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Technik => Tech-Talk VOX => Thema gestartet von: Olaf am 4.01.2016 16:01

Titel: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 4.01.2016 16:01
Liebe TT-Gemeinde,

mein Name ist Olaf Escher, ich habe mich in dem Thread http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,19084.0.html bereits vorgestellt. Nach dem Bau von zwei 18 Watter, einem Slo100 Clone und dem Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert , welcher jetzt schon
über ein Jahr Bühneneinsatz hinter sich hat, wage ich mich nun an einen AC30 Nachbau.
Als Grundlage diente mir die Schaltung des AC30-6 (Dallas), welche ja häufig im Netz kursiert und natürlich die Ausführungen von Markus.
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,11413.0.html
Wie bei mir inzwischen  üblich, werde ich die Schaltung mit dem Bausatz von Dirk midifizieren.
Es wird also quasi ein Dreikanaler mit Normal, Top-Boost und Vibrato/Dremolo Kanal.
Zusätzlich werde ich noch eine FX-Loop und ein Federhall (Reverb) einbauen.
Wie beim letzten Mal habe ich die Schaltung komplett mit unserem Schaltungssimulator
TINA simuliert. Die Software könnt ihr kostenlos von http://www.ti.com/tool/tina-ti?keyMatch=tina%20ti%20download&tisearch=Search-EN-Everything runterladen. Leider läuft die kostenlose Version nur bis Windows 7. Für Windows 10 braucht man im Moment noch eine Lizenz.
Wenn ihr die Röhrenmodelle braucht, schreibt mich bitte an. Diese sind leider auch nicht in der kostenlosen Version zu finden. Die Settings an den Potentiometern beschreiben immer die Schleiferstellung. Bei einem 1MOhm Poti beschreibt das Setting 18 die Stellung 180kOhm.
Zur Simulation meiner Stromversorgung werde ich später etwas schreiben. Diese ist bei den Schaltungen immer dabei. Wenn die entsprechenden Zweige nicht belastet sind habe ich Lastwiderstände eingebaut.
Anbei meine Simulationsergebnisse:
Bild 1a beschreibt die Endstufe. Diese ist aufgebaut wie bei Markus, also mit dem Original Vox Master Volume Mod. Auf den normalen Eingang gehen die drei Kanäle und die FX-Loop. Auf den zweiten Eingang geht der Reverb. Da mir von der eigentlichen Standby Schaltung abgeraten wurde, schalte ich zur Schonung der Röhren über Relais den Ruhestrom um. Die Relais werden nicht über Midi sondern mit dem Standby Schalter betätigt. Damit wird der Ruhestrom der Endröhren von 21mA (Standby) auf 42mA Betrieb umgeschaltet. Zu sehen ist die Schaltung und die AC Transienten Analyse
Bild1b zeigt die DC Analyse.

Bild 2a und b zeigt den Normal und den Top-Boost Eingang mit der Kanalumschaltung und dem Impedanzwandler welcher die Pegel and die FX-Loop und den Reverb anpasst. Ob ich den Schalter
bei der Klangregelung im Normalkanal verwende wird sich noch zeigen.

Bild 3a und b zeigt den Vibrato / Tremolo Kanal. Hier habe ich noch keinerlei Erfahrungen. Bei der
Simulation braucht der Oszillator fast 2 Sekunden bis er angeschwungen ist. Hoffe das dies im praktischen Aufbau schneller geht.

Bild 4a und b zeigt die FX-Loop und den Federhall. Diese Schaltungen haben sich in meinem letzten Verstärker sehr gut bewährt. Die FX-Loop ist sehr klangneutral und arbeitet bisher mit all
den Effekt-Geräten meines Sohnes. Auch der Hall funktioniert ausgezeichnet. In einem der neueren Threads habe ich gelesen, daß ich offentsichtlich meine Feder falsch montiere. Ich habe in meinen Verstärkern kein Platz für eine Bodenmontage darum hängt die Feder an der Decke des Verstärkers. Hat aber bisher sehr gut funktioniert. Ich werde an diesem Schaltungsteil nichts ändern. Meine Feder gibt es von Dirk gar nicht für die Bodenmontage. Accutronics Reverb Tank 8AB2A1B. Die letzte Ziffer heißt „Horizontal Open Side Down“ Ich bräuchte hier ein A für „Up“.
Diese gibt es aber nur mit isolierten Ein- und Ausgängen. Würde sicher auch funktionieren, dann müßte ich wohl das Chassis der Hallfeder  zusätzlich an Masse legen.

