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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: smid am 1.07.2019 22:34

Titel: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 1.07.2019 22:34
N' Abend zusammen,

ich habe gestern eine seit langem halbfertig rumliegendes Experiment zu Ende gebracht:
Standalone Reverb mit transformatorlosem Halltreiber.

Das Konzept, eine  Konstantstromquelle zum direkten Betrieb eines Halltanks zu nutzen, ist ja nicht neu und an einigen Stellen ausführlich beschrieben:
http://www.valvewizard.co.uk/reverbdriver.html (http://www.valvewizard.co.uk/reverbdriver.html)
http://www.channelroadamps.com/articles/reverb_driver/ (http://www.channelroadamps.com/articles/reverb_driver/)

Eine sehr kompakte und originelle Umsetzung ist hier zu finden:
https://www.valveheaven.com/2016/10/the-lamington-reverb-an-easy-to-build-valve-reverb-unit/ (https://www.valveheaven.com/2016/10/the-lamington-reverb-an-easy-to-build-valve-reverb-unit/)

Ich habe das Treiberkonzept von der Channelroadamps-Seite mit der Pentode-Triode-Kombiröhre und einer ECC83 in einer Fender 6G15-artigen Schaltung umgesetzt, zusammen mit einem Accutronics 4EB2C1B Halltank. Versorgt wird das ganze von einer Mini-PSU und einem 30 VA Ringkern (waren so im Experimentierchassis bereits vorhanden).
Das Resultat ist sehr ansprechend. Klanglich etwas anders als das Fender Original, aber schöner splashiger Hall von dezent bis Surf, der gut auf Anschlag, Dynamik und Plektrum-Haltung reagiert.

Lediglich im Bereich der Übersteuerung wird's grad noch unschön grätzig, da muss ich nochmal an die Feinabstimmung. Habe das ganze erstmal einfach zusammengelötet und ausprobiert, das Ganze passt zufällig genau auf die kleine Lötleiste von Dirk.

Anbei ein paar Fotos und ein Schalt- sowie Layoutplan.

Grüße,
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 1.07.2019 22:36
Hier noch die anderen Anhänge....
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: Dirk am 1.07.2019 23:46
Interessant !
Wie sieht es aus mit Einstreuungen und ähnlichen Störungen ? Irgendwelche Probleme ?

Gruß, Dirk
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 2.07.2019 08:29
Der CF-Zweig ist naturgemäß absolut still, die Reverb-Aufholstufe holt ein bisschen höherfrequente Brummanteile rein, die in vom Netzteil in die Spule von der Pfanne oder die Steckverbindungen einkoppeln, das kennt man ja. Ist aber wirklich wenig, so dass es mich nicht weiter stört. Habe da schlimmere Kandidaten.
Das Hörbeispiel ist nur schnell mit dem Telefon aufgenommen:
Beginnend mit Mix auf 0, dann 4, 6, 8. Tone auf 9 und Dwell auf 6.

VG
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: stephan61 am 2.07.2019 09:05
Hi Andreas,
schöne Arbeit!
Ich hatte auch mal mit der gleichen P/T Kombiröhre einen trafolosen Hall aufgebaut. Der Hall klang ähnlich wie im Hörbeispiel, dünner im Vergleich zum "normalen " Hall. Letztendlich war bei mir die Röhre zu mikrofonisch, um die Schaltung beizubehalten.
Ich bin dann auf Doppeltriode umgestiegen, die Schaltung vom valvewizard.
Viele Grüße Stephan
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 8.07.2019 21:07
N'Abend,

ich hab aus Interesse mal den vorher erwähnten Lamington Reverb aufgebaut.
Wirklich erstaunlich. Mit ein paar kleinen Tweaks (Koppelkondensator vor dem Tank auf 100n verkleinert, vor der Aufholstufe 220k und 56nF gegen Masse) klingt die handvoll Bauteile fast exakt wie die 10-20 mal teurere Fender Reverb Unit.

Hier ein kleines Video dazu:
https://youtu.be/HWlHYcYR6J0 (https://youtu.be/HWlHYcYR6J0)

Schöne Woche,
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: soderstrom am 11.10.2019 22:15
Hallo Andreas,  ich habe testweise auch einmal den Lamington Reverb aufgebaut. Ich experimentiere gerade mit 5 verschiedenen EB Typ Tank Modellen, das klingt sehr gut, aber eher wie ein typischer integrierter Amphall,  so richtig Surf Hall, vor allem das perkussive Drippy Ding erreiche ich nicht, obwohl ich in Hall ertrinke. Ich finde die das Dwell Poti und die Mixerstufe auch komisch dimensioniert, das passiert alles eher am Anfang des Regelweges.

Wie ist das bei dir?

Grüße Thorsten
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: Rollo am 12.10.2019 19:09
Carvin hat auch trafolosen Hall
https://www.thetubestore.com/lib/thetubestore/schematics/Carvin/Carvin-Belair-Schematic.pdf (https://www.thetubestore.com/lib/thetubestore/schematics/Carvin/Carvin-Belair-Schematic.pdf)
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: roseblood11 am 12.10.2019 23:50
Eine Hallspirale aus einem Carvin Vintage 33 hätte ich noch abzugeben. Accutronics mit 3 Federn.
Müsste die gleiche sein, wie im Bel Air.

Diese Schaltung bringt natürlich nicht so einen extremen Hall zustande, wie in vielen alten Fender, ich fand den Klang aber immer gut.

In der Wormser Apotheke gibt es die Spirale als Ersatzteil, inkl technischer Daten.
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 13.10.2019 01:49
Hallo Thorsten,

leider hab ich gerade keine direkte Vergleichsmöglichkeit mehr, das Lötbrettchen mit der Lamington-Schaltung habe ich kurz danach zugunsten eines anderen Experiments wieder ausgebaut. Nachdem mir aber das andere Experiment eh nicht so gut gefiel, kann auch der Lamington wieder rein. Dann kann ich das nochmal genauer nachvollziehen. In meiner Erinnerung war der Lamington mit den beschriebenen Anpassungen nahezu identisch mit der Fender-Unit.

Viele Grüße
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: soderstrom am 13.10.2019 15:11

Hallo Andreas, vielen Dank für dein Feedback, es wäre interessant deine Erkenntnisse zu höhren!

