Tube-Town Forum
Technik => Tube-Talk => Thema gestartet von: dukesupersurf am 18.10.2018 22:19
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Hallo ,
hab sie vor Jahren schon mal in einem Cleanamp verbaut-lief super. Jetzt soll ein kleiner Versuchsamp auch nen EF86 Clean-Channel bekommen.
Hab die Standardschaltung Pentode , Ra 220k , Rk 2.2k wieder genommen und mit vier gebrauchten aus der Grabbelkiste getestet- bei allen komm ich kaum auf einen Verstärkungsfaktor von 35 . Da läuft der Triodenkanal ja stärker.
Ub ist 270V , an den EF86 bleiben aber nur Ua von ca. 90 V über , bei einer sogar unter 70. Am Schirmgitter bleiben auch nur unter 100V .
Am Rk hab ich ca. 2-2.2V .
Sind die Werte realistisch ? Sind zufällig alle 4 kaputt ? Klingen tun sie noch , hatte mich schon über wenig Mikrofonie gefreut . Laut Datenblatt von Phillips müßte ich aber einen Verstärkungsfaktor zwischen 100-200 haben .Rk verkleinern bringt nur max. 20% mehr.
tschüß , Thomas
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wenn ich sie auf Triode ( Schirmgitter an Anode) umstricke , wird der Ausgangspegel auch nur um ein 1/4 schwächer- da müßte der Unterschied Pentode-Triode doch auch viel stärker sein,oder ?
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Moin,
ich habe die EF86 gerne verbaut.
Schau mal den anhängenden Plan, so habe ich mehrere AMP gebaut.
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Hallo zusammen,
ich experimentiere auch gerade wieder mit der EF86 und habe in einem Amp zunächst die Route 6V6 Schaltung aufgebaut so wie im Plan von Jürgen. Das ganze geht in einen Long Tail PI mit Vox-Werten und von dort in eine Endstufe mit 2 JJ 6V6 Röhren, keine Gegenkopplung. Ergebnis: ziemlich mittiger Sound und ziemlich leise. Der PI ist auch bei voll aufgedrehten Ton- und Volumereglern kaum zum Zerren zu bringen. Um eine bandtaugliche Clean-Lautstärke zu haben, musste ich den Volume auf ca 3/4 aufdrehen. Getestet habe ich zwei RFT EF86 sowie eine JJ EF806 - nur marginale Unterschiede.
Weil mir das Ganze zu mittig war, habe ich die Schaltung auf den Stang Ray umgebaut, den ich schon einmal ausprobiert hatte - Fred kann ich noch verlinken. Sound klasse, aber relativ leise. Auch hier ist der PI auch mit voll aufgedrehtem Volume nicht zu übersteuern - das liegt vermutlich daran, dass in dem Amp die B+ für den PI bei ca. 380V liegt - im Original sind das wahrscheinlich 100V weniger, weil er mit EL84 läuft. Aus meinem früheren Experiment weiß ich, dass der Stang Ray Tonregler sehr viel Pegel vernichtet. Ich vermute, das ist bei den Reglern im Route 66/Z-28 nicht viel anders.
Die Messwerte bei meiner EF86 sind: B+ 345V, Va = 130V, Vs = 110V, Vk = 1,5V. M.E. alles unauffällig.
Was kommt denn bei Dir nach der Pentode - nur ein Volume wie beim AC15? Dann müsste die Verstärkung deutlich mehr als 35 betragen.
Viele Grüße
Stephan
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Hier noch der Link zu meinem früheren Stang Vee Projekt: https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,12117.0.html
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Hallo,
hätte jetzt auch gesagt: Schaltung hinter der EF86 abklemmen und dann nochmal am Ausgang messen, ob sich etwas ändert.
Gruß, Peter
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Hallo ,
also die Belastung der Anode ändert fast nichts.
Dann hab ich mit variablem Ra und Rk den Arbeitspunkt verschoben . Für Werte von Ua zwischen 50 und 180V und Rk jeweils bis zur max. Amplitude runtergeschraubt ändert sich der Verstärkungsfaktor lediglich zwischen 25 bis 35 . Rk=0 mag die Röhre/Schaltung übrigends überhaupt nicht , dann wirds noch kleiner und asymmetrisch.
tschüß , Thomas
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Hallo Thomas,
dass da sowenig herauskommt, ist schon merkwürdig. Ich habe leider keine Möglichkeit, bei mir den Verstärkungsfaktor zu messen. Ich könnte höchstens meinen Amp probeweise mal auf eine 5879 umbauen (hat eine geringfügig andere Pinbelegung) und sehen, ob da mehr herauskommt - glaube ich aber nicht.
Viele Grüße
Stephan
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Hallo Thomas,
durch den hohen Wert des Rg2 wird Ug2 stark gemindert,
das Ia-Ua Kennlinienfeld wird nach unten zu kleineren Anodenströmen "zusammengeqetscht".
der Übertragungsleitwert gm wird kleiner, somit auch die Verstärkung der Stufe.
