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Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Nigel am 22.07.2013 13:12

Titel: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 22.07.2013 13:12
Moin zusammen!

Weiss jemand von Euch wie die Phasenumkehr beim 75 funktioniert?

Ich würde ich gerne die Stromversorgung modifizieren mit Dirks genialen FREDs+Sag-Widerstand (keine Widerrede, ich steh drauf :guitar:) und F+Ts etc. aus dem Shop. Da kam mir der Gedanke die Ultralinearschaltung abzubauen und die Schirmgitterspannung direkt aus dem Netzteil zu beziehen. 

Geht das so einfach?

Hier der Link zum Schaltplan.

http://www.stratopastor.org.uk/strato/amps/twoseriesfenders/twoseriesfenders.html

Meine Modideen sind im Anhang. Entschuldigt bitte die miserable Zeichnung, aber der orig Schaltplan ist mindestens genauso konfus.

Vielen Dank!

Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: _peter am 22.07.2013 14:38
Hallo,

Weiss jemand von Euch wie die Phasenumkehr beim 75 funktioniert?

Das ist doch ein ganz normales Long Tail Pair, wie z.B. auch im JCM800,
nur mit anderen Werten. Warum willst du das ändern?

Der 56k Feedback-R ist viel zu hoch. Der bildet mit dem 100Ohm am
Fuß des Tails einen Spannungsteiler, der den Betrag des NFB bestimmt.

Die Schirmgitter kannst du prinzipiell so versorgen, ich würde aber auf
die Usg.max aufpassen, wenn das Netzteil wirklich 500V liefert.
Außerdem würde ich mich informieren, ob der Raa passt.

Gruß, Peter
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 22.07.2013 15:36
Danke Dir Peter für die schnelle Antwort.

Ich sehe in der Phasenumkehr keine Anodenwiderstände, oder kann ich nicht richtig gucken.
Ich möchte die Umkehrstufe ändern, weil ich mit den Standardwerten bisher, vor allem bei Fendermäßigen Amps
die besten Erfahrungen gemacht habe. Auch im JCM800 kann die Änderung gut klingen. Klingt heller.

Der Fußwiderstand soll auf 1,5k und der Gegenkopplungswiderstand auf 56k.
Oder ist das auch zu zuviel?

Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Holzdruide am 22.07.2013 15:39
Hallo

Die Anodenwiderstände vom PI haben 47 k  ;)

Gruß Franz
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 22.07.2013 16:57
Aha!

Danke Franz! Jetzt sehe ich es auch. Manchmal sollte man die Sonnenbrille abnehmen  O0.

Das ist ein Schaltplan zum Mäuse melken.
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 22.07.2013 17:26
Kann ich die Anodenwiderstände der Phasenumkehrstufe auf die üblichen 83k/100k ändern oder ist das zuviel des guten.


Hab mal ein wenig weiter gemalt. Ich denke so könnte es funktionieren, siehe Anhang

Was haltet ihr von den Rot umkreisten 500pF-Keramikscheibenkondensatoren: Die sollen den Frequnzegang linearisieren und die Röhrenkapazität ausgleichen soweit ich weiss. Sind die unbedingt nötig?

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Holzdruide am 22.07.2013 18:57
Hallo

Die Anodenwiderstände alleine verdoppeln wird nicht funktionieren, da müsste man den ganzen PI ändern, was erhoffst Du Dir davon ?
 
Gruß Franz
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nils H. am 23.07.2013 10:06
Kann ich die Anodenwiderstände der Phasenumkehrstufe auf die üblichen 83k/100k ändern oder ist das zuviel des guten.

Nein. Schau mal genau hin, im PI werkelt eine 12AT7, daher auch die Dimensionierung des Tails etc.

Gruß, Nils
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 23.07.2013 13:21
Vielen Dank, Jungs!

Wenn ich das richtig verstehe könnte ich die Phasenumkehr insgesamt so umbauen wie beispielsweise hier:

http://www.thevintagesound.com/ffg/schem/pro_6g5-a_schem.gif

Das ist auch ungefär der Amp an den ich denken muss, wenn ich den 75 spiele. Hab mal einen Brown Pro gespielt und denke dem 75 fehlt nicht viel dazu, ähnlich zu klingen.
Natürlich brauche ich noch den richtigen Speaker, aber das ist ein anderes Thema. Momentan ist im 75 ein ganz normaler Guitar Legend drin. Dann brauch ich noch ein LC gleid im Netzteil. Aber alles nach und nach.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 26.09.2013 17:07
Moin Männer!

Irgendwie hab ich Respekt vor dem Aufwand der beim Bau des 75 getrieben wurde. Der Aufbau ist zwar wüst, die Schaltung aber total plausibel. Mann kann als VerstärkerklugschXXX über ihn sagen was man will, es ist nicht abzustreiten, dass man sich hier wirklich gedanken gemacht hat. Ich finde der 75 und seine Kollegen gehören zu den wenigen Amps bei deren Entwicklung scheinbar wirklich Geld in die Hand genommen wurde und kein Risiko gescheut wurde etwas neues zu schaffen. Das ist kein neo-retro-Soldano-Rivera-Mesa-Dumble-AC30-Bassmann-JTM-Hybrid sondern was eigenes. Deshalb werde ich davon Abstand nehmen ihn total zu hacken und lieber Gitarre spielen.

Was ich aber mache ist:

1. Ich werde das Netzteil mit Freds und Hochlastwiderstand 150 Ohm pimpen

2. BIAS-Schaltung umbauen, dass sie einstellbar wird

3.?

Habt ihr sponate ideen? Vor allem für den Drive Channel, der sehr ungewöhlich über Kathodenfolger läuft (Mesa-Boogie schwebt mir vor) ? Nix radikales, vielleicht hier und da ein bisschen mehr Gain...

Danke!

Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 31.10.2013 09:33
Hi Nigel,
ich habe auch einen Fender 75. Bei meinem fehlt leider obere hintere Abdeckung. Falls die bei Dir noch vorhanden ist, könntest Du bitte mal die Breite bzw. Höhe nachmessen ?

Danke und Gruss
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 31.10.2013 10:02
Irgendwie hab ich Respekt vor dem Aufwand der beim Bau des 75 getrieben wurde. Der Aufbau ist zwar wüst,

Ich habe auch einen, und wüster Aufbau ist nicht untertrieben ...

die Schaltung aber total plausibel. Mann kann als VerstärkerklugschXXX über ihn sagen was man will, es ist nicht abzustreiten, dass man sich hier wirklich gedanken gemacht hat. Ich finde der 75 und seine Kollegen gehören zu den wenigen Amps bei deren Entwicklung scheinbar wirklich Geld in die Hand genommen wurde und kein Risiko gescheut wurde etwas neues zu schaffen.

M.W. hat Ed Jahns bei Fender diesen Amp entwickelt. Ziel: noch mehr Clean Headroom und weniger Zerre, deshalb wahrscheinlich die Ultralinearschaltung plus Feedback  Heute würde man wahrscheinlich nur das eine oder das andere machen, weil man die Gitarrenamps nun nicht mehr auf zerrlos trimmt. Hinzu kommt eine Versorgungsspannung von 500V auf die Anoden. Ein Verkaufsschlager war der Amp wohl nicht gerade, denn nach ca. 2 Jahren wurde er wieder aus der Produktion genommen.

Das ist kein neo-retro-Soldano-Rivera-Mesa-Dumble-AC30-Bassmann-JTM-Hybrid sondern was eigenes.

Soldano kam erst viel später auf den Markt - von ihm hätte Jahns nicht kopieren können. Er hätte das auch nicht getan, denn der Soldano Amp hatte ein völlig anderes Ziel - Gain, Gain und noch mehr Gain. dto. für Rivera, der bei Fender die IIer Serie designt hat. Für den Rest stimme ich zu.

Was ich aber mache ist:

1. Ich werde das Netzteil mit Freds und Hochlastwiderstand 150 Ohm pimpen

2. BIAS-Schaltung umbauen, dass sie einstellbar wird

3.?

Habt ihr sponate ideen? Vor allem für den Drive Channel, der sehr ungewöhlich über Kathodenfolger läuft (Mesa-Boogie schwebt mir vor) ? Nix radikales, vielleicht hier und da ein bisschen mehr Gain...

Gegen die Änderungsvorschläge ist m.E. nichts einzuwenden. Ideen für weitere Änderungen habe ich derzeit leider keine.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 31.10.2013 11:57
Hi Nigel,
ich habe auch einen Fender 75. Bei meinem fehlt leider obere hintere Abdeckung. Falls die bei Dir noch vorhanden ist, könntest Du bitte mal die Breite bzw. Höhe nachmessen ?

Danke und Gruss
Arnd

Moin Arnd,

die Abdeckung ist bei mir leider auch nicht mehr original. Sieht aber ganz gut aus. Ich mach mal n Foto.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 31.10.2013 13:44
Tachauch Nigel,
das mit dem Foto ist ziemlich nett ;-)
 :topjob:

Welche Farbe hat die Frontbespannung Deines Fender 75 ?

Bei mir ist die Schwarz, ich frage mich nur, ob das original ist, weil auch einer der Vorbesitzer eine Art Chromleiste rund um den Frontbespannungsrahmen gemacht hat .....

Tschoe
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 31.10.2013 14:02
Tachauch Nigel,
das mit dem Foto ist ziemlich nett ;-)
 :topjob:

Welche Farbe hat die Frontbespannung Deines Fender 75 ?

Bei mir ist die Schwarz, ich frage mich nur, ob das original ist, weil auch einer der Vorbesitzer eine Art Chromleiste rund um den Frontbespannungsrahmen gemacht hat .....

Tschoe
Arnd


Die Chromleiste, ich glaub es ist Aluminium, gehört dazu. Der Bezug ist schwarz, das ist serienmäßig so richtig.


Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: cca88 am 31.10.2013 14:02
Tachauch Nigel,
das mit dem Foto ist ziemlich nett ;-)
 :topjob:

Welche Farbe hat die Frontbespannung Deines Fender 75 ?

Bei mir ist die Schwarz, ich frage mich nur, ob das original ist, weil auch einer der Vorbesitzer eine Art Chromleiste rund um den Frontbespannungsrahmen gemacht hat .....

Tschoe
Arnd



...etwa so?

http://www.vintage-guitar.de/img/vintage/278/Fender%2075%20a.jpg (http://www.vintage-guitar.de/img/vintage/278/Fender%2075%20a.jpg)

Dürfte Original sein...


Grüße

Jochen
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 31.10.2013 14:19
genau so. Das Logo stimmt auch.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 31.10.2013 14:29
genau so. Das Logo stimmt auch.

