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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Mr. Lime am 25.03.2019 22:44

Titel: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 25.03.2019 22:44
Grüß euch!

An meinem Kitty Hawk Junior Pro hatte ich die letzten Tage im Preamp ein paar Änderungen vorgenommen.
Heute hat eine der Ebdstufenröhren zum "Arcing" angefangen, in unregelmäßigen Abständen wurde der Lichtbogen stärker und wieder schwächer.
Da ich die Endstufe nicht angegriffen hatte kam mir das komisch vor, darum abgeschalten und mal die Röhren ausgetauscht. Das Variieren des Lichtbogens hatte aufgehört, doch nun gibt's keinen Sound mehr. Röhren glühen alle wie gewohnt, Preamp funktioniert auch noch, wenn man die FX Loop Send verwendet. Return ist totenstille.
Deutet das auf einen defekten Trafo hin?
Kein Rauch, kein Geruch war zu vernehmen..

Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: bea am 26.03.2019 02:08
Grober erster Test.

Elkos entladen, dies nachmessen.
Endröhren ziehen.
Trafo Ohmsch durchmessen.

Sollte primär was von O(100Ohm) zeigen und sekundär klein != 0.
beide Primärwicklungen sind ohmsch meistens leicht asymmetrisch, so um die 10%, weil bei der äußeren Wicklungslage der Draht länger ist.
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: bluesfreak am 26.03.2019 09:22
Wenns irgendwo gefunkt hat (Aussage ist hier unklar ob innerhalb oder außerhalb der Röhre) lag ein gravierender Fehler vor.
Insofern würde ich empfehlen die komplette Umgebung der Endstufe zu checken, ein AÜ brennt eher seltener ab, die Chance dass es einen Gitterwiderstand oder evtl einen der Koppel Cs am Eingang zur Endstufe erwischt hat dürfte hier deutlich höher liegen. Was sagt eine MEssung an den Endröhrenfassungen, was liegt an Pin 3/4/5/6 an?

just my 2c
blues
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 26.03.2019 11:13
Danke für die ersten Antworten!

Die betroffene EL34 hatte den Lichtbogen in der Röhre verändert, als würde der Ruhestrom umgestellt werden..
Dieser Effekt war aber nach dem Austausch verschwunden und nun glühen beide Röhren wieder gleichmäßig - jedoch eben ohne irgendein Geräusch, nicht mal ein Rauschen!

Müsste bei einem defekten Koppel-C oder Gitter-W nicht zumindest irgendwas zu hören sein?

Hab hier noch einen Schaltplan des Amps, PPIMW war nicht wie im Plan vorhanden, daher rot durchgestrichen.
Angenommen der Trafo ist okay, was für Bauteildefekte könnten den sonst den Symptomen entsprechen (grün eingekreist)?
Kämen Komponenten vor dem Phaseninverter auch in Frage bzw außerhalb des Signalwegs?

Werde versuchen, am Abend zu Messen.

Herzlichen Dank!
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: bea am 26.03.2019 12:00
Wenn es einen Lichtbogen in der Röhre gab, darfst Du erst mal davon ausgehen, dass sie defekt ist. Die andere Röhre auch.
Jetzt geht es darum, sicherzustellen, dass die unmittelbare Umgebung der Röhre nichts abbekommen hat. Das gilt natürlich auch für die Hochspannungsversorgung.

Wenn ein Koppel-C defekt ist, kann das natürlich weitere Schäden zur Folge haben. Oder aber andersherum - ein defekter Koppel-C verändert den Arbeitspunkt der Endröhre. Er kann daher sogar Ursache des Feuerwerks sein.

