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Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: FloPoeKo am 22.08.2015 17:12

Titel: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: FloPoeKo am 22.08.2015 17:12
Hallo Allerseits,

ich würde mir gerne ein (natürlich möglichst günstiges) Oszilloskop mit Spectrum Analyzer zulegen... Irgendwelche Erfahrungswerte?

Beste Grüße

Florian
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: SvR am 22.08.2015 17:25
Salü,
Auf deine Frage könnte ich dir einen dreiseitigen Aufsatz schreiben, was vorallem daran liegt, dass du mit Informationen ziemlich geizig bist.
Also:
Wo liegt dein Budget? Sucht du tatsächlich einen Spektrumsanalyzer oder meinst du nur ein digitales Oszi mit FFT-Funktion? Was sind die Anwendungsbereiche? Was willst du mit der FFT machen? Wenn DSO, reichen dir 8Bit? Wenn du mehr als 8Bit brauchst, hast du schon über ein USB-Oszi nachgedacht? usw.
mfg Sven
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: pit am 22.08.2015 17:59
Ich kann ein Rigol DS2000 empfehlen. Ist eine zeitgemäßes Gerät mit viel Funktionalität für relativ wenig Geld.

Man kann die kleinste Version kaufen und es äh... "optimieren" das es den Funktionsumfang des größten Modells hat. Ich habe meins (DS2072) via eb*y UK als EU-Kauf aus China für ca. 400€ bekommen, es ist jetzt ein DS2202 mit allen Optionen :)

cheers

  - pit
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: sev am 22.08.2015 19:43
Ich schließ mich mal Sven an: Was solls können (auch Eingangsspannungsseitig) und was darft kosten?
Ich hab für schraubereien an Effekten ein Bitscope Micro, für Fehlersuche an Amps ein altes analoges Hameg und beide haben ihre eindeutige Existenzberechtingung...
Grüße
Stefan
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: FloPoeKo am 22.08.2015 21:26
Ich schließ mich mal Sven an: Was solls können (auch Eingangsspannungsseitig) und was darft kosten?
Ich hab für schraubereien an Effekten ein Bitscope Micro, für Fehlersuche an Amps ein altes analoges Hameg und beide haben ihre eindeutige Existenzberechtingung...
Grüße
Stefan

