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Technik => Tube-Talk => Thema gestartet von: Mitch am 28.02.2024 10:04

Titel: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 28.02.2024 10:04
Hallo Leute,

habe u.a. für den VOX AC10C1 neue 12AX7 bekommen und habe dazu ein paar Fragen. Beschäftige mich schon seit Monaten mit dem Röhrenthema, doch schlau wird man durch eigenes Erleben und die Erfahrung.

Im Vox stecken Chinaröhren, mit denen der Amp gut bis sehr gut klingt. Hatte aus meinem Fender Custom Champ die Fender 12AY7 in den Vox auf die V1 gesteckt. Mit dem Ergebnis war ich überhaupt nicht zufrieden: Es rauscht wie verrückt und ich bekomme überhaupt keine Zerre. Der Amp bleibt clean. Im Custom Champ finde ich den Unterschied zw. 12AX7 und 12AY7 nicht gravierend, kaum auszumachen. Hier zerrt die AY7 schon recht früh. Daher hatte ich auch keine AY mehr bestellt.

Im VOX habe ich die gelb beschriftete EHX 12AX7 an V1 und PI (balanced) gesteckt und bin mit dem Ergebnis recht zufrieden, bis jetzt. Kein Rauschen und die wummernden Bässe, wie sie in der Kiste vorkommen, sind auch verschwunden. Die Potieinstellungen haben sich gänzlich verändert!
Danach habe ich die EHX 7025 installiert, nun mit der gelben EHX und später mit der Chinaröhre im PI: Mit dieser Kombi habe ich quasi wieder den alten Zustand wie mit der Chinaröhre - die Bässe wummern wieder. Mit der EHX, die schön rauscharm ist, habe ich aber trotz 12AX7 einen ähnlichen Zustand wie mit der AY7, dass ich keine richtige Ampzerre bekomme. Die Röhre ist sogar so "scharf", dass ich kaum eine abendliche Zimmerlautstärke einstellen kann, weil die Potis das nicht mitmachen.

Was ist hier los?
So wirklich dachte ich nicht an die Aussagen, dass Röhren unterschiedlich klingen (mehr Höhen, Bässe), aber dem ist wohl so.
Wie kann man zukünftig Röhren auswählen, um das Problem z.B. mit dem nicht mehr nutzbaren Potiweg auszuschließen? Dass die 7025 so agiert, hätte ich nicht gedacht.
An welchen baulichen Merkmalen kann man ausmachen, wie eine Röhre tönen wird? Die beiden EHX unterscheiden sich ja stark in der inneren Baulänge.

Welche EL84 sollte ich für die Endstufe nehmen, auch in Bezug auf die gespielte Lautstärke? Es gibt vers. "heiße" Selektionen. Hier im Shop wäre es hilfreich, wenn etwas mehr Infos dazu stehen würde. Bei meiner Recherche habe ich die gleichen Fragen gesehen, die mit dem Zusatz "heiß" nicht zurechtkamen. Ich weiß, dass Vox die Röhren brät, aber dann noch "heiße" Röhren nehmen? Ich weiß, sie sind für die heiße Endstufe ...
Mein Vox AC30 mit Master brät sie wahrs. gar nicht bis gehobene Lautstärke, da alles über die Vorstufe geht respektive man Zerre über Pedale holt. Hier sollte doch die Selektion egal sein, eher echt "heiß" sein, wenn noch bis zumutbarer Lautstärke gespielt wird?

Beste!
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Showitevent am 28.02.2024 10:40
Moin,

also zunächst mal ist die 12AY7 keine 12AX7. Der Gain der 12AY7 ist kleiner als die Hälfte der 12AX7.

Wenn ich jetzt richtig gedeutet habe, rauscht der Vox Amp mit einer AY mehr?! Dann würde ich nicht ausschließen, dass diese eventuell einen defekt hat, der Dir in dem Fender vielleicht garnicht auffällt. Er sollte weniger rauschen, weil weniger Gain.

Je nach Beschaltung können damit natürlich dann auch die Potiregelwege komplett anders sein.

Dass die beiden Röhren sich allerdings im Fender ähnlich verhalten ist dann zugegebenermaßen merkwürdig. Man muss aber dazu sagen, dass "Champ" als Universalbezeichnung nicht sonderlich aussagekräftig ist. Viele Champ amps haben in der ersten Position keinen Kathodenbypass Kondensator, was die Gains der Röhren ohnehin drastisch reduziert und was sich durchaus dann auch mit "Ähnlichkeit" beider Röhrentypen wiederspiegeln könnte.

Vielleicht hilft das.
12AX7, ECC83, 7025 ist quasi das Gainpferd unter den Vorstufenröhren.
12AY7, ECC81 und ECC82 sowie 5751 wird vornehmlich dann benutzt, wenn man in den entsprechenden Stufen eben nicht so sonderlich viel Gain im Amp haben möchte.

LG Geronimo
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 28.02.2024 10:56
Danke für die Antwort.

Die Unterschiede der Röhren (ua. Verstärkung) sind mir bekannt, siehe das hauseigene PDF.

12AY7 sollte um 40 % haben, habe aber nun hier gelesen, dass einer die 7025 getestet hat und die nur 80 % hatte. War nur eine Röhre, eine Messung. Könnte es sein, dass meine neue 7025 noch niedriger liegt, obwohl sie ja eine 12AX7 sein soll?

Ja, der Vox rauscht mit der AY7 heftig, was man eben im Custom Champ, der ohnehin brummt, nicht bemerkt. Aber ein derartiges Rauschen vernehme ich nicht! Und wie gesagt, im Tweeder merke ich auch kaum Unterschiede zw. 12AX7 und 12AY7, natürlich etwas mehr Lautstärke usw., das marginal.

Der Custom Champ 57 (neueste "Version") hat glaube dort einen Kondensator.

An den Bezeichnungen der Röhren kann man sich, meine Vermutung, nicht wirklich orientieren.

Zurückgreifen kann ich auch noch auf "ältere" 12AX7 wie die von EI und "Rubys". Eine Ruby ist eine Silver Plate - soll ja gefragt und selten sein, auch rauscharm sein, doch nach dem Umstecken auf V1 im AC30 vernehme ich ein dolles Rauschen. Der Klang ist jedoch klasse.

Im AC10 würde es mir auf weniger Bässe ankommen. Hier reicht anscheinend die V1 selektierte EH 12AXY7 aus und ist die beste Wahl.
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Showitevent am 28.02.2024 11:02
Nunja,
die Röhrengüte reicht von unterirdisch bis hin zu Overdeliviering-Datenblattspezifikation. Je nachdem wie viel die Röhren auch gelaufen sind - unter Berücksichtigung der Betriebsspannungen - können sie natürlich auch in der Emissionsfähigkeit nachgelassen haben.
Aber selbst bei neuen Röhren ist nicht immer 100 % = 100 % und schon garnicht Herstellerübergreifend.

 War der Vox nicht die Kiste, bei der es eigentlich garkeine V1 gibt? In irgendeiner Reihe haben die glaube ich nur die zweite Gainstufe mit Gain + CF in Röhre ausgestattet. Vielleicht taugt wegen der CF Beschaltung die Röhre einfach nicht.

Ich fürchte, dass Du dich da leider selbst durchexperimentieren musst.

