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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: turbino am 11.09.2008 20:57

Titel: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: turbino am 11.09.2008 20:57
Guten Abend zusammen.

Ich bin neu hier im Forum, heiße Alex u. habe im Frühsommer ein Luxor Vollröhren-Topteil samt 2x12er Box vor dem Sperrmüll retten können. Es ist ein Japanischer Fender?-Clone aus den späten 60ern - frühen 70ern, mit 4 ECC83, 1 ECC85, 2 EL34 und einer GZ34 Gleichrichterröhre.
Leider ist der Amp in keiner Weise beschriftet, siehe Bilder.

(http://img377.imageshack.us/img377/5115/p1010074cb4.th.jpg) (http://img377.imageshack.us/my.php?image=p1010074cb4.jpg)
(http://img377.imageshack.us/img377/5850/p1010075zc8.th.jpg) (http://img377.imageshack.us/my.php?image=p1010075zc8.jpg)
(http://img369.imageshack.us/img369/3404/p1010082zv3.th.jpg) (http://img369.imageshack.us/my.php?image=p1010082zv3.jpg)

Es waren noch die original Matsushita Röhren drin und das Ding hat die tollsten (Stör)Geräusche von sich gegeben. Nach Austausch aller Röhren sind diese Prassel-Knatter-Peng-Geräusche nicht mehr vorhanden, nur etwas Brummen tut er noch. Aber dazu später.

Habe die EL34 durch gematchte 6CA7 von EH ersetzt. Dadurch drängt sich natürlich eine Bias Kontrolle bzw. Justierung auf. Zwischen Pin 8 u. 3 konnte ich eine Spannung von 375 Volt ermitteln, was einem Ruhestrom von 34-47mA entspräche - korrekt?

Aber wie ermittle ich jetzt den Ruhestrom, und wie stelle ich den Ruhestrom ein? Gehe ich recht in der Annahme, daß Pin8 die Kathode ist? Bei beiden Sockeln ist Pin8 hintereinander(in Reihe?) auf einen Massepunkt gelegt. Sollte ich dort den in der DIY- Anleitung erwähnten 1Ohm R einlöten?
Ok - falls das bis jetzt noch korrekt ist - wie verändere ich dann den Ruhestrom?

Das soll's für's erste gewesen sein,

so long, Alex

Edit: das mit den Bildern hat natürlich nicht geklappt :( neuer Versuch......hmmmm ???

Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: Athlord am 12.09.2008 08:06
Hallo Alex,
und willkommen im Forum.
Vorweg erstmal:
Warnung! In Röhrenverstärkern können auch im nicht eingeschalteten Zustand und selbst wenn sie bereits vom Netz getrennt sind jederzeit lebensgefährlich hohe Spannungen vorherrschen! Sofern du dir über die Tragweite und möglichen Folgen deines Handelns nicht absolut im Klaren bist und/oder nicht über ausreichendes Fachwissen & Erfahrung auf diesem Gebiet verfügst und/oder auch nur den geringsten Zweifel über den folgerichtigen und sicheren Ablauf deines Vorhabens hast, dann lass es im Interesse deiner Gesundheit/deines Lebens auf jeden Fall bleiben, öffne das Gerät keinesfalls selbst, sondern beauftrage einen in diesem Bereich erfahrenen und entsprechend ausgebildeten Fachmann damit, dein geplantes Vorhaben auszuführen!