Und wenn die Röhren stumm vor sich hinglimmen, sagt das doch nur, dass die Heizungen noch in Ordnung sind. Mehr nicht. Wie im Standby: Heizung an, Röhren glimmen, Hochspannung aus, Verstärker still....
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 27.03.2019 19:52
Hab mal Röhren gezogen, Elkos entladen und nachgemessen,
Trafo scheint in Ordnung zu sein, 54 Ohm / 48 Ohm an der Primärwicklung, Sekundär ~ 4Ohm -> passt!
Wenigstens mal nicht das Schlimmste  :topjob:

Nun hab ich die Kondensatoren und Widerstände auch durchgemessen, soweit keinen defekten Kandidaten gefunden, weshalb ich probiert hab, ein anderes Endstufenröhrenset einzusetzen.
Es hat wieder die gleiche Position erwischt, diesmal helle Funken in der Röhre.  :embarassed:

Hab ein Bild der Platine, der einzige Kondensator, der mir keinen Wert ausspuckt, ist der Keramik in rot eingekreist. Diese Kondensatoren verbinden jeweils Pin 5/6 und 8/9 und sind im Schaltplan nicht eingezeichnet (Wozu sind die hier? Snubbercaps vl?).
Ebenfalls schleierhaft sind mir die gelb eingekreisten Kondensatoren mit unterschiedlichem Typ. Diese messen beide 4n7 und gehen von den Pins 5/6 weg in die Platine, von wo ich keine weitere Verbindung feststellen kann..

Hätte wer eine Idee, woran es sonst noch liegen könnte? Bin momentan planlos..




Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: cca88 am 27.03.2019 22:41
Hab mal Röhren gezogen, Elkos entladen und nachgemessen,
Trafo scheint in Ordnung zu sein, 54 Ohm / 48 Ohm an der Primärwicklung, Sekundär ~ 4Ohm -> passt!
Wenigstens mal nicht das Schlimmste  :topjob:

Nun hab ich die Kondensatoren und Widerstände auch durchgemessen, soweit keinen defekten Kandidaten gefunden, weshalb ich probiert hab, ein anderes Endstufenröhrenset einzusetzen.
Es hat wieder die gleiche Position erwischt, diesmal helle Funken in der Röhre.  :embarassed:

Hab ein Bild der Platine, der einzige Kondensator, der mir keinen Wert ausspuckt, ist der Keramik in rot eingekreist. Diese Kondensatoren verbinden jeweils Pin 5/6 und 8/9 und sind im Schaltplan nicht eingezeichnet (Wozu sind die hier? Snubbercaps vl?).
Ebenfalls schleierhaft sind mir die gelb eingekreisten Kondensatoren mit unterschiedlichem Typ. Diese messen beide 4n7 und gehen von den Pins 5/6 weg in die Platine, von wo ich keine weitere Verbindung feststellen kann..

Hätte wer eine Idee, woran es sonst noch liegen könnte? Bin momentan planlos..

Sorry die Frage: fühlst Du dich in der Lage die Hochspannung im Betrieb zumessen? So Sicherheitstechnisch 

Hat die Sekundärwicklung wirklich 4 Ohm Gleichstromwiderstand?

Grüße
Jochen
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: bea am 27.03.2019 22:48
Du benötigst Spannungswerte. Bei gezogenen Röhren. Vor allem in der Position, die offensichtlich einen Defekt hat. Auf Widerstands- oder gar Kapazitätsmessungen darfst Du nicht bauen - dabei kann (z.B. ) ein defekter Schirmgitterwiderstand immer noch seinen Sollwert anzeigen.

Wichtig sind die Spannungen an den Gittern. Wenn ein Koppel-C defekt ist, wird die Anodenspannung der vorherigen Stufe durchschlagen und den Wert massiv verfälschen. Hast Du das schon mal überprüft?
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Striker52 am 28.03.2019 10:33
Einen AÜ kann man ohne Lebensgefahr testen, indem man alle Kabel auf der Primärseite abtrennt und dann eine niedrige Wechselspannung (z.B. aus einem Modellbahntrafo) primärseitig nacheinander in jede Wicklungshälfte einspeist und sekundär die Spannung misst. Natürlich muss der Ausgang (Sekundärseite) offen sein; also entweder einen Dummystecker in die LS-Buchse oder eine Leitung trennen.
So kann man Unterschiede in den beiden Wicklungen erkennen und die Übersetzungsverhältnisse ausrechnen. Ich mach sowas mit einem Wechselspannungssteckernetzteil, das ca. 12V AC liefert.
Gruß Axel
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 28.03.2019 13:51
Du benötigst Spannungswerte. Bei gezogenen Röhren. Vor allem in der Position, die offensichtlich einen Defekt hat. Auf Widerstands- oder gar Kapazitätsmessungen darfst Du nicht bauen - dabei kann (z.B. ) ein defekter Schirmgitterwiderstand immer noch seinen Sollwert anzeigen.

