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Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: gerdz am 27.04.2016 14:27

Titel: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 27.04.2016 14:27
Moin moin, allerseits,
ich hoffe jemand kann mir weiterhelfen. Ich habe mir ein MiniZ nachgebaut. Im wesentlichen basierend auf die allgemein verfügbare und hier auch schon diskutierte Schaltung (siehe Anhang) allerdings mit folgenden kleinen Änderungen:
~ als Netzteil habe ich eine TT Mini PSU verbaut, an einem tt-t50 (50 VA / Sek 250V ) Netztrafo,
~ Ausgangsübertrager ist ein Hammond 1750C an einem Jensen CH 12/70 4Ohm Speaker.

Die Spannungen kommen auch alle recht gut hin, bis auf die Kathodenspannung der V1A, die ist im Plan 6.3V - nun ich bekomme mit 2k2 / 680nF bei einer Anodenspannung von 218 V nur' auf 2.02V ... ich schätze mal, das ist im Plan schon falsch ?

Kann das was mit dem benutzten Ausgangsübertrager und dem 4Ohm LS zu tun haben ? Wie müsste die Kathodenspannung der V1B sein, hier ist leider kein Wert aus dem Schaltplan ersichtlich :-(

Die V2 (EL84) läuft mit Anodenspannung 302V, Kathode 9.5V und am Gate (pin9 = 313V) ....

Der Amp klingt clean sehr gut mit einer Strat ( habe ihn in ein über eBau ersteigertes Marshall Combo Gehäuse verbaut ) ... bin für jeden Tip dankbar, ist mein erstes Projet und hat verdammt viel Spaß gemacht.

Besten Dank vorab & Gruß,
Gerd
 :guitar:
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Wuffenberg am 27.04.2016 15:10
Hi Gerd,
die 6.3V beziehen sich sicher auf die Heizspannung. An der Kathode von V1A solltest du zw. 1.5 bis 2,2V finden. Je höher die Spannung, desto niedriger der Arbeitspunkt, und desto geringer die Verzerrung.

Bei der V2B sollte es ähnlich sein, so 2..3V.

C4 ist im Plan übrigens ein Kondi, den du so bestimmt nicht mit 25uF bekommst. Ist wahrscheinlich ein Elko.
Ebenso C3 mit 0.68u. Das ist ein Kondensator, aber kein Elko - Wert. Wie ist es denn in deiner Schaltung?


Gruss
Tom
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 27.04.2016 15:33
Danke Tom,

R8/C4 und R9/C3 habe ich einem anderen Thread nach vertauscht, weil das wohl beim Original (Interpretation eines Fotos) so ist und in dieser Schaltung wohl erher falsch ( hab's aber auch schon mal getauscht macht keinen Unterschied ) ... An V1A .68uF das ist ein Folienkondensator (pralallel zu 2k7)  und an V1B einen Elko 22uF/63V (parallel zu 1k5) ... ansonsten spannungsseitig ... Kathode ... V1A 2.02 V und V1B 1.57V gegen Masse ....

VG,
Gerd
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: _peter am 27.04.2016 15:39
Hallo,

sooo viel zerrt die Schaltung ja an sich schon nicht.
Stell doch mal Fotos vom Aufbau rein.
Da kann man vielleicht mehr sehen.

Gruß, Peter
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Reinhold Messmal am 27.04.2016 16:01
Hallo Gerd,

ich habe mir auch einen gebaut und bin auf das selbe Problem mit den zwei Schaltplänen mit vertauschter Kathodenbestückung gestossen. Wobei mir 2,7k/0,68uF an V1a definitiv besser gefällt.

Was meiner Meinung nach allerdings noch wichtiger ist, ist der 100k vom Schleifer des Volume zu Ground (in deinem Plan 1M).

Was den Übertrager angeht, finde ich, bisschen mehr Eisen schadet hier nichts. Bei deinem ist allerdings auch der Ra recht hoch, wenn ich mich recht erinnere, habe ich irgendwo mal was davon gelesen, dass der OT im Original 5,2k hat.

Gruss, Stefan
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 27.04.2016 19:11
Hallo Peter,

anbei zwei Bilder. Glaube allerdings nicht, dass es irgendetwas mit dem Aufbau an sich zu tun hat ( ich hatte vorher noch zwei andere Aufbauten in einem anderen Gehäuse, war aber da schon so ... recht clean). Ach ja, ein Master Volumen habe ich noch eingebaut - hinter dem V1B Anoden - Kondensator C2 22nF (1M gegen Masse mit Schleifer an R5//R15)  ... daran hängts aber auch mit Sicherheit nicht, da ich zuerst ohne getestet habe. Wie gesagt, jedweder Hinweis wäre klasse, er könnte mehr zerren (zumidest tut er das bei YouTube). Dachte erst das ist irgendwie ein Spannungs-Thema ? Der Aushangsünertrage hat Primär - seitens V2 so 7000 Ohm und auf der Speaker Seite 3,2 Ohm, was - so denke ich doch eigentlich recht gut mit dem 4 Ohm Jensen Spkr harmonieren sollte ...