Wie immer würde ich mich über eine Rückmeldung von eurer Seite sehr freuen. Ich war sehr erstaunt, dass bisher niemand Interesse an meinen Spice Simulationen gezeigt hat. So eine Schaltung ist in einer Stunde gezeichnet und simuliert. Liefert alle Werte wie Übertragungsfunktion  (Frequenzgang) Verstärkung und DC-Pegel. Ich mache dadurch im praktischen Aufbau fast keine Fehler, weil ich immer weiß, welche DC-Pegel anliegen müssen und welche Verstärkung und Frequenzgang der entsprechende Schaltungsteil hat. Ich gebe es zu, ich habe auch LT-Spice probiert. Bin aber leider nicht damit zu recht gekommen. Wenn ich es richtig verstanden habe, muss ich LT-Spice immer die Parameter mitgeben, welche ich simulieren will. In TINA male ich nur die Schaltung. Anzuschließend entscheide ich ob ich eine DC, AC oder Transienten Analyse machen will. Der eigentlichen Analyse sage ich dann den Frequenz- oder den Zeitbereich.

Viele Grüße und einen Guten Start ins Neue Jahr

Olaf Escher
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 4.01.2016 17:09
Hallo Leute,

wie versprochen folgt nun die Simulation meiner Stromversorgung. Zunächst habe ich um den Strombedarf der einzelnen Stufen zu bekommen, die Gesamtschaltung mit idealen Spannungsquellen simuliert. Dazu habe ich in den Foren geschaut wie groß die üblichen Spannungen, bei solch einem Verstärker sind. Für die Plates habe ich dann 332V, für die Screens 330V, für meinen Schaltungsteil A 320V und für B, C und D habe ich 290V angenommen.
Mit diesen Spannungen habe ich meine Gesamtschaltung simuliert und den Stromverbrauch der einzelnen Schaltungsteile ermittelt. Dabei bin ich mit meiner Gesamtschaltung deutlich über 200mA gekommen. Darum habe ich als Netztrafo den Hammond 290NX ausgewählt. Genau aus dem selben Grund habe ich auch eine Drossel mit 300mA genommen die Hammond 193L. Diese hat  nur 5H. Man sieht hier sehr oft 20H mit 100mA.
Durch meine Simulation habe ich in der Zwischenzeit festgestellt, dass der meiste Strom vom „Screen“ geliefert wird und die 100mA der Drossel eigentlich ausreichen. Darum habe ich bei meiner Drossel noch 120Ohm nachgeschaltet um den DC-Widerstand einer 100mA Drossel zu erreichen. Mit den ermittelten Strömen habe ich bei gegebener Spannung Lastwiderstände ermittelt und konnte so nun meine komplette Stromversorgung simulieren. NT1 2.5 ist der Netztrafo mit einem Übersetzungsverhältnis von 2.5. R9, R10 und R11 sind die Wicklungswiderstände wie im Datenblatt beschrieben. 5AR4 ist die Gleichrichterröhre.

Viele Grüße

Olaf Escher
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 4.01.2016 18:22
Hallo Leute,

um Euch vollständig abzuschrecken folgt nun die Gesamtschaltung. Simuliert habe ich den Vibrato / Dremolo Kanal.

Viel Spaß damit.

Liebe Grüße

Olaf
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: geowicht am 4.01.2016 20:18
Bei mir hast du das geschafft. Das ist ja der helle Wahnsinn.
LG
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 5.01.2016 11:38
Hallo Leute,

um Euch ein Vorstellung zu geben wie ich mir meinen neuen Verstärker vorstelle, anbei die Front- und die Rückplatte mit SPlan gezeichnet.
Bestückt bekommt Sie dann das Design von meinem letzten Verstärker (siehe Bild).

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 5.01.2016 12:14
Hallo Leute,

es folgt mein geplanter mechanischer Aufbau. Da braucht ihr leider einen großen Bildschirm ;)

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Robinrockt am 5.01.2016 13:14
Hallo Olaf,

wow, 13 Röhren ist ja schon einmal ein Ansage, alter Falter. Trotzdem, sehr übersichtlich und aufgeräumt(Layout).

Viele Grüße,
Robin
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: cca88 am 5.01.2016 13:22
Hallo Leute,

es folgt mein geplanter mechanischer Aufbau. Da braucht ihr leider einen großen Bildschirm ;)

Viele Grüße

Olaf E


Hallo Olaf,
ich würde mir nur überlegen, ob ich die beiden Elkos wirklich direkt neben die Heizplatten -  äh Endstufenröhren stelle...


Grüße

Jochen
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 5.01.2016 13:39
Hallo Robin, Jochen,

vielen Dank für Eure Rückmeldung. Darum liebe ich dieses Forum. Wie ihr euch denken könnt, mache ich mir
schon seit zwei Monaten Gedanken über diesen Verstärker. Über die Plazierung der Elkos hatte ich mir tatsächlich
schon die gleichen Gedanken gemacht. Ich werde Sie wohl unter die Relais Platine verlegen. Du hast recht Gleichrichterröhre
und die vier Endstufenröhren zusammen mit den Elkos auf so engem Raum ist wirklich nicht gut.