LG

Edit: Ja 7025 vs 12AX7 sind laut Spezifikation identisch, bzw. wird gesagt, die 7025 wäre die Low Noise Variante.
Meiner persönlichen Erfahrung nach kann ich aber nicht bestätigen, dass eine 7025 unbedingt lower noise ist - je nachdem in welcher Güte man eben eine 12AX7 zum Vergleich hat.
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 28.02.2024 11:18
Die Rubys könnten schon am Ende sein, jedoch hört sich der Amp sehr gut an. Selbst die EL84 haben schon etliche Jahre auf dem Buckel. Da ich aber nicht immer laut spiele, vermute ich, dass sie geschont wurden. Muss den Strom mal ausrechnen.

Im AC10 laufen die EL84 auf jeden Fall zu heiß. Die Kisten laufen mit 15-17 Watt wie der AC15.

Keine Ahnung, ob es da eine echte V1 gibt, zumindest werden sie anders beschriftet.
Angeblich soll 1/2 der V1 für die Vorverstärkung sein, die andere Hälfte für Bass und Treble (des TopBoosts).
Im AC30 ist auf der V1 zumindest der Becher drüber ab Werk, ebenso in meinem Marshalls.

*Über die Röhrentypen und Bezeichnungen weiß ich schon durch Lesen Bescheid, teils das Verhalten, ebenso über Marken, doch als Gitarrist, der mehr üben und experimentierern möchte, ist das schon zeitaufwendig (alleine das Abkühlen der Röhren, teils aufschrauben).

Auch Edit: Die 7025 entstammt wohl den Fenders, zumindest soll sie rauschärmer als die gewöhnliche 12AX7 sein. Über selektierte Röhren würde ich hier nicht sprechen wollen. Meine selektierte V1-Röhre rauscht ebenso wenig, gewöhnliche wesentlich mehr. Aber es ist wie oft, dass das im Bandgefüge reichlich egal ist. Fürs Aufnehmen und Zuhause schon eher, geht aber in der Lautstärke auch unter ...
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Showitevent am 28.02.2024 11:26
Ich eben mal gequickgoo*gled, ich glaube wirklich, der AC10C1 hat garkeine V1.
Scheint ein LND150 Treiber zu sein.

Dann gibts da eine "V1", die eigenlich aber die Aufgabe einer V2 hätte - Gain + CF zum treiben des Tonestacks.

Was ist denn überhaupt das Ziel? Mehr oder weniger Gain oder nur experimentelle tests für Ton?
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 28.02.2024 11:43
Dafür reichen meine Kenntnisse nicht aus. Was sagt es aus, dass er viel. keine V1 hat?
Aus vielen "Reparaturvideos" habe ich das nicht vernommen. Nur, dass er eben, wie viele andere, einen Silikon-Gleichrichter hat.

Was ist diesers CF? Es wird immer nur als Abkürzung verwendet ...

Ziele:
- rauschärmere Röhren finden (gelungen)
- experimentieren mit unters. Röhren und Herstellern (schlägt wahrs. "fehl", weil Toleranzen zu hoch) wegen des Tons und Verhaltens
- weniger Gain, weil viele Amps gerade so bei Zimmerlautstärke gespielt werden können und hier mehr Reserven/Reglerweg bräuchte. Spiele auch mal laut, aber mir bekommt das nicht.

Was hat denn meine 7025 für ein Verhalten, wenn der AC10 zB gleich sehr laut startet und scheinbar kaum Verzerrung anbietet? Das sollte nach meinem Verständnis nicht der Fall sein. Ebenso die besagte 12AY7 aus dem Champ, die gar keine Zerre zuließ.
An sich sollte doch nur der Regelweg anders sein und die max. Zerre/Lautstärke auf ca. 60 % differieren?
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: carlitz am 28.02.2024 11:56
Hallo Mitch,

die Fragen welche Du zu den Röhren und deinem Amp hast, sind vielfältig und komplex, da wird eine einfache Antwort schwierig.

Das unterschiedliche Röhren (und Lautsprecher auch) einen Unterschied im Amp machen können, hast Du ja jetzt selbst erlebt.

Ein von dir beschriebenes Ziel ist es weniger Gain bei geringerer Lautstärke. Das ist doch typischerweise immer so, dass wenn der Gainregler zurückgedreht wird, die Lautstärke reduziert wird. Was habe ich an deinen Ausführungen nicht verstanden?

Das Design eines Amps beinhaltet immer viele Punkte und eine Änderung des Sounds, ist nicht immer durch ein einzelnes Bauelemente (ich tausche eine Röhre) zu erreichen.

Bitte nutze auch Google für Begriffe, welche Du nicht kennst. CF steht für Cathode Follower (bei Röhren). Da gibt es jede Menge Informationen im Netz.

Gruß
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Serena Fate am 28.02.2024 15:29
Hi,

naja, eine "V1" hat er so gesehen schon, nur ist die halt eben nicht wie üblich die Eingangsstufe, sondern schon die zweite Gain-Stufe im Amp.
Eingangsstufe ist - wie Showitevent schon geschrieben hat - ein MOSFET, danach kommt die einzige Röhren-Gain-Stufe als erste Triode von "V2", zweite Hälfte dann CF als Tone-Stack-Treiber, danach durch die OP-Amps vom Reverb-Loop, die auch immer im Signal sind, danach nochmal ein MOSFET als Aufholstufe vor dem PI.

(Also die Bauteilebezeichnung im Service-Manual von VOX sind ein einziges Chaos, falls das Manual echt ist - V1 und V4 sind da die Endstufenröhren, V2 die Gainstufe und V3 der PI )

Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob Du nicht gerade Gain und Lautstärke durcheinander bringst.
Zitat
- weniger Gain, weil viele Amps gerade so bei Zimmerlautstärke gespielt werden können und hier mehr Reserven/Reglerweg bräuchte. Spiele auch mal laut, aber mir bekommt das nicht.

Du schreibst oben nämlich, dass Du keine Zerre bekommst, aber genau das wäre ja weniger Gain. Wenn Du den Gain in der Vorstufe so weit reduzierst, dass der Amp leiser wird, dann zerrt garantiert nichts mehr - fürs leise ist Master Volume zuständig, nicht der Gain-Regler vorne dran.
Ich glaube eher, Du willst mehr Gain bei weniger Lautstärke und da wäre eine 12AY7 (oder jede andere Röhre, die weniger Gain als eine 12AX7 hat) an V2 vollkommen fehl am Platz. Wenn die Signalstärke nach dem ersten MOSFET nicht schon ausreicht, damit V2a verzerrt, dann wird das höchstens noch was beim Kathodenfolger V2b, da im Rest des Vorverstärkers nicht mehr viel zerren kann. Die OP-Amps garantiert nicht (das würde man merken). Der zweite MOSFET kommt nach den OP-Amps - also auch nicht. Bliebe nur der PI, aber der kommt ja auch nach den OP-Amps ...
Ähnliches gilt auch für die 7025. Wenn Du da jetzt eine erwischt hast, die später zerrt als die 12AX7, die Du vorher drin hattest und der Rest der Vorstufe  ja anscheinend nicht darauf ausgelegt ist zu verzerren, dann wird's bei gleicher Reglerstellung nur lauter, aber nicht verzerrter.
Ebenso ist es relativ egal bei Deiner Zielsetzung, welche EL84 Du in der Endstufe einsetzt. Selbst mit der "kältesten" Röhre wird daraus kein Amp, der nur flüstert, wenn alle Regler auf 11 stehen. Die Unterschiede in der Lautstärke sind nur messbar, aber kaum hörbar. Wenn das Ding jetzt 12 Watt statt 10 Watt hat (nur als Beispiel), dann ist das vielleicht 1dB  -  also 101dB statt 100dB (mit 90dB/W/m Lautsprecher)

Mein Tipp: Bau die Röhren ein, die am wenigsten Rauschen (hast Du ja schon) und wenn Du Vorstufenzerre möchtest, Gain auf 10 und Master Volume runter, evtl noch Tubescreamer o.ä. davor hängen.
Wenn Du Endstufenzerre möchtest, Attenuator zwischen Amp und Lautsprecher hängen (TT Pos z.B.)

