Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Crazy_Horse am 27.05.2016 09:48

Titel: Randall RGT 100
Beitrag von: Crazy_Horse am 27.05.2016 09:48
Hallo liebes Forum,
habe mir relativ günstig einen 100 W Randall-Clone in der Bucht ersteigert und möchte diesen jetzt etwas optimieren.
Laut Vorbesitzer rauscht der Amp und die zwei Kanäle sind nicht sauber getrennt.
Habe den Amp selber noch nicht getestet, da ich erstmal Sicherheitstechnisch alles abchecken möchte (wobei ihr mir vielleicht helfen könnt).
Als erstes würde ich mich dann mal der Verkabelung widmen, 1 Ohm Widerstände für Bias-Einstellung einlöten und die Kanaltrennung über Relais steuern(wie auch im Schaltplan). Würde mich auch über Verbesserungvorschläge von eurer Seite freuen.

Gibt es hier vielleicht jemanden der den Randall schonmal gespielt hat und mir sagen kann wie der so klingt?

Achja und sorry für die schlechten Fotos. Ich werde am Wochenende mal bessere machen ;)

Schöne Grüße
Christopher
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: cca88 am 27.05.2016 10:24
Hallo Christopher,

ich hatte schonmal einen RGT100 auf dem Tisch. Der ohne Relais

Ich kann zwar nur über den Clean-Kanal berichten - aber der ist unheimlich gut... Er ist etwas anders abgestimmt, als die üblichen Verdächtigen... Dchaltplan sollte im Netz zu finden sein. Er war auch immer im Groove Tube Amp Book...

Der Amp den ich hatte gehört - man höre und staune - einem sehr sehr guten Jazzer, der mit einer steinalten Epiphone Vollresonanz über die Kiste spielt.

Klang - absolut authentisch - gibt alles unheimlich gut wieder, was die Gitarre auch kann... Mit Tiefe und Atmen
Rauschen - nix - zumindestens nichts Außergewöhnliches...


Grüße

Jochen
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: Athlord am 27.05.2016 10:38
Moin,
zwei Sachen sind im Sinne der Sicher durchaus verbesserungswürdig:
1. Netzschalter zweipolig ausführen
2. Netzteil kontrollieren, dieses ist auf einer günstigen Hartpapier Lochrasterplatine aufgebaut.
    Da lösen sich mit der Zeit gerne die Lötösen ab

cheers
Jürgen
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: Crazy_Horse am 27.05.2016 11:41
Hi, und vielen Dank schonmal für die Antworten.

Schalter werde ich tauschen und Netzteil überprüfen bzw ausbessern.

@cca88: Den Schaltplan habe ich oben auch angehängt. Auf den Utube-Videos die ich mir angsehen habe wirkt der Randall recht laut wenn man nicht spielt. Weißt du zufällig noch ob in dem Amp den du aufm Tisch hattest eine Drossel verbaut war?

Gruß
Christopher
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: cca88 am 27.05.2016 12:13
Hi, und vielen Dank schonmal für die Antworten.

Schalter werde ich tauschen und Netzteil überprüfen bzw ausbessern.

@cca88: Den Schaltplan habe ich oben auch angehängt. Auf den Utube-Videos die ich mir angsehen habe wirkt der Randall recht laut wenn man nicht spielt. Weißt du zufällig noch ob in dem Amp den du aufm Tisch hattest eine Drossel verbaut war?

Gruß
Christopher

Hallo Christopher,

Ich glaub er hatte keine Drossel.
Leider geben die Bilder, die ich gemacht habe nicht zweifelsfrei wieder, ob er nicht doch eine hatte...

Mit "laut" meinst Du die Nebengeräusche?


Grüße

Jochen


Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: Crazy_Horse am 27.05.2016 12:23

Mit "laut" meinst Du die Nebengeräusche?


Jupp, genau. Allerdings sind die Videos zu diesem Amp auch nicht gerade in top Tonqualität.
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: Athlord am 27.05.2016 13:07
Hi,
Videos sind eine üble Angewohnheit, etwas zu beurteilen!  :o
Woher weißt Du, das der Klang real wiedergegeben wird?
In den meißten Fällen, klingt der direkte Höreindruck völlig anders....
In diesem Sinne.
Jürgen
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: cca88 am 27.05.2016 13:17
Jupp, genau. Allerdings sind die Videos zu diesem Amp auch nicht gerade in top Tonqualität.