VG,
Gerd
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Germy am 27.04.2016 19:17
Hallo Gerd,

ich habe mir auch einen gebaut und bin auf das selbe Problem mit den zwei Schaltplänen mit vertauschter Kathodenbestückung gestossen. Wobei mir 2,7k/0,68uF an V1a definitiv besser gefällt.

Was meiner Meinung nach allerdings noch wichtiger ist, ist der 100k vom Schleifer des Volume zu Ground (in deinem Plan 1M).

Was den Übertrager angeht, finde ich, bisschen mehr Eisen schadet hier nichts. Bei deinem ist allerdings auch der Ra recht hoch, wenn ich mich recht erinnere, habe ich irgendwo mal was davon gelesen, dass der OT im Original 5,2k hat.

Gruss, Stefan

Wenn du den Widerstand vom Schleifer zum Ground kleiner machst, hast du noch weniger Gain.

Lieber den Anodenwiderstand von V1 erste Stufe auf 220K erhöhen, damit Du etwas mehr Gain bekommst.

Gruß Germy
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: earnst am 27.04.2016 19:58
Hallo,

zur Kathodenspannung - oder ein bißchen Rechnen schadet nicht:

Laut Plan fallen an R3 (100k) 290-207 = 83 V ab, das ergibt einen Anoden- (und Kathoden-)Strom von 0,83 mA
Demnach ist an R8 (1k5) ein Spannungsabfall von 1,25 V zu erwarten - und nicht 6,3 V.
Bei deiner mod. Schaltung müßten es (290-218)/100·2,2 = 1,58 V sein - wenn Vc wirklich 290 V sind.

mfg ernst
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Reinhold Messmal am 27.04.2016 21:05
Wenn du den Widerstand vom Schleifer zum Ground kleiner machst, hast du noch weniger Gain.


Dem muss ich leider wiedersprechen.

Das Original hat den 100k, wie man unten sehen kann, meiner auch und beide schreien, dass es eine wahre Freude ist.

Der 100k verschiebt den Roll-Off des Caps von 12Hz bei Regler fast zu hoch auf 39Hz bei Vollgas. Das klingt oberflächlich betrachtet für Gitarre irrelevant, räumt aber in der Praxis das Ganze gerade soviel auf, dass bei Volldampf voraus das Schiff nicht ins Schlingern kommt. Das Beste an diesem Design!

Was mich irritiert, ist die Kabelführung. 2x Anode, Kathode und Gitter alle in einen Pack und dann ist auch noch die eine Anodenleitung zu lang. Was macht man da? Man drapiert sie als hübsches Schleifchen um Kathoden- und Gitterleitung. Das spricht für Liebe zum Detail.

Gruss, Stefan
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 27.04.2016 21:37
 :o
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Stone am 27.04.2016 22:41
Hi

Nimm R16 mal raus und schau' wie es dann ist.

Distortion und Overdrive sind zwei subjektive Eindrücke ... da kann es sein, dass Du weniger Gain hast, aber es als mehr empfindest.

Wenn Du R16 auf 100k verkleinerst, wird das Triodensystem davor auf jeden Fall massiv belastet und die Verstärkung sinkt, dafür wird aber die Wiedergabe im Bass schwächer.

Kann man errechnen, sich aber auch schön in 'ner Simulation ansehen.

Gruß, Stone
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Reinhold Messmal am 28.04.2016 11:43
Hallo Gerd,

Sorry, habe mich echt ein wenig undeutlich ausgedrückt.

Schau dir mal diesen Aufbau anhttps://www.tube-town.net/cms/?DIY/LoW-Projekte/Jim (https://www.tube-town.net/cms/?DIY/LoW-Projekte/Jim) und vergleiche das mit deinem. Da sollte gleich ins Auge stechen was bei dir verkehrt läuft. Wichtig ist vor allem zwischen Gitter- und Anodenzuleitungen Abstand zu haben, sonst handelt man sich Induktion ein. Schlaufen in der Anodenleitung, wie bei dir, sind der Super-Gau, kürzen ist da besser.

Das solltest du als erstes mal in Ordnung bringen.

Gruss, Stefan
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 28.04.2016 19:36
Hallo Stefan, Stone, Ernst, 

besten Dank für die ganzen Hinweise. Ich werde natürlich erstmal die Verkabelung in Ordnung bringen und mich dann nochmal genauestens mit dem Signalweg rund ums Volumenpoti, sowie R16 = 100k befassen und ggfs auch mit den Anodenwiderständen R3/R3 experimentieren. Update folgt.