Üblicherweise wird der Widerstand zum Messen des Ruhestrom am Sockel für Pin 1 und 8 angebracht und dann auf Masse gelegt.
Allerdings macht das nur dann Sinn, wenn Du auch irgendwo die Möglichkeit hast den Ruhestrom einzustellen.
Auf dem Foto konnte ich kein Potentiometer sehen, welches dafür in Frage kommt.
Besser wäre hier der Einsatz eines Messadapter.
Das ist für dein Leben und für den Original Zustand des Verstärkers die beste Lösung.
Gruss
Jürgen
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: uwe-3 am 12.09.2008 08:52
Hallo Alex, erst mal Glückwunsch, möchte so was auch mal auf dem Sperrmüll finden. Jetzt zu deinen Problem, schätze dich doch mal selber ein, hast du ein ausreichendes Wissen um an so einen Röhrenverstärker zu arbeiten? Ich kann das was Jürgen geschrieben hat nur noch einmal unterstreichen. Wenn du dir das zutraust, dann mess doch als erstes mal die Spannungen an Pin 5 der Endröhren, damit man ungefähr weiß was mit dem Bias los ist. Ich konnte auf den Fotos auch keinen Regler erkennen, der Ruhestrom ist warscheinlich fest eingestellt. Wenn du wissen willst wie hoch dein Ruhestrom ist dann löt bei jeder Endröhre zwischen Pin 1,8 und Masse einen 1 Ohm Wid., über den Spannungsabfall kannste dann den Ruhestron ausrechnen.
Grüße
Uwe
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: BuggyAndy am 12.09.2008 09:25
Hi Alex,

beim Luxor ist das Bias fest vorgegeben, mit einem Wert, der dass Wechseln der Pentoden recht unkritisch macht. Wenn dir der Sound so gefällt, brauchst du nichts zu ändern.
Ansonsten musst du einen Festwiderstand in der Bias-Spannungsversorgung gegen einen Trimmer tauschen.
Du bist ein Glückspilz, gut aufgebaut kann da ein toller Amp draus werden :bier:
Meine Empfehlung, Tausche die Elkos aus und alle Koppelkondensatore durch Xicon oder Orange-Drops, evtl. ein paar Widerstände wechseln.

Gruß,

Andy
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: Grooverock am 12.09.2008 11:42
 :o  :o  :o
Verdammt nochmal das sieht ja alles recht gepflegt aus!!!! Wer schmeisst den soetwas weg??!? Und verdammtnochmal wer traut sich so etwas noch zu erzählen?!?? NEID!  ;D  O0
Mal im ernst: Glückwunsch!!!
Ich kann mich noch erinnern das man solche teile gebraucht zwischen 250-400,- DM bei einem Laden in der Nähe kaufen konnte...
Die sahen aber nicht mehr soooo gut aus.
Viel Erfolg und Spaß damit!
Kim
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: turbino am 12.09.2008 21:44
Tia, ähem, wo soll ich anfangen?

Erstmal Danke für die Glückwünsche, das war wirklich mein Fund des Jahres. Die Leute hatten anscheinend das Haus neu bezogen u. dabei halt den Keller ausgeräumt - alles muß raus, oder so.

Das tolle an der Sache ist der erstaunlich gute Erhaltungszustand des Halfstacks - mit dem Feuchten Lappen(mit ein wenig organisch abbaubarem Reiniger :bier:) saubergewischt, tataa, sieht wirklich aus wie neu - das Tolex super, die Schrauben u. Ecken kaum angegriffen, insgesamt sehr guter Zustand.
OK, die hatten den Stecker abgeschnitten ??? jedoch nicht das Kabel.

Da ich bis dahin absolut keine Ahnung von so Sachen hatte, hab ich das Teil erstmal zu einem Bekannten eines Bekannten gegeben um die elektrische Sicherheit wiederherzustellen, bzw. zu gewährleisten, und so steht er jetzt hier.