Wie gesagt, klingt richtig gut, das Einzige was fehlt ist der Surf Drip Sound, wie man ihn vom Original oder 6G15 clones kennt (zB. die Soundbeispiele von Löd hier im Forum). Selbst dein 2 Tube Reverb zeigt mehr Drip Sound wie mein Testaufbau.

Wahrscheinlich mus ich noch einmal an mein Rattennest ran, wilde fliegende Aufbauten und Breitband Pentoden sind nicht gerade beste Freunde, eventuell habe ich einen kleinen nicht hörbaren Oszilator gebaut.

Nicht desto Trotz gefällt mir das Projekt. Super preiswert, toller Sound und endlich kann ich meine EF80 bzw. EF800 zum Einsatz bringen die zahlreich in meiner Röhrenkiste gelangweilt rumliegen. Ich denke darüber nach eine Version für den Aux Weg meines Mischpultes zu dengeln, vielleicht eine kleine Platine entwickeln mit ein paar Extras. Der Reverb würde sich auch Jenseits von Gitarrenmucke gut einsetzen lassen...

Ich lese gerade deine alten Threads Andreas, sehr spannend und Interessant!

Was ist nach all den Versuchen und Projekten dein Lieblings-Surf-Hall?
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: soderstrom am 13.10.2019 15:24
Carvin hat auch trafolosen Hall
https://www.thetubestore.com/lib/thetubestore/schematics/Carvin/Carvin-Belair-Schematic.pdf (https://www.thetubestore.com/lib/thetubestore/schematics/Carvin/Carvin-Belair-Schematic.pdf)

Danke für den Input aber ich glaube die halbe ECC83 wird es schwer haben richtigen Surfhall zu realisieren  :help:
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 13.10.2019 16:50
Ich mag nach wie vor den Sound des "Surfmaster-Mods", den ich in meinen Bandmaster habe, sehr gerne. Vielleicht auch, weil ich eigentlich immer nur mit dem Amp spiele. Also 6G15 mit der parallelen 12AT7 als Treiberstufe und 220Ohm 56nF am Ausgang der Hallpfanne.

VG
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: soderstrom am 15.10.2019 03:59
 :topjob:
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: holger s am 7.11.2019 21:08
Lieber Andreas,

ich lese hier im Forum schon länger mit und habe mich jetzt angemeldet, weil mich dieses Projekt sehr interessiert.  Ich hab schon seit 20 Jahren ein ’63er Fender Tube Reverb RI, aber mich reizt dieses Projekt und möchte es mit und für einen Kumpel für dessen Band bauen. Und noch eins in Reserve für mich … man kann nie zuviel Equipment haben.

Ich bin auch schon mit Grant Wills in Kontakt, der mir ein paar Fragen beantwortet hat.

Du lässt ja den Dry-Anteil wie beim Fender 6G15 durch eine Röhrenstufe laufen … sicher sinnvoll; werde ich auch so machen.
Interessant hierzu: Ich hab bei meinen Recherchen bzw. eigentlich eher bei ---- von dem 1976er Fender Tube Reverb erfahren (Silverface – nur ca. ein Jahr gebaut), von dem ich vorher nichts wusste; der hat sogar für die Impedanz-Dry-Wet-Problematik eine vierte Röhre spendiert bekommen. Die Meinungen zum Klang gehen scheinbar sehr auseinander. Ich habe das Ding noch nicht gehört.

Da Du eine handvoll mehr Widerstände und Kondensatoren verbaust als Grant, gehe ich davon aus, dass das sinnvoll ist – ich nehme auch das als Empfehlung.

Meine Fragen sind jetzt zur Stromversorgung:
– Ringkerntrafo ist klar – vielleicht kannst Du mir genau das Ding empfehlen, was Du verbaut hast – es sollte wohl ein 230V -> 230V + 6V sein? Oder mit welchen Spannungen gehst Du an die Röhren?
– dein Gleichrichter-/Filter-Board, was ich auf dem Foto sehe (Du hast es nicht im Schaltplan), sieht mit den sieben Elkos etwas anders aus, als die zwei Elkos, die Grant in seinem Schaltplan zeigt (wobei er seine Stromversorgung ja etwas ungewöhnlich aufgebaut hat – aber gefiltert werden muss ja eh). Das sieht mir nach einem vorgefertigten Board aus – kannst Du eins empfehlen?

Erstmal vielen Dank für die Inspiration zu diesem Projekt.
Holger
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 7.11.2019 21:51
Hallo Holger,

danke für Dein Interesse  :)

als Stromversorgung habe ich die Mini-PSU hier aus dem Shop mit einem kleinen Ringkern als Netztrafo. Ganz ursprünglich war mein "Experimentierkasten" nämlich mal ein Tube-Town-LoW-Reverb (https://www.tube-town.net/cms/?DIY/LoW-Projekte/Reverb (https://www.tube-town.net/cms/?DIY/LoW-Projekte/Reverb)), von dem  nur noch Chassis und Netzteil geblieben sind    :devil:

Ich hatte sowieso vor, die Lamington-Schaltung, die mir von den letzten Basteleien am besten gefallen hat, und bei der die kleine Pentode am besten zu den Spannungen des Netzteils passte, wieder einzubauen, das bestückte Lötbrettchen habe ich noch.

Sobald ich dazu komme, kann ich auch mal Spannungen messen und hier posten und auch die Bauteilwerte. So maches war einfach das, was grad so da war  :angel:

Schönen Abend,
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 28.12.2019 16:55
Hallo zusammen,

ich habe eben den Lamington wieder zusammengelötet. Falls noch Interesse bestehen sollte an Details, Spannungen etc. könnte ich mal messen.

VG
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: holger s am 28.12.2019 19:48
Lieber Andreas,
ich hab mir jetzt alles noch mal durchgesehen und etwas mehr verstanden … klar – die Kondensatoren, die ich auf dem Foto sehe, sind die auf der Mini-PSU.

Spannungen messen musst Du glaube ich nicht, aber zwei-drei Details würde ich gerne noch wissen, bevor ich loslegen kann – denn ich werde das mal so nachbauen – mein Kumpel Chris ist schon ganz heiß drauf, endlich auch ein Tube Reverb zu spielen und ich habe als großer Fan dieses Geräts Lust auf die Herausforderung.