VG,
Gerd
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: cca88 am 28.04.2016 21:31
Hallo Stefan, Stone, Ernst, 

besten Dank für die ganzen Hinweise. Ich werde natürlich erstmal die Verkabelung in Ordnung bringen und mich dann nochmal genauestens mit dem Signalweg rund ums Volumenpoti, sowie R16 = 100k befassen und ggfs auch mit den Anodenwiderständen R3/R3 experimentieren. Update folgt.

VG,
Gerd


Hallo Gerd,

...also: weg mit den Kabelbindern.....


Schau Dir mal Bilder von alten Fenderamps und die Aufbauschemas an...

Das hat über Jahrzehnte sehr sehr gut funktioniert... Viele kleine Details drin, die nachahmungswürdig sind...


Grüße

Jochen


PS: gibt auch Details, die bei den ollen Fenders verbesserungswürdig sind... Aber die kannst Du hier noch ausblenden... Das kommt später

Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 28.04.2016 21:33
Hallo,

also ich habe jetzt mal von der Verdrahtung her ein wenig 'aufgeräumt' (Bilder anbei, hoffe das geht ansatzweise ?), sämtliche Signalwege geprüft - ja, ich hatte den R7 / 1M parallel zum Volumenpoti vergessen :-( der R16 war und ist 100k (und nicht 1M) ... und wie gehabt basierend auf die Schaltung aus meinem ersten Post ist das Kathoden R/C Pärchen getauscht ( V1a = 2k7 // .68uF und V1b = 1k5 // 22uF Elko). Hinter C2 habe ich noch einen MasterVol 1M eingesetzt, der geht an die Verbindung zwischen R15 5k6 und R5 470k ....

Nun, mich reiße mein Volumenpoti voll auf und MasterVol ein wenig ... ansatzweise um diese Uhrzeit und  auch einen Tick mehr ...  geiler Klang und auch ein ganz klein wenig Crunchy ... ich mag Ihn, ... aber nach wie vor ... der Amp geht NICHT richtig in die Zerre ?*§%&#??? ...

Mit den Anoden R's habe ich noch nicht gespielt i.e. R3 von 100k auf 220k ..
Sind es die Röhren ? Auch schon getauscht ... momentan eine 12AX7 von TAD und eine EL84 von TT   

Irgendwas, was ich hier messen kann ? Spannungen, Ströme ...mhh, wenn ich richtig auf die Schaltung schaue, dann bin ich mir ein wenig unsicher, ob ich den Ausgangsübertrage nicht eventuell primär oder sekundärseitig verpolt habe ... würde das was ausmachen ? .... Oder doch meine TT Mini PSU, vielleicht ?

Bin für jede weitere Idee dankbar. Merci um besten Gruß, Gerd

Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 28.04.2016 21:36
.... und nun mit den anderen Bild
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Stone am 28.04.2016 22:39
R16 raus ... again.
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Reinhold Messmal am 28.04.2016 23:00

Nun, mich reiße mein Volumenpoti voll auf und MasterVol ein wenig ... ansatzweise um diese Uhrzeit und  auch einen Tick mehr ...  geiler Klang und auch ein ganz klein wenig Crunchy ... ich mag Ihn, ... aber nach wie vor ... der Amp geht NICHT richtig in die Zerre ?*§%&#??? ...


Ein grosser Teil der Zerre kommt beim MiniZ eben auch von der Endröhre, mit Master davor runtergeregelt fehlt dann zwangsläufig was. Auf jeden Fall mal mit Master voll auf testen, was dann geht, aber Achtung, das wird Laut. Bei mir habe ich als Master einfach einen L-Pad hintendran gebaut.

Es gibt noch ein paar alternative Methoden, um ihn leiser zu bekommen, wie das Vocom oder die JJ EL844, falls das Master sich als Irrweg erweist.

Dann reagiert er sehr sensibel auf den Input. Ich habe nur Humbucker und da klart meiner sehr schön auf, wenn man das Volume an der Gitarre herunterregelt. Das heisst, es könnte auch sein, dass deine Strat einfach etwas zu wenig Output liefert, um den Kleinen auszureizen. Hier könntest du mal etwas mit stärkeren PU's testen, oder einen Booster, um dem auf den Grund zu gehen.
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 28.04.2016 23:21
...wow, also raus geht immer recht schnell ... ich habe R16 jetzt geschnitten ... und siehe da, kommt schon gut was mehr raus an Drive. Kann jetzt leider um 23:00 den Master nicht mehr so voll aufregeln ... aber definitiv eine Verbesserung ... Danke, Danke Danke ! Ich hab an Steg einen SD Humbucher an der Strat, das zerrt tatsächlich mehr jetzt ... aber ich mag halt den Hals PU am liebsten . Teste am WE mal wieder im Keller .. laut, aber das scheint es gewesen zu sein, ja und logisch die Endröhre macht aus was aus... das Original in der aktuellen Version  hat ja auch nicht einfach nur einen Master, sondern auch irgendwie so ein PowerSoak eingebaut. Wie müsste ich ein L-Pad denn dimensionieren für meinen 4 Ohm Speaker ?  Anbei mal von der Schaltung her so, wie ich das jetzt habe ...
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 28.04.2016 23:32
... habe schonmal gescannt und ein L Pad für -10dB an 4Ohm berechnet, ist das korrekt so,wie abgebildet ? Macht das Sinn .. auch -10dB ?
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 29.04.2016 09:21
Moin moin,