Wichtig sind die Spannungen an den Gittern. Wenn ein Koppel-C defekt ist, wird die Anodenspannung der vorherigen Stufe durchschlagen und den Wert massiv verfälschen. Hast Du das schon mal überprüft?

Super Tipp, das war mir nicht bewusst! Bin davon ausgegangen, dass ein Defekt sich zumindest beim gemessenen Wert der Bauteile abzeichnen würde, wenn schon optisch nichts festzustellen ist.

Sorry die Frage: fühlst Du dich in der Lage die Hochspannung im Betrieb zumessen? So Sicherheitstechnisch 

Hat die Sekundärwicklung wirklich 4 Ohm Gleichstromwiderstand?

Grüße
Jochen

Sorry, es handelt sich um 0,4 Ohm am 4 Ohm-Ausgang, 0,5 Ohm am 8 Ohm Tap.

Ich hatte bisher nur Arbeiten am ausgesteckten Gerät durchgeführt und stehts die Sicherheitsgrundsätze im Blick.
Wollte soeben die Spannungen an der Fassung messen, nur kam dabei nichts raus.
Nun ist mir aufgefallen, dass scheinbar nicht mal mehr die Heizung funktiniert, da die Vorstufenröhren nicht mehr glühen.

Fehlersuche war also ein voller Misserfolg und das Problem hat sich ausgeweitet.. ::)

Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: bea am 28.03.2019 21:05
Prüf mal die Sicherungen....
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: darkbluemurder am 29.03.2019 10:10
Prüf mal die Sicherungen....

+1. Gerade die Netzsicherung fällt bei solchen Aktionen gerne mal - und das ist gut so.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 29.03.2019 12:41
Tatsächlich, die 1.6A Netzsicherung war durch.
Hatte die gar nicht verdächtigt, da die Pilot Lamp noch leuchtete..

Muss jetzt erst mal wieder Sicherungen besorgen.
Eventuell gleich 2W 2k2 Schirmgitterwiderstände und Koppel Cs preventiv dazu.
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 4.04.2019 20:06
Die Teile sind heute angekommen, Schirmgitterwiderstände gegen 2k2 und Koppel Cs gegen Solen Fast getauscht.

An den Pins der gezogenen Röhren krieg ich nun auf beiden praktisch ident folgendes raus:

3: 556V
4: 563V
5: 37V
6: 37V

Passt das am Steuergitter? Finde da leider keine Vergleichswerte und möchte nicht noch ein EL34 Duett killen..

Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: cca88 am 4.04.2019 20:22
Die Teile sind heute angekommen, Schirmgitterwiderstände gegen 2k2 und Koppel Cs gegen Solen Fast getauscht.

An den Pins der gezogenen Röhren krieg ich nun auf beiden praktisch ident folgendes raus:

3: 556V
4: 563V
5: 37V
6: 37V

Passt das am Steuergitter? Finde da leider keine Vergleichswerte und möchte nicht noch ein EL34 Duett killen..