Meine Fragen – ich gehe mal den Weg der Spannungsversorgung:
– Du hast die Kontrollleuchte an 230V vor dem Trafo – da ich gerne ein typisches Fender Jewel Pilot Light nehmen würde: das kann ich doch an die 6,3V für die Röhrenheizung legen?
– Du schreibst, Du hast einen »kleinen« Ringkerntrafo genommen – ist das der »kleine« aus dem Shop (30VA)? Der hat am Ausgang 200V. Der »große« (50VA) hätte 250V. Ist der kleine richtig bzw. was wäre der Unterschied im Betrieb? Könnte der große für weniger Probleme mit Verzerrung sorgen?
– Du hast bei der PSU die Ausgänge B2 und B3 genutzt – sind die gleichwertig? Bzw. an welche Anschlüsse »B«/»C« (in Deinem Schaltplan) gehen die jeweils? Was ist der technische Hintergrund – oder muss ich mir da keine Gedanken zu machen (würde ich gerne, um was zu lernen …)
– Welcher Widerstand zwischen B2 und B3 ist das: ich kann es auf dem Foto kaum erkennen: Grau/Rot/Rot – 8,2kΩ – also der hohe Wert? Ergibt ja auch Sinn.

Danke für die Geduld; ich freue mich auf das Projekt und darauf, dass ich hier Unterstützung bekomme.

Liebe Grüße
Holger
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 29.12.2019 00:45
Hey Holger,

Zitat
– Du hast die Kontrollleuchte an 230V vor dem Trafo – da ich gerne ein typisches Fender Jewel Pilot Light nehmen würde: das kann ich doch an die 6,3V für die Röhrenheizung legen?

Klar, mit einem Birnchen für 6.3V kann das auch an die Röhrenheizung. In der Verbausituation ist es halt praktisch, weil die 240V gleich nebenan sind und es ja auch ein passenders 240V Birnchen gibt..

Zitat
– Du schreibst, Du hast einen »kleinen« Ringkerntrafo genommen – ist das der »kleine« aus dem Shop (30VA)? Der hat am Ausgang 200V. Der »große« (50VA) hätte 250V. Ist der kleine richtig bzw. was wäre der Unterschied im Betrieb? Könnte der große für weniger Probleme mit Verzerrung sorgen?

Das ist ein guter Punkt. Ich hab den 30VA. Die original Lamington Schaltung hat ja 240V als HT. Ich bin da auch noch nicht am Ziel und würde gerne mal die 250V Variante probieren. Ich würde da auch auf etwas satteren Hall und etwas mehr Headroom hoffen.

Zitat
– Du hast bei der PSU die Ausgänge B2 und B3 genutzt – sind die gleichwertig? Bzw. an welche Anschlüsse »B«/»C« (in Deinem Schaltplan) gehen die jeweils? Was ist der technische Hintergrund – oder muss ich mir da keine Gedanken zu machen (würde ich gerne, um was zu lernen …)

Der original Schaltplan hat ebenfalls HT1 und HT2. Der Unterschied ist die Spannung und die Siebung. HT1 hat eine höhere Spannung, aber eine geringere Siebung. Für die empfindlicheren Sachen also HT2. Im konkreten Fall nicht so arg wichtig, bei einem komplexeren Amp mit bspw. PP Endstufe, LTP PI, Reverb Driver und Vorstufe gilt es, einen optimalen Kompromiss zwischen Leistungsverteilung und Siebung zu erreichen. Ich bin da selber auch kein Experte, aber z.b. der Aufbau des Netzteils eines klassischen Fender AB763 Netzteil zeigt das ganz anschaulich.

Zitat
– Welcher Widerstand zwischen B2 und B3 ist das: ich kann es auf dem Foto kaum erkennen: Grau/Rot/Rot – 8,2kΩ – also der hohe Wert? Ergibt ja auch Sinn.

Ja, das ist (hoffentlich) ein 8,2k. Irgendwas um die 10k sollte funktionieren. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich da gerade nicht besonders akkurat gearbeitet habe. Ich habe das einfach mal so zusammendegengelt. Um das richtig gut zu machen, sollte das Netzteil die gebührende Aufmerksamkeit bekommen. Ich würde da beim nächsten Aufbau den 250V Trafo nehmen und die Siebkette entsprechend auslegen.

Ich bin auch noch am testen mit verschiedenen Hallpfannen und habe gerade die Kurze und die Lange mit mittlerer Hallzeit. Werde wohl auch noch die Modelle mit der langen Hallzeit ausprobieren.

Viele Grüße
Andreas


Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 29.12.2019 13:43
Hi,

ich muss mich korrigieren:

Zitat
– Du schreibst, Du hast einen »kleinen« Ringkerntrafo genommen – ist das der »kleine« aus dem Shop (30VA)? Der hat am Ausgang 200V. Der »große« (50VA) hätte 250V. Ist der kleine richtig bzw. was wäre der Unterschied im Betrieb? Könnte der große für weniger Probleme mit Verzerrung sorgen?

Eben habe ich nachgemessen, ich habe mit dem 30VA Ringkern und der Brückengleichrichtung der PSU an B2 277V und an B3 263V, das sollte in Sachen Leistung und Headroom reichen.

Eben habe ich noch die Tone-Regelung aus der Fender 6G15 Schaltung eingebaut, ist ein Zugewinn. Ausserdem den Clean-Zweig nach der Entnahme an der Kathode mit 0,1uF gegen den Mix-Poti entkoppelt. Der hat immer ein wenig gekratzt wegen DC.

VG
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: Laurent am 29.12.2019 14:15
Hallo Andreas

Interessantes Projekt!  :topjob:
 Hatte ich irgendwie übersehen...
Das Projekt schreibe ich mir mal auf meiner (langen) Liste.

Gruß
Laurent
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: holger s am 29.12.2019 16:42
Eben habe ich noch die Tone-Regelung aus der Fender 6G15 Schaltung eingebaut, ist ein Zugewinn. Ausserdem den Clean-Zweig nach der Entnahme an der Kathode mit 0,1uF gegen den Mix-Poti entkoppelt. Der hat immer ein wenig gekratzt wegen DC.
Ich bin etwas verwirrt: ich hab mir gerade Deinen weiter vorne gezeigten Schalplan angesehen – da ist doch die Tonregelung bis auf den andere Wert des Kondensators gegen Masse schon drin. Und auch der Kathoden-Kondensator im Dry-Zweig.

