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Technik => Tech-Talk Soldano => Thema gestartet von: Olaf am 25.04.2014 09:27

Titel: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 25.04.2014 09:27
Hallo Fans der luftleeren Röhre,
mein Name ist Olaf Escher, ich bin vor etwa 4 Jahren in die Röhrentechnik eingestiegen. Zunächst mit Hilfe eines Bausatzes von Wolf-Jochen Berendt einem 18Watt Clone. Dann habe ich hier im Forum die Ausführungen von Joachim zum SLO100 gesehen und damit einen Slo100 nachgebaut. Bin 55 Jahre alt und beschäftige mich schon seit 40 Jahren mit Elektronik. Mit 15 eine Lehre als Energieanlagenelektroniker gemacht, mit 24 Nachrichtentechnik studiert und betreue seit 25 Jahren in wechselnden Aufgabenstellungen die analog Produkte eines großen Halbleiterherstellers.
Spiele leider selbst nicht Gitarre, sondern mein Sohn, für den ich die Verstärker auch gebaut habe. Für ihn war das größte Problem, der Lautstärkeunterschied zwischen dem Over-Drive und dem Clean Kanal beim Soldano. Darum der Wunsch nach einem echten Drei-Kanäler, mit schaltbarer FX-Loop und Röhren Feder-Hall.
Da ich noch einen Platinensatz von Joachim hatte und der Overdrive des Soldano laut meinem Sohn unerreicht ist, habe ich beschlossen den Overdrive und den Crunch mit der Platine von Joachim aufzubauen. Als Clean verwende ich die typische Marshall Schaltung, die FX-Loop und den Reverb habe ich Orange ähnlich aufgebaut.
Midifiziert habe ich die Schaltung mit dem Bausatz von Dirk. Um ein Gefühl für das Zusammenspiel der einzelnen Komponente zu bekommen, habe ich zunächst einmal die ganze Schaltung mit Hilfe unseres Schaltungssimulations-Programmes TINA-TI simuliert. Das Tool kann hier http://www.ti.com/tool/tina-ti kostenlos heruntergeladen werden. Wenn jemand die Simulations-File haben möchte, bitte direkt an mich wenden.

Viele Grüsse Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 25.04.2014 10:18
Hallo Leute,
Als Gehäuse habe ich bei Dirk das Hammond Chassis 1441-33 schwarz bestellt. Würde ich so nicht mehr machen, da der TT-Slo100 Soldano® Style Netztransformator von Dirk doch sehr schwer ist. Wie gesagt Overdrive und Crunch habe ich auf dem Board von Joachim aufgebaut und auch die Stromversorgung, Clean, den Reverb und die FX-Loop auf einem Tube-Town EZ-Board Standard ohne Turrets, grün. Ich möchte bewußt hier Werbung für Dirk machen ich meine das ich ausnahmslos alles bei Ihm gekauft habe. Bewundere seine Arbeit und wünsche uns allen, daß seine Enthusiasmus uns noch lange erhalten bleibt. Mit dem Namen Jo-Slo 50 möchte ich auch die Arbeit von Joachim anerkennen. Ohne ihn währe ich wohl nicht so in das Thema eingestiegen.
Ziel meiner Arbeit ist ein Dreikanal Röhrenverstärker mit schaltbarer FX-Loop und Federhall. Der Verstärker soll sowohl von der Frontplatte wie auch über Fußschalter und über Midi steuerbar sein.
Anbei ein erster Entwurf meiner Frontplatte.
Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Dirk am 25.04.2014 10:59
Hallo,

Ich möchte bewußt hier Werbung für Dirk machen ich meine das ich ausnahmslos alles bei Ihm gekauft habe. Bewundere seine Arbeit und wünsche uns allen, daß seine Enthusiasmus uns noch lange erhalten bleibt.

ich danke Dir hierfür, allerdings muss der Dank weiter gegeben werden an die ganzen Leute die im Hintergrund arbeiten. Alleine wäre das alles nicht zu schaffen.

Gruß, Dirk

Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 25.04.2014 12:02
Hallo Leute,
Wenn ihr euch die Simulation der Stromversorgung anschaut, werdet ihr die Lastwiderstände bemerken. Ich habe diese mit Hilfe meines ersten Soldano Aufbaus berechnet. Hier sehr ihr auch die erste Änderung. Da ich die B2 Versorgung deutlich höher belaste, mußte ich den Widerstand bei Joachim R62 bei mir R5 von 10k Ohm auf 4,1kOhm ändern. Zwei 8,2kOhm parallel wegen der Verlustleistung.
Eine weitere Änderung betrifft den Biasabgleich. Ich benutze immer, auch schon in meinem ersten Soldano einen Single-Biasabgleich mit 10 Gang Potis. Ich hatte ein paar EL34 herumliegen welche nicht gematched waren. Den R72, der von Joachim nicht benutzt wird, würde ich auf keinen Fall weglassen, da eine zweistufige Filterung, die Einweggleichrichtung deutlich besser glättet. Den Elko C36 bei mir C7 habe ich in der Zwischenzeit durch einen 100µF ersetzt.
Da der Midi Fußschalter auch über den Verstärker versorgt werden soll, habe ich der Midi-Schaltung einen eigenen Trafo spendiert.
Anbei die Stromversorgung und den Biasabgleich.
Viele Grüße
Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 25.04.2014 13:08
Hallo Leute,
in meinen Schaltplänen findet ihr die entsprechenden Spannungsangaben, welche mir die Simulation geliefert hat. Die DC-Werte sind in blau auf beige. Für die AC-Angaben habe ich kleine Skope Bildchen in die Schaltpläne kopiert. Das Eingangssignal ist ein 10mV Sinus. Aus der Simulation könnt ihr auch die entsprechende Potistellung erkennen, bei denen die Werte entstanden sind. Setting 10 bedeutet, daß das Poti auf 10% seines Widerstandswertes eingestellt wurde. Ich hoffe, daß ich die Profis nicht langweile, aber mir haben die Spannungsangaben tatsächlich bei der Fehlersuche geholfen. Für die Skeptiker, bezüglich der Spannungsangaben und der Verstärkung der einzelnen Stufen, sind meine Simulationsergebnisse überraschend präzise. Auch die Frequenzverläufe der einzelnen Stufen werden überraschend präzise wiedergegeben. Natürlich kann die Simulation den Klang der einzelnen Stufen nicht wiedergeben. Dies zeigt aber auch beim realen Verstärker der Test mit einem Sinusgenerator nicht.
Letzendlich muß eine Gitarre und ein Lautsprecher angeschlossen werden. Aber auf dem Weg, dahin hat mir die Simulation sehr geholfen.
Viele Grüße
Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Duesentrieb am 25.04.2014 13:38
Sauber. Respekt.
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 25.04.2014 13:51
Hi Olaf,

habe mich sehr über deine Antwort gefreut. Meine Kiste ist tatsächlich fertig geworden. Brummt leider ein bischen. Tut aber in allem, wie ich es mir vorgestellt habe.
Wird noch ein hartes Stück Arbeit ihm das Brummen abzugewöhnen. Mein Sohn hat ihn tatsächlich auch schon bei einem Auftritt gespielt.

