Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: Benjamin am 18.12.2015 18:42
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Hallo ich bin der Benjamin und komme aus Berlin. Ich interessiere mich für Elektronik bin ein Freizeitbastler. Im Moment befasse ich mich dem Thema der Impedanzwandlung, der Funktionsweise und Dimensionierung von Katodenfolgern und Emitterfolgern. Je nach dem was eben besser geeignet ist. Dass beide zur Impedanzanpassung dienen ist mir soweit schon geläufig.
In verschiedenen Verstärkerschaltungen habe ich gesehen dass der Katodenwiderstand bzw. Emitterwiderstand nicht wie üblich auf Massepotential liegt, sondern in selteneren Fällen auf einer negativen Betriebsspannung. Im Konkreten Fall habe ich eine Katodenfolgeranordnung mit einer 12BH7 Triode gesehen bei welcher die Anode auf +300V lag und der 47KOhm Katodenwiderstand auf -150V! Ausgekoppelt wurde das Signal über einen C mit 470nF gegen Masse.
Meine Frage: Welche Eigenschaft oder Vorteil wird mit der negativen Betriebsspannung (-150V), im Gegensatz zur "einfachen" Betriebsspannung mit +300V gegen Masse erreicht?
Gruß Benjamin
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Hallo Benjamin,
willkommen im Forum!
Die 12BH7 ist eine Doppeltriode. Eine Versorgung mit -150V über einen Widerstand zur Kathode wird z.B bei Differenzverstärker eingesetzt, also beide Trioden benutzt. Bitte stell mal die Komplettschaltung ein, dann lässt sich besser kommentieren.
Gruss Hans- Georg
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Hallo Hans- Georg, Danke für mein Willkommen und Dein Interesse an meiner Fragestellung :)
ok, ich habe den (Teil)Plan kurz abgezeichnet, es handelt sich um einen Schaltungsteil eines Gegentaktverstärkers (für eine Halbwelle dargestellt). Mit FP ist eine Ferritperle gemeint. Am Ausgang folgen die Steuergitter der Endröhren, die mit fester Vorspannung eingestellt sind.
Hier ist zu sehen dass der Katodenfolger mit negativer Spannung am kalten Ende des Folgers betrieben wird.
Warum wird das so gemacht? Welche Eigenschaften oder Vorteile bringt das im Vergleich zur "einfachen" Versorgungsspannung?
Gruß Benjamin
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Hallo Benjamin,
offen gesagt, mir erschliesst sich der Sinn auch nicht. Ich hätte den Widerstand an Masse angeschlossen. Im Einschaltmoment werden ein paar Grenzwerte überschritten: U Kathode-Heizung, U Gitter-Kathode. Es fehlt eine Schutzdiode vom Gitter zur Kathode. Im Betrieb liegt die Gitterspannung auf der Anodenspannung der ECC 83. Ohne durchzurechnen, schätze ich sie auf 150V - genug ,um den 47K gegen Masse zu schalten.
Aus welchen Verstärker ist denn die Schaltung? Ist es ein selbstgebauter?
Gruss Hans- Georg
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Hallo Hans- Georg,
nichts Selbstgebautes. Ich habe die Schaltung aus einem einem Industriedruck abgezeichnet und auch in anderen kommerziellen Schaltungen schon so gesehen. Ich muss für heute aber erst mal noch einen Job machen und melde mich morgen wieder.
Gruß Benjamin
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Hallo Benjamin,
der 47KOhm-Widerstand und die negative Spannung wirken zusammen als Pseudostromquelle.
Die Anodenspannung der Anodenstufe ist mit der Betriebsspannung von 300V und der gezeigten Beschaltung ~150V.
Die Anodenspannung und die -150V Spannungsquelle haben den gleichen Massenbezugspunkt.
Die Summe der Potentiale ist dann an der Kathode des Kathodenfolgers (Ugk vernachlässigt) ~0V.
D.h. es wurde dadurch ein virtueller Nullpunkt geschaffen.
Der Spannungsabfall an dem 47KOhm Widerstand ist dann -150V und es fließt ein Strom von ~ -1mA,
d.h dieser Strom wird der Röhre als Anodenstrom eingeprägt.
Für den Signalstrom ist der Innenwiderstand der Spannungsquelle theoretisch 0 Ohm,
und der Wechselspannungswiderstand für den Kathodenfolger auch 47KOhm.
