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Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: JCM_800 am 31.12.2019 09:41

Titel: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: JCM_800 am 31.12.2019 09:41
Hallo,

habe hier einen Marshall JMP Super Bass 100W von 1971.
Dieser Amp hat irgendein Problem mit dem Bias oder vielleicht auch mehr.... aber im Moment sehe ich vor lauter Bäumen oder Bauteilen den Wald/Amp nicht mehr  ;D

Das Bias ging teilweise bis über 80mA, so das die JJ EL34 II sehr schöne rote Backen bekommen  ;D und wenn man Pech hat, ist die HT und Main Sicherung gleich mit durchbrennt. (HT: T1A / Main: T2.5A). Bias wird mit einem Messadapter gemessen.

Irgendwann ist das Bias plötzich Stabil und nach dem der Amp stark belastet wird läuft es wieder weg und fängt sich dann wieder.
Und dann funktioniert er mal wieder so wie er soll, alles bleibt es stabil und der Fehler ist nicht mehr vorhanden und das auch am nächsten Tag, gut aber auch schlecht zur Fehlersuche.  :facepalm:

Irgendwie habe ich im Moment die 1K Gitterwiderstände im Verdacht (auch wenn diese gemessen 1K haben)... Leider keine neuen zum testen da  ::)

Wenn das Bias ansteigt, bleibt die Bias Spannung konstant bei -49V, daher gehe ich von aus das am Bias Zweig alles OK ist.

Was jetzt noch hinzukommt ist ein Geräusch das ich nicht wirklich lokalisieren kann.
Das Input Signal kommt leicht verstärkt aus dem AÜ, (bei fast voll aufgedrehten AMP) es könnte aber auch es einer Röhre kommen??!  :facepalm:
Die ist mir aufgefallen da der Amp an einem Lastwiderstand hängt.
Hört sich eigentlich fast sowie in diesem Video an (ist nicht von mir)
https://youtu.be/zQXNpyp1nF4 (https://youtu.be/zQXNpyp1nF4)

So hier noch ein paar Messwerte am Röhrensockel (mit eingesteckten EL34)
Pin 3 = 503V
Pin 4 = 500V
Pin 5 = -49V
Heizspannung = 6.22V AC
Bias (wenn es stabil ist) ca. 32mA

Mir kommen die Spannungen etwas zu hoch vor, gerade an den Screens!
Laut JJ EL34 II, darf die Spannung nur max. 450V am Screen sein und 8W.
Meine Messung ergab spitzen von 20W und im Ruhezustand von 2W.

Den AÜ kann ich leider nur mit dem Multimeter messen.
Primär zu CT: 17.3 Ohm und 15.8 Ohm
Sekundär: 1.3 Ohm

Ist vielleicht doch der AÜ defekt oder liegt es einfach nur an den alten (defekten?) Gitterwiderständen?
Oder hängt doch einfach alles mit der zu hohen Spannung an den screens zusammen und es wird mir jedes Mal wieder, auch mit neuen 1K Gitterwiderständen, die EL34 zerlegen.

An dem Verstärker wurde vom Vorbesitzer schon einiges an neuen Bauteilen getauscht. Es stimmt auch alles soweit mit diesem Plan überein.

https://drtube.com/schematics/marshall/1992u.gif (https://drtube.com/schematics/marshall/1992u.gif)

Wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!  :guitar:

Gruß,
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: bluesfreak am 31.12.2019 11:32
Servus,

also die Spannungen sind schon ok, die JMPs liefen damals so hoch (ich hatte 67er und 69er hier die 500-520V hatten).
Welche Version hast Du da, hat die noch das lineare Poti für den Bias? Falls ja, das dürfte dann ggf Kontaktprobleme haben
Gibt es Bilder vom PCB?
Wie siehts mit den Steuergitterwiderständen aus, hat der 5k6 verbaut? Falls nicht dann unbedingt nachrüsten weil für mich hört es sich an als ob der Amp oszilliert und deswegen in einen Runaway geht...