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 26.04.2014 12:48
Hallo Leute,
nun gehts an das Gehäuse und die Endstufenverdrahtung. Ich habe über 140!! Löcher gebohrt. Meine SPlan Zeichnung dient dabei als Schablone. Bei der Endstufenverdrahtung habe ich mich an die Vorgaben von Joachim gehalten. Die ersten beiden Vorstufenröhren sind DC geheizt. Die Clean Platine wird unter der Platine von Joachim zu liegen kommen.
Viele Grüße
Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 26.04.2014 13:22
Hallo Leute,
als nächstes möchte ich euch den Aufbau der Midi Platine zeigen. Ich benutze die Relais der Midi Platine um die entsprechenden Optoschalter anzusteuern. Dadurch kann ich das Design von Joachim weitgehend übernehmen. Relais 1, 2 und 3 übernehmen die Kanalauswahl. Relais 5, 6 und 7 das Schalten der FX-Loop, des Halls und der Bright Funktion. Nachträglich mußte ich den Optoschalter für die Stummschaltung des Halls durch ein Relais ersetzen. Der Optoschalter mit seinen 200Ohm On-Widerstand hat es nicht geschafft den Hall wirklich stumm zu schalten. Die Midi-Schaltung habe ich ausführlich getestet und dabei festgestellt, daß die eingelöteten Drähte eine viel zu große Fehlerquelle darstellen. Ich habe darum die Platinen noch einmal bestellt und in die Lötaugen Schraubklemmen eingelötet.  Die Midi Platine wird mit einem 12V Trafo versorgt und erzeugt zunächst 10V für den Midi-Fußschalter. Mit den 10V versorge ich dann das zweite Netzteil. Meine Relais arbeiten mit 5V. Nachträglich habe ich in Reihe zu der 10V Versorgung zwei 3A Dioden eingefügt um die Verlustleistung am 5V Regler zu begrenzen (fehlt im Schaltplan). Die Kondensatoren C2, C3, C6, C7 und C101 habe ich durch 100nF Kerko ersetzt. Den C101 auf der Rückseite der Platine siehe Bild. Diese C’s hatten teilweise falsche Werte 1nF oder sogar beim C101 ein Folien Kondensator, was ich für gänzlich ungeeignet, für die Entkopplung der Stromversorgung, halte. Habe ich Dirk auch schon geschrieben.
Viele Grüße
Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 26.04.2014 16:57
Hallo Leute,
Clean , FX-Loop und Hall. Wie beschrieben, habe ich den Clean Kanal die FX-Loop und den Reverb auf einem  Turret Board aufgebaut. Mit der FX-Loop des Soldanos ist mein Sohn nicht richtig zurechtgekommen. Darum habe ich einen Aufbau mit einer ECC81 und Potis für den Ausgangs- und den Eingangspegel gewählt. Ürsprünglich hatte ich die Verstärkung für den Aufholverstärker mit einem Kathodenwiderstand von 5,6kOhm sehr klein gewählt (Gain = 6,2). In der Zwischenzeit habe ich diesen Widerstand auf 2,2kOhm verringert, das entspricht etwa einer Verstärkung von 13. Dadurch kann mein Sohn einen kleineren Ausgangspegel fahren und damit übersteuern einige seiner Effektgeräte nicht mehr.
Für den Federhall benutze ich den Hammond 1750A Fender Reverb 125A20B / 022921 Übertrager und die Feder Accutronics Reverb Tank 8AB2A1B, als Röhre wiederum eine ECC81.
Die Simulation meines Federhalls ist ein bischen trickreich: Die eigentliche Feder habe ich nicht simuliert, sondern nur deren Dämpfung. Dabei bilden die 10 Ohm den Eingangswiderstand der Feder und das Verhältnis 10 Ohm zu 100mOhm die Dämpfung der Feder. Das Delay habe ich nicht eingebaut, um den Hall zu simulieren, sondern um den Einfluß des Originalsignals mit dem Hallsignal vergleichen zu können. Wie ihr im Bild sehen könnt, erzeugt das direkte Signal einen Pegel von 210mVpp. Zusammen mit dem Hall ergibt sich etwa 500mVpp Ausgangssignal zur Endstufe. Die Mischung beider Signale ist ein bisschen trickreich, weil das Indensitätspotentiometer für den Hall, nicht auch noch die eigentliche Lautstärke beeinflussen soll.
Viele Grüße
Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: orange1969 am 27.04.2014 19:00
.... Die Midi-Schaltung habe ich ausführlich getestet und dabei festgestellt, daß die eingelöteten Drähte eine viel zu große Fehlerquelle darstellen. Ich habe darum die Platinen noch einmal bestellt und in die Lötaugen Schraubklemmen eingelötet...
Mahlzeit Olaf,

erstmal großer Respekt weil 3 Känale + FX + Reverb + MIDI + Endstufe auf dieser Breite sauber aufzubauen das hat schon was.
Ähm, deine Bedenken wegen den eingelöteten Drähten habe ich beim ersten Mal lesen nicht ganz verstanden. Das Lötauge selbst hält doch das Gewicht eines Drahtes und wenn alles mal montiert ist - so riesig werden die Vibrationen an den Drähten nicht sein ... oder hast Du da spezielle Knick- und Biegeerfahrung ?

Schönen SO noch
orange1969
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: jacob am 27.04.2014 19:16
Hi Olaf,

das mit den Lötaugen verstehe ich auch nicht so richtig... hast Du evtl. keine dünne Schaltlitze verwendet, sondern starre Schaltdrähte  ???

