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Verstärker für Bluesharp - Wir planen einen von A bis Z durch

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Kpt.Maritim:
Hallo

Ua ist die Anodenspannung, so wie Ug die Gittervorspannung ist und Uk die Kathodenspannung ist. Alle Spannungen mit ausnahme die Ub werden bei Röhren immer relativ zur Kathode angegeben. Das ist in jedem Buch gleich, wer viele Bücher gelesen hat, weiß das also auch so, weil es immer in den Anfangskapiteln steht.

Zweitens spielt es nicht die Geige. Nehmen wir eine Röhre mit Ua=250V und Ia=50mA. Daraus ergeben sich 5k. nehmen wir an, wir nehmen Ua gen Masse, dann kommt die Kathodenspannung von 15V oder sowas ind er Art hinzu. Der günstigste Ra wäre nun 5k3. Ui weicht!

Aber nicht wirklich, man halte sich vor Augen, dass ein Lautsprecher nur bei 1kHz die Nennimpedanz so halbwegs hat. Wenn ein Lautsprecher mit 8Ohm angegeben ist, dann hat er bei 1kHz so etwa 8Ohm, es können auch 7,3 oder 8,7 Ohm sein, die Hersteller nehmen das nicht so genau. bei 10Khz hat der selbe Lautsprecher dann schon Werte zwischen 10...15Ohm bei 400Hz werden es auch noch etwa 8Ohm sein, aber bei 120Hz können es schon wieder 12 oder 20 oder 30Ohms ein. Bei der Resonanzfrequenz die Bei GItarrenlautsprechern zwischen 60...120Hz liegt können dann aus den 8Ohm auch mal 30, 50 oder gar 80Ohm werden, je nachdem wie hoch seine Güte ist.

Wenn der Übertrager 5kOhm auf 8Ohm übersetzt, dann hat er Primär schon 10k, wenn der Lautsprecher gerade 16Ohm hat usw. Man sieht also, dass es unsinnig ist sich Gedanken über 10% Abweichung durch eine leicht andere Faustformel zu machen, wenn der Lautsprecher sich so verhält, wie sich ein Lautsprecher eben verhält.

Dein Problem mit den Wattzahlen verstehe ich überhaupt nicht. Geht es um die Verlustleistung? Wenn ja, dann löst sich das Probem durch Selberdenken. Ein teil der Leistung wird am Kathodenwiderstand Rk verbraten und ein anderer in der Röhre. Die Verlustleistung einer Röhre kann nur die Leistung sein, die in der Röhre bleibt, was hat die Röhre mit dem Rk zu tun. Und dann wird auch kalr, welche Spannung die Ua ist. Es ist die Spannung, die zur Verlustleistung der Röhre beiträgt, also nicht die Spannung über dem Rk, sondern nur die von Kathode zur Anode gemessen.

 ;) Ich beantworte solche Basisfragen in Zukunft nur nach Vorlage eines Asweises der Leihbücherei. Ich habe hier 10Minuten geschrieben, du brauchst zehn Minuten um das zu lesen, macht 20 Minuten vertane Lebenszeit. Wenn du es bei deinem ohnehin wöchentlichen Besuch in der Leihbücherei (das darf man in einer Kulturnation durchaus voraussetzen) nachgesehen hättest, dann hättest du meine 10 Minuten eingespart. Das hätte ich respektvoll und gut gefunden. ich mag darum alle, die mich nichts fragen, denn diejenigen beantworten sich die Fragen in den Bibliotheken selbst.  ;)

Viele Grüße
Martin

Doas:
Puh....üble Klatsche nennt man das im Fußball....

Es ist aber nunmal bei Menschen die nicht zur Hochintelligenz gehören manchmal so, dass es den "der Groschen fällt" Effekt gibt.
Auch wenn sich das nicht jeder vorstellen kann. (Übrigens: 1 x im Monat gehe ich in die BiBo....schwöre ich!)

Mein nächste Frage ausdrücklich NICHT an Kpt. Maritim.

Es wurde gesagt, dass der Ra nicht zu unterangepasst werden soll (Beispiel der Kpt. M. Berechnung weiter vor im Fred). Damit kein Gitterstrom fliessen kann und somit keine "blocking distortion" auftritt.
Mich wundert das, denn bei einem niedrigeren Ra verschiebt sich der Schnittpunkt (Ra/Ug0V) ja nur sehr leicht hin zum Arbeitspunkt. Wenn ich davon ausgehe, dass die Röhre eh stark übersteuert werden soll, kommt es doch auch bei der jetzigen Ra-Wahl zu Ugs über 0V und somit zu Gitterstrom ?