Viele Grüße

Olaf
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 5.01.2016 15:17
Hallo Leute,

anbei die geänderte Plazierung der Elkos.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Laurent am 6.01.2016 07:02
Hallo Olaf,

Sehr gute Planung!
Ich bin zwar immer mit LTSpice unterwegs aber dieses Software scheint ja eine schöne Darstellung der Ergebnisse zu geben. Muss ich mir mal herunterladen und gucken, inwieweit die Modelle (z.b. Röhre) zwischen beiden Softwares kompatibel sind.

Auf jeden Fall sieht alles sehr durchdacht aus. Ich mag vor allem der kompakte Aufbau (gemessen an der Anzahl der Röhre).
Ich bin auf dem Layout gespannt.

Habe zwar keine Erfahrung damit aber ich würde auch die Lage des Reverbtanks auch für die Lage der Komponenten betrachten.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 6.01.2016 13:56
Hallo Laurent,

die kostenlose TINA Software hat leider keine Röhrenmodelle. Schick mir ein e-mail dann kann ich Dir direkt meine Schaltung schicken.
Dann kannst du loslegen.
Ich habe auch den SLO-Clone von Joachim als Simulation und meinen Jo-Slo 50 midifiziert.

Viele Grüße

Olaf

Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 6.01.2016 14:00
Hallo Leute,

anbei mein Verdrahtungsplan. Leider nur handgemalt und abfotografiert. Ich hoffe man ganz trotzdem etwas erkennen.
Habe einen ganzen Tag gemalt radiert und wieder gemalt.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 10.01.2016 13:16
Hallo Leute,

Es geht weiter. Anbei den Verdrahtungsplan der FX-Loop und des Feder-Halls. Wie gesagt, diese
Stufe habe ich schon in meinem letzten Verstärker genauso verwendet.

Als nächstes habe ich die Turretboards angefertigt. Benutzt habe ich die Glasfaser Platte FR4 3 mm / 100 x 500 mm schwarz von Dirk. Diese war tatsächlich ein bisschen breiter. Jedenfalls habe ich zwei 50mm breite Streifen erhalten, nachdem ich das Board in der Mitte auseinander gesägt hatte. Das Turret Montage Werkzeug TT-32 musste ich mit der Eisensäge ein wenig modifizieren siehe Bild, weil meine Abstände doch ein bisschen enger waren. Die Bohrpläne für die Turretboard
habe ich auch mit SPlan erstellt auf die Boards geklebt, mit einem Stahlnagel angekörnt und dann gebohrt. Mit dem Werkzeug von Dirk hatte ich ziemliche Schwierigkeiten. Fast die Hälfte der Turret ist mir abgerissen. Hatte mit der 2mm Version der Turrets nie Schwierigkeiten. Habe dann
mit einem größeren Körner die Turrets zunächst ausgeweitet und dann mit dem Werkzeug breit geklopft. Sieht leider nicht sehr schön aus, hält aber bombenfest. Aus meiner Sicht sind die 3mm Turrets, für das 3mm Board viel zu lang.
Danach habe ich die Turrets bestückt. Anbei die Bilder.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 10.01.2016 15:45
Hallo Leute,

habe tatsächlich vergessen den Verdahtungsplan anzuhängen.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 10.01.2016 15:54
Hallo Leute,

jetzt get's ans Gehäuse. Leider hat mir Dirk kein TT-Chassis HiWatt Style, Universal ungebohrt verkauft, so dass ich mir hier selber helfen musste. Letztendlich habe ich mir mein Gehäuse aus zwei Hammond Gehäusen, dem Chassis 1441-20 schwarz Grösse: 432 x 102 x 76 mm und dem Chassis 1441-32 schwarz Grösse: 432 x 254 x 76 mm selbst zusammengesägt. Dazu habe ich aus dem 1441-20 ein Mittelstück herausgetrennt und die beiden Einzelteile wieder zusammengefügt an das große Gehäuse verschraubt. Jetzt hat quasi der Netztrafo und die Drossel ein eigenes Gehäuse.
Die Aussparung für die Wicklung des Netztrafos fehlt noch.

Ich habe mir gedacht, bei der Verdrahtung kann ich dieses Zusatzgehäuse abschrauben. Dann wird das ganze sehr viel leichter und handlicher.

Auch dieses Gehäuse habe ich mit den SPlan Ausdrucken als Bohrschablone beklebt und gebohrt.
In dem fertig gebohrten Gehäuse stecken sicher mehr als 10 Stunden Arbeit. Wenn man also ein fertig gebohrtes Gehäuse kaufen kann, ist sicher sehr viel Zeit gespart.

Die Frontplatte habe ich noch einmal überarbeitet. Sie bildet jetzt den Signalfluß von der Eingangsbuchse bis zum Power-Amp besser ab. Einzig der Reverb tanzt ein bischen aus der Reihe. Dies ergibt sehr viel kürze Leitungen zur Frontplatte.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 10.01.2016 20:20
Hallo Leute,

ich habe nun versuchsweise das Gehäuse bestückt. Leider ist bei der Planung etwas schief gegangen. Das Turretboard 1 und die Relaisplatine sitzen zu nahe an den Potis. Dies muß ich noch ändern. Hab' noch 4mm Luft. Ansonsten sieht alles gut aus.

