgere mich das ich meinen alten V30 nicht mehr hab...  :'(

Gruß,
Volka

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ortega67

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Re: 1 x 12 Box - TTC Studio Pro oder TTC REX Pro
« Antwort #20 am: 4.02.2009 18:45 »
Hallo Doc Blues,

ich kann Deine Eindrücke sowohl über die 1x12 Box als auch den Vintage30 im besonderen nur bestätigen. Generell habe ich mit der 1x12 (offen) die Erfahrung gemacht, das die Bässe im Bandkontext viel aufgeräumter sind und der Gitarrensound einfach konkreter und ortbarer ist als mit einer 4x12. Das heißt weniger Stress für die Bandmitglieder und den Soundmann. Der braucht dann  auch die Bässe nicht runterregeln und der Sound bleibt rund.
Der Vintage 30 ist sicher nicht der Schöngeist, der Vintagefreaks die Zunge schnalzen lässt, aber in einer offenen Box klingt er im Bandkontext klasse und setzt sich eben
super durch. Die fetten Mitten schaden SC Strats auf keinen Fall. Ich habe ihn auch noch in einer 1x12er, und er ist eine Option, die ich im Studio gerne einsetze.

Beste Grüße Alex



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Offline Lupinello

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Re: 1 x 12 Box - TTC Studio Pro oder TTC REX Pro
« Antwort #21 am: 4.02.2009 22:18 »
Servus Doc,

mir bestätigt Dein Statement, dass oftmals bei demselben Speaker ein Unterschied wie Tag und Nacht bei leisem oder eben lautem Spiel entstehen kann...das sowohl zugunsten als auch zuungunsten.
Tendenziell meine ich, dass clean laut sowieso besser klingt als leise.
In der Hochverzerrung gefällt mir das leise Spiel im allgemeinen besser, da es bei lauterer Bedienung oftmals den Charakter ändert, je nach Speaker beaming wird und gar ausreißt...also gar nicht mehr sahnig klingt.

Mercie!

Schönen Gruß
da Woifi
Sound is a chain gang

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Offline haebbe58

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Re: 1 x 12 Box - TTC Studio Pro oder TTC REX Pro
« Antwort #22 am: 5.02.2009 08:26 »
Hallo zusammen,

ist doch eine altbekannte Tatsache, dass der V30 erst gut klingt, wenn man ihn ordentlich "kitzelt"...

egal, ob in 4x12"ern, 2x12"ern oder allein in einer Box.

Mit moderater Lautstärke klingt er immer irgendwie pappig, quäkig. Dafür gibt es andere Kandidaten, die dafür besser geeignet sind.
Und sein Beaming ist auch nicht zu unterschätzen ...!

mfg
Häbbe

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Offline DocBlues

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Re: 1 x 12 Box - TTC Studio Pro oder TTC REX Pro
« Antwort #23 am: 5.02.2009 12:54 »
Hallo an alle,

Danke für Eure Feedbacks. Es ist immer wieder erfreulich und auch lehrreich/informativ, wenn man in einem so schwierig zu beschreibenden Bereich wie Klangdetails verstanden wird und die passende Kommunikationsebene findet. Ich nehme jedenfalls erfreut zur Kenntnis, daß es hier im Forum fast immer klappt. Was den V30 angeht, sollte man wohl gegen die verbreitete V30 Kritik durchaus mal feststellen, daß er in der passenden Box und mit dem passenden Amp richtig angenehm klingt und keineswegs nur etwas für Brachial-Hardrock oder Metal ist. Der Clean-Sound wird natürlich nicht ganz so klar und fein - mit meiner Custom Strat klingt es aber eher weich als zu mittig. Allerdings bin ich da auch etwas flexibler als mit einer Standard-Strat, da ich einen FET-Impedanzwandler drin habe, die Pickup-Resonanz schalten kann und das auch mit Höhenkondensatoren am Lautstärkepoti kombiniert habe. Das läßt sich alles mit einem Minischalter in 3 Positionen einstellen, den ich an Stelle des mittleren Tone-Reglers verwende - also kein technischer Variantenoverkill mit 10 Schalterstellungen, sondern wenig aber auf den Punkt gebracht.

Was die Box angeht, scheint mir der V30 vom Pappelholz der TT-Studio-Box zu profitieren. Ohne die anderen TT-Boxen zu kennen - die ja vielleicht noch toller sind, kann ich die Studio 1x12 jedenfalls empfehlen - auch in der V30 Ausstattung.

In den nächsten Wochen werde ich auch den Jensen Tuornado und ggf. den Jensen Neo in der Studio-Box im gleichen Band-/Raumgefüge testen. Dann melde ich mich nochmal mit Feedback, wie die TT-Studio damit im Vergleich klarkommt.