Liebe Grüße
Holger
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 29.12.2019 21:22
Ja, der Plan ist ja eine Adaption der Channelroadamps-Schaltung auf die Topologie der Fender 6G15. Da steckt ja auch eine andere Treiberröhre drin. Andere Baustelle, habe ich in dieser Form nicht weiter verfolgt.
 
Meine letzten Post beziehen sich auf den Aufbau der Lamington-Reverb Schaltung. Die hat erstmal keinen Tone-Regelung und der dry Zweig geht direkt an den Mix.

Ist alles gerade work in progress und noch nicht wasserdicht. Heute Nachmittag habe ich ein paar Strippen gekürzt und "sauber" verlegt: plötzlich hatte ich einen prima Chaoszillator, wo vorher eine funktionierende Schaltung war >:(
Mal sehen wie es weitergeht....

Viele Grüße
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: holger s am 29.12.2019 22:51
Ah … ja – ich hätte das mal etwas sorgfältiger lesen sollen, dass es zwei verschiedene Baustellen sind; hier überkreuzen sich verschiedene Inspirationen.

Wegen Deines überzeugenden Videos mit der Grant-Will-Lamington-Schaltung werde ich das wohl als Start-Projekt nehmen. Irgendwo muss man ja anfangen …

Die 6G15-Ton-Regelung ginge dann mitsamt der beiden Kondensatoren 100nF – 50k Tonepot – 10nF zwischen Röhrenanode und dem 22nF C5 in der Lamington-Schaltung?

Danke und liebe Grüße
Holger
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: holger s am 29.12.2019 23:01
Nachtragsfrage:

Hast Du den 0,1µF-Kondensator an der Kathode zusätzlich zu dem Lamington-Schaltplan gezeigten nach dem Mixer geschalteten 0,1µF-Kondensator eingebaut?

Danke für die Geduld …
Holger
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 30.12.2019 07:06
Moin,

ja, genau. Ich werde haute aber die Tone Regelung nochmal entfernen und erstmal meine Leitungsverlegung neu machen, aufgrund der aufgetretenen Oszillationen.

VG
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 30.12.2019 19:04
Update:

Der Oszillator war schnell entschärft: Ich hatte mich erinnert mal hier irgendwo gelesen zu haben, dass die kleinen Pentoden gerne mal schwingen und ein Gitteranlaufwiderstand Abhilfe schafft. Bingo. 10k direkt am Röhrensockel und Ruhe ist.

Dann bin ich mit der Tone-Regelung fast wahnsinnig geworden: Ohne ging alles, aber ich wollte Partout die Möglichkeit, ein wenig die Schärfe rausdrehen zu können. Sobald ich sie reingelötet habe gibt es eine Weile, dann Knistern und Hall weg. War am Ende ein kleines Jumper-Kabel mit einem Wackelt drin. Habe es mit der Chopstick-Methode gefunden.

Jetzt geht alles wie es soll. Ich hoffe in den nächsten Tagen den Schaltplan gezeichnet zu bekommen.

Schönen Abend,
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: Laurent am 30.12.2019 19:12
Hallo Andreas,

Ja, die Erfahrung mit der EF80 und der Widerling am Sockel habe ich auch erfahren... Ist nun zum Standard bei mir geworden.

Schön, dass es läuft. Bin auf dem aktuellen Schaltplan gespannt. Das Ding muss ich definitiv demnächst bauen.
Viel Spaß mit dem Gerät.

Gruß
Laurent
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: holger s am 30.12.2019 22:11
Lieber Andreas,

ich freu mich schon auf Dein Schaltplan-Update. Solche Kleinigkeiten wie »10k an den Röhrensockel« sind für mich Anfänger natürlich erstmal … äh … was zum lernen.

Irgendwo muss man ja anfangen – nur bevor hier jemand kommt und sagt, ich soll die Finger von Röhrenverstärkern lassen. Ich baue ja als erstes Projekt keinen Bandmaster Reverb. Mit Citroëns Hydropneumatik habe ich es auch auf die Reihe bekommen … learning by doing.

Im Januar und Februar bin ich beruflich noch so eingespannt, dass ich die Zeit gut mit Lektüre und Recherche zum Lamington-Projekt verbringen kann; vielleicht schon erste Teile bestelle … danach werden wir uns mal an den ersten Prototypen wagen.

Liebe Grüße
Holger
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 30.12.2019 22:47
Hi Holger,

klar, irgendwo anfangen muss man mal! Egel ob Lamington oder Bandmaster: Arbeitssicherheit (und dazu gehört Grundlagenwissen) ist das oberste Gebot. Aber da bist Du ja hier im Forum mit Informationen nicht unterversorgt. Aber wem sag ich das....

Ich versuche das Projekt hier einigermaßen gut zu dokumentieren. Vielleicht kommt ja noch der ein oder andere Verbesserungsvorschlag.

VG
Andreas

Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: holger s am 31.12.2019 00:53
Und um noch mehr Entspannung rein zu bringen – ich hab ja die »Anfänger-Warnungen« als Reaktion auf »Anfänger-Fragen« in all den anderen Threads gelesen – ich bin Projektleiter in einer Event-Agentur und weiß daher, dass saubere Abläufe und Sicherheit neben Kreativität und Experimentierbereitschaft sehr sehr wichtig sind …
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: holger s am 31.12.2019 01:46
Und wo baue ich die jetzt ein?
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: soderstrom am 31.12.2019 13:44
Update:

Der Oszillator war schnell entschärft: Ich hatte mich erinnert mal hier irgendwo gelesen zu haben, dass die kleinen Pentoden gerne mal schwingen und ein Gitteranlaufwiderstand Abhilfe schafft. Bingo. 10k direkt am Röhrensockel und Ruhe ist.

Ja, dieser Typ von Pentoden ist recht steil, ein Bleeder Widerstand bringt Vorteile.

Danke für die fortlaufende Dokumentation.

