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Technik => Tech-Talk Orange => Thema gestartet von: basskind am 7.09.2016 19:30

Titel: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 7.09.2016 19:30
Hallo Forumsmitglieder.

Ich habe neulich einen Restaurationsbericht eines alten Vox AC-30 im Vox Bereich gelesen. Ich habe mich zwar dort nicht beteiligt, aber ich habe den Thread verfolgt und fand dies ganz spannend (Der Thread von LöD).
Heute habe ich zufällig einen alten Orange Amp erworben und werde demnächst die Restauration starten. Allerdings bin ich absolut kein Orange Mann. Ich kenne mich mit den Silverface/Blackface Fenders aus, aber einen Orange hatte ich noch nie. Deswegen dachte ich, dass ich euch einfach teilhaben lasse und natürlich hoffe ich auf hilfreiche Beiträge von euch.

Beginnen möchte ich mit zwei Bildern. Was könnt ihr mir zu dem Amp sagen?

Noch etwas: Natürlich werde ich den Titel des Threads ändern, sobald ich die genaue Bezeichnung des Amps kenne.

Was würdet ihr als erstes tun und wie geht ihr an so eine Sache ran?

Dankeschön!

Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: sev am 7.09.2016 19:50
Chassis ausbauen, Headshell säubern, das sind idr meine ersten Schritte bei Oldtimern. Erst mal feuchter Lappen, evtl etwas Neutralreiniger. Mit cockpitpflege wird das Tolex wieder hübsch.
Die Elektrik gehe ich normalerweise an wie bei einem neueaufgebauten Amp, also alle Lötstellen checken, Teile messen, Isolationsprüfung der Trafos wär auch gut, wär schade den Amp fertig zuehaben und erst dann zu merken das die Trafos beim Teufel sind...  :devil:
Ansonsten: reinguggen was verdächtig aussieht.
Poste doch mal Fotos vom Innenleben.
Grüße,
Stefan
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 7.09.2016 19:53
Danke Stefan.

Hast du eine Ahnung, was für ein Amp das ist? Kennst du dich mit Orange Amps aus?
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 7.09.2016 20:04
Hier ein Bild nach dem Wegschrauben der Rückseite. Ich bin sprachlos.  :o

Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: sev am 7.09.2016 21:18
Viel Spaß beim Putzen  :devil:
Ich habs eher mit alten Marshalls, Dynacords und Peaveys. (obwohl ich nen TinyTerror hab)
Sieht auf alle Fälle interessant aus, vor allem die LS Ausgangswahlmöglichkeiten mit 2, 4 & Ohm...
Schau mal auf den Trafos nach Stempelungen oder Aufklebern, einige der Jungs hier wissen damit was anzufangen was Datierung angeht.
Bin schon auf das innenleben gespannt.  ;)
Grüße,
Stefan
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: cca88 am 7.09.2016 22:18
Hier ein Bild nach dem Wegschrauben der Rückseite. Ich bin sprachlos.  :o

...mit Recht...


http://www.orangefieldguide.com/OFG_OR321.htm (http://www.orangefieldguide.com/OFG_OR321.htm)

gucksch Du hier....


Grüße

Jochen
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 7.09.2016 22:21
Danke Jochen für den Link. D.h. es ist ein OR200

2 0 0 W A T T  :headphone: *läuft*

Könnte vielleicht ein Administrator den Thread ändern und "OR200" hinzufügen? Danke.
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 7.09.2016 22:43
Hier ein Bild von Innen.

Wie würdet ihr die Netzbuchse anbringen. Vermutlich war die von Innen verschraubt, aber so ist das bei dieser Art von Buchsen nicht gedacht. Wenn ich sie von außen anbringen würde, dann müsste ich eben das Chasses feilen. Würdet ihr das empfehlen?

Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: _peter am 7.09.2016 23:40
Hallo,

bedenke, dass du da einen echten Vintage-Schatz hast, für den Liebhaber mehrere Tausend Euro zahlen.
So eine Änderung (so Sinnvoll sie auch ist) kann einen erheblichen Wertverlust bedeuten.
Lies dir auch mal die Geschichte von Matamp und Orange durch zur Einordnung.

Gruß, Peter
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 8.09.2016 01:05
Ja, Peter. Du hast bestimmt recht. Das heißt ich brauche irgendwoher diese Runde Netzbuchse und auch ein passendes Kabel.
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: Athlord am 8.09.2016 06:32
Ja, Peter. Du hast bestimmt recht. Das heißt ich brauche irgendwoher diese Runde Netzbuchse und auch ein passendes Kabel.