Hallo Stefan,

ich arbeite hauptsächlich an Gitarreneffekten. Fürs Erste brauche ich nur etwas mit dem ich zum Beispiel den Bias von BBD´s oder einem Phaser einmessen sowie Verzerrungen sehen kann... Ich würde aber trotzdem gerne Spektren von Signalen beobachten und visualisieren können und einen Test-Signal-Generator haben (Weißes Rauschen, Sinus-Ton, Sweep...). Wie ist denn das Bitscope Micro? Ich habe schon einen Testbericht gelesen den ich nicht so ganz eindeutig fand... Aber im Kern wäre es das vor allem weil es mit OSx läuft, klein und nicht so teuer ist...
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: SvR am 23.08.2015 10:12
Salü,
Wie ist denn das Bitscope Micro?
Die Daten die Po**in angibt passen nicht so ganz zusammen. Mit einer Samplerate von 20MS/s lässt sich keine Bandbreite von 20MHz erreichen. Für eine FFT muss für den höchsten höchsten Frequenzanteil im Signal mindestens das Abtasttheorem erfüllt sein und wenn man die Signalform auf dem Bildschirm darstellen will, ist ein zehntel ein gängier Faustwert. Bei 20MS/s sind also maximal 2MHz realistisch. Für NF-Bastelein ist das natürlich ausreichend. Allerdings sollte auch die analoge Bandbreite des Eingangsverstärkers auf diesen Wert begrenzt sein, um zu verhindern dass höherfrequente Anteile bis zum AD-Wandler durch kommen. Bei Verletzung des Abtasttheorems kann es nämlich passieren, dass Signale dargestellt werden, die gar nicht vorhanden sind.
Bei deinen Anforderungen könnte auch eine Oszi-Software für die Soundcard in Frage kommen (wenn du auf die Darstellung von DC-Anteilen verzichten kannst). Vielleicht ein kleiner Impedanzwandler mit schaltbaren Eingangsspannungsteiler+Überspannungsschutz und für den Line-Ausgang ein kleiner Nachbrenner. Könnte ein nettes Lochrasterbastelprojekt sein.
Also zum Basteln an Effektpedalen könnte das Bitscope Micro brauchbar sein. Wenn dessen Preis der Maßstab ist, fällt mir als Alternative auch nicht viel mehr ein als Soundcard-Oszi oder vielleicht mal noch auf ---- nach USB-Oszis stöbern.
Für Bastelein an Verstärkern würde ich eher nach einem gebrauchten Hameg oder einem Rigol DSO aus der DS1000Z- oder DS2000-Reihe schauen. Bei den letzten beiden bewegen wir uns dann preislich aber in anderen Gegenden als das Bitscope.
mfg Sven
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: FloPoeKo am 23.08.2015 14:31
Nächstes Feature: Lessajus-Figuren sollen auch gehen...
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: SvR am 23.08.2015 16:52
Salü,
Nächstes Feature: Lessajus-Figuren sollen auch gehen...
En bissel Eigenleistung kann nicht schaden: was muss das Oszi können um damit Lissajous-Figuren darzustellen? Kann das Bitscope Micro in diesem Modus betrieben werden? 5min googlen...
mfg Sven
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: zonkimwald am 24.08.2015 11:20
Ich klinke mich mal ein: Taugt das Bitscope auch zur Amp-Fehlersuche? Oder ist da wirklich die analoge Röhre zu empfehlen?
Will eigentlich nur im Falle des Falles was zur Hand haben...
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: FloPoeKo am 24.08.2015 17:56
Salü,En bissel Eigenleistung kann nicht schaden: was muss das Oszi können um damit Lissajous-Figuren darzustellen? Kann das Bitscope Micro in diesem Modus betrieben werden? 5min googlen...
mfg Sven

Hm, mal sehen (ich habe gerade 15 Minuten gegoogelt, vielleicht bin ich zu doof): Das Micro verwendet laut Testbericht und Produktbeschreibung wohl doch Bitscope DSO, und das erlaubt wiederum die Darstellung von Lessajous (Also XY-Modus). Also Ja?
Ich frage deswegen weil bei den Kompatibilitätsanforderungen von DSO das BS05 nicht aufgelistet war...

Was anderes: Können wir hier bitte mal ein Spieltechnik, Musiktheorie und Improvisations-Thread einrichten, damit ich endlich mal ein Thema in diesem Forum habe bei dem ich mich auskenne :'(

Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: SvR am 24.08.2015 18:32
Salü,
Also du hast es richtig erkannt: Lissajous-Figuren = xy-Modus.
Ich frage deswegen weil bei den Kompatibilitätsanforderungen von DSO das BS05 nicht aufgelistet war...
Stimmt, ist mir beim ersten Überfliegen gar nicht aufgefallen, aber dem golem.de-Artikel (http://www.golem.de/news/bitscope-micro-im-test-oszilloskop-und-logic-analyzer-fuer-den-bastelrechner-1501-111495.html) nach scheint es zu laufen.
mfg Sven
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: sev am 24.08.2015 23:00
Aus eigener Erfahrung:
Das bitscope micro läuft mit der DSO Software sehr gut, ich nutze es unter Ubuntu.
@zonkimwald: zur fehlersuche benutze ich es nicht, die zulässige Eingangsspannung ist leider nicht allzu hoch und ständig zwischen hunderter und zehner teiler beim Tastkopf zu springen nervt etwas...
Grüße
Stefan
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: haotschmi am 25.08.2015 08:53
Hallo,
vielleicht ist hier was brauchbares für dich dabei.

http://flohmarkt.ipw.net/mess-und-pruefgeraete.html
Gruß Otto
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: FloPoeKo am 31.08.2015 22:52
Liebe Freunde des Lötkolbens,

vielen Dank erst mal für die nette und schnelle Hilfe... Ich denke das USB-Ding wird's werden...
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: Günthergünther am 3.09.2015 07:53
Hallo,

ich klinke mich mal wieder ein - mein Hameg HM1507 ist verkauft, weil ich ein so leistungsstarkes Oszi nicht brauche.
Ich suche also auch ein neues, gebraucht bis 300€, wenn es geht mit ähnichem Komfort (vorallem die 14kV Bildröhre des HM1507 hat gefallen).