Und wenn Du den Ton grundsätzlich ändern möchtest, dann kauf Dir nen anderen Amp - sorry, aber da ist zu viel Silikon im Signalweg, als dass die eine kleine Vorstufenröhre daran groß was ändern wird (PI gehört für mich zur Endstufe  ;D )


Just my 0.02€
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 28.02.2024 18:04
Nabend zusammen,

natürlich habe ich auch gesucht, bin darin auch gut, doch so leicht finden sich nicht Abkürzungen und deren Bedeutung, wenn man sie eben nicht kennt. Hat man etwas Kontext und Erfahrung, lässt es sich leichter suchen (besser passende Suchbegriffe usw.). Danke!

Die letzte Antwort ist sehr gut, herzlichen Dank hierfür, Serena Fate.
Anscheinend wussten es die "Youtube-Profis" auch nicht besser, um welchen Amp es sich hier genau handelt, da ich das erste Mal von diesem Aufbau lese. Die Service-Manuels habe ich auch, aber ich wollte mich erst mit diesen befassen und bin auch nicht darin ausgebildet.

Die Bezeichnugen, wie Du sie gelesen hast, kommen überall so vor. Wahrs. alle übernommen?
https://www.voxshowroom.com/uk/amp/ac10c1_hood.html

Ich habe auch einen Vollröhren-AC30, handgelötet, und dagegen schlägt sich der kleine AC10C1 sehr gut. Als ich die Kiste bekam, wollte ich sie erst nicht behalten, weil doch recht spartanisch und billig aufgebaut, doch der Ton war und ist sehr gut. Die Röhren lassen sich auch schnell tauschen, ich muss nur an 2 Schrauben hantieren.

Gain/Lautstärke:
Ja, ich meinte natürlich mehr Gain und weniger Lautstärke. Ich kann mit der 7025 kaum so leise drehen bei mehr Gain, dass es auch einigermaßen leise wie mit der 12AX7 ist. Also muss diese Röhre weit unter der 12AX7 liegen und genau das war mein Gedankengang vorhin, wusste nur nicht, ob das stimmt. Ebenso das gleiche mit der AY7. Danke für die zahlreichen Erklärungen! So macht das Sinn und ist verständlich.
(Mir wurde aus Foren heraus die AY7 angepriesen, dass sie doch genauso wie die 12AX7 arbeiten würde, aber später komme und besser zu regeln sein, auch im Leisespielen, es aber auch die Zerre gäbe usw. Dem ist aber nicht so bzw. müsste man schon weit aufreißen. Komisch nur, dass der 5 Watt Champ sich unkompliziert verhält).

Die EL84 sind die Endstufe und regeln die Lautstärke (Regler), so dass diese nur bei weiter aufgedrehtem Lautstärkeregler arbeiten. Beim AC30 kann ich einen Bypass-Master nutzen und höre das Erwachen der EL84 am Brummen des Trafos, profan ausgesprochen, wenn ich lauter regele.
Über die EL84 erreiche ich bei beiden Amps, wie auch in anderen, gerade beim AC30, eine so tolle Zerre, dass die zahlreichen Pedale alt dagegen aussehen. Am liebsten habe ich die Amp-Zerren. Alles andere klingt mehr oder weniger künstlich.

Beim AC10 kann ich an sich mit der Chinaröhre, glaube auch mit der neuen EHX 12AX7, leise verzerrt spielen, ansonsten gehen alle Treter, um die Lautstärke abzusenken.

... man hätte es sich denken können, dass dieser Fernost-Vox doch nicht das Gelbe vom Ei ist. Wobei er sich gut anhört und daher so beliebt ist.

Vom Ton her bin ich zufrieden; auch mit dem Wechsel auf den Greenback und den neuen Röhren. Die EHX 12AX7 hat weniger Bassanteil. Gestern habe ich auf 12 Uhr beide Regler, mit den anderen Röhren musste Bass wieder nahezu auf Null, was auch andere in den Foren schreiben.

Hatte auch mal interessehalber nach den MS-Studios geschaut, die aber auch alle nicht so dolle sein sollen (was aber auch auf die neueren großen Versionen der MS-Heads zutrifft wie JCM 800, Jubilee usw., die ebenso Silikon als Zerre zu den Röhren drin haben). Ich wollte mir so eine Kiste evtl. zulegen, doch mir fehlt dazu die Ahnung und kam jetzt auf dieses Thema. Anscheinend kann man nur mit Risiko die älteren Kisten gebraucht kaufen, die aktuellen Modelle sind mehr oder weniger Kompromisse.
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Serena Fate am 28.02.2024 18:56
HeyHo,

Die Bezeichnugen, wie Du sie gelesen hast, kommen überall so vor. Wahrs. alle übernommen?
https://www.voxshowroom.com/uk/amp/ac10c1_hood.html
Anscheinend, ja. Auf irgendeine Bezeichnung muss man sich halt einigen. Ist nur furchtbar unübersichtlich, wenn die Bezeichnungen alle durcheinander sind im Plan.  ;D
Zitat
Beim AC10 kann ich an sich mit der Chinaröhre, glaube auch mit der neuen EHX 12AX7, leise verzerrt spielen, ansonsten gehen alle Treter, um die Lautstärke abzusenken.

... man hätte es sich denken können, dass dieser Fernost-Vox doch nicht das Gelbe vom Ei ist. Wobei er sich gut anhört und daher so beliebt ist.

Würde ich gar nicht so negativ formulieren, denn wenn er sich gut anhört, hat Vox doch eigentlich alles richtig gemacht. Die Stellen, an denen die MOSFETs eingesetzt werden, sind auch okay so und die LND150 ja eh sehr röhrenähnlich vom Verhalten her. Die Eingangsstufe ist sowieso immer clean, so lange man nicht aus einem anderen PreAmp oder wirklich heissen Boost-Pedal in den Amp geht, von daher macht es hier nicht wirklich viel Unterschied, ob ein MOSFET oder eine Röhre das übernimmt (jaja, die Eingangsstufe ist wichtigste am ganzen Amp, yada yada ... sie ist und bleibt clean, kein noch so heisses Gitarrensignal übersteuert unverstärkt eine Triode). Die Op-Amps im Reverb-Loop ändern auch nicht wirklich was am Signal. Der erste hat einen Gain von ~2 und holt nur den Spannungsteiler (1 : 10) nach dem Tonestack ein wenig auf, der zweite hat Unity-Gain, lässt das Signal also im Grunde einfach durch. Der zweite MOSFET als Aufholstufe vor dem PI nach dem Effektloop soll ja eigentlich auch nichts am Signal ändern.
Insofern, wenn man schon MOSFETs einsetzt, um Kosten zu sparen, dann an den Stellen, wie es Vox gemacht hat, der Amp ist halt weniger flexibel, aber darum dürfte es 99% der Kunden auch gar nicht gehen, die haben einen bestimmten Vox-Klang im Kopf und wie der erreicht wird, ist eigentlich zweitrangig.

