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Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Gregory am 29.03.2024 14:00

Titel: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: Gregory am 29.03.2024 14:00
Hallo Röhrenfreunde,

momentan komm ich aus meinen Miseren einfach nicht raus. Ich hätte noch so lange Pause mit Amps bauen machen sollen. Oder 2 Kinder sind doch zu viel 😂

Ich habe den Amp nach dem angefügten Schaltplan aufgebaut. Soweit so gut. Aktuell verstehe ich nur nicht. Warum ich direkt hinter der 5U4GB nur 309 Volt habe. Das zieht sich dann natürlich durch die komplette Glättung und die anderen Spannungen. Einziger Unterschied, der verwendete Trafo hat Sekundär 325 0 325.

Isch krisch de Krise!
Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: stephan61 am 29.03.2024 15:29
Hallo,
hast du den Strom gemessen der fließt?
D.h. den Spannungsabfall über die Siebkettenwiderstände und verglichen ob nicht irgendwo ein Stromleck, also ein Verkabelungsfehler ist?
Wie hoch ist der Ruhestrom über die 6V6?
Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: Helmholtz am 29.03.2024 15:54
Einziger Unterschied, der verwendete Trafo hat Sekundär 325 0 325.

Sind das gemessene Trafospannungen im Betrieb, also mit Last?
Ich kann in der Anlage keinen Princeton Schaltplan finden.
Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: Gregory am 30.03.2024 11:10
Guten Morgen,

die Messung des Trafos ergab bei HV Bereich 348-0-348 V ohne die 5U4GB.

Der Schaltplan ist ziemlich abgespeckt. Es handelt sich hier nur um den Reverb/Trem Kanal des Princeton, allerdings ohne Reverb und ohne Tremolo. Ein Kumpel von mir will das so, weil er diesen Sound so liebt.



Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: Helmholtz am 30.03.2024 16:32
die Messung des Trafos ergab bei HV Bereich 348-0-348 V ohne die 5U4GB.

Ok, das ist also die Leerlaufspannung.
Was ist die Trafospannung beim Betrieb mit Röhren-Vollbestückung?
Bitte auch mal prüfen, ob die Meter-Batterie noch gut ist.
Am besten eine frische einsetzen und sehen, ob man damit dieselben Spannungen misst.

Zitat
Der Schaltplan ist ziemlich abgespeckt.
Wo isser?
Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: smid am 31.03.2024 10:06
Frohe Ostern!

Nachdem das Layout nach Robinette aussieht würde ich behaupten der Schaltplan liegt mitsamt vielen Erläuterungen zum Design und Aufbau unter
 https://robrobinette.com/AA1164_Princeton_Reverb_With_Reverb_and_Tremolo_Deleted.htm (https://robrobinette.com/AA1164_Princeton_Reverb_With_Reverb_and_Tremolo_Deleted.htm)

VG
Andreas
Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: Gregory am 10.04.2024 21:45
Guten Abend,
heute konnte ich endlich mal die Messungen vornehmen.

Nur 5U4
A 455V
B 454V
C 438V
D 425v

5U4 + beide 6V6
A 260V
B 215 V
C 209 V
D 199v

5U4 + V2
A 450V
B 445V
C 351V
D 267V
Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: Helmholtz am 10.04.2024 22:30
Wenn alles richtig verdrahtet ist, heisst das, dass die Endröhren viel zu viel Strom ziehen.
Das ist gefährlich für Trafos, 5U4GB und 6V6s (rote Backen?).
Also nur noch ohne Endröhren testen.
Eigentlich sollte die Netzeingangssicherung fliegen. Welchen Wert hat die? Sollte 0.5A bis 0.63A träge sein.
Was ist die Gittervorspannung (Bias) zwischen den zwei 220k Widerständen?
Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: stephan61 am 10.04.2024 22:49
Nachdem der Princeton ein Bias Tremolo hat, solltest du den ganzen Biaszweig nochmal auf Verdrahtungsfehler und die Widerstandswerte der eingebauten Widerstände überprüfen.

Gruß Stephan
Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: Stahlröhre am 13.04.2024 18:24
Hallo, neben einem Biasfehler wäre auch noch denkbar, dass der Verstärker im unhörbaren Bereich schwingt. Laut Plan haben die Endröhren keine Gridstopper die dem entgegenwirken könnten. Diese sollten zum Schutz unbedingt nachgerüstet werden (mal 10-22k vor das G1 löten). Genauso fehlen am Schirmgitter die Schutzwiderstände, sodass beim Überfahren der Endstufe das Schirmgitter sehr stark belastet/überlastet werden kann.
Hier würde ich mal 220-470Ohm mit 5W jeweils davor setzen.
Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: Gregory am 20.04.2024 14:16
Hallo an alle,

gestern Abend konnte ich wieder mal eine halbe Stunde investieren und habe im BIAS zwei Schusselfehler beseitigen können…Diode falsch rum…zu dämlich. Und die Verbindung vom BIAS Poti zwischen Schleifer und Spannungsteil verkehrt herum gemacht…es war Schleifer und der 10k Widerstand. Nichts desto trotz, stimmen die Spannungen nicht. Die im Layout angegeben -34V sind nicht erreichbar, -24 dann ist Sense.