Viele Grüsse!
Doas

Doas:
Experten,

so ein Forum lebt ja vom mit-, und nicht vom nieder- machen....wohl an!

Ich habe mich durch den gesamten Fred gearbeitet und bin zu diesen Ergebnissen gekommen:

U1: 170V
U2: 50V
U3: 220V
U4: 100V
U5: 250V
U6: 250V

I1: 1mA
I2: 0,6mA
I3: 2,5mA
I4: 2,5mA
I5: 5mA
I6: 75mA

Bei den Schirmgitterspannungen + Strömen bin ich nicht 100tig sicher. Die Ströme sind ja nur Abschätzungen aus den Datenblättern und ob die Ug2 vor oder nach dem Rg2 gemeint war, ist mir nicht ganz klar. Das sollte aber, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, nicht DIE Rolle spielen.

Fehlervermutungen:

1. Es ändert nichts am Grundaufbau, aber wenn erst 2x15V als Vollaussteuerung für die Endröhre angenommen wurde und dann später 60V, ändert sich die nötige Spannungsverstärkung für eine 5mV Eingangsspannung von 6000 auf 12.000...also das doppelte. Ich denke 6000 ist der richtige Wert.
2. R13 wird mit 68k angegeben. Leider kann ich nicht nachvollziehen wie denn die Lastgeraden in die Kennlinien für den Arbeitspunkt1 der 6SK7 eingetragen wurden. Wenn aber die Ub 220V sein soll, und die Ua 170V ist, so macht das bei Ia = 2,5mA eigentlich (220V-170V)/2,5mA = 20kOhm ...und nicht 68kOhm. R5 könnte dann entsprechend kleiner gewählt werden.

 ::) hoffentlich werde ich jetzt nicht wegen Dummheit oder Größenwahn vom Forum ausgeschlossen...

Grüsse!
Doas

Kpt.Maritim:
Hallo

I4 scheint mir irgendwie ein bisschen groß zu sein.

Die Schirmgitterwiderstände spielen in der Tat keine Rolle, es sind reine HF-Blocker gegen Schwingen.

Machen wir uns mal an C5 und P2.

P2 sollte nach einer Faustregel wenigstens 2...3mal so groß wie R11 sein. das hat folgenden Grund. Der Eigentliche Arbeitswiderstand, denn eine Vorstufenröhre sieht, ist nicht ihr Anodenwiderstand (hier R11), sondern alles was zwischen Signal und Signalmasse liegt. Das Signal liegt an der Anode, vond er Anode geht eben C5 und P2 gen Masse. Von der Anode kann über R11 zur Versorgungsspannung gehen, die Versorgungsspannung ist für das Signal nichts anderes Als Masse. Der Grund hierfür ist, dass die Versorgungsspannung mehrfach mit großen Elkos mit der echten Masse verbunden ist. Diese großen Elkos sind aber für die Signalspannung so durchlässig, wie ein Stück draht. Also liegt R11 für die erste Röhre quasi zwischen Signal und Masse.

Der Eigentliche Arbeitswiderstand ist also R11//(P2+C5)

Wenn P2 nun groß gegenüber R11 ist, spielt es in der Gesamtschaltung kaum eine Rolle. Faustregel ist hier wenigstens 2..3mal größer als der Anodenwiderstand, alo eben R11.

Wir bräuchten also ein Poti von 300kOhm oder. Es empfielt sich nicht P2 sinnlos groß auf z.B. 1MEg zu wählen. Denn Gerade Potis sind herrlich rauschende Widerstände. Je größer der Widerstandswert, desto größer das Rauschen. Ich würde 330k nehmen. Doch das ist ein Wert den Dirk nicht auf Lager hat. Entweder wir bescheiden uns mit 250k oder mit 500k. Da unser Ra mit dem Wert von R11 schon ziemlich niedrig für eine 6SJ7 ist, würde ich eher auf 500k für P2 gehen.

Wenn wir P2 kennen, dann ist die Berechnung von C5 kein Prob mehr. C5 bildet mit P2 und C6 mit R5 einen frequenzabhängigen Spannungsteiler. Dieser Teiler beschneidet die Bässe stärker als die Höhen. Hörbar wird diese Beschneidung ab einem Abfall von -3dB. Da nun beide Spannungsteiler den Frequenzgang derartig beschneiden, darf ihn jeder nur um 1,5dB beschneiden.