Warum der 5 Watt Champ sich unkomplizierter verhält? Ganz andere Baustelle, weil noch simpler kann man einen Röhrenamp eigentlich nicht aufbauen. Kein CF, kein PI, einfach nur zwei Gainstufen und ab damit in die Endstufenröhre. Was man an Gain in den Röhrensockel stopft, kommt hinten auch raus ;)
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 28.02.2024 19:26
Hey, hast Du den Brüllwurfel oder schnell aus der Zeichnung abgelesen?
(Die von Marshall sind wohl noch schlechter zu lesen, wobei ich damit besser zurechtkam und schon durch Bastelarbeiten was richten konnte.)

Wirklich negativ will ich es nicht sehen, da nahezu jeder Amp seine Schwachstellen hat (die man meist nach Jahren kennenlernt, meist wegen Ausfällen). Auch der 10er hat ein Hitzeproblem, gerade die zwei Widerstände an den EL84 werden gekocht + Lautsprecher. Hier überlege ich mir, Alufolie anzubringen. Ansonsten ist er ja sehr sauber, wie auch die modernen Marshall, von der Platine her aufgebaut. Ist eben eine Platine ...

Deine Ausführungen lesen sich interessant und versuche das mal in der Zeichnung nachzulesen.
Die meisten werden die Amps wohl mit Pedalen zerren, wie die meisten Profis. Habe ich, wenn man vom Klang ausgeht, nie verstanden. Mir gefällt meist der eigene Zerrklang besser als die Bodentreter. Mit Booster kann man auch schön was erreichen, ohne zu verfälschen. Gerade den Champ spiele ich gerne, ebenso den AC30 (hat zwar auch einen PI, aber auch einen Gleichrichter). Der Custom Deluxe wäre mal ein Selbstbauprojekt. Mir gefällt das ehrliche besonders, gerade vom Champ. Es kommt tatsächlich das heraus, was man spielt. Auch am AC30 sollte man nicht zu viele Fehler machen.

Welche Auswirkungen haben z.B. beim Custom Champ die nun biligeren dicken (blauen) Kondensatoren? Vor 1-2 Jahren waren noch welche von Atom verbaut.

Wenn das nun ausartet, so bin ich auch auf die neuen VOXen gespannt, allerdings besitzt der neue AC10 HW V2? auch einen Silikongleichrichter und somit kein authentisches Spielgefühl (siehe Sag), habe aber gelesen, dass das bei den knapp 10 Watt nicht zu merken sei.
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Serena Fate am 28.02.2024 20:05
Hi,

Hey, hast Du den Brüllwurfel oder schnell aus der Zeichnung abgelesen?
(Die von Marshall sind wohl noch schlechter zu lesen, wobei ich damit besser zurechtkam und schon durch Bastelarbeiten was richten konnte.)
Aus dem Plan gelesen.
Nja, aber bei Marshall ist normal wenigstens noch irgendein System vorhanden und nicht die eine Endröhre V1 und die andere V4, oder deren Screen Grid Widerstände R1 und R94 ... dafuq?

Zitat
[...] Auch der 10er hat ein Hitzeproblem, gerade die zwei Widerstände an den EL84 werden gekocht + Lautsprecher. Hier überlege ich mir, Alufolie anzubringen. Ansonsten ist er ja sehr sauber, wie auch die modernen Marshall, von der Platine her aufgebaut. Ist eben eine Platine ...
Die oben genannten R1 und R94 ? Falls das wirklich 1/2W wie im Plan sind, sind die schon bissel klein, ja, die werden nicht ewig halten. Und wo willst Du Alufolie hinmachen?
Platine an sich ist schon okay, finde ich. Sieht halt nicht so hübsch aus wie handverdrahtet auf Turret- oder Eyelet-Boards und ist weniger oder schlechter modifizierbar, liefert dafür aber ein reproduzierbares Ergebnis.

Zitat
Welche Auswirkungen haben z.B. beim Custom Champ die nun biligeren dicken (blauen) Kondensatoren? Vor 1-2 Jahren waren noch welche von Atom verbaut.
Sind von Sprague, Atom ist nur der Produktname.  ;) Und Auswirkungen haben die exakt keine, nada, niente. Sind nicht im Signalweg, sondern  "nur" als Siebung in der Stromversorgung.

Zitat
Wenn das nun ausartet, so bin ich auch auf die neuen VOXen gespannt, allerdings besitzt der neue AC10 HW V2? auch einen Silikongleichrichter und somit kein authentisches Spielgefühl (siehe Sag), habe aber gelesen, dass das bei den knapp 10 Watt nicht zu merken sei.
Joah, anspielen und nicht überbewerten. Wenn der Klang taugt, freuen, ansonsten nach nem anderen Amp gucken. Ich mag auch den Effekt von Gleichrichterröhren, aber wenn ich so manchen Videos auf YT sehe, wo die mit dem Ohr 1m vom Amp weg sitzen und was von Sag schwafeln ... Wenn das Ding weit genug aufgedreht wäre, dass die Stromversorgung auch nur nachdenkt über Sag, dann würden die auf dem Ohr schon lange nicht mehr genug hören, um Klang beurteilen zu können. Ohne Attenuator oder halt Box in nem anderen Raum (Studio) macht das Thema Sag in meinen Augen wenig Sinn.
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 28.02.2024 22:15
Hey,

bei Marshall musste ich bisher immer suchen, weil die Verbindungen "irgendwo" weitergeführt werden, glaube die Transformateranschlüsse waren es. Egal.
Und es gibt hunderte Versionen für einen Amp.

Ja, sind R1 und R94. Die sind sehr klein und habe in den Videos schon gesehen, dass die braun angelaufen waren (wie die PCBs der alten JCM 2000 an den Röhrenfassungen. Man kann sie aber leicht ersetzen und von der Platine wegführen. Glaube sie sitzen im Sandwich der PCBs. Das Problem bei Vox ist die schlechte Belüftung (die ganz neuen Handwired haben noch schmälere Schlitze!), aber wenigstens gibt es noch einen Abzug (bei Marshall ist das auch nicht bei allen Combos so gewesen). Man müsste rückseitig Löcher bohren und die Alufolie soll den Magneten des LS etwas schützen. Weiß nicht, ob das wirklich nötig, ist aber im Hochsommer sicherlich nicht verkehrt. Also soll die Folie direkt hinten auf den Lautsprecher (ob die reine Reflexion was bringt?).

Die Patinen sind schon gut, ich hatte auch nie etwas dagegen. Aber man schaue sich die älteren von Marshall an, die braun/weiß waren. Die heutigen sehen auch besser/moderner aus. Die vom Vox auch, sehr sauber. Dank SMD kann man aber dort nicht mehr viel ausrichten und reparieren.
War ja auch an den MS Studios interessiert, aber die sind eben auch normale Platinen, die allesamt nahezu identisch aufgebaut sind ...