Kommst du mit dem Lamington Reverb an die 6G15 Schaltung ran, was den "Drip" angeht?
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 31.12.2019 14:00
Hi,

ich bin gerade dabei, das ganze mit einem kleinen Video zu dokumentieren, dann kannst du Dir selbst einen Eindruck verschaffen.
Kommt im neuen Jahr  ;)

VG
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: soderstrom am 31.12.2019 14:38
Cool, freut mich  :topjob:
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 1.01.2020 18:15
Es gibt immer wieder lustige Überraschungen:
Als ich das Kistchen dann zusammengeschraubt hatte und das erste Mal anschaltete, hatte ich ziemlich Brummeinstreuungen. Ich war aber seelisch darauf vorbereitet, kannte das von anderen Projekten: Irgendwas streut in den Abnehmer in der Hallpfanne, was sich durch eine andere Einbaulage der Pfanne meist lösen lässt. Auch in diesem Fall. Mit etwas Herumprobieren habe ich nun eine absolut brummfreie Einbaulage gefunden.  ;D

Ich habe das mal fotografisch dokumentiert und wünsche Euch damit einen heitern Start in's neue Jahr!
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: soderstrom am 2.01.2020 06:42
Mit etwas Herumprobieren habe ich nun eine absolut brummfreie Einbaulage gefunden.  ;D

 ;D Realität vs Plan
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 5.01.2020 13:08
So, habe jetzt fertig mit basteln. :) Hier nun der abschließende Stand des Experiments:

Ich bin nun wieder, bis auf ein paar Details, bei der "originalen" Lamington Schaltung gelandet:
https://www.valveheaven.com/2016/10/the-lamington-reverb-an-easy-to-build-valve-reverb-unit/ (https://www.valveheaven.com/2016/10/the-lamington-reverb-an-easy-to-build-valve-reverb-unit/)

Hier die Änderungen:
Die EF80 hat einen 10k Gitteranlaufwiderstand bekommen um Oszillationen zu verhindern und ich habe die Röhre etwas anders abgestimmt, um etwas mehr Headroom zu bekommen: Kathoden-R (R4) 1k, Screen-R (R6) 22k und als Bias-R (R5) 330 Ohm. Damit läuft die EF80 mit folgenden Parametern: HT 273V, Va@Bias 203V, Vbias 3V, Vg2 230V.

Am Klang der Schaltung ändert das aber so gut wie nichts. Die Kiste klingt immer noch so, wie in dem Video, das ich schonmal gepostet hatte: https://youtu.be/HWlHYcYR6J0 (https://youtu.be/HWlHYcYR6J0).
Ich muss noch erwähnen, dass im Lamington-Reverb im Video ein Tank mit mittlerer Hallzeit steckt, im Fender-Reverb einer mit langer.
Der Lamington geht bei höheren Dwell Einstellungen schneller in die Verzerrung als der Fender. Psycho-Horror-Trash  :devil:

Alle anderen Sachen (Klangregelung, Kathoden-C an der Aufholstufe, Koppel-C nach dem Kathodenfolger) sind wieder rausgeflogen, da nicht wirklich nötig.

Bezgl. Einstreuungen habe ich ja bereits ein aufschlussreiches Bild gepostet. Jetzt ist die Pfanne aber wieder innerhalb des Gehäuses. Das fängt leider ein bisschen höherfrequentes Brummgefritzel ein. Ich würde für einen professionellen Neuaufbau ein anderes Chassis für die Schaltung nehmen. Da die ganze Einheit ja sowieso mind. so breit wie die Hallpfanne wird, kann man auch ein ebenso breites, umseitig geschlossenes Chassis verwenden. Damit kann mann noch mehr Abstand zwischen Streuquellen und Pfannenausgang erzielen. Ausserdem würde ich das Netzteil samt Trafo so konzipieren, dass man es einfach in verschiedenen Lagen verbauen kann, um da flexibel zu sein.

Ich habe noch die Schaltungsmasse zum Gehäuse entkoppelt. Das hat zwar einen vorhandenen, minimalen Allgemeinbrumm entfernt, aber an der Einstreuungsthematik nichts geändert. Wie auch.

Anbei noch ein paar Bildchen vom letzten Stand.

Viele Grüße und ein glühendes 2020,
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 5.01.2020 13:52
Nachtrag:
Ich hatte zwischendurch immer wieder das Phänomen, dass der Reverb Anteil plötzlich wegbrach, dann wieder kam, dann plötzlich krisselte es beim Ein- und Ausschalten wie Tier...
Ursache war das Mix-Poti, ein neues Alpha-Poti. Das hat an einem Eingang einfach einen Wackler. Wenn man mit nem Chopstick draufdrückt geht es eine Weile, dann verabschiedet es sich zu einem nicht nachvollziehbaren Zeitpunkt.

Hm..
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: silverface am 5.01.2020 14:06
Hi Andreas,

noch drei Tupfer Senf von meiner Seite. Wäre doch schade, wenn das schöne Projekt nicht perfekt hinzukriegen wäre!
- Abschirmbecher für die Doppeltriode
- den Halltank auf der Unterseite mit Eisenblech abdecken
- die die Kabel zum Tank so kurz wie möglich halten, vielleicht welche mit besserer Schirmung verwenden

mit halligen Grüßen
Gernot
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: holger s am 5.01.2020 16:56
Lieber Andreas,

vielen Dank für die Updates – dann kann es ja bald losgehen … obwohl ich wohl erst Februar/März wieder so richtig Zeit haben werde.

Wie immer noch ein paar kleine Fragen …
– Ich kann auf dem Foto den Gitteranlaufwiderstand der EF80 nirgends entdecken. Wie würde der eingefügt werden? Zwischen Pin 2 (Steuergitter) und Masse?
– Wozu sind die beiden Widerstände die von den Heizungsanschlüssen der EF80 auf Masse (?) gehen und welchen Wert haben die?

Ich werde mir mit unbeschaltetem Chassis und Reverb-Pfanne erst mal – wie ich es auch bei meinem Effektgeräte-Koffer-Projekt gemacht habe, ein Modell bauen um gute Gehäusedimensionen auszuprobieren – auch als Vorsorge für etwaige Brumm-Einstreuungs-Probleme.

Liebe Grüße
Holger
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: soderstrom am 5.01.2020 17:26
Eine Zwischendecke direkt über der Hallfeder einziehen und diese mit Mumetall abschirmen wäre noch ein Versuch wert. (oder den Trafo direkt abschirmen)

Kann leider nicht extern verlinken, einfach mal nach Mumetall googeln,  in der Bucht gibt es einen laufenden Meter, 5cm breit unter 20€.
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 5.01.2020 21:13
n'Abend,

danke für das Interesse!

- Abschirmbecher für die Doppeltriode
- den Halltank auf der Unterseite mit Eisenblech abdecken
- Eine Zwischendecke direkt über der Hallfeder einziehen und diese mit Mumetall abschirmen
Das wäre sicher einen Versuch wert. Trotzdem würde ich bei einem Neuaufbau versuchen, das Problem an der Wurzel zu packen.