ich habe mein MiniZ Clone eben nochmal angeworfen und auch etwas lauter bespielt. Es war der R16 (!) ...also raus damit .. und - was soll ich sagen - momentan ist's mit dem MasterVolumen hinter C2 genauso wie ich es möchte.  Keine Heavy Metal Zerre aber sehr gut bluesig mit meiner Stat und Neck PU.

Ich werde das erstmal so lassen und ggfs zu einem späteren Zeitpunkt nochmal mit L-Pad, Vocom oder JJ EL844 experimentieren.

Besten Dank für Eure Hilfe, das ging sehr viel schneller und einfacher als erwartet.

Wenn ich daran denke, dass das Original knappe €1000.- kostet und mir diese simple Schaltung anschaue, na dann habe ich doch weiterhin sehr viel Spaß.

VG & keep on rockin' ...   

Gerd
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Stone am 29.04.2016 11:50
Hallo Gerd

Na, freut uns doch :)

Zur Erklärung:

Wenn Du R7, VR1 und R16 in Beziehung zueinander setzt, so ergibt sich für R7=1M, VR1=1M und R16=100k ein Gesamtwiderstand von 83k - rechnerisch.

Nimmst Du R16 raus, sind es 500k, setzt Du R16 auf z.B. ebenfalls 1M ergibt sich ein Widerstand von 333k.

Für R16=100k ergibt sich an der Triode ein Teilungsverhältnis von 100k:500k, bei R16=100k ein Verhältnis von 100k:83k - in letzterem Fall kommt eine starke Belastung der Triode hinzu. Das Ausgangssignal bzw. die Verstärkung der Triode nimmt deutlich ab.

Um z.B. den Sound wieder etwas aufzuräumen, kannst Du C1 mal variieren - z.B. 6n8, 4n7, 2n2; dadurch werden die Bässe und unteren Mitten (je nach Wert) abgeschwächt.

Natürlich nimmt die Distortion noch einmal zu, wenn die Endstufe entsprechend aus- und übersteuert ist - übrigens solltest Du R5 rausnehmen, wenn Du ein 1M-Poti als Volume einbaust - allerdings ist das wieder eine Frage des Geschmacks; ich stehe z.B. kaum auf Endstufenoverdrive oder -distortion und fahre meine Amps eigentlich immer nur bis zum "sweet spot" (bei alten Marshalls oft um 6 bzw. 6,5 des Master).

Gruß, Stone





Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Germy am 29.04.2016 16:39
........ und jetzt noch R3 auf 220k und die Zerre kommt langsam.



Gruß Germy
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Laurent am 29.04.2016 21:11
Moin,

Vielleicht kannst du auch mal auf dem Bild hier einige Werte rauslesen. Insbesondere bei der Siebung gibt es Unterschiede zu dem Schaltplan (erstes Glied hat ein 100uF drin - macht sich bei SE bemerkbar).
http://www.proguitar.de/ProGuitar.de/Mini_Z.html#15
Zum Aufbau vom Original sage ich lieber nichts  :angel:

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 6.05.2016 22:52
........ und jetzt noch R3 auf 220k und die Zerre kommt langsam.



Gruß Germy

Japp, danke Germy .. genau so und nicht anders wollte ich es ( hab mir ein wenig Zeit gelassen weil ich's vorher auch schon nett fand ) ... aber so und nicht anders soll es sein der R3 gehört auf 220k und fertig ( nun ich habe jetzt 2x 100k in Reihe ...das reicht ) ... mit Volumen und Master kann man butterweich regeln ... Klangregler ist obsolet und Hall/Delay kommt extern über das Effektboard, von dort aus kann man auch noch toll ein wenig mehr Gain generieren ... viel mehr braucht es nicht um glücklich zu sein (für den Hausgebrauch)  ... und mehr benötige ich auch nicht ... Tolles Projekt, wie gesagt hat Spass gemacht ... Danke, danke, danke für all eure Tipps und Ratschläge - hätte nie gehofft zu wagen, dass sich das alles mit solch geringen Aufwand  - dank eurer tollen und unkomplizierten Unterstützung im Finetuning  bewerkstelligen lässt ... ich bau' mir noch so ein Teil und dann komme ich in Stereo rüber :-) That's all.