Gruß
blues
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: MichaelH am 31.12.2019 11:54
Servus,

wie bluesfreak schon geschrieben hat, die Spannungen sind ok. Dass man das Input bei voll aufgedrehtem Amp leise aus dem AÜ hört ist auch normal.
Versuch mal die JJ `s nach Ausschlussverfahren zu checken. erst die beiden Inneren raus, wenn der Amp nicht stabil bleibt die wieder rein und dann die beiden Äusseren raus. Evtl. gibt es ein Problem mit dem BIAS Trimmer wie beschrieben, oder auch ein Kontaktproblem an den Fassungen. Das kannst du  mit vorsichtigem Nachbiegen checken. Die JJ`s sind bekannt dafür, dass die Stifte relativ dünn sind und an den alten Fassungen auch dadurch Probleme verursachen können. Alternativ dann Belton Fassungen einbauen.

Grüße

Michael
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: JCM_800 am 31.12.2019 11:56
Hi!

Bias Poti ist ein 25K linear, es kann sein das es vom Vorbesitzer mal getauscht wurde.
Ja, das Gefühl mit dem Kontakt Problem am Poti hatte ich schon, nachdem ich es ausgebaut hatte um zu überprüfen und beim wieder Einbau wurde es mit der Bias Stabilität etwas besser.

An eine Oszillation hatte ich auch schon gedacht (habe aber kein Ozi um es zu überprüfen)
Die 5K6 widerstände sind eingebaut!

Aber wenn ich die Spannungen mit dem Datenblatt der EL34 vergleiche + meine Messung am Screen erscheint es mir trotzdem nicht sehr gut für die el34, ob das auf Dauer gut geht mit der Spannung + die peaks von 20W.

Und das mit dem Sound aus dem AÜ bleibt auch noch seltsam.

So noch ein paar Bilder vom Innenleben.
https://www.dropbox.com/sh/oc1vv1ph402dilq/AADVqpkb0cedcpVEytSKBH3ta?dl=0 (https://www.dropbox.com/sh/oc1vv1ph402dilq/AADVqpkb0cedcpVEytSKBH3ta?dl=0)

Gruß,
Michael
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: JCM_800 am 31.12.2019 12:11
Hi!

Bias Poti ist ein 25K linear, es kann sein das es vom Vorbesitzer mal getauscht wurde.
Ja, das Gefühl mit dem Kontakt Problem am Poti hatte ich schon, nachdem ich es ausgebaut hatte um zu überprüfen und beim wieder Einbau wurde es mit der Bias Stabilität etwas besser.

An eine Oszillation hatte ich auch schon gedacht (habe aber kein Ozi um es zu überprüfen)
Die 5K6 widerstände sind eingebaut!

Aber wenn ich die Spannungen mit dem Datenblatt der EL34 vergleiche + meine Messung am Screen erscheint es mir trotzdem nicht sehr gut für die el34, ob das auf Dauer gut geht mit der Spannung + die peaks von 20W.

Und das mit dem Sound aus dem AÜ bleibt auch noch seltsam.

So noch ein paar Bilder vom Innenleben.
https://www.dropbox.com/sh/oc1vv1ph402dilq/AADVqpkb0cedcpVEytSKBH3ta?dl=0 (https://www.dropbox.com/sh/oc1vv1ph402dilq/AADVqpkb0cedcpVEytSKBH3ta?dl=0)

Gruß,
Michael

Servus,

wie bluesfreak schon geschrieben hat, die Spannungen sind ok. Dass man das Input bei voll aufgedrehtem Amp leise aus dem AÜ hört ist auch normal.
Versuch mal die JJ `s nach Ausschlussverfahren zu checken. erst die beiden Inneren raus, wenn der Amp nicht stabil bleibt die wieder rein und dann die beiden Äusseren raus. Evtl. gibt es ein Problem mit dem BIAS Trimmer wie beschrieben, oder auch ein Kontaktproblem an den Fassungen. Das kannst du  mit vorsichtigem Nachbiegen checken. Die JJ`s sind bekannt dafür, dass die Stifte relativ dünn sind und an den alten Fassungen auch dadurch Probleme verursachen können. Alternativ dann Belton Fassungen einbauen.