Ich würde für den Start  - anbetracht der relativ hoch wirkenden Leerlauf-Anodenspannung mit einem negativeren Biaswert einsteigen wollen und mich dann rantasten

Grüße
Jochen
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 4.04.2019 20:57
Ich würde für den Start  - anbetracht der relativ hoch wirkenden Leerlauf-Anodenspannung mit einem negativeren Biaswert einsteigen wollen und mich dann rantasten

Grüße
Jochen

Ich merk gerade, dass der Amp (siehe Schaltplan) gar keinen richtigen BIAS Trimmer hat. Der sollte doch zwischen dem 33k und dem 10k nach dem Balance Trimmer hängen, da ist aber nichts..
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: cca88 am 5.04.2019 07:29
Ich merk gerade, dass der Amp (siehe Schaltplan) gar keinen richtigen BIAS Trimmer hat. Der sollte doch zwischen dem 33k und dem 10k nach dem Balance Trimmer hängen, da ist aber nichts..

Wie frisch ist die Batterie in deinem Multimeter?

Die 550V kommen mir recht hoch vor - hab gerade erst wieder gelesen, daß es ein Kittyhawk ist...

Grüße
Jochen
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: iefes am 5.04.2019 08:47
...
5: 37V
6: 37V
...

Nur zur Sicherheit: Sind es tatsächlich 37V oder -37V ? Letzteres wäre wünschenswert. Wenn es +37V sind, dann stimmt wohl mit der Bias Versorgung etwas nicht. Du hast weiter vorn auch ein Foto vom Innenleben gepostet wo zwei Trimmer zu sehen sind. Haben die Nichts mit dem Bias zu tun? Laut Schaltplan jedenfalls gibt es keinen Bias-Trimmer.
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: darkbluemurder am 5.04.2019 11:20
In der Tat - 37 V positiv an Pin 5 überlebt keine Röhre lange. Für eine EL34 wäre -37V das, was ich erwartet hätte.

Die Spannungen an Pin 3 dürften bei eingesetzten Röhren runter gehen, aber zuallererst muss die Biasversorgung stimmen.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 5.04.2019 12:04
Nur zur Sicherheit: Sind es tatsächlich 37V oder -37V ? Letzteres wäre wünschenswert. Wenn es +37V sind, dann stimmt wohl mit der Bias Versorgung etwas nicht. Du hast weiter vorn auch ein Foto vom Innenleben gepostet wo zwei Trimmer zu sehen sind. Haben die Nichts mit dem Bias zu tun? Laut Schaltplan jedenfalls gibt es keinen Bias-Trimmer.

Hab nun 2 verschiedene DMM probiert, beide spucken kein [-] Vorzeichen aus.
Kommt sowas öfter vor? Es wäre also denkbar, dass die bisher ausgetauschten Teile gar nicht die Übeltäter waren?
Jemand eine Idee wie das passieren kann? ???
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 5.04.2019 13:53
Hab jetzt nochmal gemessen, nachdem ich bei einem anderen Amp ebenfalls mal die Spannungen nachsehen wollte.
Hatte wohl verabsäumt, den Standby Schalter umzulegen, die Anodenspannung war jetzt auf etwa 470V gesunken, am Steuergitter jetzt auch -37V.
Draufhin hab ich die alten EL34 vom andern Amp mal testweise reingesteckt und siehe da - es lebt.
Kein Zeichen von Redplating, Funken oder pulsierender Lichtbogen.

Vielen lieben Dank für die Hilfe, ohne euch wär ich da angestanden.  :topjob:

Meine zahlreichen Bücher geben vielleicht Tipps bezüglich Signalwegabänderungen, aber leider keinerlei Aufschluss bezüglich Fehlersuche.
Jedenfalls hat die Situation ordentlich geholfen, mich auch für Endstufen und Spannungsversorgungsaufbau mehr zu interessieren.

Falls noch jemand einen Buchtipp für Fehlersuche /Ursachenbeschreibung hätte, dann wäre ich auch noch dankbar!

Geofex und Trainwreckpages hätte ich da mal gefunden..
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 15.09.2019 10:07
Der selbige Kitty Hawk macht schon wieder Probleme..