Gruß

Jacob
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 27.04.2014 19:44
Vielen Dank für eure Rückmeldung. Auf dem alten Foto seht ihr die von mir verwendete Schaltlitze. Ist ein Flachbandkabel bei dem die Drähte paarweise verseilt sind. Die einzelnen Kabel bestehen tatsächlich nur aus wenigen Einzellitzen, von denen immer wieder einige abgebrochen sind. Nach dem Motte: Aufbau getestet funktioniert, eingebaut Fehler gesucht. Nach dem dritten Einbau habe ich die Platine noch einmal bei Dirk bestellt und wie beschrieben mit Schraubklemmen versehen.

Wie findet ihr meine häppchenweise Aufbereitung? Was kann ich besser machen?

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 27.04.2014 19:50
Hallo Leute,
Impedanzwandler und Clean. Nach den drei Eingangskanälen folgt eine reine Impedanzwandlerstufe mit Verstärkung 1. Diese Stufe treibt die FX-Loop, den Reverbkanal und die Endstufe. Hier noch einmal die Simulation zusammen mit der FX-Loop. Wie schon erwähnt hatte ich zuerst beim Aufholverstärker ein kleineres Gain, weil mein Ziel war bei 50% Potistellung den Ausgangspegel gleich groß wie den Eingangspegel zu haben. Dies habe ich aber inzwischen geändert. Zum Clean-Kanal gibt es nicht viel zu sagen. Ich habe einen Aufbau mit getrennter Eingangsröhre gewählt, um hier wirklich einen klassischen  Clean aufbauen zu können. 100kOhm Anoden Widerstand und 1,8kOhm Kathodenwiderstand mit 22µF. Mir ist es auch lieber den Ton-Stack mit einem klassischen Kathodenfolger aufzubauen. Dadurch habe ich einen deutlich höheren Pegel am Ton-Stack.
Viele Grüße
Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 27.04.2014 19:52
Hallo Leute,
Overdrive und Clean. Den Overdrive und den Clean habe ich mit Hilfe der Platine von Joachim aufgebaut. Diese durfte mein Sohn bestücken. Ein paar Leitungen mußten auf der Rückseite, für meinen Single Bias und die entsprechenden Spannungsteiler für die Pegelanpassung an den Clean Kanal, aufgetrennt werden. Auch das Einfügen des zweiten Ton-Stacks für den Crunch Kanal hat ein bischen Kopfzerbrechen generiert. Einige Widerstände habe ich auf die Rückseite der Platine verfrachtet. Habe aber leider kein Foto gemacht.
Viele Grüße
Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 27.04.2014 20:47
Hallo Leute,
Aufbau der Front- bzw. Rückplatte. Das Ziel meines Aufbaus war ein klar gegliederter Aufbau der drei Kanäle mit Bedienung über Taster. Dabei gilt Overdrive = rot, Crunch = gelb und Clean = grün. Leider habe ich keine gelben Taster in dieser Baugröße gefunden, so daß ich auf weiß ausweichen mußte.  Dann gibt es noch ein Taster für Bright gilt für alle drei Kanäle, einen für die FX-Loop und einen für Reverb. Der Rest ist hoffentlich selbsterklärend. Die drei Kanalwaltaster sind gegenseitig verriegelt. Es kann also immer nur ein Kanal ausgewählt werden. Die anderen drei sind individuell.
Die Rückplatte zeigt als Besonderheit zu der Midibuchse drei Stereofußschalterbuchsen. Die erste ist für die Auswahl der Kanäle 1 und 2. Die Zweite für Kanal 3 und Bright. Und die Dritte für Reverb und die FX-Loop. Der kleine schwarze Taster ist für die Midi Programmierung. Am Sinnvollsten für mich ist, da das Ganze ja über Midi gesteuert werden kann, der Stereofußschalter für die FX-Loop und den Reverb. Midi ermöglicht nur die Konfiguration des Verstärkers als Ganzes. Auf unserem Midi Controller gibt es zwar 128 Kanäle. Jeder Kanal steht dabei für eine individuelle Einstellung. Z.B Kanal 1 = Clean mit Hall oder Kanal 2 = Crunch mit Hall. Dies bedeutet ich sende z. B. Kanal 17 und wähle dann dazu mit den Fronttasten Clean, Reverb und FX-Loop, drücke dann auf die rückwärtige Programmtaste, dann liegt in Zukunft auf Kanal 17 immer die Einstellung Clean, Reverb und FX-Loop. Man kann, meines Wissens nach, nicht schnell mal nur den Hall zu oder wegschalten. Dies ist mit dem erwähnten Stereofußschalter möglich.
Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 9.05.2014 15:10
Hallo Leute,
Gesamtschaltung. Der Verstärker ist tatsächlich fertig, und es funktioniert auch alles so, wie ich mir die Geschichte vorgestellt habe. Nicht ganz zufrieden bin ich mit dem Brummen. Dies muß ich noch im Einzelnen analysieren. Doch zunächst einmal die realisierte Gesamtschaltung. Ich habe mich bemüht die Bauteilbezeichnungen von Joachim weiter zu verwenden. Anbei die Änderungen gegenüber der Schaltung von Joachim:
R6; R7; R24; R41;R42; R45; R48 und R53 fehlen.
C8; C23; C24; P9; P10; V7 und V9 fehlen
R17; R20 2,2Mohm ersetzt durch 680k
Neu sind R20a 330k und R18a 2,2Mohm
C36 habe ich auf 100µF erhöht, da ich aus der B2 deutlich mehr Strom ziehe.
Bei der restlichen Schaltung gibt es gegenüber meinen bisherigen Veröffentlichungen nur sehr wenig
Änderungen. R120 habe ich auf 2,2kOhm reduziert. Vorsicht ich habe die Stückliste überarbeitet. Meine Aussagen beziehen sich auf die jetzt veröffentlichten Schaltpläne. Eine weitere kleine Änderung betrifft den Ausgang der Pufferstufe R111 und R112. Hier geht der runtergeteilte Ausgang auf den Reverb und der nicht runtergeteilte auf die Endstufe. Damit wird laut Simulation der Reverb beim Overdrive nicht mehr übersteuert.
Laut Simulation gibt es bei Betrieb mit der FX-Loop und dem Reverb Signalauslöschungen. Durch Invertierung im Ausgang des Reverbübertragers kann man diese verhindern. Dann hätte man aber wieder Auslöschungen ohne die FX-Loop. Im praktischen Betrieb hat sich dies aber nicht bestätigt. Gilt wohl nur für eine dezidierte Frequenz.
Anbei meine Gesamtschaltung mit den einzelnen Schalterstellungen für Clean, Crunch, Overdrive, Reverb und FX-Loop. Auf die Bright-Stellung bin ich nicht mehr eingegangen.
Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 9.05.2014 15:40
Hallo Leute,
Gesamtansicht und Details. Anbei noch einige Bilder zu meinem Verstärker. Bei der Verdrahtung des Tone-Stacks sind die roten Leitungen Overdrive, gelb ist Crunch und grün ist die Farbe für die Clean Verdrahtung. Ansonsten seht ihr noch die Relais für die Bright-Schaltung und die Verdrahtung für die Fußschalter.
Viele Grüße
Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Athlord am 9.05.2014 16:17
Hallo,
die ungewöhnliche Aufteilung der Röhren als auch der damit verbundene Kabelverhau, werden für das Brummen verantwortlich sein.
Hab ihr Euch über die Masseführung vorab Gedanken gemacht, oder einfach nach Gutdünken verdrahtet?
Gruss
Jürgen
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Stone am 10.05.2014 00:13
Hi