Grüße, Thomas
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: SvR am 3.09.2015 18:55
Salü,
wenn es geht mit ähnichem Komfort
Sollen wir jetzt raten, welcher Komfort dir an deinem vorherigen Oszi am Besten gefallen hat und du deshalb bei deinem nächsten unbedingt wieder brauchst? Wenn es dir nur um 14kV bei der Bildröhre und weniger Bandbreite (oder was meinst du mit zu leistungsstark?) geht: z.B. HM-408 mit 40MHz. Google bringt dir bestimmt noch mehr Ergebnisse. Aber wenn du hier sinnvolle Antworten willst, hilft es wenn du schilderst was dich an deinem alten Oszi gestört hat und was für einen Funktionsumfang das neue haben soll.
mfg Sven
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: Günthergünther am 3.09.2015 19:43
Hallo Sven,

von der Bandbreite her brauche ich keine 150MHz, ich brauche auch kein Combiscope.
Analog, max. 50MHz und ähnliche Beschleunigungsspannung wie das alte.
Unter Komfort verstehe ich den Bedienkomfort des Gerätes, den fande ich Weltklasse.

Nebenbei - FFT wird nur von digitalen Oszis unterstützt, oder?

Ich habe ein Tektronix TAS250 und ein Fluke 3370B in meinem Preissegment gefunden, leider von den Geräten keine Ahnung.

Grüße, Thomas
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: Olaf am 4.09.2015 14:25
Hallo Thomas,

das TAS250 ist ein 50MHz Analog Scope das PM3370 ist ein 60MHz 200MS/s Combiscope. Beide Bedienungsanleitungen sind auf
dem Netz zu finden. Wenn Digital Scope dann mindesten 1GS/s sonst kommt es sehr leicht zu falsch Interpretationen vor allem bei digitalen Signalen. Ich gebe den Kollegen recht das Eingangssignal sollte mindestens den Faktor 10 überabgetastet werden um eine
vernünftige Aussage zu erhalten. Mit 200MS/s kann man keine 60MHz Bandbreite erzielen. Die FFT Fast-Fourier-Transformation ist ein
mathematisches Verfahren mit dem man ein abgetastetes Signal vom Zeit- in den Frequenzbereich umrechnet. Setzt als eine A/D-Wandlung vorraus. Bei einem 8bit A/D-Wandler sind etwa 48dB Fremdspannungsabstand möglich. Je nach Anzahl der FFT Punkte
läßt sich der Noise-Floor noch weiter absenken. Eine qualitative Beurteilung eines Sinussignal ist aber nicht möglich, da schon die Klirrprodukte des A/D-Wandlers bei -50dB liegen. Damit sind schon Klirranteile von besser 0,5% nicht mehr zu messen. Für mich also eher ein Gimmick.

Wenn Du das TAS250 unter 150€ bekommst und das Scope funktioniert kannst Du es kaufen. Ich sebst habe mir vor kurzem ein Hantek gekauft und bin sehr zufrieden damit. Das Hantek DSO5102P Digital Oscilloscope 100MHz 1Gs 2CH 7" TFT USB gibt es für
EUR 259,98.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: Olaf am 5.09.2015 12:06
Hallo Thomas,