Der Arbeitspunkt der Kathodenstufe ist dann unempfindlicher gegen die Röhrentoleranzen.
Diese Beschaltung fand man früher mehr bei Meßschaltungen.
Gruß
Manfred
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Hallo,
aber warum sollte man sich erst so eine Mühe machen, einen extrem niederohmigen
Treiber zu realisieren, und dann die Endstufe per Kondensator ankoppeln. So holt
man sich doch die Probleme, die man mit direkter Kopplung zu vermeiden sucht,
wieder ins Haus - Aufladen des Koppel-Cs bei Gitterstromfluss der Endröhren und
dadurch Verschiebung des Arbeitspunkts der Endstufe und letztlich Übernahmeverzerrungen.
Gruß, Peter
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Für den Signalstrom ist der Innenwiderstand der Spannungsquelle theoretisch 0 Ohm,
und der Wechselspannungswiderstand für den Kathodenfolger auch 47KOhm.
"Für den Signalstrom ist der Innenwiderstand der Spannungsquelle theoretisch 0 Ohm"
Ich meinte nicht dass der Ausgangswiderstand des Kathodenfolgers sondern den Wechselstrominnenwiderstand der Gleichstromquelle.
Der Ausgangswiderstand des Kathodenfolgers ist ~1/S .
Gruß
Manfred
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Hallo Manfred,
die Frage war nicht so direkt auf deine obige Aussage bezogen, wie du es verstanden hast. ;)
Ich meinte allgemein - warum erst extra nen Kathodenfolger basteln, wenn man dann doch
nicht dc-koppelt. Ich dachte, es geht darum, bei Gitterstromeinsatz der Endröhren den Strom
liefern zu können, damit Verzerrungen vermieden/abgeschwächt werden.
Sonst hätte das doch höchstens dann Sinn, wenn aus irgendeinem Grund der Ableitwiderstand
der Endstufe so klein ist, dass schon vor Gitterstrom ein zu hoher Signaleinbruch stattfindet.
Vielleicht wenn ganz viele Endstufenröhren parallel geschaltet werden.
@Benjamin: Was kommt denn danach für eine Endstufe?
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Hallo Benjamin,
der 47KOhm-Widerstand und die negative Spannung wirken zusammen als Pseudostromquelle.
Die Anodenspannung der Anodenstufe ist mit der Betriebsspannung von 300V und der gezeigten Beschaltung ~150V.
Die Anodenspannung und die -150V Spannungsquelle haben den gleichen Massenbezugspunkt.
Die Summe der Potentiale ist dann an der Kathode des Kathodenfolgers (Ugk vernachlässigt) ~0V.
D.h. es wurde dadurch ein virtueller Nullpunkt geschaffen.
Der Spannungsabfall an dem 47KOhm Widerstand ist dann -150V und es fließt ein Strom von ~ -1mA,
d.h dieser Strom wird der Röhre als Anodenstrom eingeprägt.
Für den Signalstrom ist der Innenwiderstand der Spannungsquelle theoretisch 0 Ohm,
und der Wechselspannungswiderstand für den Kathodenfolger auch 47KOhm.
Der Arbeitspunkt der Kathodenstufe ist dann unempfindlicher gegen die Röhrentoleranzen.
Diese Beschaltung fand man früher mehr bei Meßschaltungen.
Gruß
Manfred
Hallo Manfred,
danke für die mir sehr einleuchtende Erklärung :topjob:
Mein Denkansatz war dazu bisher der, dass ich mir anstelle der Katodenfolgerröhre einen ohmschen Ersatzwiderstand vorgestellt habe. Fließt nun im Ruhezustand Strom von +300V durch den Ri der Katodenfolgerröhre würde sich zunächst am Auskoppelkondensator annähernd das positive Anodenpotential der Vorröhre (1/2 ECC82) abbilden. Wo jetzt die negative -150V Betriebsspannung ins Spiel kommt und durch Gegenstrom das Potential der Katodenfolgerkatode, bezogen auf Masse, senkt.
Wenn der Katodenfolger angesteuert wird, verschiebt sich - dem Eingangssignal folgend - das Potental seiner Katode vom Ruhezustand sowohl ins Positive (stromliefernd) und im Fall der neg. Halbwelle ins Negative (stromaufnehmend).
Ist diese Form des Katodenfolgers also ein "besserer" Katodenfolger?
