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Technik => Tech-Talk Gitarre und Bass => Thema gestartet von: Nils H. am 18.01.2016 10:50

Titel: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Nils H. am 18.01.2016 10:50
Moin Leute,

tl;dr: Welche billige Tele soll ich kaufen?

ich will mal 'ne Tele ausprobieren, ohne viel Geld dafür auszugeben. Ich hab keine besonderen Vorstellungen außer, dass ich wirklich klassische Telesounds haben will (also keine in einen teleartig geformten Korpus verpackte Metalaxt). Ich könnte mir vorstellen, dass eine klassische Tele eine gute Ergänzung und ein gutes drittes Standbein zwischen Paula und Strat werden kann; Einsatzbereich für einiges, was in Richtung Funk, Soul, Classic Rock und Artverwandtes geht (mein Sänger sagt immer, ich wäre ein verkappter Country-Player...).

Billig soll's erst mal werden. Ich hab grundsätzlich mal keine Angst vor Billiggitarren, der Name auf dem Headstock ist mir egal, und ich hab auch diverse billige Intrumente im Fuhrpark, aber verbrennen will ich meine Kohle auch nicht.

Die Teles von Vintage und (ja, tatsächlich:) Harley Benton gibt's ja zu erstaunlich einsteigerfreundlichen Preisen, und die Reviews sind gar nicht so schlecht.

Ich war schon fast so weit, aus daffke einfach mal so'n HB-Teil zu bestellen - 129 Euro für 'ne HB-Tele in Esche/Ahorn mit klassischer Ausstattung ist ja fast schon ein Witz.

Andererseits darf die Gitarre ruhig ein paar Euro mehr kosten, WENN es der Qualität zu gute kommt (und nicht nur dem Namen, der drauf steht und dem Vertriebsnetz). Ich sage mal, Schluss ist definitiv bei 500 Euro, weniger darf gerne, mehr nicht.

Ich hab jetzt nur mal den Katalog beim T durchgeblättert, die G&L Asats scheinen recht attraktiv, dann gibt's noch die diversen Squier (ich muss zugeben, die Squier Thinline ist echt sexy - mir aber, glaube ich, schon zu weit weg von der klassischen Tele); darüber hinaus wird's dann auch schon dünn mit Teles unter 500 Euro...

Was tun? Jemand irgend welche echt heißen Kandidaten auf der Pfanne? Oder bestelle ich einfach mal 'ne Harley Benton, ggf. als Aufrüstbasis?

Sonstige Vorschläge? Danke!

Gruß, Nils
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: guanre am 18.01.2016 11:05
Hi,

ich würde die Harley Benton TE-52 NA Vintage und Fender Squier Affinity Tele MN BB bei TH...n bestellen und mal vergleichen.

Gruß

guanre
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Nils H. am 18.01.2016 11:23
Könnte ich natürlich machen... nicht, dass ich am Ende beide behalte  ;D . Wie gesagt: Die HB hätte ich beinahe schon geordert. Wen Hals und Korpus was taugen gäbe die vermutlich auf jeden Fall eine gute Bastelbasis ab...

Was ich gehofft hatte: Hat irgend jemand Erfahrungen aus erster Hand mit den genannten und ähnlichen Instrumenten?
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: BuggyAndy am 18.01.2016 11:42
Hi,
hab vor einem halben Jahr eine Rockinger als Kit unlackiert angeschafft. Body und Hals habe ich einfach etwas leicht gebeizt und gewachst.
Super, gute Hölzer Hardware und klasse Pickups. Halswölbung ist sehr Vintätsch  ;D
Liegt unter 500€, musst du mal auf deren Seite schauen. Klasse Gitarre!

Gruß,
Andy
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Nils H. am 18.01.2016 11:47
Nääää, auf einen Bausatz hab ich keinen Bock. Im Gegensatz zu Amps reizt mich der Selbst(zusammen)bau von Gitarren überhaupt nicht. Einstellen und ggf. Teile mal austauschen - OK. Aber (fast) alles selber - nö.  8)
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: tele05 am 18.01.2016 13:15
Hi Nils,

ich bin mit der Fender 50's Classic Tele (aus Mexico) sehr glücklich.
Die kostete vor 11 Jahren ca. 500€ - mittlerweile liegen sie bei 850!
Also wenn Du solch eine gebraucht für einen akzeptablen Preis findest,
machst Du sicher nichts falsch. Gibt es auch in 60's Variante mit unlackiertem Griffbrett.

Vielleicht ist ja die Squier 50's Classic Vibe Tele ähnlich gut (Kieferbody, statt Esche - keine Ahnung, ob man das hört).
Die gibts bei Th. für rund 400€.

Grüße
Oliver
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Doublecut am 18.01.2016 15:51
Hi Nils,
Die Tele ist schon eine eigenwillige Gitarre und nicht jedermans Freund.
Zum Checken empfehle ich ausschliesslich gebraucht über die Bucht, die ist voll von gebrauchten und guten Markeninstrumenten in der von Dir genannten Preisklasse die Du zu ähnlichem Kurs bei Nichtgefallen wieder los bekommst.
Grüsse, Robert

Ich liebe Teles  :)
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: The stooge am 18.01.2016 16:53
Mojn Nils,

Nääää, auf einen Bausatz hab ich keinen Bock. Im Gegensatz zu Amps reizt mich der Selbst(zusammen)bau von Gitarren überhaupt nicht. Einstellen und ggf. Teile mal austauschen - OK. Aber (fast) alles selber - nö.  8)

Die Rockinger Tele ist aber eine erwachsen Gitarre und keine Kompromisslösung wie der von Dir avisierte Kung-Fu-Billichramsch. Die mögen beim ersten Anspielen befriedigen, aber nach einiger Zeit gefallen die PUs nicht mehr, dann die Elektrik, dann die Hardware, schließlich die ganze Gitarre. Kurz: wer billig kauft, kauft zweimal.

Wenn Du dagegen bei der Tele bleibst, dann bleibst Du auch bei der Rockinger. Und wenn Du einen Lötkolben und einen Schraubenzieher richtig rum halten kannst (klar kannst Du das, sonst wärst Du nicht hier), kriegst Du auch die Rockinger Tele an einem Nachmittag zusammengeschustert.

ne schöne Jrooß, Mathias
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Nils H. am 18.01.2016 16:55
hmmm ich bin da skeptisch. Primär habe ich keinen Bock, mich mit Lackieren, Beizen oder Wachsen rumzuschlagen.
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: sjhusting am 18.01.2016 17:44
Neu und gunstig kommt meine Meinung nach nur ein Squier Vintage Vibe in Frage. Affinity oder HB oder Jack and Danny oder was auch immer werden dir nie richtig zufriedenstellen. Squier CCs sind aber durchaus brauchbar.

Sonst ein gebrauchtes Mexican Standard, ich habe sehr gute Beispiele davon gespielt. Baja und Roadworn kann auch sehr gut sein.

Aber im billigstbereich nur der Squier. Die noch-billiger sind mMn furchtbar.


Steven
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: haebbe58 am 19.01.2016 10:15
Hi,

kann Steven nur zustimmen.

Alle "billigen" Teles, die ich bisher getestet habe, waren Schrott. Die einzigen, die tatsächlich gut spielbar waren und auch ordentliche Substanz vorweisen konnten, waren Squier Classic Vibe oder Vintage Modified.

Fender Mexico Teles sind neu auch schon für ca. 500 Steine zu haben ... und die sind dann echt nochmal ein Sprung nach oben. Da haste dann schon was richtig Ordentliches. Gebraucht durchaus auch ein Tipp ....