nicht falsch verstehen: Ich weiß, daß man ein Sinus mit mindestens der doppelten Frequenz abtasten muß, um ihm korrekt darstellen zu können. Dann sieht man aber auch nur diesen Sinus und nicht seine Klirranteile. D.h. ein mit 100MHz abtastendes digitales Skop kann durchaus 50MHz Bandbreite haben. Für mich ist dies aber im praktischen Gebrauch nicht sinnvoll.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: SvR am 5.09.2015 14:30
Salü,
Dann sieht man aber auch nur diesen Sinus [...]
Man sieht genau genommen, nur zwei Punkte des Sinus. Diese beiden Punkte reichen dann aus, um die charakteristischen Größen des Sinus (Amplitude und Frequenz) zu bestimmen. Das funktioniert dann aber nur, wenn man weiß dass es ein Sinussignal sein soll und sich sicher sein kann, dass dessen Frequenz kleiner als die Hälfte der Abtastrate ist. Will man das Signal auf einem Bildschirm darstellen, sind wir wieder bei höheren Abtastraten. ;)
mfg Sven
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: Kurt am 29.09.2015 21:35
Hallo zusammen,

ich bin auch am überlegen, mir ein Oszilloskop zu kaufen für meine Amp-Basteleien.

Ein analoges betagtes Ding à la Hameg 203-x würde zwar für diese Zwecke reichen, die Dinger gehen in der Bucht immer noch deutlich über 100 Euro weg, wenn sie in gutem Zustand sind. Und dabei sind sie ja in der Regel mindestens 30 Jahre alt.

Daher spiele ich mit dem Gedanken, vielleicht doch gleich ein DSO für Einsteiger zu kaufen, wie eben ein Hantek 5072P oder ein Rigol 1054Z. Wenn aber die Datenblätter von den beiden richtig lesen kann, so sind damit nur Gleichspannungen bis max. 300 V meßbar und das bereits nur mit einem 10:1 Tastkopf. Um also die typischen 400-450 V an einem Röhrenamp zu messen braucht man bei den DSOs bereits einen 100:1 Tastkopf, ist das richtig?

Das Hameg dagegen verträgt max. 400 V mit einem 1:1 Tastkopf, wenn ich das Handbuch richtig verstanden habe.

Ist ein altes Hameg daher geeigneter fürs Arbeiten an Röhrenamps also so ein neues DSO?

Danke + Gruß
Kurt
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: cca88 am 29.09.2015 22:01
Hallo zusammen,

ich bin auch am überlegen, mir ein Oszilloskop zu kaufen für meine Amp-Basteleien.

Ein analoges betagtes Ding à la Hameg 203-x würde zwar für diese Zwecke reichen, die Dinger gehen in der Bucht immer noch deutlich über 100 Euro weg, wenn sie in gutem Zustand sind. Und dabei sind sie ja in der Regel mindestens 30 Jahre alt.

Daher spiele ich mit dem Gedanken, vielleicht doch gleich ein DSO für Einsteiger zu kaufen, wie eben ein Hantek 5072P oder ein Rigol 1054Z. Wenn aber die Datenblätter von den beiden richtig lesen kann, so sind damit nur Gleichspannungen bis max. 300 V meßbar und das bereits nur mit einem 10:1 Tastkopf. Um also die typischen 400-450 V an einem Röhrenamp zu messen braucht man bei den DSOs bereits einen 100:1 Tastkopf, ist das richtig?

Das Hameg dagegen verträgt max. 400 V mit einem 1:1 Tastkopf, wenn ich das Handbuch richtig verstanden habe.

Ist ein altes Hameg daher geeigneter fürs Arbeiten an Röhrenamps also so ein neues DSO?

Danke + Gruß
Kurt


Hallo Kurt,

kurze Antwort:

meines Erachtens  - JA

Damit arbeitet es sich deutlich entspannter

Grüße

Jochen
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: bea am 29.09.2015 22:22
Mal eine ganz andere Frage: mein Hameg 203-5 scheint Frequenzen um etwa 8% falsch (Kalibrierung der Zeitbasis) zu messen. Ist es sehr aufwendig, das Gerät nachzujustieren?
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: chipsatz am 30.09.2015 08:10
Mal eine ganz andere Frage: mein Hameg 203-5 scheint Frequenzen um etwa 8% falsch (Kalibrierung der Zeitbasis) zu messen. Ist es sehr aufwendig, das Gerät nachzujustieren?

