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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: riofox am 19.06.2019 08:57

Titel: AÜ - leichte Zweifel über Raa, Fehlanpassung, Folgen, Prävention...
Beitrag von: riofox am 19.06.2019 08:57
Hallo Leute,

viel Helfen konnte ich hier im Forum bislang nicht, gelobe aber Besserung.

Ich habe mir von Edcor den AÜ CXPP10-MS-10k besorgt, um  EL95 im GT zu nutzen. Laut den spärlichen Daten hat der eingangs eine Impedanz von 10k. Das wäre doch dann okay, wenn es sich hierbei um einen Raa handelte und nicht um den Gesamtwert, denn dann sähe jede der zwei Endmöhren ja nur 5k! Nehmen wir an, es wäre so, wie befürchtet - was würde passieren, wenn ich den trotzdem so nutzte, als wäre Raa okay und jede Röhre sähe ihre 10k? Das Ding hat ausgangsseitig Anschlüsse für 4 und 8 Ohm, der Speaker 8 Ohm Impedanz. Blöd ist einfach, dass ich nicht das Equipment habe, um den AÜ zu checken und mich zu vergewissern - nur ein DVM ist vorhanden. Was könnte ich also tun, um mir unter gegebenen Konditionen Sicherheit zu verschaffen und nicht am Ende Etwas zu zerstören? Leiderleider hatte ja Edcor keine Lust, meine entsprechende Anfrage zu beantworten - sonst würde ich hier keine blöden Fragen stellen. Ein Bild vom "DaBla" des Teils habe ich, aber ob ich es hier einstellen darf?
Erstmal beste Grüsse

Rio
Titel: Re: AÜ - leichte Zweifel über Raa, Fehlanpassung, Folgen, Prävention...
Beitrag von: Athlord am 19.06.2019 10:12
Moin,
mit einem DVM kann man´ne schon ziemlich viel machen:
http://www.marstran.com/Measuring%20Primary%20Impedance.htm (http://www.marstran.com/Measuring%20Primary%20Impedance.htm)
Titel: Re: AÜ - leichte Zweifel über Raa, Fehlanpassung, Folgen, Prävention...
Beitrag von: harryhirsch am 19.06.2019 12:10
Ich glaube eher dass hier ein Verständnisproblem deinerseits vorliegt, im Datenblatt (http://edcorusa.com/Content/Manuals/CXPP10-MS-10K.pdf) steht alles drin was notwendig ist. Die 10k sind selbstverständlich von blau nach braun, das wird nie anders angegeben.

Lies mal hier (http://www.valvewizard.co.uk/pp.html) nach, der Teil ab dem Bild mit der Kurvenschar dürfte vielleicht für mehr Klarheit sorgen.


Gruß, Volker
Titel: Re: AÜ - leichte Zweifel über Raa, Fehlanpassung, Folgen, Prävention...
Beitrag von: riofox am 19.06.2019 13:33
Also sieht jede EL95 NUR 5K? Scheisse! Tja, und da der Speaker 8 Ohm hat und ich nur Ausgänge 4 & 8 Ohm habe, wird nix draus...  :facepalm:

Oder stimmt das Verhältnis wieder, wenn ich den 8-Oma an den 4 Ohm Ausgang hänge?
Ohmannomannomann...  :facepalm: :facepalm: :facepalm:

Danke für die Hinweise - gehe mir mal grade Bischen in den Ar...popo beissen, ne...
Titel: Re: AÜ - leichte Zweifel über Raa, Fehlanpassung, Folgen, Prävention...
Beitrag von: Laurent am 19.06.2019 15:32
Moin Rio,

Nicht so schnell aufgeben!!

Ich denke hier ist mehr ein Verständnisproblem als was anderes vorhanden. Oben wurde dir vorgeschlagen den Artikel von Blencowe (erneut wahrscheinlich) zu lesen - mach das doch, auch wenn du fas kennst, schadet es nie solche Grundlagen erneut zu lesen.
Ich hatte auch eine EL95 PP Endstufe realisiert (St Germain). Die läuft bei ca. 220-250V mit 10k Raa. Passt also dein Trafo.