@Athlord - das mit den Sicherheitshinweisen geht in Ordnung, danke der Nachfrage. Ich hab mir schon Strippen zum Kondensator entladen gebastelt, benutze gute Multimeter und passe höllisch auf bei der Sache - das ist auch der Grund warum ich heute Abend nichts mehr messe, Alkohol enthemmt :guitar:

@uwe-3 - Wie oben schon erwähnt fällt messen heute aus, aber mich würde mal der Bezug von Pin5 (G1) zum Bias interessieren. Außerdem hab ich heute vergessen, mir passende 1 Ohm Widerstände zu besorgen ::)

@BuggyAndy - das find ich erfreulich - ist das ein sogenannter 'Fixed Bias' ? Ich habe den Amp ja mit den (komplett) neuen Röhren schonmal angespielt - ca. 1/2 Stunde - u. keine 'Rote Backen' feststellen können. OK, so richtig aufgedreht hatte ich nicht - wegen den Nachbarn.
Der Sound der jetzt verbauten 6CA7 ist m.E. viel voller, runder - nicht mehr so Zickig wie mit den Originalen, was ja auch am Alter/der Abnutzung liegen kann.
Das mit dem Kondensatorentausch ist wohl unvermeidbar, wobei eine Heidenarbeit für mich. Die haben nämlich damals die Lötleiste fröhlich von unten bestückt :devil: Nebenbei - erklärt mir mal das mit den Koppelkondensatoren. Wo die sitzen, etc..

@Kim S. -  :danke: :danke: :danke:

Gruß, Alex
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: WiderGates am 13.09.2008 13:50
Die Koppelkondensatoren sitzen direkt an der Anode der Vorstufenröhren und wenn eine Klangregelung folgt fehlen sie meistens.
Sollte die Stufe ein Kathodenfolger sein liegen an der Kathode.
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: BuggyAndy am 13.09.2008 17:36
Hi,

ja das nennt man fixed Bias, wird in der Regel vom Techniker einstellbar gemacht, um optimale Ergebnisse zu bringen. Was Optimal ist, sieht aber jeder wieder anders. Wenns klingt liegst du gut mit der Fixed Bias.
Ich habe schon einige Fuji-Music Amps restauriert, dass ist nämlich die Firma die hinter Luxor steckt und ja, es ist bei den auf Lötleiste gebauten Versionen etwas fummelig, deshalb auch teuer wenn du es machen lässt. Aber mit Geduld....... ::)
Koppelkondensatore und Elkos solltest du aber auf jeden Fall austauschen.

Gruß,
Andy
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: uwe-3 am 13.09.2008 19:13
Hallo Alex, du Glückspilz, jeder beneidet dich hier um deinen tollen Fund. Also wenn du wieder nüchtern bist mußt du dich auch mal theoretisch mit der Materie der Röhrentechnik beschäftigen, an das G1 deiner EL34 kommt nicht nur das NF Signal welches sie aussteuert sondern auch eine negative Spannung mit welcher der Ruhestrom der Röhre festgelegt wird, so um die -38V, je negativer diese Spannung ist  um so kleiner der Ruhestrom. Im AB Betrieb so 30-40mA pro Röhre.
Grüße
Uwe :bier:
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: turbino am 14.09.2008 15:59
Sodele, da bin ich wieder.

Habe eben nochmal das Meßgerät angeschmissen, und auf Pin 5(g1) messe ich bei beiden Röhren identische Werte von -50Volt im Standby u. -27Volt im Betrieb. Auf Pin 4(g2) liegen bei der einen 392Volt an u. 390Volt bei der anderen.

Morgen werde ich die beiden 1 Ohm Widerstände einlöten u. mal den tatsächlichen Ruhestrom rausmessen.

Schönen Sonntag noch,

Alex :bier:
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: uwe-3 am 15.09.2008 17:10
Hallo, nehm aber Widerstände mit 1%, oder kaufe mehrere und meß die Dinger aus.
Grüße
Uwe
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: turbino am 15.09.2008 20:42
Hallo allerseits.

Uwe, wie heißt es so schön - 'Haben, ein Gewehr' . Konnte heute gerade so zwei halbwegs passende Widerstände auftreiben, sollten aber für eine grobe Einschätzung ausreichen :o

(http://img392.imageshack.us/img392/70/p1010147yf1.th.jpg) (http://img392.imageshack.us/my.php?image=p1010147yf1.jpg)

und :-X

(http://img123.imageshack.us/img123/8502/p1010150ep5.th.jpg) (http://img123.imageshack.us/my.php?image=p1010150ep5.jpg)

Wenn das nur halbwegs stimmt, ist der Ruhestrom völlig daneben. Jetzt werde ich mich mal daranmachen, die unter der Lötleiste versteckten Bauelemente herauszufinden (jaa, das wird ein Spaß). Und wenn ich die Teile dann bestelle, werde ich auch gleich die passenden Meßwiderstände mitordern.

