Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Gregory am 10.06.2019 21:29
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Hallo liebe Gemeinde,
da ich irgendwie immer mit der Funktion vom Tremolo auf dem Kriegsfuß stand, wollte ich nun meinen Frieden mit der Geschichte machen. Gebaut habe ich den besagten Amp, nach dem Apothekenschaltplan. Das Tremolo tremoliert hervorragend und das Reverb geht auch wie es soll, allerdings habe ich in beiden Kanälen beim Abklingen der Gitarre ein "Britzeln" drin und ich weiß echt nicht wo es her kommt.
Ich bin für echt jeden Hinweis dankbar.
Viele Grüße
Greg
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hallo Greg,
dann liegt das Problem evtl. weiter hinten: PI, Endstufe, Lautsprecher (Combo?,Topteil?)....
gibt es Fotos vom Aufbau?
Fehler bei vorgeschalteten Teilen (Git. Kabel, Pedale etc.) kannst du ausschließen?
Gruß,
Volka
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Danke für das schnelle Feedback. Ich kann alles bis zur Input Buchse ausschließen. Das Phänomen herrscht auch in beiden Kanälen vor.
Fotos vom Aufbau füge ich an.
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Hallo Gregory,
hast Du ein Scope?
Kannst Du rausbekommen ab wann das Signal im Signalfluß "komisch" wird?
Bei beiden Kanälen wäre es ja entweder - bei beiden systematisch das gleiche Problem - oder es käme dann, wenn sie wieder beide zusammengeführt sind...
mir missfällt übrigens die massive Ansammlung von Micas - aber nur aufgrund persönlicher schlechter Erfahrungen...
Grüße
Jochen
Grüße
Jochen
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Meine Frau hat gerade angemerkt, dass in Bild 1 zwischen dem 0.001 und dem 0.1 jupiter wahrscheinlich eine Lötstelle nicht gelötet wurde :facepalm:
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Ja, die PI-Kathodenverbindung scheint etwas kontaktarm geraten zu sein... ;-)
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Die war tatsächlich nicht gelötet, daran lag es aber nicht.
Der Wurm liegt im Vibrato Kanal oder der Endstufe, eine der beiden 6V6 leuchtet blau. Wenn man die Tone Regelung ganz auf null dreht im Vibrato Kanal, ist es auch weg. Es ist seltsam.
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Blaues Leuchten in der 6V6 macht nix. Das sind durch den Elektronenfluß ionisierte Atome in der Röhre.
Schau Dir nochmal alle Lötverbindungen im Vib-Kanal an.
Viele Grüße Stephan
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Da das Leuchten nicht mitgewandert ist, habeich nochmal die Endstufe gemessen, der 470 Ohm Widerking hat 4 megaoghm, ich tausch den erstmal.
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Da das Leuchten nicht mitgewandert ist, habeich nochmal die Endstufe gemessen, der 470 Ohm Widerking hat 4 megaoghm, ich tausch den erstmal.
WElcher der beiden Schirmgitterwiderstände war es ? Der von der Endröhre mit - oder ohne blauem Leuchten?
War er falsch bestückt oder durch?
Eigentlich sind die immer Kollateralschäden einer defekten Endröhre - manchmal auch durch fehlende Last
Grüße
Jochen
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Der ohne blau war durch 4.4 MOhm. Britzeln ist auch noch da :help:
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Der ohne blau war durch 4.4 MOhm. Britzeln ist auch noch da :help:
Läßt sich das britzeln durch irgendeine Einstellung an den Potis beeinflussen?
Was passiert, wenn Du V4 (Mischer und Aufholer) ziehst?
Was passiert, wenn Du den V6 (PI) ziehst?
Hast du noch ein zweites Endstufenpäärchen?
Hast Du Zugang zu einem Oszi?
Grüße
Jochen
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mMn wenn man Treble und Bass runter dreht. Aber das ist eher Einbildung. V6 raus; kein Ton. Endstufenpaare hab ich 3 getestet überall das gleiche
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mMn wenn man Treble und Bass runter dreht. Aber das ist eher Einbildung. V6 raus; kein Ton. Endstufenpaare hab ich 3 getestet überall das gleiche
was heißt mMn?
Und wenn Du v4 ziehst?
Grüße
Jochen
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Moin Jochen,
sorry ich war gestern Abend sehr angefressen, weil es nicht wirklich funktioniert hat.
Ohne V4 habe ich es noch nicht probiert. Ein Oszi hab ich zu Hause. Das werde ich noch prüfen, ich hoffe heute Abend. Das Vibrato ging gestern auch nicht, es ist echt langsam ziemlich nervenaufreiben
mMn = meiner Meinung nach :-)
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So, ich sitz jetzt wieder an der Kiste.
