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Mic Preamp (Pultec Design)
phosgen:
hi leute
es ist wieder mal an der zeit, über die fortschritte am mic preamp zu berichten. mittlerweile sind die PSU alle getestet, das preamp board bis auf die audio trafos fertig, so dass demnächst die ersten field tests anstehen. aber leider warte ich immer noch auf die lieferung der trafos. das dauert inzwischen auch schon über zwei monate!
nachtrag zum 48VDC phantom power PSU, testen
für die tests habe ich dieses board aus dem gehäuse gebaut. gleich beim ersten testlauf musste ich feststellen, dass ich den falschen trafo verbaut hatte. verbaut hatte ich einen 2x15VAC à 5A trafo. der versuch, beide sekundärwicklungen parallel zu schalten schlug fehl. trafo wurde heiss, so dass ich mir einen 15VAC/10A trafoblock vom gleichen hersteller besorgte und diesen einbaute. beim anschliessenden test konnte ich gleich einen erfolg verbuchen. das ding lief wie gewünscht, und auch die spannung lässt sich exakt auf die erforderlichen 48VDC einstellen. ein wenig sorgen bereitete mir, ob der transistor während des betriebs heiss wird, welcher für die spannungsreglung zuständig ist. die temperatur erhöhte sich jedoch nur geringfügig, so dass ich auf ein nur ein kleines kühlelement anbringen muss.
die messwerte:
- eingangsspannung: 230VAC
- ausgangsspannung: 18.3VAC
- spannungsvervielfachung
- stufe 1: 18.3VDC,
- stufe 2: 32.2 VDC
- stufe 3: 46.2 VDC
- stufe 4: 60.5 VDC (soll: 60VDC )
- regelbarer bereich ausgangsspannung: von 42VDC bis 58VDC
torus:
--- Zitat von: phosgen am 11.05.2009 19:58 ---trafo wurde heiss, so dass ich mir einen 15VAC/10A trafoblock vom gleichen hersteller besorgte und diesen einbaute. beim anschliessenden test konnte ich gleich einen erfolg verbuchen. das ding lief wie gewünscht, und auch die spannung lässt sich exakt auf die erforderlichen 48VDC einstellen. ein wenig sorgen bereitete mir, ob der transistor während des betriebs heiss wird, welcher für die spannungsreglung zuständig ist. die temperatur erhöhte sich jedoch nur geringfügig, so dass ich auf ein nur ein kleines kühlelement anbringen muss.
--- Ende Zitat ---
Gib der Spannungs-Regelung doch mal was zum Kauen. Einen 15k Widerständ über die 48V zieht etwa 3mA. Das liegt so in dem Bereich, den auch ein Mikro ziehen kann. Wenn der Transistor das wegsteckt, ohne das er wegbrennt, dann ist ja alles gut.
phosgen:
liebe gemeinde
ich habe wirklich lange auf mich warten lassen - mit der fertigstellung des mic preamps! ich musste bis vergangene woche auf meine in- und output audio transformatoren (lundahl) warten - VIER MONATE warten haben ein ende!
gut - ganz untätig war ich bis zum eintreffen der audio trafos nicht, denn ich habe vorgängig das gesamte netzteil fertiggestellt und ausgetestet - es sind genau deren vier! den testlauf der phantom power PSU hatte ich bereits beschrieben. zu ergänzen ist, dass die 0V der 48VDC PSU mit dem starground verbunden ist.
testen HV-PSU und heizspannung
ausgangslage: die referenz der HV-PSU ist mit dem starground-stützpunkt verbunden. die sekundärsicherungensicherungen sind NOCH NICHT eingesetzt. der CT der 6.3VAC-wicklung führt zum HV-board zwecks heraufsetzen von dessen potentials.
WICHTIG: das gerät wird während der gesamten aufbau- und testphase über ein FI-schalter gespiesen. nach jeder manipulation an der schaltung habe ich zuerst das gehäuse auf fehlströme geprüft (COM-fühler in ERDE des steckers und mit rotem messfühler systematisch die gehäuseteile auf spannung (AC wie DC) geprüft)
messungen
- HT SOLL: 600VCT IST: 605VCT (ohne last)
der trafo liefert 300-0-300VAC also 600VCT @ 100mA. als messpunkte dienten die beiden sekundären sicherungshalter.