Du führst BIAS und Feedbackleitung in einem Baum parallel zueinander; da ich in einem Fall eine etwas unsaubere Spannung am BIAS habe, könnte dies bei Dir auch der Fall sein (ich benutze ebenfalls das Power PCB vom SLO) und in den Feedbackzweig einstreuen.

Ferner kann ich nur raten, die Masseführung so vorzunehmen, wie z.B. von Joachim in seinem Baubericht angegeben - das scheint das Allheilmittel für die meisten Störungen.

Gruß, Stone
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 10.05.2014 17:41
Hallo Jürgen,

vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich beschäftige mich seit einem halben Jahr mit dem Verstärker. Es gibt keine Leitung
welche ich mir nicht überlegt hätte. Das Massekonzept folgt streng dem Aufbau von Joachim. Es ist komplett sternförmig.
Es gibt also keine Brummschleifen. Was meinst Du mit dem ungewöhnlichen Aufbau der Röhren? Overdrive und Crunch sind
absolute identisch zum Slo. Für den Clean habe ich zwei eigene Röhren verwendet. Die FX-Loop hat eine eigene ECC81 und auch
der Reverb hat eine eigene ECC81. Diese beiden Röhren habe ich auf die Rückseite verlegt um näher an den FX-Loop Buchsen und
am Reverb-Übertrager zu sein. Das Einzige was ich selber im Nachhinein als schlecht empfinde ist, das die zweite Hälfte der Clean Röhre
als Pufferverstärker verwendet wird. Da muß ich dir recht geben.

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 10.05.2014 17:46
Hallo Stone,

auch Dir vielen Dank für deine Rückmeldung. Wie gesagt ich habe das Massekonzept von Joachim übernommen. Werde deinen Tip
mit den Bias- und der Feedbackleitung ausprobieren.

Viele Grüße

Olaf E


Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 10.05.2014 18:08
Hallo Leute
Gitarren zum Verstärker. Zum Einsatz mit dem Verstärker kommen drei verschiedene Gitarren: 1. Fender American Standard Strat. Der Bridge Tonabnehmer haben wir durch einen DiMarzio DP184 Chopper ersetzt. 2. Duesenberg Starplayer TV mit einem Duesenberg DP90 Domino Single Coil TA und einem Grand Vintage Humbucker.  3. Ein Eigenbau. Wobei Eigenbau fast ein bischen übertrieben ist. Im Wesentlichen wurden die Bauteile gekauft und zusammengeschraubt. Body, Neck, Tremolo und die Mechanik haben wir bei Ro*****er gekauft. Die Tonabnehmer sind von Seymour Duncan SCR 1N am Hals, SVR-1N in der Mitte und SHR-1B an der Bridge. Dazu kommt dann noch der Double Wafer 5-Way Schalter und die drei Push/Pull Potis. Nun fehlt nur noch das vercromte Schlagbrett und die Potiknöpfe. Die Federgehäuseabdeckung habe ich selbst aus einem Alublech gefeilt.
Wo ich mich dann austoben konnte, war die Gitarrenelektronik. Ich denke, ich habe das maximale umgesetzt, was auf der Bühne noch bedienbar ist. Mit dem 5 Wege-Schalter und den 4 Ebenen ist es möglich folgende Konfiguration zu fahren:
   1. Neck
   2. Neck und Middle gesplittet
   3. Middle
   4. Middle und Bridge gesplittet
   5.Bridge
Gesplittet bedeutet dabei, daß von den beiden Tonabnehmern ( alle drei sind als Humbucker betreibbar), wiederum die Nord und die Südhalfte zusammen geschaltet werden, so daß wieder eine Humbucker Konfiguration entsteht ( Noise Unterdrückung).
Zusätzlich ist es aber zu jeder Zeit möglich, durch Drücken des entsprechenden Poties, die Humbucker als Single Coil zu betreiben. Hier habe ich als Rückmeldung von meinem Sohn, daß sich die Poties zu leicht verdrehen beim Schalten. Gibt es hier Hinweise wie man die Poties schwergängiger machen kann? . Anbei die Schaltung. Habe fast eine Woche herumgehirnt, bis ich die Funktion hatte. Alles in allem eine wunderschöne Gitarre ( wie ich finde) bei der nur sehr gute Komponente verbaut wurden.
 Viele Grüße
Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Stone am 10.05.2014 18:28
Hallo Olaf

Hallo Stone,

auch Dir vielen Dank für deine Rückmeldung. Wie gesagt ich habe das Massekonzept von Joachim übernommen. Werde deinen Tip
mit den Bias- und der Feedbackleitung ausprobieren.

Viele Grüße

Olaf E

Gern geschehen - dafür sind wir ja hier ;)

Ich möchte aber widersprechen, insofern aus meiner Sicht das Massekonzept von Joachim kein Stern ist, sondern eher ein Stern aus mehreren Bussen.

Was mir bei Brummangelegenheiten echt geholfen hat, ist z.B. PE und Masse strickt voneinander zu trennen, sodass das Chassis etc. eher als Schirm dient, weil alle Signalmassen über PCB, Turretboard etc. zum Massepunkt laufen, der sich dann an 'nem Kondensator befindet (idR).

Bei einigen Bauten habe ich einen "Bus" benutzt, an welchen ich dann z.B. korrespondierende Massepunkte direkt aneinander gelegt habe (also zwei Masseleitungen in Form eines V an einen Punkt auf dem Bus).

Die Aufteilung der Röhren bzw. Positionierung, die Jürgen anspricht, ist eben die hinten platzierte FX- und Reverbröhre jeweils.