...also die zwei Videos die ich da gefunden hab - mit denen hat die Kiste, die ich hier hatte, nix zu tun...
Der war amtlich

Der Brumm ind den Videos dürfte eh eher von der Gitarre kommen...
Und den Zerrkanal - den hatte ich wie gesagt nicht ausprobiert... Aber ich glaub nicht, daß der so schrecklilch klingt, wie in den Videos
Wichtig ist natürlich auch der Lautsprecher... War ein G12H100 drin
 
Grüße

JOchen
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: Crazy_Horse am 30.05.2016 07:49
Moin,
hab nochmal ein paar Fotos geschossen. Kann mir jemand sagen wofür die 3 in Reihe geschalteten Dioden auf dem ersten Foto gut sind? Auf der Platine auf dem zweiten Bild soll wohl das Diodenclipping aufgebaut sein. Allerdings finde ich das so nicht im Schaltplan.
Ich bekomme die Tage ein Aufnahmegerät von einem Bekannten und werde dann mal vorher-nachher Aufnahmen von den jeweiligen Umbauschritten durchführen.

Schöne Grüße
Christopher
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: cca88 am 30.05.2016 07:57
Moin,
hab nochmal ein paar Fotos geschossen. Kann mir jemand sagen wofür die 3 in Reihe geschalteten Dioden auf dem ersten Foto gut sind? Auf der Platine auf dem zweiten Bild soll wohl das Diodenclipping aufgebaut sein. Allerdings finde ich das so nicht im Schaltplan.
Ich bekomme die Tage ein Aufnahmegerät von einem Bekannten und werde dann mal vorher-nachher Aufnahmen von den jeweiligen Umbauschritten durchführen.

Schöne Grüße
Christopher

Christopher,

Ohne Dir jetzt zu nahe treten zu wollen... wenn Du bei dem zweiten Bild eine Diodenzerre vermutest, dann solltest Du dich noch ein bißchen einlesen und vielleicht was einfacheres als erstes anpacken...


In jedem Fall solltest Du dir vor jeglicher Aktion in der Schaltung über die Aufgabe und die Funktion des jeweiligen Schaltungsteils sicher sein...

Bild 1 sind Freilaufdioden an den Endstufenfassungen - an der anderen dürfte es genauso aussehen
Bild 2 ist meines Erachtens mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Erzeugung der Biasspannung


Grüße

Jochen
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: Laurent am 30.05.2016 08:15
Moin Christopher,

Wie Jochen sagte,  es ist keine Diodenzerre. Es wäre sonst im Signalpfad :)
Aufm 2. Bild vermute ich ewas anderes als Bias,  da es bereits im PSU-Bereich zu finden ist. Ich würde eher vermuten, dass es für die Umschaltung oder die LEDs ist (ist auch geschrieben). Da hilft nur Schaltplan herauszeichnen und messen. Wenn du etwas positives (zur Masse) dann ist es kein Bias ;)

Gruss,
Laurent

PS: Bitte die Kondis entladen,  bevor du die Hände in der Schaltung bringst.
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: Crazy_Horse am 30.05.2016 08:45
dann solltest Du dich noch ein bißchen einlesen und vielleicht was einfacheres als erstes anpacken...

Bin gerade dabei mir das nötige Wissen anzulesen. Vorher werde ich da auch nicht rumwerkeln bzw inbetriebnehmen.
Hatte bis jetzt noch nicht die Zeit genauer in de Amp zu schauen. Konnte nur heute morgen noch fix die paar Fotos machen.
Der Vorbesitzer hat von einer Diodenzerre gesprochen die über den Schalter auf der Rückseite ein- und ausgeschaltet wird und es sah so aus als würden die Kabel vom Schalter dort hinführen.
Ich denke ich hab diese Woche auf der Arbeit noch etwas Zeit mich schlau zu lesen und dann am Wochenende werde ich mich ausführlich beim Käffchen mit Schaltplan und Amp beschäftigen.
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: Crazy_Horse am 30.05.2016 13:23
@ Laurent: Deine Vermutung ist übrigens richtig mit den LED´s für die Kanalumschaltung ;)
besten Dank soweit
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: cca88 am 30.05.2016 20:15
Moin Christopher,

Wie Jochen sagte,  es ist keine Diodenzerre. Es wäre sonst im Signalpfad :)
Aufm 2. Bild vermute ich ewas anderes als Bias,  da es bereits im PSU-Bereich zu finden ist. Ich würde eher vermuten, dass es für die Umschaltung oder die LEDs ist (ist auch geschrieben). Da hilft nur Schaltplan herauszeichnen und messen. Wenn du etwas positives (zur Masse) dann ist es kein Bias ;)

Gruss,
Laurent

Hallo Laurent,

stimmt - da lag ich falsch... Der Bias ist auf dem Board mit der PSU

Ich bin aber trotzdem froh, daß Christopher es langsam angehen will

Grüße

JOchen




PS: Bitte die Kondis entladen,  bevor du die Hände in der Schaltung bringst.
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: Laurent am 31.05.2016 06:07
Hallo Jochen,

