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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: sleen am 27.11.2006 16:16

Titel: AQY-Alternative
Beitrag von: sleen am 27.11.2006 16:16
Hallo!
Bei Conrad und Banzai gibt es ein Fotorelais namens LH1540, Datenblätter hier (http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/150000-174999/153616-da-01-en-Solid-State-Relay_LH1540-AT.pdf) und hier (http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/99701/VISAY/LH1540AT.html). Wäre das nicht auch wie die AQYs gut als LDR-Ersatz zu gebrauchen? R_on=25R max; R_off=500M min; verträgt 350V. Sieht doch gut aus, oder hab ich was übersehen? Ist noch etwas günstiger als der AQY.
Gruß,
Nils
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: extrem-harter-bass am 27.11.2006 16:26
Moin,
Temperatur ist vielleicht etwas problematisch...oder?
Gruzz, Arno
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: Tube_S_Cream am 27.11.2006 18:02
Es sei noch angemerkt, daß PhotoMos-Relais nicht unbedingt verzerrungsfrei arbeiten. Für Hifi sind sie nicht zu gebrauchen, weil immer noch Klirrfaktoren um die 0,3% haben. Ich habe sie selbst noch nicht ausprobiert. Sofern sich die Distortion auf leichte Nichtlinearitäten bezieht, kann es für einen Guitar-Amp egal sein. Schlimm wird es nur, wenn es ein Klirr ist, der bei sehr kleinen Signalpegeln umso deutlicher wird (hässliches Beispiel z.B. Wave-Aufnahmen mit 8bit Auflösung).
Mit Hochvolt AQYs habe ich noch nicht gearbeitet, wohl aber bei uns in der Firma mit den Dickstrom-Typen, womit wir 24V, 2A AC/DC schalten können.

Insofern bin ich hier auch auf das Ergebnis neugierig!

10% Harmonic Distortion können noch geil klingen (siehe Röhre) und 0,1% Intermodulationsverzerrungen können sich widerlich anhören.

Gruß

Tube_S_Cream
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: Hannes am 27.11.2006 18:31
Hi Arno!

Wieso? Bis maximal 85°C ist erlaubt, man muss es ja nicht direkt neben die Endstufenröhrenfassungen setzen ;).

Ansonsten sieht's aber gut aus!

Alternativ könnte man bei ---- (http://www.----.de/) noch das Sharp S26MD02 (http://www.ortodoxism.ro/datasheets/Sharp/mXtzyyt.pdf) benutzen - für nur 1,45€.

Grüße,
Hannes
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: extrem-harter-bass am 27.11.2006 20:06
Hi Hannes,
ich hab mir nur da mal diese Temeratur-Kennlinien angeschaut... :-\
Da verändern sich ein paar Ströme wenn das Teil zu muggelig wird...
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: Stephan G. am 28.11.2006 12:40
Hi, Arno!

Welche Ströme willst Du denn schalten, um das Ding aufzuwärmen?

Vergesst nicht: Das Ding ist ein Schalter! Kennlinien mit waghalsigen O.A. (Operation Areas) helfen nicht sonderlich viel...

Ich hab mit Photomos NUR gute Erfahrungen gemacht ...

PLAY LOUD!!  :guitar:
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: sleen am 28.11.2006 15:31
Hallo!
Na, hier ist ja was los...  :bier:
Ich benutze die Fototeile nur zum Stummschalten (sonst Finder-Releis), da wirds der 1540 schon tun... Was haltet ihr denn von dem Sharp, den Hanno vorgeschlagen hat? Ist ja kein Foto-Teil, ich schnall aber nicht so recht was es wirklich ist; ich würde dem Ding mißtrauen. Ist der zum muten auch geeignet?
Gruß,
Nils
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: Hannes am 28.11.2006 15:52
Hi zusammen!

In den Sharp Teilen ist ja ein "Zero-cross circuit" integriert, der hoffentlich dafür sorgt, dass keine Verzerrungen im Nulldurchgang auftreten.
Zum Stummschalten reicht eigentlich jeder x-beliebige Transistor/FET, der soll ja nur das Signal nach Masse kurzschließen und ansonsten hochohmig sein.