Hauptproblem ist eigentlich, dass wir "alle" immer noch dem klassischen Aufbau folgen: alle Vorstufenröhren vorn oder hinten oder beides; einige Hersteller setzen aber die Vorstufenröhren "kreuz und quer", um dem Signalverlauf zu entsprechen.

Gruß, Stone
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 12.05.2014 11:22
Hallo Stone,

Meines Wissens nach, muß der PE aufs Gehäuse gelegt werden. Üblicherweise legt man auch die Systemmasse aufs das Gehäuse. Ich habe dies so gemacht wie
Joachim dies beschrieben hat. An welcher Stelle würdest du hier auftrennen?

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: kugelblitz am 12.05.2014 12:06
Hallo Olaf,

Stone meint IMO eher, dass das Gehause nicht als Leiter benutzt werden soll. PE ans Gehause, den Zirkus ueber mehrere Sterne gesammelt an einer Stelle ebenfalls ans Gehause und nicht Potigehause oder verteilet Punkte am Gehause als Masse nutzen. Mach ich immer so und hatte bis jetzt keine Probleme damit.

Gruss,
Sepp
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Stone am 12.05.2014 15:20
Hi

Ich habe z.B. bei meinem "Fried Special" die Masseführung von Joachim übernommen und PE - natürlich - ans Chassis und den "letzten" Stern der Masse dann etwa 1 cm neben PE. Bei Marshalls kannst Du die Sternmasse auch an einen Minuspol eines Kondensators legen und dann ans Chassis.

Der "Fried" brummt nicht.

Massen - aus dem Gedächtnis referenziert - sind

a) Slave Out, Speaker Out Buchsen, Impedanzschalter, Endröhren, als ein Bus an Zentralmasse
b) Poti als ein Bus an Inputbuchse
c) Input an PCB und PCB Masse als Bus an Zentralmasse
d) Mittelanzapfungen des Trafos (soweit vorhanden und notwendig) an Zentralmasse

Ich achte immer recht peinlich genau auf eine gute Verbindung zwischen allen Bauteilen aus Metall und Chassis, sodass sich gemessen von z.B. Potigehäuse zu PE (PE Anschluss!) kein messbarer Widerstand ergibt.

Wenn Du z.B. ein "ground lift", wie es Andy in seinem HiGain und Anvil Preamp nutzt, einsetzt, so ist es aus meiner Sicht wichtig, z.B. den Schirm von Leitungen nicht auf "Signalmasse", sondern auf Gehäusemasse zu legen, was ich generell so mache ... irgendwie unsinnig, wenn man z.B. Einstreuungen mit dem Schirm auffangen will und sich dann auf der Zentralmasse erstmal wieder einspeist ...

Da der "Fried" mein erster Amp mit Gleichspannungsheizung für die Vorstufe ist, kann ich aus den vorhergehenden Projekten nur raten, die Leitungen sorgsam zu verdrillen und auch "durch" die Fassungen der Vorstufenröhren zu führen, anstelle außen einen Bogen zu legen, um zur nächsten Stufe zu gelangen.

Massesymmetrierung habe ich übrigens noch nicht ein einziges Mal über Widerstände genutzt und auch nur ganz geringfügig ein Heizungsbrummen hier und da mal verzeichnet.

Gruß, Stone

EDIT: auf der Suche nach dem Minimalbrummen in meiner "Buggah"-Endstufe bin ich übrigens darauf gestoßen, dass schon Übergangswiderständen von einigen wenigen Ohm (also einstellig!) störend sein können
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Stone am 12.05.2014 15:23
Hallo Olaf,

Stone meint IMO eher, dass das Gehause nicht als Leiter benutzt werden soll. PE ans Gehause, den Zirkus ueber mehrere Sterne gesammelt an einer Stelle ebenfalls ans Gehause und nicht Potigehause oder verteilet Punkte am Gehause als Masse nutzen. Mach ich immer so und hatte bis jetzt keine Probleme damit.

Gruss,
Sepp

+1
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 13.05.2014 16:15
Hallo Leute,

anbei mein bisheriges Ground-Konzept. Wenn ich mir die Geschichte richtig überlege, wäre es wohl besser den Ground für den Reverb
und die FX-Loop vom Turret Board und nicht vom Slo-Board zu benutzen. Bisher ist die Masse nur an einer einzigen Stelle mit dem
Gehäuse verbunden, bei der PE Schraube.

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Stone am 13.05.2014 17:57
Hi

Mag sein, dass es das schon ist ... nebenbei, ich meine PE und Masseanschluss müssen getrennt ausgeführt werden; aber da lasse ich lieber mal die ISO-Kundigen sprechen.

Im Prinzip (so sehe ich die Geschichte) haben wir einen riesigen Bus, der die Poti, die Inputbuchse und die Katoden der einzelnen Röhren der Vorstufe miteinander vereint.

Mit der Verbindung der Masse der Loop und des Reverb ziehst Du Dir deren Masse aber an die Inputbuchse, also an eine Stelle am Bus, die "weiter vorn" im Signalverlauf liegt, als die Loop und der Reverb.

Ich würde es mal auf den Massepunkt des PI legen - ich habe Deinen Schaltplan nicht im Kopf bzw. fand den auch recht gewöhnungsbedürftig von der Zeichnung ;-) - und dann eben in entsprechender Reihenfolge, wie auch die Anordnung im Signalweg ist oder eben parallel.

Desweiteren "zweigst" Du von Deinem Loop/Reverb-Bus zu dem jeweiligen Teil ab, dass sollte dann auch in Serie erfolgen oder eben eine Verbindung zwischen Loop und Reverb, welche dann ziemlich mittig abgegriffen auf den Bus gelegt wird.

Der Masseanschluss vom Turretboard ist für mich jetzt nicht klar ersichtlich - wenn der zum Ground des PCB geht und die Katoden von V11 und V12 ebenfalls auf dem TB liegen, hast Du eigentlich schon Deine Masseschleife, wenn die Buchsen von Send / Return am Input aufliegen ;-)

Sonst fällt mir erstmal nichts ein.

Gruß, Stone
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Athlord am 13.05.2014 18:05
Moin,
ich würde es so machen:
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Stone am 13.05.2014 20:00
Moin,
ich würde es so machen:

Jepp ... oder eben auf turret board (wenn da der Rest ist) und dann an Zentralmasse - in die Nähe der PI Masse wird er, wenn es die SLO PCB sind, nur relativ schwer kommen (bzw. eine vernünftige Befestigung finden).