Die entsprechenden Oszi-Aufnahmen der getracten Kennlinien, in Abhängigkeit von Ug2,
sind in der ersten Ausgabe von "Merlin Blencowes" Buch "Designing Tube Preamps for Guitar and Bass" zu finden.
Gruß
UV
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Hallo UV ,
das hab ich auch ausprobiert ( kleinere Rg2 ) bringt auch nichts . Hab sogar ganz kurz überbrückt , da gabs nen komische Geräusch.
Wenn die Schirmgitterspannung jetzt sehr viel höher als Ua wäre , klaut das Gitter der Anode dann nicht die vorbeirasenden Elektroden ?
Die Standardschaltung lief ja in dem anderen Amp. Aber dessen Besitzer besuche ich morgen , mal gucken ,was dabei rauskommt.
tschüß , Thomas
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Hallo Thomas,
lies das hier dazu:
http://www.dougcircuits.com/EF86.html (http://www.dougcircuits.com/EF86.html)
Nach der angehängten Tabelle müsste die Verstärkung in der Tat höher sein, wobei aber Rk mit 2,2k angegeben ist.
Rk in der Schaltung ist 1,5k, es wäre zu prüfen ob der andere Arbeitspunkt einen Einfluß auf Stufenverstärkung hat.
Vieleicht machts du mal eine Test mit Rk = 2,2k.
Gruß
UV
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Moin Thomas,
Wie weiter oben vorgeschlagen, würde ich die Stufe allein betreiben. Dies bedeutet den Ausgang abzuklemmen und auf einem 1M Widerstand zu bringen. Dann kannst du sehen was passiert.
Und so blöd wie es klingt, würde ich noch die Pinbelegung akribisch prüfen. Man tendiert automatisch mit dem ECC8x Format zu verdrahten und sieht nichts mehr (mir schon passiert).
Gruss
Laurent
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Hallo ,
konnte jetzt alle 4 in einem anderen Amp mit selbiger Schaltung und heiler EF86 vergleichen .
Hab wohl echt 4 Nieten hintereinander gezogen ( schade , 2 waren Siemens Red Buttom) . Die waren dort alle leiser und vor allem dunkler.
Sieht so ein typischer langsamer EF86 Tod aus ? Da sterben die ECC83 aber auffälliger.
Puh , Schaltung ok , Pinbelegung brauch ich auch nicht mehr 10mal am Tag überdenken .
Danke an alle , tschüß , Thomas
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Hallo,
nachdem ich inzwischen einige weitere Änderungen an meinem Amp vorgenommen habe, läuft er jetzt normal. Offenbar habe ich unbewusst einen Fehler beseitigt, auch wenn ich die Ursache nicht kenne. Jetzt ist der Amp so laut wie man es erwarten würde. In meinem Fall lag es also nicht an den EF86 Röhren.
Viele Grüße
Stephan
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Hallo,
bei einem Kurzschluss zwischen Anode und Schirmgitter ist die EF86 im Triodenbetrieb,
da geht bei der Dimensionierung der "Root 666" Schaltung geht die Stufenverstärkung auf etwa 30 zurück.
Gruß
UV
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Hicks
bei einem Kurzschluss zwischen Anode und Schirmgitter ist die EF86 im Triodenbetrieb,
Bist Du da alleine drauf gekommen ?
Gratuliere ::)
Grüßlein
HD
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HicksBist Du da alleine drauf gekommen ?
Gratuliere ::)
Grüßlein
HD
Nein, das war eine übersinnliche Eingebung, bei einer Sitzung der esoterischen Ampproblemgruppe. ;D
Gruß
UV
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Wie auch immer - aber bei einem Kurzschluss Anode zu Schirmgitter hätte ich bei der Spannungsmessung an beiden Pins gleiche Werte erwartet. Das war bei Thomas aber nicht der Fall (s. OP).
Viele Grüße
Stephan
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nachdem ich inzwischen einige weitere Änderungen an meinem Amp vorgenommen habe, läuft er jetzt normal. Offenbar habe ich unbewusst einen Fehler beseitigt, auch wenn ich die Ursache nicht kenne. Jetzt ist der Amp so laut wie man es erwarten würde. In meinem Fall lag es also nicht an den EF86 Röhren.
Hallo Stephan,
schon klar mit den Spannungen.
Ich bin von deiner, oben zitierten, Ausage ausgegangen, und dachte es hatte bei deinem Amp die gleiche Problematik gegeben.
Gruß
UV
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Hallo UV,
nein, bei mir waren die Spannungen auch unterschiedlich.
Viele Grüße
Stephan
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Hallo , die Umschaltung auf Triode brachte nur kleine Einbußen . Es war kein Schluß meßbar , aber vieleicht unter Hochspannung ?
Kommt das bei den Dingern denn oft vor ?
tschüß , Thomas