Grüße,
Hannes
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: sleen am 28.11.2006 15:55
Hi!
Wenn ich mit nem Transistor kurzschließe hab ich doch an der Stelle die Schaltmasse mit der Signalmasse verbunden, was man doch eigentllich vermeiden will. Oder sehe ich das falsch?
Gruß,
Nils
edit: Äh, Blödsinn, sorry. Die Massen liegen am Gehäuse ja ohnehin zusammen. Dann muss man da aber beachten, dass man nen FET nimmt, der keine Schutzdiode hat, der J174 (http://www.fairchildsemi.com/ds/J1/J174.pdf) sollte da gehen, oder?
Nochmalgruß
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: Masterkraft0r am 28.11.2006 18:00
hallo ihr

ìch kenn mich ja leider ned so gut aus
das heißt bitte seid mir ned böse wenn ich blödsinn schreib
aber für mich schauen die maximum ratings vor allem die maximal spannungen doch etwas dürftig aus...

benni
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: Stephan G. am 28.11.2006 21:52
Hi, Folks!

Um Signale in Röhrenamps zu schalten, reichen sogar um die 100 V völlig aus...

Will man natürlich an die Anodenspannungen gehen, sollte man besser was "hochvoltigeres" nehmen ...  :o

Die Idee mit den Triacs/Thyristoren sollte man am Besten ganz schnell wieder verbuddeln - "unlinearer" und ungeeigneter geht ja wohl kaum noch ...  :'(  (Stichwort: Triggerstrom...)


PLAY LOUD!!  :guitar:
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: Chryz am 28.11.2006 22:58
Moin,
also den Anodenstrom direkt muss man wohl weniger schaltern, aber die Schaltstellen sitzen ja nicht immer hinter einem Koppel-C. Beim Recto-Plan dürften da schon gelegentlich etwas unter 200V anliegen. Und da sind 100V dann etwas wenig.

Ich hab im Moment noch die Selbstbau LDRs drin. Und für den FX Loop mal das hier verwendet.
http://www.----.de/?SID=20zI9YjawQARQAAGClHRM847aaa2a0be595bd0f9f66e4fe27586d;ACTION=3;LA=4;GROUP=C31;GROUPID=3291;ARTICLE=27651;START=0;SORT=-artnr;OFFSET=1000

Geht halt auch nur bis 200VDC und ist etwas mühsam zu verarbeiten.

Können diejenigen, die schon mit den AQY's arbeiten mal posten, welche sie genau genommen haben, und welche Erfahrungen sie damit gemacht haben? Ich bin mir nämlich auch noch unschlüssig, wofür ich mich entscheiden soll.

mfg

Chryz
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: mac-alex_2003 am 29.11.2006 06:55
Morgen allerseits!

ich setz sowohl fürs muten als auch nahezu überall fürs Signal schalten AQY210EH ein.
Meinen Ohren nach höre ich keinen Unterschied zwischen Drahtbrücke und AQY. Ich bekomm auch mit
dem Sand im Getriebe eine brutal schnelle Ansprache hin, Klangveränderungen sind nicht da. Der Preis hält
sich mit 3,40 EUR rum in Grenzen, zumindest im Vergleich zu den Teilen, die im SLO drin sind (waren glaub ich so 7-8 EUR rum).

Nachteil: Sind wirklch kleine ICs, daher net so prickelnd zu verarbeiten. Und sie sind sauempfindlich gegen zuviel Strom. Die Schutz-Rs hängen bei mir masseseitig. Ich bin nur mal mit dem Massepin des eingesteckten AQYs am Gehäuse verbeigestreift und putt war er. Seitdem hab ich immer eine Reserve ...

Viele Grüße, Marc
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: Stephan G. am 29.11.2006 09:04
Hi, Folks!

Ich würde die NF-Signale IMMER ohne DC schalten - sprich: mit C entkoppelt.

Alles andere wirkt nur Lebensdauerverkürzend!

PLAY LOUD!!  :guitar:
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: Chryz am 29.12.2006 16:13
Moin,
meine bestellten AQY210 sind jetzt angekommen. Hat jemand schon Erfahrung beim Verbauen in PTP Amps/Lötleisten? Die Pins sind ja wirklich extra-dünn. Beim IC Sockel sind die Beinchen ja auch nicht wirklich dicker. Ich hab immer Angst, dass das 0,75 Kabel den Pin abreisst. Wäre es eine Alternative den AQY auf ein Stück Lochraster zu löten? Da könnte man zumindest das Kabel über 1-2 Lötaugen fixieren. Schrumpfschlauch ist natürlich in jedem Fall obligatorisch.  :police:

Und noch eine Frage zur Beschaltung:
@Mac-Alex: Warum hängen die R's bei dir Masseseitig?
Hast du zwischen Pin 1+2 eine Diode verschaltet? Wenn ich das richtig verstanden habe, bräuchte ich dir nur, wenn eine Wechselspannung/Restwelligkeit anliegt??? Kann ich die bei stabilisierter Spannung weglassen?
Die Vorwiderstände hab ich jetzt zunächst für 5-6mA dimensioniert. Das sollte doch reichen, oder?