Naja,  nur weil ich mir die Zeit genommen habe,  das erste Bild zu öffnen  8)
Sonst hätte ich auch auf Bias getippt  ;)

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: cca88 am 31.05.2016 07:15
Hallo Jochen,

Naja,  nur weil ich mir die Zeit genommen habe,  das erste Bild zu öffnen  8)
Sonst hätte ich auch auf Bias getippt  ;)

Gruss,
Laurent

 ;)
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: Crazy_Horse am 2.06.2016 12:15
Mahlzeit,

hatte Gestern mal kurz Zeit die Kabel vom Schalter der Diodenzerre zu verfolgen und hab dann auch den zugehörigen Schnickschnack unterhalb von der Hauptplatine entdeckt. Leider bin ich da auf die schnelle mit der Kamera nicht vernünftig dran gekommen deshalb sehen die Fotos relativ bescheiden aus. Auf dem zweiten Bild ist quasi die Diodenzerre als Schattenspiel dargestellt  ;)

Was meint ihr zu der Sicherung ( 3. Foto unten links)? Hab von Laurent schon erfahren, dass es wohl eine kanadische Sicherung ist. Diese durch einen Sicherungshalter mit Feinsicherung ersetzen oder kann man das so lassen?

Schöne Grüße
CHristopher
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: Athlord am 2.06.2016 14:27
Hallo Christopher,
wenn Dir schon die Entscheidung schwer fällt, ob ein Sicherungsautomat gegen eine Schmelzsicherung auszutauschen ist oder nicht,
was soll man da noch machen?
Dabei bleibt es ja nicht!
Die Schmelzsicherung will dann ja auch noch richtig dimensioniert sein...

Cheers
Jürgen
Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: Crazy_Horse am 24.06.2016 14:45
Hallo zusammen,

sorry für das lange Nicht-melden. Ich hatte den Amp die letzten Wochen bei einem Freund von mir (Elektriker) geparkt, damit er alles mal durchcheckt. Gestern haben wir dann zusammen den neuen  Netzschalter, 1-Ohm-Messwiderstände in die Kathodenleitung eingebaut und einige Lötstellen nachgebessert.
Danach haben wir den Amp dann mal ans Netz angeschlossen und die Anodenspannung (ca. 480 V ohne Last), sowie Spannungen an unseren neuen Messwiderständen gemessen. Da gab es dann "relativ große" Abweichungen. Die Werte schwankten zwischen 6 und 19 mV an den 4 Röhren. Bei 480 V ohne Last geh ich mal von ca 450 V unter Last aus und da sollte unser Kathodenstrom ja so zwischen 33 und 47 mA liegen.
Also erstmal am Trimmpoti etwas nachgeregelt, sodass alle Röhren im gewünschten Bereich liegen. Allerding liegt die Röhre mit dem kleinsten Kathodenstrom jetzt an der unteren Grenze und die mit dem höchsten an der oberen Grenze. Liegt das daran, dass die Röhren schon sehr alt sind, bzw evtl nicht gematcht?
Beim ersten Anspielen hat der Amp dann relativ doll gebrummt aber vom Grundsound hat mir das schonmal gefallen.
Ich werde dann im nächsten Arbeitsschritt, auf Laurents Hinweis hin, das Massekonzept überarbeiten und die Verkabelung optimieren.
Dann ist mir noch aufgefallen, dass mein Vorgänger die Symmetriewiderstände in der Heizung vergessen hat. Das werde ich dann auch mit erledigen.
Beim Ausschalten des Standby-Schalters hat es dann relativ laut geploppt. Hat da jemand eine Idee woran das liegen kann?

Vielen Dank und Schönes Wochenende
Christopher

Titel: Re: Randall RGT 100
Beitrag von: Crazy_Horse am 14.07.2016 12:02
Hallo Zusammen,

der Amp ist fast fertig. Kanäle sind jetzt Dank dem Doppel-Relais Umschalter hier ausm Shop perfekt getrennt. Neue Klinkenbuchsen wurden isoliert verbaut, Potis wurden auf die richtigen Werte getauscht, Dioden der Diodenzerre gewechselt (langes Experimentieren), Vorstufenröhren getauscht und noch einige ander Schweinereien wurden beseitigt (wie z.B. Bild 1).
Jetzt bastel ich erstmal ein schönes Gehäuse und dann wird der Amp mal bei ordentlicher Lautstärke im Proberaum getestet.
Schöne Grüße
Christopher