V4 gezogen, Phänomen ist noch immer da.
Danach habe ich mit dem Oszi systematisch von der Buchse durch den Signalweg gemessen, das Problem tritt ab V2 nach dem Koppelkondesator 0,022 auf. Beim oszilloskopieren des Signals zur Röhre kam dann wieder der Widerstand von V8, der der schon mal kaputt war. Ich bin verwundert.
Schon mal bis hier her danke für die Idee mit dem Oszi, das steht abgedeckt rum und ich nutz es kaum, da kann man das auch mal vergessen!
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gelöscht - Käse
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Huhu,
Nachdem ich ein wenig Zeit um nachdenken hatte, werde ich erstmal den Koppel C austauschen, mal sehen, ob das Problem weiterhin bestehen bleibt, sowie beide widerstände an der Endstufe austauschen.
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Huhu,
Nachdem ich ein wenig Zeit um nachdenken hatte, werde ich erstmal den Koppel C austauschen, mal sehen, ob das Problem weiterhin bestehen bleibt, sowie beide widerstände an der Endstufe austauschen.
hast Du Bilder?
welche Röhrenfasssungen verwendest Du?
Grüße
Jochen
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Moin Jochen,
noch habe ich keine Bilder (von was explizit?), da der Amp im Proberaum steht. Die Belton Sockel benutze ich, da ich mit denen bisher sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
VG Micha
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Moin Jochen,
noch habe ich keine Bilder (von was explizit?), da der Amp im Proberaum steht. Die Belton Sockel benutze ich, da ich mit denen bisher sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
VG Micha
Hallo Micha,
zum Bespiel, ob es die "edlen" Keramikfasssungen wären - sinnsenich - und das ist gut :-)
Belton ist in meinen augen das Beste, was man aus aktueller Produktion nehmen kann...
Das nächste wären Mica-Kondesatoren - nochmal der Leaddress usw...
V4 gezogen -
Phänomen noch da - mmh - löt mal den Koppel-C zum PI ab - ich hatte in meinem SR-Clone einen Silver-Mica vor dem PI, der mich beinahe in den Wahnsinn getrieben hat ;D
Aber das war es schnöder Brumm...
Schau auch die B+ Rail mal mit dem Scope an...
Ohne V4 bleibt ansonsten eigentlich nur noch sinnvoll der Normal-Kanal. V1 & V4 mal gleichzeitig ziehen
Phänomen tritt in unterschiedlichen Umgebungen auf? Powerlan, Kühlschränke, Aggregate und Klimaanlagen....
Grüße
Jochen
PS: Ich wünsch dir viel Ausdauer beim Suchen - so was kann einen zur Verzweflung bringen
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Hallo liebe Röhrenfreunde,
ich hab mich heute mal wieder an den Kasten gewagt, den Betroffenen C mal getauscht (0,022) und die beiden schirmgitterwiderstände auf den selben Typ getauscht. Beim Test dann war der Brizz noch immer da und der widerling von V8 kam schon wieder. Dort hatte ich zuvor noch die Leitungen neu verlötet.
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Sooo.
Röhren mal auf ein anderes Pärchen getauscht Endstufe läuft ohne Probleme.
Deinem Rat folgend, habe ich den Silver Mica zum Reverb mal entfernt und siehe da, Problem weg, natürlich das Reverb auch. Welchen Kondensator hast du dort im Einsatz?
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Ich habe den besagten Kondensator gegen einen Keramik getauscht. Immernoch...
V3 gezogen Problem leiser, V3 und V4 gezogen Problem weg. Nur V3 drin kommt beim Gitarrenanschlag ein Britzelgewitter...es nervt mich, ich hab gerade keine Lust mehr und das Ding muss fertig werden....
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Ich habe den besagten Kondensator gegen einen Keramik getauscht. Immernoch...
V3 gezogen Problem leiser, V3 und V4 gezogen Problem weg. Nur V3 drin kommt beim Gitarrenanschlag ein Britzelgewitter...es nervt mich, ich hab gerade keine Lust mehr und das Ding muss fertig werden....
...wenn Du das Kabel aus dem Reverb Out ziehst, was dann?
Grüße
Jochen
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...wenn Du das Kabel aus dem Reverb Out ziehst, was dann?
Grüße
Jochen
...und mit Signalgenerator/Oszi kannst Du das "Brizzelgewitter" nicht provozieren?
Du könntest auch probeweise mal den Fußpunkt der Gegenkopplung auf Masse ziehen - langsam gehen mir aber die Ideen aus
Grüße
Jochen
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Hallöchen,
die Geschichte mit dem Reverb Out probiere ich heute Abend. Bei einem Sinus aus einem Signalgenerator kam das Problem nicht. Gegenkopplung mache ich im Anschluss.