Gruß,

Nigel
Na dann ist meiner auch 100% orischinol  :-)

Merci und Grüsse
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 1.11.2013 11:29
Hi Nigel,
bei meinem Verstärker ist die Leiste definitiv Plastik, daher war zuerst meine Vermutung, daß das nachträglich angebracht worden wäre. Außerdem hatte ich  ein Foto von einem Fender 75 gesehen, der eine silberne Frontbespannung und keine umlaufende Leiste hatte, daher meine Frage.
An den, den ich Anfang der 80er Jahre mal neu gekauft hatte, kann ich mich leider nicht mehr so genau erinnern, da weiss ich nur noch, daß der eine silberne Bespannung hatte. Mein damaliger war allerdings auch die Version mit 12" Lautsprecher. Der, den ich jetzt habe, ist mit einem 15" bestückt.


Gruß
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 1.11.2013 15:38
Hi Nigel,
bei meinem Verstärker ist die Leiste definitiv Plastik, daher war zuerst meine Vermutung, daß das nachträglich angebracht worden wäre. Außerdem hatte ich  ein Foto von einem Fender 75 gesehen, der eine silberne Frontbespannung und keine umlaufende Leiste hatte, daher meine Frage.
An den, den ich Anfang der 80er Jahre mal neu gekauft hatte, kann ich mich leider nicht mehr so genau erinnern, da weiss ich nur noch, daß der eine silberne Bespannung hatte. Mein damaliger war allerdings auch die Version mit 12" Lautsprecher. Der, den ich jetzt habe, ist mit einem 15" bestückt.


Gruß
Arnd


Da hab ich zuwenig Ahnung von. Meines Wissens nach waren die alle schwarz aber es gab bestimmt eine Übergangsphase zur IIer Serie. Wenns nicht orginal ist, sieht man es bestimmt an den  Heftklammern im Gehäuse und der Art und Weise der Verarbeitung. Mach doch auch mal ein Foto.


Gruß,
Nigel

Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 1.11.2013 15:43
Ich habe sowohl welche mit schwarzer als auch mit silberfarbener Frontbespannung gesehen. Außerdem Heads sowie 1x12" und 1x15" Combos.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 1.11.2013 17:22

Da hab ich zuwenig Ahnung von. Meines Wissens nach waren die alle schwarz aber es gab bestimmt eine Übergangsphase zur IIer Serie. Wenns nicht orginal ist, sieht man es bestimmt an den  Heftklammern im Gehäuse und der Art und Weise der Verarbeitung. Mach doch auch mal ein Foto.


Gruß,
Nigel

Hi Nigel,
erstmal nur ein Foto von vorne. Sobald ich eine andere Verstärkerbaustelle beendet habe, werde ich mir den Fender 75 vornehmen und zumindest optisch ein wenig aufmöbeln.

Es ist derzeit ein EV "Force" Lautsprecher verbaut, die Vorstufenröhren sind namenlose 12AX7, Hall TT 12AT7, Phasendreher namenlose 12AT7, Endstufen namenlose chinesische 5881.

Ich habe den Verstärker letztes Jahr von einem Arbeitskollegen gekauft. Es fehlte ein Potiknopf und der Hall ging nicht, daher die eine TT Röhre.

Auch bei hoher Lautstärke halten sich die Nebengeräusche in Grenzen, von daher hab ich bisher nichts weiter dran gemacht und ihn nur gespielt.

Die Modifikation des Phasendrehers hab ich schon mal irgendwo gelesen, hast Du das mittlerweile gemacht ?

Viele Grüße
Arnd

Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 1.11.2013 17:33
Ich habe sowohl welche mit schwarzer als auch mit silberfarbener Frontbespannung gesehen. Außerdem Heads sowie 1x12" und 1x15" Combos.

Viele Grüße
Stephan

Hi Stephan,
auch wenn es ~30 Jahre her ist, meine ich mich zu erinnern, daß damals im Laden nur welche mit silberner Bespannung gestanden hätten.
In der eBucht bietet ein Holländer seit einiger Zeit einen mit silberner Bespannung an, der hat dann nicht diese umlaufende Leiste am Bespannungsrahmen.

Von der Seriennummer (F0....) her müsste meiner Bj. 1980-81 sein, das würde ja dazu passen, daß die späteren Versionen die geänderte Bespannung haben.

Viele Grüße
Arnd

Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 2.11.2013 14:57
Hier die versprochenen Fotos:


Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 2.11.2013 15:13

Die Modifikation des Phasendrehers hab ich schon mal irgendwo gelesen, hast Du das mittlerweile gemacht ?

Viele Grüße
Arnd

Ehrlich gesagt, hab ich an dem Amp noch garnix gemacht. Die Verkabelung ist ein Alptraum, da wurden Kabel in unlogischen Farben quer über und unter der Platine verlegt. Da muss man sich erstmal mit nem Messgerät hinsetzen und n paar Std. hineinstarren um zu verstehen was da abgeht. Allerdings scheint alles original zu sein, dass ich überlege, das Board samt Verkabelung herauszunehmen und einzumotten. Dann eine neue Schaltung reinbauen. Ich schwanke noch zwischen BlondeTwin mit Reverb und Brown Pro
mit Reverb.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 4.11.2013 16:07
Hier die versprochenen Fotos:


Gruß,

Nigel

Merci & Gruss
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Basti am 4.11.2013 18:57
Hi,
habe mit meinem 75 mittlerweile so ziemlich alle Modstufen durch in den vergangenen 10 Jahren. Der Overdrivekanal ist sehr tricky und in der Originalkonfiguration kaum zu bändigen, so dass die Sounds zusammen passen. Insgesamt ist der Amp bezüglich Mods eher undankbar!

Die Ultralinearschaltung kann man relativ einfach auf feste SG-Versorgung umbauen. Es bringt vom Sound erstaunlich wenig. Auch den Phasendreher kann man recht einfach auf Blackface basteln, dann zerrt der Amp viel früher.
Das Charakteristikum dieses Amps ist der spezielle sehr cleane Sound, piano-like, der sehr laut noch clean bleibt. Diesen finde ich eigentlich durchaus erhaltungswürdig. Mit gezogenem Mid Boost gehen auch nette Santana-Sounds, wüsste kaum einen anderem Amp, der das so kann.

Die große OP mit Board raus und auf dem Chassis alles neu hab ich vor zwei Jahren gemacht. Das Layout mit den Potis vorne passt allerdings nicht zu besonders vielen klassischen Designs.
Irgendwie wars den Umbau nicht wert und im Nachhinein wäre mir ein original erhaltener Amp mittlerweile lieber.

VG
Basti
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 4.11.2013 21:58
Hi Basti,
welchen Fußschalter benutzt Du denn ?
Hast Du den Originalen oder hast Du Dir auch einen selbst gebaut ?

Ich habe derzeit leihweise einen Ultimate Attenuator hier, damit cruncht der 75 auch recht schön ;-)

Allerdings ist die Lautstärke ohne Attenuator nicht zu ertragen  O0

Gruß
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 5.11.2013 12:46
 :topjob:
Danke Dir Basti für deine Sicht der Dinge.
Kann ich auch zu 100% nachvollziehen.


Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 5.11.2013 21:38
Hi,
ich werde meinen 75er auch so lassen. Ehrlich gesagt gefällt mir der Clean-Sound sehr gut.  Wenn es etwas "schmutziger" sein soll, benutze ich einen BOR-Klon.

Dann hab ich wenigstens noch einen Vorwand, eine Emma zu bauen ;-)

Außerdem: If it ain´t broke, don´t fix it ;-)

Tschoe
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 6.11.2013 09:36
Hallo Basti,

Der Overdrivekanal ist sehr tricky und in der Originalkonfiguration kaum zu bändigen, so dass die Sounds zusammen passen.

Die Erfahrung habe ich auch gemacht.

Insgesamt ist der Amp bezüglich Mods eher undankbar!


Das sehe ich wegen des chaotischen Layouts auch so, es sei denn, man macht einen Totalumbau.

Die große OP mit Board raus und auf dem Chassis alles neu hab ich vor zwei Jahren gemacht. Das Layout mit den Potis vorne passt allerdings nicht zu besonders vielen klassischen Designs.

Für einen Dumble oder Mesa wäre die Anordnung der Potis schon OK. Ich hatte überlegt, meinen auf eine Dumble-Variante umzustricken - war mir aber zu viel Aufwand. Das ging mit dem Bassman viel einfacher.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Basti am 7.11.2013 10:39
Habe den originalen Fußschalter benutzt, solange ich noch die originale Kanalumschaltung drin hatte.
Einen Dumble Clone hatte ich auch mal in dem Amp, mit den originalen Trafos. Die High Plate Variante. Den fand ich ganz gut.
Zum Modden lieber ne andere Basis!
Oder alles komplett neu machen, heute kann man ja alles Kaufen!! marshamps(dot)com ist sonst auch ne gute Quelle für Fender Clones.
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 7.11.2013 11:07
Moin Jungs!

Hört sich so an, als ob ihr mal versucht habt am Overdrive zu löten. Was habt ihr da gemacht?


Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 7.11.2013 11:08
Hi Basti,
denke auch, wenn, dann bau ich mir auch noch einen weiteren Verstärker, den 75 hab ich mir letztes Jahr für kleines Geld von einem Arbeitskollegen gekauft, weil das vor 30 Jahren mein erster eigener Verstärker war.

Zu Verstärkerbausätzen: Hast Du selbst einen aus Florida "verarbeitet" ?

Gruss
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 7.11.2013 11:45
Hi Nigel,
ich hab bisher selbst noch nix dran gemacht, derzeit benutze ich die Kanal-Umschaltung gar nicht.
Weil ich derzeit keinen passenden Fusschalter habe (muss ich auch noch bauen), hab ich mir auf die Schnelle einen Stecker gemacht, der den Overdrive-Kanal abschaltet.

Gruss
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Basti am 7.11.2013 16:17
Habe mal ein Chassis und Gehäuse für einen Bassman 6G6-B von dort geordert, aber keinen Bausatz.

Am Overdrive ist das schwierige, dass er über die Kathode angekoppelt wird, das macht die Frequenzbeeinflussung schwierig. Muss mal meine Aufzeichnungen durchsehen, was es so alles konkret war. Es kam aber nichts brauchbares heraus! Die Grundtopologie mit dem EQ weit vorne ist das zentrale Problem.
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 7.11.2013 17:08
Hört sich so an, als ob ihr mal versucht habt am Overdrive zu löten. Was habt ihr da gemacht?