Den Beitrag von Max hatte ich noch nicht gelesen, kam aber auf einen ähnlichen Gedanken, da andere Schaltungen ja auch so wie von dir beschrieben aufgebaut sind.
Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: Volka am 20.04.2024 14:54
Moin...

dann den Widerstand vor der Bias-Diode ändern ( der 100k im Layout). Ob es nun unbedingt -34 V werden ist nicht ausschlaggebend: die Höhe deiner Anodenspannung und der Anodenstrom deiner 6V6 sind entscheidend.

Gruß
Volka
Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: Helmholtz am 20.04.2024 15:24
Mit falsch gepolter Diode wird die Biasspannung positiv.
Würde mich nicht nicht wundern, wenn der Elko hinüber ist. Heisst, sein Leckstrom zieht die Spannung runter.
Auch die Endröhren dürften stark gelitten haben.
Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: Volka am 20.04.2024 20:08
Bei meinem Tip mit dem Widerstand bin ich : A von einem neuen Elko, und B von einem Test ohne Endstufenröhren ausgegangen... es war ja zu Anfang die Rede von einem NT der eine niedrigere Sek.-Hochspannung liefert als der NT in dem "Layout"...
Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: Gregory am 21.04.2024 21:22
Guten Abend,

die Biasschaltung ist bereinigt und mit neuen Bauteilen versehen, außer der 100k,  ich habe hier gerade nichts passendes mehr. Test mit nur Vorstufenröhren ergaben 180V auf D und 440V auf B. Ich habe noch ein gebrauchtes paar 6v6 hier gehabt, welche ich zum Test benutzt habe und schon geht die Spannung wieder komplett runter auf 130V bei D.

Der Mist ist, dass das ganze in einem Chassis eines kleinen Laney ist und man keinen Platz hat. Jedes mal, wenn man am Sockel etwas ändern möchte, muss man das halbe Turretboard auslöten :(
Titel: Re: Princeton Reverb Clone Reverb Channel ohne Tremolo und Reverb
Beitrag von: Stahlröhre am 23.04.2024 14:37
Also, wenn ich die Siebkette so Überschlage komme ich zu dem Schluss, dass die angebenen Spanungen zu den verwendeten Widerständen nicht passen können.
Mit den gegeben Spannungen im Plan komme ich auf 3,4mA für alle vier Vorstufensysteme. Wenn ich davon ausgehe, dass sich dieser Strom auch nicht so stark ändert wenn D statt 240V nur 180V hat, dann müssten entlang der gesamten Siebkette (39k+39k+1,8k) 272V abfallen. Mit deinen gemessenen 180V an D muss A dann 452V haben. Für mich klingt das erstmal so absolut plausibel und passt zu deiner vorherigen Angabe, dass A ohne Last 455V hat.

Was jetzt noch zu klären wäre ist in wie weit A einbricht sobald die beiden 6V6GT eingesteckt werden. Ein etwas höherer Spannungsfall ist schon ok, insbesondere wenn ein Röhrengleichrichter im Netzteil sitzt. Wenn hier die Spannungen jedoch massiv einbrechen kann das an mehreren Sachen liegen:

1. Die 6V6GT sind schrott.  Den Punkt schließe ich erstmal aus, da du schon ein anderes Paar ausprobiert hast.

2. Die negative Gittervorspannung ist zu klein. Hier bitte mal die Gittervorspannung messen, mit vollständig aufgedrehten Poti sollten mindestens die angebenen -34V erreicht werden, eher sogar etwas mehr. Durch die Verpolung der Diode ist es möglich, das der Elko im Biaszweig kaputt ist, der sollte desshalb getauscht werden, was du ja schon gemacht hast. Der 100k geht dadurch eher nicht kaputt kann aber zu groß sein, insbesondere wenn der Trafo eine kleinere Spannung liefern sollte. Sollten die -34V garnicht erreichbar sein, dann mal den 100k gegen 91k oder 82k tauschen. Dabei bitte die maximale Spannungsfestigkeit des Bias-Elkos beachten.

Wirklich wichtig ist, dass du mal misst was die Endröhren für einen Ruhestrom ziehen. Dazu bitte mal 1Ohm Widerstände in die Kathodenleitung der Endröhren einbauen, den Spannungsfall messen und hier posten.

3. Die Endstufe schwingt im HF Bereich. Dazu bitte den Lautsprecherausgang des Verstärkers mit Oszilloskop und Dummyload untersuchen, ob HF Schwingungen feststellbar sind.
Wie ich schon schrieb, sollten an den Endröhren grundsätzlich Gridstopper und Schirmgitterschutzwiderstände nachgerüstet werden, auch wenn der Verstärker nicht schwingen sollte.  Testweise bitte auch mal die Gegenkopplung abklemmen, da es sein kann, dass diese phasenverkehrt läuft und somit ungewollt zur Mitkopplung wird.

4. Sonstiger Verdrahtungsfehler, dafür wären Bilder des Verstärkers hilfreich.

5. Gleichrichterröhre defekt, oder ohne Emmission. Am einfachsten wäre testhalber mal eine andere 5U4GB einzustecken.

Wenn das Einbrechen der Anodenspannung beseitigt ist, kannst du die beiden 39k 2W Widerstände in der Siebkette gegen einmal 27k 2W und einmal 22k 2W tauschen um in etwa die 240V an D zu bekommen.