Wieder fängt er an zu klackern und der Lichtbogen verändert sich pulsierend in einer Röhre.
Gemessen:

Pin 3:  -458V
Pin 5:  -193V

Pin 3:  - 457V
Pin 5:  +24V

Die Steuergitterspannungen spinnen also wieder..
Wohl der nächste Vorwiderstand verabschiedet?
Habe aber 2k2 2W verbaut..  ::)

Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Athlord am 15.09.2019 21:17
Schau Dir die Röhrensockel mal genauer an.
Möglicherweise sind da Funken übergeschlagen, das sieht man dann in Form von schwarzen Streifen.
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 17.01.2020 16:13
..hab den Amp mal wieder ausgepackt und nehme nun die Fehlersuche wieder in Angriff..
Nach wie vor das Problem, dass eine Endstufenröhre einen eigenartigen Lichtbogen macht und der Output schwankt.

Nach wie vor scheinen die Spannungen nach den PI Koppel-C unsymmetrisch.
In rot die aktuellen Messwerte. Ich gehe davon aus, dass diese -29V an Pin 5 nicht sein sollten?
Ich vermute die Fehlerquelle beim fixed Bias Netzwerk, könnte es am 220k Widerstand liegen? Ohmisch gemessen scheinen beide okay zu sein.  ???

Hat jemand vielleicht eine Idee, was da falsch läuft?
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: iefes am 17.01.2020 17:07
Die -29V sollten hin kommen, ist die negative Gittervorspannung. Die 90V am Gitter der anderen Röhre sind verdächtig. Da leckt eventuell ein defekter Koppel-C die hohe Anodenspannung vom PI aufs Gitter.
Hab jetzt nicht das ganze Thema gelesen, aber das scheint mir auf den ersten Blick sehr suspekt.
Grüße!

Edit: Hätte mal genauer lesen sollen, sorry. Das kam hier schon mal zur Diskussion und ist natürlich nix neues.  :facepalm: :gutenmorgen:
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: cca88 am 17.01.2020 20:44
..hab den Amp mal wieder ausgepackt und nehme nun die Fehlersuche wieder in Angriff..
Nach wie vor das Problem, dass eine Endstufenröhre einen eigenartigen Lichtbogen macht und der Output schwankt.

Nach wie vor scheinen die Spannungen nach den PI Koppel-C unsymmetrisch.
In rot die aktuellen Messwerte. Ich gehe davon aus, dass diese -29V an Pin 5 nicht sein sollten?
Ich vermute die Fehlerquelle beim fixed Bias Netzwerk, könnte es am 220k Widerstand liegen? Ohmisch gemessen scheinen beide okay zu sein.  ???

Hat jemand vielleicht eine Idee, was da falsch läuft?

die 220k sind immer "ohmsch" zu sehen  - was passiert mit den Spannungen jeweils an Pin5 wenn du die Endröhren ziehst?
wie sehen die Fassungen aus? Insbesondere zwischen Anode und Heizung?

kannst Du mal ein "Filmchen" oder aussagekräftige Bilder von den "Lichtbogenspielen" inder suspekten Endröhre machen?

Grüße
Jochen

PS: die "+90V" würden mir viel mehr Angst machen, als die -29V - auch wenn beide in jedem Fall daneben sind...
Da passt was nicht - und aber massiv - entweder die Art der Messung - oder whatever... Bei +90V am Gitter und 450V auf der Anode müsste eine EL34 glühen wie die Esse beim Schmid....
wie sieht es mit den Kathodenströmen aus?
wie sieht es mit den Schirmgitterspannungen aus? An der Fassung direkt
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 18.01.2020 02:12
Erstmal danke für das Engagement!

Zitat
Die -29V sollten hin kommen, ist die negative Gittervorspannung. Die 90V am Gitter der anderen Röhre sind verdächtig. Da leckt eventuell ein defekter Koppel-C die hohe Anodenspannung vom PI aufs Gitter.
Hab jetzt nicht das ganze Thema gelesen, aber das scheint mir auf den ersten Blick sehr suspekt.
Grüße!