Mal nebenbei, würde nicht ein Meßwiderstand reichen? Ich meine beide Kathoden über einen 1 Ohm R an Masse?

Hier nochmal ein Bild vom Luxor mit den original Knöppen (richtig, einer hat gefehlt)

(http://img150.imageshack.us/img150/7605/p1010084pj7.th.jpg) (http://img150.imageshack.us/my.php?image=p1010084pj7.jpg)

und noch eins zur allgemeinen Belustigung

(http://img218.imageshack.us/img218/4303/p1010111rl1.th.jpg) (http://img218.imageshack.us/my.php?image=p1010111rl1.jpg)

Bis dann, Alex :bier:
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: uwe-3 am 16.09.2008 09:05
Hallo Alex, da liegt ja einiger im Argen bei deinen guten Amp., die gemessenen Spannungen zeigen Ruheströme von 84 b.zw. 118mA, das ist viel zu hoch, daraus ergeben sich für die Röhren bei ca Ua 400V Verlustleistungen von 33 b.z.w. 47W!!!!! das machen deine Röhren nicht lange mit, die Verlustleistung der EL 34 ist 25W. Bei den Unterschieden der beiden Röhren muß dein Amp auch ziemlich brummen. Also was ist da los? Fehler in der Biasschaltung? Kann schon sein, aber es kann auch sein das die Koppelkond. vom Phasendreher lecken, löt die doch mal am G1 deiner Endröhren los und meß noch mal. Die      -27V am G1 erklären den hohen Ruhestrom, nicht aber die Unterschiede, du hast doch geschrieben das du ein gemachtes Paar Endröhren verwendest. Versuch das erst mal, dann wissen wir mehr.
Grüße
Uwe :guitar:
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: carlitz am 16.09.2008 09:19
Hallo,

Du setzt außerdem Messwiderstände mit 10% Toleranz ein. Das kann im Zweifel auch mehr (oder weniger) als 10% sein.

Das hat einen wesentlichen Einfluß auf das Messergebnis.

Tip: Rüste Deine 1 Ohm Kathodenwiderstände auf 1% Typen um. Du setzt auch 5 Watt Typen ein, die an dieser Stelle nicht benötigt werden.
Gruß
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: turbino am 16.09.2008 17:18
Hallo u. Danke für die Antworten.

Also wie oben beschrieben werde ich erstmal die Kondensator Geschichte angehen, die Koppel-C's sitzen anscheinend auch unter der Lötleiste. Die Widerstände sind z.Z. nur ein Notbehelf (sind erstmal unterschiedlich u. liegen bei 1,1 bis 1,2 Ohm), da besorge ich auch bessere :angel:

Die Röhren habe ich 'gematcht' gekauft, jetzt nach dem Ausbau ist mir aufgefallen daß das eine Pärchen unterschiedliche Getter hat, sonderbar.
(http://img81.imageshack.us/img81/128/p1010152lg6.th.jpg) (http://img81.imageshack.us/my.php?image=p1010152lg6.jpg)

Na ja, wie gesagt, ich besorg mir erstmal die neuen Teile und dann sehen wir weiter,