mfg

Chryz
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: mac-alex_2003 am 29.12.2006 18:04
Hallo Chryz,

hab ich das mal wo geschrieben, dass ich die Rs an Masse hab?  ??? Stimmt aber  ;D ;D ;D

Ich schalte bei mir sämtliche Schalter etc. alles masseseitig. D.h. VCC liegt immer an allen Schaltern an, lediglich die Masse wird zugeschaltet. Wo der R hängt ist dem AQY aber egal, für mich ist es nur einfacher das auf der Masse-Seite zu machen, da ich dann eine einzige Bahn an alle ICs und Taster etc. führen muss.

Wieso willst Du zwischen Pin1 und 2 eine Diode schalten? Wenn Du mit sauberem DC arbeitest hast Du kein Problem.

Forward-Voltage ist 1,14V. Bei 5V VCC setz ich 270 Ohm ein. Das macht dann ca. 14mA bei max. zulässigen 50mA.
10mA sollten es schon sein, die Turn-On-Time liegt dann bei kleiner 0,5ms. Bei 5mA liegst Du schon bei > 1,5 ms.

Die Beinchen würde ich auf keinen Fall direkt an die Kabel löten, sondern die AQYs auf ein kleines Plättchen setzen und dann von dort mit den Kabeln oder Drähten weg.

Viele Grüße, Marc
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: Chryz am 29.12.2006 18:25
Hey Mac-Alex,
danke für die schnelle Antwort. Das mit der Masseseite steht ein paar Beiträge weiter oben  ;D
Dann werd ich wohl mal die Lochraster-Variante ausprobieren und meine R's neu berechnen   :)
mfg

Chryz
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: Rockopa58 am 2.01.2007 11:34
Hallo Leute,

auch ich habe sehr gute erfahrungen mit den AQY210 gemacht. Also frei verdrahten sollte man sie nicht. Ich hatte mal son Ding mit Pattex auf ein Katoden-C geklebt, um damit nen Fat-boost zu realiasieren. Das ging zwar, hat aber nicht lange gehalten. Bin beim Messen dann mal an die Zuleitung gekommen und habe da wohl etwas viel Zug gehabt. Bing.... ab war das Beinchen.
Inzwischen habe ich die alle auf kleine Subplatinen (Lochraster) gesetzt. Auch ich rechne mit 10mA bei 1,14V. Habe die auch schon mit 8 oder 20mA betrieben aber keinen Unterschied bemerkt. Deshalb mache ich das jetzt immer mit 10mA (rechnet sich ja auch einfacher  ;D). Auch ich habe davon zwei im Signalweg. Ich kann da keine Klangbeeinflussung heraushören!!! Und Schaltknaks oder fadding gehören somit in die Geschichtsbücher  ;) ;D.

Gruß
Peter
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: mac-alex_2003 am 2.01.2007 11:42
In meinem Top hab ich glaub 14 Stück davon drin.
Ergebnis: Sie bringen den wahren Sound  ;D Bischen Voodoo muss doch sein  :devil:
Und: Wie bei Peter absolut keine Schaltknackse zu hören.

Grüße, Marc
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: Stephan G. am 2.01.2007 12:20
Hi, Folks!

Bei den AQV257, die ich verwende, stelle ich den "Vorwärtsstrom" auf ca. 1 mA ein. Damit kann ich sicher schalten. "Hörbar" ist kein Unterschied zu einem höheren Strom auszumachen - weshalb dann mehr verbraten?
Zudem kann ich 1 mA pro Schalterchen wesentlich besser abzwacken - bei über 30 Stück im Amp ...  ;D

PLAY LOUD!!  :guitar:
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: Chryz am 3.01.2007 14:55
Hey Stephan,
in welchem Amp hast du denn über 30AQY's drin??? Da ist die Schalterei ja teurer als der ganze restliche Amp! :o
Ich werd jetzt übrigens mit 5mA fahren und 1K Vorwiderstände einsetzen. Muss allerdings noch die Lochrasterteile zusägen und dann bin ich mal gespannt auf das Ergebnis.
mfg

Chryz
Titel: Re: AQY-Alternative
Beitrag von: Andy am 3.01.2007 17:15
... da wird wohl u.a. die Anzahl der Röhren minimiert sein und je nach Kanal die Außenbeschaltung variiert  ;)   (reine Vermutung, vielleicht sind ja auch 27 der Teile für die Knight-Rider-Innenbeleuchtung vorgesehen...)

Gruß

Andy