Grüße

Michael

Der Fehler passiert bei allen vier Sockeln, an den rechten zwei Sockeln tritt er nicht ganz so heftig auf. Aber mittlerweile sind die Röhren schon sehr in Mitleidenschaft gezogen wurden, der JJ Aufdruck hatte sich schon verfärbt.   ;D

Im Moment habe ich noch Angst es mit einem neuen Satz zu testen, da mir halt die Spannung an den screens doch etwas zu hoch vorkommt.

Gruß,
Michael

Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: cca88 am 31.12.2019 12:16
Hi!

Bias Poti ist ein 25K linear, es kann sein das es vom Vorbesitzer mal getauscht wurde.
Ja, das Gefühl mit dem Kontakt Problem am Poti hatte ich schon, nachdem ich es ausgebaut hatte um zu überprüfen und beim wieder Einbau wurde es mit der Bias Stabilität etwas besser.

An eine Oszillation hatte ich auch schon gedacht (habe aber kein Ozi um es zu überprüfen)
Die 5K6 widerstände sind eingebaut!

Aber wenn ich die Spannungen mit dem Datenblatt der EL34 vergleiche + meine Messung am Screen erscheint es mir trotzdem nicht sehr gut für die el34, ob das auf Dauer gut geht mit der Spannung + die peaks von 20W.

Und das mit dem Sound aus dem AÜ bleibt auch noch seltsam.

So noch ein paar Bilder vom Innenleben.
https://www.dropbox.com/sh/oc1vv1ph402dilq/AADVqpkb0cedcpVEytSKBH3ta?dl=0 (https://www.dropbox.com/sh/oc1vv1ph402dilq/AADVqpkb0cedcpVEytSKBH3ta?dl=0)

Gruß,
Michael

ist da ein PPIMV drin, das sich durch den ganzen AMp schlängelt?

Die Lötstellen an den Gridstoppern schauen irgendwie wie "angetackert" aus...


Da ist ja schon ordentlich drin gewütet worden... Nur die BiasCaps - die haben sie wohl nicht angetastet  ::)

Grüße
Jochen
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: MichaelH am 31.12.2019 12:16
Hi,

meine 100 W Amps laufen alle zw. 490V und 500V problemlos.

In dem Amp wurde ja schon alles getauscht. :o Ausser die Fassungen und ein paar Einzelteile. Die Fassungen können wirklich einProbelm mit den JJ darstellen, eigene Erfahrung ...
Wie schon geschrieben, Sound aus dem AÜ mit deinen Einstellungen und Lastwiderstand normal, und schau dir mal noch die bedien 10µF aus der BIAS Versorgung an. Wenn die an den Anschlüssen salzig sind raus damit. Gibt es aber nur noch radial.

Grüße

Michael
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: JCM_800 am 31.12.2019 13:42
ist da ein PPIMV drin, das sich durch den ganzen AMp schlängelt?

Die Lötstellen an den Gridstoppern schauen irgendwie wie "angetackert" aus...


Da ist ja schon ordentlich drin gewütet worden... Nur die BiasCaps - die haben sie wohl nicht angetastet  ::)

Grüße
Jochen

So wie ich das mitbekommen habe war da mal ein PPIMV verbaut, dieser wurde aber entfernt und da die original Leitung abgenipst unter dem Board liegt, ist die Leitungs Verlegung mit den Gridstopper über dem Board  ;)

Hi,

meine 100 W Amps laufen alle zw. 490V und 500V problemlos.