Alex :bier:
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: uwe-3 am 16.09.2008 18:30
Hallo Alex, mir ist noch was aufgefallen, du schreibst zwischen Pin3(anode) und Pin8(Katode) sind 375V, daß erschien gleich zu niedrig, die Dinger laufen meistens so mit um die 450V. Auf den Bildern kann man auf den Netztrafo lesen, oder deuten 330-0-330,180mA also je Wicklung also 360mA, daß würde eine Leerlaufspannung von ca. 445V ergeben, auch wenn deine Röhren im Moment zusammen schon im Leerlauf ca.200mA ziehen ist mir 375V doch zu wenig. Da ist auch was faul.
Grüße
Uwe
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: BuggyAndy am 17.09.2008 08:58
Hi,
hast du mal versucht bei der Bias-Messung das Poti für Vibro-Intensity auf links bzw. rechten Anschlag zu drehen? Hat da neulich bei einem Guyatone son Problem.
Aber tausch erst mal alle Kondensatore und Poste dann mal die Spannungen ohne Röhren (Gleichrichterröhre sollte schon drinbleiben, is klar).
Gruß, Andy
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: turbino am 17.09.2008 19:02
So, die Ersatzteile sind unterwegs.

Also ist das jetzt egal, ob single- oder dual-getter? Ich habe nämlich noch ein Pärchen mit dual-getter.
Und der Trafo bietet auch die Möglichkeit auf 240 Volt umzulöten. Ist das empfehlenswert, oder bringt das die ganze Schaltung durcheinander? Sollte eigentlich gehen, im Moment habe ich ja auch die Wahl zwischen 220 u. 230 Volt.
Ach, und noch 'ne Frage. Was haben die für Widerstände verbaut - sind da 2 Watt Typen OK? Da gibts noch ein paar dicke rote Dinger, beschriftet mit 3 P K, bzw. 1 P K u. einem Widerstandswert, was sind das denn für welche?
Das Mit dem Vibrator >:D werde ich auch mal testen. Die Potis haben aber alle schon K61 gesehen.

Fragen über Fragen ???

Alex :gutenacht:
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: uwe-3 am 17.09.2008 20:57
Hallo Alex, meß doch einmal deine Netzspannung zu Hause, da weißt du es, aber mach doch eines nach dem anderen an deinen Amp. sonst kommst du durcheinander. Mach die neuen 1 Ohm in die Katoden löt die Koppelkond. von der Endstufe runter und meß noch mal den Spannungsabfall über den 1 Ohm Wid., dann weißt du mehr was mit der Endstufe los ist.
Grüße
Uwe :guitar:
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: turbino am 20.09.2008 15:00
So, da bin ich wieder.

Habe mittlerweile alle Elkos u. Kodensatoren erneuert. Das Resultat ist bescheiden.

Mit Röhren: Pin 8>3  390V
                Pin 4      385V
                Pin 5      -27V

Ohne Röhren: Pin 8>3  498V
                   Pin 4      498V
                   Pin 5      -27,5V

Alles Ca.Werte. Im Standby geht die Spannung über 515V hoch.

Der Ruhestrom liegt jetz bei 100mA , bzw. 120mA.

Dann waren's also nicht die Kondensatoren ::)

Hier ein Bild von der aktuellen Optik:
(http://img258.imageshack.us/img258/3994/p1010172xb3.th.jpg) (http://img258.imageshack.us/my.php?image=p1010172xb3.jpg)(http://img258.imageshack.us/images/thpix.gif) (http://g.imageshack.us/thpix.php)

Die Bias-Messung wird nicht von den Potis beeinflußt.