Gruß, Stone
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 14.05.2014 08:45
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure umfangreichen Rückmeldungen. Wenn ich mir eure Inputs richtig überlege, sollte vom Eingang aus gesehen der Ground in Richtung Signalfluß durchlaufen werden. Auf meinem Turret-Board sitzt der Clean-Kanal mit seinem Ton-Stack, der Puffer-Verstärker und leider auch Teile der FX-Loop und des Reverbs. Da die Hallspirale nur wenige mV Ausgangssignal liefert, wollte ich deren Ground nicht auf die Endstufe legen, wie von Athlord beschrieben. In letzter Konsequenz, muß ich wohl das Turret-Board neu aufbauen und hier schon Clean, FX-Loop und Reverb Masse auftrennen.

Meine Schaltpläne habe ich mit TINA-TI gezeichnet, damit bekomme ich die Simulation quasi kostenlos mitgeliefert. Ich gebe Stone recht die Darstellung z.B. der Poties ist gewöhnungsbedürftig. Ich habe mir aber bei der Darstellung der einzelnen Kanäle sehr viel Mühe gegeben. Obere Linie Overdrive, dann Crunch, dann Clean mit FX-Loop gefolgt vom Reverb mit der Endstufe.
Mit sehr viel Arbeit ist das Einfügen der DC-Pegel und der Signalamplituden verbunden. Hier hätte ich mir sogar ein positives Feedback gewünscht  :-[

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Athlord am 14.05.2014 17:58
Mit sehr viel Arbeit ist das Einfügen der DC-Pegel und der Signalamplituden verbunden. Hier hätte ich mir sogar ein positives Feedback gewünscht  :-[

Viele Grüße

Olaf E

Hallo Olaf,
kann man machen muss man aber nicht.
Jeder AMP ist da anders, insofern ist das Ergebnis nur für Dich interessant.
Ich denke auch, die meisten Leute werden den SLO original aufbauen, und keine Experimente machen.

Die Masseführung wie ich sie gezeichnet habe, entspricht der von Joachim.
Außerdem gilt: Versuch macht Klug!  ;)
Gruss
Jürgen
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Stone am 14.05.2014 23:09
Hallo Olaf

Erst einmal: ich zeichne Schaltskizzen, wenn überhaupt und dann nur per Hand ... die haben dann ungefähr einen Genauigkeitsgrad, wie eine Minutenablesung von einer Sonnenuhr - die Mühe, die Du Dir mit den Schaltplänen gegeben hast, ist auf jeden Fall zu sehen. Für mich waren sie nur etwas schwer zu lesen, weil ich Pläne eh gern nur überfliege.

Und um Jürgen zu widersprechen: ich habe die SLO PCBs bis dato noch nie für 'nen "originalen" SLO-Nachbau genutzt ... wer macht denn sowas? :D Außerdem kann man in das Layout, wie auch das vom Anvil, vom 2203/04 Marshall, vom HiGain Preamp etc. sehr gut sein eigenes Zeug stricken ... gut, beim ersten Anvil-Umbau hat mich das satte 5 Stunden gekostet, meine Änderungen auf das Layout umzusetzen, aber nun gut ... ;-)

Zum Masseproblem; wenn Cleanchannel, FX Loop und Reverb auf dem Turretboard liegen und dort eine gemeinsame Masse haben, ist das schonmal suboptimal. Wenn nun noch die Poti des Cleanchannel am Input auf Masse liegen, die Katoden des Clean aber auf dem TB, noch schlechter (dann hast Du vom Input (also dem Masseanschluss der Poti) zur Katodenmasse mal locker 5 bis 10 Ohm Widerstand).

Die Katoden des Cleanchannel müssen im Prinzip direkt nach Input auf Masse liegen (so ist es auch im "Original" vergleichbar). FX und Reverb auf jeden Fall mit zur Endstufe oder zur PI-Masse.

Schau Dir das vom Röhrenzauberer mal an: http://www.valvewizard.co.uk/Grounding.html falls noch nicht bekannt. Dort wird sehr schön erklärt, wie "loops" entstehen können (es muss nicht immer so sein).

Was interessant ist - und das findet man ebenfalls bei Mesa/Boogie, meine ich - Merlin führt die Zentralmasse an der Inputbuchse zusammen und legt dort den Massepunkt fest ans Chassis (jedenfalls sehe ich so die Zeichnung) und ist somit am äußersten Punkt gegenüber PE.

Gruß, Stone
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Athlord am 15.05.2014 06:24
Und um Jürgen zu widersprechen: ich habe die SLO PCBs bis dato noch nie für 'nen "originalen" SLO-Nachbau genutzt ... wer macht denn sowas? :D Außerdem kann man in das Layout, wie auch das vom Anvil, vom 2203/04 Marshall, vom HiGain Preamp etc. sehr gut sein eigenes Zeug stricken ... gut, beim ersten Anvil-Umbau hat mich das satte 5 Stunden gekostet, meine Änderungen auf das Layout umzusetzen, aber nun gut ... ;-)

Moin Stone,
Du widersprichst mir nicht - denn Du gehörst nicht "zu den meisten" -  ich sehe Dich als Semiprofi.
Von Dir erwarte ich, das Du das kannst!. :devil:

Was interessant ist - und das findet man ebenfalls bei Mesa/Boogie, meine ich - Merlin führt die Zentralmasse an der Inputbuchse zusammen und legt dort den Massepunkt fest ans Chassis (jedenfalls sehe ich so die Zeichnung) und ist somit am äußersten Punkt gegenüber PE.

Ob Zentralmasse und PE nun direkt nebeneinander liegen, ist mMn. egal.
Es geht doch darum die einzelnen Massepunkte der Schaltung so zu sammeln, das keine Brummschleifen entstehen.
Suboptimal ist bei der Valvewizzard-Lösung nur, das bei einem Kurzschluss längere Strecken zum PE zu überwinden sind.
Wenn sowohl Sternmasse als auch PE Normgerecht Kontaktiert sind, dann ist auch das kein Problem.
Cheers
Jürgen
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Stone am 15.05.2014 17:55
Hi

[...]
Du widersprichst mir nicht - denn Du gehörst nicht "zu den meisten" -  ich sehe Dich als Semiprofi.
Von Dir erwarte ich, das Du das kannst!. :devil:
[...]