Edit: Hätte mal genauer lesen sollen, sorry. Das kam hier schon mal zur Diskussion und ist natürlich nix neues.  :facepalm: :gutenmorgen:

Die Koppel-Cs sind der erste Verdacht gewesen, daher wurden die auch gegen 100n Solen Fast (630V) ausgetauscht. Kurzzeitig schien das auch zu funktionieren.
Falls es nun wieder am Koppel-C liegt, was könnte diesen so kurzfristig killen?

Zitat
die 220k sind immer "ohmsch" zu sehen  - was passiert mit den Spannungen jeweils an Pin5 wenn du die Endröhren ziehst?
wie sehen die Fassungen aus? Insbesondere zwischen Anode und Heizung?

kannst Du mal ein "Filmchen" oder aussagekräftige Bilder von den "Lichtbogenspielen" inder suspekten Endröhre machen?

Grüße
Jochen

PS: die "+90V" würden mir viel mehr Angst machen, als die -29V - auch wenn beide in jedem Fall daneben sind...
Da passt was nicht - und aber massiv - entweder die Art der Messung - oder whatever... Bei +90V am Gitter und 450V auf der Anode müsste eine EL34 glühen wie die Esse beim Schmid....
wie sieht es mit den Kathodenströmen aus?
wie sieht es mit den Schirmgitterspannungen aus? An der Fassung direkt

Aktuelle Messungen in rot auf dem Schaltplan sind mit gezogenen Endsutfenröhren.
Anodenspannungen liegen bei 450V (anstatt 435V, die kommen aber wohl von 230V Netzspannung statt 220V)..
Heizung scheint 7,4V anzuliegen.

Kann gern ein Video machen, allerdings geh ich davon aus, dass die eine Röhre aus dem Duett sich nicht darüber freuen wird.

Welchen Spannungen nach den PI-Koppel-Cs wären denn zu erwarten? Leider fehlen mir hier die Erfahrungswerte.
Gemessen ist wie beschrieben mit gezogenen Endstufenröhren und ohne Gitarrensignal, Multimeter auf DC von Masse aus bzw. Masse von Pin 4,5 zu 9.
Pin 4 Schirmgitter seh ich 463V an beiden Sockeln. Kathoden liegen an Masse, wie messe ich die?
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Stone am 18.01.2020 08:46
Hi

Ich greife nochmal auf, was Athlord auch schon gefragt hat: wie sehen denn die Fassungen aus?

Gruß; Stone
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: cca88 am 18.01.2020 12:16
Erstmal danke für das Engagement!

Die Koppel-Cs sind der erste Verdacht gewesen, daher wurden die auch gegen 100n Solen Fast (630V) ausgetauscht. Kurzzeitig schien das auch zu funktionieren.
Falls es nun wieder am Koppel-C liegt, was könnte diesen so kurzfristig killen?

Aktuelle Messungen in rot auf dem Schaltplan sind mit gezogenen Endsutfenröhren.
Anodenspannungen liegen bei 450V (anstatt 435V, die kommen aber wohl von 230V Netzspannung statt 220V)..
Heizung scheint 7,4V anzuliegen.

SNIP

Welchen Spannungen nach den PI-Koppel-Cs wären denn zu erwarten? Leider fehlen mir hier die Erfahrungswerte.
Gemessen ist wie beschrieben mit gezogenen Endstufenröhren und ohne Gitarrensignal, Multimeter auf DC von Masse aus bzw. Masse von Pin 4,5 zu 9.
Pin 4 Schirmgitter seh ich 463V an beiden Sockeln. Kathoden liegen an Masse, wie messe ich die?

an den Koppel-Cs solltest Du exakt die negative Gitterspannung messen...
Die sollte bei gezogenen Endstufenröhren bei etwas unter -33V liegen - es fließt ja kein Strom - ausser über die 1M...

Da ist irgendwas ganz im Argen - Spar dir den Film

Koppel-Cs mal komplett auslöten und messen - und auch die Fassungen auf Schmodder, Isolationsprobleme, Kohleschmauchspuren, Insekten o.ä.  untersuchen

Grüße Jochen
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Stone am 18.01.2020 14:04
[..]