D.h. an C5 darf nur 1,5dB der Gesamtsignalspannung Vges abfallen. Nennen wir den Abfall VC4. Es gilt also, dass VC5 nur 1,5dBvon VP2 sein darf. Umgerechnet bedeutet das, dass VC5 nicht größer 15% von Vges sein darf.

Nun muss sich bei einem Spannungsteiler C5 zum zu P2 verhalten, wie sich VC5 zur Signalspannung verhält, die an P2 (VP2) abfällt. Das heißt, dass auf VC5 15% und auf VP2 85% entfallen. Demnach muss auf den Wert von C5 ebenso 15% und auf P2 85% entfallen. Bei C5 dürfen wir jedoch nicht die Kapazität sondern, müssen seinen Blindwiderstand ansetzen. Das ist der Widerstand, den er bei einer bestimmten Frquenz dem Signal entgegenstellt. Die Berechnet sich nach:

ZC5 = 1/(2*pi*f*C5)

Es gilt also:

ZC5/P2 = VC5/VP2=15/85

Daraus folgt:

(1/(2*pi*f*C5))/P2 = 0,18

Wir kennen alle Werte bis auf f. f ist die gewünschte untere Grenzfrequenz, also die tiefste Frequenz bei der gerade eben 1,5dB Abfall erreicht wird, bei allen tieferen Frequenzen wird der Abfall größer.  Bei einer Gitarre ist diese Frequenz etwa 80Hz, beim Bass 40Hz bei der Harp würde ich ebenfalls 0Hz annehmen. Eine Low E kommt nämlich genau so tief und mit meiner Low F Suzuki Overdrive bin ich fast dran.

Was wir ebenfalls nicht wissen ist C5, aber das wollen wir gerade berechnen und wenn wir den Rest kennen is das kein Problem. Wir stellen die Formel ein wenig um und erhalten:

1/(2*pi*f*0,18*P2)=C5

Wir setzen ein und rechnen aus. 22nF kommt raus.

Die Spannungsfestigkeit können wir noch nicht bestimmen, dafür müssen wir die Trafowechselspannung kennen.

Es empfielt sich nicht einen größeren Kondensator als 20nF zu kaufen. Das öffne den Bassfrequenzgang enorm und lässt damit  Hand- und Fingergeräusche als Rumpeln viel besser und störender durch. Wer nie eine Low E benutzen wird und immer nur normale Stimmungen spielt kann zur Störpegelunterdrückung C5 noch kleiner machen. das kommt auch eventuellen Verzerrungen zu Gute. Wenn Röhren übersteuert werden gehen sie aus ihren A-Arbeitspunkt raus. Wenn der Pegel zurückgeht wandert der Arbeitspunkt zrück. Dabei verändern sich dann dann die Anoden- und auch Gittervorspannungen. das macht das Umladen der Cs nötig. Das dauert umso länger je größer das C und das R ist. Riesige Werte von P2 und C5 schaden also mehr als sie nützen.


Bis demnächst und viele Grüße
 Martin





Doas:
Hallo,

ich habe heute den Tractatus I durchgearbeitet. Macht direkt Spaß, wenns beim Lesen und Nachvollziehen immer mal "kling, kling" macht!

Die zweite Stufe (6SK7) lässt mich nicht los.
Mir ist jetzt klar, wie Ihr auf den R13 gekommen seit. Eben mit der berühmten Ra=Ua/Ia. Also für Arbeitpunkt 1 170V/2,5mA=68kOhm.

Da aber diese Röhre keine Endröhre ist, und der R13 somit ein richtiger Widerstand (nicht eine Impedanz wie ein Übertrager), hat er für den Gleichstrom Ia auch einen Widerstand von 68kOhm.
Um dann auf den gewünschten Arbeitspunkt Ua=170V ; Ia=2,5mA zu kommen, bräuchten wir eine Ub von etwa 340V.
Wir haben aber nur 220V...oder max. 250V (bis jetzt).

Die berechneten Klirrfaktoren stimmen somit auch nicht. Diese werden auch recht schwierig zu bestimmen sein , da es in unserem Arbeitsbereich fast keine Ug Kennlinien zum Ablesen (schätzen) gibt.

Mein Vorschlag wäre also ein Arbeitspunkt für V2 bei Ua=120V ; Ia=1,5mA ; Ug ist dann etwa -13V ; R4 deshalb 8,6kOhm .

...duck und weg.... :-X

Doas

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