Nachdem ich in meinen Amps ja bereits genau den Reverb habe , den ich brauche, war der Lamington-Aufbau ein Spassprojekt zum Ausprobieren und Kennenlernen. Jetzt sind die Ferien auch vorbei und ich bin hinreichend zufrieden. Als Reverb für den Proberaum, wenn mal einer unserer Helden nur mit leichtem Gepäck anreist, passt das allemal.

- die die Kabel zum Tank so kurz wie möglich halten, vielleicht welche mit besserer Schirmung verwenden
Mit dem Anschlusskabel habe ich ausgiebig experimentiert. Das kenne ich zwar auch als Ursache, ist aber in diesem Fall nicht nennenswert beteiligt. Habe wohl ein gut geschirmtes Exemplar hier im Shop erworben  :)

– Ich kann auf dem Foto den Gitteranlaufwiderstand der EF80 nirgends entdecken. Wie würde der eingefügt werden? Zwischen Pin 2 (Steuergitter) und Masse?
Der Gridstopper sitzt direkt am Röhrensockel, längs zwischen Zuleitung und Lötfahne des Steuergitters.

– Wozu sind die beiden Widerstände die von den Heizungsanschlüssen der EF80 auf Masse (?) gehen und welchen Wert haben die?
Das ist die Symmetrierung der Heizung.  Um die 100 Ohm sind da gängig.

VG
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: holger s am 5.01.2020 22:22
– Ich kann auf dem Foto den Gitteranlaufwiderstand der EF80 nirgends entdecken. Wie würde der eingefügt werden? Zwischen Pin 2 (Steuergitter) und Masse?
Der Gridstopper sitzt direkt am Röhrensockel, längs zwischen Zuleitung und Lötfahne des Steuergitters.
Aaaahhh … wieder was dazugelernt. Nach dem ich nach ausgiebiger Recherche den Unterschied zwischen Grid Stopper – Anlaufwiderstand, wie Du ihn nennst oder Gitter-Schwingschutzwiderstand, wie er anderswo heißt und Gitter-Ableitwiderstand / Grid Leak Resistor und deren Verhältnis zueinander verstanden habe. Diese Übersicht hat mir sehr geholfen https://musikding.rocks/wbb/index.php/Attachment/417946-Triodenstufe-pdf/ (https://musikding.rocks/wbb/index.php/Attachment/417946-Triodenstufe-pdf/)

Was ich gelernt habe:
Wichtig ist, dass ein (hier nicht vorhandener) Grid Leak Resistor vor dem Grid Stopper liegen muss, damit dieser nicht wieder Störfrequenzen einfängt und ins Gitter einleitet. Daher soll der Grid Stopper, wie Du es gemacht hast, direkt an oder so nah wie möglich an den Röhrensockel. Ich hab in einem anderen Thread hier https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17382.15.html (https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17382.15.html) auch die elegante Lösung mit den zweikontaktigen Lötleisten gefunden. Das werde ich wohl machen, das ist mit für so ein Einsteiger-Projekt mechanisch sicherer.

Dort gab es auch den Hinweis, das die zuführende Leitung – also in diesem Fall die rote Leitung vom Dwell-Regler – besser abgeschirmt ausgeführt werden sollte … vielleicht auch ein Teil der Stör-Problematik?

Ich danke jedenfalls für die Schritt-für-Schritt-Heranführung. Wichtig ist ja auch, dass man nicht nur weiß, wie man es machen muss, sondern dass man es auch versteht.

Liebe Grüße
Holger
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 6.01.2020 07:14
Guten Morgen,

Zitat
Wichtig ist, dass ein (hier nicht vorhandener) Grid Leak Resistor vor dem Grid Stopper liegen muss, damit dieser nicht wieder Störfrequenzen einfängt und ins Gitter einleitet.
Wenn Du den Grid-Leak nach dem Grid-Stopper verbaust, entsteht ausserdem ein Spannungsteiler, der Dir einen Teil des Input-Signals vernichtet  :devil:

Zitat
Dort gab es auch den Hinweis, das die zuführende Leitung – also in diesem Fall die rote Leitung vom Dwell-Regler – besser abgeschirmt ausgeführt werden sollte … vielleicht auch ein Teil der Stör-Problematik?
Könnte vorkommen, ist bei mir eher auszuschließen, da ich die Einstreuungen auch bei zugedrehtem Dwell habe, und da liegt die Leitung ja auf Masse.

So schlimm sind die Einstreuungen ja auch nicht, wenn eine Gitarre mit Singlecoils dranhängt, sind die Einstreuungen des Amp-Trafos in den Singlecoil bedeutend stärker.

VG
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: iefes am 6.01.2020 10:01
Ich hab bei meinem Tube-Reverb Entwurf auch noch Probleme mit Nebengeräuschen bei hohen Mix-Stellungen. Die kommen bei mir ziemlich sicher aus dem Output-Transducer des Hall-Tanks. Wenn ich den nämlich abklemme, aber die Cinch-Kabel mit dem Rest der Schaltung verbunden lasse, brummt da nix mehr. Habe außerdem auch schon mehrere verschiedene Chinch-Kabel getestet. Ich verwende die kleinen TT-Chassis und Trafos die auch mit dem TT-Reverb Bausatz kommen und habe in etwa die gleiche Anordnung der Bauteile (Trafos und Tank, Tank "hängend" mit geschlossener Seite richtung Trafos zeigend), aber so richtig brummfrei wird es leider nur, wenn der Tank außerhalb des Gehäuses platziert wird. Aber das ist ähnlich unpraktisch wie die perfekte Lage das Tanks bei deinem Projekt  ;D
Ich werde auch nochmal versuchen, die Röhren mit Abschirmbechern zu versehen, bin mir aber ziemlich sicher, dass der Netztrafo das Problem ist. Eventuell beiße ich mal in den sauren Apfel und investiere in mumetall.

Edit: Hier das Thema zu meinem Projekt: https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,23632.0.html
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 6.01.2020 11:50
Hi iefes,

Bin mal gespannt, was die Abschirmbecher bringen. Wenn ich mit der Pickup-Seite der Pfanne als "Sonde" durch's Gehäuse fahre, geht von den Röhren (also eher deren Heizung) ebenfalls eine Brummspannung aus. Vielleicht schirmen die Becher dann in die andere Richtung.
Was für einen Trafo hast Du verbaut? Ebenfalls Ringkern? Ich hate schon überlegt, ob nicht ein konvertieneller Trafo günstiger wäre. Der hat zwar ein stärkeres Streufeld, aber das hat dafür eine einzige Richtung.