Nein, man muss nur wissen, an welchem Trimmer man drehen muss und man braucht eine genaue Referenz (Generator/Frequenzzähler oder Oszi).

Gruß mike
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: Benjamin am 19.12.2015 16:47
Ich interessiere mich auch für ein Oszilloskop. Es soll ein 2-kanaliges sein. Ich möchte es vordergründig bei meinen NF-Bastelein und Experimenten benutzen um mir Signalformen, Phasenlagen ansehen zu können, BIAS-Abgleiche, Frequenz und  Pegelmessungen durchführen zu können.

Aktuell habe ich zwei Geräte in der Auswahl:
- Siglent SDS1102X (100MHz mit 1G Sa/s und 500µV/DIV)
- Rigol DS2072A (70MHz mit 2G Sa/s und ebenfalls 500µV/DIV)

Dass der eine 2G Sa/s und der andere "nur" 1G Sa/s abtastet verwirrt mich in meiner Kaufententscheidung. Eineseits wird beschrieben wie wichtig die  Abtastrate ist und anderseits bestehen darin Unterschiede von 100% (1G Sa/s vs. 2G Sa/s). Hier bin ich total überfragt, habe keine Idee und/oder Anhaltspunkt wie praxisrelvant dass für meine NF-Messungen aber auch Rechteckmessungen ist.  ??? ???

Die 500µV/DIV sehe ich als ein ebenfalls wichtiges Qualitätsmerkmal an, ...Sauberkeit der Nulllinie und Rauscharmut sind mir sehr wichtig.

Hat von Euch jemand einen der beiden Genannten in Verwendung und/oder kann was zu den Geräten sagen?

Dass ich in Zukunft auch noch einen Signalgenerator haben will "brauche" liegt auf der Hand. Die in den DSO zum Teil eingebauten Signalgeneratoren gefallen mir aber nicht wirklich, so dass nach jetzigen Kenntnisstand meine Wahl auf DSO ohne Signalgenerator geht. 

Ich bin natürlich auch für andere Gerätetypen mit 500µV/DIV und größer gleich 1G Sa/s offen.

Gruß Benjamin
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: chipsatz am 20.12.2015 00:27
Dass der eine 2G Sa/s und der andere "nur" 1G Sa/s abtastet verwirrt mich in meiner Kaufententscheidung. Eineseits wird beschrieben wie wichtig die  Abtastrate ist und anderseits bestehen darin Unterschiede von 100% (1G Sa/s vs. 2G Sa/s). Hier bin ich total überfragt, habe keine Idee und/oder Anhaltspunkt wie praxisrelvant dass für meine NF-Messungen aber auch

Hallo,

also soviel kann ich schon mal sagen: für NF-Messungen ist 1GSa/s oder 2GSa/s völlig egal.
Seltsamerweise hat der Oszi mit der 2GSa/s-Samplerate eine schlechtere Bandbreite von "nur" 70MHz gegenüber 100MHz beim Gerät mit 1GSa/s. Aber auch das ist für NF-Messungen nicht relevant.

Die Entscheidung wäre dann wohl eher Geschmacksache. Den Zweck erfüllen beide Geräte gleichermaßen. Ich persönlich finde den Siglent irgendwie übersichtlicher.

Gruß mike
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: Benjamin am 20.12.2015 16:11
Hallo Mike,
nach meinen bisherigen und jetzigen Informationen werden wohl beide für meine NF-Experimente und Messungen schon "zu viel können". Ich tendiere zum bereits erwähnten Siglent SDS1102X, den ich zu dem auch preislich ganz interessant finde.

Auch wenn ich es nicht unbedingt brauche, einen X-Eingang beispielsweise  für die Darstellung von Lissajous-Figuren oder zur Kennlinienaufnahme haben die DSO wohl nicht (mehr)?!

