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Hallo liebe Community,
ich bastel jetzt seit bestimmt einem halben Jahr an einem Einkanal-PP-Verstärker für meine Gitarre. Ich benutze die 6V6 in der Endstufe und erhoffe mir einen "kleinen" Übungsamp der mir so gute 10 Watt Leistung bringt und einen sehr fetten verzerrten Sound bringt. Die Endstufe ist auf ca. -22V gebiast und als PI benutze ich derzeit die ECC82 à la Blencowe's long tailed pair.
Ich habe in dem letzten halben Jahr diverse Schaltungen nachgebaut, von Blencowe, Lemme und Co. war allerdings soundmäßig nie so wirklich zufrieden. Mir persönlich war die Verzerrung (in der Vorstufe) entweder zu sanft oder zu kratzig, richtig "schön" und "satt" klang es erst, wenn ich die Endstufe übersteuert habe.
Daher sind im Verlauf des Projektes mehrfach dieselben Fragen aufgetaucht, die ich jetzt gerne mal hier stellen möchte, um hoffentlich Antworten, vielleicht aber auch persönliche Meinungen und Ideen zu bekommen:
Zum einen klingt der Amp "gut", wenn ich die Endstufe stark übersteuere. Das macht den Amp aber nur sehr schlecht regelbar, der Masterpoti wird zum Gainpoti und der Amp kann nur noch laut. Etwas unpraktisch für den alltäglichen Bedarf... Deshalb habe ich versucht, die Verzerrung nur durch die Vorstufe zu erzeugen (1x 12AY7, 2x 12AX7) und diese vor dem Masterpoti soweit runterzuregeln, dass das Signal nach dem PI die Endstufe nicht übersteuert.
Da der PI mit der ECC82 aber auch selbst verstärkt (Verstärkunsfaktor ca 7) und die Endstufe auf -22V gebiast ist, darf ich dann nur 22V/7= 3,14V(peak) nach dem Masterpoti in die PI jagen, um die Endstufe nicht zu übersteuern.
Ist es demnach nicht völliger Irsinn, die sonst so beliebte ECC83 mit einer Hochspannung von 300V in der Vorstufe zu nutzen, wenn nur so geringe Signallevel benötigt werden? Wäre hier nicht eine deutlich geringere Hochspannung in der Vorstufe für die ECC83 von vielleicht 100-150V viel zweckmäßiger (oder gar eine andere Röhre)? Oder habe ich hier einen Denkfehler?
Oder mal ganz allgemein gefragt: Was hat sich Eurer Erfahrung nach geeignet, um einen highgain PP Gitarrenverstärker zu bauen? Endstufe übersteuern ja oder nein, Masterpoti vor dem PI oder als Stereopoti nach dem PI, etc. ? Wie kann erreicht werden, dass der Amp bei starker Übersteuerung regelbar bleibt (Gain-Poti regelt nur Gain und Masterpoti regelt nur Master)?
Ich wäre für Meinungen, Tipps o.Ä. dankbar, wie Ihr das seht oder bereits vorgegangen seid.
Viele Grüße,
Max