VG,
Gerd
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Stone am 6.05.2016 23:01
Hallo Gerd

Du kannst einfach mal bei anderen Amps schauen, was die so nehmen ... ;-) ... und dann experimentieren.

Für den Anodenwiderstand kommen Werte von 82k bis 470k zum Einsatz, in der Regel mit 82k, 100k, 150k, 220k, 270k, 330k, 470k.

Für den Katodenwiderstand kommen oft Werte von 2k7, 1k8, 1k5, 1k oder 820 zum Einsatz (sieht man davon ab, dass oftmals bei mehrstufigen Aufbauten sich an der zweiten oder dritten Katode ein höherer Wert als 3k3 oder 4k7 findet).

2k7 wird oft mit 680nF gebrückt, 1k8 mit 1µF - wenn man fg errechnet, ist da aber nur ein geringfügiger Unterschied. Entscheidender ist eben der Arbeitspunkt, der durch Ra und Rk festgelegt wird; der Kondensator maximiert die Verstärkung ab fg nur.

So kleine Amps bieten oftmals eine gute Entwicklungsplattform.

Für einen "bluesy sound" würde ich immer auf etwas Kompression setzen, was z.B. mit Ra=220k und Rk=1k8 (wie im SLO z.B.) realisierbar ist.

Wenn Du - so wie es bei mir ist - einen großen Teil der Wirkung eben nicht nur errechnen, sondern lieber "erhören" willst, sind kleine Experimente mit den Werten effektiv.

Gruß, Stone
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 6.05.2016 23:12
Danke Stone, ich ärgere mich jetzt ein wenig, warum ich mich vor 20 Jahren nicht schon mal intensiver mit diesem Thema befasst habe, war knapp davor, da hätte was draus werden können ... aber es gab halt noch kein Internet :-) ... ja, Schaltpläne habe ich sehr viele durch (mit meinem rudimentären Halbwissen )  ...  Amp 2 kommt im Herbst, wenn das Wetter wieder schlechter wird ... ich mach jetzt noch Kleinigkeiten .. Frontbespannung  und Faceplate... Vielen, vielen Dank & VG, Gerd
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 6.05.2016 23:38
... nur zur Doku für die Nachwelt, hab das in ein altes Marshal Valestate 8040 Combo mit einem 12" Lautsprecher eingebaut (defekt bei ---- für € 70.- ersteigert), Bauteile um die € 150.- (Werkzeuug hatte ich grösstenteils ... gottseidank) ... so das mich das neben ein weinig Spaß bei der Arbeit maximal um die € 250 gekostet hat -... Faceplate und neue Bespannung kommt noch hinzu ... also sagen wir mal € 280.-  Hatte mir letztes Jahr einen neuen VOX AC4 gekauft, der kam in in etwas gleich teuer  ...aber vom Sound nicht ansatzweise ... und ein echter Mini-Z kostet mit Sicherheit dreimal so viel ... VG, Gerd
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Germy am 7.05.2016 05:30
Moin Gerd,

was soll ich sagen?

GEHT DOCH!  :devil: :devil:  :topjob:

Gruß Germy
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 30.10.2016 21:12
... nun und hier nochmal zusammenfassend  ... immer noc geil ( mittlerweile in stereo  ) :-)
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 30.10.2016 21:19
... here it goes
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Stefan_L_01 am 7.11.2016 23:51
löt doch mal über das 1Meg Gain Pot einen 1nF, also von R7 zum Grid V1B - Schaltbar vielleicht mit switch. Dann könnte es vielleicht zu einem schönen Crunch reichen
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Stone am 8.11.2016 06:55
Hi

Ich habe den Thread nicht ganz gelesen, daher mag es schon erwähnt sein: nimm R8 raus.

Gruß, Stone
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Manfred am 8.11.2016 11:00
Hi

Ich habe den Thread nicht ganz gelesen, daher mag es schon erwähnt sein: nimm R8 raus.

Gruß, Stone

Hallo,
ich war jetzt kurz verwundert, da im alten Schaltplan R8 der Kathodenwiderstand war,
aber R8 ist jetzt beim neuen Plan der Widerstand parallel zum Volume-Potentiometer.

