Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Martmart am 16.09.2021 09:35
-
Hallo,
habe gestern bei meinem Deville die Elkos erneuert und ein paar gängige Mods durchgeführt. Am Tonestack habe ich den 130kOhm Slope Widerstand durch 100kOhm ersetzt, den treble Kondensator durch 500pF silver mica und den Bass Kondensator durch 22nF orange drop. Jetzt habe ich ein seltsames Problem, drehe ich treble im drive Modus (im clean seltsamerweise kein Problem) auf 11-12, entsteht ein lautes Brummen, etwa so wie wenn man die Spitze des Klinken Steckers berührt wenn das Kabel im Amp steckt.
Dass Gitarrensignal hört man allerdings auch noch dabei.
Da es wie gesagt nur im Drive Modus ist, kann es sein dass ich jetzt irgendwie mit zu viel treble da eine Art Feedback oder Ähnliches in der Drive Gainstage erzeuge?
-
Servus,
wirf den Silver Mica raus (die SM Serie ist echt mies) und mach einen Vishay CeraMite rein und überprüf die Kontakte des Treble Poti zu Masse...
Gruß
blues
-
Ok, Danke für die Tipps. Mache zum Testen erstmal den original Kerko noch mal rein. Und die Kontakte aller Potis werde ich dabei nochmal nachlöten. Ist ja immer ein mords Akt die Platine da rauszukriegen.
-
So, gerade den Silver Mica wieder rausgeschmissen und siehe da, kein Küchenwecker-Brummen bei hohen treble mehr. Kommt mir so vor als wäre auch das Grundrauschen wieder etwas weniger.
Vielen Dank an bluesfreak!
-
Servus,
wirf den Silver Mica raus (die SM Serie ist echt mies) und mach einen Vishay CeraMite rein und überprüf die Kontakte des Treble Poti zu Masse...
Gruß
blues
:topjob:
..ein erklärter SilverMica-Hasser*) ...
wußtest Du ;)
Grüße Jochen
*) aktuelle Varianten >2000
-
:topjob:
..ein erklärter SilverMica-Hasser*) ...
wußtest Du ;)
Yep ;)
Schade das Dirk die CeraMite nicht führt, das sind die Kerkos die sich für meine Ohren hin als am besten passend/klingend herausgestellt haben.
Den Tip die zu verwenden gab Lyle Cadwell mal irgendwo in einem Forum und er "liebt" SM auch so wie ich und Du...
Gruß
blues
-
Vielleicht war es doch nicht der treble Kondensator. Hatte jetzt wieder das Phänomen, aber im clean Kanal. Interessant dabei, das Geräusch war von der clean Lautstärke abhängig, aber nur um einen bestimmten Wert herum konzentriert. Das Brummen war etwa bei Lautstärke 2,5 am lautesten, bei höheren und niedrigen Werten wurde es wieder leiser ??? .
Ich habe jetzt doch das Gefühl dass das Grundbrummen bzw -rauschen doch etwas höher geworden ist als vor dem Recap.
Einer der neuen F+T 100uF / 450V Filter Elkos hatte seitlich eine Delle, etwa 1cm Durchmesser und 2-3mm tief; Nennkapazität konnte ich aber mit dem Multimeter messen, daher habe ich ihn doch noch verwendet.
Könnte das auch ein Übeltäter für derlei Effekte sein?
-
Hallo,
wegen des Lautstärke-abhängigen Brummens tippe ich auf Masseprobleme des "Volume" Potis. Dieses Poti ist ja nur im "clean" Modus aktiv.
Das Umschaltrelais funktioniert ordentlich?
Das Grundbrummen ist bei beiden Kanälen gleich?
Gruß
Stephan
-
Also das Phänomen tritt ja willkürlich entweder nur im clean oder nur im Drive Kanal auf. Wenn man ein paar Mal hin und her schaltet ist es dann irgendwann auch weg. Vielleicht ist es so gesehen auch von der Aufwärmzeit des Amps abhängig.
Das nächste Mal wenn es auftritt mache ich mal ein Video.
Das Grundbrummen ist im clean und Drive (bei entsprechend wenig gain) gleich laut. Aber irgendwie lauter als vor dem Recap. Meine Humbucker Gitarren fangen jetzt auch mehr Störungen ein.