Hallo Nigel,

ich habe bisher an diesem Amp nichts gemacht, außer die Zuleitungen vom PI zu den Endröhren etwas zu kürzen.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Basti am 7.11.2013 19:08
Die Originalverdrahtung ist das sprichwörtliche Rattennest. Ein Eimer Spagetti mit Meeresfrüchten. Dieses Bild hat mir mal jemand vom Ampage Forum geschickt, als ich den Originalzustand wiederherstellen wollte.
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Martino am 7.11.2013 19:28
holy moly  ;D
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 14.11.2013 10:58
Moin Jungs!

Yo, so siehts bei mir auch aus. Man hätte wenigstens unterschiedlich farbliche Leitungen verwenden können.

Ich habe bei Merlin Blencowe eine direkt gekoppelte Katodenfolgerschaltung für den Lead-Kanal gefunden. Ich werde die so oder ähnlich, demnächst
einmal probieren.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 14.11.2013 11:29
Hi Nigel,
in welche Richtung willst Du den 75 damit trimmen ?

Viele Grüsse
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 14.11.2013 11:47
Hi Nigel,
in welche Richtung willst Du den 75 damit trimmen ?

Ich glaube es könnte Richtung Santana gehen. Mesa Boogie Mark I.
Meinst das geht?

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 14.11.2013 14:20
Hi Nigel,
wenn ich mich recht entsinne, hab ich früher immer nur den Midboost und den LeadKanal angeschmissen, das ging schon in Richtung Santana. Allerdings hatte ich damals einen selbst gebauten Fusschalter, mit dem ich den Midboost auch Fernschaltbar gemacht hatte (damals halt Elektriker-Lehrling ;-) ).

bis dann
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Basti am 14.11.2013 22:18
Genau, der Midboost bügelt das Mittenloch vom Tonestack aus. So hat die Kiste auch erstaunlich viel Gain! Gerade in Verbindung mit der kräftigen Endstufe und dem EVM12L hab ich mit der Kiste so manche 4x12 nass gemacht.

Nigel: Die Schaltung würde mich auch mal interessieren, wo hast du die gefunden?


VG
Basti
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 15.11.2013 13:15
Moin Jungs!

Die Schaltung habe ich bei http://www.valvewizard.co.uk/dccf.html gefunden. Die zweite von oben.

Sein Buch über Preamps ist das einzige, was ich kenne wo ausgiebig über DC-Kopplung und Cathode follower gesprochen wird.
Echt empfehlenswerte Lektüre.

Der Mittenboost reicht mir irgendwie nicht. Klingt, zumindest bei mir wie ein mittelmäßiges Overdrivepedal und von denen habe ich genug.
Kann natürlich auch an den Röhren liegen. Alte mit Fender-Aufdruck. Ist es bei euch auch so, dass ohne gezogenen MidBoost, der Lead nicht
richtig verzerrt?

Gruß,

Nigel

Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 16.11.2013 11:29
Hi Nigel,
so richtig Schmackes gibt es auch bei meinem erst mit aktiviertem Mid-Boost.
Ohne Mid-Boost ist mit der Strat ein netter Crunch auch bei Zimmerlautstärke drin, mehr nicht.

Viele Grüße
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 19.11.2013 14:14
Moin Jungs!

Danke für die Antworten. Ich habe am WE die bereits genannte Modifikation nach Herrn Blencowes Vorschlag durchgeführt. Hört sich sehr fett an, um nicht zu sagen dick und heiß. Der Charakter des Leadsounds hat sich im Grunde seines Wesens nicht geädert, ist aber jetzt bassiger und nicht mehr so sägig und lauter.
Ist vielleicht noch nicht der Weissheit letzter Schluss, aber der Weg ist gut, denke ich.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 19.11.2013 14:37
Hi nigel,
ist das eine Zeneer-Diode oder hat sich da ein Pixel verirrt ?

Viele Grüsse
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 19.11.2013 15:24
Hi nigel,
ist das eine Zeneer-Diode oder hat sich da ein Pixel verirrt ?

Sorry, das ist ein verirrtes Pixel. Ich habe eine 1N4007 Diode genommen.
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 19.11.2013 19:34
Hi Nigel,
finde ich ja gut, daß Du Dich trotz des sub-optimalen Aufbaus an Modifikationen wagst  :topjob:

Bin mal gespannt, wenn ich meine mal öffne, habe irgendwie so den Verdacht, als hätte da auch schon mal jemand Hand angelegt  ;)

Bis dann
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 25.11.2013 14:25
Danke Arnd für den Zuspruch.

Jetzt fange ich auch bei diesem Amp an die Flöhe husten zu hören. Klang ist gut soweit.
Jetzt muss ich mich auf die Suche nach Rauschquellen begeben. Vielleicht hat jemand von
euch einen spontanen Tip?

Die Erdung im 75 scheint die nächste Großbaustelle zu werden.


Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 28.11.2013 21:00
Es war tweed disease. Jetzt ist ruhe im Karton.  :bier: :guitar:
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 28.11.2013 21:06
Hi Nigel,
schön, womit hast Du denn die Tweed Disease geheilt ?

Meiner ist wie gesagt sehr ruhig, im Weihnachtsurlaub werde ich ihn wohl trotzdem mal aufmachen, um zu schauen, ob und was schon dran gemacht wurde.

Viele Grüße
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 29.11.2013 09:18
Es war tweed disease.

Hallo Nigel,

sind das die CC-Widerstände, die übermäßig rauschen?

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 29.11.2013 12:01
Moin Männer!

sind das die CC-Widerstände, die übermäßig rauschen?

Ja das tun sie. Aber das ist bei mir nur ein Teil des Problems. Tweed Disease bedeutet, dass das Eylettboard leitend geworden ist. Meisst ist es, wie in meinem Fall das untere Board, dass das obere vom Chassis fern hält. Der Amp kam einst von der Atlantikküste. Die Innenseite ist total verrostet. Daraus schließe ich, dass das Board
Wasser gezogen hat.

womit hast Du denn die Tweed Disease geheilt ?

Habe Kartonpappe genommen. Nicht optimal - ich weiss. Ich wollte erstmal den Fehler lokalisieren und hatte keine Lust das ganze Board abzulöten.

Gruß,

Nigel


Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 29.11.2013 15:43
Moin nochamls!

Frage: Sehe ich das richtig, dass der Mittenboost die Klangregelung kurzschließt und deshalb mehr Saft durchgeht?

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: fiestared am 29.11.2013 15:53
.... Klangregelung kurzschliessen ???

Nee, nee - genau anders herum
- Boost on:  Klangregelung mit 100k || 0.0047 von der Masse "abheben" bringt den Schub... ;)

gruß axel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 29.11.2013 17:21
Tweed Disease bedeutet, dass das Eylettboard leitend geworden ist. Meisst ist es, wie in meinem Fall das untere Board, dass das obere vom Chassis fern hält. Der Amp kam einst von der Atlantikküste. Die Innenseite ist total verrostet. Daraus schließe ich, dass das Board
Wasser gezogen hat.

Ah, vielen Dank, das habe ich auch schon gelesen. Soll auch bei Black- und Silverfaces vorkommen.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 29.11.2013 17:23
- Boost on:  Klangregelung mit 100k || 0.0047 von der Masse "abheben" bringt den Schub... ;)

Hallo Axel,

+1, das schiebt gewaltig.

Wem der Boost zu heftig ist, kann den 100k verkleinern.
Wem der Boost mit den Werten zu dumpf ist, kann den 0.0047 verkleinern.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 30.11.2013 23:49
Yo Moin!

@Axel: Danke Dir, habs jetzt kapiert!

Hier mal ein aktualisierter Schaltplan. Habe nun doch nicht soviel Bass am Anfang weggenommen und, rein theoretisch zumindest, hinterher wieder mehr betont,
was aber keine großen Änderungen brachte. Ich bin schon ziemlich zufrieden mit der Modifikation. Kennt zufällig jemand ähnliche Zerrschaltungen mit DC-Coupling und Katodenfolger?

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 24.01.2014 11:35
Moin Jungs!

...hab wieder viel rumprobiert...der Overdrive klingt hoffnungslos besch..der Amp macht mich total fertig....ich hab keine Idee mehr was man machen kann außer
alles rauszureißen, aber das möchte ich eigentlich nicht. Er gehört nem Kumpel, der ihn leicht überteuert in mittelmäßigem Zustand, es war ne Menge zu machen,  gekauft hat weil er vom Clean so begeistert war. Das hohe Gewicht (schwerer als ein BF Twin Reverb) und die Tatsache, dass er keinen vernünftigen Overdrive hat, macht ihn unpraktikabel. Hat jemand noch ein Stichwort was ich machen könnte?

Vielen Dank!

Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 24.01.2014 13:19
Hi Nigel,
ich benutze ehrlich gesagt nur den Clean-Sound. Den Rest mache ich mit einem BOR-Klon und einem Boss OS-2.

Aber wie bereits erwähnt, ich hab ihn halt für kleines Geld aus nostalgischen Gründen erworben. Für 500,- oder mehr hätte ich den nicht genommen ;-)


bis dann
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 26.01.2014 15:20
Moin Arnd!

Ein guter Overdrive geht gut mit Pedalen, aber irgendetwas muss man doch mit dem Lead und Lead-Master anfangen können. Ich versuch demnächst mal einen
"normalen" Overdrive einzubauen, also 3,3k / 1µF und Anodenfolger, gucken was passiert...


Mein Kumpel hat 550€ bei einem etablierten, renomierten Musikalienhändler bezahlt, was er vielleicht, in sehr gutem Zustand Wert ist.
Der Händler behauptet auch Amps reparieren zu können:

-erster Speaker (mit blauem Aufkleber und rundem Magnet) löste sich auf
-auf Kulanz kam ein angeblich neuer 15er Guitar Legend rein, der nicht passte und nur mit einer handvoll Unterlegscheiben und erheblichem Luftspalt
ins Gehäuse gepresst wurde, woraufhin er sich wahrscheinlich verzog und sich die Membran an einer Stelle löste, hinten war er auf Stoß mit dem AÜ, was zu
zunächst undefinierbaren Geräuschen führte. Seit ich ihn mit Hilfe eines Holzringes wieder gerade montierte funktioniert er wieder einwandfrei.
-Tweed Desease
-einige Potis waren überquellend mit KFZ-Kontaktfett verschmiert, woraufhin der Schleifer des BIAS-Poti nur manchmal Kontakt zur Leiterbahn hatte, das killte einen Satz 6L6GC.
-Röhren kamen aus der Restekiste (90er Jahre Fenderaufdruck)
-Buchsen und Sockel waren arg korrodiert
-Fast alle Potis kratzten

etc.