Mein Urlaub ist zu Ende. Morgen geht’s wieder los. Meine Berichte werden darum ein bisschen spärlicher werden.

 Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 14.01.2016 22:12
Hallo Leute,

mein Cradle von Franz ist angekommen. Ich bin richtig begeistert. Super Arbeit. Vielen Vielen Dank nochmal an Franz.

Das Cradle ist auch gleich zum Einsatz gekommen. Ich habe Turret1 um 4mm verschoben. Jetzt ist mehr Platz für die Poties.

Siehe Bilder. Am Wochenende gehts an die Verdrahtung.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 24.01.2016 11:04
Hallo Leute,

es geht weiter..  Zunächst habe ich die Aussparung für den Netztrafo ausgesägt. Siehe Bild.
Danach die einzelnen Turrets verdrahtet. Auf der Rückseite habe ich auch gleich mit Flachbandkabel
die Anschlüsse für die Optokoppler und die Relais gelegt.
Ein weiteres Bild zeigt den Anschluß des Masterpoties.
Dann habe ich die Heizungen verdrahtet. Damit mir die Heizleitungen nicht in den Signalweg einstrahlen,
habe ich mir ein Blech in der Größe vom Turret 2 zurechtgesägt und schwarz lackiert.
Dies kommt über die Heizung unter die Turretplatine 2.

Das letzte Bild zeigt die fertig eingebaute erste Platine.

Nächste Woche kommen die Frontplatten von Dirk. Dann gehts weiter.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 31.01.2016 21:03
Hallo Leute,

ich konnte am Wochenende ein bischen weiterarbeiten. Das zweite Turretboard ist eingebaut und die Endstufe verdrahtet. Anschließend habe ich das Reverb- und FX-Loop Turret eingebaut und verdrahtet.

In der Zwischenzeit sind die Frontplatten von Dirk angekommen. Vielen, vielen Dank an David, der mit viel Geduld meine Layoutfehler
gefunden hat. Leider mußte ich feststellen, daß mein SPan die Schrift, welche ich verwende, falsch skaliert. Zunächst habe ich es mit anderen Größen versucht. Die Darstellung in SPlan und der Export als Vektor File SVG haben leider sehr große Abweichungen. Ich habe mir dann aus dem Netz einen virtuellen Druckertreiber "7-PDF Printer" runtergeladen und die Datei auf A2 mit 1200dpi ausgedruckt. Mit diesen Files konnte David dann arbeiten. Die Frontplatten sind super geworden. Habe gleich noch zwei für einen 18Watter mitbestellt.

Nach der Montage der Frontplatten habe ich dann noch das Eisen montiert. Habe bei Dirk meine Drossel gegen ein mit 20H ausgetauscht.
Dadurch gab es wieder ein paar leere Bohrlöcher im Gehäuse.

Jetzt muß nur noch die Netz- und die restliche Hochspannung verdrahtet werden. Dann gehts an die Midi-Boards.

Viele Grüße

Olaf E

Olaf

Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: widget am 31.01.2016 23:48
Echt schön :)
Wie hast Du eigentlich die Chinchbuchsen auf dem Board befestigt?

Grüsse

Kristof
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 1.02.2016 15:59
Hallo Kristof,

ganz normal mit der mitgelieferten Mutter, siehe Bild.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: widget am 1.02.2016 17:48
Alles klar, danke :)
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 7.02.2016 23:01
Hallo Leute,

ich konnte ein bischen weitermachen. Zunächst habe ich das Netzteil verdrahtet. Also Netztrafo, den Hauptschalter und die Sicherungen.
Die zweite Sicherung sitzt in der Masseleitung der Hochspannungswicklung.
Dann habe ich eine kleine Platine hergestellt, auf dieser sitzt der Trafo für die Midiversorgung, mit Sicherung und Anschlußklemmen.
Er wird unter die Midisteuerplatine kommen.
Danach habe ich die Spannungen für die Plates, Screens und die verschiedenen Stufen A, B, C und D verdrahtet und mit den entsprechenden Schaltungsteilen verbunden. Zum Schluß erfolgte die Verbindung mit dem Ausgangstransformator und den Lautsprechanschlüssen.