 Fassungen auf Schmodder, Isolationsprobleme, Kohleschmauchspuren, Insekten o.ä.  untersuchen

Grüße Jochen

... ich hab's nur überflogen, aber für mich klingt es ganz nach Kontaktproblemen - ich würde sogar auf meine Lieblingskombination tippen: JJ Pentoden in Fender- bzw. Keramikfassungen (die "weißen") :-/

Gruß, Stone
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: cca88 am 18.01.2020 14:23
... ich hab's nur überflogen, aber für mich klingt es ganz nach Kontaktproblemen - ich würde sogar auf meine Lieblingskombination tippen: JJ Pentoden in Fender- bzw. Keramikfassungen (die "weißen") :-/

Gruß, Stone

HAllo Stone
im Moment hat er gar keine Endstufenröhren drin ;-)


Bei einem alten KittyHawk dürften es eher die schwarzen Italo-Oktalfassungen mit Gabelfedern sein... Die Lötösen direkt auf eine Platine draufgetackert  ;D

Zumindestens bei meinem Counterpoint von 86 ist es so... Bei dem war sogar ab Werk eine Kohlespur inbegriffen  ::)

Grüße
Jochen
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 18.01.2020 16:00
Zitat
an den Koppel-Cs solltest Du exakt die negative Gitterspannung messen...
Die sollte bei gezogenen Endstufenröhren bei etwas unter -33V liegen - es fließt ja kein Strom - ausser über die 1M...

Da ist irgendwas ganz im Argen - Spar dir den Film

Koppel-Cs mal komplett auslöten und messen - und auch die Fassungen auf Schmodder, Isolationsprobleme, Kohleschmauchspuren, Insekten o.ä.  untersuchen

Grüße Jochen

Koppel-Cs sind draußen, -36V nun an beiden Gittern. An den PI Anoden liegen nun 238V (Übeltäterseite) und 252V an - scheint zu passen.
Sieht also eher nach defektem Koppel C aus? Der war nun keine 2h Spielzeit drinnen nach dem Austausch - bleibt offen was hier die Kondensatoren tötet?

Die Fassungen sehen m.E. nicht auffällig aus, es sind wie Jochen schon vermutet hat, schwarze Kunststoffsockel, die direkt auf die Leiterplatte gelötet sind, Baujahr 85.

Weiß nicht, ob das was bringt, die Koppel-Cs einfach wieder auszutauschen und zu hoffen, dass dann Friede ist.  ::)
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: cca88 am 18.01.2020 16:19
Koppel-Cs sind draußen, -36V nun an beiden Gittern. An den PI Anoden liegen nun 238V (Übeltäterseite) und 252V an - scheint zu passen.
Sieht also eher nach defektem Koppel C aus? Der war nun keine 2h Spielzeit drinnen nach dem Austausch - bleibt offen was hier die Kondensatoren tötet?

Die Fassungen sehen m.E. nicht auffällig aus, es sind wie Jochen schon vermutet hat, schwarze Kunststoffsockel, die direkt auf die Leiterplatte gelötet sind, Baujahr 85.

Weiß nicht, ob das was bringt, die Koppel-Cs einfach wieder auszutauschen und zu hoffen, dass dann Friede ist.  ::)

als erstes - bevor die Koppel-Cs wieder drin sind, mal Endröhren rein und den Ruhestrom auf Auffälligkeiten überprüfen...

Einen Folien-C bringt eigentlich nix um, ausser Spannung und Zeit... Vielleicht hast Du einfach ein fehlerhaftes Exemplar erwischt...

Grüße
Jochen
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 18.01.2020 20:30
Zitat
als erstes - bevor die Koppel-Cs wieder drin sind, mal Endröhren rein und den Ruhestrom auf Auffälligkeiten überprüfen...

Einen Folien-C bringt eigentlich nix um, ausser Spannung und Zeit... Vielleicht hast Du einfach ein fehlerhaftes Exemplar erwischt...

