Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Peavey => Thema gestartet von: NoiseZone am 9.08.2011 16:33

Titel: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: NoiseZone am 9.08.2011 16:33
Mahlzeit.

Mein Ultra macht Probleme, Aussetzer, manchmal komischer Transenklang, Lautstärkeschwankungen.

Da die Probleme nicht immer, aber immer öfter auftretet, versuch ich es mal auf eigene Faust.

Amp ist schon offen und hab auch schon folgende evtl. Ursachen behoben:

(http://dl.dropbox.com/u/35754713/peaveymod.jpg)

Impedanzwahlschalter oxidiert, aufgemacht und sauber gemacht.
Kabelstecker vom Tight/Medium/Loose Schalter (so eine Art Precence), war mir zu locker, neue Stecker gemacht.

Ansonsten kann ich nichts finden, Lötpunkte alle überprüft, nachgelötet.

Da die Potis (der Amp ist fast 20 Jahre alt), alle schon kratzen, dachte ich, tausch die alle gleich noch aus...

Problem, die Potis haben so eine art Halteblech:

So etwa:

(http://www.tube-town.net/ttstore/images/product_images/original_images/323_0.jpg)

13 Stück, sozusagen.

Was nun ?

Neue Potis kaufen und ewig rumlöten ?

Oder Kontaktspray benutzen... ?

Lg Noisezone
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: Chryz am 9.08.2011 17:19
Moin,
es gab gerade ein Thema zum deoxidieren von Potis. War von Acy, musst du mal hier suchen....

Ansonsten habe ich gute Erfahrungen mit dem Support von Peavy gemacht. Einfach mal anrufen/anmailen und nach den Potis fragen. Vielleicht kannst du die ja nachbestellen.

Wegen der Aussetzer: Da sind ziemlich viele Pfostenstecker im Amp. Kontrollier doch mal die Kontakte, ob es da irgendwo Probleme gibt. Ansonsten sind nach 20 Jahren evtl. auch mal die Elkos im Netzteil fällig?!?
Wie sieht es mit den Kontakten der Röhrenstifte / -fassungen aus?

mfg

Chryz
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: NoiseZone am 9.08.2011 18:01
Hi Chryz.

Kontakte hab ich alle gecheckt, Pfostenstecker, Kontakte Röhrenstifte alles ok.

Elkos im Netzteil, was meinst du damit,in den Trafos, kann man die auf machen ?
Bin nicht so der Experte, kann nur löten und gucken und bisl messen  :-\

Wegen den Potis, da versuche ich erstmal mit Kontaktspray und evtl. kommen dann doch neue rein.

Lg Nz

Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: Chryz am 9.08.2011 18:15
Moin,
Elko = Elektrolytkondensatoren. Sie sitzen auf der Platine und haben mit dem Trafo selbst nichts zu tun. Sie dienen der Siebung der Versorgungsspannung. Den Trafo selbst musst du gar nicht aufmachen.

Da dir das (noch) kein Begriff ist, solltest du den Tausch ggf. lieber von einem Techniker machen lassen. Ansonsten auf jeden Fall vorher gründlich einlesen und informieren! Du hantierst hier mit lebensgefährlicher Hochspannung!!! Try and error kann hier böse enden...

Bevor du irgendetwas am Amp machst / reinigst, solltest du grundsätzlich immer prüfen (=messen), ob die Elkos entladen sind und keine Hochspannung anliegt! Hilfreich ist es immer ein zweites Multimeter an der Hochspannung zu haben, dann siehst du sofort, wie der Status ist.
mfg

Chryz
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: NoiseZone am 9.08.2011 18:33
Ja ich weiß :-)

War nur verwirrt wegen Netzteil-Elkos...

Der Amp ist aber völlig entladen, an Bauteilen mach ich eh nichts, da fehlt mir (noch) das Fachwissen, aber Wackelkontakte und Lötarbeiten sind kein Problem für mich.


Lg Nz


Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: Manfred am 9.08.2011 19:28
Hallo,

Zitat
Wegen den Potis, da versuche ich erstmal mit Kontaktspray und evtl. kommen dann doch neue rein.

Mit einem Standard-0815-Kontaktspray kann der Schuß nach hinten los gehen,
denn diese lösen unter Umständen Potiteile und greifen die Gleitschicht des Widerstandsbelags an.
Ganz hart trifft es  Potentiometer mit einer Widerstandsschicht aus Leitplastik.
Ich habe so ein Opfer, allerdings waren das Kohleschichtpotentiometer.
Ich hatte vor Jahren einen Reußenzehnpreamp gebraucht gekauft,
da liefen die Potis noch aus, so hatte der Vorbesitzer diese mit Kontaktspray vollgepumpt. >:D
Sie waren alle zerstört. >:(
Auch der Versuch die Potis mit Alkohol, noch schlimmer mit Aceton, zu reinigen kann für diese zerstören.
Beides löst Kunststoff und Schicht.
Ich benutze die "Caig Deoxit" Produkte, die sind zwar gut teuer, aber sehr gut
und kommen daher in professionellen Audioeinrichtung zu Anwendung.
Ich benutze DeoxiT Shield S5 d.h 5% Lösung zur Reinigung
und dann einen klein wenig Deoxit FaderLube F100 d.h. 100% damits wieder flutscht.
Letzters gibt es auch als Tinktur, für da wo man gut hinkommt.
Sehr sparsam, man braucht nur sehr wenig.
Besser mehr ausgeben als Potis ruinieren. ;)
Mancher totgeglaubte Poti lebte wieder!

