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Verstärker für Bluesharp - Wir planen einen von A bis Z durch

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Kpt.Maritim:
Hallo,

so sind wir mit Nichten drauf gekommen. Ich habe einfach mit Lastgeraden herumexperimentiert und Ub=220V zu Grunde gelegt. Der Grund ist, dass normale Faustformeln nicht auf die 6SK7 angewendet werden können.


Das liegt daran, dass die Steilheit dieser Röhre im Arbeitsbereich nicht konstant ist. Es gibt nicht einmal einen Klasse - A Arbeitspunkt. Klasse A ist mit dieser Röhre nicht möglich, weil die mittlere Stromaufnahme nicht konstant zu bekommen ist. Darum müssen auch die Faustformeln für Dimensionierung von Stufen in dieser Betriebsart versagen.

Zudem sind sehr wohl Kennliniendaten für die 6SK7 bei Ug2=100V beschaffbar. Ich glaube sie sogar schon einmal im Fred verlinkt zu haben.

Trotzdem weist du auf ein Problem hin R13 darf natürlich 67k haben. Da stimmt etwas nicht. Es sollten so um die 20k sein. da stimmt etwas nicht. Ist die Bauteilliste korrekt?

Vielen Dank und viele Grüße
Martin

Doas:
Hallo Martin,

das mit den 20k hatte ich in meinem vorletzten Fred unter "Fehlervermutungen" geschrieben.
Ich denke aber weiterhin der Fehler liegt darin, dass Du aus Versehen die 6SK7 als Endröhre betrachtet hast. Die Werte in Deiner klirr.xls lassen auch darauf schliessen.

Kennlinien gibt es, und Du hattest auch eine angehängt. Allerdings befinden sich eben in dem Bereich 220V Ua bis 0V Ua und bei den möglichen Arbeitspunkten nur so um die 2-3 Gitterspannungslinien. Da wird das Abschätzen schwierig...das meinte ich.

Wir sollten die 6SK7 nochmals neu betrachten....als Vorstufenröhre mit ohmschen Ra. Oder ?

Viele Grüsse in den Norden!
Doas

Kpt.Maritim:
Hallo,

nein ich habe sie nicht als Endröhre betrachtet.

Ich habe eben den ganzen Fred gelesen. Ich finde den Beitrag nicht, wo R13 berechnet wird.Der Wert von 68k taucht auf einmal in Volkas auf. Entweder ich bin Blind, oder der Wert wurde nie bestimmt. Er muss definitiv 20k betragen. das sagen auch meine Skizzen zu den Lastgeraden, die ich aus dem Papierkorb fischte.

Die 20k ergeben sich wie folgt. Die 6SK7 soll mit Ua=170V laufen. Die Versorgungsspannung soll etwa 220V betragen. Die Differenz verheizt der Ra (hier R13) und zwar an Ia=2,5mA. Es ergibt sich:

R13=(220V-170V)/2,5mA=20kOhm

Diese Formel hatten wir auch bei der 6SJ7 schon angewendet.

Wieso gerade 20k? Ich habe schon erklärt, dass die Dimensionierungsfaustregeln bei der 6SK7 total versagen, was an der Art ihrer Kennlinien liegt. Sie versagen übrigens bei allen Regelpentoden, die als NF-Verstärker laufen sollen. Kein Wunder, diese Pentoden sind eigentlich für andere Anwendungsgebiete vorgesehen.

Regelpentoden als NF-Verstärker zu verwenden, bedeutet sich eine Schleuder für geradzahlig harmonischen Klirr zu bauen. Das wollen wir auch. Genau für diese Anwendung habe ich den Arbeitspunkt mit Buntstift und Lineal auf einem Ausdruck des Kennlinienfeldes hingezirkelt. Man kann weniger Klirr herausbekommen, viel mehr als 30% sind aber nicht drinne.

Wenn das Kennlinienfeld einer Pentode nicht weit genug reicht, ist das kein Problem. Denn die Kennlinien verlaufen parallel zur Ua-Achse. Man kann sie also ganz leicht verlängern.

Viele Grüße
Martin

BuggyAndy:
Hallo,

kurze Zwischenfrage, wie klingt er denn? Z.B. im Vergleich zu den üblichen als Harp-Amps eingesetzten Fender Champ, Tweedirgendwas und Konsorten?
Interessante Schaltung.

Gruß, Andy

Doas:
Hallo,

darauf bin ich auch gespannt ! Ich habe, ehrlich gesagt, vorher nie direkt wahrgenommen, dass es extra für Harp entwickelte Amps überhaupt gibt. Vorher hatte ich immer nur Diskussionen über Modifikationen von Gitarrenamps gesehen.
Ich selbst spiele keine Harp aber unser Sänger tut das. Wenn dieses Projekt hier durchgeplant worden ist werde ich es auch aufbauen. Vor allem um das, was hier gedacht und berechnet worden ist, auch einmal zu hören....

Leider bin ich zu spät hier mit (blöden Fragen) eingestiegen. Sonst hätte ich versucht die 6SJ7 und die 6SK7 durch noch produzierte Röhren zu ersetzen (falls das im Falle der 6SK7 überhaupt ginge). Ich finde es immer irgendwie beängstigend wenn man einen Amp baut von dem man weiß, dass es dafür bald keine Röhren mehr geben wird oder die Preise dafür immer weiter steigen.   

Trotzdem ein schönes Projekt...finde ich.

Viele Grüsse!
Doas

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