Gruß
Manfred


Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Manfred am 8.11.2016 11:49
Hallo,

vielleicht wäre das mal einen Versuch wert.
Möglicherweise besser "Zerre" mit weniger Betriebsspannung an der Vorstufe, weniger Headroom.
Zusätzlich eventuell eine Schaltungsänderung wie gezeigt.
Ich habe den Plan so gezeichntet, dass man diese wenn man will durch hinzufügen und weglassen probieren kann
und der Rückbau einfach wäre.
Ja nach dem müsste man mit kleneren C3-Werten, vielleict 1uF - 4,7uF experimentierern

Gruß
Manfred
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Stefan_L_01 am 8.11.2016 15:16
Ich hätte eher R7 gebrückt bzw. rausgenommen, den ich als völlig sinnlos erachte, dann stört R8 nicht, fungiert aber als Notableiter (Massebezug) wenn das Poti versagt. Kann man aber auch weglassen, oder wenigstens vom Schleifer des Pots auf Ground. Dann wie gesagt einen 1nF übers GainPot (Volume). Da die Spannungen nach der ersten Stufe noch nicht so hoch sind dürfte es keine großen Probleme geben, wenn das Pot nur ein klein wenig zu ist hat man eh schon mehr als 100k im Signalweg für tiefe Frequenzen.

Da der Eingang V1B relativ hochohmig ist macht der Spannungsteiler als RC Parallelglied dort imo nur bedingt Sinn. Führt nur zur noch schnelleren Kompression der tiefen Frequenzen bei pos. Grid, also Gridcurrent, aber will man das?

Gruß
Stefan
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Stefan_L_01 am 8.11.2016 16:02
noch was: Bei der Endstufe ist C5 etwas knapp, oder? Wenn zB. C3 (Polarität Symbol fehlt?) so ausgelegt ist dass es alle Frequenzen hebt mit einem 1k5 parallel, dann braucht man für einen 180Ohm R12 logischerweise parallel etwas mehr als 22u. Ich komme auf eine Grenzfrequenz von 40hz.  Oder ist das Absicht?
Den Master mit 1Meg.. da könnte man auch mal deutlich weniger probieren , 220k, o. 100k. Es liegt wenn man zudreht schon arg viel Ohm im Signalweg.
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Manfred am 8.11.2016 18:16
Zitat
dann braucht man für einen 180Ohm R12 logischerweise parallel etwas mehr als 22u. Ich komme auf eine Grenzfrequenz von 40hz


Hallo,

40hz ergibt sich mit der Formel fg = 2*pi*f*Rk*Ck, welche, was inzwischen bekannt, definitiv falsch ist.
Diese falsche Formel wurde immer wieder abgeschrieben bis diese als wahr erschien.
Die Wahrheit steht in dem Beitrag im Anhang ab Seite 25.

Gruß
Manfred

 
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Stefan_L_01 am 8.11.2016 18:28
Wahrscheinlich meinst Du fg = 1/ (2*pi*rk*ck), was dort auch als Approximation später aufgeführt wird, da das Zusatzglied in der Wurzel deutlich kleiner als 1 ausfallen dürfte. Aber Zusammen mit +1 ist die Summe in der Wurzel größer als 1 , also kann die echte half frequ. nicht wie geschrieben kleiner als die Approximation sein sondern nur größer da alle Terme > 0 sind in der Wurzel.
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Manfred am 8.11.2016 18:54
Wahrscheinlich meinst Du fg = 1/ (2*pi*rk*ck), was dort auch als Approximation später aufgeführt wird, da das Zusatzglied in der Wurzel deutlich kleiner als 1 ausfallen dürfte. Aber Zusammen mit +1 ist die Summe in der Wurzel größer als 1 , also kann die echte half frequ. nicht wie geschrieben kleiner als die Approximation sein sondern nur größer da alle Terme > 0 sind in der Wurzel.

Danke, das "1/" hatte ich vergessen also
fg = 1/(2*pi*f*Rk*Ck)
Rechne mal die Werte mit dieser Formel und vergleiche das mit den korrekten Werten da kann man über das ganze  Parameterspektrum nicht von Approximation reden, obwohl es sein kann das die Werte für bestimmte Parameter nah beieinander liegen.
"Da beißt die Maus keinen Faden ab", die Formel ist und bleibt falsch.

Das hilft Gerd aber auch nicht wirklich weiter

Gruß
Manfred   

Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Stefan_L_01 am 9.11.2016 00:18
was macht das *f* bei Dir? Du berechnest doch die Frequenz?
Anyway: Wenn die reale fg höher liegt als die Approximation, dann muss ich ja erst recht mich um ein größeres C kümmern! Da brauch ich gar nicht erst rechnen wenn ich frequenzneutrale Verstärkung dort brauche. Vielleicht ist aber die Auslegung auch gar nicht so verkehrt, immerhin sind die Elemente die die Bässe zurückhalten in dem Design nur relativ schwach - Kathode V1 ein bisschen, das war es. Deswegen die Frage ob das vielleicht Absicht ist.