VG
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: iefes am 6.01.2020 12:01
Ja genau, ich hab den 30VA TT-Ringkern verbaut, der bei den Bausätzen auch dabei ist. Der Amp war eigentlich ein Lummerland Express Bausatz, den über iebäi Kleinanzeigen bekommen habe, hat also nicht 1zu1 das gleiche Layout wie das TT-Reverb und natürlich auch nicht die gleiche Schaltung. Aber der Netztrafo sollte der gleiche sein. Wenn du mit einem konventionellen Trafo mehr Erfolg haben solltest, eben wegen des gerichteten Streufeldes, dann würde ich das auch mal testen.
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 6.01.2020 12:38
Ich werde das wohl nicht extra testen, mir ist nur aufgefallen, dass ich bei bei meinen 2 Topteilen (Bandmaster- und Deluxe-Reverb Basis mit normalen Trafos), in denen es jeweils ziemlich eng zugeht, mit liegendem Reverb Tank keine Einstreuungen habe.
Meine Fender-Unit hat ebenfalls keine Einstreuungen und auch einen konventionellen Trafo.
Wäre aber sicher mal interessant, wahrscheinlich würde sogar so ein kleiner Printtrafo dafür ausreichen.

VG
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 31.03.2020 19:49
n'Abend,

hat mit dann doch keine Ruhe gelassen und ich hab beim letzten Mal den Printtrafo mitbestellt. Ist dann etwas ausgeartet, ich hab auch noch die Mini-PSU gegen ein Lötbrettchen zum Experimentieren getauscht und mit dem, was so rumlag einen Testaufbau mit einer EL844 als Treiber gemacht. Gefällt mir von allen Versuchen bisher am besten.
Details und Sound kommen im Anschluss.
Zum Streuverhalten des Printtrafos: ich habe das viel besser in Griff bekommen als mit dem Ringkern. Mit dem Ringkern musste ich eine Position für den Tank suchen, wo es nicht einstreut, jetzt ist es umgekehrt: ich muss mir Mühe geben eine Position zu finden, in der ich Einstreuungen ausmachen kann.
Er ist zwar mit einer ECC83 und der EL844 etwas über dem Limit, If geht auf 5.6V runter, aber er wird nicht warm und die Spannung ist stabil bei um die 220V, je nach Bias der EL844.
Beim Wizard gibts noch eine Schaltung mit paralleler ECC81 als Treiber, die möchte ich die Tage auch noch testen, mit dieser Röhre wäre der Trafo noch genau in der Spezifikation.

Schönen Abend
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 31.03.2020 23:16
Hier noch der aktuelle Versuchsaufbau und ein Soundfile. Ist nur schnell mit dem Telefon draufgehalten, man merkt aber hoffe ich, wo der Hase langläuft.

 :gutenacht:
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: Laurent am 1.04.2020 09:50
Hallo Andreas

Interessant!  :topjob:

Hast du an z.B. einer EL95 gedacht, anstelle der EL844? Oder gar eine 6V6. Das würde die Heizwicklung entlasten.

Gruß
Laurent
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: holger s am 1.04.2020 10:09
Toll, das Ding wird irgendwie jedes Mal besser.

Das mit dem Trafo ist eine gute Lösung; welchen genau hast Du genommen? Ich würde dann, wenn es soweit ist, auch mit so einem arbeiten. Man könnte aber weiterhin die Mini-PSU nehmen und dann an beiden Punkten 240V anlegen? Ich möchte beim ersten Versuch nicht zu viel selber aufbauen wie z.B. die Siebung.
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 1.04.2020 10:31
Hi,

ich hatte die EL844 vor allem deshalb genommen, weil ich sie rumliegen hatte. Hatte auch mal eine EF80 probiert.
Das Problem ist ein bisschen die kleine Ausgangsspannung des Printtrafos. Der kleine Ringkern, den ich vorher hatte, war da genauso. Wenn ich nur 250V zur Verfügung habe, dann haben die Treiber eine recht niedrige Spannung und einen kleinen Ansteuerbereich und zerren schnell. Klanglich war da war die EL844 noch am besten.
Am liebsten hätte ich einen Printtrafo mit 500V ;D
Man könnte natürlich 2 Stück nehmen und in Serie schalten, dann hätte man auch mehr Heizleistung. Ich habe aber gerade nur einen.

@Holger: https://www.tube-town.net/ttstore/tt-netztransformator-ei-230-200-6-3-7-va.html (https://www.tube-town.net/ttstore/tt-netztransformator-ei-230-200-6-3-7-va.html), dazu gibt es eine passende Trägerplatine. Geht natürlich auch mit der Mini-PSU, ist aber mehr, als wirklich nötig. Meine aktuelle Siebkette ist aus dem Zeug gebastelt, was gerade so da war. Ich würde das mit Neuteilen wahrscheinlich viel kleiner dimensionieren, das reicht jetzt ja fast für einen 22W Deluxe-Reverb.

Habe vorhin noch die Lösung mit der parallelen ECC81 vom Wizard getesetet. Fand ich etwas schwachbrüstig. Ist aber auch nicht hundertprozentig der richtige Tank, es wird ein F Typ empfohlen, ich habe einen E.
Alles was ich bisher mit ECC81 als Treiber getestet habe, ob mit oder ohne Transformer, war einfach mit 400V HT wesentlich überzeugender.

VG
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: soderstrom am 1.04.2020 11:03
Hier noch der aktuelle Versuchsaufbau und ein Soundfile. Ist nur schnell mit dem Telefon draufgehalten, man merkt aber hoffe ich, wo der Hase langläuft.