Pignose-Stecker und Buchsen gibt es in der ebucht-GB....
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: bea am 8.09.2016 08:49
Wenn er läuft und nicht brummt, würde ich die alten Elkos belassen, aber messen, ob die Spannungen noch plausibel sind. Potentielle Schadenskandidaten sind zudem diese senfgelben Kondensatoren, die im Alter gerne mal leck werden (auch NOS). Weil das Koppelkondensatoren sein dürften, kann das die Arbeitspunkte der folgenden Stufe beeinflussen.

Weil der Verstärker bis vielleicht auf den kleinen blauen Elko (eine in den frühen 80ern verbreitete Bauform) original sein dürfte, solltest Du auch erwägen, bei einem eventuellen Tausch der Siebelkos diese aufzuschneiden und in den alten Bechern neue Elkos zu montieren. Aber Siebelkos aus den 70ern *können* noch funktionieren und neue Siebelkos *können* nach ganz kurzer Zeit ausfallen; ich hatte neulich mit F&T-Schraubelkos Ärger.
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: bluesfreak am 8.09.2016 09:53
Ja, Peter. Du hast bestimmt recht. Das heißt ich brauche irgendwoher diese Runde Netzbuchse und auch ein passendes Kabel.

Beim Doktor gibts eine IEC Buchse die in die alten 23mm Bulgin Löcher passt, TeileNr MBBREP, Schraubenlochabstand ist 32mm
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 8.09.2016 11:37
Danke bluesfreak. Das ist genau das, was ich suche. Ich hätte es aber irgendwie lieber bei Tube-Town bestellt. Aber dann nehme ich es eben vom doctor.

Zur Antwort von bea: Ich habe den Amp noch nicht angeschalten. Ich berichte dann. Am liebsten wäre es mir, wenn ich kaum was austauschen müsste, weil es irgendwie so wunderschön verdrahtet ist und ich das wahrscheinlich nicht 100%ig gut hinbekomme.
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: mceldi am 8.09.2016 18:42
Ich will ja keinem Doctor das Geschäft versauen, aber beim "R" gibt es als "KES 2" eine Buchse, die für mich gleich aussieht. Für 99 Cent ...

Cheers
 John
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: Laurent am 8.09.2016 19:14
Moin!

Cooler Amp hast du da erworben!!
Versuche so wenig wie möglich dran zu ändern und wenn etwas geändert werden muss, lass dir schön Zeit, damit die Verkabelung so sauber wie im Originalzustand aussieht. Ich könnte mir auch denken,  dass diese Leitungen es nicht mögen überhitzt zu werden, damit das PVC nicht schmilzt.

Bin von der Verkabelung echt begeistert. Das war richtiges Handwerk.

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: bea am 8.09.2016 21:07
Habt Ihr auf den Bildern eigentlich mal die KT88 angeschaut? Hat es noch einen Sinn, diese Röhren überhaupt wieder in Betrieb zu nehmen?

Die Metallablagerungen an den Kolben gefallen mir gar nicht. Bei den auch nicht mehr ganz jungen KT88 meines Mywatt sieht man sowas nicht, und die EL34 mit Metallablagerungen auf den Außenseiten der Anodenbleche, die in meinen Dynacords waren, waren allesamt über den Jordan.

Nochmal zu den Kondensatoren: was sagt denn die Sichtprüfung an den Elkos? Gibt es schan Ablagerungen um die Sollbruchstelle herum (obwohl das nichts heißen muß: sie können dann trotzdem noch funktionieren, und sie können optisch einwandfrei, aber defekt sein).
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: cca88 am 8.09.2016 21:22
Habt Ihr auf den Bildern eigentlich mal die KT88 angeschaut? Hat es noch einen Sinn, diese Röhren überhaupt wieder in Betrieb zu nehmen?

Die Metallablagerungen an den Kolben gefallen mir gar nicht. Bei den auch nicht mehr ganz jungen KT88 meines Mywatt sieht man sowas nicht, und die EL34 mit Metallablagerungen auf den Außenseiten der Anodenbleche, die in meinen Dynacords waren, waren allesamt über den Jordan.

Nochmal zu den Kondensatoren: was sagt denn die Sichtprüfung an den Elkos? Gibt es schan Ablagerungen um die Sollbruchstelle herum (obwohl das nichts heißen muß: sie können dann trotzdem noch funktionieren, und sie können optisch einwandfrei, aber defekt sein).