Äußerlich ist aber noch alles Chico Hamilton.

Ich bin erstaunt wieviele Looser es im Business gibt, wo es doch Orte wie dieses Forum gibt und Läden wie diese hier.

Wollte das auch mal loswerden.

Lieben Gruß,

Nigel

Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 26.01.2014 18:58
Hi Nigel,
die Story von Deinem Kumpel grenzt ja schon an Betrug.

Auf der anderen Seite ist es auch ein gutes Beispiel dafür, daß man bei mangelnder eigener Sachkenntnis immer jemand mitnehmen sollte, der sich auskennt. Einige der Sachen, die mangelhaft sind, hätte man eigentlich hören müssen.

Ich hab meinen noch nicht aufgemacht, das andere Projekt dauert viel länger, als ich gedacht habe.
Außerdem hab ich auf der Arbeit dermaßen viel zu tun, daß ich froh bin, wenn ich mal etwas Energie zum Gitarre spielen hab ;-)

Den Lead-Master hab ich sonst separat geschaltet, dann hatte man wenigstens zwei Lautstärken abrufbereit.

Danke übrigens für den Hinweis, daß der Guitar Legend nicht so einfach paßt, dann werde ich mir den schon mal nicht besorgen ;-)

Viel Erfolg  :topjob:

bis die Tage
Arnd



Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 1.03.2014 22:49

Ich versuch demnächst mal einen
"normalen" Overdrive einzubauen, also 3,3k / 1µF und Anodenfolger, gucken was passiert...


Don't do that. Sounds crappy and the signal will be out of phase an suck the original signal.
Hab nicht nachgedacht....


Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 1.03.2014 23:10
Hab nochmal wirklich intensiv getestet und abgestimmt. Ich glaub, dass es so bisher am besten ist. Wichtig für den Overdrive war, V2B etwas anzuwärmen



Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 25.03.2014 23:06
Hi Nigel,
ich habe mich am Wochenende auch nochmal mit dem 75 beschäftigt, ohne zusätzliche Maßnahmen ist die Umschaltung echt nicht zu gebrauchen. Ohne das Tonepoti zuzudrehen war es sowohl mit Singlecoils als auch mit Humbuckern nicht zu ertragen ;-)

Das mit dem Anwärmen der Gainstufe hört sich erstmal plausibel an :topjob:

Tschoe
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 29.03.2014 20:21
ich habe mich am Wochenende auch nochmal mit dem 75 beschäftigt, ohne zusätzliche Maßnahmen ist die Umschaltung echt nicht zu gebrauchen. Ohne das Tonepoti zuzudrehen war es sowohl mit Singlecoils als auch mit Humbuckern nicht zu ertragen ;-)

Das mit dem Anwärmen der Gainstufe hört sich erstmal plausibel an :topjob:

Moin Arndt!

Ich kann mir gut vorstellen, dass bei der Entwicklung zu viele Köche den Brei verdorben haben. Finde die Boostfunktionen irgendwie unnötig und dass der Overdrive dazugemischt wird und kein eigener Kanal ist, ist unerklärlich für mich.  Einerseits hat der Overdrive eine Röhre zu wenig, andererseits hat der Effektweg luxuriöser Weise zwei Trioden. Ferner ist af dem Chassis kein Zentimeter mehr Platz für eine weitere ECC83.

Er ist schön laut und der klaviermäßige Klang kann auch ganz nett sein. Mit Pedalen geht er bei mir auch ganz gut. der Amp ist wie er ist. love the one you're with, wie die Isleys sagen. Ich bin inzwischen der Meinung, dass sich die Arbeit des Abstimmens zwar gelohnt hat, hab dabei ne Menge gelernt, aber man muss es nicht tun und sollte sich lieber einen guten Verzerrer kaufen: Boss Turbo Distortion DS-2 find ich sehr gut momentan.

Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 28.04.2014 16:51
Liebe Röhrosophen,

habe einen Transistor follower nach der ersten Stufe versucht und einen 200k als Anodenwiderstand an V1.
Er ist jetzt nur noch schwer clean zu bekommen, aber der Charakter des ganzen Amps tritt jetzt noch stärker
hervor, ob das jetzt gut oder schlecht ist, weiss ich nicht, aber es ist immerhin mehr Charakter.
Der Cleanchannel verzerrt jetzt recht früh, etwas zu früh wie ich finde, macht aber einen schönen
Overdrive. Letzteres war eine echte Überaschung für mich. Ich stells mal in den Anhang, Schaltung
ist 1:1 vom Merlin. Vielleicht hat jemand noch einen Gedanken dazu.

Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 28.04.2014 19:52
Hi Nigel,
lieber eine 5 als gar keine persönliche Note ;-)
Zuviel Gain müßte sich doch abstimmen lassen.

Will Dein Kumpel den Verstärker nicht mal langsam wieder abholen ???

bis dann
Arnd
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 29.04.2014 11:18

Will Dein Kumpel den Verstärker nicht mal langsam wieder abholen ???


Ne, das hat er erstmal nicht vor. Er hat sich schön genug über sich selbst geärgert ihn überhaupt gekauft zu haben. Dann wollte er einen Komplettumbau, wovon ich ihm, mangels Ideen abgeraten habe. Er schaut in regelmäßigen Abständen bei uns im Studio vorbei und guckt was der Amp macht. Das hilft ein wenig auszuloten was er eigentlich möchte (Bassmann/JTM45). Ich mache auch noch andere Sachen für ihn und dass ich dran rumbasteln kann ist ein kleines Dankeschön, quasi.


Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 16.05.2014 13:38
lieber eine 5 als gar keine persönliche Note ;-)
Zuviel Gain müßte sich doch abstimmen lassen.
Hallo Arnd:
5 is zu hart, der Arme weint gleich. 5 bedeutet faul. 3+ vielleicht.
Das mit dem Gain ist sonne Sache, ich kann nicht ganz lokalisieren welche Triode zu früh verzerrt, da er sehr sehr früh verzerrt.

Eine andere Idee habe ich noch auf dem Zettel:

Anodenspannung runtersetzen und BIAS erhöhen. Erstere von 500V auf vlt. 420V, Könnte etwas mehr touchiness
bringen. Ich würde Drahtwiderstände vor dem Gleichichter verwenden und hätte evtl. so etwas wie Sag.

Hat da jemand Erfahrung mit?

Schönes Wochenende!
Bastelt nicht soviel, die Sonne soll angeblich scheinen.

Lieben Gruß,

Nigel




Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: arnie65 am 16.05.2014 13:42
Hi Nigel,
Widerstände, kombiniert mit einem Silizium-Gleichrichter, gibt es als Ersatz für Gleichrichterröhren zu kaufen. Und auch Blencowe erwähnt das in seinem Buch über Netzteile. Also, bei dem was Du schon alles mit dem Amp gemacht hast, ist das doch eine der leichteren Übungen ;-)

Viel Erfolg
Arnd



Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 16.05.2014 16:02
Hi Nigel,
Widerstände, kombiniert mit einem Silizium-Gleichrichter, gibt es als Ersatz für Gleichrichterröhren zu kaufen. Und auch Blencowe erwähnt das in seinem Buch über Netzteile. Also, bei dem was Du schon alles mit dem Amp gemacht hast, ist das doch eine der leichteren Übungen ;-)

Viel Erfolg
Arnd

Das Netzteilbuch habe ich auch, finds klasse. Aber Merlin distanziert sich ja leider von seinem Werk. Vielleicht auch deswegen, weil er die Einflüsse der Stromversorgung auf die Endstufe total vernachlässigt. z.B sagt er nichts über Schirmgitterspannungen und deren Verhältnis zur Anodenspannung (Das kommt in seinem Preamp-Buch zur EF86). Er unterschätzt diesezüglich den Einfluss der Siebdrossel  und/oder Drahtwiderstand.


Klar is das ne leichte Übung B+ herunterzusetzten  ;D . Ich probier mal was, demnächst.
Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: jacob am 16.05.2014 16:32
Hi Nigel,

weshalb genau kannst Du denn bei Deiner "Dauerbaustelle" denn "...nicht ganz lokalisieren welche Triode zu früh verzerrt, da er sehr sehr früh verzerrt"  ???

Verfolge das Signal doch einfach mit Deinem Scope  :topjob:

Das verschafft Dir umgehendst Klarheit und Du sparst enorm viel Zeit & Nerven  :P :-\

Gruß

Jacob
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 16.05.2014 17:03
Hi Nigel,

weshalb genau kannst Du denn bei Deiner "Dauerbaustelle" denn "...nicht ganz lokalisieren welche Triode zu früh verzerrt, da er sehr sehr früh verzerrt"  ???

Verfolge das Signal doch einfach mit Deinem Scope  :topjob:

Das verschafft Dir umgehendst Klarheit und Du sparst enorm viel Zeit & Nerven  :P :-\

Gruß

Jacob

Moin Jacob,
stimmt, muss ich machen, da hast du recht. Ich spiel halt auch gerne mal Gitarre zwischendurch und finds immer sehr aufregend, den Amp offen ans Stromnetz anzuschließen. Dafür muss ich in Stimmung sein. Manchmal lässt sich das wohl nicht vermeiden.

Ich habe ein wenig das Gefühl, dass die erste  Triode bereits verzerrt.



Gruß,

Nigel

Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: kugelblitz am 16.05.2014 18:33
Hallo Nigel,

Ich habe ein wenig das Gefühl, dass die erste  Triode bereits verzerrt.

Das muss sich leicht klären lassen, zerrt es bei jeder Gaineinstellung, dann kann es die 1. GS sein wenn nicht...

Gruß,
Sepp

Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 18.06.2014 17:47
Jungs!

Danke für die Hilfe. Die viel zu frühe Verzerrung ist verschwunden, ich weiss nicht wohin und woher sie
kam hat sie mir auch nicht veraten. Alles funktioniert nun prächtig, so wie geplant. Der Amp klingst jetzt
ganz gut und man kann zwischen vom Clean auf Lead schalten ohne zu erschrecken.
Wir haben auch schon aufgenommen und es funktioniert recht gut.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 12.06.2015 11:34
Moin zusammen!

Jaja, ich weiß, Thread ist uralt.....

habe mich die Tage rangesetzt und weiter gebastelt. Es war sooviel schrott an dem Amp, dass es nur Stückchenweise voran ging. Immer wenn ich dachte, jetzt hab ichs, ist wieder was passiert: Elkos, Sockel, Rost überall, gebrochene Lötleisten, tweed disease - das komplette Programm.

