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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Laurent am 20.08.2016 14:13

Titel: Laney LC15R
Beitrag von: Laurent am 20.08.2016 14:13
Moin Zusammen,

Ich konnte es nicht lassen... Mein Vox AD30 gefällt mir nicht so. Da ich auf Internet auf ein sehr günstiges Teil gekommen bin, habe ich zugeschlagen. Der Laney sieht aus wie neu.
Leider funktioniert der Reverb nicht. Das werde ich also unter der Lupe nehmen. Laut Schaltplan ist die Schaltung einem 220x sehr ähnlich - außer für den LoW, was hier aber pfiffig gelöst ist. Reverb und Loop hingegen sind mit OPs betrieben.
Da ich so eine Schaltung für einen Freund plante, passt das Bestens. Ich überlege den Reverb einfach rauszuwerfen, um reine Röhre zu behalten und ein Power Scaling zu integrieren. 2 EL84 PP sind für Zuhause schon definitiv zuviel. Der kleine Tube10 hingegen macht nach 10 Minuten Probe eine gute Figur, finde ich. Roehre sind T A D drin.

Wer also Optimierungsideen hat, bin ich ganz Ohr. Der Amp wird für Clean bis Metal (mittels OD808) verwendet, hauptsächlich für Zuhause.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Doublecut am 20.08.2016 18:19
Hey Laurent,
Ich wuerde das jetzige Master durch einen Festwiderstand ersetzen und dafuer ein PPIMV einbauen. Mit dem fixed Bias ist das natuerlch ein wenig aufwendiger, wenn Dir das zuviel wird, kannst Du dn Kleinen ja auf Autobias umbauen.
Alles andere wuerde ich erst danach, nach Gehoer, angehen.
Viel Spass mein Freund
Gruesse, Robert
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Laurent am 21.08.2016 09:17
Hi Robert,

Vielen Dank für deine Anregung. Ich werde mal schauen, was gemacht werden kann.
Ich denke den Reverb wird rausfliegen. Dann würde ich den Loop schaltbar machen, damit kein Sand im Signalweg bleibt.
PPIMV bin ich skeptisch. Ich habe noch keinen eingebaut aber viel darüber gelesen, wo beschrieben wird, dass viel Höhen verloren gehen... Mal sehen. Den Fixed Bias finde ich hingegen gut. Alles ähnelt ein großer Marshall mit EL34 :) und ich kann mit ddm Bias spielen.
Aber wie du sagst, nach Gehör ist wichtig. Da muss ich mir dieses Mid Boost an der Kathode der 2. Stufe naeher ansehen (Spice).

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Doublecut am 21.08.2016 10:06
Hi Laurent,

keine Angst vor dem PPIMV, wenn Du noch nie eins gebaut hast wird's eh Zeit :-)
Ich kann jedenfalls keinen Höhenverlust feststellen, das mag aber auch an meinen alten Ohren liegen ...
Der Laney ist ja gerade zu prädestiniert für eine Powerscaling mit PPIMV um ihn auch zuhause spielen zu können.
Wenns nicht gefällt kannst Du es ja wieder rausschmeissen

Grüße, Robert
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Laurent am 21.08.2016 10:40
Moin Robert,

Da hast du vollkommen Recht, wieso habe ich noch keinen PPIMV gebaut  ???

Spaß beiseite, ich muss es mir mal durch den Kopf gehen lassen.
Durch den PPIMV erreicht man ja, dass der PI überfahren wird. In Verbindung mit einem Powerscaling, wäre es bestimmt interessant. Wie gesagt, ich muss es mal durchdenken. Am Ende bleibt bestimmt nur Ausprobieren.
Vor allem muss ich erstmal den Amp auf machen, um zu sehen, was da an Platz vorhanden ist und wie/ob sich der PCB anfassen lässt...

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: basskind am 29.08.2016 19:55
Auch ich kann dir nur zu einem PPIMV raten.
(http://tylergrund.com/images/tylers_PPIV.jpg)
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Laurent am 30.08.2016 06:39
Moin,

Gut, mal sehen ob es sich umsetzen lässt.
Danke für euren Tipps.