In dem Amp wurde ja schon alles getauscht. :o Ausser die Fassungen und ein paar Einzelteile. Die Fassungen können wirklich einProbelm mit den JJ darstellen, eigene Erfahrung ...
Wie schon geschrieben, Sound aus dem AÜ mit deinen Einstellungen und Lastwiderstand normal, und schau dir mal noch die bedien 10µF aus der BIAS Versorgung an. Wenn die an den Anschlüssen salzig sind raus damit. Gibt es aber nur noch radial.

Grüße

Michael

Eine Fassung wurde schon erneuert.

Ok, dann werde ich jetzt folgendes machen:
Dann will ich mal hoffen das er danach wieder sauber läuft und die zu hohe Spannung an den Screens den Röhren wirklich nicht soviel ausmacht und der Amp wieder Gig tauglich ist.

Danke für die Unterstützung und kommt gut ins neue Jahr.
Vielleicht fällt ja jemanden doch noch was ein.

Gruß,
Michael

[/list]
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: MichaelH am 31.12.2019 14:29
Hi,

und schau dir mal wie von Jochen geschrieben die Lötstellen der Gridstopper an. Die eine an der bereits getauschten Fassung sieht zumindest auf dem Bild auch verdächtig aus. Bei dieser Art Widerstände hatte ich schon häufiger Probleme beim Verlöten. Abhilfe ist dann die Anschlussdrähte mit feinem Schleifpapier einmal abziehen. Wirkt Wunder.

Viel Erfolg!

Grüße

Michael
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: JCM_800 am 31.12.2019 17:22
Alles klar  :topjob:
Ich werde berichten sobald die neuen Teile das sind und ich sie eingebaut habe!

Gruß,
Michael
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: Stone am 2.01.2020 15:50
Hallo

Also mal meine 2 Cent:

Da scheint ja eine Belton Fassung eingebaut zu sein, sowie drei der typischen "Fender" - gerade letztere liebe ich im Zusammenhang mit JJ Röhren unheimlich (wen jetzt mehr darf man sich aussuchen).

Die JJ scheinen entweder am unteren Ende der Toleranz für die Stärke der Pins zu liegen oder aber die Fassungen sind zu "lasch" hinsichtlich der Kontakte - jedenfalls hatte ich da bis jetzt immer den Effekt, dass sich das nette "atmosphärische" Rauschen eingestellt hat, bis die Röhren dann gut 'ne Viertelstunde "liefen".

Hatte ich aber eben nur mit JJ.

Das scheint sich aber mit der Erfahrung von Michael zu decken.

Die HT Sicherung sollte meiner Meinung nach auch auslösen, wenn schon der Ruhestrom so irre hoch ist bzw. "driftet".

Der beschriebene Fehler des BIAS deutet auf ein Kontaktproblem hin - entweder durch, wie geschrieben, kalte / defekte Lötstelle oder eben Übergangswiderstand oder -kapazität an den entsprechenden Pins. Das Poti würde ich als letztes vermuten, ist aber auch nicht unwahrscheinlich. Viel "besser" finde ich die Diode im BIAS Zweig ... die 10 Cent kann man auch mal aufbringen (Ersatz).

Eigentlich wurde schon alles geschrieben ...

Den Tausch der Fassungen gegen Belton (ruhig auch die der ECC), die Diode im BIAS, dessen Poti, Lötstellen erneuern, summa summarum auf jeden Fall günstiger, als stetig einen Satz EL34 zu opfern.

Und dann - weil ich einen Superbass von 78 mit 6550 habe - wirklich mal genau die Bauteilwerte vergleichen und messen, denn Marshall hat lediglich den BIAS Zweig "angepasst" für die 6550.

Hinsichtlich der Spannungen ... der PT dürfte für 220 ausgelegt sein - wir haben aber 230. Das sind 4,5% mehr. Annahme: 490V im belasteten Zustand bei 220V AC, dann sind es 512 Volt bei 230V AC ... wenn ich jetzt keinen Fehler in der Berechnung habe. Analog 480 und 502 (jeweils gerundet).

Gruß, Stone



Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: JCM_800 am 2.01.2020 16:33
Hi!