Hallo Bea,

die "Metallablagerungen" sind eines der Getter und ganz normal....

Alle ganz gleichmässig verbraucht... Falls diese Genalex noch gute Emission haben sollten - was durchaus möglich ist....

dann wären die möglicherweise genausoviel wert, wie der Amp - ok  nicht ganz. Aber es gibt Leut, die reissen sich um genau diese alten Kolben

Grüße

Jochen
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: _peter am 8.09.2016 21:30
Ich will ja keinem Doctor das Geschäft versauen, aber beim "R" gibt es als "KES 2" eine Buchse, die für mich gleich aussieht. Für 99 Cent ...

Haha, genau das gleiche habe ich auch gedacht - ich habe die vom R nämlich auch schon mal verbaut.
Allerdings nicht in den Durchbruch einer ehemaligen pig nose-Buchse.

Gruß, Peter
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 8.09.2016 21:33
Es war schon zu spät für mich. Ich hatte schon bestellt.  :embarassed:

Es gibt halt nichts über erfahrene Bastler. Nächstes mal warte ich.

Übrigens waren die Vorstufenröhren und PI alles Mullards und eine Telefunken.  :danke:
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: cca88 am 8.09.2016 21:37
Es war schon zu spät für mich. Ich hatte schon bestellt.  :embarassed:

Es gibt halt nichts über erfahrene Bastler. Nächstes mal warte ich.

Übrigens waren die Vorstufenröhren und PI alles Mullards und eine Telefunken.  :danke:

Dacht ich mir...


die KES 2 passt übrigens ohne Feilen NICHT rein...

Hab das kürzlich bei meinem alten Tremolo Top gemacht....

Von der Betriebssicherheit her, bin ich von den Pignoses nicht überzeugt - aber da gilt es selber zu entscheiden....

Oschinol oder leicht angepasst.... Der Sammlerwert leidet in jedem Fall mit jedem Feilstrich


Grüße

Jochen
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 8.09.2016 21:43
Wenn ich das beim Doctor richtig verstanden habe, soll man nur ein bisscehn von der Buchse wegfeilen. Nicht vom Metall. Das finde ich vertretbar.

Ich bin immernoch etwas schockiert, was für einen Amp ich da erworben habe. Ich war mir beim Kauf garnicht sicher, was es genau ist.  :angel:
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 16.09.2016 16:52
Erstmal danke für all die Beiträge bisher.

Ich hatte beruflich die Woche über etwas zu tun und bin erst jetzt dazugekommen am Amp weiter zu machen. Die neue Netzbuchse habe ich eingebaut und nach anschließendem Stoßgebet den Amp zum ersten Mal eingeschalten. Ich habe den Netz-Wahl-Schalter auf 245V gestellt. Er war auf 225V. Eine 230V Einstellung gibt es nicht. Es kommt Signal durch den Amp, was mich schon einmal beruhigt hat. Das bedeutet, dass die Trafos zumindest noch funktionieren und auch die Röhren halbwegs in Ordnung zu sein scheinen. Leider gibt der Amp auch ein wirklich sehr lautes Brummen von sich. Das Brummen ertönt auch erst, wenn die Röhren warm sind. Ich würde in dem Fall auf einen defekten Filterelko tippen. Auf einem der Bilder sieht man ja sogar bei einem etwas Schmodder am Rand. Es könnte aber auch durch sehr unterschiedlich eingestellte Endstufenröhrenpaare sein. Ich kenne mich mit diesem Amp nicht aus, aber bei einer normalen PushPull-Schaltung ala Fender wäre das ja so. Allerdings ist das Brummen schon sehr laut. So laut, dass ich garnicht in aller Ruhe die Vier Messpunkte durchgehen kann. Zumindest bisher nicht.  :headphone:

Mein Plan wäre jetzt den Schaltplan zu besorgen und zuerst den Elko zu tauschen, der diese Elektrolytspuren aufweißt. Habt ihr bessere Vorschläge?
Bei einem Fender Amp z.B. hätte ich gleich alle Filterelkos erneuert (zur Sicherheit). Wie macht ihr das immer, wenn ihr so alte Amps restauriert?