Jetzt fehlen nur noch ein paar abgeschirmte Leitungen zur FX-Loop, dem Reverb und den Poties.
Am Schluß muß ich noch den ganzen Midi-Steuerungsteil anschließen.
Die Stromversorgung, habe ich nach ein paar Berechnungen gegenüber dem Original Plan, noch einmal verändert. Simulation folgt noch.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 21.02.2016 17:49
Hallo Leute,

es geht weiter. Zunächst habe ich die Stromversorgung nocheinmal durchgerechnet, da ich meine Drossel durch eine mit 20H ersetzt habe.
Ich verwende jetzt die Hammond Drossel 193C mit folgenden technischen Daten: Inductance: 20 H; DC Current: 100 mA; Resistance: 181 Ohm. Dadurch mußte ich meine Widerstände neu dimensionieren. Siehe Simulation.
Schaltungstechnisch gibt es bei mir gegenüber der Originalschaltung einen kleinen Unterschied. Für die Eingangsstufen benutze ich nur 2 Trioden, gegenüber den 3 Trioden im Original. Die so gewonnene Triode benutze ich als Buffer, ansonsten hätte ich noch eine weitere Röhre benötigt. Siehe meinen Schaltungsvergleich. Desweiteren benutze ich nur eine einzige Eingangsbuchse, gegenüber 6 Eingängen beim Original. Die abgeschirmten Leitungen habe ich sorgfälltig vorbereitet und danach eingelötet. Danach könnte ich den Verstärker tatsächlich
mit Röhren bestücken und erste Tests durchführen. Was soll ich sagen, meine Verdrahtungsfehler haben sich in Grenzen gehalten. Ich hatte eine Brücke auf der Reverb- FX-Loop Platine vergessen, eine Relaisverbindung unter dem Turret 1 und eine Drahtverbindung unter Turret 2 musste ich tauschen. Ansonsten sehen alle gemessenen Spannungen gut aus. Die Spannungsabfälle der einzelnen Enstufenröhren und damit deren biasströme sind doch sehr unterschiedlich. Die Ruheströme reichen von 40,7mA bis 43,3mA. Die Röhren hatte ich vor längerer Zeit im Netz erstanden. Waren angeblich gematched.

Fehlt also nur noch die Midiverdrahtung.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 23.02.2016 11:36
Hallo Leute,

in welchem Bereich müssten die Ruheströme liegen, wenn ich gematchte Röhren verwende? Ist es auch möglich
2 gematchte Pärchen zu verwenden? Wo müssten dann die Röhren eingesteckt werden? Zwei gematchte auf der High-Side
und 2 gematchte auf der Low-Side. Oder jeweils Eine des Pärchens oben und Eine unten?

Viele Grüße

Olaf
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Del Pedro am 23.02.2016 19:43
Wenn ich es recht sehe hast du doch jeder EL84 einen eigenen Kathodenwiderstand (und -kondensator) spendiert. Da musst du keine gematchten Röhren verwenden.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: loco am 23.02.2016 20:09
Wenn ich es recht sehe hast du doch jeder EL84 einen eigenen Kathodenwiderstand (und -kondensator) spendiert. Da musst du keine gematchten Röhren verwenden.

Das stimmt , aber man sollte zumindest beachten  das die beiden jeweils an einer Trafowicklung hängenden Pärchen strommäßig nicht zu weit auseinander liegen, da es sonst brummen wird.

Gruß , loco
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 23.02.2016 23:04
Hallo Peter,
Hallo Loco,

Vielen Dank für Eure schnelle Antwort. Leider habt ihr mein Halbwissen nun vollständig durcheinander gebracht.
Zunächst sehe ich kein Unterschied ob ich einen gemeinsamen oder einzelne Kathodenwiderstände benutze.
Jede Röhre wird unabhängig davon ihren Ruhestrom liefern. Bei gematchten Röhren ist er sehr ähnlich bei nicht
gematchten wird er unterschiedlicher sein. Wenn jetzt aber bei nicht gematchten Röhren an einer Wicklung 84mA
gegen Masse fliesen und an der anderen 80mA, dann bleiben 4mA übrig welche aus meiner Sicht durchaus zu hören
sind, weil hier die 100Hz von der Netzgleichrichtung vorhanden sind. Das wäre dann aber genau umgekehrt, wie die Aussage von Loco.
Im anderen Fall, wenn also die Biasströme der einzelnen Röhren in einem Zweig unterschiedlich sind, dann liefert eine Röhre z. B. 44mA und die andere 40mA. dann wird die mit den 44mA deutlich schneller altern und die Lebensdauer des Quartetts bestimmen.
Alles in allem ist es sicher vorteilhaft wenn die Röhren gematched sind. Ich wollte mit meiner Frage nur ein Gefühl dafür bekommen mit welchen Genauigkeiten ich rechnen kann, wenn ich gematchte Röhren verwende. Und wie groß die Unterschiede sein dürfen, wenn ich nicht gematchte Röhren verwende.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 25.02.2016 16:18
Hallo Leute,

