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Dioden für Leerlauffestigkeit!?
Bierschinken:
Hallo,
den Denkansatz halte ich für falsch; um bei deiner Analogie zu bleiben, wäre es wohl passender zu sagen:
"Versuch dich ruhig mit dem Messer zu schneiden, es ist eh Stumpf"
Sofern, das man das richtige Messer packt (richtige Diode wählt) und das Messer als Kindermesser hergestellt wurde (also keine Produktionsfehler auftreten), dann kann da nichts passieren.
Zum Anderen ist das ja auch keine Aufforderung zum Betreiben ohne Last. Sowas tut ein Hersteller wie ENGL ja auch nicht.
Es ist lediglich eine Sicherungsmaßnahme für den Fall der Fälle....und das es fast nichts kostet ist ein netter Nebeneffekt ;)
Grüße,
Swen
jacob:
Ich sehe das ähnlich wie Swen.
Denn: was für eine Alternative gibt es denn dazu, die zudem auch noch in der unschlagbar günstigen Preisklasse von sechs 1N4007 liegen?
Man könnte zwar die Sache auch mit einer 4-poligen XLR Steckverbindung zwischen Amp und Box lösen (wie z.B. beim Portaflex). Da aktivieren zwei XLR-Pins des Boxenkabels den PI. Wenn diese Verbindung fehlt, weil z.B. keine Box angeschlossen ist, kommt logischerweise erst kein Signal an die Endröhren. Egal, wie weit der Preamp aufgerissen ist.
Allerdings ist die Flexibilität dann dahin- und wehe, man vergisst/ verschlampt mal sein 4- poliges XLR- Kabel oder muss/ will den Amp mal an eine fremde Box hängen :-[
Und idiotensichere Lösungen gibt es sowieso keine ;) ;D 8)
Gruß
Jacob
carlitz:
Hallo,
ja ok ok. Dioden sind natürlich preiswert und diese Art der Sicherung baue ich auch in meine Amps.
Dies tue ich aber mehr aus dem Grund, wenn der Amp mal "kurzfristig" ohne Lautsprecher läuft.
Frei nach dem Motto: Der Overdrivekanal ist super, man hört gar kein Rauschen.....
Aber für Dauer , bin ich immer noch nicht überzeugt.
Aber ich glaube wir können das Thema jetzt ruhen lassen.
Wie heißt es so schön: Es wurde alles gesagt, nur noch nicht von jedem. :devil:
OneStone:
Hallo!
--- Zitat von: carlitz am 9.05.2009 09:08 ---Ich lasse bei dieser Methode natürlich zu, das sich hohe Spannungen bilden. Auch wenn der Spannungsanstieg
dann durch die Dioden verhindert wird.
--- Ende Zitat ---
Nein, du lässt eben NICHT zu, dass sich hohe Spannungen bilden! Die Spannungen werden genau auf den Bereich beschränkt, der bei voll ausgesteuerter Endstufe auftreten würde, wenn die Röhren bis 0 Ohm durchsteuerbar wären. Und dieser Bereich ist für den AÜ definitiv sicher, da brauchst du keine Angst haben.
--- Zitat von: carlitz am 9.05.2009 09:08 ---Ich finde die Gefahr zu hoch, den Ausgangsübertrager zu killen.
Aber das ist sicher Geschmackssache. Da schalte ich lieber für 3,50 Euro die Anodenspannung....
--- Ende Zitat ---
Die +Ub zu schalten, das bringt dir ja nichts, weil das keine Schutzmaßnahme ist. Um es zu einer zu machen, müsstest du eine Schaltung bauen, die die +Ub nur freigibt, wenn vorher gemessen wurde, dass eine korrekte Last am Verstärker hängt und selbst dann wäre das nicht sicher, weil das nicht davor schützt, dass dir im Betrieb ein Kabel bricht oder einer über ein Kabel stolpert und es aussteckt usw usw...das mit dem +Ub abschalten ist daher immer eine nicht optimale Lösung, weil sie eben nicht schützt.