Schau Dir auch mal G&L an .... Tribute Asat ... sehr gute Hölzer .... astreine Qualität ... auch so um die 500 neu .... auch evtl. mal gebraucht zu haben ... mußte kucken

Gruß
Häbbe, der selbst u.a. eine alte Fender Japan Tele (upgraded mit Häussel Pickups) und eine moderne Mensinger Maverick (Tele) mit Häussels besitzt und damit restlos zufrieden ist.

P.S.   wenn Du noch nie Tele gespielt hast, dann mußt Du halt schauen, was Dir am besten liegt ... bzgl. Halsform und Sound. So richtig Vintage Tele kriegst Du halt nur mit einem alten schlanken und trotzdem dicken V-Hals und Strings Thru Body und 3 paarigen Stegreitern hin. Ist halt schon ein sprödes Stück Holzbrett, so eine Vintage mäßige Tele ... aber belohnt Dich dann mit einem extrem genialen geilen Twäng, den sonst keine andere Gitarre hinkriegt.
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: bea am 19.01.2016 12:31
Für erste Versuche mit einer Tele dürfte die Harley Benton doch ausreichen - lass mich mal meine Erfahrung mit inzwischen 3 Harley Bentons auf die Tele ausdehnen:

Weil da die gleiche China-Standard-Hardware verbaut sein dürfte wie bei allen anderen Billiggitarren, sollte man allerdings schon andere PUs einbauen. Den Tele Neck kenne ich zufällig - mein Exemplar war eine Mittenhupe.

Was ich machen würde: bei Thomann die billige Tele bestellen, schauen, ob die Substanz gut ist (was vermutlich der Fall sein dürfte, notfalls kann man ja reklamieren). Wenn ja, sollte man vielleicht noch einen Satz Tonabnehmer einkalkulieren. GFS vielleicht, oder gleich welche von David Barfuss.
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Nils H. am 19.01.2016 13:09
Danke für Eure Einschätzungen. Grundsätzlich hab ich, wie oben gesagt, keine Angst vor Billig-Fernostklampfen - meine Vintage Les Paul-Kopie zum Beispiel ist ein tolles Instrument, und die Wilkinson Alnicos sind super - ich hatte da keinen Bedarf, die auszutauschen. HB verbaut wohl auch Wilkinson-Pickups, die sind nicht die besten, aber auch nicht unbedingt die schlechtesten.

Ich werde mal in mich gehen, wie weit ich das Budget ausreizen oder evtl. erweitern kann. Ich schaue mich bei Fender mal ab CV aufwärts um, mein Bauch neigt aber im Moment dazu, kein Geld für das F auf dem Headstock auszugeben. Die Tribute Asat Classic spricht mich gerade ziemlich an... in klassischer Variante in Esche/Ahorn (http://www.thomann.de/de/gl_tribute_asat_classic_tsb.htm) 490,- neu beim T. Wäre zwar 'ne Blindbestellung, aber beim T recht risikolos... lokal hat die hier keiner rumstehen.

Soweit das rationale Vorgehen... leider hat mein Hirn auch einen sehr dominanten nicht-rationalen Teil  ;D . Ich hab gestern Abend im T-Katalog die Madcat/Hohner "The Prinz" Kopie von HB (http://www.thomann.de/de/harley_benton_te80_nt_deluxe_series.htm) entdeckt, und ich fürchte, ich muss die haben  ;D .

Einhellige Meinung, soweit ich Reviews finden konnte: Sauschwer, Hals Baseballschläger, Tuner mittelmäßig, nicht wirklich Tele, aber ein geiler Hardtail-Funk/Rocker, und unfassbar viel Gitarre für unfassbar wenig Geld. Ich fürchte, ich muss die haben, und mir dann in zwei, drei Monaten trotzdem für ~roundabout 500 Euro 'ne "klassische" Tele kaufen... Oder baut im Moment sonst jemand 'ne bezahlbare Kopie der Prince-Tele?

Damn  :devil: . Verdammtes Internet  ;D .
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: LöD am 19.01.2016 13:49
Ich teile die Meinungen bzgl. der Classic Vibe.
Ich habe vor kurzem eine gebrauchte ergattert und diese Gitarre ist geil! So stell ich mir ne Tele vor. Super Twang. Scheppert richtig gut! Perfekt abgerichteter Hals und Bundkanten. Und oben drauf waren gute Pickups verbaut sowie Potis und Schalter getauscht.
Und das ganze für 300€!

Diegebichnimmerher!
LöD
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Robinrockt am 19.01.2016 15:22
Hallo Nils,

geile Idee mit der Prince Tele  ;D
Du musst dann natürlich den Spott deiner Musikerkollegen ertragen :sex:
Aber das schaffst du :guitar:
Ich hatte für meinen Sohn vor einigen Monaten eine HB Flying V gekauft - für einen Hunni! (letztes Stück, für Linkshänder). Die kam perfekt eingestellt und abgerichtet (Bundstäbchen) zu mir. Wurde aber evtl. von Thomann gemacht, wenn das von der Firma gemacht wurde kann ich nur sagen alle Achtung. Ein Setup bei einem Gitarrenbauer ist ähnlich teuer wie die gesamte Gitarre, wie du weißt. Hammer! Saiten waren Müll und die Pickups sind ok aber nicht wirklich gut. Die gesamte Gitarre ist aber wirklich gut verarbeitet, Lackierung makellos.
Ich hatte ja ein etwas schlechtes Gewissen meinem Sohn eine so billige Klampfe zu schenken aber die ist wirklich gut.
Streuung soll bei HB aber ziemlich krass sein. Trotzdem sage ich - für die Preise macht man nichts falsch.
Klar, der Preis macht es aber ich hätte für die V auch sehr viel mehr bezahlt. Die ging stark in die Richtung meiner Epiphone Flying V (Korea) Schenker black/white - die hat damals 450€ gekostet.

Du brauchst dann noch den lila Mantel. Wird dich aber genauso viel wie die Klampfe kosten  :devil: ;D :)
Gibt es hier:
http://de.aliexpress.com/item/Customized-movie-song-Purple-Rain-Prince-Rogers-Nelson-Clothes-Coat-Shirt-Pants-Outfits-Adult-Cosplay-Costume/32468412964.html

Viele Grüße,
Robin
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Del Pedro am 19.01.2016 17:33
Hallo,

ich habe keinen wirklichen Tipp. Wenn es eine günstige Gitarre zum Testen sein soll würde ich sagen, dass es ist völlig egal was du kaufst. Ich bin nämlich der Ansicht, dass es heutzutage keine schlechten Gitarren mehr gibt (zumindest ist mir in knapp 20 Jahren noch keine untergekommen). Von daher wäre eine Hausmarke wahrscheinlich nicht schecht, da zahlt man wenigstens keinen großen Namen mit.

Die große Begeisterung für die die Squier Classic Vibe Gitarren kann ich aber nicht nachvollziehen. Auf Grund der vielen guten Berichte habe ich mir mal eine Tele (aus Kiefer) zugelegt. Vom Vorbesitzer angeblich unter mehreren ausgesucht und ganz besonders toll. Die Gitarre war zweifellos nicht schlecht, richtige Begeisterung hat sich bei mir aber nicht eingestellt. Es war halt immer noch eine 350€ Gitarre. D.h. bei allen Teilen war viel Luft nach oben.
Ähnlich war es übrigens bei einer Squier Classic Vibe Duo-Sonic und einer Squier Vintage Modified Jazzmaster. Beide voll ok, aber kein außergewöhnlich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Generell habe ich bisher bei Gitarren immer das erhalten was der Preis erwarten ließ (bei Gitarren von 150 bis 2500€). Schlecht war wie gesagt keine, mal war das Preis-Leistungs-Verhältnis besser, mal schlechter. Ich habe aber weder eine günstige Gitarre erlebt die außergewöhnlich gut war noch eine teurere die nicht besser war als eine deutlich günstigere.