Habe ja auch die Handwired und könnte das recht einfach selbst zusammenlöten. An sich sind doch viele Amps verdammt einfach aufgebaut, teilweise sogar mit normalen/billigen Bauteilen. Leider sind die Bausätze auch recht teuer geworden und der Aufpreis zu einem Industrieprodukt wie dem Champ ist nicht mehr so doll, wenn man den neu günstiger bekommen kann.
Auch mein AC30 ist sowas von simpel. Den kann man auch wunderbar neu aufbauen und modifzieren, dass er wie ein echter JMI klingt. Denke, dass der mehrere Leben überstehen würde.

Warum klingen bisher die "Handwired" besser? Weil sie meist eine Gleichrichterröhre haben und/oder sie simpel und somit effektiv + effizient arbeiten können?

Danke für die "Atoms" :-) Dachte ich mir schon, dass die nicht so wichtig sind. Sind denn die gelben wichtig, die Fender angeblich aufwändig hat nachbauen lassen? Die auf der rechten Seite. Glaube, die nehmen um 70 EUR für zwei Stück.
Welche Elkos wären überhaupt so wichtig, dass man es hören würde? Ich denke hierbei an Schlangenöl  ;D
Nach den sehr guten Videos vom Uncle Doug meine ich, dass das auch nicht von Bedeutung ist, gerade bei Amps mit vielen Elkos, um die Spannung immer weiter zu glätten.

Mit dem Thema Gleichrichterröhre und Sag will ich mich noch beschäftigen. Hatte auch gelesen, dass dies erst bei höheren Lautstärken und Wattagen (daher "bringt" es bei den kleinen Amps nicht, wobe ich das beim Champ schon hören möchte) relevant wird. Wenn ich laut spiele, dann meist mit der Box im Nebenraum, weil es nicht erträglich wäre. Den Champ spiele ich sehr gerne in einem Veranstaltungsraum, der groß genug ist, um das Teil  aufzureißen. Mit Pedalen wird es aber auch zu laut. Mit der 12AX7 ging es aber ähnlich gut (was mich verwundert im Nachinhein). Das Ding wird von einem Star ;) mit 2-3 Zerren befeuert und steht auf LS 4, wahrs. auch 12AX7. Der Druck, den ich schon mit 1 Pedal erreiche, ist gewaltig. Die kleine Kiste ist unglaublich (laut) und die LS sind super (4 Ohm, Alnico). Das drückt und schmerzt dann bald in den Ohren. Die Spieldynamik ist wie beim AC30 unfassbar authentisch.

Nach Youtube kann ich eh nichts beurteilen, darauf kam ich auch mal und immer mehr unabhängige YTber verstehen das auch. Die meisten Kanäle sind eh monetarisiert, siehe das Jammerspiel um den neuen Gibson (Mesa) Amp, Falcon?
Der wird als Handwired verkauft, auch siehe Rückseite, und hat ein ganz schlechtes PCB(-Design). Die Röhrensockel sind glaube wie bei vielen Fender auf die Platine gelötet und brennen da gerne durch. Wollte ich noch oben schreiben, dass man ins Klo greifen kann mit Marshall, Fender und anderen, wenn man sich vorher nicht informiert und es in Foren gesteckt bekommt. So ist der Fender Blues Junior IV eben kein echter "Fender", hat glaube EL84 und ist wie der Princeton? lausig designt und aufgebaut. Die Elkos fliegen oft durch, es gibt massig Hitze und Kokelspuren.
Ebenso ist der MS Bluesbreaker, der aber auch viel zu laut gespiel werden muss, mit Baufehlern versehen und die Platine sieht lausig aus. Anscheinend gab es mal einen limitierten HW.

Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: roseblood11 am 29.02.2024 10:49
Zur Belüftung:
Man kann an der Kante zum Bedienfeld hin das Tolex vorsichtig ablösen, das Holz nach unten hin schräg abfeilen und das Tolex ohne Spuren wieder ankleben. So entsteht ein zusätzlicher Luftspalt. Einige Vintage Vöxe hatten das ab Werk so.
Für eine gute Zirkulation fehlen manchen Modellen aber eher die Löcher unten - Kamineffekt. Die kann man ja sehr einfach in das Brett bohren, auf dem das Chassis (in dem Moment hoffentlich nicht) steht.
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 29.02.2024 11:25
Aus dem Service-Manuel, dort sind alle Teile aufgelistet:
"530000003379 MOSFET N-CH 500V LND150N MAIN Q1, Q4"

Danke für den Tipp mit der Lüftung. Der neue Greenback braucht, wie ich gelesen hat, Luft zum Atmen. Habe gestern Abend mal sehr laut gespielt und da ist Luft aus allen  Spalten gekommen. Er ist ja sonst sehr gut mit Dichtgummi abgedichtet. Löcher und evtl. eine größeren Ausschnitt wollte ich rückseitig noch anbringen, da das Gehäuse zum Wummen neigt. In gehobener Zimmerlautstärke gefällt mir das Teil mit neuen Röhren und LS noch besser, im größeren Raum mit natürlichem Hall dachte ich lange, ich muss die Kiste verkaufen. Ich hatte lange Zeit nur mit dem Champ gespielt, der doch eine ganz andere Klasse ist.

Mit den neuen Röhren (evtl. LS, die neue PI-balanced-Röhre habe ich auch wieder entfernt, muss aber wieder rein) klingt er, zumindest laut gespielt, mit Ampzerre recht drahtig, so dass ich die Höhen rausnehmen musste. Meine auch, dass er nicht mehr so viel und schön zerrt. Mit Pedal zerrt er nun richtig gut und hat einen echt guten Klang. Vielleicht bin ich auch mehr die Alnicos gewöhnt, gerade in dieserm großen Raum? Alles sehr schwierig und langwierig herauszufinden. Leider passt der Gold nicht hinein, wobei noch etwas Luft wäre.

Der Champ hat auch bei hoher Lautstärke einen ganz anderen Druck, den ich als sauberer beschreiben würde. Den VOX mit Greenback kann man noch lauter spielen, aber der Bass drückt nicht so sehr, weniger klar und definiert als der Weber. Der Champ geht wesentlich mehr auf die Ohren. Er reagiert auch spürbar dynamischer, gerade mit dem Tiefen Saiten muss man "aufpassen". Ein ungleicher Vergleich.
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: roseblood11 am 29.02.2024 12:31
Der Amp hat ein geschlossenes Gehäuse?
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: roseblood11 am 29.02.2024 12:49
Das würde ich ändern. Die alten AC10 waren hinten halboffen, quasi verkleinerte AC30. Und die hatten einen exzellenten, ausgewogenen Klang.
Ein anderer Faktor sind die Lautsprecher. Ich habe viele moderne probiert, viele waren gut nutzbar. Aber so richtig authentisch klingen die alten ELAC. Man kriegt sie öfter mal gebraucht, aber die meisten dürften ausgelutscht sein.
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 29.02.2024 13:10
Über den Elac (des Original AC10) hatte ich hier schon gelesen, aber ich glaube das war nur ein 4 ohmiger. Keine Ahnung, ob man da mittels Widerstand was machen könnte? Der Weber Alnico im Champ mit seinen 4 Ohm ist jedenfalls einer der besten LS, die ich bis jetzt hatte.