Wenn es dir um den AÜ geht, dann bau die Dioden ein und lass den Rest weg, weil nur die Dioden wirklich eine Schutzfunktion haben. Andere Möglichkeiten wie Gasableiter gehen auch, aber da bekommt man Probleme bezüglich der Ansprechspannungen usw usw. Die Dioden sind daher aus meiner Sicht die optimale Lösung und sie haben sich auch bei Messungen als optimale Lösung bestätigt.
--- Zitat von: jacob am 9.05.2009 12:21 ---Man könnte zwar die Sache auch mit einer 4-poligen XLR Steckverbindung zwischen Amp und Box lösen (wie z.B. beim Portaflex). Da aktivieren zwei XLR-Pins des Boxenkabels den PI. Wenn diese Verbindung fehlt, weil z.B. keine Box angeschlossen ist, kommt logischerweise erst kein Signal an die Endröhren. Egal, wie weit der Preamp aufgerissen ist.
Allerdings ist die Flexibilität dann dahin- und wehe, man vergisst/ verschlampt mal sein 4- poliges XLR- Kabel oder muss/ will den Amp mal an eine fremde Box hängen :-[
--- Ende Zitat ---
Preisfrage: Was passiert, wenn ein Leiter des 4poligen Kabels eine Unterbrechung hat, womit ich jetzt die zwei Leiter meine, die zum Lautsprecher gehen? Dann brennt der Amp ab.
--- Zitat von: jacob am 9.05.2009 12:21 ---Und idiotensichere Lösungen gibt es sowieso keine ;) ;D 8)
--- Ende Zitat ---
Eben doch :)
1. Dioden rein => leerlauffest
2. Strombegrenzung (eine, die integriert...Röhren brennen ja nicht gleich bei einem Überstromimpuls ab) rein => kurzschlussfest.
Dann kann man nur noch die falsche Netzspannung anlegen oder den Verstärker runterschmeißen :)
--- Zitat von: carlitz am 9.05.2009 16:55 ---Dies tue ich aber mehr aus dem Grund, wenn der Amp mal "kurzfristig" ohne Lautsprecher läuft.
(...)
Aber für Dauer , bin ich immer noch nicht überzeugt.
--- Ende Zitat ---
Durchdenke doch mal die Wirkungsweise dieser Dioden und überlege mal, welche Spannungen wann bei B-Betrieb an welchen Anoden anliegen. Dann siehst du sicher ein, dass diese Schutzmaßnahme wirkungsvoll ist. Ich habe meinen Amp mehrere Stunden ohne Last mit Sinus und Rechteck (!) voll ausgesteuert und es ist genau NICHTS passiert. Da wird nichtmal was warm. Auch ein Schwingen des Amps bei über 80kHz haben die Dioden (bei mir sind das aber schnelle Boosterdioden aus Monitoren, keine 1N4007!) weggefangen, der wäre da normalerweise hochgegangen.
Ich gehe nachher sowieso nochmal in den Keller, dann mach ich mal eine Messreihe...
MfG Stephan
Nils H.:
Hallo Experten!
Tut mir leid, wenn ich den alten Thread hier noch mal ausgrabe, aber das Thema Leerlaufdiode beschäftigt mich auch gerade.
In dem Zusammenhang habe ich nämlich eine Frage zur praktischen Durchführung: Wie baut Ihr diese Dioden in eine "fliegend" verdrahtete Endstufe ein? Hintergrund: Der Amp, den ich gerade immer noch plane (und stetig versuche, diese Planung zu verbessern), wird bis zum PI auf einem Eyeletboard aufgebaut, alles rund um die Endröhren (BIAS-, Gitter-, Screen und Messwiderstände) direkt an die Sockel (mit einer einreihigen Lötleiste als Stützpunkt).
Eine einzelne Diode würde ich direkt am Sockel zwischen den Pins 3 (Anode) und 6 (bei der 6L6GC unbenutzt, hier als Massestützpunkt für die BIAS-Messwiderstände benutzt) anlöten. Wenn ich nun mehere Dioden in Reihe schalten muss: Ist es für einen guten, sauberen und sicheren Aufbau statthaft, die Bauteile (wie ich das sonst üblicherweise mache) mit kleinen, aus den Beinen gebogenen Ösen miteinander mechanisch zu verbinden und zu verlöten, das "Gebilde" zu verschrumpfschlauchen und dann wiederum direkt an die Sockelpins zu gehen?
Danke!
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