Danke für den Hinweis.

Dann werde ich die Diode im Bias Zweig auch noch ersetzen!
Eine 1N4007 sollte doch als Ersatz OK sein, oder muss ich wieder nach etwas speziellen suchen, sowie bei den zwei 10uF Kondensatoren?!

@MichaelH
Habe noch zwei 10uF 160V Axial gefunden  ;)

Gruß,
Michael
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: MichaelH am 2.01.2020 18:48
Servus,

1N4007 passt. Mit den Kondensatoren hast du aber gGlück gehabt, das Jahr fängt also gut an   ;D
Zu dem Hinweis von Stone. Ich hab mir die Bilder nochmal angeschaut, und dabei ist mir aufgefallen, dass am Einsteller für die Netzspannung gar keine Kabel mehr angelötet sind :o Ist der Netztrafo schon mal ausgewechselt worden? Normalerweise ist das bei den marshalls so, dass man in der 220V Einstellung ca. 6,4 Volt Heizspannung hat, in der 240V Einstellung grade mal knapp 6 Volt bei unserer Netzspannung von 230V. Daher laufen meine Amps alle auf 220V Einstellung /anodenspannung ca. 490/495V). Kannst ja die Heispannung der Röhren mal messen.

Grüße

Michael
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: JCM_800 am 2.01.2020 19:07
Hallo!

Der Netztrafo ist fest verdrahtet worden, deshalb hängt nichts mehr am Schalter.
Mir sieht es aber nach einem alten bzw. Originalen aus, leider sind keine Aufkleber am Trafo mehr vorhanden.
Laut edding stift Beschriftung, hinten am Gehäuse, steht 230V  ;D

Spannung mit eingesteckten Röhren:
Heizspannung liegt bei ca. 6.22V AC
Anondenspannung im Leerlauf bei 512V
Screen im leerlauf bei 500V

Gruß,
Michael
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: MichaelH am 2.01.2020 19:24
Hallo!

Der Netztrafo ist fest verdrahtet worden, deshalb hängt nichts mehr am Schalter.
Mir sieht es aber nach einem alten bzw. Originalen aus, leider sind keine Aufkleber am Trafo mehr vorhanden.
Laut edding stift Beschriftung, hinten am Gehäuse, steht 230V  ;D

Spannung mit eingesteckten Röhren:
Heizspannung liegt bei ca. 6.22V AC
Anondenspannung im Leerlauf bei 512V
Screen im leerlauf bei 500V

Gruß,
Michael

Hi,

hab grade gesehen dass du das ja schon mal geschrieben hattest  ::)

Dann weiss man halt nicht ob er auf 240 oder 220 eingestellt ist / 230 gab es früher definitiv nie bei Marshall (die ollen Engländer hatten früher schon 240V, mal sehen ob das auch wieder im Zuge des Brexit refomiert wird ;D), aber das passt spannungsmässig auf jeden Fall. Wichtig ist dass die Heizspannung einigermassen passt. Zu niedrig ist auch schlecht für die Röhren.

Grüße

Michael

Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: Stone am 2.01.2020 21:40
[...]
Spannung mit eingesteckten Röhren:
Heizspannung liegt bei ca. 6.22V AC
Anondenspannung im Leerlauf bei 512V
Screen im leerlauf bei 500V
[...]

Ich will ja nicht nerven, aber heißt "im Leerlauf" ohne Signal? Hinsichtlich der Werte würde ich dann mal auf die 220er Wicklung tippen (die 512 im Vergleich zu Michaels angegebenen 490 sind einfach zu auffällig).

Leider kann ich in meinem Superbass aktuell nicht messen, da der schon seit Ewigkeiten auf die Restaurierung wartet - aber ich meine mich an 490 oder 495 zu entsinnen (mit Pentoden).

Die 6,22V AC sind absolut in Ordnung - wenn ich mich recht entsinne, sind 10% Toleranz zulässig.