Schönes Wochenende,

Alex :bier:
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: loco am 20.09.2008 15:45
Hallo Alex
Den Bildern nach geht ein Widerstand vom Netztrafo über eine Diode auf den blauen Elko.(neg. Gittervorspannungserzeugung)
In diesem Umfeld solltest du mal die Bauteilwerte nachmessen. Die in den Luxor-Amps verwendeten Widerstände z.B. verändern
gerne ihre Werte im laufe der Zeit.            Gruß aus Hamburg   --.-loco
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: loco am 20.09.2008 15:59
Hallo
Am besten ist es die gesamte "Negativvoltecke" mit neuen Bauteilen und abgeänderter Schaltung neu aufzubauen , damit die Endröhren
langfristig vor Überraschungen geschützt werden. Eine brauchbare Schaltung dafür bietet unter anderem die des Marshall Plexi50.
http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.kbapps.com/audio/schematics/tubeamps/marshall/images/JCM800mastervolumeM2204-50W.gif&imgrefurl=http://www.kbapps.com/audio/schematics/tubeamps/marshall/JCM800masterM2204-50W.html&h=684&w=1012&sz=34&hl=de&start=3&um=1&usg=__zQMNIJ9tBKR-n27-a1ZZqCMjQJ0=&tbnid=pvGi8XfaO-hJMM:&tbnh=101&tbnw=150&prev=/images%3Fq%3Dmarshall%2B50%2Bschematic%26um%3D1%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26hs%3DlpN%26sa%3DN
Der 150K Widerstand müßte wertmäßig an deine Schaltung angepasst werden .Die beiden Elkos sollten eine Spannungfestigkeit
von mindestens 150V haben.

Gruß loco
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: turbino am 20.09.2008 16:06
Hallo Loco :) Danke für die schnelle Antwort.

Die in den Luxor-Amps verwendeten Widerstände z.B. verändern
gerne ihre Werte im laufe der Zeit.

So in etwa habe ich mir das schon gedacht. Ich hatte weiter oben in diesem Fred schonmal nach der Typisierung dieser 'Dicken Roten' und der anderen Widerstände gefragt. Kann ich die grünen Durchweg mit 2Watt Typen ersetzen? Und der rote auf dem Foto, wodurch ersetzt man den?
(http://img145.imageshack.us/img145/6048/p1010173ec8.th.jpg) (http://img145.imageshack.us/my.php?image=p1010173ec8.jpg)(http://img145.imageshack.us/images/thpix.gif) (http://g.imageshack.us/thpix.php)
Habe mal schnell das Beinchen am Trafo abgelötet u. messe 137K anstatt der geforderten 100K - ist ja schonmal was, newahr?

Alex :guitar:

Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: uwe-3 am 20.09.2008 16:23
Hallo Alex, bleib nur dran, daß wird schon, also dem was loco schreibt kann ich mich nur anschließen, bau die Biasschaltung von Marshall ein, da hast du gleich noch einen Regler zum einstellen.
Grüße
Uwe
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: loco am 20.09.2008 16:35
Hallo
Die 137K erklären schon mal die zu niedrige Spannung .Mach den "Krempel" am besten neu und setz einfach durchgängig 2W Typen ein.
Ist zwar überdimensioniert, dafür aber grundsolide .(Der letzte Satz ist den  Rechenkünstlern dieses F.exclusiv gewidmet)  -------loco
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: turbino am 20.09.2008 16:39
Also diese 'Dicken Roten' auch mit 2Watt Typen ersetzen?
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: uwe-3 am 20.09.2008 16:41
Da muß aber in der Biasschaltung noch mehr im Arsch sein, 20mA unterschied bei einen gemachten Paar ist viel zu viel.
Grüße
uwe
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: loco am 20.09.2008 16:53
Hallo
Ja, den dicken roten auch durch 2W ersetzen. Die Ruhestromdifferenz könnte daran liegen, das einer der beiden Widerstände die die neg.
Gittervorspannung auf die Endröhrensteuergitter legen hochohmig geworden ist .Die Vorwiderstände der Schimg.sollten ebenfalls überprüft werden.
Wenn ich Luxor bzw. alte Guyatoneamps in Reparatur habe messe ich grundsätzlich sämtliche Widerst. nach, es gibt eigentlich jedesmal
Abweichungen vom Sollwert.   Gruß loco
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: turbino am 20.09.2008 17:10
@all

wegen all meiner 'blöden' Fragen.

Bin von Beruf Betriebsschlosser. Kein dummer Betriebsschlosser, aber auch kein HF-Techniker.

Möchte mich an dieser Stelle schonmal für die super-Hilfestellung hier im Forum bedanken.