Tausendmal Danke bis hier her!!!!!!!!!
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Hey Jochen, richtiger Riecher! Ziehe ich den Stecker der zum Reverbtank geht, ist das Phänomen verschwunden.
Hast du das schon mal gehabt?
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Hey Jochen, richtiger Riecher! Ziehe ich den Stecker der zum Reverbtank geht, ist das Phänomen verschwunden.
Hast du das schon mal gehabt?
Ja- hab ich schon gehabt - Swen hat glaub eine adäquate Gegenmaßnahme, die ich aber noch nicht ausprobiert habe.
Das Problem haben manche der klassischen Hallfenders - zwar nicht als Brittzelgewitter, sondern eher als unharmonisches Zerrren, wenn man ihn im Hallkanal scharf reitet.
Manche mehr, manche weniger - manchmal hilft eine neue ECC81, bei meinem Vibrolux hat der Leaddress etwas geholfen...
Ich hab den Eindruck, daß da irgendwas auf dem Gitterstrom der Treiberröhre mitreitet wenn die belastet wird - z.B. durch die Leistung die der Halltank schluckt. Die genaue Erklärung hab ich aber nicht
Such mal in Bierschinkens Posts im Forum
Grüße
Jochen
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Hallo Jochen,
nach der Forensuche und direktem Kontakt mit Swen aka Bierschinken, konnte ich das Problem nun lösen! Der Kondensator mit 220pF zwischen Anode und Kathode hat hier Wunder gewirkt! Der Amp läuft nun sauber und ruhig, ich krieg mein Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht!
Danke für alle, die sich an der Fehlersuche beteiligt haben. Es war quasi die Jagd nach einem Phantom!
Grüße
Micha
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Hallo Micha, wo hast Du denn den 220pF Kondenser eingelötet, bei V3 ECC81?
Beste Grüße
Rollo
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Ja direkt auf den Sockel zwischen Pin 1 und 3
Verwunderlich ist echt, dass das Verhalten auch in den originalen Amps vor kommt.
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Prima, danke für den Tipp. Kriegt man damit auch die scheußliche Verzerrung in den Griff, die öfters mal im Vibrato/Hall-Kanal bei Fender AB 763 Amps auftreten?
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Ja, das ist genau das von mir beschriebene Problem (in einem anderen Thread) zu der hier dargestellten Lösung.
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Ja, das ist genau das von mir beschriebene Problem (in einem anderen Thread) zu der hier dargestellten Lösung.
Vielen Dank, dieser schauerliche Zerrton („Farting“) nervte mich über die Jahre schon bei einigen BF & SF Amps, ohne, dass ich bisher eine richtig gute Abhilfe dagegen gefunden habe. Ich werd’s mal ausprobieren. Verändert sich dabei sonst etwas am Klang?
Beste Grüße
Rollo
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Verändert sich dabei sonst etwas am Klang?
Nein, weshalb auch? - Im Idealfall ist die Kapazität so klein, dass der Gainverlust im nichtrelevanten Bereich passiert.
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Hallo zusammen,
Das ist auch für mich ein überaus interessantes Thema. Ich kenne das Problem nur zu gut von meinem 76er Twin Reverb.
Den baue ich gerade komplett um und habe den Normal Kanal über den Reverb geleitet und ihn gleichzeitig in die Vorstufenverzerrung getrieben. Das Problem ist eben das hässliche Zerrverhalten von dem Teil, das ja offenbar systembedingt ist und keine Eigenart meines speziellen Amps.
Nun hat meiner aber bereits von Werk aus einen 560 pF Kondensator zwischen Pin 1und 3 des Reverbtreibers. Trotzdem klingt die Zerre grauenvoll. Wenn ich den Reverbtank abziehe, klingt es seeeehr viel besser. Habt ihr noch einen Vorschlag, wie ich das Problem lösen kann - mit Reverb versteht sich.
An den anderen, hier zitierten Thread habe ich auch schon geschrieben, aber der ist vielleicht nicht mehr im Fokus der Akteure. Ist ja auch von 2018.
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Halt, halt, halt. Da war ich wohl voreilig. Heute habe ich den Amp noch mal angespielt und .... ich bin mir nicht mehr so sicher, ob ich mir den Unterschied zwischen mit und ohne Reverb Tank nicht eingebildet habe. Wenn ich wüsste, wie ich meinen Beitrag löschen könnte, würde ich es erst einmal tun. Hören ist eben nicht messen. Sorry!
Trotzdem, total interessanter Thread. Danke für die Einsichten!
Gruß
Carsten.