Gruß, Stone
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: JCM_800 am 2.01.2020 21:59
Ich will ja nicht nerven, aber heißt "im Leerlauf" ohne Signal? Hinsichtlich der Werte würde ich dann mal auf die 220er Wicklung tippen (die 512 im Vergleich zu Michaels angegebenen 490 sind einfach zu auffällig)

Hier nervt doch keiner  ;)
Ja, meine mit im Leerlauf ohne Signal (Volume auf 0).

Wird sowieso bisschen schwieriger das heraus zu bekommen, aber vermutlich ist es die 220V Wicklung.
Selbst wenn ich die 240V Wicklung finde und anklemme, dann sinkt mir zwar die Anoden Spannung usw.... aber halt auch die Heizspannung und da MichaelH geschrieben hat, das eine zu niedrige Heizspannung auch schlecht ist..... denke ich das ich es so lassen sollte, auch wenn da die Spannung um +50V höher ist an G2 wie vom JJ EL34 II erlaubt  ::)

Gruß,
Michael
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: Stone am 2.01.2020 22:09
Hi

Ich such' mal selbst ;-) https://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=16049.0

Letzter Post.

Wenn ich richtig gerechnet habe (gilt es zu prüfen), dann sind es 4,3% weniger wenn Du die 240 Volt Wicklung nimmst; meiner Rechnung nach fällt die Spannung auf 6,02V fallen - ich finde allerdings keine konkreten Angaben für die EL34 oder auch ECC83.

Wenn wir aber von -10% ausgehen, sind rund 4 oder 5% doch in Ordnung.

Wie gesagt, ich würde aber mal den BIAS Zweig prüfen, die Diode tauschen, ggf. das kleine Poti auch und dann testen - bei Kontaktproblemen bzw. Defekten der erwähnten Bauteile sollte auch schon ohne Pentoden eine Auffälligkeit in der Stabilität der Spannung bestehen.

Ansonsten ggf. auch die Fassungen wechseln - das ist ja jetzt nicht der Kostenfaktor und macht sich allemal gut (finde ich).

Gruß, Stone
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: JCM_800 am 2.01.2020 22:27
Werde definitiv einige Teile tauschen

  • Bias Poti erneuern (da ich das ja auch schon in Verdacht hatte).
  • Schirmgitterwiderstände erneuen, die sehen mir auch nicht so fit aus.
  • Satz neue JJ EL 34 II
  • Fassungen erneuern
  • Die 10uF von der Bias Versorgung erneuern, damit die nicht als nächstes den Geist aufgeben.

Und noch zusätzlich die Diode für das Bias.

Ich habe aber irgendwie das Bias Poti in Verdacht, nach dem ich das alte ausgebaut hatte zum überprüfen (konnte nichts feststellen) aber nach dem Einbau lief erstmal wieder alles normal.

War dann nur erstmal geschockt wegen der hohen Spannung an G2 und den Peaks bei Signal (bis zu 20W).. da halt laut datenblatt nur 450V und 8W erlaubt sind.
Beim Wechsel auf die 230V Wicklung geht die G2 Spannung aber auch nicht auf 450V runter  :)

Gruß,
Michael
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: Stone am 2.01.2020 22:49
Hi

Also ich habe Deinen initialen Beitrag noch mal überflogen; wenn der Strom schwankt (BIAS), gemessen über 1 Ohm oder so an der Kathode einer Pentode, die Spannung aber stabil, bleibe ich bei den Fassungen als Fehlerquelle.

Die Gitterwiderstände können im "kalten" Zustand 1k haben - ich hatte schon zwei Amps, bei denen jeweils Widerstände im B+ Zweig bei Erhitzung (also Betrieb über einige Minuten hinweg) den Wert geändert haben; bei einem war der Effekt "mein Amp wird super leise, wenn ich 10 Minuten gespielt habe" und beim anderen war es "der Amp geht nur ganz kurz und dann bleibt das Signal weg".