Im konventionellen Katodenfolger mit nur einer Betriebsspannung U+ gegen Masse sehe ich eine Ungleichbehandlung der Signalhalbwellen. Er kann zwar mit der positiven Halbwelle Strom liefern, aber eben im Vergleich zum "liefern" nur soviel aufnehmen wie es sein Katodenwiderstand erlaubt. Genau da sehe ich die Problematik. Der Katodenwiderstand RK müsste also um Strom der aus der "Last" aufnehmen zu können vergleichsweise niederohmig sein, was ich aber konträr zur positiven Halbwelle sehe wenn Strom in die Last fließen soll. Der Rk belastet somit seine eigene Ausgangsspannung.
Meine Frage: Nach welcher Formel und/oder nach welchen Gesichtspunkten wird der Rk berechnet? Beliebig niederohmig machen geht ja nicht und wird er zu hochohmig wird die neg. Halbwelle zu sehr benachteiligt. Wie kann der "Idealwert" des Rk berechnet werden?
Gruß Benjamin
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Sonst hätte das doch höchstens dann Sinn, wenn aus irgendeinem Grund der Ableitwiderstand
der Endstufe so klein ist, dass schon vor Gitterstrom ein zu hoher Signaleinbruch stattfindet.
Vielleicht wenn ganz viele Endstufenröhren parallel geschaltet werden.
@Benjamin: Was kommt denn danach für eine Endstufe?
Hallo Peter, Du sagst es. Es folgen mindestens 3 Paare von parallelen Endstufenröhren in PP, wo jede einzeln im Ruhestrom einstellbar ist. Wie viele Endstufenröhren tatsächlich parallel geschaltet sind und wie der Ausgangsübertrager in die Endstufe greift ist mir leider dem Plan nicht entnehmbar, liegt außerhalb der Kopie.
Gruß Benjamin
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Ah,
verstehe, dann würde die ganze Schaltung an den Steuergittern den PI wohl zu stark
belasten und daher der KF - nicht um AB2-Betrieb zu ermöglichen.
Gruß, Peter
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Hallo Benjamin,
wenn du den Kathodenfolger beim ECC99 Gegentakter einsetzen willst, bedenke, dass es eine weitere Stufe und damit mehr "Dreck" in der Phase gibt, was eventuell Probleme bei der ÜAGK bringt. Auch ist die Verstärkung etwas kleiner als "1", somit sinkt der Betrag der ÜAGK.
Grüße, Thomas
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Hallo Thomas,
finde ich super dass Du drauf hinweist, dass eine weitere Stufe Phasenprobleme besorgen könnte.
Ich plane den Impedanzwandler erst mal so einzufügen wie ich es unten für eine Halbwelle aufgezeichnet habe.
Die ECC99 Trioden sind mit dem Katodenfolger direkt gekoppelt und deren negative Vorspannung wird über das Poti RUg eingestellt. Anzunehmender Weise werden beide Trioden nicht die gleiche Vorspannung benötigen um identischen Anodenstrom zu erzeugen, weshalb ich es zunächst mit den Stromverteilungswiderständen (10 Ohm) in den ECC99 Katoden probieren will. Zweite Halbwelle genauso mit Katodenfolger. Durch die direkte Kopplung erhoffe ich mir Phasenstarre, keine Probleme mit "Dreck".
Wie findest die Idee?
Gruß Benjamin
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Hallo,
für nur 10W Sinus ist der Aufwand m.E. zu groß. Es ist auch problematisch, den Bias nicht für jede Endeöhre/jedes System einstellen zu können, wenn du es so machen willst bzw. musst, empfehle ich dir deutlich größere Kathodenwidwrstände der Endröhren, was wieder Leistung kostet.
Dreck handelst du dir leider trotzdem ein, zwar nichtmehr untenrum (durch fehlende Hochpässe und Direktkopplung), aber nach wie vor obenrum, was deutlich kritischer ist, gerade für die Gegenkopplung - es könnte sehr schnell zu Oszillation im Bereich um 100kHz kommen.
Meine Verbesserungsvorschläge:
- Bias für jede Röhre einstellbar
- Anzahl der Stufen reduzieren
- Gegenkopplung frequenzabhängig mit fg ~ 150kHz
Du solltest bei diesem Konzept auch keinesfalls am AÜ sparen, das ist das Wichtigste!
Grüße, Thomas
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Hallo Thomas,
wo kommt denn der "Dreck" oben her? Was hat sich denn an der Phasensituation verändert?