Hier mal eine komplette Aufstellung was ich alles erneuert habe:
- Alle Filterkondensatoren
- Dioden vom Gleichrichter für B+, 1N4006 durch UF4007 ersetzt, ebenso die Snubber, da die alten sehr laut piezo-akustisch waren
- 2x 330Ohm 5W Keramikwiderstände der Kleinspannungsversorgung
- treble bleed am reverb Poti entfernt
- clean volume Poti durch eins mit D-Charakteristik ersetzt (log, 10% R bei 50% Drehung)
- Master Volume Poti durch eins mit Audio Charakteristik ersetzt
- Tonestack: slope auf 100k verringert, Bass Kondensator 22nF, Twin Mod: Brücke am Mitten Poti zwischen Schleifer und Eingang gelötet
- Kondensator vom Bias Stromkreis erneuert
Langsam kommt es mir vor als wäre so eine Generalüberholung bei den Hot Rod Amps als würde man die Büchse der Pandora öffnen.
-
Das Grundbrummen ist im clean und Drive (bei entsprechend wenig gain) gleich laut. Aber irgendwie lauter als vor dem Recap. Meine Humbucker Gitarren fangen jetzt auch mehr Störungen ein.
Hast du die Vanode Elkos mit der selben Kapazität verwendet?
Der Satz hier oben klingt, als wäre die kapazitive Last für den Trafo höher geworden (die Stromspitzen beim Laden der Elkos) und der Trafo hat mehr zu kämpfen und "strahlt" dabei etwas mehr.
P.S. Könnte auch bei der selben Kapazität passieren, weil die neuen Elkos sicherlich niedregeren ESR haben, als die alten. Oder die alten waren schon auf der unteren Seite (z.B. -20%) und die neuen eher auf der oberen (+20%)
-
Laut schaltplan werden die Gehäuse der Poti's über R63(10 Ohm) auf Masse gelegt.
Laut Plan geht die Verbindung an die Brackets, also die Halter hinten an den Poti's.
-
Hier mal ein Video vom Phänomen.
https://youtu.be/lV0-ZCy46xc
Wie man sieht ist es aber nach ein paar mal Kanal umschalten weg. Aber man sieht später dass wenn clean vol auf 0 ist und man treble gegen max dreht es etwas knackt, als wäre die Potibahn gebrochen, Widerstandsmessung über die äußeren Beine zeigt jedoch keine Auffälligkeiten.
-
Interessanter Fehler.
Für mich klingt das wie Gleichspannung auf dem Pott oder eine hochfrequente Schwingung.
Es ist vermutlich ein komplexerer Fehler, da es ja in Abhängigkeit von kanal und Stellung der Poti's auftaucht.
Ich würde mich mal mit einem Oszilloskop anfreunden und messen.
Alternativ zum Techniker des Vertrauens, falls die Meßmittel fehlen.
-
Laut schaltplan werden die Gehäuse der Poti's über R63(10 Ohm) auf Masse gelegt.
Laut Plan geht die Verbindung an die Brackets, also die Halter hinten an den Poti's.
Merkwürdig, was bringt das? Die Brackets sind leitend mit dem Poti Gehäuse verbunden, das wiederum über das Chassis auf Masse liegt. Zumindest messe ich auf beiden Seiten von R63 Masse Verbindung.
-
Der Gedanke war das die Abschirmung der Potis unterbrochen ist und dadurch Störeinflüsse auf die Potis gelangen.
-
So, habe nun auch noch alle restlichen Elkos getauscht.
Der 10 Ohm Widerstand, der die Massen verbindet ist intakt.
Das treble Phänomen ist seitdem nicht mehr aufgetaucht.
Ab nächste Woche habe ich auch noch ein brauchbares Oszilloskop, da will ich mal forschen wo das höhere Grundbrummen herkommt und wie B+ so vom Ripple her aussieht.
Ich glaube der Amp selbst ist intern nicht so viel lauter vom Brummen geworden, aber er sendet jetzt mehr Brummen aus, single coils reagieren gefühlt jetzt mehr in der Nähe des Netztrafos. Selbst meine Humbucker Gitarren haben jetzt fast schon single coil brummen. Nur meine Gretsch G5622T ist sehr leise, obwohl die konstruktionsbedingt ein Mindestmaß an Abschirmung hat. Wie kann das sein?
-
Hier mal B+ gemessen, sieht eigentlich ganz gut aus. Die anderen Spannungen z,y und x haben so gut wie keine Wechselspannungsanteile, <100mV.
-
Also um das mal abzuschließen, ich habe meiner Strat jetzt Hot Noiseless Pickups spendiert und etwas mehr Abschirmung, und auf einmal ist der Hot Rod mucksmäuschenstill…
Ich hab noch 3 weitere Humbucker Gitarren und die alle sind im Vergleich dazu so laut wie single coils obwohl auch zusätzlich abgeschirmt ??? .
Vielleicht liegt es daran, dass die anderen an PAF angelehnte PUs haben, mit stilecht ungleichen Wicklungen.