Wenn er mit dem Amp so happy ist braucht er eh nix ändern, ich wollte doch nur was vorschlagen da es so klang als würde er schon gerne noch etwas mehr Richtung crunch gehen wollen.

Gruß
Stefan
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Manfred am 9.11.2016 01:03
was macht das *f* bei Dir? Du berechnest doch die Frequenz?
Anyway: Wenn die reale fg höher liegt als die Approximation, dann muss ich ja erst recht mich um ein größeres C kümmern! Da brauch ich gar nicht erst rechnen wenn ich frequenzneutrale Verstärkung dort brauche. Vielleicht ist aber die Auslegung auch gar nicht so verkehrt, immerhin sind die Elemente die die Bässe zurückhalten in dem Design nur relativ schwach - Kathode V1 ein bisschen, das war es. Deswegen die Frage ob das vielleicht Absicht ist.

Wenn er mit dem Amp so happy ist braucht er eh nix ändern, ich wollte doch nur was vorschlagen da es so klang als würde er schon gerne noch etwas mehr Richtung crunch gehen wollen.

Gruß
Stefan

Hallo Stefan,
nochmals Danke, ja, langsam werde ich alt.

natürlich meinte ich fg = 1/(2*pi*Rk*Ck)

Wenn man eine frequenzneutrale Verstärkung haben will, und den Ck gleich aus Erfahrung sehr groß wählt,
dass die Grenzfrequenz theoretisch kleiner 1 Hz liegt, hast Du recht, dass man dann nichts mehr großartig berechnen muss.

Da gibt es auch eine "Faustformel" für diesen Fall:

Ck >> (mü + 1)/[2*Pi*fg*(Ri + Ro)]

also praktisch

Ck ~ 10...20*{(mü + 1)/[2*Pi*fg*(Ri + Ro)]}

mü: Leerlaufverstärkungsfaktor der Röhre
Ri:   Innenwiderstand der Röhre
Ro: Wert der Paralleschaltung Anodenwiderstand Ra parallel mit dem Lasttwiderstand Rl

Gruß
Manfred



Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Ölfinger am 12.11.2016 10:59
Moin,
ich finde diesen Thread hier hochinteressant und lehrreich!
Wenn die endgültige Schaltung feststeht, werde ich diese wohl in meinen GA-5 einbauen. Noch eine Bohrung für die EZ80 und ich kann sogar das Chassis weiter nehmen.

Spricht irgendwas dagegen, an der Stelle von C4 eine einfache Höhen- und Tiefenregelung einzubauen?

Danke und beste Grüße
Peter
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Stone am 13.11.2016 15:08
Hallo

Also ich bin das gerade noch mal durchgegangen; wenn ich richtig gerechnet habe, so hätten wir bei entfernen von R8 und Beibehaltung von des 100k Vorwiderstandes gegenüber Beibehaltung des R8 und entfernen des 100k einen Unterschied von rund 0,5 dB, was etwa 3 Vpp entspricht - wenn es also um maximalen Crunch geht, würde ich immer noch R8 entfernen, ggf. dann auch noch den 100k.

Ich habe aber gesehen - ich hatte hier ja schon anfangs mitgemischt ;)

Gruß, Stone
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 19.11.2016 18:17
Moin moin & besten Dank nach so langer Zeit für euer Feedback - also ich werde das mit R8 raus und 1nF zwischen R7 und Grid V1B (7)  - ggfs mit Schalter -  nochmal probieren, eventuell auch C5 etwas vergrössern ... mal schauen, ob sich da 'hörtechnisch' für mich etwas verändert. Beste Grüße
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Ölfinger am 2.01.2017 00:06
Hallo - und gesundes Neues Jahr noch!
Hast Du nun schon eine endgültige Schaltung gefunden?

beste Grüße
Peter
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 2.01.2017 15:26
Hallo - und gesundes Neues Jahr noch!
Hast Du nun schon eine endgültige Schaltung gefunden?

beste Grüße
Peter

Ein frohes neues Jahr !!