Mittlerweile habe ich übrigens keine Squier mehr, sondern halte mich eher an Gitarrenbauer :)
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Nils H. am 21.01.2016 11:45
Du musst dann natürlich den Spott deiner Musikerkollegen ertragen :sex:

Ach iwo. Die verspotten mich eh mehr dafür, dass ich schon wieder 'ne neue Gitarre gekauft habe als dafür, dass es 'ne Prince-Tele ist  ;D .


Du brauchst dann noch den lila Mantel. Wird dich aber genauso viel wie die Klampfe kosten  :devil: ;D :)
Gibt es hier:
http://de.aliexpress.com/item/Customized-movie-song-Purple-Rain-Prince-Rogers-Nelson-Clothes-Coat-Shirt-Pants-Outfits-Adult-Cosplay-Costume/32468412964.html (http://de.aliexpress.com/item/Customized-movie-song-Purple-Rain-Prince-Rogers-Nelson-Clothes-Coat-Shirt-Pants-Outfits-Adult-Cosplay-Costume/32468412964.html)

Geil, den gibt's sogar in meiner Größe, obwohl ich sowohl in Körpergröße als auch Umfang das exakte Gegenteil von Prince bin  8) . Wenn die Gitarre nicht reicht, ist der Spott mit dem Mantel sicher!


Ich hatte für meinen Sohn vor einigen Monaten eine HB Flying V gekauft - für einen Hunni! (letztes Stück, für Linkshänder). Die kam perfekt eingestellt und abgerichtet (Bundstäbchen) zu mir. Wurde aber evtl. von Thomann gemacht, wenn das von der Firma gemacht wurde kann ich nur sagen alle Achtung. Ein Setup bei einem Gitarrenbauer ist ähnlich teuer wie die gesamte Gitarre, wie du weißt. Hammer! Saiten waren Müll und die Pickups sind ok aber nicht wirklich gut. Die gesamte Gitarre ist aber wirklich gut verarbeitet, Lackierung makellos.
Ich hatte ja ein etwas schlechtes Gewissen meinem Sohn eine so billige Klampfe zu schenken aber die ist wirklich gut.
Streuung soll bei HB aber ziemlich krass sein. Trotzdem sage ich - für die Preise macht man nichts falsch.
Klar, der Preis macht es aber ich hätte für die V auch sehr viel mehr bezahlt. Die ging stark in die Richtung meiner Epiphone Flying V (Korea) Schenker black/white - die hat damals 450€ gekostet.

... und weil ich ein vollkommen hedonistisch gesteuerter, schwacher Mann bin, hab ich die Prince-Tele jetzt einfach mal geordert. Bin gespannt drauf. Mein aktueller Plan ist, mit dier HB jetzt erst mal die niederen Triebe zu befriedigen, und dann, falls ich mit der grundsätzlichen Topologie einer Tele klar komme, in zwei, drei Monaten 500-600 Euro für 'ne G&L auszugeben.

Danke für alle Ratschläge! Ich geb dann mal Bescheid, ob das Ding Schrott ist, wenn die Tele da ist.

Gruß, Nils
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: The stooge am 21.01.2016 12:03
Mojn,

Die Tribute Asat Classic spricht mich gerade ziemlich an... in klassischer Variante in Esche/Ahorn (http://www.thomann.de/de/gl_tribute_asat_classic_tsb.htm) 490,- neu beim T. Wäre zwar 'ne Blindbestellung, aber beim T recht risikolos... lokal hat die hier keiner rumstehen.

Soweit das rationale Vorgehen... leider hat mein Hirn auch einen sehr dominanten nicht-rationalen Teil  ;D . Ich hab gestern Abend im T-Katalog die Madcat/Hohner "The Prinz" Kopie von HB (http://www.thomann.de/de/harley_benton_te80_nt_deluxe_series.htm) entdeckt, und ich fürchte, ich muss die haben  ;D .

Einhellige Meinung, soweit ich Reviews finden konnte: Sauschwer, Hals Baseballschläger, Tuner mittelmäßig, nicht wirklich Tele, aber ein geiler Hardtail-Funk/Rocker, und unfassbar viel Gitarre für unfassbar wenig Geld. Ich fürchte, ich muss die haben, und mir dann in zwei, drei Monaten trotzdem für ~roundabout 500 Euro 'ne "klassische" Tele kaufen... Oder baut im Moment sonst jemand 'ne bezahlbare Kopie der Prince-Tele?

Damn  :devil: . Verdammtes Internet  ;D .

Bei G&L Tribute ist Electrik und Hardware made in USA, aber das Holz ist nicht weiter selektiert - klar, die müssen sich sich ja auch von den dreimal so teuren Ami-Gitarren unterscheiden (die auch jeden Cent wert sind). Mein Bruder hatte eine, war am Anfang sehr angetan, aber nach drei Monaten vermisste er doch die Substanz, die eben nur gutes Tonholz bieten kann (ähnlich ging es mir mit einer PRS SE). Und die Magnetic field PUs sind eine Kreuzung von Tele und P90, sehr gelungen, wie ich meine, aber eben eigen und kein klassischer Tele Twang.

Aber die Hohner the Prince ist der Hammer.

ne schöne Jrooß, Mathias
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Nils H. am 21.01.2016 19:42
okay... die Gitarre gerade ausm Karton geholt.

Ich muss sagen - Wow. unfassbar, für welch kleines Geld man heute ein echt brauchbares Instrument bekommt. Vor 30 Jahren, als ich angefangen habe, hätte ich mir sowas echt gewünscht; ich hab damals auf einer katastrophalen gebrauchten Hertiecaster angefangen. Dagegen ist die HB ein Luxusinstrument. Vielleicht auch, weil ich mit teils miesen Budget-Instrumenten groß geworden bin, bin ich wenig anspruchsvoll an meine Gitarren - zu der Harley haben meine Hände und mein Kleinhirn jedenfalls sofort "ja" gesagt.

Erster Eindruck: Spielt sich erst mal ganz ok, aber da ist noch Luft nach oben - das Setup ist nur mittelmäßig, Saitenlage zu hoch, Intonation nur Pi mal Daumen. Kräftiger, lauter Klang, bisher keine Deadspots auffällig, Sustain ist gut. Der matt lackierte Hals fühlt sich ganz gut an; nicht so wertig wie der meiner Mexico-Strat, aber in Ordnung. Von der Bespielbarkeit her ähnelt der Hals dem meiner 94er Japan-Squier. Erst mal ist er haptisch noch relativ "steril", ich denke mal, etwas polieren und viel spielen hilft da - so war es bei meiner Squier auch. Eigentlich hab ich mich jedenfalls sofort drauf wohl gefühlt. Das Profil (C mit 350 mm / 13") liegt gut in meiner Hand, Daumenakkorde á la Hendrix (und Prince  ;D ) sind kein Problem. Das Ahorngriffbrett ist separat aufgeleimt, trotzdem hat der Hals einen Skunk Stripe. Die Tuner sind OK, zumindest verrichten sie ihren Dienst.

Größtes Manko: Eine Politur der Bünde hat man sich gespart - Saitenbewegungen quer zum Hals quittiert die Gitarre mit deutlich fühl- und hörbaren Kratzgeräuschen. Geht vermutlich weg, wenn man ein paar Stunden drauf spielt, da die Saiten aber schon etwas angerostet sind, werde ich am WE diese wechseln und dann kurz mal mit dem Mesh und/oder Autosol drüber gehen.