Alex :bier:
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: uwe-3 am 20.09.2008 18:16
Alex, wenn du die neue Biasschaltung fertig hast, machste erst mal den Verstärker ohne Endröhren an und stellst am G1 -50V ein, dann machste die Röhren rein und stellst durch verkleinern der Spannung den Ruhestrom so auf 35mA pro Röhre ein (0,035V über die 1 Ohm Wid.).
Grüße
Uwe :guitar:
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: Grooverock am 20.09.2008 20:23
Hi, Alex!

Mir fällt grade auf, dass der Orange Drop (zu sehen hinter dem besagten roten Widerstand) nicht sehr schön verlötet ist. Sieht nach kalter Lötstelle aus!
Ich kann mich täuschen aber check den Amp mal nach solchen durch! Nicht das du nach ein Wochen wieder Ärger mit dem Ding hast...  :P
Viele Grüße!  O0
Kim
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: turbino am 21.09.2008 16:38
Yupp, hab ich gemacht Kim.

Obwohl meine Lötpunkte selten gut Aussehen. Habe ja auch versucht den alten Rotz vorher abzusaugen - gelingt mir aber auch nicht richtig.

Habe jetzt auch schon 90% der Widerstände getauscht, ein paar Werte muß ich mir noch besorgen. Und siehe da, meine Ruheströme sind zwar immer noch unterschiedlich, aber sie haben sich schon halbiert. Sprich: -49mA bei der einen u. -58mA bei der anderen :)

Pin 8>3 hat jetzt so um die 415V, Pin 4 etwa 417V u. Pin 5 ca. -37V. Wir kommen der Sache näher.

Das mit dem Marshal-Bias raff ich jetzt noch nicht. Evtl. müßtet ihr mir da mal erzählen, welche Bauteile wo und durch was ersetzt werden sollen. Allein mit dem Schaltplan komme ich nicht klar ???

Schönen Sonntag noch,

Alex :bier:
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: uwe-3 am 21.09.2008 19:50
Hallo Alex, jetzt siehts doch schon besser aus aber 58mA ist immer noch zu hoch, die Verlustleistung der Röhre beträgt dann 24Watt das ist zu viel. Was heißt 99% der Wid. gew.? Es muß noch eine Erklärung für die unterschiedlichen Ruheströme geben.
Grüße
Uwe
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: turbino am 30.09.2008 22:16
Hallo allerseits.

Nachdem ich aus der Klinik für Hochspannungsopfer entlassen wurde, wollte ich mich mal wieder melden.

Nein, nein, war ein Scherz ;D

Ich erfreue mich nämlich bester Gesundheit, genauso wie mein Luxor.
Habe mitlerweile auch alle Widerstände ersetzt u. mal ein wenig mit dem 100k vom Trafo rumgespielt. Momentan sitzt da ein 82k u. die Werte sind stabile: pin3 431V
           pin4 433V
           pin5 -43,3V
Ruhestrom: 30mA und zwar gleichmäßig auf beiden Röhren.

Allerdings braucht es eine Viertelstunde bis der Amp "rund" läuft, also die Ruheströme sich auf den gleichen Wert einpendeln.

Wenn man also schonmal annehmen kann, daß der Amp prinzipiel in Ordnung ist, bringt mich das wieder zu dem einstellbaren Bias vom Marshall Plexi. Gehe ich recht in der Annahme :), daß sich das alles an der "Hilfslötleiste" abspielt an der die Diode sitzt? Dann würde der 33u Elko ersetzt durch die zwei 10u, dazwischen ein 15k Widerstand und hinter dem zweiten Elko, über einen 47k Widerstand das Trimpoti auf Masse? Oder wie? Und was für einen Poti nimmt man da am besten?