Den original AC10 habe auf Bildern gesehen, ja, recht offen. Ich kann den AC10 aber auch mit einer offenen 2x12 spielen, eine 1x12 habe ich auch noch. So sehr verändert sich der Klang gar nicht, aber das teste ich nochmals an.

Ja, der AC10C1 ist komplett geschlossen und hat nur einen kleine Öffnung an der unteren Rückwand, durch die sehr viel Luft gezogen wird.
Da der ganze Amp günstig gebaut ist, haben die die Platinen auf die Rückwand geschraubt. Man muss aber zum Öffnen nicht alle Schrauben lösen, sind glaube nur 4 Holzschrauben (bei mir derzeit nur 2). Ansonsten ist er sorgfältig mit Verstärkungen aufgebaut und mit einer vox'schen Klebemasse versiegelt.

Man könnte einfach eine zweite Rückwand mit Abstandshaltern nachbauen, damit auch tiefere LS wie die Alnicos reinpassen. Die rückseitigen Ausparungen müssten so gewählt sein, dass sie nicht durch die Technikwand versperrt werden.

Auch könnte man den externe LS-Ausgang modifzieren.
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 29.02.2024 20:19
Update:
PI-Chinaröhre raus und "80 %" 7025 rein. Die 7025 hatte ja zur Folge in "V1", dass ich mit Zerre kaum auf Zimmerlautstärke kam.

Wow, der Amp zerrt nun wesentlich mehr und hört sich auch ganz gut an. Hat nun richtig Dampf. Habe aber bisher bei normalen Lautstärken gespielt. Mit dem Boss SD-2 im Crunch-Kanal entsteht ein heftigerr Klang (das Drive-Poti müsste man schon zurückdrehen). Im Lead-Modus erwacht der Vox fast schon zur Metallkiste inkl. Feedback und ewigem Sustain, der Greenback macht sich hier gut. Das Ding hört sich nun wie ein wilder Marshall an.

Das alles nur wegen dieser einen Röhre an anderer Position. Das stellt mich vor der Frage, wie viele Röhren man kaufen und ausprobieren muss, gerade bei einem notwendigen Tausch der alten Röhre, dass man seinen geliebten Klang wiederherstellen kann? Wenn es nur paar Ausreißer hat, siehe oben, tönt die Kiste gänzlich anders.
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: MichaelH am 1.03.2024 23:02
Update:
PI-Chinaröhre raus und "80 %" 7025 rein. Die 7025 hatte ja zur Folge in "V1", dass ich mit Zerre kaum auf Zimmerlautstärke kam.
Hallo, der AC10C1 hat keine PI Röhre, der PI besteht aus zwei MosFets. Zum Thema Gehäuse und Öffnung der Rückseite. Hab ich probiert mit ner 13mm Birkensperrholzplatte. War nicht so der Bringer, wieder zurückgebaut, und spiele nun mit dem Bassregler auf ca. 9 Uhr oder weniger. Mit Treblebooster gehts besser (Strat)

Grüße

Michael
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 1.03.2024 23:35
Hallo Michael,

danke für die Berichtigung. Leider reichen meine Kenntnisse nicht aus, um das zu bestätigen bzw. zu verstehen. Aber ich arbeite daran.

Gefunden habe ich die zwei MosFets, die an zwei unters. Stellen ihren Dienst verrichten. Der zweite liegt vor dem Reverb.
Gefunden hatte ich auch das hier:

1st stage- solid state
2nd stage - tube (V1A)
3rd stage - tube (V1B)
4th stage reverb recovery - solid state
PI - tube (V2A&B)

Wie sah denn deine Rückwand aus, wie offen war sie? Es gibt ja einen Youtuber, der allgemein Messungen gemacht hat mit unters. weit geöffneter Rückwand. Was sagst Du zu Löchern in der Bodenplatte für den Kamineffekt?

Habe vorhin im Schlafzimmer paar Stunden gespielt, um den anderen nicht auf die Nerven zu gehen. Es wurde länger, weil es toll war. Mit der 7025 in der zweiten Fassung funktioniert das wirklich sehr sehr gut auf Zimmerlautstärke clean und verzerrt, wie auch mit zusätzlichen Pedalen. Hört sich alles sehr gut an, besser als ich es bei dieser Lautstärke gewohnt war. Den Bassregler konnte ich auf 10-12 Uhr belassen, Treble ebenso. Selbst mit der LP geht das gut und wummert nicht. Den VX10 will ich erst einmal nicht mehr einbauen. Der war im Tiefbereich doch eher breiig. Bisher hat der Greenback um 10 h, davon 3 h mit fast max. Lautstärke.
Wie ich nun las, sind die Greenbacks (hier zum 12") recht fokusiert in der Abstrahlung. Habe ich bereits bei meiner 2x12 gemerkt, dass man schon auf 2-3 m nicht mehr sauber im Hörbereich ist, wenn man auf einem Stuhl sitzt. Beim 10er hört man nach oben und seitlich auch nicht mehr so viel.

Ich bin wirklich sehr froh, wie der kleine Umbau geklappt hat. Eigentlich zu viel Geld, das ich in die neue Kiste nicht mehr investieren wollte, da noch andere Amps bereitstehen und andere gekauft werden wollen. Aber paar Ersatzteile sind nicht verkehrt.
Ob nun andere EL84 was bringen, wer weiß? Bin auf 6p14p gestoßen, die es hier leider nicht gibt, und sehr robust und billig sein sollen.
Mal schauen, ich werde vielleicht dann und wann die vom AC30 einbauen, (die teuren) EIs habe ich auch noch für alle Fassungen des 10ers.


Beste!

Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Helmholtz am 2.03.2024 00:19
Einfach mal den korrekten Schaltplan posten.
Zur Nummerierung der Röhren (V1, V2 etc.) gibt es meines Wissens keine Regel.
Jedenfalls muss V1 nicht die Eingangsröhre sein.
Oft bezieht sich die Nummerierung auf die Position auf dem Chassis.
Titel: Schaltplan
Beitrag von: Mitch am 2.03.2024 00:44
https://www.voxshowroom.com/uk/amp/ac10c1_hood.html (https://www.voxshowroom.com/uk/amp/ac10c1_hood.html)

Schreibt mal bitte, wie es sich nun verhält, für was die Vorstufenröhren genau da sind und was die Mosfets machen.
In den anderen Vöxen braucht's ja Röhren für Reverb und Tremolo, Gleichrichter usw., doch wie ist hier gelöst?

Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Volka am 2.03.2024 01:51
Moin...

es wurde so gelöst, dass der Hersteller fett Kohle macht. Das ist leider nur ein China-Böller auf dem der Name eines in der Gitarren-Szene bekannten Amps steht.
Da könnte auch Harvey Blenton oder sonst was drauf stehen...ist nur ne Kiste mit 2 12AX7 und 2 EL84.

Das hat doch wirklich nichts mit dem zu tun, was den Namen Vox bekannt und beliebt gemacht hat. So ist das heute nunmal...

Ich erlebe es immer wieder: "ich habe einen AC30 CCCC, aber ich bin mir nicht sicher ob der so klingt wie er soll..?"
Antwort: "Junge, du hast zwar keine Ahnung...aber dafür dein Geld in den Sand gesetzt!"