Gruß
Laurent
Titel: Re: AÜ - leichte Zweifel über Raa, Fehlanpassung, Folgen, Prävention...
Beitrag von: riofox am 19.06.2019 17:09
Erstmal: danke Euch dafür, dass Ihr euch hiermit und mit dem doofen Rio befasst!  :topjob:

An Laurent: Volker schreibt, dass Alles im Datenblatt steht; da lese ich: Ra ➡ 10k. Die würden aber nur für eine EL95 im SE Betrieb reichen (okay, dieser Trafo ist nicht für SE gemacht - ist nur für die Hypothese). Brauche doch für zwei der Röhren im GT dann 2 x 10k, also Rages ➡ 20k?!? Oder ist gemeint, dass - wenn der Hersteller, wenn er den Eingangswiderstand des PP AÜ mit 10k angibt - die beiden Röhren den auch jeweils sehen? Dann allerdings hätte ich hier völlig unnötig den ganzen Wind veranstaltet, könnte den einfach zwischen die Endstufe und die 8 Ohm Last packen und gut wärs, wie Laurent sagt.

Praxis: wenn Raa sich dann doch als viel zu niedrig herausstellt - was passiert dann? Plötzlicher Röhren- oder AÜ - Tod oder sowas? Wenn dann nur kurz Ton (und mit einem Mal gar nix mehr) käme, wüsste ich dann, dass ich Müll gebaut habe und dass die Sache doch zu fehlangepasst war...

Zu mir: mechanische Zusammenhänge begreife ich gaaanz toll, aber bei Elektrik gibt es bei mir eine bislang unüberwindliche Verständnisgrenze, ab der ich schlagartig nix mehr kapiere: da tanzen mir dann nur noch bunte Fakten wie ein wirres Mobilé durchs Hirn. Tut mir furchtbar leid und ich entschuldige mich bei Euch aufrichtig dafür, so hartnäckig doof-lästig zu sein - peinlich ist mir das! Ich wünschte, eure innere Sicherheit zu haben und nicht so ein Kaninchen zu sein...

Btw. habe ich die bisherigen Links durchaus beachtet!! Nur bei Valve Wizard - da gings im Kopf plötzlich "plopp!" und ich habe nix mehr kapiert. War das übriges "der Blencowe"?

Nun gut... Euch nochmal vielen Dank und dazu beste Grüsse

KaninchenRio🐇 😰


... ich benenne mich um und heisse ab sofort " Verständnisproblem".
Titel: Re: AÜ - leichte Zweifel über Raa, Fehlanpassung, Folgen, Prävention...
Beitrag von: harryhirsch am 19.06.2019 17:49
Nein, ist doch alles richtig. Im Datenblatt steht "Primary (input) Impedance = 10K Ohms", das ist der Raa. Und im Datenblatt der EL95 wird von Philips auch genauso 10k angegeben für Pushpullbetrieb (was der "GT" ist müsstest du vielleicht mal genauer erklären...).

Was die jeweilige Röhre als Last hat, ist von der Aussteuerung abhängig. Eben das wird in dem Link von mir erklärt. Das geht von 1/2 Raa = 5k über zu 1/4 Raa = 2,5k im B-Betrieb. Noch dazu ist die Impedanz selbst des Übertragers sowohl von der Frequenz als auch vom Signalpegel abhängig. Und das wiederum in Abhängigkeit vom verwendeten Blech...

Gruß, Volker
Titel: Re: AÜ - leichte Zweifel über Raa, Fehlanpassung, Folgen, Prävention...
Beitrag von: riofox am 19.06.2019 18:23
Hallo Volker,

DANKE!

Das DaBla von Philips habbich auch - und damit fing mein Panikkarussell an, aber jetzt, nach deinen Worten, ist die Fahrt zuende und ich steige von dem Höllending ab... Kurz: mit GT habe ich "Gegentakt" abgekürzt.
Die Sache mit den 1/4 und 1/2 Raa hatte ich gerade ein weiteres Mal gelesen, ohne es wirklich zu kapieren, aber das scheint ja völlig okay so - füsikhalisch. Dann rühre ich da mal nicht mehr drin herum!