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Laurent am 24.10.2016 13:50
Moin Zusammen,

Am WE habe ich mal ein bisschen Abstand von Möbelbauen genommen und mich am kleinen Laney gewidmet.
Die Vorstufe hat im ersten Zug kleine Anpassungen bekommen.
Als Erstes ist die defekte Reverbschaltung (samt Line out und Effekt Loop) raus gekommen. Da scheint ein OP-Amp in SMD Format hin zu sein.
Danach habe ich hier und da kleine Änderungen durchgeführt, um zu sehen, ob für mich besser klingt, was in der Tat auch tut  ;D
Erstaunlich waren die 2 Stück in Serie verbauten 2,2nF Coupling Caps mit 100V Spannungsfestigkeit  :o

Als nächstes werde ich mich an Dioden-Clipping nach der zweiten Stufe versuchen.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Christoph am 24.10.2016 22:33
...
Erstaunlich waren die 2 Stück in Serie verbauten 2,2nF Coupling Caps mit 100V Spannungsfestigkeit  :o

...

Die Spannung teilt sich in gleichen Teilen auf die Cs, bei 155V die Hälfte auf jeden, insofern.......
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Laurent am 25.10.2016 08:15
Moin,

In der Tat.
Was mich aber irritiert ist, dass wenn man mal Messungen ohne Roehre vornimmt, die Caps sind dann hinüber...
Ist wahrscheinlich ein kommerzielles Aspekt. Nun ist aber ein 1kV Cap drin.

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Doublecut am 25.10.2016 09:28
Die Spannung teilt sich in gleichen Teilen auf die Cs, bei 155V die Hälfte auf jeden, insofern.......

Bist Du da sicher Christoph? Eigentlich dürfte doch nach dem ersten C nur noch die Signalwechselspannung da sein?

Grüsse, Robert
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Laurent am 25.10.2016 13:11
Hmm, man sollte eigentlich nicht am frühen Morgen in Beiträge schreiben...

Wenn ich darüber nachdenke, die beiden Caps teilen sich eigentlich die DC-Spannung gar nicht. Es ist nicht die gleiche Konstellation wie in einer PSU, wo 2 Caps in Reihe zwischen DC und Grund geschaltet werden (mit // Widerstand).
Hier der erste Cap "blockiert" die DC Spannung. Also der erste 2n2 100V hat die 145V "geschluckt". Auch wenn er 200V Spannungsfestigkeit gehabt hätte, wäre es nicht sauber gewesen, da die Spannung locker auf 320V an dieser Stelle im leeren Betrieb geht (ohne Röhre). Der Punkt ist aber wie gesagt erledigt. Ich habe lediglich die 2 100V Caps durch einen 1kV Film-Cap ersetzt.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: darkbluemurder am 25.10.2016 15:35
Wenn ich darüber nachdenke, die beiden Caps teilen sich eigentlich die DC-Spannung gar nicht. Es ist nicht die gleiche Konstellation wie in einer PSU, wo 2 Caps in Reihe zwischen DC und Grund geschaltet werden (mit // Widerstand).

Hallo Laurent,

exakt - die Parallel-Rs bewirken die Verteilung der Spannung auf die beiden Cs.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Christoph am 1.11.2016 23:31
Bist Du da sicher Christoph? Eigentlich dürfte doch nach dem ersten C nur noch die Signalwechselspannung da sein?

Grüsse, Robert

Zu 100% natürlich nicht, auch nur angelesen........
Eine passendere Erklärung seh' ich allerdings nicht.
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Laurent am 14.11.2016 13:18
Hallo Zusammen,

Der kleine Amp habe ich eine weitere Änderung verpasst. Das einfache Ziel war hierbei mehr Verzerrung hinzubekommen, da die Kleinigkeiten der ersten Umbaustufe nicht ausgereicht hatten. Durch diese Änderung behalte ich aber trotzdem die Möglichkeit eine breite Palette an Klänge von Clean bis Metal hinzubekommen.

Wie oben schon erwähnt, ist die Schaltung sehr stark am 2203/2204 angelehnt.
Neue Änderungen:
- Bright Cap C5 ist nun ständig aktiv (220p am Gain Pot)
- An der 2. Stufe ist nun ein 4k7 // zum 10k hingekommen. So komme ich auf ca. 3k2.
- Ein 1M Widerling // zu R11 ist hinzugekommen. Somit verringere ich leicht die Bässe und erlaube insgesamt trotzdem mehr Signal zur 3. Stufe.
- Heftigere Verzerrung wird aus 2 roten LED's erzeugt. Wenn diese eingeschaltet sind (durch den ehemaligen Bright Schalter), wird ein 0,68uF Bypass Cap an der 3. Stufe eingeschaltet. Die LEDs sind nach der 2. Stufe eingebaut. Dadurch kann das Signal aber nicht mehr die 3. Stufe ausfahren.