Du wirst lachen - ich habe noch ein paar Tage Urlaub und nutze die Zeit für einen neuen Aufbau um dann final noch ein wenig zu experimentieren :-) VG
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 18.01.2017 18:31
Also, ich habe alles jetzt nochmal komplett neu aufgebaut und das ein oder andere auch nochmal ausprobiert, es aber dann doch und nach einiger Zeit weitestgehend beim Original belassen. Selbst den Anodenwiderstand an V1 habe ich wieder zurück auf 100k gesetzt. Ich belasse es so. Etwas wenig Zerre kommt ja auch vom relativ gerigen Eingangssignal meiner Strat. Mit einem kleinen Booster davor kommt er dann aber doch recht gut in den grünen Bereich. Das reicht für mich und für zuhause. Vielleicht mal denkbar irgendwann doch noch eine Röhrenstufe mit 10..20db Verstärkung davor zu bauen und dann zwei Eingänge aufzusetzen. Mann kommt halt immer vom Hundertsten ins Tausendste und das bessere ist immer des guten Feind. Tolle Basis-Schaltung, nicht wirklich weit weg von einem 5F1 Champ, war auch alles nicht wirklich kompliziert und Doku gibt's im Netz zuhauf. Ich mache an dieser Stelle Schluss - vielen Dank für euer Fachwissen uns alle wirklich tollen Tips ... Ich baue irgendwann vielleicht nochmal genau die gleiche Schaltung mit einer 6L6GC in der Endstufe auf, mal schauen welche Unterschiede es da gibt, vielleicht gehe ich mit der Betriebsspannung auch nochmal ein wenig runter ...
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: Ölfinger am 29.01.2017 12:29
Moin, zunächst mal vielen Dank an Gerdz, daß ich seine Zeichnung verwenden durfte.
Ich habe die Schaltung nun in meinen GA-5 eingebaut und etwas an den Werten herumgespielt. Bei mehr als 3/4 Gain fing die Sache immer an, oberhalb des hörbaren Bereiches zu schwingen. Deshalb habe ich mal kurzerhand noch den 1 nF- Kondensator dazwischengebraten und das Problem war weg.
Vor einiger Zeit hatte ich einen Hammond- Übertrager verbaut, den ich nun aber für ein anderen Projekt benutzen möchte. Deshalb kam das winzige chinesische Exemplar wieder rein - und es zerrt mehr! Ich vermute, daß das daran liegt, daß er in die Sättigung geschickt wird.
Insgesamt gefällt mir der Klang jetzt sehr gut. Die Verzerrung setzt langsam ein und bei "alles auf Vollgas" klingt er so richtig schön rotzig.

Hier mal die Veränderungen:

(http://www.aerolightservice.de/forenuploads/Finger/schaltung.jpg)

beste Grüße
Peter
Titel: Re: Mini-Z Nachbau ... irgendwie zerrt er nicht richtig - was ich falsch ?
Beitrag von: gerdz am 1.12.2018 22:09
Moin moin,
nach langer Zeit und etlichen Versuchen und Testaufbauten habe ich basierend auf diesen ersten Thread von mir vor -  ist das jetzt schon 2 Jahre her ?  - mein vorerst finales 'Ding' gefunden. Hier einfach nur zur Dokumentation für die Nachwelt.....
Dem ursprünglichen Mini Z Amp habe ich zwischen V1 und V2 ein TMB Tonestack gegönnt, das hat ordentlich viel an Leistung herausgenommen, dafür hatte ich einen wunderbaren 'fenderartigen' regelbaren Clean Sound. Das war dann umsomehr noch ein gewaltiger Unterschied, als ich einen 'dicken' SE Ausgangstransformator (Hammond 125 ESE) probehalber eingebaut habe. Ich liebe diesen sauberen Klang meiner Strat am Hals Pickup.
Jedoch bin ich immer eher geneigt auch bei recht niedrigen Laustärken ein wenig 'Zerre' zu erzielen, also habe ich vor der eigentlichen ersten Triode noch eine weitere, parallelgeschaltete Doppeltriode gesetzt und bin vom Sound - auch bei recht geringen Laustärken - momentan sehr begeistert. Richtig bluesig / rockig mit richtig Volumen und Klangfülle (natürlich müssen die Bässe eher runtergedreht werden).
Als PSU habe ich - nicht wie auf dem beigefügten vorläufigen Plan - eure TT Mini PSU drin. Noch mit ein klein wenig Brumm (etwas nervig, das hatten mein Hot Rod Deluxe aber auch). Vielleicht optimiere ich die Leitungsführung oder ich probiere es mal mit DC Heizspannung .
Insgesamt muss ich sagen, dass es mir mittlerweile unwahrscheinlich viel Spaß macht an drei bis fünf Wochenenden im Jahr meinen Lötkolben heraus zu holen und die Ideen, dich ich zwischenzeitlich immer so gesammelt habe in der Praxis umzusetzen. Danke an dieser Stelle an alle, die mich auf den Weg gebracht haben. Ohne die wirklich sehr nützlichen Tipps, gerade am Anfang und hier in diesem Forum, wäre das wohl nicht ganz so erfolgreich geworden. Ich bin immer wieder überrascht, wie viel an speziellen Informationen man doch zum Thema auch sonst noch so im Netz finden kann. Ein wenig 'Vodoo' ist sicherlich immer dabei, aber Sound hängt natürlich immer auch von den spielerischen Fähigkeiten ab. Der typische Guitar Hero aber ist wohl eher auf dem absteigen Ast.
Viele Grüße aus dem Norden, keep on rocking ,
Gerd