Die Widerstände aber im Betrieb zu messen halte ich für zweifelhaft - da müsstest Du den Spannungsfall beobachten, nicht den ohmschen Wert.

Zu den 500 Volt am Gitter - ich habe mir da nie so große Gedanken gemacht ... für mich war entscheidend, das G2 unter Ua liegt. Da ich aber JJ nicht nutze bzw. genutzt habe ...

Im Datenblatt der 6550 wird aber z.B. auf den Ultralinearbetrieb verwiesen, wo dann G2 500 Volt haben darf (Ua 600) und die Heizspannung darf um 0,6 Volt lt. Datenblatt schwanken (Quelle: https://shop.ehx.com/catalog/addimages/6550-tung-sol.pdf).

Ob der SB jetzt im UL läuft müsste ich nachsehen ...

Gruß, Stone
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: JCM_800 am 13.01.2020 21:39
Hi,

habe endlich alle Teile getauscht die ich tauschen wollte.

Jetzt aber zum ersten Testlauf:
Bias sieht gut aus, musste aber ein 50k Poti nehmen, da mit dem 27k das Bias etwas zu hoch war.
An den anderen Werten hat sich nichts geändert und alles läuft bis jetzt stabil inkl. Bias.

Was mir nur ein bisschen Sorgen macht, ist das Schirmgitter mit dem originalen Wert von 1k.
Die Messung ergab Spitzen von teilweise über 16W.
Testweise habe ich mal den Schirmgitterwiderstand auf 1k5 erhöht, da liegen die Spitzen bei ca. 12W.

Sollte ich lieber auf 1k5 umrüsten oder sogar noch höher, was meint ihr?
Das Schirmgitter liegt zwar bei 1k5 immer noch über 8W, aber so ist es vielleicht ein bisschen sicherer wie mit 1k als Schirmgitterwiderstand.

Ob das ganze Auswirkungen auf den Klang hat, das konnte ich heute nicht mehr testen.
Der Amp hängt sowieso im Moment am Lastwiderstand.

Gruß,
Michael
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: JCM_800 am 15.01.2020 19:24
Hi,

heute habe ich den Amp das erste mal an einem echten Speaker betrieben, nachdem die Messergebnisse usw. am Lastwiderstand ok waren.

Eingeschaltet und leider erstmal jede Menge Störgeräusche  :facepalm:

Konnte aber den Fehler nach ein paar Minuten lokalisieren, es war das Verbindungskabel zum 50+50 Elko der unter dem Board sitzt.
 Jedesmal wenn ich dort drauf herum geklopft habe wurden die Geräusche schlimmer.
Kabel ausgetauscht und Zack jetzt ist Ruhe  ;) bis auf das normale Rauschen und Brummen.

Ansonsten läuft alles gut und das Teil ist Schweine laut  :guitar:

Eine Sache ist mir noch aufgefallen, das Presence Poti macht komische Geräusche beim drehen.
Ich habe davon mal ein Video aufgenommen.
Ach und die Stelle, dort wo ich das Kabel ausgetauscht habe ist noch ein bisschen klopft empfindlich, sieht man auch auf dem Video.

https://www.dropbox.com/s/xi4n20ntqsxqod7/Video%2015.01.20%2C%2017%2046%2023.mov?dl=0 (https://www.dropbox.com/s/xi4n20ntqsxqod7/Video%2015.01.20%2C%2017%2046%2023.mov?dl=0)

Ist das normal?
Kenne das nur bei einem Depth mod und dann auch nicht so extrem.

P.S.: Die 1k5 Schirmgitterwiderstände bleiben drin.

Gruß,
Michael
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: stephan61 am 15.01.2020 20:36
Hi Michael,
das Geräusch am Presence Poti kommt von der Gleichspannung, die am Poti anliegt. Ist bei diesen Marshalls so. Hat meiner auch gemacht.
Kurzum, wenn beim Marshall JMP das Presence Poti kruschpelt und beim Hund die Nase kalt ist, sind beide gesund. :-)
Viele Grüße Stephan
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: cca88 am 15.01.2020 21:09
Vielleicht hast Du es ja schon irgendwo geschrieben... Sind die Koppel-Cs zwischen PI und Endstufe original?