Jetzt habe ich fast alles erneuert und gleichzeitig ein paar Sachen mit Merlins und Eurer Hilfe geändert und ich würde sagen, dass der 75 noch nie so gut klang. Seinen Charakter hat er behalten, aber der Overdrive ist jetzt schön cremig und das Umschalten geht jetzt auch, ohne viel nachzujustieren. Im Anhang ist der Schaltplan, Soundbeispiele folgen. Bin wirklich positiv überrascht. :bier: So kann er erstmal bleiben. Nur der Hall gefällt mir noch nicht ganz.

Vielleicht hat jemand einen sinnvollen Kommentar übrig.

Vielen Dank!

Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 12.06.2015 11:55
Hallo Nigel,

vielen Dank dafür, dass Du Deine Erfahrungen hier bereitstellst. Das regt mich direkt an, mir meinen mal vorzuknöpfen.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 12.06.2015 12:01
Moin Stephan!

Danke, sehr gerne. Die Abstimmung zwischen V1B und V4A haben am meissten Zeit gekostet, habe viel mit den Wiederständen und Kondensatoren gespielt. Letztlich habe ich mich für eine Kombination entscheiden die, bis auf die Gleichstromkopplung nicht sehr weit weg vom Original ist nur eben geiler. Sehr wichtig fand ich das weglassen des Katodenkondensators an V2B.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Bendyhaa am 22.06.2015 15:22
Schöne Ideen Nigel,
Ich hab grad erst angefangen mit diese verstärker zu beschaftigen als ich neulich einer gekauft habe. Ich hab mein ganzen energie im ein Super Champ vom 1982 gestecht, worauf ich interesse an diese Ed Jahns design fand, so zu sagen der große bruder vom S.C.
Sehr ähnliche ideen hat ich mit der V3B. Ich fand die schematic so was von verwirrend, das ich entschloß das nach zu zeichnen. So find ich es einfacher der signal lauf zu folgen.
Wann ich die zeit finde, ich wird ein paar vom deine erfahrungen nach probieren. Este muss ich ein paar standard pflege sachen machen. Sieb-Elkos ersätzen, duch gebrante widderstander erneuern, trockene lötstellen erfrischen........... Die vier 10" lautsprechern war alle flatterned lose vom korbrand, zwei staubdomes locker gehangen...Klingen nach dem nachleimen aber nicht schlecht.

Gruß
Ben
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 23.06.2015 13:36
Hallo Ben!

Dankeschön! Es hat ungelogen Jahre gedauert bis ich das so hinbekommen habe, auch wenns nicht so aussehen mag, und freue mich nun jedesmal tierisch, wenn ich ihn spiele.

Alleine um den Schaltplan wirklich zu verstehen habe ich viele Fehlversuche beim Umbau gemacht, bis ich es gerallt habe. Dazu kam, dass der Amp bereits modifiziert zu mir kam, was ich erst vor ein paar Wochen bemerkte - Rattennest ist das richtige Wort.

Du hast eine 75 Head mit 4x10'' Box? 4x10 sind meine Lieblingsboxen.

Lieben Gruß,

Nigel




 
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Bendyhaa am 23.06.2015 15:07
Hi Nigel,
Yo, 75 head & 4X10"
Hab grad gestern abend der eine 100K widerstand ersätzen wollen am spanung teiler am der lötleiste hinter trafo, aber beim ablöten die alte ist das ganze leiste zerbröselt. Hatte ein passende ersatz da, so hab alles erneuert....
Eine ding was mir sorge macht, V3B der direct gekoppelte Kathoden folger hat jetz 230V am grid, der schematic (Diese) sagt 50V am cathode was falsh sein muss, der alternative official schem sagt 200V am 68K, 30V Bias -okay, aber jeder data-sheet für 12AT7 gibt 80 oder 90V max als untershiedliche potential am heizung und cathodehttp://www.tube-town.de/ttforum/Smileys/classic/shocked.gif. Der komplete heizung null reference 100V zu heben wird beide ende + & - 90V über der empfollene wert setzenhttp://www.tube-town.de/ttforum/Smileys/classic/undecided.gif

Ich hatte for ein etwas andere gedanke. Merlin meinte der 12AX7 hat der besten vorteilen als CF auf grunden wie er erklärt. Und weil Mesa Boogie hat meist ein halber 12AX7 als reverb treiber, mit der selben tank und traffo wie der 75W, Ich hatte vor V3 zu wechseln, dann ist der cathode zu heiz potential  auch losbar.
"Nur der Hall gefällt mir noch nicht ganz."
Warum ? muss es nach dem efect weg kommen? Da ist der 470K als ein-zu-aus isolierung ausreichend?
Gruß
Ben.

Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 23.06.2015 15:47
Hallo Ben!

Lustig, genau dieselbe Leiste ist mir letzte Woch zerbröselt...bei derselben Aktion. Hab mir eine Leiste vom Kollegen geklaut und noch nicht gebeichtet..böse..böse.

V3B: Da hast du recht, das macht mir auch Sorge, aber bissher funktioniert es gut, dort sitzt eine Mullard ECC81. Mit 12AT7 klingt der Hall besser, mit 12AX7 der Overdrive. Das ist ein Dilemma. Der Hall muss unbedingt nach dem Effektweg also nach der Verzerrung kommen. ein verzerrtes Hallsignal ist nicht schön. Ich finde, dass der Hall, so wie ich ihn jetzt habe viel besser klingt aber noch nicht optimal. Ich muss ihn sehr aufdrehen.

Gruß,

Nigel


Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 29.09.2015 14:28
Moin zusammen!

Habe mich die Tage mal wieder mit dem Fender 75 beschäftigt. Ich habe einen BIAS-Regler eingebaut und vor allem den Overdrive bearbeitet. V4A ist jetzt ein Anodenfolger. Die Klangformung habe ich auch verändert. Ferner habe ich den Treble und den Bassboost entfernt und statt dessen Katodenkondensatoren von V2B (1µF) und V4A (47µF) schaltbar gemacht.
Dann verspürte ich Lust einen Varistor am Netzschalter einzubauen und Schutzdiioden an den Anodenleitungen anzubringen. Ansonsten habe ich mal wieder fleißig Teile getauscht, weil der Amp nach unserem Sommerfest im August nur noch üble Pupsgeräusche von sich gab: Schalter, Sockel, Kondensatoren, Widerstände...sind jetzt kaum noch Originalteile drin, bis auf Trafos, einige Potis und ein paar Sockel. Jedenfalls hatte ich gestern Nacht ein richtiges Aha-erlebnis, dass ich euch nicht vorenthalten möchte. Seht selbst.

Ein kleines Problem ist aufgetaucht: Wenn ich den im Lead-Modus durch ziehen des Trebleboosts den Katodenkondensator von 1µF an V2B aktiviere klingt es ab eines betimmten Zerrgrades fürchterlich. Wer schon einmal eine Zikade gefangen hat, weiß welches Geräusch ich meine. Ein gequältes, überdrehtes Sirren. Was kann ich tun? ein Widerstand mit dem 1µF in Reihe vielleicht?

Verzeiht den "spontan gezeichneten " Schaltplan. Es wird hoffentlich deutlich worum es mir geht.

Danke für Hilfe!

Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Laurent am 30.09.2015 06:14
Moin Nigel,

Wahrscheinlich hat es mit deinem Problem nichts zu tun aber hast vor deinem "Lead-Gain"-Poti kein Koppel-C? Wenn da keiner dran ist, liegen ja dein Poti und dein Fußschalter auf eine schöne DC-Spannung.

Zu deinem Problem würde ich erst alle Lötstellen erneut prüfen, insbesondere am "Treble-Boost" Schalter und an der Fußschalterbuchse. Ggf. schadet ein Widerstand nicht. Somit hast du auch kein Knacken beim Einschalten.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 30.09.2015 12:01
Moin Laurent!

Du hättest wahrscheinlich recht, wenn der Koppel-C vor dem Lead-Poti fehlen würde, habe nur vergessen ihn einzuzeichnen, ebenso wie die Schirmgitterwiderstände. Ich hänge einen alternativen, richtigeren dran. Ich glaube, ich versuche mal einen großen Widerstand in Reihe mit dem Lead-Poti. Im original war da schließlich ein 1,2M. Vlt kommt jetzt einfach zuviel Gain aus den beiden Stufen im Lead-Modus.

Danke Dir für die Mühe, dass du meinen Plan gelesen hast. Ich guck heute Abend nach. Lockere Lötstellen habe ich bereits mehrere gefunden - meißt selbst verschuldet. Antiknackwiderstände sind auch eine sehr gute Idee.

Ferner habe ich ein kleines Problem mit dem Bassboost-Schalter. Es ist ein zweipoliger Ein/Aus-Schalter im Bass-Poti. Es ist ein original Fender-Poti. Nun ist er aber in gezogenenm Zustand aus und im gedrückten ein, also genau umgekehrt zu seiner Bestimmung. Ist nicht schlimm, aber kann man den irgendwie schnell umbauen/umdrehen oderso?





Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 30.09.2015 12:48
Schöne Ideen Nigel,
Ich hab grad erst angefangen mit diese verstärker zu beschaftigen als ich neulich einer gekauft habe. Ich hab mein ganzen energie im ein Super Champ vom 1982 gestecht, worauf ich interesse an diese Ed Jahns design fand, so zu sagen der große bruder vom S.C.
Sehr ähnliche ideen hat ich mit der V3B. Ich fand die schematic so was von verwirrend, das ich entschloß das nach zu zeichnen. So find ich es einfacher der signal lauf zu folgen.

Danke Dir Ben, für den schönen Plan.  :topjob: Saubere Arbeit. Das hat mich dazu inspiriert meinen eigenen zu Zeichnen irgendwann wird es unübersichtlich, wenn man in dem originalen Plan zuviel herumkritzelt. Jetzt, wo der Overdrive anständig klingt, hörbeispiele sollen folgen, finde ich das Ed Jahns Design auch richtig gut, bzw jetzt habe ich das verstanden. Der zuschaltbare Katodenfolger selbst belibt clean und wenn man den Lead aufdreht, kommt eine schöne, dick klingende Zerre. Störend in der Konstruktion ist der Effektweg, der ursprünglich nicht nur klangformend sein sollte. Genug Röhren sind da um viel herauszuholen und dass die Klangregelung vor der Zerre ist, ist nicht so ausschlaggebend, wie ich anfangs dachte. Wenn ich mich recht erinnere haben einige sehr schöne Amps wie Trainwreck die Klangregelung ebenfalls vor der Zerrstufe.