 
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 21.09.2016 20:15
Heute bin ich wieder zum Löten gekommen und habe den Elko, der ausgelaufen war getauscht.
Bevor ich einschalten wollte habe ich noch kurz die Kathodenwiderstände der KT88 nachgemessen und bei einem der Röhren 0Ohm gemessen, was natürlich nicht sein konnte. Bei diesem Amp sind 30Ohm Widerstände verbaut. Bei allen anderen drei KT88 habe ich diese 30Ohm auch gemessen. Nach einer kurzen Suche, war der Übertäter gefunden. Einer der Kathodenelkos hatte Durchgang. Dieser wurde getauscht. Ich hatte schon die Hoffnung, dass das mein Brumm-Problem lösen würde.

Da ich erneut das extreme Brummen hatte, habe ich den Amp zunächst ausschließlich mit den KT88 betrieben. Also alle anderen Röhren raus. Damit war das extreme Brummen schon mal nciht zu hören und ich konnte mich auf die Messungen der Kathodenströme konzentrieren. Eine der KT88 zeigte selbst bei niedrigster Einstellung der Bias-Potis schon ca. 1,1V. Die anderen Röhren zeigten hier im Vergleich eher 0,2V. Diese Röhre war auch extrem mikrofonisch und ich habe sie gegen eine andere KT88 getauscht. Nun habe ich alle Röhren mal auf 0,6V eingestellt. Mir ist bewusst, dass das extrem kalt gebiast ist. Mir ging es aber erstmal um den Brumm und diese war dann komplett weg.

Anschließend habe ich die beiden ECC82 in der Endstufe wieder eingesteckt. Leider bekomme ich hier wieder ein extrem lautes Brummen. Auch wenn ich alle Röhren (also auch V1 und V2) drin habe bekomme ich dieses laute Brummen. Der Gitarrensound geht aber und klingt gut. Wenn man den Amp ausschaltet ist das Brummen SOFORT weg. Und spielen kann man ja noch eine Weile, solange die Filterelkos noch Strom liefern.
Jetzt brächte ich eure Hilfe. Was würdet ihr als nächstes tun? Meine Idee wäre es die beiden ersten Filterelkos zu tauschen. Aber macht das Sinn? Weil, wenn ich nur die KT88 drin hatte, hat es ja nicht gebrummt.

Danke!

Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: cca88 am 21.09.2016 21:02
Heute bin ich wieder zum Löten gekommen und habe den Elko, der ausgelaufen war getauscht.
Bevor ich einschalten wollte habe ich noch kurz die Kathodenwiderstände der KT88 nachgemessen und bei einem der Röhren 0Ohm gemessen, was natürlich nicht sein konnte. Bei diesem Amp sind 30Ohm Widerstände verbaut. Bei allen anderen drei KT88 habe ich diese 30Ohm auch gemessen. Nach einer kurzen Suche, war der Übertäter gefunden. Einer der Kathodenelkos hatte Durchgang. Dieser wurde getauscht. Ich hatte schon die Hoffnung, dass das mein Brumm-Problem lösen würde.

Da ich erneut das extreme Brummen hatte, habe ich den Amp zunächst ausschließlich mit den KT88 betrieben. Also alle anderen Röhren raus. Damit war das extreme Brummen schon mal nciht zu hören und ich konnte mich auf die Messungen der Kathodenströme konzentrieren. Eine der KT88 zeigte selbst bei niedrigster Einstellung der Bias-Potis schon ca. 1,1V. Die anderen Röhren zeigten hier im Vergleich eher 0,2V. Diese Röhre war auch extrem mikrofonisch und ich habe sie gegen eine andere KT88 getauscht. Nun habe ich alle Röhren mal auf 0,6V eingestellt. Mir ist bewusst, dass das extrem kalt gebiast ist. Mir ging es aber erstmal um den Brumm und diese war dann komplett weg.

Anschließend habe ich die beiden ECC82 in der Endstufe wieder eingesteckt. Leider bekomme ich hier wieder ein extrem lautes Brummen. Auch wenn ich alle Röhren (also auch V1 und V2) drin habe bekomme ich dieses laute Brummen. Der Gitarrensound geht aber und klingt gut. Wenn man den Amp ausschaltet ist das Brummen SOFORT weg. Und spielen kann man ja noch eine Weile, solange die Filterelkos noch Strom liefern.
Jetzt brächte ich eure Hilfe. Was würdet ihr als nächstes tun? Meine Idee wäre es die beiden ersten Filterelkos zu tauschen. Aber macht das Sinn? Weil, wenn ich nur die KT88 drin hatte, hat es ja nicht gebrummt.