da ich keine Antwort mehr bekommen habe, ob meine Vermutungen in die richtige Richtung gehen, habe ich bei Dirk ein gematchtes Quartett TT-Tone Selection JJ EL84 VOX AC30 bestellt.
Leider schreibt Dirk auch nicht, auf was sich die Tone Selection bezieht. Ich werde die Röhren von Dirk meinen "Alten" gegenüberstellen und die Unterschiede berichten. Meßtechnisch und wenn alles funktioniert kann ich auch ein paar Aufnahmen einstellen.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: kugelblitz am 25.02.2016 16:44
Tone-Selection ist IMO mehr eine Marketingbezeichnung. Irgendwie muss das Kind ja genannt werden. Im Grunde wird die selection, neben dem ueblichen Matching, auch eine Auswahl nach Ia, bei Spannungsverhaeltnissen typisch fuer einen AC30, beinhalten. Damit sicherstellt ist, dass sie dank eine etwas geringerem Ia eher im AC30 ueberleben.

Gruss,
Sepp
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Holzdruide am 25.02.2016 16:46
Hallo Olaf,

Ein Satz Röhren in Reserve schadet ja nicht, verwenden kannst Du die 2 Paare schon, teile die 2 Paare auf, jede Primärseite des AÜ bekommt eine Röhre jedes Paares, damit hast Du eine möglichst gleiche Belastung der beiden Primärwicklungen, steckst Du je ein Paar an eine Seite des AÜ dann brummt es, je größer die Differenz der Röhren desto heftiger.

Gruß Franz
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: loco am 25.02.2016 17:47
hallo Olaf,

Franz hat es verständlicher erklärt als ich. Ich meinte es genauso hatte nur den Begriff Paar anders
zugeordnet.

Gruß , Dieter
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 25.02.2016 18:09
Vielen Dank Dieter und Franz, dann bin ich ja wieder d'accord mit Euch. Kann jetzt wieder besser schlafen.  :topjob:Viele Grüße Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 26.02.2016 00:06
Hallo Peter,

ich denke, ich verstehe jetzt auch was Du gemeint hast. Ich könnte ja mit meinen einzelnen Widerständen die Unterschiede der Röhren ausgleichen, es reicht ja wenn ich an der Röhre mit dem kleinsten Biasstrom einen Widerstand parallel schalte und so den Ruhestrom durch den Ausgangstrafo minimiere.

Hallo Sepp,

ich denke ich habe schon einen relativ kleinen Ruhestrom, da ich 280 Ohm pro Röhre verwende. Ich habe im Netz schon Schaltungen gesehen, die bis auf 200 Ohm oder alternativ einen 50 Ohm Widerstand für 4 Röhren verwenden.
Im Moment benutze ich sogar zwei 560 Ohm Widerstände pro Röhre, welche ich mit den Standby Schalter und zwei Relais parallel schalte. Habe mir auch schon überlegt ob ich mit dem Relais zwischen "Hot" und "Cold" umschalte.


Wie sind den hier in der AC30 Gemeinde die Erfahrungen? Welchen Ruhestrom würdet ihr wählen für "Hot" und für "Cold"

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: kugelblitz am 26.02.2016 02:13
Hallo Olaf,

Wenn Du schon daran denkst ist die Tone Selection IMO nicht so wichtig. Dann reichen die Tips von Franz und Dieter. Ich glaub bei der Tone selection geht es mehr um die Roehern auch unter heissesten default AC30 Bedingungen moeglichst ausfallsicher zu betreiben.

Gruss,
Sepp
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 26.02.2016 10:01
Guten Morgen Sepp,

Du hast wohl kein Bett zu Hause.

@Dirk. Hallo Dirk vieleicht kannst Du etwas dazu sagen, nach was ihr die EL84 AC30 Tone Selection selektiert?

Viele Grüße

Olaf E.

Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 28.02.2016 17:14
Hallo Leute,

jetzt gehts an den Einbau meiner Midi-Steuerung. Wie schon an anderer Stelle von mir beschrieben, habe ich die Kondensatoren
C2, C3, C6, C7 und C101 durch 100n keramisch ersetzt. Den C101 direkt am Controller. Dirk hat dies, denke ich, in seinen neueren Auslieferungen auch schon geändert. Ich habe meine Boards komplett mit Schraubklemmen versehen. Dies dient der Servicefreundlichkeit und auch die Zuverlässigkeit hat sich erhöht. Mein erstes Projekt hatte ich mit 5V Relais durchgezogen. Davon muß ich bei der Anzahl meiner Relais aber abraten. Die Stromaufnahme wäre zu hoch.
Anbei mein Midi-Schaltplan und den Aufbau der Platinen. Die Vorwiderstände für die LEDs und die Optoschalter sitzen bei der Relaisplatine zwischen einer kleinen Zusatzplatine und der eigentlichen Relaisplatine, da die Schraubklemmen nicht auf die Relaisplatine passen. Alle Verbindungen zu den Relais, den Optoschaltern und den LEDs sind differentiell, d.h. es gibt immer eine getrennte Plus- und Masseleitung. Auch dies erhöht die Zuverlässigkeit im Betrieb. Die +12V habe ich auf der Relaisplatine, die Masse auf der Zusatzplatine verdrahtet.