Beste Grüße,
DocBlues

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Offline Lupinello

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Re: 1 x 12 Box - TTC Studio Pro oder TTC REX Pro
« Antwort #24 am: 6.02.2009 23:10 »
rvus Doc,

deine Erfahrungen mit Resonanzschaltern könnten wir mal im Git.-El.-Bereich diskutieren.
Ich trage mich jedenfalls mit dem Gedanken, einen Lemme-Resonanzschalter mal wenigstens versuchsweise  im Zusammenhang mit einem Fender TBX-Regler einzusetzen.
Es gibt da auch wohl eine deutsche Gitarrenfirma, die sich auf den Einbau eines Resonanzreglers spezialisiert hat...wie hiess sie doch gleich...verflixt.
Es müssen ja nun wirklich keine 30 Sounds sein.
Mir würde ein 6-fach-Schalter im nutzbaren Bereich schon genügen um ihn gegebenenfalls mit TBX nachzujustieren.
Es ist derzeit eine entkernte Strat, die nicht ganz astrein ist und bei der noch vieles offen ist.
Es wird jedenfalls eine Tele-Strat weil ich die Tele mag, aber auf die Form der Strat nicht verzichten will.
Hier (mit zusätzlichem Resonanzschalter) muss ich dann noch entgegen meiner Vorliebe noch ein drittes Potiloch bohren. Bevor ich das riskiere, werde ich erst mal ohne Vol-Poti experimentieren.

Schönen Gruß
da Woifi

PS: Haebbe, Ortega, Doc und Lupinello könnten schon fast als das "Speakerquartett" weggehen ;D.
     Und ähnliche Grundvoraussetzungen des Wollens haben wir sicher gemeinsam...jedenfalls die Sache
     ursprünglich anzugehn.
     Uns trennen höchstens Details.
     Und hier gibt es noch recht viele so gelungene Freunde...das ist schön!
« Letzte Änderung: 7.02.2009 00:20 von Lupinello »
Sound is a chain gang

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ortega67

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Re: 1 x 12 Box - TTC Studio Pro oder TTC REX Pro
« Antwort #25 am: 7.02.2009 16:10 »
@ Woifi: ...wie wäre es mit "das keramische Quartett"...? ;-)
Was Handtaschen und Schuhe für Frauen, das sind uns die Speaker (natürlich auch noch Overdrive Pedale, Phaser, PUs etc etc).
Wenn ich mal wieder einen neues Pedal anschleppe, fragt mich meine Frau üblicherweise, ob ich das gleiche Ding nicht schon in grün, rot und gelb hätte ....
Was soll man da noch antworten ..... ?!

Bin gespannt was DocBlues zum Tornado im 1x12 sagt. Laues Lüftchen oder steife Brise ? Im Vergleich gefällt mir - zu meiner Schande - der V30 besser. Er ist präsenter, lauter
und fetter. Dagegen bin ich immer noch erstaunt, wie gut der grüne Neo und der Tornado in meinem AC30 (1978) klingen. (ob die besser sind als Red Fangs?)
Der BB in der Kiefer 1x12 Studio ist an meinem Bassmantop für mich bisher das beste. Knallig, laut, fette Bässe und sehr gute Höhen. Der V30 ergänzt ihn optimal.

Grüße & schönes WE Alex


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Offline DocBlues

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Re: 1 x 12 Box - TTC Studio Pro oder TTC REX Pro
« Antwort #26 am: 8.02.2009 17:46 »
Hallo Woifi,