 :gutenacht:
Andreas

Danke für Infos, das werde ich auch mal ausprobieren  :topjob:
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: stephan61 am 1.04.2020 18:01
Hallo Andreas,
die valvewizard Schaltung 2xECC81 ohne Trafo habe ich in meinem DR Klon verbaut. Ich habe 300V HT, aber auch mit einer F Spirale klingt es dünn. Mit einer E Spirale kommt fast gar nix mehr raus.
Da klingt dein Aufbau schon ganz anders!
Das ist dann eine Überlegung wert, ob ich es auf eine EL844 umstricken könnte. Ich muss mal die Daten abchecken, ob die Versorgungen reichen.
=> Hast Du die Zuleitung zur Pfanne direkt auf die Pfanne gegeben, oder hast Du auch den Serienwiderstand drin, denn der valvewizard empfiehlt,  um die Anodenbelastung über die Frequenz zu vergleichmäßigen?

Viele Grüße Stephan
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 1.04.2020 20:28
Hi Stephan,

wenn es für die ecc81 reicht, dann dürfte es mit der EL844 auch klappen . So viel mehr zieht die auch nicht. Der DR soll ja Sag ordentlich Sag haben :devil:

Ich habe keine Serienwiderstände drin, Schaltung ist so wie oben angehängt.
Das ist aber alles zusammengeklaubt aus dem, was so da war. Nichts ist irgendwie berechnet, die Cs sind nach Gefühl/Gehör abgestimmt. Für den Koppel-C nach dem Treiber liest man riesige Werte, 470n oder 1u. Ich hab aus schnöden Platzgründen 10mal kleinere eingebaut; am Klang hat sich für meine Ohren nichts geändert.

Was allerdings echt was gebracht hat war, als ich nach dem Test mit der ecc81 wieder auf EL844 zurückgestrickt hatte, dann auch wirklich noch die Röhre umzustecken  :facepalm:

Schönen Abend,
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: iefes am 1.04.2020 21:36
Echt super, wie sich das hier entwickelt hat!  :topjob: Der Klang ist auch echt überzeugend. Vielleicht etwas höhenlastig, aber das kann auch auf die Aufnahme per Handy-Mikrofon zurück zu führen sein.
Ich frage mich derweil ob es vielleicht sogar möglich ist, die ganze Schaltung in eine Art Pedalform zu packen. Beide Röhren und Trafo nach innen gelegt und ab dafür  :guitar: Eventuell sogar die HV-Spannung mittels falschrum angeschlossenem 12V-Trafo erreichen (wie u.A. im Tube Factor). Der von dir genutzte Trafo hat ja auch nur 15mA oder sehe ich das falsch? Wenn der für die Schaltung reicht, dann sollte es mittels 12VAC-Netzteil und kleinem 12/230V Trafo doch auch gehen...? Dann hat man über die 12VAC direkt die Heizung versorgt, müsste halt ein ausreichend großes Steckernetzteil sein.
Könnte mir vorstellen, alles mit dem Federtank in ein Gehäuse zu packen, vielleicht ähnlich diesem Aufbau aus dem madbean Forum:
https://www.madbeanpedals.com/forum/index.php?topic=14282.0

Was denkt ihr? Quark oder sinnvoll?

Tolle Sache hier jedenfalls!  :)
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: stephan61 am 1.04.2020 21:55
Hi Andreas,
das hat mich jetzt inspiriert, bei meiner Schaltung den Ausgang auch mal direkt an die Spirale anzuschließen. Das bringt in Verbindung mit der F Spirale wahnsinnig viel. Dann hallt es auf einmal! Super!
Ohne Widerstand ist es schon zu viel, ich habe jetzt einen 6,8k Widerstand zwischen Röhre und Spirale eingebaut. Dann ist der Hall gut regelbar.
Also ich muss meine Aussage weiter oben korrigieren: Die Schaltung vom valvewizard mit 2×ECC81 funzt ganz gut, aber der 22k Serienwiderstand ist zu groß, auch für die F Spirale.

Viele Grüße und allzeit guten Badezimmersound!
Stephan
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 1.04.2020 22:29
@iefes: Die Höhenlastigkeit hat neben dem grässlichen Handymikro (in echt klingt das nicht schrill, sondern sparkly) zwei Ursachen: Ich hatte bis auf den verzerrten Psychosound den Tone-Regler voll aufgedreht, und ich habe die gesamte Abstimmung mit den Cs in Richtung Brillianz getrimmt. Mir ist im Vergleich zu meiner Fender Unit schon in dem Lamington-Video aufgefallen, dass die Schaltung mehr Höhen bringt. Also habe ich sie bewusst weiter in die Richtung getrimmt, um ganz bewusst einen anderen Sound als meine Fender Unit zu haben.
Die Schaltung hat ja zum Glück viele Stellschrauben.

Die Idee mit dem Pedalboard-Format würde sicher funktionieren, sorgfältige Umsetzung der Versorgung vorausgesetzt. Allerdings würde ich da dann doch eher zum Surfy Bear greifen, wenn es mit Schepperspirale sein soll, oder gleich zu ner Tretmine. Für das Geld, was man in einem Röhrenselbstbau versenkt, hat man eine ganze Palette guter Treter zur Auswahl, samt vielen Stunden Youtube Vergleichsvideos. Wenn ich nicht schon lauter selbstgestrickte Reverb-Amps hätte, würde ich das wahrscheinlich heute so machen  ;)

schönen Abend
Andreas
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: iefes am 1.04.2020 22:40
Danke für die rasche Rückmeldung! Okay, macht Sinn, dass du das Reverb eher so abgestimmt hast. Aber wenn ich das richtig sehe, kann man da ja in verschiedene Richtungen tunen.

Du hast natürlich recht, dass es in gewisser Weise sinnvoller wäre ein Reverb mit Sand aufzubauen. Wäre auf jeden Fall road-tauglicher und erschwinglicher. Also für den praktischen Einsatz auf jeden Fall die sinnvollere Alternative. Aber mit Röhren macht alles halt nochmal etwas mehr Spaß und bedeutet für manche Leute auch noch mehr Kaufanreiz. Manche Leute kaufen sich ja beispielsweise auch ein Fulltone Tube Tape Delay  ;D
Ne, aber du hast schon recht. Eventuell spinne ich die Idee mal noch weiter, aber ob ich sie wirklich umsetze bleibt mal dahin gestellt.

Eine Frage noch: Hast du die Heizspannung auch aus dem Printtrafo oder kommt die separat?
Titel: Re: transformerless reverb driver standalone unit
Beitrag von: smid am 1.04.2020 23:09
Hi,

der Printtrafo liefert 600mA Heizstrom. Da ich etwas mehr ziehe, bricht mit Vf auf 5.6V ein, reicht aber noch :-)

schönen Abend
Andreas