Danke!

wenn ich dich richtig verstehe ist das Brummen nach dem Ausschalten sofort weg. Das würde vermuten lassen, daß es irgendwie mit einer Form der "Wechselspannungsversorgung" des Amps zu tun hat... Z.B. mit dem Wegfall des Sägezahns auf der B+ - oder des Bias oder der AC-Heizung,

Ich gehe davon aus, daß Du kein Scope hast...

Die alten Elkos - inklusive des Bias - würde ich ehrlich gesagt sofort rauswerfen und ersetzen. Dann würd ich mir in jedem Fall die Koppel-Cs zwischen PI und Endstufe ansehen. Dann die Koppel-Cs der Vorstufe.

Die Koppel-Cs würde ich aber nur austauschen, wenn sie ein Problem verursachen...

Grüße

Jochen
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 21.09.2016 21:08
Danke Jochen. Ich hätte auch am liebsten gleich alles getauscht, aber ich wollte eben bei diesem seltenen Amp Vorsicht walten lassen.

Nochmal zum Verständnis. Da es ja ohne die Vorstufenröhren nicht brummt, würde das nicht heißen, dass der erste große Elko noch in Ordnung ist und nur weiter hinten in der B+ Versorgung Elkos kaputt sind? Oder ist dieser Gedankengank falsch?
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: cca88 am 21.09.2016 21:25
Danke Jochen. Ich hätte auch am liebsten gleich alles getauscht, aber ich wollte eben bei diesem seltenen Amp Vorsicht walten lassen.

Nochmal zum Verständnis. Da es ja ohne die Vorstufenröhren nicht brummt, würde das nicht heißen, dass der erste große Elko noch in Ordnung ist und nur weiter hinten in der B+ Versorgung Elkos kaputt sind? Oder ist dieser Gedankengank falsch?

Der Gedankengang ist meiner Ansicht nach nicht ganz verkehrt...

Die beiden fetten Oschis sehen mir auf dem Bild so aus, als ob die in Reihe geschaltet sind, um die Spannungsfestigkeit zu erreichen. Ich gehe davon aus, dass der Amp mehr als die 450V hat, die die Teile vertragen.  Austauschen und auf gute Isolation zur Schelle achten. Der hat wahrscheinlich die halbe B+ auf dem Kanister.

Den von der Vorstufe würd ich ehrlich gesagt auch gleich mitnehmen....


Grüße

Jochen
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 21.09.2016 21:31
Ja genau. Die laufen in Reihe. Das sind seltsamerweise 100uF+60uf Elkos. Und davon zwei. Ich würde sie halt gegen zwei 100uF+100uF Elkos tauschen. Oder würdest du lieber einen 100uF+100uF und einen 50uF+50uF nehmen? Ich hätte gedacht, dass etwas größere Filterung vielleicht sogar gut ist. Natürlich bekomme ich dann eventuell etwas höhere Spannugen auch, aber dadurch, dass ich den Amp auf der 245V Einstellung betreibe würde das ja wieder dagegen wirken.  ::)

Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: cca88 am 22.09.2016 00:26
Ja genau. Die laufen in Reihe. Das sind seltsamerweise 100uF+60uf Elkos. Und davon zwei. Ich würde sie halt gegen zwei 100uF+100uF Elkos tauschen. Oder würdest du lieber einen 100uF+100uF und einen 50uF+50uF nehmen? Ich hätte gedacht, dass etwas größere Filterung vielleicht sogar gut ist. Natürlich bekomme ich dann eventuell etwas höhere Spannugen auch, aber dadurch, dass ich den Amp auf der 245V Einstellung betreibe würde das ja wieder dagegen wirken.  ::)

Sind die beiden als 160µF in Serie geschaltet? Also mit beiden Systemen jeweils parallel?

Dann würd ich persönlich zwei 100+100 nehmen
Mit der 245 Volteinstellung hat das jetzt nicht wirklich was zu tun. Das Netzteil wir dadurch halt etwas straffer. 

Grüße

Jochen
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 22.09.2016 07:15
Ja die Elkos sind in Reihe und immer beide 100uF und 60uF parallel. Es ergibt sich somit eine gesamt Kapazität von 80uF und eine Spannungsfestigkeit von 900V.

Ok, ich dachte, dass ich in der Vergangenheit auch immer mimimal höhere Spannungen hatte, wenn ich den ersten Filterelko vergrößert habe. Aber dann habe ich mich darin wohl getäuscht. Danke Jochen.
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: cca88 am 22.09.2016 07:26
Ja die Elkos sind in Reihe und immer beide 100uF und 60uF parallel. Es ergibt sich somit eine gesamt Kapazität von 80uF und eine Spannungsfestigkeit von 900V.