wenn man mit Schaltern die Resonanzspitze reproduzierbar verschieben will, braucht man erst einmal einen guten Impedanzwandler und da wird es schon eng, wenn man etwas fertig erstehen will. Der schlechte Ruf aktiver Gitarren kommt eindeutig daher, daß schlechte Bauteile und z.T. ungünstige Schaltungen für die Buffer/Preamps verwendet werden. Auch Herr Lemme macht sich da einige Dinge zu leicht und geht z.T. von zu vereinfachten Modellvorstellungen aus.
Insbesondere Schaltungen, die dann noch 12 dB boosten, sind katastrophal, da sie garantiert die Transienten des Gitarrensignals ruinieren. Man sollte davon ausgehen, daß die Transientenspitzen bei +/- 2,5 Volt liegen. Bei +/- 4,5 Volt Batteriespannung bleibt da nicht viel zum Verstärken - insbesondere, wenn man einen OP-Amp verwendet, der nicht Rail to Rail aussteuerbar ist, sondern nur +/- 3 Volt sauber verarbeiten kann. Außerdem muß man man in der Gitarre auf den Stromverbrauch achten, da der Batteriewechsel in der Gitarre noch lästiger als im Effektgerät ist. Ich empfehle von daher, einen FET zu verwenden und entweder einen Source Folger oder eine Stufe mit maximal 6 dB Verstärkung zu designen. Wegen der Exemplarstreuungen der FETs muß man da schon selektieren und die Schaltung etwas anpassen. Mit FETs lassen sich Schaltungen mit 0,3 - 0,8 mA Stromverbrauch leicht realisieren. Die meisten (audio-tauglichen) OP-Amps liegen zwischen 1,5 und 4 mA. Eine Ausnahme ist der AD820 von Analog Devices. Der braucht nur 0,8 mA und arbeitet Rail-to Rail. Das wäre eine Alternative zum FET. Allerdings gefällt mir die Klangcharakteristik des diskreten FET besser. Wenn man etwas selektiert und trimmt, bekommt man sogar den Charakter hin, den man sonst gerne Röhren zuschreibt. Der FET hat eben auch so eine gekrümmte Kennlinie wie eine Triode.
Recht populär ist die FET PreAmp-Schaltung von Don Tilman (im WEB). Allerdings hat die Schaltung am Eingang in einer Richtung nur rund 1 Volt Headroom, wenn man den vorgeschlagenen J201 verwendet. Wenn man schon in der Gitarre eine leichte Transientenkompression haben will, wie sie sonst in der Röhreneingangsstufe entsteht, ist das OK. Ansonsten sollte man die Schaltung modifizieren oder einen anderen FET nehmen (der mit etwas mehr Strom läuft).

Warum erzähle ich das alles ?
Der qualitativ hochwertige Buffer/Preamp ist das A und O, wenn man einen Wahlschalter für die Resonanzfrequenz des PU haben will und von der Kabelkapazität unabhängig sein will. Wohlgemerkt: Unabhängig von der Kabelkapazität, nicht unabhängig von den sonstigen Klangeinflüssen durch das Kabel. Es ist eine verbreitete Irrmeinung und kompletter Blödsinn, man könne hinter einem niederohmigen Bufferausgang auch Billigstkabel verwenden.

Ich habe früher auch Impedanzwandler OP-Amp-Schaltungen von Lemme mit Feld-Wald- und Wiesen Bauteilen nachgebaut und hatte auch schon einen gekauften FET-Impedenzwandler im Einsatz. Die Direktheit des Gitarrensignals war jedesmal beeinträchtigt. Die eingefleischten Technokraten werden hier wahrscheinlich wieder schreien und sagen, daß das technisch/ingenieurmäßig gar nicht sein kann und das es sich ausschließlich um Einbildung und Voodoo handelt.
Dazu meine Antwort: Ich bin promovierter Ingenieur und höre die Unterschiede (wie die meiste Musiker mit guten Ohren) sehr deutlich. Ohne in die physikalischen Details zu gehen, gibt es auch gar keine physikalischen Widersprüche, wenn man nur etwas tiefer in die Physik einsteigt und nicht bei oberfächlichen technischen Modellen hängenbleibt. Das mußte ich mal loswerden, weil mir die Ignoranz und deplazierte Überheblichkeit von Leuten, die mehr mit ihren (unzureichenden) technischen Formeln und Modellen hören als mit ihren Ohren in letzter Zeit wieder zunehmend auf den Wecker geht.

Also: FET-Schaltung oder OP-Amp AD820 - in jedem Fall aber mit sehr guten Bauteilen. Sonst hat man reichlich Schaltmöglichkeiten aber der Grundsound der Gitarre ist lädiert. Dazu gehört auch, die Schaltung einfach und den Signalweg kurz zu halten. Sonst hat man das gleiche Problem wie mit Non-True-Bypass Effektgeräten.

Die Schaltmöglichkeiten der Resonanzspitze und ggf. des Höhenkondensators am Lautstärkepote würde ich stark begrenzen. Ansonsten ist man während des Spiels nur am Herumschalten. Weniger ist mehr. Es sollte aber auf die persönlichen Vorstellungen genau abgestimmt sein. Ich habe z.B. nur 3 Optionen mit einem Minischalter: Die Grundstellung simuliert etwa ein 4 m Kabel. Ausgehend von aktuellen Fender-Standard PUs und üblichen 6 m Kabeln verschiebt sich die Resonanzspitze damit etwas nach oben und kommt in den typischen Bereich alter Strat-PUs (50 iger Jahre) (Mein Vintage Smooth). Bei der zweiten Stellung  wird ein Höhenkondensator am Vol-Poti dazugeschaltet, daß etwa so wie der Bright-Achalter in alten Fender-Amps ausgelegt ist. Das ist also meine Vintage Bright Stelluntg. Die dritte Stellung simuliert etwa ein 10 m Kabel und verschiebt die Resonanzspitze damit deutlich nach unten - in den mittigeren, etwas härteren Bereich. Zusätzlich schalte ihc den Höhenkondensator auf einen größeren Wert - etwa in der Auslegung, wie bei klassischen Marshalls der 70 iger Jahre. Das ist meine Modern Bright Position.