Sicherlich lassen sich zu messende Phasenverschiebungen und Frequenzverhältnisse mit einen mehrkanaligen DSO auch anders ermitteln. Interessant finde ich X-Eingänge speziell auch zur Kennlinienaufnahme - was mit den DSO nach meinem jetzigen Kenntnissstand nicht geht?! Oder doch? 

Du erwähnst dass der Rigol 2G Sa/s bietet aber trotzdem eine geringere Grenzfrequenz (70MHz) hat.

Ich glaube die Abtastrate hat nichts mit der Grenzfrequenz zu tun, das Eine ist die Verstärkung und mögliche Bandbreite des Signals, das Andere die Abtastrate des Signals.

2G Sa/s bedeutet ja nur dass das Signal im Vegleich zu 1G Sa/s mit doppelter Abtastrate aufgenommen wird und ich vermute dass dann mehr Details und Dehnung (in der Darstellung) möglich wird - wenn es denn überhaupt gebraucht wird.

Wie Du aber schon geschrieben hast für NF spielt das auch nach meinem jetzigen Wissensstand keine Rolle.

Gruß Benjamin
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: chipsatz am 20.12.2015 22:18
Hallo Benjamin,

also der X-Y-Modus sollte bei diesen DSOs kein Problem sein. Der X-Eingang ist dann einer der beiden Analog-Channel-Eingänge (war auch schon bei den meisten Analog-Oszis so). Lade dir doch einfach mal die BA runter.

Nochmal was zur Samplerate: Was nützt die höhere Abtastrate wenn die Bandbreite des Analogkanals schon bei 70MHz am Ende ist. Das nützt dann allenfalls noch für die Digitalkanäle mit 50Ohm-Eingang, Stichwort Logicanalyzer.

Gruß mike
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: Benjamin am 21.12.2015 13:18
Hallo Mike,
ich habe mir heute den besagten Siglent bestellt. Vorraussichtliche Lieferung zwischen Weihnachten und Neujahr. Ich bin natürlich total auf mein erstes eigenes Oszilloskop gespannt  :)

Nun bin ich noch auf der Suche nach einem klirrarmen (Audio)Frequenzgenerator. Aber das scheint schon komplizierter, denn bei den meisten Geräten lese ich immer Klirrwerte um die 0,5%  :o :o ...finde ich viel zu hoch. Ich will ja später, wenn ich mehr Wissen und wieder mehr finanz. Möglichkeiten habe auch mal Klirrmessungen machen.

Gruß Benjamin
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: Günthergünther am 23.12.2015 01:08
Hallo Benjamin,

ich würde mir an deiner Stelle gleich einen kompletten Audioanalysator wie den UPA3/4 kaufen, da hast du einen Generator und eine Klirrfaktormessbrücke in einem Gerät.

Grüße, Thomas
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: Hardcorebastler am 26.12.2015 17:29
Hi,
das geht mit ARTA, audiomatica CLIO, DAAS32 , ...
also pc gestützt viel eleganter, weil die den Klirr und Zusammensetzung über die ganze Frequenz
darstellen können, auch mit ansteigender Leistung ,
also dem Spieltrieb damit ist keine Grenze gesetzt  ;)

Jörg

Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: Günthergünther am 20.03.2018 22:35
Hallo,

ich grabe das alte Thema mal wieder aus. Ich habe mir Ende 2015 ein Philips PM3065 gebraucht gekauft. Da ich aber bald die Uni abschließe und dann keine Möglichkeiten mehr habe, auf Spektrumanalysatoren und das UPA4 zuzugreifen, suche ich jetzt nach einer anderen Möglichkeit, Klirrfaktoren, Frequenz- und Phasengänge zu ermitteln.

Da bin ich auf das Keysight DSOX1102G gestoßen, mit 2 Kanälen à 70MHz, 2GSa/s, FFT und Bode-Diagramm, dazu noch ein 20MHz Funktionsgenerator. Der Preis ist für das Gebotene denke ich sogar ziemlich günstig. Aber leider findet man nur sehr wenig Erfahrungsberichte über das Oszilloskop.