Gruß
Manfred

   
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: NoiseZone am 9.08.2011 19:37
Also erstmal danke an alle.

Amp ist wieder zusammengebaut und geht  :)

Potikratzen ist absolut weg, habe auch nur sehr wenig genommen und fein säuberlich abgewischt.

Ob die Fehler durch den oxidierten Impedanzschalter kamen wird sich noch raus stellen, muss testen und testen ;)

Aber ein Problem habe ich noch.

Und zwar bräuchte ich eine neue Hallspirale, die alte ist längtst verkauft, war kaputt.
Nun hab ich auch nichtmehr diesen 4-fach Pfostenanschlußstecker, und weiß auch nicht welche Hallspirale da in Frage kommen würde...


Lg Noisezone
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: Chryz am 9.08.2011 21:45
Moin,
ich kann mich nur wiederholen: ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Peavy Support gemacht....  ;)
Vielleicht einfach mal anrufen und höflich nach einem Schaltplan / Ersatzteilen fragen.
mfg

Chryz
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: Manfred am 9.08.2011 21:50
Hallo Noisezone

der Pfostenstecker  sagt nichts aus. Der Typ der Hallspirale hängt von der Länge, der Anzahl der Hallfedern, der Ein- und Ausgansimpedanz ab.
Auch ob Ein- oder Ausgang auf Gehäusemasse gelegt sind, da gibt es verschiedene Kombinationen,  eine von beiden oder beide oder keine.
Deshalb besser Peayey kontaktieren. Auch die Belegung der Postenstecker erfragen da die meisten Hallspiralen für den Ein- und Ausgang
Cinchbuchsen haben, da braucht man dann auch ein passendes Adapterkabel.
Zitat
ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Peavy Support gemacht....
Kann ich bestätigen.

Gruß
Manfred
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: NoiseZone am 9.08.2011 22:10
Ok danke erstmal für die Antworten.

Schaltplan gibts hier wer will:

http://dl.dropbox.com/u/35754713/peavey%20ultra.pdf (http://dl.dropbox.com/u/35754713/peavey%20ultra.pdf)

und der Anschluß vom Reverb schaut so aus:

(http://dl.dropbox.com/u/35754713/Reverbanschlu%C3%9F.jpg)


werde Peavey Support mal anmailen, meine sogar das war ein Accutronics Tank...

LG
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: NoiseZone am 15.09.2011 15:55
Hallo Leute.

Kleines update über die Fehlersuche, da das ganze quasi wieder angefangen hat...

Habe endlich die Ursache für die ständigen Aussetzer des Amps gefunden.

Im laufendem Betrieb jedes Kabel überprüft und gewackelt.

Es handelt sich definitiv um ein Flachkabel (Nummer3 auf Bild).

Ich kann quasi, wenn ich an diesem Kabel wackel ein Maschinengewehr-Effekt erzeugen. ;)

Achja ein Ersatzreverb-Tank kostet 47 €, leider ohne Kabel/Stecker.

(http://dl.dropbox.com/u/35754713/fehlerfotze.jpg)


LG Noise
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: Bierschinken am 15.09.2011 21:25
Hi,

joa, klingt so als hätte das Kabel nen Bruch; ist durchaus nicht ungewöhnlich.
Entweder so'n Flachbandkabel auftreiben oder mit Litze "hartverlöten".

Grüße,
Swen
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: NoiseZone am 7.05.2012 10:21
Update:

So, nun macht mein Peavey ganz komische Geräusche.

Hörts euch selber mal an:

http://dl.dropbox.com/u/35754713/Peaveyfurzen.mp3 (http://dl.dropbox.com/u/35754713/Peaveyfurzen.mp3)

Cleankanal geht garnimmer, Endstufe funktioniert (Seriel Return in), Röhren ale i.O.

Man hat im Crunch/Lead Kanal (Aktiver EQ) jetzt einen Synthie ;)

http://dl.dropbox.com/u/35754713/PeaveyEQflippen.mp3 (http://dl.dropbox.com/u/35754713/PeaveyEQflippen.mp3)

Ich weiss jetzt kommt ab zum Techniker, aber möchte in den Amp nichts mehr rein stecken.

Werde die Hauptplatine mal raus bauen und nach Fehlern suchen, evtl. Riss Lötstelle, Kondesatoren etc.

LG
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: NoiseZone am 24.05.2012 21:25
Problem gelöst.

Hab einfach mal alle Elkos und verdächtig ausschauende Teile getauscht und der Amp geht wieder   :guitar:

HAtte dann noch Heizspannungsausfall an V1 und V2, und es stellte sich heraus das zwei lumpige niederohmige 22Ohm FP Widerstände kaputt waren.