Grüße
Jochen

Die TT EL34 sind nun wieder drin, Anodenspannung liegt jeweils bei 424V, Ruhestrom 23,8mA.
Das wären also über 6mA zu kalt unterm Grenzwert (~30 - 42mA)?
Es handelt sich zwar um Fixed BIAS, ich hab aber keinen Poti zum korrigieren. 
Nicht optimal, aber deutet auch nicht wirklich auf Kondensatorenzerstörer hin, oder?

Eventuell strick ich das irgendwann um auf Kathoden-BIAS..
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: cca88 am 18.01.2020 22:27
Die TT EL34 sind nun wieder drin, Anodenspannung liegt jeweils bei 424V, Ruhestrom 23,8mA.
Das wären also über 6mA zu kalt unterm Grenzwert (~30 - 42mA)?
Es handelt sich zwar um Fixed BIAS, ich hab aber keinen Poti zum korrigieren. 
Nicht optimal, aber deutet auch nicht wirklich auf Kondensatorenzerstörer hin, oder?

Eventuell strick ich das irgendwann um auf Kathoden-BIAS..

Einstellen geht via Verkleinerung des 33k im Biaszweig auf Masse... Einfach mal probeweise einen 100k-150k huckepack drauf und sehen was passiert...


Grüße
Jochen
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: Mr. Lime am 19.01.2020 14:22
Zitat
Einstellen geht via Verkleinerung des 33k im Biaszweig auf Masse... Einfach mal probeweise einen 100k-150k huckepack drauf und sehen was passiert...


Grüße
Jochen

Danke für den Tipp! Mit den 100k erhalte ich jetzt 32mA, die 100n Koppel-Cs hab ich nun gegen 47n ausgetauscht, jetzt liegen auch wieder -32V an den Gittern. Nach 1 1/2h Spielzeit einstweilen noch keine Probleme aufgetaucht. Der Amp bleibt für's erste dennoch länger unter Beobachtung, ob nicht doch irgendwas den Kondensator meuchelt..

@Jochen, hat der Counterpoint schon mal Probleme gemacht?
Hab noch einen Supreme Series 1, dessen Lead Kanal total matscht und einen Eagle (=Junior), der auch gern Sicherungen frisst. Den Eagle hatte ich sogar mal bei einem Techniker, der konnte aber auch nichts finden..  >:D
Titel: Re: Ausgangstrafo kaputt?
Beitrag von: cca88 am 19.01.2020 14:53
Danke für den Tipp! Mit den 100k erhalte ich jetzt 32mA, die 100n Koppel-Cs hab ich nun gegen 47n ausgetauscht, jetzt liegen auch wieder -32V an den Gittern. Nach 1 1/2h Spielzeit einstweilen noch keine Probleme aufgetaucht. Der Amp bleibt für's erste dennoch länger unter Beobachtung, ob nicht doch irgendwas den Kondensator meuchelt..

@Jochen, hat der Counterpoint schon mal Probleme gemacht?
Hab noch einen Supreme Series 1, dessen Lead Kanal total matscht und einen Eagle (=Junior), der auch gern Sicherungen frisst. Den Eagle hatte ich sogar mal bei einem Techniker, der konnte aber auch nichts finden..  >:D

Nein - bis auf eine Schmauchspur an einer Endröhrenfassung (ab Werk) , einem permanenten Aussetzer auf der Mitte des Schleiferweges am Overdrive-Poti (ab Werk), einer SuperNova-6L6 mit durchgezogenem Gleichrichter, einem defekten Kanalumschaltungsrelais, einer defekten Hallspirale und platten Siebelkos hat der Counterpoint in den 34 Jahren, die ich ihn habe keine echten Probleme gemacht ;)

Der Cleansound ist gut - Der Drive I ist super und "marshallig" - der Drive II ist so lala, hat zu viel Gain und zu wenig Durchsetzung - war es aber schon von Anfang an. Ich hab die Gainreserven aber nie vermisst. Die meiste Zeit war er im Drive I als Einkanaler unterwegs.

Grüße
Jochen