Der 3-Way-Toggle fühlt sich etwas labberig an, das ist vermutlich das erste Bauteil, das kaputt gehen wird. Der Abstand vom Toggle zum Volume ist echt eng, das ist gewöhnungsbedürftig. Vermutlich werde ich die Kontrollplatte umdrehen und die Potis vertauschen. Das Tonpoti läuft butterweich, Volume ist recht schwergängig. Die Knöppe laufen schief und sind anscheinend mit Gewalt aufgestülpt - wenn ich sie abnehmen will, zerstöre ich vermutlich die Potis, jedenfalls haben sie keine Madenschraube, die ich lösen könnte, also hülfe nur Gewalt. Das wird spannend  ;D .

Wenn man genau hinsieht, sieht man der Gitarre schon an, dass sie billig ist. Die Dot Inlays, das Binding, die Pickguards - alles billig aussehendes Plastik, das Muster aufm Pickguard ist auch nur aufgedruckt.

Trotzdem, zu dem Preis ein beeindruckendes Instrument. Bei einigen Komponenten darf man durchaus die Frage der Langzeithaltbarkeit stellen, aber für den Einsteiger oder auch als zweit- oder Drittinstrument für den erfahrenen Gitarristen mit Igel in der Tasche ein echtes Schnäppchen und eine gute Basis für Modifikationen. Die Substanz stimmt meiner Meinung nach. Ich kann mir durchaus vorstellen, die Gitarre regelmäßig mit auf die Bühne zu nehmen.

Elektrischer Test steht noch aus, Dienstag werde ich sie mal mit zur Probe nehmen. Bin aber jetzt schon überzeugt, dass das ein brauchbares spaßiges Instrument ist, mit dem man gut Musik machen kann.

Gruß, Nils
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: bea am 21.01.2016 21:10
da die Saiten aber schon etwas angerostet sind,

Werkssaiten sollte man doch grundsätzlich eh ersetzen?

Zitat
Der 3-Way-Toggle fühlt sich etwas labberig an, das ist vermutlich das erste Bauteil, das kaputt gehen wird.
Totgesagte leben länger ,-)

Zitat
Die Knöppe laufen schief und sind anscheinend mit Gewalt aufgestülpt - wenn ich sie abnehmen will, zerstöre ich vermutlich die Potis, jedenfalls haben sie keine Madenschraube, die ich lösen könnte, also hülfe nur Gewalt.
Die Potis habe gezahnte Achsen. Die Knöppe sollten sich mit etwas Gefühl und einem Hebel (Schraubendreher mit untergelegtem Karton) bequem entfernen lassen. Vermutlich sogar wiederverwendbar.
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: sjhusting am 21.01.2016 21:14
Bin einverstanden mit Beate bzg Werksaiten.

Fuer entfernen die Knoepfe, wickel ein T-shirt oder andere Stoff unter die Knopf und zieh. Wenn das nicht funktioniert, kannst du mit ein Schraubenzieher loslegen.



steven
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Nils H. am 21.01.2016 21:26
also bitte, ich bin doch kein Greenhorn  :devil: . Saiten sind inzwischen natürlich schon gewechselt, außerdem Saitenlage und Intonation optimiert. Die Saitenlage ist jetzt gut genug für mich, wenn man's flacher haben will, schnarrt's an einigen Stellen kräftig, heißt: Abrichten. Mache ich vielleicht bei Gelegenheit.

Die raue Oberfläche der Bünde ist jetzt weg, hat weniger als eine Stunde spielen gebraucht (dafür waren die Werkssaiten nütze!). Danach waren meine Finger pechschwarz, aber die Bünde kratzen jetzt nicht mehr  :) .

Das erste, was runter muss, sind die String Trees, die nerven ("Ping!"). Müsste irgendwo noch welche mit Rollen haben...

Den Lappen-/T-Shirt-Trick kenne ich, aber damit befasse ich mich beizeiten. In jedem Falle bin ich relativ entspannt, selbst wenn die Potis dabei kaputt gehen... so what. Unsereiner hat ja genug Potis in der Grabbelkiste  ;D .

Ich hab sie jetzt schon mal in Zimmerlautstärke am Amp gehabt (Blues-getunter 2203-Pre mit 2 6L6), die Gitarre hat 'ne Menge "Spank" und Rotz. Macht Spaß, ich denke auch, das ist nicht nur, weil sie neu ist. Jetzt muss ich definitiv ein paar mehr Countrylicks lernen  :devil: .

Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: sjhusting am 22.01.2016 17:11
 Mein tip fuer Stringtrees: Graphtech. Ich habe sie erst auf mein Bender benutzt und bin jetzt ueberzeugt. Kein 'ping' mehr, auch bei heftig b- und g-bending. Ich lasse momentan ein  neue Bender bauen lassen und setze Graphtech auch da einbauen. Satteln auch.

Steven
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Fritz1949 am 23.01.2016 11:18
Halllo,

mit Graphtech habe ich auch gute Erfahrung gemacht. Davor habe ich alles ausprobiert, auch Rollen. Was viel bringt ist die Abstandröhrchen zu verlängern (austauschen, nicht dass einer fragt wie das geht) so dass die Saiten nur minimal heruntergedrückt werden. Das Problem dabei ist geeignete Schrauben, die müssen ja länger sein und passende Röhrchen zu beschaffen.

Gruß, Fritz.
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Striker52 am 23.01.2016 16:40
Hi, dann könnte man doch den maximalen Effekt erzielen, wenn man die String Trees ganz weg lässt, oder?
Das entspräch dann den längsten Röhrchen, die gerade noch ohne Druck auszuüben die Saiten berühren.
Gruß Axel
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: smid am 23.01.2016 17:06
Hi, in der Theorie sollten ja die String-Trees den Druck der Saite auf den Sattel verstärken. Diesen Effekt verliert man, wenn die Trees zu hoch werden.
Ich persönlich verzichte auf die Verwendung, wegen Plings beim Stimmen und verminderter Stimmstabilität beim Strat-Vibrato, und lasse die Saite einfach drüber weg laufen. Stattdesen habe ich an den beiden hohen Saiten gestaggerte Mechaniken (mit kürzeren Wirbeln) verbaut und gebe acht, die Saite "nach unten" in Richtung Kopfplatte auf den Wirbel zu wickeln. Damit bleibt mir pers. genug Druck auf dem Sattel um die Saite festzuhalten und noch einen brauchbaren Ton zu haben.

Viele Grüße,
Andreas
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Nils H. am 23.01.2016 17:24
Moin,

von den Graph Tech Sätteln bin ich auch überzeugt, auf ein paar Gitarren hab ich die auch drauf. Noch mehr haben mich allerdings die Earvana überzeugt. In Sachen Reibungsreduktion sind die ähnlich gut, und die verbesserte Intonation ist großartig. Man hört das nicht nur bei Lagerfeuerakkorden, auch bis rauf in die 5.-7. Lage sind Akkorde viel besser in Tune. Nachteil ist der hohe Preis von rund 30 Euro. Muss mal schauen, ob's mir das für die HB wert ist.

Bei String Trees hab ich die besten Erfahrungen mit den Wheel-Type von Göldo gemacht. Die Position ist etwas höher als bei normalen String Trees, trotzdem ist der Druck auf den Sattel ausreichend hoch, die Kontaktfläche zwischen Saite und Tree ist minimal, und im Zweifelsfall bewegt sie sich mit.

Die HB darf definitiv bleiben, seit Donnerstag hatte ich schon viel Spaß mit ihr; deswegen habe ich heute die ersten Modifikationen vorgenommen: Strap Locks montiert und die Control Plate um 180 Grad gedreht und dabei den Toggle umgedreht und Volume und Tone vertauscht. Jetzt ist das Lautstärkepoti in optimaler Position.