Ok, ich dachte, dass ich in der Vergangenheit auch immer mimimal höhere Spannungen hatte, wenn ich den ersten Filterelko vergrößert habe. Aber dann habe ich mich darin wohl getäuscht. Danke Jochen.

Das Multimeter mißt halt weniger, da der Sägezahn etwas kleiner wird....
Die B+ wird dadurch natürlich effektiv "etwas" größer...


Grüße

Jochen
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 22.09.2016 21:56
Der Amp läuft. Ich habe zuerst ziemlich alle Elkos getauscht. Ohne Erfolg. Danach habe ich noch bemerkt, dass die Send und Return Buchsen mal getauscht wurden und falsch verkabelt wurden. Das war aber auch nicht das Problem.
Sondern eine winzige verrostete Schraube, die keinen Kontakt mehr zum Gehäuse des Preamps hatte. Somit war das Gehäuse vom Preamp nicht geerdet. Ich habe echt gedacht, dass ich schon alles erlebt habe. Aber offensichtlich nicht.

Hattet ihr sowas schon einmal?

Würdet ihr die Elkos wieder zurück tauschen? Also einer hatte ja wirklich einen Elektrolytauswurf. Und ein anderer rasselt, wenn man ihn schüttelt. Also komplett vertrauenswürdig erscheinen sie mir nicht, aber wahrscheinlich funktionieren sie noch. Was würdet ihr tun?

Der Amp ist fett!  :headphone:  :headphone:  :headphone:
Danke für eure Hilfe!
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: geowicht am 22.09.2016 22:12
Wenn der amp gespielt werden soll würde ich alle tauschen und die Alten sorgsam aufbewahren. Dann kann man nötigenfalls neue darin unterbringen damit die Optik stimmt. Das würde ich aber dann einem Käufer überlassen, falls man so einen amp überhaupt wieder hergeben möchte.
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 22.09.2016 22:15
Ok. Ja, dann lasse ich die neuen Elkos drin. Mir persönlich ist es eh wichtiger, dass der Amp gut funktioniert und zuverlässig ist. Die Originalität ist mir nicht so wichtig.

Keine Ahnung, was man mit so einem Monster machen soll.  :danke:
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: cca88 am 22.09.2016 22:27
SPIELEN


 ;D
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 22.09.2016 22:30
Ich bin normal auf dem total anderen Trip. Hab mir neulich einen Singleended 6L6 Amp gebaut. Der reicht mir und ist schön leicht.

Dieser OR200 ist echt brachial. Aber du hast recht. Ich werde ihn morgen mal laut  :guitar:  :guitar:  :guitar: spielen!
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: cca88 am 22.09.2016 22:57
Ich bin normal auf dem total anderen Trip. Hab mir neulich einen Singleended 6L6 Amp gebaut. Der reicht mir und ist schön leicht.

Dieser OR200 ist echt brachial. Aber du hast recht. Ich werde ihn morgen mal laut  :guitar:  :guitar:  :guitar: spielen!

 ;D

ich bin bei Dir...

meine 50-100W Boliden  sind im Moment auch eher arbeitslos, was die Gitarre betrifft...

Ich bin im Moment meistens mit 12W-18W unterwegs....

Die einzige Ausnahme ist mein 2203 - der darf als Bassamp ran....

Und - um es ehrlich zu sagen - da sehe ich auch deinen Orange

Grüße

Jochen
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: bea am 23.09.2016 01:33
SPIELEN


 ;D

Und zwar Bass... Cream covern zum Bleistift.
Oder LedZep (spielten die nicht sogar  Apfelsinen?)

Zwei EVM oder Oberton 15L in passenden Kistchen dazu, und die Sache ist Open-Air-fest.
(Auch so, die 15L klingen auch an der Gitarre prima.) Einer ist m.E. zu knapp für das Ding.
Titel: Re: Restauration Vintage Orange Amp
Beitrag von: basskind am 23.09.2016 16:05
Ok. Mal abwarten. Ich habe mal heute noch ein paar Teile hier im Shop bestellt. Z.b. noch einen neuen Griff und Gummifüße und so weiter. Dann mache ich ihn mal 100% fertig und dann sehe ich weiter. Eventuell verkaufe ich ihn. Und kaufe mir lieber eine schöne Gitarre oder so.