Wieder was gelernt.

Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 15.10.2015 17:36
Moin zusammen!

Ein echtes Problem ist aufgetaucht: Der Hall fängt an zu pfeiffen wenn der Pegel im verzerrten Modus zu groß ist, sprich wenn die Katodenkondensatoren in der Zerrsektion aktiviert sind. Es ist sogar noch schlimmer: der Hall geht im Lead-Modus nicht wirklich auszuschalten. es liegt wohl daran, dass nun zuviel Pegel in den Hallteil gelangt, der ein Abschalten via Vactrol unmöglich macht - so die Vermutung. Wenn ich nun den Hall zugunsten des Lead-Modus abstimme, also den Gitterableitwiderstand der Treiberstufe verkleinere, habe ich kaum noch Hall im Clean-Modus.

Meine Idee dazu ist, den Hallabgriff direkt vor der Phasenumkehr, hinter den beiden Volumereglern zu machen, da hier ein gleichmäßigerer Pegel anliegt. Das funktioniert bestimmt besser. Dafür muss ich mit den Werten noch ein wenig experimentieren. Kennt jemand einen Amp bei dem der Hallabgriff genau vor der Phasenumkehr ist? Gibt es etwas, das dagegen spricht? Der Reverbregler bildet ja auch gleichzeitig eine Last für das Tonsignal, ist das zu verschmerzen? Hat jemand vielleicht eine bessere Idee dazu?

Mein Dank sei Euch gewiss!

Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 24.01.2017 17:27
Moin zusammen!

Soo, mal wieder meinen Uraltfred herausgekramt.

Ich nutze schon seit einiger Zeit einen Schaltplan, den ich mir mit abgezeichnet habe. Ich denke er ist einigermaßen fehlerfrei und würdig ihn hier reinzustellen. Toll finde ich, dass man alles auf einmal sieht und sogar den Fußschalter mit auf dem Blatt hat.


Im gleichen Stil habe ich auch meine Modifikationen festgehalten, die muss ich mir aber nochmal prüfen, folgen aber bald an dieser Stelle.


Vielen Dank nochmals für euren Beistand in dieser Sache.

Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 27.01.2017 10:00
Hallo Nigel,

vielen Dank für die Mühe, die Du Dir gemacht hast. Der Originalplan ist ja wirklich schwierig zu entziffern.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 14.11.2017 10:13
So - jetzt habe ich mir meinen auch einmal vorgenommen, nachdem er nun nach langer Zeit wieder bei mir steht. An und für sich gefiel mir der Amp schon im Originalzustand ganz gut. Stärken sind auf jeden Fall, dass er lange clean bleibt. Er klingt auch für Bass gut. Gestört haben mich folgende Dinge:

- Treble Boost und Midboost wirken viel zu heftig
- insgesamt fühlt sich der Amp beim Spielen etwas steif an
- Clean und Lead sind nicht gut aufeinander abgestimmt, d.h. Lead ist zu bissig

Also flugs folgende Änderungen vorgenommen:
- der Treble Boost besteht aus einem 470k, dem für den Boost ein 330pf C parallel geschaltet wird. Das habe ich gegen 220k II 500pf ersetzt. Beide Varianten klingen besser als die vorherigen. Vermutlich werde ich aber diese Kombi fest einlöten und den Schalter dazu verwenden, einen 500pf zum vorhandenen Treble C von 250pf parallel zu schalten ("Treble Shift" wie Mesa Mark II).
- zum 100k beim Midboost habe ich einen 47k parallel gelötet. Das ergibt einen Gesamt-R von ca. 33k, d.h. der Boost ist jetzt 33k II 4700pf (ebenfalls wie Mesa Mark II). Das klingt für meine Ohren viel viel besser als vorher.
- Bei der Gelegenheit habe ich festgestellt, dass der Bright-C bei mir 500pf (!) betragen hat. Scheint ein Fehler ab Werk gewesen zu sein, denn die Lötstelle sah original aus. Kein Wunder, dass das viel zu grell war. Den habe ich durch einen 120pf wie im Schaltplan angegeben ersetzt.
- Die 500pf Snubber Caps an V1 und V2 habe ich entfernt. Die kann man an anderer Stelle besser verwenden.

Die große Herausforderung bei diesem Amp ist das Tuning des Leadkanals, weil die Designer im Grunde nur die Aufhebung der Signalvernichtung aus der Parallelschaltung mit dem Hall für den Overdrive genutzt haben, plus eine Kathodenfolgerstufe. Es gibt also wenig Ansatzpunkte für Veränderungen, ohne gleichzeitig den Clean zu verändern. Parallel zum 68k Widerstand am Kathodenfolger habe einen 1000pf gelötet (das ist Friedman-inspiriert), was nach meiner Berechnung einen Tiefpass ab ca. 2,2 khz bewirkt. Vermutlich löte ich aber noch einen 500pf dazu, dann würde der Tiefpass bei 1,5khz ansetzen. Aber schon der 1000pf leistet viel für die bessere Abstimmung zum Clean. 

Mich stört noch, dass der Ton bei aufgedrehtem Lead dünn und krätzig wird. Ich werde hier vermutlich einen 220pf vom Ausgang des Leadpotis zur Masse einbauen. Das hat sowohl beim CJ 11 als auch beim Hiwatt Brilliant Ch hervorragende Ergebnisse gebracht.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 14.11.2017 21:48
Moin Stephan!

Auch ein guter Ansatz, wie ich finde. Ich habe mir die Zähne daran ausgebissen eine einigermaßen vernünftige Abstimmung von dem Teil der Schaltung nach V1 und vor dem Effektweg zu finden.

 :topjob:


Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 15.11.2017 10:07
Hallo,

was mir gestern beim Spielen aufgefallen ist: das Zisseln im Lead verschwindet, sobald man die beiden Master Volumes weiter aufdreht. Das liegt an dem 3300pf C, der vom Ausgang des Lead Master an Masse geht. Da der Master Volume im Lead parallel zum Lead Master liegt, hat der C bei niedrigen Einstellungen kaum einen Effekt. Offenbar gingen die Entwickler davon aus, dass der Amp nur laut gespielt werden wird :guitar:. M. E. nicht besonders sinnvoll - ein Master Volume soll nach Möglichkeit nur leiser oder lauter machen, aber nicht aus Prinzip den Klang verändern. Vielleicht nehme ich den 3300pf und löte ihn parallel zur 68k an der Kathode - mal sehen.

Was mich an dem Amp aber wirklich nervt, ist das Brummen selbst im Clean. Es streut schon in die erste Stufe ein, denn wenn ich den Volume zurückdrehe, ist es weg. Also werde ich dem Amp ein abgeschirmtes Kabel von der Eingangsbuchse zu V1a spendieren. Wahrscheinlich muss ich auch die Lautsprecherbuchsen durch isolierte ersetzen. Gibt es die eigentlich auch im Fender-Stil?

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 15.11.2017 14:01
Hallo Stephan!


Was mich an dem Amp aber wirklich nervt, ist das Brummen selbst im Clean. Es streut schon in die erste Stufe ein, denn wenn ich den Volume zurückdrehe, ist es weg. Also werde ich dem Amp ein abgeschirmtes Kabel von der Eingangsbuchse zu V1a spendieren. Wahrscheinlich muss ich auch die Lautsprecherbuchsen durch isolierte ersetzen. Gibt es die eigentlich auch im Fender-Stil?

Das kann auch an dieser angelöteten Erdungsplatte liegen, an der die Klangregelung und Buchsen befestigt sind. Es kann sein, dass diese keinen Kontakt mehr zum Gehäuse hat oder etwas mit der Erdung an den Eingangsbuchsen nicht stimmt. Ich habe beide isoliert und die erste mit einem Draht direkt mit dem Blech verbunden. Eine Mikrofonleitung führt nun direkt zu V1. Die hinteren Buchsen vertragen ebenfalls eine Isolierung. Ich habe Schrumpfschlauch genommen, aber eleganter sind die hier:

https://www.tube-town.net/ttstore/Stecker-Buchsen/Klinke-6-3-mm-Buchsen/Cliff-6-3-mm-Mono-Buchse-geschaltet::1434.html

Die kommen optisch den Fenderbuchsen am nächsten, finde ich.

GRuß,

Nigel

Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 15.11.2017 15:47
Hallo Nigel,

da ich den Amp sowieso nicht verkaufen werde, ist es eigentlich egal. Von diesen Buchsen habe ich auch noch ein paar ... jetzt habe ich schon so darauf geachtet, bei den Mods nur blaue Mallories und keramische Scheiben zu verwenden  ;D

Viele Grüße
Stephan

Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 18.11.2017 16:04
Moin!

Ich habe meine Modifikationen nun endlich einmal ordentlich dokumentiert. Ich bin mit dem Gemurkse zwischen V1b und V4a immernoch nicht ganz zufrieden. Ich hatte mit Rauschen zu kämpfen und und habe deshalb eine Gegenkopplung eingebaut.
Naja....es ist vielleicht eine Diskussionsgrundlage und wenigstens kritikwürdig.

Jedenfalls kann ich jetzt Overdrive und clean besser abstimmen. Der Overdrive klingt jetzt viel, viel besser. Der Amp verhält sich nicht mehr so steif. Der Reverb klingt mehr nach Fender. Die Endröhren können heißer betrieben werden. Immerhin bin ich auf einem guten Weg. Mein Ziel war es, mit dem Konzept des Amps zu arbeiten.

Schönes Wochenende!

Beste Grüße,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 18.11.2017 17:13
Es ist schon erstaunlich, wie oft man Pläne lesen und das Offensichtliche übersehen kann. V3 ist ja eine ECC81. Ich habe gestern einmal eine ECC83 versucht - der Overdrive ist gleich viel weniger kratzig. Der Amp brummt jetzt zwar noch ein bisschen mehr im Lead, aber das kriege ich noch in den Griff. Der Hall leidet für meine Ohren nicht darunter.

Auf jeden Fall werde ich noch die direkte Kopplung beim KF ausprobieren. Ich werde dann berichten.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 18.11.2017 17:15
Es ist schon erstaunlich, wie oft man Pläne lesen und das Offensichtliche übersehen kann. V3 ist ja eine ECC81. Ich habe gestern einmal eine ECC83 versucht - der Overdrive ist gleich viel weniger kratzig.

Ahm. Bei mir hat der Hall gelitten, als ich eine ECC83 eingesetzt habe.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 18.11.2017 17:21
Ich hatte mit Rauschen zu kämpfen und und habe deshalb eine Gegenkopplung eingebaut.
Naja....es ist vielleicht eine Diskussionsgrundlage und wenigstens kritikwürdig.