Tatsächlich gingen die Potiknöpfe doch leichter ab, als ich dachte. Die Potis sind No-Name 16mm-Potis mit 250k (ich hab sie jetzt nicht abgelötet und gemessen), die laufen aber gut und deshalb gibt's keinen Grund, die auszutauschen.

Zwei "Mängel" habe ich vergessen zu erwähnen: Die Löcher für die Saitenhülsen auf der Rückseite sind freihand geböhrt und tanzen deshalb aus der Reihe, und der Walnussstreifen im Body ist vielleicht 5 mm oder so außerhalb der Mitte. Meine Meinung: Big Whoop. Mir egal.

Gruß, Nils
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: sjhusting am 24.01.2016 10:15
"Big Whoop" habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr gehoert.  :bier:

Ich habe Earvana auf ein von meine custom-Teles; die sind tatsaechlich gut. Zusammen mit compensierten Satteln geht es nicht besser.

steven
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Fritz1949 am 24.01.2016 10:54
@Striker52
Eine Möglichkeit Stringtrees zu vermeiden ist auch sich eine Gitarre zu kaufen bei der die Kopfplatte ausreichend nach hinten abgewickelt ist und nicht wegen der Holzeinsparung gerade angesetzt ist. :-)
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Striker52 am 24.01.2016 12:44
Nur falls du's nicht bemerkt hast: Mein Kommentar war nicht ganz ernst gemeint  ;)
Schönen Sonntag noch,
Axel
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: widget am 24.01.2016 19:26
Im Prinzip geht es immer... auch noch schlimmer.

Kürzlich beim Stöbern habe ich eine VGS Tele entdeckt, die Black-Jack mit netten Inlays und komplett in Schwarz gehalten. Hat nur einen Pickup. Habe sie dann bestellt und am nächsten Tag musste ich sie zurückschicken. Der Hals war einfach "wellig" und nicht einzustellen, im Bereich der mittleren Bünde 13-15 konnte sie garnicht gespielt werden, die Saiten lagen immer bis auf den 12 oder 13 Bund auf. Auch in einer Extremstellung mit einem geschätzten Abstand von 10mm zwischen Saiten und Hals im 20. Bund war es immer noch so.

Die Verarbeitung war auch Katastrophal, String-Through, aber offensichtlich auch von Hand gebohrt, die Hülsen mal tiefer, mal höher, auf keinen Fall in einer Reihe. Leider sieht es harmloser aus auf dem Bild, als es tatsächlich war...

Die Lackierung auch ganz, ganz schlimm. Im Bereich der Abdeckungen Lackfehler der Sorte, dass meine Oma ohne Brille sie noch sehen würde.

Leider habe ich nicht mehr als die beiden Fotos im Anhang gemacht... :(

Es war die 6. VGS die mir ins Haus kam. Alle anderen sind super verarbeitet und ich bin mit allen zufrieden. Daher kann ich nur vermuten, dass das ein Montagsmodell ist oder dass VGS nur mit diesem Modell Probleme hat. Ich habe sie zusammen mit einer Black-Jack Paula gekauft. Die Black-Jack Paula (abgesehen von der Ausstattung) ist super verarbeitet, zeigt keinerlei Macken oder sonstiger Elemente die ich erwähnen müsste...


Grüsse

kristof

Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Holzdruide am 24.01.2016 19:55
Hallo

Made in Russland ?

Gruß Franz
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: El Martin am 25.01.2016 13:17
Apropos billige Tele...

Musste letztens mal die J&D Thinline haben. War tauglich von Anfang an, aber man muss ja noch was basteln. (Ich WOLLTE basteln.  :devil:)
Vorher: leichte Klampfe, dicker Ahornhals, recht dünne Bünde, gutes Sustain und nach Einstellung auch gute Bespielbarkeit. Feinheiten nicht so gelungen, finsh ganz OK.
Sandwich Korpus mit Decke und Boden aus Multiplex mit mass. Zwischenlage. Innendrin wie bei Hempels unterm Sofa. Why would one have to look deep into the f-hole?

Die originalen Tonabnehmer haben Barrenmagnete, klangen ganz OK. Besonders verzerrt. Aber ich kam an Tonerider Vintage Plus für unter 50 Eu neu. Ausserdem muss eine meiner Teles nen seriell Schalter haben.
Geändert wurden:
paar überstehende Grate von Bundenden im Bereich der hohen Bünde verschliffen, den entstandenen "Schaden" im Lack ("tinted") mit Schellack beigeputzt

Sattel poliert

die losen ballend bullets mit Schellack "eingeklebt".

Stringtrees mit Rollers verbaut

Vol Poti durch eines mit Schalter push-pull getauscht. Jetzt hochohmiger (500k, war nicht nötig, evtl. noch mit shunt auf 250k ziehen)

Ausgangsbuchse ersetzt

 :guitar:
Und nu?
Hat MEHR ALS GENUG treble für alle Fälle und Amps. Der Tonsteller mit 47nF und 250k lin.(!) reicht aber zum zähmen.
Es macht Töne wie eine große Tele and then some. Seriell gefällt mir sehr gut. Weniger Noise, mehr Signal. Wirklich 4 verschiedene gute Klänge.

Durch das PP Poti habe ich weitgehend den Look einer Std. Thinline-Tele und im seriellen macht sich der höhere Vol-Potiwert positiv bemerkbar. Seriell ca. 13-14kOhm und ca. 7 H. Gefällt mir. Schaltbild habe ich von Premium Guitars Homepage vom Dirk Wacker.

Vielleicht muss ich mal semi out of phase ausprobieren oder mal nen 5-fach 4-Ebenen Schalter. Man könnte dann die ohmsche/kapazitive Belastung der PUs feiner beeinflussen.
Aber so isses ganz OK. Twang, Druck - und das gut über Volumen und Ton einstellbar.

Vielleicht hab ich Zeit, mal mit Bildern ein eigenes Frettchen zu machen.

YEEHAW! Whack on!
Martin
PS: der dicke Hals und der leichte Korpus...Kopflastig. Rauer Gurt oder
 :devil:
Bigsby (man muss ja noch Ziele haben)
es fliegt auch noch ein P90 von Wilkinson rum. Schaumerma, wie sich der Winter entwickelt. 5-Fach Schalter von Eyb liegt auch noch rum.
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: wie waldi am 28.01.2016 08:40
Hey auch,

das erinnert mich stark an meine Fender Standard Mexico Tele in Schwarz. Gekauft vor ca. 20 Jahren. Ein Holz welches absolut „weich“ und bröselig ist und durch 5 Kg Lack am auseinanderfallen gehindert wird. Der Hals ist schief auf dem Korpus montiert, sodass die Saitenführung auf dem Griffbrett schräg verläuft. Elektrik ist noch original und begeistert durch Kontaktprobleme. Hatte sie meist rumstehen, jedes Mal wenn ich etwas instand setzen oder verändern will, bröselt der Body fröhlich weg (momentan kommen Security Locks ran – kleine Ursache große Löcher ;O).
String-Through Konstruktion sieht 10x schlimmer aus als auf Deinen Fotos, hab ich aber so versaut.  >:D

Das Beste ist aber wenn ich sie in die Hand nehme und spiele, spielt und klingt sie SUPER! Irgendjemand meinte mal: eine Telecaster  ist die Unperfektion in Person/Gitarre und weil es so ist ist es eine Tele und deswegen klingt sie so…
Amen 

Gruß
Dirk
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Martino am 28.01.2016 16:26
Meine standard mexi tele hab ich nun schon zwei jahre und bin total von ihr begeistert. Seit dem ich ihr einen Texas Hot bridge Pu habe und im Hals einen SSL-2 (strat) verpasst hab, gehört sie zu meinen liebsten Instrumenten. Interessanter Weise haben mich Experimente mit anderen Brücken (wollte eine klassische mit kompensated Sätteln) gar nicht begeistert - trotz der Tatsache dass ich die modernen 6-Reiter -Varianten hässlich finde, klingt sie damit am besten. das holz ist auch schwer ok - also nix brösiges ;)
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: wie waldi am 30.01.2016 16:50
Das freut mich zu hören. Ich denke in den letzten 10 Jahren ist die Qualität von EGitarren extrem angestiegen  in den unteren Preisklassen. Abgesehen von den hier geschilderten Ausnahmen.