Die Auswahl an Dioden und Bypass Caps habe ich mit Breadboard über einen Nachmittag ausgetüfftelt. Was am besten geklungen hat, ist dann geblieben. Gutes Ergebnis hatte ich auch mit dem Doppelten an LEDs (2 jeweils Reihe und dann //) - So kann die 3. Stufe gekizzelt werden.

Demnächst probiere ich die Dioden nach dem KF (aka Fortin, Cameron und Co.).

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Laurent am 2.01.2017 22:05
Hallo Zusammen,

Heute habe ich am kleinen Laney weiter getüftelt und einiges geändert. Eigentlich ist der Amp seit November ständig auf der Werkbank, um Kleinigkeiten auszuprobieren.
Die Diodenzerre ist nun raus. Ich finde, dass es viel besser klingt der Amp mit dem TS9 zu boosten. Ich verbinde auch seit 2 Wochen der Amp zum Lautsprecher von meinem kleinen Vox AD30 (ist ein 10er) und es klingt für mich deutlich ausgewogen.

Alle andere Änderungen sind in dem Anhang zu entnehmen, falls es jemand interessiert. Der Clou von der Laney Schaltung ist wirklich dieser Tandem Gain-Pot, wo das 2. Teil am Ck der 2. Stufe angreift. Sonst i st die Schaltung Marshall 2203/4 ähnlich.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Racing am 3.01.2017 11:31
If Marshall isn´t the goal why not reset that last stage to a regular gainstage instead of keeping it a cathode follower?
In fact,when playing around with various more...intricate Marshall setups,like Jose..No 36 and No39 and so on,they still for whatever reason insist on keeping that cathode follower.
To what avail i have no idea,being very very well aware of the compression and in turn negative wave behavior it brings.

If you opt to use that last cathode follower stage as a regular anode driven stage instead you per definition make the amp high gain,which indeed opens up other doors.
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Laurent am 3.01.2017 19:07
Hi,

Thanks for your feedback.
Actually I did not deviate much more from the original LC15 design,  which in turn lays close to a 2203/4. I just modified the structure to give it a tad more gain and a better bass response (at the 1st stage). I also changed a little bit the tone stack to get the response suiting better to my taste. The Marshall tone is still in there. I just use the PCB as an experiment base on that configuration. Next step would be to change the first 2 stages but that would implicate major mods on that PCB.
About testing 4 stages, I already felt in love with the Krank revolution preamp (look for Bastille amp in this forum). In the next project I will move for a 5150 preamp and also a Splawn Nitro. Let see :)

Cheers,
Laurent
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Doublecut am 4.01.2017 09:32
Hey Laurent,
Danke dass Du Deine "Basteleien" mit uns teilst. Besonders gut gefällt mir die suche nach dem ultimativen Sound mit den parallelen Kondensatoren :topjob:
Was ich nicht verstehe, warum soll sich ein CF negativ auf den Spund auswirken?
Grüsse, Robert
Titel: Re: Laney LC15R
Beitrag von: Laurent am 4.01.2017 12:57
Hi Robert,

Danke.
Wenn ich ganz ehrlich bin, DER Sound mit dem Amp habe ich fast mittlerweile (hängt ja von vielen Faktoren ab, wie Spannung, Siebung, OT...) . Was ich durch meinen Experimenten praktisch bemerkt habe, ist dass es viel wichtiger ist mit Lautsprecher zu 'spielen' als mit der Schaltung. Es ist leider teuerer als mit Kondis rumloeten... Der LS bringt so eine Klangverformung, dass es alle Änderungen einer Schaltung ins Dunkel abschieben kann.
Gerade vermisse ich meine 2x12 mit Greenbacks... Dauert aber nich bis ich sie aus China wieder importieren lasse (richtiges Haus muss erstmal her :) ).

Der Punkt mit dem CF hatte ich bereits aufm Zettel und werde noch einen Vergleich mit einem IRF machen. Mal sehen wann. Auf jeden Fall soll sich der CF schon auf höheren Gain-Settings bemerkbar machen, sonst frage ich mich, wieso Marshall das Lead Kanal vom 6100 kreiert hat.

Gruss,
Laurent