Jedenfalls kann ich jetzt Overdrive und clean besser abstimmen. Der Overdrive klingt jetzt viel, viel besser. Der Amp verhält sich nicht mehr so steif. Der Reverb klingt mehr nach Fender. Die Endröhren können heißer betrieben werden. Immerhin bin ich auf einem guten Weg. Mein Ziel war es, mit dem Konzept des Amps zu arbeiten.

Sehr interessante Idee - damit wird der Overdrive natürlich weniger.

Das Auskoppeln nach dem KF mit 22nf und 1MA wäre mir zu heftig - da geht ja das ganze Frequenzband durch. Ich finde die Originalkombination 1nf Ck und dann 1M2 II 1n gar nicht schlecht. Der 1n bewirkt mit dem 1M2 und dem 1M Poti einen Hochpass von ca 72hZ, das Filter einen Hochpass von ca. 160hz. Das nimmt gerade den Matsch aus den Bässen, was mir gefällt - Fender/Mesa-Sound, aber mit tightem Bass.

Ich überlege noch, was ich anstelle des Bass-Boosts einbauen könnte. Der ist bei mir fast immer aus. Wenn ich den Treble Shift einbaue, habe ich schon zwei Midboosts. D.h. in Frage kommt entweder ein Preamp Boost a la Dumble oder der Dumble Deep Switch. Wahrscheinlich wird es der Deep.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 18.11.2017 17:41
Sehr interessante Idee - damit wird der Overdrive natürlich weniger.

Ja, stimmt. Aber jetzt habe ich die Möglichkeit mit dem ersten Volume-Regler die Verzerrung der hinteren Röhren zu regeln und mit dem Lead-Regler einen anderen Overdrive-Sound hinzuzuregeln....blöd ausgedrückt, aber das ist der Eindruck, den man als Gitarrist hat.

Das Auskoppeln nach dem KF mit 22nf und 1MA wäre mir zu heftig - da geht ja das ganze Frequenzband durch. Ich finde die Originalkombination 1nf Ck und dann 1M2 II 1n gar nicht schlecht. Der 1n bewirkt mit dem 1M2 und dem 1M Poti einen Hochpass von ca 72hZ, das Filter einen Hochpass von ca. 160hz. Das nimmt gerade den Matsch aus den Bässen, was mir gefällt - Fender/Mesa-Sound, aber mit tightem Bass.

Hast recht, ja. Ich habe die Bässe durch kleinere Katodenkondensatoren in den vorherigen Stufen abgemildert. Das fand ich die bessere Idee, weil so die Bässe nicht mitverzerrt werden und für Matsch sorgen können. Bässe kann man hinterher wieder aufholen.


Ich überlege noch, was ich anstelle des Bass-Boosts einbauen könnte. Der ist bei mir fast immer aus. Wenn ich den Treble Shift einbaue, habe ich schon zwei Midboosts. D.h. in Frage kommt entweder ein Preamp Boost a la Dumble oder der Dumble Deep Switch. Wahrscheinlich wird es der Deep.

Oder ein Dumble Jazz/Rock-switch?
Das blöde ist, dass der Schalter ein Öffner ist. Er ist offen, wenn man ihn zieht. Ich habe damit einen Katodenkondensator geschaltet. Er ist  jetzt ein Bass-Cut.


Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 20.11.2017 13:45
Hallo,

gestern habe ich wie schon angekündigt den Treble Boost durch einen Treble Shift (schaltet einen 500pf zum vorhandenen 250pf dazu) ersetzt, dabei die beiden Kabel besser verdrillt und etwas gekürzt. Diese Maßnahme kann ich jedem F-75-Besitzer empfehlen. Die Idee, den Treble-Boost zur Schaltung wieder an die Klangregelung zu führen, ist layout-technisch ein Fehler, weil die Signale phasengleich sind und deshalb für Oszillationen sorgen. Diese haben das Harsche und Kratzige im Leadsound bewirkt. Das ist jetzt völlig weg, auch ohne zugeschalteten Treble-Shift-C. Mit zugeschaltetem Treble-Shift-C kommt das jetzt richtig fett daher - weiche, sustainreiche Sounds sind jetzt locker möglich. Diese Boostschaltung ist auch vom Layout her unproblematisch.

Ich habe gestern Abend nicht mehr probiert, auf die ECC81 zurück zu wechseln, werde das aber noch versuchen. Verzerrung hat er nämlich genug.

Jetzt geht es aber als nächstes an die Verringerung des Brummens.

Viele Grüße
Stephan 
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 21.11.2017 18:59
Ich habe damit einen Katodenkondensator geschaltet. Er ist  jetzt ein Bass-Cut.

Sehr coole Idee! Vom Layout bietet es sich an, das mit der Kathode der zweiten Stufe zu machen.

Gestern habe ich das Kabel vom Eingang zur ersten Stufe durch ein abgeschirmtes Kabel ersetzt - hat aber nicht viel Brumm vermindert. Also weitersuchen.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 22.11.2017 09:53
Ich bin inzwischen wieder bei V3 zur 12AT7 zurückgekehrt, weil ich nicht so viel Gain brauche. Ich habe aber das Leadpoti als variablen Widerstand geschaltet und den nachfolgenden 68k durch einen 470k ersetzt. Außerdem habe ich den 1n Koppel-C nach dem Kathodenfolger durch einen 2n2 ersetzt (durch den, den ich im Reverb-Schaltkreis entfernt habe). Schließlich habe ich den 500pf Snubber an V4 entfernt.

Der Leadsound klingt immer besser. Am Clean muss ich noch etwas machen, aber erst muss ich das Brummen in den Griff bekommen. Ich habe inzwischen alle Elkos (das waren noch die originalen) durch neue ersetzt - keine Besserung. Das abgeschirmte Kabel zu V1a hat auch (fast) nichts gebracht. Ich habe jetzt angefangen, die Potimassen zu den zugehörigen Kathodenfußpunkten zu legen (von dort aus führen Kabel zur Messingplatte, die aber nach meinem Messgerät guten Kontakt hat). Auch keine Besserung, vielleicht sogar eine Verschlechterung. Das kann aber daran liegen, dass ich die Reverb-Poti-Masse noch nicht verlegt habe und es besser wird, wenn ich die auch verlege.

Die Kathoden der Endröhren sind Fender-typisch direkt an das Chassis gelötet. Die Speakerbuchsen sind original und nicht vom Chassis isoliert. Ich denke, ich werde das ändern und diese Leitungen an einen gemeinsamen Massepunkt führen. Schließlich überlege ich auch, statt der Messingplatte eine Masseschiene zu verwenden und diese an der Inputbuchse zum Chassis zu führen. Zielführende Ideen?

So ein Brummen habe ich noch nie erlebt - nicht mal meine auf High Gain modifizierten Marshalls brummen so.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: hako am 23.11.2017 00:41
Hi Stephan,

Die Kathoden der Endröhren sind Fender-typisch direkt an das Chassis gelötet. Die Speakerbuchsen sind original und nicht vom Chassis isoliert. Ich denke, ich werde das ändern und diese Leitungen an einen gemeinsamen Massepunkt führen. Schließlich überlege ich auch, statt der Messingplatte eine Masseschiene zu verwenden und diese an der Inputbuchse zum Chassis zu führen. Zielführende Ideen?

das fehlende Massekonzept scheint ein weit verbreitetes Phänomen zu sein. Nach meiner Erfahrung funktioniert das zwar manchmal, ist aber auch, wenn es denn mal brummt in den meisten Fällen eben doch die Ursache....
Ich finde Deine Idee (isolierte Buchsen, Endröhrenkathoden weg vom Chassis) ist zielführend, wobei ich die Chassisverbindung immer am Reservoirelko mache, und auch bei den Inputs isolierte Buchsen verwende. Sollte aber beides funktionieren.
Deiner Schilderung nach könntest Du aber auch irgendwo eine kapitale Masseschleife haben....

Viel Erfolg und Grüße,
Heiko
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: stephan61 am 23.11.2017 07:59
Hallo Stephan,

bezüglich Brumm-Reduzierung:

Die Masseverbindung in der Reverb-Aufholstufe ist ja sehr empfindlich auf Brummen wegen der hohen Verstärkung dieser Stufe. Meine Empfehlung ist alles auf den Kathodenfußpunkt legen, auch die Chinch-Buchse des Signals von der Spirale zurück in die Reverb-Aufholstufe.

Die Masseführung de Endröhren direkt aufs Chassis machen bei PP-Stufen fast alle. Das ist ja kein Problem, da der Brumm sich aufhebt.

Viel Erfolg bei der "Entbrummung"
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 23.11.2017 10:04
Hallo Heiko und Stephan,

vielen Dank für Eure Hinweise.

Das Problem mit dem Reservoir-Elko ist, dass er unter dem Deckel liegt. Von dort aus führt ein ziemlich langer Massedraht (in der passenden Farbe schwarz) an einen schwer zugänglichen Punkt an der Lötleiste links neben dem Netztrafo (wenn man von der Frontplatte aus schaut). Ähnliches gilt für den Massepunkt des Brückengleichrichters, der über einen langen (weißen) Draht an einen schwer zugänglichen Punkt an der Lötleiste rechts vom Netztrafo führt. Sieht alles ziemlich grausam aus.

Die Masse vom Reverb-Regler habe ich gestern an den Kathodenfußpunkt der Mischstufe (V2b) gelegt. Hat am Brummen nichts geändert. Aber den Hinweis mit V2a nehme ich gerne auf - dort ist die Masse des 220k Widerlings auf das Chassis an der Rückseite geführt, was ich nicht für eine gute Idee halte. Müsste man die Cinch-Buchse dann auch von der Masse isolieren?

Ich habe gestern mal probeweise den Ausgang von V2b direkt an den 22nf Koppel-C geführt, der vor den beiden Master Volume Potis sitzt, d.h. ich habe V4, die für den Effektweg zuständig ist, komplett umgangen. Das hat das Brummen etwas vermindert. Zu meiner Überraschung hat sich dadurch der Leadsound drastisch verändert. Es zerrt jetzt deutlich weniger. Offenbar ist die Ursache eine Mitkopplung durch das Layout, die jetzt entfallen ist. Hatte ich vorher zuviel Zerre, ist es jetzt eher zuwenig - was heißt zuwenig - es ist jetzt das, was man aufgrund der Schaltung erwartet hätte. Vorher habe ich mich immer gefragt, woher die viele Verzerrung eigentlich kommt. Klingt aber durchaus gut.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: stephan61 am 23.11.2017 11:06
Die Masse vom Reverb-Regler habe ich gestern an den Kathodenfußpunkt der Mischstufe (V2b) gelegt. Hat am Brummen nichts geändert. Aber den Hinweis mit V2a nehme ich gerne auf - dort ist die Masse des 220k Widerlings auf das Chassis an der Rückseite geführt, was ich nicht für eine gute Idee halte. Müsste man die Cinch-Buchse dann auch von der Masse isolieren?