Ich war seinerzeit ziemlich entsetzt über die „Fender-Quali“, nachdem ich nüchtern wurde…ich muss ja beim Kauf auf beiden Augen blind  „vor Liebe“  gewesen sein. Aber bereuen tu ich nix.  :angel:

Derzeit habe ich eine PRS SE 245 zur Überarbeitung da und erst mal den Lack runter – Schwarz geht bei mir garnich.. die Qualität der Hardware und vor allem der Hölzer ist der Hammer! Es geht doch… ;)
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: roseblood11 am 13.06.2016 15:31
Auch wenn der Thread schon älter ist:
Ich würde eine alte Fenix aus den frühen 90ern suchen. Frühe Chevy kamen auch aus der gleichen Produktion von Young Chang. Die waren von der Verarbeitung her wirklich top, die einteiligen Hälse klasse. Die Pickups eher weniger (Balkenmagnet), die sollte man also ggf tauschen. Allerdings würde ich heute nur noch eine mit durchscheinender Lackierung (am besten ganz farblos) wählen, weil man nur da sieht, welches Holz verbaut wurde - bei den deckenden Farben kann es auch mal Mahagonie mit Ahornsperrholz obendrauf sein...
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Feierabendklampfer am 18.09.2016 16:04
Hi!

nun darf ich auch zum Thema mitsülzen, habe ich mir doch im Sommer eine eigene Tele zugelegt, gebraucht, in Indochina hergestellt. Der Preis von 230Takken war mir das Risiko wert. Sie ist in Schwarz mit Rosewoodgriffbrett, eher selten, passt aber zu meinen anderen Paddls.
Die Bespielbarkeit und der Klang war am Anfang passabel, doch bei genauerem Hinsehen war klar das Ding war noch nie wirklich eingestellt wurde. Hab also zuerst mal den Hals gerade gedreht, Bundreinheit eingestellt und natürlich neue dickere Saiten spendiert. Dann musste noch die  Sattelkerben etwas breiter gefeilt und der Halstonabnehmer angepasst werden. Fertig war eine prima Drittgitarre. Soundmäßig eindeutig, wenn sie auch nicht so wuchtig klingt wie eine Vergleichbare mit Swamp-Ash. Aber dafür ist sie schön leicht (wahrscheinlich Pappel oder Linde), das ideale Paddel zum üben. Mit dem Sustain bin ich trotzdem sehr zufrieden, aber auch der Hals, feine liegende Jahreringe. Ist auch absolut Kerzengerade, vielleicht einfach nur Glück oder hatte das Schlitzauge an der CNC-Säge tatsächlich gewußt was er macht? Egal, die Gitarren sind von den Zutaten her nicht schlecht und mit etwas Einstellarbeiten erhält man noch besseres. Im Lauf der Zeit wird vielleicht noch etwas Elektrik ausgetauscht werden müssen, das ist hier auch schon angeklungen.... von mir aus eindeutige Empfehlung.

Klampfergruß
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: roseblood11 am 18.09.2016 19:54
Geht so... Für den Preis hättest du auch eine Fenix aus Korea bekommen oder eine Vester Traditionel etc, mit etwas Glück schon mit guten Austausch-PU's.
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Watkins am 21.09.2016 23:17
Moin.
Ich bin sicher , dass unter allen möglichen Tele Plagiaten durchaus
welche dabei sind , die ganz passabel klingen . Aber das ist bei allen
Plagiaten von Strat oder Les ebenso der Fall. Aber , wenn ich eine Tele
haben will , dann will ich eine Tele und kein Plagiat. Erstaunlich ist schon ,
wieviele Hersteller die Strat , Tele oder Les kopieren UND verkaufen.
Eigentlich gibts nur eine Lösung. Geld sparen und dann die "Echte" .
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Feierabendklampfer am 22.09.2016 00:06
N'amp,

also was ich eigentlich sagen wollte ist wenn man NICHT ein unbekanntes Branding auf der Kopfplatte als Beleidigung seiner Virtuosität ansieht und sich mit seinem Paddl etwas auskennt, erhält man heutzutage trotzdem brauchbares Material um seine Mitmenschen in Verzückung geraten zu lassen... und kommt ziemlich billich weg ;D.
Ist mir aber auch nach einigen teuren Paddls aufgefallen.

Klampfergruß
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: roseblood11 am 22.09.2016 01:51
Fender lässt in zig Ländern von zig Firmen fertigen, die nochmal mehr Zulieferer haben. Viele dieser Hersteller bauen auch für andere Marken oder bieten unter eigenem Namen Instrumente an. Was bitte ist eine "echte" Telecaster und was eine "unechte"?

Eine Fender-Japan-Tele von Fujigen ist echt, eine, die Fujigen für Ibanez oder unter dem eigene FGN-Label gebaut hat, nicht? Eine Korea-Squier mit Sperrholzkorpus von Young Chang geht irgendwie als echt durch, weil Squier eine Marke von Fender ist, eine hochwertigere solide Fenix von Young Chang aber nicht? Fangen wir einfacher an: Jeder Honk kann ein Brett aussägen...
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Watkins am 23.09.2016 00:02
Die echte Tele ist für mich diejenige , welche unter der Aegide von Leo
in seiner Werkstatt/Fabrik  gebaut worden ist.
Natürlich , heute ist alles globalisiert. Auch im original VW steckt vermutlich
nur noch eine Schraube " Made in Germany by VW".
Ich müsste dann aus gegebenem Anlass sagen , dass eine original Tele oder
Les....... diejenige ist , welche zu derjenigen identisch wäre , wäre sie denn
in Leos Werkstatt , bzw. bei Gibson nach den Spezifikationen von Les Paul
gebaut worden.
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Feierabendklampfer am 25.09.2016 00:09
N'amp!
Jemand hat mal bemerkt eine Telecaster ist halt ein Besenstiel mit Saiten drauf. Obwohl ich ebenfalls Leo Fender in Ehren halte und er in Sachen Design, Technik und Marketing für mich ein Vorbild darstellt ehre ich seine Idee wenn auch schon andere damit Geld verdienen. Er ist ja nicht arm gestorben. Und wenn andere es heute genau so richtig machen umso besser.
Ab einer bestimmten Firmengröße und Verkaufszahl gibt es sowieso für jeden Arbeitsschritt einen Angestellten. Aber gerne glauben wir dass der Meister himself das Holz bei Vollmond geschlagen und unter Räucherstäbchen geschwängerter Luft und nicht ohne Aufruf der Gitarrenahnen einem leblosen Stück Holz den Monsterton eingehaucht hat. Vielleicht hat er einfach eine Werbeagentur beauftragt damit wir das glauben können.
Ja das ist Globalisierung auch andere haben inzwischen ein gutes Preis/Leistungsverhältnis und woanders werden auch akzeptable Fortbewegungsmittel gebaut um beim Autobeispiel zu bleiben.

Und noch ein anderer Gedanke: man hört und liest doch oft von namhaften Meistern das sie bei ihrem Lieblingsholz oft einzelne Komponenten ausgetauscht haben, also ziemlich zusammen gestückelte Teile besitzen. Ob da wohl Leo's Segen verloren gegangen ist? Doch es gibt Leute die dafür eine Menge Geld bezahlen würden.
It's only Rock'n Roll.... :bier:

Klampfergruß

Hier noch etwas zur religiösen Auferbauung:
www//innocentwords.com/feature-remembering-leo-fender-august-10-1909-march-21-1991/
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Feierabendklampfer am 4.02.2017 21:23
N'amp!