Schade finde ich die fehlende zweite Zeitbasis, die ich sowohl im Hameg als auch im Philips hatte. Oder ist das bei DSOs anders, sodass man die Zeitbasis "digital auf dem Display" ändern kann? Habe mit DSOs bisher nicht viel zu tun gehabt, deshalb fehlt mir hier die Erfahrung.

Gibt es vielleicht noch andere Oszilloskope mit ähnlichem Funktionsumfang (vorallem FFT, Bode), gerne auch nur mit 50MHz oder weniger, für günstigeres Geld?

Schönen Abend Euch,
Thomas
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: Olaf am 21.03.2018 01:37
Hi Thomas,

schau Dir einmal diesen Link an:

http://www.messgeraete-chemnitz.de/messtechnik/oszilloskope/tisch-oszilloskope/1307/owon-xds3202a-oszilloskop-200mhz-2-kanal-14bit-alle-optionen

Mit 14bit A/D-Wandler macht die FFT viel mehr Sinn. Hier kaönntest Du auch noch einiges abspecken.

Gruß

Olaf E.
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: GeorgeB am 21.03.2018 09:38
MbMn sind DSOs, selbst gute (habe ein 30k€ LeCroy auf Arbeit) für Audio-Entwicklung unbrauchbar (Einsteigerklasse) bis suboptimal (die guten mit 14bit).

Gutes altes Tek mit ordentlich Power hinter dem nadelscharfen Strahl, evtl. eins mit vierschiedenen Einschüben, da sieht man das was man sehen will (Rauschen, Flanken, Schwingneigung) und mit einem billo-DSO niemals sieht, die sich zudem beschissen bedienen, träge sind. Wichtig sind gute Y-Amps (von 1mV/div bis 20V/div). Zweite Zeitbasis habe ich bisher so gut wie nie gebraucht, das braucht man nämlich nur wenn man auf ein Signal triggert was weder Netzfrequenz ist noch aus einem Generator bzw einer Quelle mit bekanntem Verhalten stammt.

Vorteilhaft sind auch potentialfreie Geräte, sonst braucht man für viele Messungen kleiner Signale noch einen Differenz-Taskopf. Wenn zumindest ein Ende der Messpunkte niederohmig ist geht das ganz prima.
Die alten vollisolierten floatenden TV-Service-Dinger von Philips sind zB ideal (aber immer das Karamelbonbon was über dem Netz hängt ausbauen), fällt grad die Nummer nicht ein...

Analyser-Funktionen? Batt.betriebener Laptop + Soundkarte (wieder Potentialfrei), evtl. einen Eingangsteiler oder -Buffer wenn's keinen 1M-Eingang hat, oder sich einen Autoranger-Input selber bauen. Software zB REW, Audiotester, Spectralab, HolmImpulse, etc.
OpAmp-Schleifenverstärkung bzw Stabilitätsanalysen, ja das ist schön mit direkt gemessenem Bode-Plot (wobei Nyquist-Dastellung für sowas oft besser ist) der bis 100MHz++ geht, aber wie oft braucht man das wirklich? Und da würde ich einen g'scheiten audio-tauglichen Network-Analyser immer so ner eierlegen Wollmilchsau die aber doch nichts richtig kann vorziehen. Mit etwas Geduld bei der Suche kriegt man so'ne Kiste auch günstig (<1k€) gebraucht. Impedanzanalysen aller Art sind damit auch gleich professionell erschlagen, obwohl man das für Audio wichtige genauso mit einem "Bell-Ringer" +  Oszi sieht.
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: Günthergünther am 21.03.2018 10:41
Hallo,

na da bleibe ich doch liebend gerne bei meinem Philips. In meinem Laptop ist leider nur einen ALC269. In meinem Tower arbeitet ein ALC1220.. Aber ich dachte immer, Audioanalysen mit der Soundkarte wären ungenau und fehlerbehaftet?