Hier noch ein paar Bilder vom Stand der Dinge:
(http://img212.imageshack.us/img212/8837/p1010185gp7.th.jpg) (http://img212.imageshack.us/my.php?image=p1010185gp7.jpg)(http://img212.imageshack.us/images/thpix.gif) (http://g.imageshack.us/thpix.php)
(http://img442.imageshack.us/img442/9199/p1010188cs7.th.jpg) (http://img442.imageshack.us/my.php?image=p1010188cs7.jpg)
(http://img156.imageshack.us/img156/1606/p1010191cc7.th.jpg) (http://img156.imageshack.us/my.php?image=p1010191cc7.jpg)(http://img156.imageshack.us/images/thpix.gif) (http://g.imageshack.us/thpix.php)

Besten Dank schonmal an alle Helferlein,

Alex :bier:

P.S.: Das mit dem Fettgedrucktem, äh, .... und wech. O0
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: uwe-3 am 1.10.2008 10:06
Hallo Turbino, na das sieht jetzt ganz gut aus, jetzt läuft der Amp wieder rund, allerdings denke ich die 30 mA pro Röhre sind fast zu niedrig da kann sein der Amp klingt zu Trocken die Verlustleistung liegt jetzt bei ca. 13 Watt, meißtens wird die EL34 so zwischen 15-20Watt eingestellt. Musst den 82k Wid. etwas vergrößern. Wie du richtig erkannt hast, liegt die Biasschaltung auf der kleinen Lötleiste, diese kannst du dort, wenn du willst, durch die Marshallschaltung ersetzen.
Grüße
Uwe
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: turbino am 23.10.2008 22:58
Nabend,

nicht daß ihr denkt ich hätte mich aus dem Staub gemacht 8), aber nach den letzten Erfolgen habe ich das "Ding" erstmal zusammengeschraubt u. rumprobiert etc.

Momentan läuft er ziemlich "heiß" - so um die 40mA, macht aber höllisch Spaß :devil:
Die Teile für den variablen Bias hab ich mittlerweile auch. Der Umbau dauert aber noch ein wenig, werde dann berichten - LOGO.

Schaut euch mal meinen anderen Fred an: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=8963.
Kann man LED's am LS-Ausgang betreiben?

So long, Alex. :bier:
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: raffau am 4.07.2012 17:21
sorry dass ich so einen alten thread ausgrabe, aber gibts zu diesem amp eine schema?

danke und gruss

raffa
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: röhrenrot am 21.12.2012 23:47
Hallo raffau, hallo torbino,
es könnte sich nach meinen Kenntnissen um einen Elk Twin Reverb 50 handeln. Würde auch zum Hersteller passen.  http://www.drtube.com/schematics/elk/twinamp50.gif  <das könnte er sein. Oder...? Torbino, was meinst Du?
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: turbino am 25.02.2018 16:46
Der Amp stand nach der Restaurierung eigentlich nur sinnlos hier rum.
Ich kann ja auch eigentlich gar nicht Gitarre spielen.

Gestern wurde der Stack ausgiebig getestet u. es hat alles prima funktioniert. Nur die Klinkenbuchsen waren etwas eingestaubt.
Jetzt geht er in junge, hungrige Hände u. wird wieder seiner Bestimmung zugeführt.

Vielen Dank nochmal an das Board u. die tolle Unterstützung durch die Mitglieder, Alex
Titel: Re: Luxor Amp u. Bias
Beitrag von: hako am 9.01.2022 21:58
sorry dass ich so einen alten thread ausgrabe, aber gibts zu diesem amp eine schema?

Ich mach dann mal weiter.... ;D:
Ja, es ist der Twin Amp 50 und das Schema hängt unten an.
Mir ist kürzlich auch einer zugelaufen und ich kann diesen Amp nur empfehlen.
Nach dem Tausch sämtlicher Kondensatoren wird man mit einem tollen Sound, Biastremolo und Hall belohnt.
Der Amp ist nach ein paar kleinen Eingriffen in die Masseführung völlig ruhig und zudem relativ leicht.
Wenn einer auftaucht, zuschlagen!
LG,
Heiko