Muss das alte Thema nochmal ausgraben. Jetzt im Winter hatte ich meine schwarze Tele in die Hand genommen und bemerkt dass der Hals plötzlich krumm war. Beim nochmaligen Nachziehen ein  Knack – Halsschraube dreht durch. Das war scheinbar der Pferdefuß, im Sommer, wenn sich das Holz dehnt kommt der Fehler nicht durch. Erst wollte ich das Paddl in die Tonne drücken, aber mein „Gitarrentechniker“ konnte den Halsstab noch heraus operieren. Weil wie auf den Fotos zu sehen, cooler Hals...

Und, was haben die Indochinesen verbockt??  Metrisches Gewinde an der Schraube und Zollgewinde am Halsstab. :facepalm: Sonst alles richtig gemacht aber wenn ein Glied in der Kette schwach ist ist es Schrott. Das ist vielleicht noch das was eine Teure gegen eine Billigklampfe unterscheidet – die Einstellarbeiten veileicht doch bei Vollmond unter Aufruf der Gitarrengötter? Jedenfalls bilde ich mir ein dass die Gitarre jetzt noch besser klingt – zwar sehr hell und perkussiv weil Pappelholz  – aber Sustain , Höhen Bässe, alles da! :topjob:

Neulich habe ich mir noch eine Ibanez-Roadstar-430 geschossen, weil ich weiss das das ziemlich gute Gitarren sind. Bei Dieser das gleiche Schicksal, nie richtig eingestellt gewesen, und so hat sie die meiste Zeit an der Wand verbracht. Glück für mich – das Ding hat kaum Dongs, und klingt  nach ein paar Schräubchen drehen, Tremolo festsetzen, usw.  so gut wie eine Standard-Strat. Auch ohne Vollmond.  :angel:

Klampfergruß
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: smid am 4.02.2017 22:37
Zitat
hatte das Schlitzauge an der CNC-Säge tatsächlich gewußt was er macht?
Zitat
Und, was haben die Indochinesen verbockt??

Ich wünsche mir wertschätzenden Umgang, mit allen Menschen.
Vor allem wenn sie ein Leben am untersten Existenzminium führen, damit wir unsere Schnäppchenkultur weiter feiern können.

Andreas
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Feierabendklampfer am 5.02.2017 00:42
Ich wünsche mir wertschätzenden Umgang, mit allen Menschen.
Vor allem wenn sie ein Leben am untersten Existenzminium führen, damit wir unsere Schnäppchenkultur weiter feiern können.
Andreas

Hallo Andreas,

da hast Du natürlich verdammt ziemlich Recht, ich werde ab jetzt darauf achten, vor allem bei der jetzigen Großwetterlage. Wahrscheinlich waren es die Chefs die Ihnen die falschen Schrauben gegeben haben.
Klampfergruß
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: smid am 5.02.2017 13:55
 :bier:

schönen Sonntag
Andreas
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Nils H. am 6.02.2017 10:57
Moin,

ich klinke mich hier auch noch mal ein. Erst mal ein paar Worte zur Thomann Tele: Die hat in den vergangenen 12 Monaten in erster Linie an der Wand gehangen und gut ausgesehen  ;D . Ich hab sie neulich mal wieder vom Haken genommen, und wenn man ehlich ist: Gegen meine guten Instrumente stinkt die (natürlich!) echt ab. Als ich sie letzte Woche in der Hand hatte, fielen mir vor allem die scharfen Bundkanten auf, und die Pickups sind mir dann doch zu dünn. Aber sie sieht gut aus  ;D . Mehr als ein gut aussehender Wandschmuck war sie für mich bisher dann jedenfalls doch nicht. Ich will die Gitarre nicht unnötig bashen, für unter 200 Euro immer noch eine solide Basis, die mit etwas nacharbeit an den Bünden und vielleicht ein paar Aftermarket-Teilen ein gutes Arbeitspferd, zumindest aber ein gutes Backupinstrument abgibt.

Kommen wir nun zu etwas völlig anderem: Ich liebäugele immer noch mit einer "erwachsenen" Tele, ich merke aber, dass ich anscheinend eine gewisse "Fenderallergie" entwickelt habe - immer, wenn ich mir was vom großen F anschaue denke ich - näääää.

Aktuell flirte ich gerade mit der FGN J-Standard Iliad (https://www.thomann.de/de/fgn_j_standard_iliad_owb.htm). Ich besitze ja bereits eine Goldtop von FGN, von der bin ich begeistert - die ist mit Abstand das beste Instrument in meinem Arsenal.

Frage: Jemand schon mal die Tele-Interpretation von FGN in der Hand gehabt? Ich gehe davon aus, dass die qualitativ so hochwertig sind, wie man das von Fujigen erwarten kann. Die direkte Preiskonkurrenz wären ja wohl die mexikanischen Classic-Teles; traut sich jemand zu, die miteinander zu vergleichen?

Der Mojo-Faktor ist ja hochgradig individuell, da rührt sich bei der FGN bei mir viel mehr als bei den Fenders... wenn man die Makre und das Mojo außenvor lässt: Objektive Gesichtspunkte pro/contra?

Gruß, Nils
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: roseblood11 am 6.02.2017 14:25
Ick sach nur dynaguide.nl
(Zu der Stringtree Frage)

Mit der FGN machst du sicher nichts verkehrt, die Tele kenne ich nicht, aber andere Modelle in der Preisklasse, und die können mit Fender American Standard mithalten.
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 6.02.2017 17:32
Erik van de Haar bastelt endlos gute Telecastern.
Meine lebt, sie singt und trällert, grollt und brüllt,  schmatzt und twängt, daß es nur so eine Freude ist.
Seit ich die habe, stehen alle anderen teuren Klampfen unbeachtet in der Ecke und weinen bitterlich.
Und das seit über 10 Jahren.

 :bier:
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: roseblood11 am 6.02.2017 17:52
Aber deutlich teurer als die FGN, oder?
Wobei man solche Modelle mit nicht ganz so großen Namen gebraucht oft erstaunlich günstig kriegt.
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Del Pedro am 6.02.2017 18:23
Hi,

ich hatte eine FGN Expert Flame Gold Top und habe noch eine FGN Neo Classic Strat. Über die (FGN-eigenen) Tonabnehmer kann man geteilter Meinung sein (die Iliad hat ja immerhin Duncans), aber die Glampfen an sich sind top. Ich würde sie jederzeit einer Standard Fender oder Gibson vorziehen.
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Lupinello am 20.02.2017 22:54
Ich hab mir auch eine Prince-Tele (Cheri imho made in Korea) in den 90-ern gekauft. Ich gab dafür wohl ca. 400,- Mark aus. So genau weiß ich das nicht mehr, da ich auch gleich noch eine 2. Gitarre aus dem gleichen Hause erwarb.
Ich dachte auch, es wäre jeweils eine gute Grundlage für am Ende gute Gitarren zu haben.
Bis heute bin ich mit beiden nicht fertig.   
Die Prince-Tele ist wunderschön mit gewaltigem Ahornhals und schwerem Korpus.
Ich nehme an, dass sich im Korpus das Ahornholz unter den beiden Ahorndecken verbirgt.

Meine Verbesserungen:
Habe Spercel-staggered-Mechaniken und einen Graph-Tech-Sattel hinzugefügt und die String-Trees entfernt.
Zur Verschönerung habe ich ein Plexiglas-Pickguard etwas leidlich angebracht...aber passt schon.