Jetzt kann ich zudem den Schaltplan nahezu auswendig  ^-^
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: El Martin am 25.05.2012 13:06
Morsche!

Genau richtig gemacht, Noise. Nicht aufgeben. Das ist hier kein Wegwerf-Forum.   :angel: Einen Versuch ernsthafter Fehlersuche ist nahezu jeder Amp wert.

...und notfalls wandern funktionierend geprüfte Teile in die Bastelkiste.

Ciao
Martin
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: NoiseZone am 6.06.2012 19:23
Naja zu früh gefreut...

Heute die neuen JJ Röhren für Preamp und die TTJJ6l6 5150er Powertubes reingemacht...

Der Amp geht soweit, allerdings wenn ich im Crunch/Lead Kanal hoch fahre (Volume auf max.) dann gibbet Gewitter bei der einen 6l6er in Position V5.
Der Amp hatte vorher schon ein Rotbäckchen, was aber mit den alten Röhren sogut wie kaum mehr sichtbar war, und ich dachte, wenn ich alle Elkos tausche wird er schon wieder gehen...
Was mir noch auffällt ist eine leichte Kompression im Sound allgemein..

Nunja, Preamp geht ja soweit wieder, jetzt heisst es Endstufe Fehler finden.

Weils so geil aussieht, gleichmal n Video gemacht  ;D

http://www.youtube.com/watch?v=-VeLcKAgOn4 (http://www.youtube.com/watch?v=-VeLcKAgOn4)

An den Röhren liegts nicht, untereinander getauscht, tritt nur bei V5 auf.
Ich sollte wohl mal die Gitterwiderstände checken...
Wenn ich wüsste welche das sind.

Wer will darf mal reingucken unter Ultra Power 60:

https://dl.dropbox.com/u/35754713/Ultra2.pdf (https://dl.dropbox.com/u/35754713/Ultra2.pdf)
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: NoiseZone am 6.06.2012 21:35
Also irgendwie peil ich die Pinbelegung bei Peavey nich...

Ich mess von oben direkt an den Pin´s, von unten stecken die Röhren drinn..

Also, ich gehmal von Pin1 aus der is nämlich nicht verbunden, und dann im Uhrzeigersinn Pin1 Pin2 usw.

Also, linke Röhre (die unkaputte Seite) V6:

Pin1 = 0
Pin2 = 27V
Pin3 = 0
Pin4 = 530V (Standby) 512V (On)
Pin5 = 27V
Pin6 = 530V (Standby) 512V(On)
Pin7 = 510V
Pin8 = -43V

_________

Rechte Röhre (kaputte Seite) V5:

Pin1 = 0
Pin2 = 27V
Pin3 = 0
Pin4 = siehe Pin7 oben, sind verbunden
Pin5 = 27V
Pin6 = 530V (Standby) 512V(On)
Pin7 = 510V
Pin8 = -43V

Alles mit Multi auf Gleichspannung gemessen.

Ich hab allerdings,neben der oben genannten Gleichspannung, auf den Pins, die sind miteinander verbunden, Pin 4(L) - Pin4 (R) - Pin 7(R) (L = Linke Röhre, R = rechte Röhre)
1120V Wechselspannung gemessen achselzucken
Oder ist das einfach nur ein Messfehler, weil das Multi nur jeweils bis 600V geht...
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: NoiseZone am 6.06.2012 21:55
..und das Bild noch dazu von den Messpunkten:

https://dl.dropbox.com/u/35754713/UltraPowerdraufsicht.jpg (https://dl.dropbox.com/u/35754713/UltraPowerdraufsicht.jpg)
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: Robinrockt am 6.06.2012 23:13
Hallo,

untersuche doch bitte erst einmal die V5-Fassung auf Schmauchspuren, evtl. gibt es da auch einen Überschlag -> Fassung reinigen.

Grüße,
Robin
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: NoiseZone am 7.06.2012 00:47
Man mag es kaum glauben, aber mit dem Spannungswahlschater auf 240Volt (vorher 220) geht der Amp.

Scheint ein Peavey-Export Problem gewesen zu sein.

Die Spannung viel dadurch auch auf 490V und das Rotbäckchen sowie die Blitze sind weg.

Sachen gibts....

 :gutenacht:
Titel: Re: Peavey Ultra Fehlersuche
Beitrag von: NoiseZone am 7.06.2012 14:02
Bullshit.

Heute nochmal getestet, auf 240V an der Iso-Box (GB12/8-50Watt), kam nach 15min. wieder das Rotbackenscheißndreck...

Ich habs dann fast aufgegeben, aber weil ich heute Sturmfrei habe, nochmal an der Marshallbox(2x12er 16ohm 140Watt) probiert, und unter Vollast mal abgerockt  :guitar:

Ohne Rücksicht auf Verluste passierte rein garnichts, ausser Ohrenbluten...

Dann noch den Amp auf 220V umgestellt und....wieder nichts, Amp geht und klingt affengeil...

Entweder der Eminence in der Iso-Box is kaputt, oder der Amp funktioniert nicht auf 8ohm  ???