Was die Ausgangsübertrager angeht will ich da gute haben. Wenn der Verstärker echt 10Watt bringt dann reicht mir das vollkommen aus. Ich habe mir Hornlautsprecher gebaut wo bereits meine beiden 4Watt EL84 "Klirrgeneratoren" bei 1-2 Watt sehr laut sind. Drum brauche ich nicht wirklich viele Watt. Wenn der ECC99-Gegentakter dann 10 Watt bringt, dann ist das bezogen auf 1 Watt ja schon doppelt so laut :o
Ich habe ja nichts gegen Aufwand, wenn es am Ende gut wird. Ich baue den ECC99-Gegentakter auf jeden Fall erst mal zum Testen auf. Ich bin gerade auf der Suche nach den passenden Ausgangsübertragern. Meine Lautsprecher haben 8,5 Ohm. Ich habe bis jetzt nocht nichts Genaues zum Raa der ECC99 gefunden. Welcher Raa ist denn bei der ECC99 optimal? Bei 2 Stück ECC99 dann halbierter Wert.
Gruß Benjamin
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Hi,
soll das jetzt ein PP amp werden mit 2 ECC99 Endröhren, also je Röhre die beiden Trioden parallel geschaltet ?
Grüße Jörg
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Hi,
soll das jetzt ein PP amp werden mit 2 ECC99 Endröhren, also je Röhre die beiden Trioden parallel geschaltet ?
Grüße Jörg
Hallo Jörg,
ganz genau ein PP mit 2 Stück ECC99 als Endröhren. Ich habe oben nur eine Halbwelle aufgezeichnet. Die zweite ist dieser identisch.
Hast Du vielleicht eine Info zum Raa der ECC99 in Gegentakt?
Gruß Benjamin
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Hi Benjamin,
ich erreiche die 5W aus zwei ECC99 mit Raa = 10k, bei 4 Systemen in Gegentakt entsprechend 5k. Die 8,5 Ohm Hörner kannst du ohne Bedenken an 8 Ohm anschließen. Unter 5k würde ich nicht gehen und mit 8,5 Ohm am 8 Ohm Anschluss sehen die Röhren statt 5k 5,32k, was den noch weiter Klirr senkt.
Der Dreck obenrum kommt von Millerkapazitäten. Das klingt unplausibel, da ja der Sinn deiner Kathodenfolgerstufe die Entlastung der Kathodynstufe ist, es ist aber so dass "auch Kleinvieh Mist macht", also im Endeffekt die Phasenverschiebung nach oben bei mehr unbelasteten Stufen stärker ist als mit weniger stark belasteten.
Grüße, Thomas
Ein Nachtrag zum Schaltbild: Ug1 deiner Kathodenfolgerstufe sollte kleiner als -Ub sein.
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Hallo Thomas,
also werde ich mich nach guten PP-Ausgangsübertragern mit Raa 5 bis 5,5 KOhm umsehen.
Du so unplausibel finde ich Deine Darlegung zu dem "Dreck" obenrum gar nicht, denn klar wenn die Katodenfolger die Bandbreite nach oben hin erweitern, wo sonst aber schon die Millerwirkung einengte, kann es schon zu "Dreck" kommen, muss aber nicht - na Versuch macht klug :)
Danke wieder für Deine rasche, sehr informative Antwort :topjob:
Zur Ug1 meiner Katodenfolger:
na klar, wie Du es schon sagst, die muss geringer sein, hab ja extra stellvertretend dafür den Vorwiderstand und das Poti gezeichnet, so dass ich mir dann die notwendigen aus der Theorie angenommenen -14 bis -20V einstellen kann.
Ist ein ganz tolles Forum hier, ganz viel Kompetenz, Herzlichkeit und Freude für einander. :topjob: :topjob:
Gruß Benjamin
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Hi,
du tust den kleinen Endröhren keinen Gefallen in dem du einen sehr stromstarken Treiber verwendest,
dann fährst du schnell in den Gitterstrom der ECC99, das macht man nur bei grossen Powertrioden
wie 211 VT4C usw. die mit Gitterstrom mehr Leistung bringen .
Mit einer klassischen Phasendreherschaltung ist es überhaupt kein Problem die kleine ECC99
auch parallel geschaltet , direkt vom Phasendreher aus , absolut sauber zu betreiben .