Viele Grüße

Olaf E.

Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 28.02.2016 17:46
Hallo Leute,

leider habe ich beim Einbau der Midiplatine mit großem Erschrecken festgestellt, daß ich auf der Frontplatte einen Taster und eine LED vergessen habe. Wie ihr in meinem Schaltplan sehen könnt, kann man das Vibrato und damit auch das Tremolo Ein- und Ausschalten. Genau diesen Taster und die zugehörige LED habe ich vergessen. Meine erste Überlegung war, wenn ich mit dem Kanalwahltaster den Vib/Trem Kanal auswähle, dann kann ich ihn ja auch gleich mit einschalten. Damit würde ich aber die Betriebsart Vib/Trem-Kanal ohne Vib/Trem verlieren. Keine Ahnung wie der Kanal mit ausgeschaltetem Vib/Trem klingt, im Prinzip möchte ich mit diese Betriebart aber erhalten.
Nach längerer Überlegung, bin ich nun zu der Entscheidung gekommen, einen weiteren Taster auf der Frontplatte unterzubringen. siehe Bild..
Wie bekomme ich nun die Rückmeldung, ob das Vib/Trem eingeschaltet ist oder nicht? Ich habe mir überlegt, die Stromversorgung für die LEDs, welche die Umschaltung Vib bzw. Vib + Trem anzeigen über das Relais welches die Ein- bzw. Ausschaltung des Vib/Trem tätigt zu schalten. Damit sind beide LEDs aus, wenn das Vib/Trem ausgeschaltet ist, damit währe also die Rückmeldung da, ohne weitere LEDs verbauen zu müssen. Im neuen Schaltplan seht ihr meine Änderungen. Leider muß ich dazu alles wieder ausbauen, Frust.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: current am 29.02.2016 11:20
Oh wie ärgerlich! Auf der anderen Seite - der Weg ist das Ziel... :)

Viele Grüße


-Thorsten
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 31.01.2020 23:10
Hallo Leute,

es ist tatsachlich wahr, ich habe an dieser Stelle seit fast vier Jahren nichts mehr geschrieben. Tatsächlich habe ich bei meinem Verstärker die Endstufe nicht zum Laufen gebracht.
Ich konnte einfach keinen Fehler finden und trotzdem lief die Endstufe nur mit extrem verzerrtem Ausgangssignal. Zwei Todesfälle in meiner Familie sorgten außerdem dafür, dass ich
mir einfach nicht genug Zeit nehmen konnte, den Fehler systematisch zu suchen.
Durch eine Knieoperation war ich nun tatsächlich in der Lage, mir über Weihnachten genügend Zeit zu nehmen und die Sache zu analysieren. Im Prinzip habe ich in der Endstufe
jedes Bauteil an mindestens eine Stelle ausgelötet und durchgemessen auch zwei Röhrensockel habe ich getauscht. Dabei habe ich dann einen 100 Ohm Widerstand gefunden, welcher
über 10kOhm hatte. Ich hatte in dieser Endstufe vier 100Ohm Widerstände eingelötet aus dem gleichen Gurt. Die anderen drei waren alle in Ordnung. Froh endlich einen Fehler gefunden zu haben, wechselte ich den Widerstand aus und testete die Endstufe erneut. Leider ergab sich das alte Fehler-Bild, ein extrem verzerrter Sinus als Ausgangssignal, wieder.

Ich habe nun mit Hilfe der Platinen von Merlin Blencowe die Endstufe noch einmal aufgebaut um mit Hilfe von Vergleichsmessungen Unterschiede zu ermitteln. Die Endstufe lief sofort mit einem völlig unverzerrten Ausgangssignal. DC Messungen zeigten auch keine Unterschiede zwischen den beiden Endstufe. Ich habe dann alle vorhandenen Endstufenröhren durchgemessen und die vier mit dem besten Matching eingebaut, leider keine Verbesserungen erziehlt.
Habe dann, um den Kopf frei zu bekommen, einen kleinen TT AC18 aufgebaut siehe auch: https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,23813.0.html Dieser Verstärker lief sofort ohne Probleme.
Letztendlich half mir dann ein Zufall: Bei all den Tests hatte ich die Vorstufe völlig zugedreht und das Masterpoti auf Vollausschlag und siehe da, die Endstufe lief völlig ohne Verzerrungen. Ich habe dann das Masterpoti ausgebaut und näher untersucht und siehe da: Meine Messungen ergaben einen sehr großen Gleichlauffehler. Ein Austausch des Potis brachte dann das gewünschte Ergebnis: Die Endstufe funktionierte nun einwandfrei. Siehe meine Bilder zu den Potis und den ausgetauschten 100 Ohm Widerstand.

Viele Grüße

Olaf E.


Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 1.02.2020 10:22
Hallo Leute,

nachdem die Endstufe nun lief, gings an das Durchmessen vom Rest der Schaltung. Für Leserdie jetzt erst eingestiegen sind, habe ich noch einmal die Originalschaltung AC30-6 (Dallas)
angehängt. Ich habe diese Schaltung dahingehend modifiziert, dass sie über Midi ferngesteuert werden kann. Zusätzlich habe ich noch einen röhrengebufferten Effektweg und ein Federhall eingebaut. Die Originalschaltung kommt schon auf 11 Röhrenbei mir sind es 13 !!. Um die Schaltung über Midi steuern zu können, gibt es bei mir nur einen Eingang, nicht 6 wie beim Original. Ich kann also mit Midi umschalten auf den Normal, den Top-Boost oder den Vibrato-Kanal. Zusätzlich ist auch das Vibrato und Temolo zu und abschaltbar. Auch die FX-Loop und der Hall sind schaltbar. Dies geht sowohl über Midi wie auch über Tasten auf der Frontplatte.

Der Normal- und der Top-Boost Kanal liefen auf Anhieb mit den Vibrato Tremolo Kanal gab's jedoch Schwierigkeiten. Der Oszillator lief manchmal nicht an. Ich konnte mich nun an ein Thread von Dirk erinnern, dass die Originalschaltung von der Kabelkapazität des Fußschalters lebt. Ich habe also über meinen Relaykontakt 300pF gelötet, leider brachte dies keine Abhilfe.
Bei den Untersuchungen meiner Schaltung hatte ich ja mit Platinen von Merlin Blencowe meine Schaltung reproduziert. Dort fand ich auch einen modifizierten Oszillotor mit optimiertem Einschwingverhalten. Nachdem ich nun meinen Oszillator nach Merlin angepasst hattelief auch dieser auf Anhieb.
Laut meinen Tests mit Sinus-Generator und Oszi scheint nun alles zu funktionieren. Für weitere Tests brauche ich nun meinen Sohn, da ich selbst leider nicht Gitarre spielen kann.

Anbei noch Bilder vom Gesamtaufbau.

Ich werde mich jetzt an ein Gehäuse für das Monster wagen.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Stubenrocker81 am 1.02.2020 12:04
Meine Herren!
Das ist mal ein sehr ambitioniertes Projekt!
 :topjob:
Die geflochtenen Kabel sind auch der Hammer!
Viel Erfolg bei dem Amp!
Das Problem mit dem Stereo Poti hatte ich auch letztens.
Da sucht man sich zu Tode.
Man denkt ja auch nicht an sowas bei einem neuen Poti.

Gruß Stephan
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 1.02.2020 17:04
Vielen Dank Stephan,

nun zum Gehäuse, ich habe mir die 15mm Birkenmultiplex Platten im Heimwerker-Markt zusägen lassen. Wegen des Tolex habe ich die Front- und die Rückplatte 2mm kleiner sägen lassen.
Dies hat nicht ganz gerreicht, Ich musste noch einen weiteren mm abnehmen, sitz aber immer noch sehr stramm. Gibt's da Erfahrungswerte?
Da ich das verzinken der Seitenteile nicht kann, habe ich die einzelnen Seiten mit Hilfe von einem 20mm Kantholz verschraubt. Ich hätte die Schrauben verspachteln sollen. Leider sieht man manche unter dem Tolex.
Die Ecken habe ich nach der Anleitung von Marc_Alex geklebt. Mit der Nagelschere hatte ich aber so meine Probleme. Wenn der erste Schnitt nicht gleich vernünftig sitzt, ist eine Korrektur sehr mühsam.

Anbei ein paar Bilder.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: AC30 als 3 Kanaler mit FX-Loop und Reverb midifiziert
Beitrag von: Olaf am 1.02.2020 17:20
Hallo Leute,

leider habe ich für die Ecken des Gehäuses keine aus Metall gefunden, welche zu meinem Radius gepasst hätten. Offentsichtlich bauen alle Kollegen mit dickeren Brettern und darum größeren Radien. Ich musste darum auf diese Plastik-Ecken ausweichen, siehe Bilder. Das Gitter habe ich auch aus dem Baumarkt und danach schwarz lackiert. Da mein Verstärker 13 Röhren hat und die hohe Verlustleistung der EL84 bekannt ist, habe ich noch zwei große Lüftungsgitter eingebaut.
Befestigt wird der Verstärker über zwei Metallwinkel welche ich mit jeweils 8 Schrauben mit dem Gehäuse verschraubt habe. Die Metallwinkel habe ich mit jeweils drei Käfigmuttern versehen. Auch die Hallspirale hat im Deckel noch Platz gefunden.
Die Kiste wiegt jetzt über 22kg, darum habe ich Sie mit zwei Tragegriffe ausgestattet.

Jetzt bin ich auf den ersten Höhrtest gespannt.

Viele Grüße

Olaf E.