Sowie der Name "Nutella" zum Verkauf steht werde ich zuschlagen und dann in China hergestelltes Hundefutter in die Gläser füllen...  :devil: es wird  - ernsthaft- kaum jemand den Unterschied schmecken! Weil : da steht doch NUTELLA drauf  :angel:

Nein. ich habe nichts gegen chinesische Menschen...und ja, Satire muss erlaubt sein...sie bezieht sich in unserem Fall auf bestimmte Erwartungshaltungen und auf Konsumverhalten.

Gruß
Volka

 und nein...dein "Amp" ist leider kein VOX AC10...  ???
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Stubenrocker81 am 2.03.2024 09:38
 :gutenmorgen:

Das betrifft aber nicht nur die Vöxe.....
Kann man über so jeden "Markenhersteller" sagen! 
Da ist man mit HB gar nicht mal so schlecht bedient,  da fällt wenigstens der Aufpreis für den Namen weg  :devil:

Vom Prinzip her ist die Eingangstufe durch einen LND150 ersetzt worden (fungiert als Treblebooster) und alles um den Reverb ist halt Sand.
Der Master ist grottig gelöst, der OT ist sicher nen Nadelöhr aber die wichtigen Stufen (die die Overdrive machen) sind Röhre.
Es würde halt gespart wo es nur ging! Man kann die Schaltung auch in Vollröhre aufbauen, ob es besser tönt.......

Schon MDF Gehäuse ist Müll....Hauptsache schwer.....der Kunde denkt dann aber "Qualität".
Die Menschen wollen für dumm verkauft werden und die Industrie tut es halt.

Nich ärgern......spielen!

Gruß Stephan
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 2.03.2024 09:39
Moin,

das mag zwar alles sein und wollte den auch zuerst zurücksenden, doch das Gerät spielt sich sehr gut und ist daher auch beliebt. Bei den heutigen Preisen geht der Kaufpreis auch noch. Man schaue auf die ganzen Marshalls und andere, die ebenso einfach gestrickt sind. Was sagst Du zum neuen Falcon von Gibson, der auch ganz billig, wie ein Fender, zusammengeschustert ist? Hier werden aber weit über 2000 EUR fällig.

Natürlich soll es kein echter AC10 sein. Welche Alternativen gäbe es denn? Ein HB hört sich doch ganz anders an. Ich weiß, etwas übertreiben musste ;)
Ich habe noch meinen handgelöteten AC30, der sich sagenhaft anhört, den kann ich aber nicht mit der Hand durch die Stadt tragen.
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Stubenrocker81 am 2.03.2024 09:53
Naja der Amp könnte noch paar Kilo leichter sein und zudem deutlich fetter tönen.
Ist aber Wurst! Spiel die Kiste und hab Spaß damit!

VG Stephan
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 2.03.2024 10:00
Bei diesem Thema finde ich es sicher für andere spannend, wie man den Klang der Kiste verändern kann.
Gelesen habe ich viel, gerade in englischen Foren, die weitumfassend sind (die auch das Silikonthema aufnehmen, hatte es wieder vergessen), es aber mit den Röhren nicht thematisieren.

Hier konnte ich ja alles erreichen. Den Vox möchte ich nicht verteidigen, ich verdiene nicht daran. Mir ist manches auch nicht sympathisch, doch diese Firma um Korg will natürlich Gewinn machen. Leider darf man kaum noch etwas kaufen. Also, wie schaut es mit den billigen DSL aus, die nicht mehr in England gefertigt werden. Die kleineren Kisten hörten sich schrecklich an! Die größeren sollen/können mit teuren Marshall fast mithalten, die in England produziert wurden, aber hier mit teilen aus Asien und auch nur im Lötbad gestrickt. Schaut man in die Studios rein, die man um 800 EUR kaufen kann. Da ist nicht viel drin. Sieht alles gleich aus.
Die alten JCM 2000 Made in England waren auch jahrelang fehlerhaft produziert, in manchen stecken ICs sind usw., sie hören sich aber sagenhaft an.

Der letzte JCM 800, 2203, hat auch viele Asienbauteile, das Netzteil kommt nun glaube auch dorther und tönt anders. Viele dieser Kisten haben ebenso "Pedalpower" drin, was ich nicht verstehe.

Wir haben es ja mit "unseren" Großserienherstellern gut; in den USA kosten die Kisten das doppelte und mehr. Dafür haben sie drüben sehr viele kleine Ampschmieden, die bei diesen teuren Preisen handgelötet anbieten können.

Wie ich schrieb, spiele ich gute Amps lieber ohne Bodentreter, wenn's denn geht, weil sie sich mit schlechter anhören. Das wird einen (eben diesen einen) Grund haben. Beim AC10 ist es egal, beim AC30 verschlechtert man den Klang enorm, wenn man Zerrpedale nimmt. Der Champ nimmt auch Pedale gut an, tönt aber auch ohne Zerrtreter besser. Man kann ihn aber dennoch im Klang formen. Im Bandgefüge ist das letztlich egal und wird von bekannten Künstlern auch so eingesetzt.

Überall wird das gute sibirische Holz verwendet, sogar bei Ikea, nur nicht bei unseren billigen bis teuren Amps und Boxen. Mein AC30 besteht auch aus Echtholz und soll paar kg weniger wiegen und besser klingen. Vielleicht.

Noch etwas: Wie viel Prozent wird das Abdecken der Lautsprechermembran ausmachen, wie es beim AC10C1 "realisiert" wurde? Ab der Goldleiste schaut sie aufs MFD.

Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 2.03.2024 10:05
Naja der Amp könnte noch paar Kilo leichter sein und zudem deutlich fetter tönen.
Ist aber Wurst! Spiel die Kiste und hab Spaß damit!
Den Spaß habe ich und mit der Kiste steigt auch die eigene Kompetenz  :devil: Man hat ein gutes Gerät und kann das als "Bastelbasis" hernehmen.
Man könnte sich auch ein neues Gehäuse bauen. Fingerverbindungen habe ich des Öfteren schon hergstellt und der Umgang mit Tolex dürfte auch zu meistern sein.

Was meinst Du mit fetter klingen? Ich assoziiere damit mehr Bass, aber im guten Gehäuse definierter im Klang?
Mit dem Greenback wurde die Kiste etwas schwerer, doch 2 km Tragen sind für mich kein Problem.
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Stubenrocker81 am 2.03.2024 10:58
Es lohnt sich einfach nicht an dem Amp großartig zu modden.
Da kannst Du einfacher einen neuen bauen.
Mein letztes Projekt ist ein Silvertone inspirierter Combo mit 12W und 1x10er Bestückung + 1x10er Zusatzbox,  wenn die Kneipe größer ist.
Die Box wiegt 4.6kg und der Combo knapp 7kg.
Für britisches Zeug benutze ich gern mein kleines Vox Top( praktisch ne Molly mit 6360 Endstufe) mit 1x10er Tonespeak Leeds Bestückung und die Box wiegt nur 3.9kg! Bei MDF wiegen die Gehäuse schon mehr.
Ist immer wieder cool wenn Kollegen die Box tragen wollen und sie im ersten Moment fast gegen die Decke schleudern  ;D
Für mich reicht dieses kleine Besteck und jedes kg was ich nicht tragen muss ist Gold wert!