Den Gitterableitwidertand der ECC99 machst du möglichst gross, also autobias mit vertellbaren Kathoden R usw.
ergibt den stabilsten Arbeitspunkt der Endröhre ,
Jörg
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Hallo
Sehe ich es auch richtig dass die Ecc99 so mit -8 - - 10V gebiased wird? Dann wäre (die 10ohm vernachlässigt) doch dU_rk des CF 50V (diff zu -60V), d.h. der Headroom wäre nicht wirklich groß. Der Ruhestrom der ecc82 wäre ca. 1mA, das ist praktisch abgeschnürrt wenn man sich mal die Kennlinie anschaut.
Gruß
Stefan
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Hallo Stefan,
das muss ich alles ausprobieren welche Spannungswerte und Widerstandswerte beim Rk optimal werden.
Dazu will ich dann meinen Oszilloskop nutzen (die Widerstandswerte und Stromwerte für den optimalen Bereich grafisch ermitteln), der aber erst zwischen den Feiertagen geliefert wird.
Gruß Benjamin
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Hallo,
Jörg - die ECC99 ist schon nicht leicht zu treiben - die Millerkapazität ist nicht unerheblich. Bei 4 Systemen in Gegentakt würde ich einen niederohmigen Differenzverstärker als Phasendreher verwenden, etwa mit ECC88, ECC82, ECC81 oder 6N3P.
Autobias halte ich bei der ECC99, die im Grenzbereich arbeitet, eher kontraproduktiv, weil die Aussteuerbarkeit sinkt. Das liegt daran, dass man mit Kathodenbias gezwungenermaßen den Arbeitspunkt in Richtung A Betrieb verschieben muss, da es sonst irgendwann zu Übernahmeverzerrungen kommt - geschuldet der Tatsache, dass der Rk den AP bei steigendem Aussteuergrad immer weiter Richtung B Betrieb verschiebt. Das senkt die Leistung und damit auch den Sinn des Ganzen - ich hatte diese Endstufe geplant um zu zeigen, dass auch aus kleinen Trioden relativ gute Leistungswerte herauszuholen sind.
Stefan - die ECC99 erreicht an 300V ihre 15mA Ruhestrom bei etwa -11,5V, bis 11Vs ist sie aussteuerbar, dann setzt Gitterstrom ein, in diesem Falle thermischer Natur.
Grüße, Thomas
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@Benjamin
Sowas fummelt man nicht irgendwie hin sondern so etwas plant und rechnet man im Vorfeld! Dazu sind Komponenten zu teuer und das eigene Leben zu wertvoll um sinnlos an HV rumzumessen.
Wenn man sich unsicher ist oder es zu komplex wird dass man es nicht mehr einfach rechnen oder abschätzen kann sollte man versuchen es in Spice (LTSpice) zu simulieren!
Gruß
Stefan
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ich hatte diese Endstufe geplant um zu zeigen, dass auch aus kleinen Trioden relativ gute Leistungswerte herauszuholen sind.
Hallo Thomas,
ich finde es immer wieder eine tolle Arbeit von Dir was Du mit den ECC99 entworfen und gebaut hast. :topjob: Zumal der Folgeeffekt ist, dass mich dieses Projekt sofort angesprochen hat und ich mir zu meinem bisherigen Pentodenverstärker (EL84) nun einen reinen Triodenverstärker (ECC99) bauen will und schon sehr auf den Klang, die Lautstärke an meinen Lautsprechern gespannt bin. Als Übertrager habe ich inzwischen einen Hammond gefunden, der 1615 mit Raa 5000 Ohm gefällt mir recht gut dafür.
https://www.tube-town.net/info/hammond/hammond_ot_pp_classic.pdf . Zumal der in der Leistung (15W) nach oben hin noch Luft hat.
Gruß Benjamin
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Hallo Benjamin,
ich halte EI78 des Hammond schon für zu groß, dementsprechend sind die parasitären Einflüsse größer. Lieber ein Kern, der sehr knapp bemessen ist. Das widerspricht jeder Lehrbuchregel, ist bei derart hochohmigen Schaltungskonzepten aber Pflicht. M74 ist denke ich die bessere Wahl.
Grüße, Thomas
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Hallo Benjamin,
ich halte EI78 des Hammond schon für zu groß, dementsprechend sind die parasitären Einflüsse größer. Lieber ein Kern, der sehr knapp bemessen ist. Das widerspricht jeder Lehrbuchregel, ist bei derart hochohmigen Schaltungskonzepten aber Pflicht. M74 ist denke ich die bessere Wahl.