Ich zeig' hier nochmal kurz, was das werden soll. Der 3M3 fällt weg! Die Cs nach der Phasenumkehr sind nun 47nF, an der Gain- und Klangregelungsstufe wird agepasst, wenn das Geræt erstmal so steht. Die EBC91 nehme ich als Phasenumkehr, weil vorhanden - sonst und wenn es nicht klappt, stricke ich auf EC92 um. Jede EL95 bekommt einen eigenen Anodenwiderling und -Kondensator (vielleicht haue ich noch'n Rheostat hin, damit beide Möhren gleichen Ruhestrom bekommen). Da ich alleine wohne und derzeit ausser ab und zu einer Fliege/Motte *britzel!* keine Haustiere habe, wird im Probierstahadium frei fliegend auf einem Brettchen liegend aufgebaut. Und mit grosser Behutsamkeit auspromodifiziert.
Okay; Dies dazu und Dir und Laurent nochmal meinen besonderen Dank! (!!)
Grüsserl


Rio ("Verständnisproblem"...😀)
Titel: Re: AÜ - leichte Zweifel über Raa, Fehlanpassung, Folgen, Prävention...
Beitrag von: harryhirsch am 19.06.2019 19:19
Ich würde den Master so wie im Bild beschalten. Ansonsten hast du Gleichspannung über dem Poti anliegen und müsstest nochmal einen Kondensator zwischen Röhre und Poti schalten.

Endstufe: üblicher ist es, die Schirmgitter nochmal gesondert zu filtern, also an B/2 anzuschließen. Dadurch ist die Spannung auch entsprechend niedriger. Wenn du es so lassen willst, musst du je nach DC-Widerstand des Übertragers und den Strömen, die 100R Widerstände noch etwas größer machen, damit das Schirmgitter im Ruhezustand unter den Anoden liegt.
Titel: Re: AÜ - leichte Zweifel über Raa, Fehlanpassung, Folgen, Prävention...
Beitrag von: riofox am 19.06.2019 21:00
Hi,

ach, du meinst, den R 1M und den Pot tauschen und vom Schleifer in die Röhre - ist ja simpel umsetzbar. Die Endstufe - ohne den Phase Inverter - kommt noch aus Jogis Röhrenbude. Der Autor des Artikels hatte SE und PP mit der EL95 vorgestellt - funktionsüchtig. Aber ich denk' drüber nach, die 100R Widerlinge zu vergrössern, wenns komisch wird (im Betrieb messen, was passiert und ob das von dir Befürchtete eintritt); habe nur gerade sämtliche Bauteile bei Dirk bestellt & erhalten - da verbaue ich die erstmal. Den 3M3 lasse ich, wie gesagt, sowieso weg - war ein Denkfehler meinerseits. Ich suche nur gerade herum, woher ich den PI noch gleich hatte - dort bestand er aus einer halben ECC83, und weil das mü der EBC91 ebenfalls 100 beträgt und ich von diesen DiodenTrioden noch habe, wollte ich sie nutzen. Ist so niedlich. Nur: was ich mit den Dioden, die da noch drin stecken, noch anfangen soll, hat sich mir nie erschlossen. So bleiben sie unbelegt.
Dank und Grüsse


Rio
Titel: Re: AÜ - leichte Zweifel über Raa, Fehlanpassung, Folgen, Prävention...
Beitrag von: cca88 am 19.06.2019 21:01
Erstmal: danke Euch dafür, dass Ihr euch hiermit und mit dem doofen Rio befasst!  :topjob:

An Laurent: Volker schreibt, dass Alles im Datenblatt steht; da lese ich: Ra ➡ 10k. Die würden aber nur für eine EL95 im SE Betrieb reichen (okay, dieser Trafo ist nicht für SE gemacht - ist nur für die Hypothese). Brauche doch für zwei der Röhren im GT dann 2 x 10k, also Rages ➡ 20k?!? Oder ist gemeint, dass - wenn der Hersteller, wenn er den Eingangswiderstand des PP AÜ mit 10k angibt - die beiden Röhren den auch jeweils sehen? Dann allerdings hätte ich hier völlig unnötig den ganzen Wind veranstaltet, könnte den einfach zwischen die Endstufe und die 8 Ohm Last packen und gut wärs, wie Laurent sagt.