Wenn die Kollegen so beginnen, ist meine Frage immer, was sie denn von mir wollten ... ;)

Tatsächlich lassen sich aber gängige Schaltungen fast problemlos und zu einem enorm hohen Deckungsgrad in den referenzierten Layouts unterbringen. Ein Beispiel: auf dem SLO PCB läßt sich, betreibt man V1a und V1b parallel, im "Leadchannel"-Layout super ein 2203/04 Marshall MV-Aufbau realisieren und parallel dazu, im SLO "Clean" eben ein astreiner z.B. Fender-Clean (wenn man das Tonestack etwas anders platziert), ein erweiterter Marshall-Clean oder sogar ein zweiter 2203/04 :)

Ob ich nun Amateuer, Profi, Semiprofi, Scharlatan oder sonstwas bin ... die Klassifizierung überlasse ich gern anderen ;)

Zitat
[...]
Ob Zentralmasse und PE nun direkt nebeneinander liegen, ist mMn. egal.
Es geht doch darum die einzelnen Massepunkte der Schaltung so zu sammeln, das keine Brummschleifen entstehen.
Suboptimal ist bei der Valvewizzard-Lösung nur, das bei einem Kurzschluss längere Strecken zum PE zu überwinden sind.
Wenn sowohl Sternmasse als auch PE Normgerecht Kontaktiert sind, dann ist auch das kein Problem.
Cheers
Jürgen

Das mit der längeren Strecke ist richtig ... das sollten aber auch nur einige Ohm sein. Die Frage ist, ob bei diesem Konzept (Zentralmasse an Input, PE neben Schukobuchse), nicht auch ein gewisser "ground lift" Effekt eintritt, der sich positiv auswirkt.

In meinem letzten Marshall-Umbau bin ich dem Busmasseprinzip aus der Wormser Anleitung gefolgt und muss sagen, zusammen mit einer ordentlichen Verlegung der Heizung an der Vorstufe ist das kaum noch zu toppen.

Ich denke, Olaf wird sein Problem beseitigen können, indem er eben Clean- von FX-Masse trennt.

Gruß, Stone
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 22.05.2014 15:47
Hallo Leute,
ich habe versucht all eure Inputs umzusetzen. Habe also die FX-Loop und den Reverb vom alten Turret Board entfernt und ein Neues aufgebaut. Hatte den Vorteil, daß ich nun deutlich näher an die eigentlichen Röhren gerückt bin und zusätzlich habe ich das Relais für die Reverb Stummschaltung und auch die Chinch-Buchsen für die Hall-Spirale auf dem Board unterbringen können.
Die Masse habe ich auf der Platine von Joachim angeschlossen in der Nähe PI-Masse. Die Schaltung ist aber so vorbereitet daß ich, wie Jürgen das vorgeschlagen hat, die Masse auch direkt mit der Endstufe verbinden kann. Leider war ich vom Ergebniss entäuscht. Es hat sich nicht viel geändert. Einziger Unterschied ist, daß der Clean-Kanal deutlich weniger brummt.
Zusätzlich habe ich, wie von Stone angeregt, die Feedback-Leitung von den Bias-Leitungen getrennt.
Dies hat aber auch keine Veränderungen gebraucht. Als nächstes habe ich tätsächlich den Power-Ground
vom Gehäuse entfernt. Power ist jetzt also nur noch über die Eingangsbuchse mit dem Gehäuse verbunden. Dies brachte tatsächlich eine Verbesserung. Im allgemeinen Bühnenlärm ist das Brummen jetzt sicher nicht mehr zu hören. Eine interessante Geschichte hat sich aber jetzt ergeben: Wenn ich die FX-Loop zuschalte, brummt er deutlich weniger. Vielen Dank für eure Inputs.
Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Stone am 22.05.2014 16:54
Hi

Hm ... schade, dass es nicht zu absoluter Ruhe geführt hat.

Für mein Verständnis - was meinst Du mit "Power ist jetzt also nur noch über die Eingangsbuchse mit dem Gehäuse verbunden."?

PE muss am Chassis anliegen, meist wählt man einen Punkt in unmittelbarer Nähe zur Schukobuchse. Masse kann direkt daneben liegen, aber auch - wie es z.B. einige Hersteller machen - am Input liegen.

Letzteres macht vor allem in Endstufe Sinn.

Beide Punkte zu nutzen, führt auf jeden Fall zu brummen.

Wenn die FX Loop das Brummen abschwächt, möchte ich in erster Linie behaupten, die FX Loop mindert den Pegel und somit ist das Brummen nicht unbedingt ein Massebrummen, sondern ein Brummen, welches über den Signalweg kommt und eine Einstreuung ist.

Schwer zu sagen.

Es gibt, möchte ich mal behaupten, Fälle, in denen man dem Brummen wahrscheinlich nie Herr wird - bei mir ist das so in der Endstufe, wenngleich das Brummen dort nur zu hören ist, wenn man das Ohr an die Box hält, aber es nervt mich halt. Sagen wir, verletzter Stolz in Hinsicht auf den Ehrgeiz ;)

Frage ist also: an welcher Stelle verschwindet das Brummen? Ist es weg, wenn Du den Input auf Masse legst, das Gitter der zweiten Stufe, Eingang PI usw. Oder ist es gänzlich immer da, auch, wenn Du den PI-Eingang auf Masse legst.

Dann, an welcher Stelle hört es auf, wenn Du die Vorstufenröhren von V1 in Richtung PI nacheinander rausziehst?

Gruß, Stone
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 22.05.2014 18:22
Hi Stone,

ich habe wie beim Slo von Joachim, die Mittelanzapfung vom NT, die Masse des Power Boards, der Heizung, der Endstufe,der Gleichstromheizung und die der zwei Boards auf einem Punkt zusammengebracht und diesen Punkt nahe der PE Erdung auch
aufs Gehäuse gelegt. Diese Verbindung zum Gehäuse habe ich unterbrochen.
Die FX-Loop hat einen deutlich höheren Pegel, ich muß die beiden Poties auf 30% runternehmen damit der Pegel gleich ist.

In der Simulation hat sich bei mir gezeigt, daß die FX-Loop die Phase invertiert. Wenn ich tatsächlich eine diskrete Brummfrequenz
habe und zu dieser das invertierte Signal addiere muß es eine Auslöschung geben.

Ich werde Deinem Rat folgen, und die Röhren nacheinander ziehen. Hatte mich dies nie getraut, weil ich zwischen Screen und B2 über dem Widerstand R62 über 100V Spannungsabfall habe. Wenn ich alle Vorstufenröhren ziehe liegt am PI anstelle 360V 440V. Ist dies noch zulässig? Ich könnte R62 für diesen Versuch relativ einfach auf 8,2KOhm erhöhen. Dann komme ich auf 400V.