Grüße, Thomas
Hallo Thomas, ansich sehr gute Einwände - meine ich wenn es um die 10KOhm geht.
Soo hochohmig finde ich die 5Kohm Raa für 2 ECC99 gar nicht, die 10K für eine ECC99 allerdings schon.
Ich will es einfach mal ausprobieren wie sich ein 5KOhm Übertrager macht, mit Katodenfolgeransteuerung der ECC99's und im weiteren (experimental)Versuch auch mit verschiedenen Phasendrehern. Wie sich das auf den Klang auswirkt und wo hoffentlich das geringste Grundrauschen besteht.
Gruß Benjamin
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Hallo,
mit hochohmig meine ich nicht die Anpassung an den AÜ, sondern die Ströme bei Aussteuerungsgraden. So gibt ein System der ECC99 am Scheitelpunkt der positiven Halbwelle nur 60mA.
Ich musste sogar Reinhöfers AÜ modifiziert kaufen, um Streuinduktivität gering zu halten. Es ist ein Trugschluss dass die Streuinduktivität eine Gleichtaktstörung ist.
Klar - Versuch macht kluch, vielleicht wird es auch sehr gut funktionieren! Ich freue mich auf Ergebnisse :topjob:
Grüße, Thomas
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Wenn ich noch was einwerfen darf: Das Poti kannst du so hochdrehen dass der Biaspunkt knapp 0V wird (Masse). Das ist doch ein Biaspunkt den man in keinem Fall - auch versehentlich - einstellen will. Keine Ahnung was dann z.B. der OT sagt, thermisch und so.
Insofern würde ich einen Festwiderstand als Teiler so vor das Poti davorsetzen dass man maximal z.B.-5V einstellen kann.
Und ich würde wirklich empfehlen mal eine Loadline der ecc82 zu erstellen...
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der 47KOhm-Widerstand und die negative Spannung wirken zusammen als Pseudostromquelle.
Die Anodenspannung der Anodenstufe ist mit der Betriebsspannung von 300V und der gezeigten Beschaltung ~150V.
Die Anodenspannung und die -150V Spannungsquelle haben den gleichen Massenbezugspunkt.
Die Summe der Potentiale ist dann an der Kathode des Kathodenfolgers (Ugk vernachlässigt) ~0V.
D.h. es wurde dadurch ein virtueller Nullpunkt geschaffen.
Der Spannungsabfall an dem 47KOhm Widerstand ist dann -150V und es fließt ein Strom von ~ -1mA,
d.h dieser Strom wird der Röhre als Anodenstrom eingeprägt.
Für den Signalstrom ist der Innenwiderstand der Spannungsquelle theoretisch 0 Ohm,
und der Wechselspannungswiderstand für den Kathodenfolger auch 47KOhm.
Der Arbeitspunkt der Kathodenstufe ist dann unempfindlicher gegen die Röhrentoleranzen.
Diese Beschaltung fand man früher mehr bei Meßschaltungen.
Hallo Hans-Georg,
du hattest recht den Kathodenwiderstand des Kathodenfolgers hätte man auch direkt an Masse legen können.
Ich hatte mir eine Ersatzschaltung herausgezeichnet und bei der einen Spannungsquelle die Spannungsrichtung verdreht.
Die Tastache das der Arbeitspunkt der Kathodenstufe durch die Pseudostromqelle unempfindlicher gegen die Röhrentoleranzen ist
bleibt bestehen. Da ich keine gute Röhrensimulation besitze, habe ich die Schaltungen mit MOS-Fet Transistoren simuliert.
Die positive Ugs ist in Ordnung das es N-CHANNEL ENHANCEMENT MODE VERTICAL DMOS FET sind.
Vieleicht könnte das die PSpice-Benutzer mit Röhren simulieren.
Gruß
Manfred
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Wenn ich noch was einwerfen darf: Das Poti kannst du so hochdrehen dass der Biaspunkt knapp 0V wird (Masse).
Das sind reine Prinzipdarstellungen und Grundideen! Im späteren Schaltungsentwurf ist das alles "sicher" und gegen Schwingen (UKW) geschützt. Oder gehst du ernsthaft davon aus, dass ich eine Poti-Schaltung nehme die gegen Abheben des Schleifers gesichert ist und dann aber auf Masse gedreht werden kann?! Oder die Schaltungen ohne Gitterschutzwiderstände, UKW-Anodendrosseln usw. final aufbaue, oder was?