Bias Längswiderstand auf 50k? Es könnte sein, daß die lecken und der negativen Gitterspannung entgegenwirken... Das wäre langfristig der Super-GAU

Häng mal die Koppel-Cs einseitig in die Luft und schau, ob der Bias da bleibt, wo er vorher war...

Grüße
Jochen


Hi,

habe endlich alle Teile getauscht die ich tauschen wollte.

Jetzt aber zum ersten Testlauf:
Bias sieht gut aus, musste aber ein 50k Poti nehmen, da mit dem 27k das Bias etwas zu hoch war.
An den anderen Werten hat sich nichts geändert und alles läuft bis jetzt stabil inkl. Bias.

Was mir nur ein bisschen Sorgen macht, ist das Schirmgitter mit dem originalen Wert von 1k.
Die Messung ergab Spitzen von teilweise über 16W.
Testweise habe ich mal den Schirmgitterwiderstand auf 1k5 erhöht, da liegen die Spitzen bei ca. 12W.

Sollte ich lieber auf 1k5 umrüsten oder sogar noch höher, was meint ihr?
Das Schirmgitter liegt zwar bei 1k5 immer noch über 8W, aber so ist es vielleicht ein bisschen sicherer wie mit 1k als Schirmgitterwiderstand.

Ob das ganze Auswirkungen auf den Klang hat, das konnte ich heute nicht mehr testen.
Der Amp hängt sowieso im Moment am Lastwiderstand.

Gruß,
Michael
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: JCM_800 am 15.01.2020 21:22
Die Koppel Cs zwischen PI und Endstufe sind neu.
Beim Bias-Zweig kam ich mit dem 27K Poti nicht ganz hin, das habe ich dann gegen ein 50k Poti getauscht.

Das mit dem Geräusch vom Presence Poti scheint doch normal zu sein, da 15V DC Anliegen.
Die Presence Schaltung hat auch nicht den 4k7 widerstand, wie z.B. Beim jcm 800 / 2203.

Ahh der Stephan war schneller  ;D habe es erst nach meiner Antwort gelesen

Hi Michael,
das Geräusch am Presence Poti kommt von der Gleichspannung, die am Poti anliegt. Ist bei diesen Marshalls so. Hat meiner auch gemacht.
Kurzum, wenn beim Marshall JMP das Presence Poti kruschpelt und beim Hund die Nase kalt ist, sind beide gesund. :-)
Viele Grüße Stephan

Gruß,
Michael
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: cca88 am 15.01.2020 21:54
Die Koppel Cs zwischen PI und Endstufe sind neu.
Beim Bias-Zweig kam ich mit dem 27K Poti nicht ganz hin, das habe ich dann gegen ein 50k Poti getauscht.

Das mit dem Geräusch vom Presence Poti scheint doch normal zu sein, da 15V DC Anliegen.
Die Presence Schaltung hat auch nicht den 4k7 widerstand, wie z.B. Beim jcm 800 / 2203.

Ahh der Stephan war schneller  ;D habe es erst nach meiner Antwort gelesen

Gruß,
Michael

Gut

Grüße
Jochen
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: Stone am 16.01.2020 07:51
Hi

Wenn der Presence Poti ein 5k ist, muss auch kein 4k7 parallel liegen ... ;-)

Gruß, Stone
Titel: Re: JMP Super Bass 100W / 1971
Beitrag von: JCM_800 am 17.01.2020 22:11
Hi,

habe heute den Marshall mit zur Probe genommen, so wurde er noch mal richtig getestet.
Der AMP lief ohne Probleme!......... so wie es sein soll  :guitar:

Danke an alle die mitgeholfen haben und ihren Senf dazugegeben haben  :topjob:  :bier:

Gruß,
Michael