- heizspannung: SOLL: 6.3VAC IST: 6.43VAC (ohne last)
ohne DC-elevation
- steuerspannung: SOLL: 5.0VDC IST: 4.71VDC (last: zum messzeitpunkt pilotlicht)
danach setzte ich die sekundärsicherungen ein und prüfte folgende spannungen ohne last:
- HV-abgriff 1A: 365VDC
- HV-abgriff 1B: 360VDC
- HV-abgriff 2A: 363VDC
- HV-abgriff 2B: 359VDC
- DC-elevation heizung: 6.41VDC @ 163VDC
phosgen:
nach dem nun die netzteile betriebsbereit sind, habe ich als nächstes die verkabelung vorangetrieben. auf der rückseite befinden sich die eingangs- und ausgangsbuchsen (XLR und Jack) und an der frontseite gibt es pro kanal den gain-drehschalter (1x24Pos), und die beiden schalter für phase-flip und phantom-power.
verkabelung phantom-power
bis zum übergang in den preamp-raum sind die kabel eng verdrillt. der 0V (verbunden mit starground) führt zu den beiden eingängen jeweils auf pin1 (screen). das (+)-kabel führt an der trennwand entlang zu den schaltern an der front. von dort aus weiter engverdrillt an der gehäuseinnenwand entlang zu den XLR-eingangsbuchsen. die geschalteten PPWR-leiter speisen nun pin 2 und 3 über jeweils zwei aufeinander abgestimmte 6k81 widerstände. ein 220uF-elko puffert glättet zwischen dem (+)kabel und pin1 zusätzlich die spannung. (ich hatte erst bei tests mit einen kondensator-mic bemerkt, dass ich die phantom-spannung an den ausgangsbuchsen angebracht hatte! geändert war's dann recht schnell!)
verkabelung phase-flip relais
die kabel (5VDC) führte ich vom pilotlicht durch die trennwand zu den schaltern und parallel zum phantompowerkabelwerk. auch hier verdrillte ich die kabel sehr eng.
verkabelung HV + heizung
die HV-kabel führen eng verdrillt in den preamp-raum (rosa/orange). ebenso die heizspannungskabel (grau).
phosgen:
aufbau des preamp boards
das preamp-board beherbergt beide preamp-kanäle, die jedoch völlig autark voneinander aufgebaut sind. bei der definition des layouts habe ich mich weitgehend an den regeln der point-to-point verdrahtung orientiert:
- keine parallen leiter
- kreuzungen im rechten winkel
- ausreichende abstände
das 1:1 layout des boards hatte ich rückseitig mit klebstreifen befestigt, hintegrundbeleuchtung, um die bohrlöcher für die eylets, röhrenockel und distanzbolzen zu markieren. die versilberten eylets (rohrnieten) weisen eine dimension 4mm länge und 3mm durchmesser auf. einzig für die relaisbeine verwendete ich rohrnieten mit einem durchmesser von 1.5mm. vorteilhaft ist, alle eylets in einem gang auf's board anzubringen, bevor andere bauteile angebracht werden. als nächstes monierte ich die röhrensockel mit seinem abschirmbecher. hierzu verwendete ich die benton-sockel, welche für die chassis-montage geeignet sind. auf der rückseite habe ich nun zuerst die beiden heizspannungsleiterschienen angebracht, die jeweils die pins 4/5 oder pins 9 verbinden. die schienen 'schweben' sozusagen 1.5cm unter der board oberfläche, so dass ausreichend abstand zu den signalführenden leitern gewahrt werden kann. die drahtkonstruktion habe ich mit gewebeband isoliert, lediglich eine kosmetische massnahme. die distanzbolzen haben eine länge von 20mm, so dass der abstand der heizspannungsleiter - ca 160VDC ! - mindestens 5mm beträgt. deshalb habe ich auch den gehäuseboden unterhalb der röhren mit einem kleinen filzteppich isoliert, so dass die blanken leiter nicht aus irgendeinem grund das gehäuse berühren können. an den schienen habe ich bereits zwei kurze graue kabel angelötet, damit ich diese in der endmontage mit dem speisekabel ohne probleme verbinden kann.
anschliessend begann ich mit dem verbauen der teile, wobei die kleinen teile zuerst eingebaut wurden. generell hatte ich alle bauteile vorgängig auf ihre werte überprüft. da ich hier möglichst zwei 'identische' mikrofonverstärker haben will, habe ich zudem darauf geachtet, dass die bauteile 'matched' sind; soll heissen bauteil A in kanal 1 ist mit bauteil A in kanal 2 gleichwertig. das matching der kondensatoren ist leider nicht durchgängig, da C>200nF sich mit meinem multimeter nicht messen lassen.
verwendete bauteile
- metallschicht widerstände, toleranz 1%, 1W
- drahtwiderstände, toleranz 1%, 2W und 10W
- MKP und MKS kondensatoren, HV-fest >= 400VDC
- versilberter kupferdraht, durchmesser 0.75mm
- elais, finder serie 30.22, 2xwechsler, 5V-spule
- input audio transformer: lundahl LL1576, 1:7
- output audio transformer: lundahl LL 1538XL, 1:5
- XLR buchsen male/female: neutrik
- 6.3mm jack: switchcraft
- ELMA drehschalter, Rotary Switches Type 04, 1x24Pos
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