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Hallo Manfred,
danke für die Info, dann stimmt meine "Elektrowelt" wieder ;). Für die anderen: Manfred und ich hatten das Ganze per Telefon vordiskutiert.
Hallo Benjamin,
ein Vorschlag: es ist sehr hilfreich, ein Baselining Deiner Endstufenschaltung mit anschliessender Versionierung bei Änderungen einzuführen, das hilft insbesondere bei Bezugnahme in einem Kommentar und führt strukturiert zum Ziel. Der erste Schritt wäre also ein aktueller Komplettschaltplan der Endstufe. Eine Handskizze geht dabei völlig in Ordnung.
Viele Grüsse
Hans- Georg
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Hallo Benjamin,
Das sind reine Prinzipdarstellungen und Grundideen! Im späteren Schaltungsentwurf ist das alles "sicher" und gegen Schwingen (UKW) geschützt. Oder gehst du ernsthaft davon aus, dass ich eine Poti-Schaltung nehme die gegen Abheben des Schleifers gesichert ist und dann aber auf Masse gedreht werden kann?! Oder die Schaltungen ohne Gitterschutzwiderstände, UKW-Anodendrosseln usw. final aufbaue, oder was?
und schon sind wir beim Thema. Mehrere Kollegen geben konstruktive Kritik ab, und Du sagst jetzt frei übersetzt nach meinem Verständnis: "ist doch alles klar, bin doch erst am Anfang, wofür haltet ihr mich?" Das erhöht gerade nicht die Bereitschaft zum Kommentieren. In englischen Foren wie z.B. bei "diyaudio" läuft solch ein Thema zum Beispiel als" First amp build, advice and thoughts encouraged!!">> klarer Ausgangpunkt und los gehts. Denk mal drüber nach!
Hans- Georg
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Hallo,
laut Spice gibt es auch ohne Kathodenfolger keinerlei merkliche Beeinträchtigung des Hochtonbereiches bei 4 ECC99 Systemen pro Kanal.
Grüße, Thomas
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Hallo Benjamin,
und schon sind wir beim Thema. Mehrere Kollegen geben konstruktive Kritik ab, und Du sagst jetzt frei übersetzt nach meinem Verständnis: "ist doch alles klar, bin doch erst am Anfang, wofür haltet ihr mich?" Das erhöht gerade nicht die Bereitschaft zum Kommentieren. In englischen Foren wie z.B. bei "diyaudio" läuft solch ein Thema zum Beispiel als" First amp build, advice and thoughts encouraged!!">> klarer Ausgangpunkt und los gehts. Denk mal drüber nach!
Hans- Georg
Großartig Hans- Georg,
ich ziehe mich aus diesem Forum zurück wo alles nur im genauesten Detail geschildert werden muss damit es den Experten dann unterhaltungsgerecht wird und interessierter Nachwuchs nicht zu dumm da steht. Zumal Du so tust als ob ich die Meinung / Kritik aller abtun würde. Experten!
Schöne Weihnachten
Benjamin
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Danke Thomas (GüntherGünther) für Dein hervorragendes Wissen und dem Umgang mit mir als Einsteiger :topjob: :topjob: und für dieses wundervolle Projekt - ich werde es zum Laufen bekommen mit je 2 Stück ECC99.
besinnliche Feiertage und Gruß
Benjamin
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Hallo Benjamin,
eine Bemerkung noch - den Gegenkopplungskondensator habe ich von 100p auf 56p verkleinert, somit ist der Frequenzgang mit 4 Systemen sogar besser als mit 2 Systemen, allerdings solltest du extrem auf die Streuspitze des AÜ aufpassen.
bei k = 0,9998, entsprechend 10mH Streuinduktivität und 300p Parallelkapazität je Primärwicklung liegt diese bei 4 Systemen bei etwa 150..170kHz, bei 2 Systemen in deutlich unkritischeren Bereichen.
Frohe Weihnachten!
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Ein kleiner Nachtrag:
Wenn Du die Vorstufe mit Direktkopplung und Diode, also quasi die Revision aufbauen willst, habe ich eine sehr gute Schutzdiode mit kleinem Sperrstrom gefunden: Es ist die FDH300. Davon hatte ich noch genau eine hier und habe etwas rumexperimentiert, sie scheint wirklich ideal zu sein. Eventuell solltest du diese ebenfalls vorsehen.
Grüße, Thomas