Praxis: wenn Raa sich dann doch als viel zu niedrig herausstellt - was passiert dann? Plötzlicher Röhren- oder AÜ - Tod oder sowas? Wenn dann nur kurz Ton (und mit einem Mal gar nix mehr) käme, wüsste ich dann, dass ich Müll gebaut habe und dass die Sache doch zu fehlangepasst war...

Zu mir: mechanische Zusammenhänge begreife ich gaaanz toll, aber bei Elektrik gibt es bei mir eine bislang unüberwindliche Verständnisgrenze, ab der ich schlagartig nix mehr kapiere: da tanzen mir dann nur noch bunte Fakten wie ein wirres Mobilé durchs Hirn. Tut mir furchtbar leid und ich entschuldige mich bei Euch aufrichtig dafür, so hartnäckig doof-lästig zu sein - peinlich ist mir das! Ich wünschte, eure innere Sicherheit zu haben und nicht so ein Kaninchen zu sein...

Btw. habe ich die bisherigen Links durchaus beachtet!! Nur bei Valve Wizard - da gings im Kopf plötzlich "plopp!" und ich habe nix mehr kapiert. War das übriges "der Blencowe"?

Nun gut... Euch nochmal vielen Dank und dazu beste Grüsse

KaninchenRio🐇 😰


... ich benenne mich um und heisse ab sofort " Verständnisproblem".

cool down older

als erstes: weder Röhren, noch Übertrager sterben unmittelbar bei einer Unteranpassung - das ist Halbleitern vorbehalten...

GT hätte natürlich auch Gleichtakt heißen können  ;D

wenn Du dich vor kurzfristig auftretenden Katastrophen in folge von Fehlanpassungen schützen willst - bau Freilaufdioden an den Anoden der Endröhren ein...
in der Forumssuche solltest Du fündig werden... Ich hab jetzt nicht geschaut, ob sie in deinem Schaltplan schon drin sind

Beobachte die Anodenbleche der Endröhren bei den ersten Testläufen - die sollten keine roten Flecken bekommen

Ja - Röhren stecken normalerweise alles mögliche leicht weg - bei Fender war sogar ein Kurzer eingeplant, wenn keine Box angeschlossen war... Ich schrub schon, daß Röhren einiges wegstecken können?


Ja - Blencowe ist der Valvewizard

Face the snake, rabbit - it won't do you any harm  - the force is with you

Grüße
Jochen
Titel: Re: AÜ - leichte Zweifel über Raa, Fehlanpassung, Folgen, Prävention...
Beitrag von: riofox am 19.06.2019 22:42
Hallo Jochen,

deine Nachricht beruhigt ja noch a Bisserl mehr 😉. Wo, wie und was ist das mit der Freilaufdiode? Hab gerade noch viel Röhriges gelesen (das war nicht dabei...) und dabei gefunden, woher ich die Phasenumkehr hatte: schöne Grüsse von den uralten, kleinen Fender PP (okay - GT-Dagegentakt 😇) - Dingern mit der 6V6 drin! Wenixtens das geklärt (und der RöhrenZauberer hat ausserdem zur Klärung beigetragen!) - wo wir gerade bei kurzen Fendern waren 😀. Vorm Zubettgehen gucke ich noch eben nach Freilaufdioden. Jedenfalls bin ich nun zuversichtlicher, als gestern noch. Und rote Backen werde ich wohl noch erkennen, wennse auftreten. Auch gut dann... also: wennse nicht auftreten. Jut, so wird'n Powerhasi draus.
Dankjewel und Grüsse


Rio