Bei dem AC10 würde ich maximal Speaker und Ausgangsübertrager tauschen.
Der 10er Greenback ist sehr gut aber der Tonespeak ist schön cremig und tönt herrlich fett. "Kante" hat er trotzdem und wiegt, dank Alnico, fast nix.

Wenn  Du Gehäuse bauen kannst dann traust du dir vielleicht auch einen 18W Bausatz zu.
Der Spitfire ist,  mit ein paar kleinen Mods, sehr geil!
Pedale frisst der AC18 aber besser.

So....schönes WE!
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 2.03.2024 11:40
Hallo der Herr Stubenhocker,

gelötet habe ich schon immer, auch an Schaltungen, Reparaturen usw. Einen Bausatz würde ich mir zutrauen, komplett selbst nach Schaltplan ist es eine Herausforderung. Ich schiele auf einen Custom Deluxe, der von Fender abartig teuer ist. In das Thema muss ich mich mal reinarbeiten. Hättest Du für mich gute Seiten im Netz? Für Pedale gibt es ja genug Seiten mit Schaltplänen, auch bedruckte Platinen, Bausätze usw., das für Amps.

Ob ich weiterhin Kisten mit 10" möchte - ich weiß es nicht? Der Greenback geht voll in Ordnung, nachdem der DT10 von Weber zu teuer und nicht in EU lieferbar ist. Glaube ich stehe mehr auf Alnico. Vielleicht wäre der Creamback auch besser gewesen, weil er weniger schrill ist. Aber in den ganzen Vergleichen (Zilla hat gute) klang der Greenback am besten. Der Vintage geht in Natura wahrs. auch gut, wäre auch viel günstiger gewesen, doch der ist eher dunkler, hat auch angeblich den Magneten vom 12" und ist daher zu kräftig.

Den Ausgangsübertrager, also Choke? - ja, was würde das noch akustisch bringen? Das wären wieder um 100 EUR.

Mit dem Alter scheint das Gewicht wichtig zu werden ;-) also nun schon mal vorbauen mit Eigenbauten und leichten Gehäusen. Glaube, das könnte ein weiteres Hobby werden. Die Gesichter der Kollegen kann ich mir vorstellen, die vermeintlich bleischwere Kisten anheben wollten  :o

Habe gerade 1,5 h mit dem AC30 auf 3/4 aufgedreht (Top Boost) gespielt und bin nun fast taub trotz Schutz. Das ist schon ein anderer Klang, heftig. Die Greenbacks ("leider" nur Made in China, sind unheimlich "glockig"). Das hat Spaß gemacht, der Holzboden hat gebebt. Der 10er ist mehr fürs Üben, kleine Gigs bzw. abgenommen. Meine Ohren würden das nicht lange mitmachen, aber das laute Spielen ist schon der pure Wahnsinn. Es spielt sich irgendwie von alleine und es sprudelt nur aus einem heraus.

Schönes WE!
Titel: Re: Schaltplan
Beitrag von: Helmholtz am 2.03.2024 18:33
Schreibt mal bitte, wie es sich nun verhält, für was die Vorstufenröhren genau da sind und was die Mosfets machen.

1) Eingangsverstärker: Mosfet (Q4) =>
2) Röhre V2: Gainstufe + DCCF (DC coupled cathode follower). Diese Kombi, die man auch bei Marshall findet, clippt bei Übersteuerung annähernd symmetrisch.
3) Klangregler => Opamp Hallschaltung mit wet - dry - MIx =>
4) Aufholstufe mit Mosfet (Q1) =>
5) V3: LTPI =>
6) Leistungsstufe 2xEL84 (V1,V4).
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 4.03.2024 10:48
Besten Dank, Helmholtz!

Die Begrifflichkeiten muss ich nachschlagen wie LTPI. Also doch eine PI-Röhre?`

Die selekierte V1 macht beim Potidrehen so "Windgeräusche", die es bei anderen Röhren nicht gibt, sonst aber nicht stört. Bedeutet das etwas?

(Im direkten Vergleich klingt der AC10C1 schon etwas steriler, nicht so organisch und klar wie der AC30 handgelötet. Mit dem neuen Wissen vielleicht sogar etwas mehr. Laut und stark verzerrt gespielt kommt das aber vielen bekannten modernen Klängen nahe, die ohnehin Pedale einsetzen. Der AC30 klingt hier natürlicher.)
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Helmholtz am 4.03.2024 15:41
Die Begrifflichkeiten muss ich nachschlagen wie LTPI. Also doch eine PI-Röhre?

Ja, der Phaseninverter ist Röhre. LTPI bedeutet "Long Tailed Pair Phase Inverter", verwendet beide Triodensysteme der Doppeltriode. Technisch gesehen ist der LTPI ein Differenzverstärker.
Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 4.03.2024 17:30
Super, danke!

Also ist die 2. Röhre nun doch doch ein PI, wurde doch weiter oben geschrieben, dass dem nicht so sei.
Dann würden auch symmetrische Röhren Sinn machen, da nur die Differenz verstärkt werden soll, da ansonsten Weiteres verstärkt würde?

(In the Thematik will ich mich noch einarbeiten). Zumindest klang die Kiste einwandfrei mit den Symmetrischen, mit den "abweichenden" 7025 gefällt mir es wahrs. noch besser, da kräftiger. Die Chinaröhre war an dieser Stelle mau.

Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 4.03.2024 18:43
Frage: Wie weit ist der Klang zu einem Studio JCM 800 (SC20) entfernt? Die Endröhren wie EL34, EL 84 sollen ja eh keinen Klang haben (alles Marketing).
Ich frage mich gerade erneut, ob das sein kann, dass die Kiste wegen des Sandes im Getriebe + SD-2 (also nochmals mehr Zerre, noch nicht mal gestackt) einen richtigen Metallsound mit dem Greenback abliefert. Bin echt erstaunt und übe gerade fleissig. Mir kommt der Klang aus dem Gedächtnis dem SC20 recht nahe.

Titel: Re: VOX - Verhalten der unters. Röhren in Vorstufe?
Beitrag von: Mitch am 9.03.2024 16:19
Keiner eine Idee?

Habe nun erneut Röhren getauscht, darunter auch die alte sicher abgerockte 7075 Silver Plate (in der Getterbeschichtung schon Löcher). Die ist wie die neue 7075 einfach zu "laut". Zumindest rauscht sie in der anderen Fassung kaum mehr, im AC10C1 fast gar nicht. Ich meine nach wie vor, dass sie gegenüber den anderen 12AX7 recht basslastig/drückend ist.

Eine neue balanced 12AX7 in den PI des AC30HW2 tönt mächtig, auch mehr Druck und ich kann kaum mehr mit voller Ampzerre auf Zimmerlautstärke spielen im 15 Watt-Modus. Insgesamt aber lässt sich der AC30 besser leise spielen, wahrs. aufgrund seiner offenen Bauweise. Den AC10 kann ich auch nachts lauter spielen, der Schall kommt nahezu nur aus der Front. Der Amp stört die anderen nicht. War selbst verwundert, da ich schon sehr laut gehen konnte.

Was sagt denn das Brummen / laute Schnaufen des TF aus, wenn ich mit geringer Lautstärke spiele und bei schon sehr hoher Lautstärke/Einstellung den TF gar nicht mehr in Spielpausen höre? Wird hier die Leistung in Wärme umgewandelt?