Meine noch nicht vollendeten Veränderungen:

1. Pub:
Habe in meinem damaligen EMG-Hype 2 aktive Pubs (die milderen) eingebaut (die Batterie ist bis heute noch nach außen verlegt). Dazu noch einen 20dB Booster.
Zu der Veränderung: Für einen Telefan mag diese Pub-Kombi zwar eine richtige sein.
Es klingt recht stringent
Ich denke aber, dass dies wegen dem Holz gar keine richtige Tele ist und einen Hot Rail an der Brücke braucht, um mittiger wüten zu können.

2. Brücke:
Mein Modell hatte eine Stahlbrücke mit einzelnen leichten Gussreitern.
Es handelt sich bei der Brücke um ein langes Modell und so sind die Schrauben für die Reiter
sehr lange, sodass der Druck auf die Reiter insbesondere bei der e-Saite zu gering wird.
So klang sie mir zu dünn und der spezielle Reiter fibrierte etwas und das Sustain war insgesamt auch nicht ausreichend
Also habe ich die Babicz-Voll-Alu-Bridge geordert und siehe da:
Sustain ist nun endlos. Nur der Anschlag mit den Aluteilen ist mir zu weich.
Also habe ich die Stahlinlays von Babicz geordert.
Die brauche ich aber nun für einen andere Gitarre also muss die Tele wieder warten.
Hab mir auch inzwischen noch schwerere Messing-Reiter für die alte Brücke besorgt...vielleicht bringt auch das eine funktionelle und klanglich verbesserte Veränderung?
Aber wo bleibt mein stahlgewohnten Anschlag?

Was wird nur aus meiner Prince-Tele werden?
Wir werden sehen.
Ich werde wohl die EMG`s zumindest gegen einen passive Hot Rails an der Brücke und gegen einen konventionellen am Hals tauschen und zunächst mal die alte Brücke mit den erworbenen Messingreitern einbauen.

Schöne Grüße
Woifi

PS: Beide Gitarren, die ich damals erwarb sind Cheri-Gitarren, die vormals Chevy hießen, bis der Hersteller sich einem Urheberprozess beugen musste. 
Schön ist sie eigentlich schon (siehe Bilder)...ich werde sie alla "cherish" weiterhin in Ehren halten und machen, was ich kann, sie meinen Anforderungen anzupassen .
Hier ist eine dieser Tele`s auf einer Website zu begutachten:
http://best-vintage-guitars.de/cheri_telecaster_custom.html
Das Teil ist Original aber die Beschreibung ist die eines Verkäufers.
Voll-Ahorn-Korpus mit geflammten Ahornoberflächen stimmen mit meiner Meinung überein.
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: roseblood11 am 20.02.2017 23:19
Ja, die wurde in Korea bei Young Chang hergestellt, wie auch Fenix. Genial gute Hälse! Meine erste Gitarre war eine Fenix Strat aus der gleichen Zeit, die hab ich heute noch, allerdings mit anderen Pickups - und der Vibratoarm ist grad mal ausgebrochen...
Beim Holz gab es eine Überraschung: Laut Werbung waren alle Fenix aus massiver Erle. Meine hat aber einen Kern aus massivem, aber eher weichem Mahagonie (o.ä.), oben und unten mit 3mm Ahorn Sperrholz kaschiert. Das Ganze unter einer Metalliclackierung versteckt. Auch diese Gitarre ist heftig schwer. Was auffällt: Der Korpus resoniert fast gar nicht, aber verstärkt klingt die Gitarre extrem lebendig. Das wirft die "Theorien" einiger Leute, die bei E-Gitarren über "kräftig schwingende Tonhölzer" fabulieren, gewaltig über den Haufen. :-)

Grüße, Immo
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Lupinello am 20.02.2017 23:23
Hi Immo,

wenn ich dazukomme, schau ich mir das Innenholz auch noch mal an.
Aber Mahagony kann ich bei dem scharfen Klang beim besten Willen nicht vermuten.
Ich nehm schon an, dass es sich innen um Ahorn handelt.
Was die Decken anbelangt gibt es ja Photofinish und schon ist der Schein gewahrt.
Meine ist nicht mehr ganz so "vintage" wie die verkaufte.
Sie hat die Nr. E 300836 :'(

Grüße
Woifi

PS: der Hals ist tatsächlich der Wahnsinn und kräftig schwingend muss es wirklich nicht sein...wer will denn unkontrollierbare Bässe!
Für einen gebrochenen Vibratoarm gibt es sicher Ersatz im Billigteilsektor...ich denk da an den Feuerteufelfuzzi.
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: roseblood11 am 20.02.2017 23:47
Ich bin nicht sicher, ob es damals schon Foto Finish bei koreanischen Gitarren gab. Die erste Serie, bei der das bekannt wurde, kam ab ca 1993 von Fender Japan (Fujigen). Egal, Hauptsache sie klingt!

Bei meiner Strat ist nicht der Hebel defekt, sondern der Gussblock. Da der aber Fender Vintage-Maße hat, kriegt man da leicht Ersatz für, auch aus massivem Stahl.
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Lupinello am 21.02.2017 00:19
Hi Immo,

vom Guitar Fetish hab ich da schon einige massive Stahlteile für Import-Trems erstanden...passt und hat Luft.

Nun noch eine Fenix mit ebenso gutem Hals...die Hälse von Young Chang sind einfach gut!
Hab für die Semi-Hollow-Body-Tele in Erle (Erle sieht man nun wahrlich von allen Seiten durch die Lackierung) alte VanZant-Pubs für 99,- Mark (Sonderangebot) eingesetzt und für die wieder mal wirklich Special Bridge von Yong Chang Tusq-Sättel von GraphTech mit etwas Modifikation eingesetzt.
Modifikation: Musste eine deutsche Schraube per Gewindebohrer setzen und hatte Problme mit den Schraubenlängen..so hab ich Schraubenmuttern als Abstandshalter genutzt...das Ding ist sehr bundrein!
 
Die in der Brücke vorgesehenen String-Through-Löcher habe ich durchbohrt und am Rücken Ferules eingesetzt.
Hier ändere ich nichts mehr, da die Gitarre mit den Sätteln genau das Akustische und dennoch ansprechend Elektrische bei gehörig Sustain wiedergibt.

Güße
Woifi
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: roseblood11 am 21.02.2017 00:36
Wow, die sieht gut aus! Aber diese Einstellung der Saitenreiter braucht sie nicht wirklich, oder?
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Lupinello am 21.02.2017 17:27
Hab die erste Einstellung vor ca. 2 Jahren noch mit rostigen Saiten gemacht und erst kürzlich die Gitarre mit neuer Elektronik (Poti u. Klinkenbuchse) und dann auch neuen Saiten ausgestattet. Muss also noch nachjustieren.
Dennoch fehlt gemessen gar nicht so viel.
Wie dann die veränderte Stellung der Reiter aussieht wird man sehn.


Gruß
Woifi
Titel: Re: Kaufberatung: Meine erste (Billig-)Tele!
Beitrag von: Schorschadel am 9.03.2018 18:48
Squier Cabronita mit Bigsby für etwas über 300 Öcken: Kein Gwärch mit einem Haufen Potis, nur ein Leisemacher und ein 3fachSchalter. Ordentlicher LoFi-Eierschneider am Steg, der Hals ein bissi dumpf-gretschig, die Mitte extrem normal.

Und vor allem halt der (Lizenz-)Bigsby: hatte bisher kein Verstimm-Problem. Zu meinem Original-Bigsby an meiner Paula konnte ich bisher keinen wesentlichen Unterschied erkennen. Den Hals muss man mögen, ich tus.

Gruß Markus