Die Verbindung aus Stellung des Vol-Reglers mit den 3 Positionen des Mini-Schalters (und natürlich den 5 PU-Stellungen) gibt mir damit eine sehr gute Bandbreite von Sounds, die leicht abzurufen sind. Durch den FET-Buffer sind die Sounds auch besser reproduzierbar als bei einer passiven Gitarre.
Nachteilig ist so eine aktive Schaltung eigentlich nur für die Verwender von Treble Boostern, da ja ein wesentlich Effekt des TB darin besteht, durch niederohmigen Eingang (33 - 68 K typischerweise) die Resonanzspitze des PU platt zu machen und dafür die Höhen mit niedrigerer Grenzfrequenz (also mittiger) zu boosten. Das wird natürlich durch den BUffer verhindert.

Gruß,
DocBlues





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Offline DocBlues

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Re: 1 x 12 Box - TTC Studio Pro oder TTC REX Pro
« Antwort #27 am: 2.09.2009 11:49 »
Hallo an die Tornado- und TT-Studio - Interessierten,

nach längerer Abstinenz vom Forum möchte ich noch das vor Wochen (Monaten ?) versprochene Feedback für den Jensen Tornado in der TT-Studio Box nachtragen.

Ich habe die Box mehrere Monate mit einem älteren Celestion Vintage 30 betrieben. Eigentlich sollte es mit dem V30 nur ein kurzer Test werden, da ich eher skeptisch war. Dann gefiel mir der Sound in der TT-Studio aber so gut, daß ich lange zu faul war, die Box mit dem Jensen Tornado zu testen. Das habe ich jetzt nachgeholt.

Der Tornado klingt dabei weniger scharf und ausgeglichener als der V30. Ich hatte eigentlich erwartet, daß der Clean-Sound mit dem Tornado brillianter sein würde. Das ist er aber nicht, somdern eher etwas aufgeräumter (sauberer) - wohl durch die Absenkung im Mittenbereich im Vergleich zum V30.
Im Overdrive hatte ich den Eindruck, daß der Tornado besser singt und weniger aggressiv beißt als der V30. Das soll nicht heißen, daß der Tornado zu wenig Biss hat. Ich fühlte mich teilweise an Sounds von Brian May und alte Rory Gallagher Sounds (Messing with the Kid, Laundromat von der legendären "Live in Europe") erinnert. Da war schon eine Tendenz zum Celestion Blue - gerade in den Tiefmitten. Der Ton ist also satter und etwas weniger schneidend als beim V30. Ich hatte auch den Eindruck, daß man den Tornado etwas besser mit der Klangregelung trimmen kann. Da hat man einen weiteren Regelbereich, während der V30 mehr seinen Eigensound nach vorne schiebt, der nicht soviel Variation mit der Klangregelung erlaubt.
Noch ein Aspekt ist, daß der Tornado sowohl im Clean-Sound als auch im Overdrive mehr Raum für meine Gesangstimme (Stimmlage etwa wie Bruce Springsteen) läßt.

Trotzdem kann ich nicht sagen, daß mir der Tornado grundsätzlich besser gefällt. Z.z. sehe ich meine Vorlieben etwa zu 60 % beim Tornado und zu 40 % beim V30. Beide Speaker funktionieren mit der TT-Studio Box richtig gut.

Zur Lautstärke kann ich noch sagen, daß ich den Tornade leiser erwartet habe, da er mit etwa 3 dB weniger als der V30 angegeben ist. Auch wenn ich den direkten Vergleich nicht hatte, hatte ich nicht den Eindruck, daß der Tornado im Bandgefüge merklich leiser ist. Man sollte die Angaben zur Sensitivity wohl immer im Zusammenhang mit dem Frequenzgang der Speaker sehen. Die Sensitivity wird ja wohl häufig auf Basis des Wertes bei 1000 Hz angegeben. Speaker, die dort eine Absenkung haben (wie der Tornado) sind dadurch nominell leiser, in der Praxis mit Gitarrensignal und am Amp sind sie es aber niicht unbedingt.

Also: Der Tornado ist ein dufter, variabler Speaker, der in der TT-Studio Box sehr gut funktioniert - von Classic Rock bis Jazz. Für Country- und Funky-Sounds würde ich mir noch etwas mehr Brillianz wünschen. Vielleicht würde da aber schon eine Box aus anderem Material reichen. Ich konnte die Brillianz aber über den entsprechenden Schalter am Amp herstellen.
Im Vergleich zum V30 kann man sagen, daß der Tornado etwas "kultivierter" ist - das ist teils vorteilhaft, teils nicht.

Gruß,

DocBlues