Hallo Stephan,
bei V2A hat die eingangsseitige Massenführung den größten Einfluss auf einen Brumm, da ja dieses Signal in der Aufholstufe verstärkt wird.
D.h. den 220k und den 22nF zum Kathodenfußpunkt ziehen. Und am besten auch die Masse der Chinchanschlüsse auch, d.h. Ein-und Ausgang incl. Spirale. Das hat mir mal am meisten den Brumm aus dem Reverb reduziert. Die Buchsen selber haben ja an sich vorn und hinten Plastikringe zur Isolierung vom Chassis. Inwieweit da noch ein "Restkontakt" der Buchsen zum Chassis in der Durchführung selbst bestehen kann, weiß ich nicht. So genau hab ichs leider nicht mehr im Kopf.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: hako am 23.11.2017 18:45
Und am besten auch die Masse der Chinchanschlüsse auch, d.h. Ein-und Ausgang incl. Spirale. Das hat mir mal am meisten den Brumm aus dem Reverb reduziert. Die Buchsen selber haben ja an sich vorn und hinten Plastikringe zur Isolierung vom Chassis. Inwieweit da noch ein "Restkontakt" der Buchsen zum Chassis in der Durchführung selbst bestehen kann, weiß ich nicht. So genau hab ichs leider nicht mehr im Kopf.

Ja, schau unbedingt nach den Chinchbuchsen. Ich hatte mal einen Kandidaten, da waren zwar die Buchsen selbst isoliert, aber die Stecker hatten eingesteckt sauber Kontakt zum Chassis.... Und bau keine Masseschleife, also entweder Send oder Return massefrei :)!

Viele Grüße,
Heiko
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 24.11.2017 09:42
Hallo zusammen,

habe die Ursache des Brummens gefunden. Es lag nicht am Amp, sondern an einem Vorschaltgerät (die Fehler saßen mal wieder vor dem Amp :o). Aber die ganzen Anstrengungen, um den vermeintlichen Fehler zu beheben, waren nicht vergebens. Jetzt läuft der Amp wunderbar ruhig, und ich kann mich wieder der schöneren Arbeit des klanglichen Feintunings widmen. Nochmals vielen Dank an alle, die hier geholfen haben.

Ich habe auch die Stufe, die zum Effektweg führt, wieder in Betrieb genommen und seitdem den singenden Leadsound zurück :). Ich frage mich ja, ob die Fender Ingenieure die Mitkopplung damals absichtlich gemacht haben oder das nur Zufall war.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 24.11.2017 13:08
Moin zusammen!

Schön, dass der Fehler sich in Wohlgefallen aufgelöst hat. Ich hatte Tweed-Disease (Haatschi) und habe, als ich das Board isoliert habe, auch die Masseführung geändert. Das war schlimm. Es viel mir schwer wirklich konsequent zu sein, eben auch wegen der Elko-Verdrahtung vom Doghouse ins Chassis. Habe es aber letztlich geschafft, auch alle Buchsen und Potis zu isolieren und alles auf eine Masseschiene abzuleiten. Jetzt ist es einer der nebengeräuschärmsten Amps, die ich habe. Das Rattennest sieht allerdings keineswegs aufgeräumter aus, funktioniert aber.

Viel Spaß!

Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: stephan61 am 24.11.2017 18:39
Manche Probleme lösen sich manchmal leichter als man glaubt! ;)
Viel Spaß weiterhin mit dem F75.
Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: hako am 24.11.2017 21:29
 :topjob:

hehe, das kenne ich ;).
Und ich kann Nigel nur zustimmen, eine vernünftige Masseführung ist mindestens die halbe Miete.

Viele Grüße,
Heiko
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 9.01.2018 17:29

Ich habe gestern mal probeweise den Ausgang von V2b direkt an den 22nf Koppel-C geführt, der vor den beiden Master Volume Potis sitzt, d.h. ich habe V4, die für den Effektweg zuständig ist, komplett umgangen. Das hat das Brummen etwas vermindert. Zu meiner Überraschung hat sich dadurch der Leadsound drastisch verändert. Es zerrt jetzt deutlich weniger. Offenbar ist die Ursache eine Mitkopplung durch das Layout, die jetzt entfallen ist. Hatte ich vorher zuviel Zerre, ist es jetzt eher zuwenig - was heißt zuwenig - es ist jetzt das, was man aufgrund der Schaltung erwartet hätte. Vorher habe ich mich immer gefragt, woher die viele Verzerrung eigentlich kommt.

Ich glaube, ich weiß jetzt, woher die Verzerrung kommt - nämlich ähnlich wie beim Boogie Mark II C+/Mark III aus der Triodenstufe nach dem Overdrive (V2b im 75). In beiden Amps wird sie im Cleansound weit weniger angefahren als im Overdrivesound, d.h. im Cleansound trägt sie keine Verzerrungen bei, im Overdrivesound schon. Beim 75 ist das dadurch gelöst, dass der Cleansound nach der zweiten Gainstufe sowohl im Bass (durch den im Vergleich zum AB763 kleineren Koppel-C) als auch in den Höhen und Hochmitten (durch den 220k II 2200pf gegen Masse) beschnitten wird. Baut man das nämlich auf die AB763 Kombi 3M3 II 10pf und 470k gegen Masse um, zerrt der Amp, wenn die Effektstufe drin bleibt. Nimmt man dann V4 mit dem Effektweg aus dem Signalweg, ist wieder alles clean.

Die Mark II C+ Schaltung hat nach ihrer V2b weniger Gain (kein Kathoden-C an V2b, kein Kathodenfolger vor dem Effektweg, starke Reduzierung des Signals durch 150k - 4,7k Spannungsteiler vor dem Send), so dass dort der Cleansound auch mit der AB763-Kopplung vor V2b im Cleansound clean bleibt.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 12.01.2018 14:57
Ich glaube, ich weiß jetzt, woher die Verzerrung kommt - nämlich ähnlich wie beim Boogie Mark II C+/Mark III aus der Triodenstufe nach dem Overdrive (V2b im 75). In beiden Amps wird sie im Cleansound weit weniger angefahren als im Overdrivesound, d.h. im Cleansound trägt sie keine Verzerrungen bei, im Overdrivesound schon. Beim 75 ist das dadurch gelöst, dass der Cleansound nach der zweiten Gainstufe sowohl im Bass (durch den im Vergleich zum AB763 kleineren Koppel-C) als auch in den Höhen und Hochmitten (durch den 220k II 2200pf gegen Masse) beschnitten wird. Baut man das nämlich auf die AB763 Kombi 3M3 II 10pf und 470k gegen Masse um, zerrt der Amp, wenn die Effektstufe drin bleibt. Nimmt man dann V4 mit dem Effektweg aus dem Signalweg, ist wieder alles clean.

Die Mark II C+ Schaltung hat nach ihrer V2b weniger Gain (kein Kathoden-C an V2b, kein Kathodenfolger vor dem Effektweg, starke Reduzierung des Signals durch 150k - 4,7k Spannungsteiler vor dem Send), so dass dort der Cleansound auch mit der AB763-Kopplung vor V2b im Cleansound clean bleibt.

Viele Grüße
Stephan


Moin Stephan!


Super! Danke fürs Rumprobieren und Teilen!
Vermutlich ist V4A ausschließlich das einzige System, dass übersteuert wird. V4B ist eher eine Art Aufholverstärker und zerrt vermutlich erst bei maximaler Aussteuerung. Das finde ich total blöde. Soo viele Röhren und nur eine zerrt.
Der Effektweg könnte mit Verzerrerpedalen gut funktionieren. Hast du das mal ausprobiert?

Der komplizierte Spannungsteiler/Mixer ist meiner Meinung nach an der falschen Stelle. Der Hallausgang wird im Overdrive-Modus verzerrt.
Ich finde klasse, dass der Hallanteil im Overdrive-Modus herabgesetzt wird. Diese Art der "Kanalumschaltung" finde ich genial und ist wohl einzigartig: das zuschalten eines Katodenfolgers, dessen Signal geschickt zugemischt wird. Das ganze neu abzustimmen, hat viel Zeit gekostet.

Liebe Grüße,

Nigel

Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 12.01.2018 15:22
Hallo Nigel,

im Lead-Modus zerrt auch V2b - in der Originalschaltung zusammen mit V4a aber heftiger. Im Clean-Modus in der Werksbeschaltung zerren weder V2b noch V4a, das aber deshalb, weil das Signal vor V2b so weit runter gezogen wird. Im Lead-Modus durchläuft das Signal diesen Pegelvernichter nicht. Mit der AB763-Schaltung zerrt zwar V2b (noch) nicht, aber der Pegel nach V2b bringt V4a zum Zerren.

Das ganze erinnert mich etwas an den R2-Modus im Mark III, aber das können die Fender-Ingenieure nicht kopiert haben, denn der Mark III kam erst 5 Jahre nach dem 75 auf den Markt. Nachteil des R2 im Mark III ist, dass sein Gain nur über den Volume-Regler regelbar ist - den Vorteil hat der 75.

Meine Erkenntnisse stammen im Wesentlichen aus den Experimenten mit meinem ehemaligen D-style Bassman, dessen Lead-Modus ich auf Mark IIC+ umgebaut habe und was mir viel besser gefällt (Blasphemie, Blasphemie ...). Verglichen mit einem Original-Boogie hat der Bassman im IIC+ Modus aber weniger Gain, weil das Signal nach der zweiten Stufe im OD direkt auf den PI geht, d.h. eine Stufe fehlt - das ist genau die, die noch das Extra an Zerre bringt.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: Nigel am 13.01.2018 22:43
Hallo Stephan!

Yo. Verstehe. Alles klar.
 :topjob:

Danke.

Was ist ein D-Style Bassman? Dumble?

Die Art und Weise, wie im 75 die Verzerrung zustande kommt, gibt es kein zweites mal. Finde ich nach wie vor spannend.


Schönes Wochenende!

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender 75 Phasenumkehr und Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 15.01.2018 12:26
Was ist ein D-Style Bassman? Dumble?

Korrekt.

Viele Grüße
Stephan