Klar - einen Audioanaylsator hätte ich sehr gerne, ich liebe den UPA4. Aber unter 2k€ leider nicht zu bekommen.

Also eventuell wieder ein Analog/Combi vom Kaliber meines alten HM1507 kaufen?

Grüße, Thomas
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: Olaf am 21.03.2018 10:54
Hallo Thomas,

ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit dem Audiotester von Ulrich Müller http://audiotester.de/. Die Software kostet um
die 30€ und läuft fast mit jeder Audiokarte. Ich benutze als Audiointerface das Stein­berg UR22 MK2 122€. Aus meiner Sicht hat
das Teil sehr gute Mikrofonverstärker und auch einen hochohmigen Eingang. Der Dynamikbereich liegt bei über 110dB.
Abtastrate 192kHz 24bit. Damit hast Du für 160€ einen fast perfekten Audioanalysator.
Die Software kann fast alles:

 · 2D-3D Spektralanalyse
· Asynchrone Impulsmessung
· Messung von Klirrfaktor über Leistung und Pegel
· Messung und Berechnung von Thiele Small Parametern
· 3D-Diagramm für Zerfallsspektren
· Zeit-Diagramm oberhalb des Frequenzdiagrammes
· Bis zu 8 Kurven, mit bis zu 8 Y-Skalierungen im 2D Diagramm
· Beliebig viele Presets
· Display-Filter für die Kurven-Darstellung
· Frequenzgang-Messungen mit Dirac und MLS-Impulsen
· Aufnahme von Impedanz-Kennlinien von Lautsprechern
· Autom. Weiterschaltung der Kurven bei Serien-Messungen
· Kopieren von aufgenommenen Kurven mittels Drag'n Drop
· Skalierung des Diagrammes auf 0dB = max. Wert oder 1kHz
· Spektrumanalyse mittels Fast-Fourier-Transformation
· Klirrfaktormessung, Pegelmessung und THD+N mit wählbaren Filtern
· Klirrfaktormessung einzelner Harmonischen H2 - H9
· Korrekturdateien zum Linearisieren von Frequenzgängen
· Diagramm voll skalierbar, auch während der Messung
· Unterstützung absoluter Pegel Einheiten ( dbV, dbu ) nach Kalibrierung
· Speicherung der Diagramme als Bitmap, JPG und als Textfile
· Speicherung der Meßwerte in Textdatei ( Tabellenkalkulation o.ä. )
· Speicherung einzelner Kurven · Druck- und Clipboardfunktionen
· ASIO Support *

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: Kaufberatung Oszilloskop
Beitrag von: GeorgeB am 21.03.2018 11:57
@Olaf, Full Ack meinerseits. Audiotester mit ordentlicher Soundkarte ist super!

@Thomas, ein Combi-Scope ist ein guter Kompromiss, wenn man ab und zu die Vorteile eines DSO braucht, insbes. halt die Single-Shot Möglichkeiten, Pre-Trigger Signalanzeige, ggf. Math-Funktionen, Auto-Setup, Daten- und Setup-Speicher, sowie die Einfachheit der Dokumentation (Hardcopy per USB oder Seriell, usw.). Nutze mein altes PM3394B immer noch gern (halt leider kleines monochromes Display).

Für Messungen an Röhrenamps ist 100:1 HV-Tastkopf mit 2kV Spannungfestigkeit (zB mein LeCroy PPE 2kV, hat allerdings unnötig Bandbreite) die wichtigere Investition wenn man auch mal an der Endstufe was messen will (Anoden insbes.). Und so ein Tastkopf ist auch am AC-gekoppelten 1M-Eingang einer Soundkarte einigermaßen sicher (was ein normaler 10:1 oder 100:1 nicht ist, weil kein interner Ableitwiderstand für DC -- das als generellen Tip, Hochspannung nie mit AC-Kopplung messen weil der Koppelkondensator sieht das volle DC mit einem normalen Tastkopf).