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Stone am 23.05.2014 08:56
Hallo Olaf

Kapiert :)

Wenn ich das aber richtig interpretiere, hängt Deine Signalmasse inkl. der Mittelanzapfungen nun in der Luft und hat keinen Bezug zum Chassis?

Mit der FX-Loop ist klar, ich war nur von einem geringeren Pegel ausgegangen. Bei einer Auslöschung sollte diese aber am größten sein, wenn der Mix 50% beträgt - bei 0 und 100% sollte es wieder identisch sein.

Die Röhren natürlich bei aktiviertem Standby ziehen - es geht auch "im Betrieb", aber bei 350 V DC würde ich mal mit Funkenstrecken rechnen ...

Die Spannung an den Anoden der Trioden ist relevant, als UB minus URA. Ich bin aber ein Vertreter von "kurzzeitig kein Problem".

Bei den Endröhren würde ich da schon eher auf die Einhaltung der maximal zulässigen Werte achten.

Gruß, Stone
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 23.05.2014 11:13
Hallo Stone,

nein meine Signalmasse ist an der Eingangsbuchse mit dem Gehäuse verbunden.
Ich feue mich, daß du immer so schnell antwortest. Vielen Dank für Deine Mühe.

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Stone am 23.05.2014 13:25
Hallo Olaf

Ok, dann hätten wir eine potentielle Brummquelle eigentlich eliminiert, also entweder an der Eingangsbuchse oder der Stern mit den Mittelanzapfungen etc.

Gefühlt würde ich eher den Stern mit den Anzapfungen wieder direkt auf 's Chassis legen und die Verbindung an der Inputbuchse lösen - dafür gibt es aus meiner Sicht aber erstmal keinen technischen Grund.

Allerdings bin ich jetzt auch erstmal ratlos und warte mal (D)ein Röhrenziehen ab.

Gruß, Stone
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: corne am 24.05.2014 09:50
Hi Olaf.

Ich habe ein bisschen mitgelesen und mir ist auch noch ein Gedanke gekommen. Hast du schonmal versucht rauszufinden, mit welcher freuquenz dein amp brummt ?

Bei mir hatte ich auch ein unerklärliches Brummen drauf. Wir haben tagelang masseprobleme gesucht, dabei hatte meiner mit 100Hz gebrummt, nicht mit 50Hz. Und den Unterschied hört man gar nicht gleich, zumindest nicht, wenn man keinen Vergleich hat.

Letztendlich war mein Problem, dass ich die abgriffe im Netzteil für die anodenspannungen der einzelnen Röhren alle schön zusammengebündelt und quer durch den amp gezogen habe. Da hat das halt schön in die erste Stufe eingestreut.

Vielleicht hilft es dir ...
Lg corne
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 26.05.2014 13:57
Hallo Corne,
Hallo Stone,

es ist ganz sicher ein 50Hz Brumm, kann gerne Bilder von meinem Skop einstellen.

In der Zwischenzeit habe ich noch einige kleinigkeiten modifiziert. Die Opto-Relais für die Overdrive- und Crunch-Umschaltung
habe ich neu auf dem freigewordenen des alten Turret-Boards Platz verdrahtet. Dadurch sind die Signalwege deutlich kürzer geworden.
Die Masse der FX-Loop habe ich jetzt mit der Endstufe verbunden. Leider haben all diese Maßnahmen nichts geändert. Er brummt nach wie vor.
Das Brummen ist komplett unabhängig von den einzelnen Poti-Stellungen. Nur mit dem letzten Volumen Regler erhöht sich das Brummen, am Meisten beim Overdrive-Volumen.
Ich habe wie von Stone angeregt nacheinander alle 8 Vorstufenröhren gezogen. Dies hat keinerlei Einfluss auf das Brummen. Es bleibt immer gleich. Aber selbst mit gezogener FX-Loop Röhre wir das Brummen schwächer wenn ich die FX-Loop dazu schalte.
Nur wenn ich den Eingang der Enstufe kurzschliese ist der Verstärker absolute ruhig.

Im Moment komme ich nicht weiter. Anbei ein paar Soundschnibsel vom Wochenende. Gitarre ist der oben beschriebene Eigenbau.
Box ist eine Engl E212 mit 2x 12" Celestion Vintage 30. Aufnahmegerät ein Zoom H4N. Gitarrist ist mein Sohn.

Viele Grüße

Olaf E

Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: carlitz am 26.05.2014 16:37
Hallo,

hast Du mal die Kondensatoren der Biasversorgung erneuert ?

Evtl. kommt der Brumm von alten Kondensatoren aus der Biasversorgung.

Ich würde die jetzigen Kondensatoren probehalber tauschen.

Komisch ist das Du schreibst, das es trotz ziehen der Röhren weiter brummt.

Brummt es auch noch, wenn Du die Phasentreiberröhre entfernst ?

Gruß
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 26.05.2014 17:32
Hi Carlitz,

die Kondensatoren der Biasversorgung habe ich Ende letzten Jahres von Dirk bezogen. Wenn ich die Biasversorgung mit dem Skop anschaue, ist diese absolute brummfrei. Wenn das Brummen über die Biasspannung kommen würde, wäre die Endstufe nicht absolute brummfrei, wenn ich Ihren Eingang kurzschliese. Oder sehe ich dies falsch? Mein Problem liegt tiefer. Ich habe in der Zwischenzeit auch
schon eine Idee. Der Tonstack für den Clean-Kanal liegt auf dem Board von Joachim (Röhre 4). Der eigentliche Clean-Kanal habe ich aber auf dem Turret-Board aufgebaut. Die Poties (alle auch Gain und Volumen) für die Tonregelung hängt wie bei Joachim auf der Eingangsbuchse an Masse. Nur die Reverb Intensity und Presence haben eine direkte Masse zu dem Board von dem sie kommen. Ich denke ich habe wirklich eine Brummschleife, d.h. die Masse selber hat den Brumm drauf. Darum ist der Verstärker auch ruhig, wenn ich die Endstufe kurzschliese. Ich habe aber noch keine Idee, wie ich dies ohne ganz große Umbauten ändern kann.

Eine Frage an die Gemeinde der Dreikanäler: Haben all Eure Poties auf der Frontplatte eine gemeinsame Masse, oder führt ihr die einzelnen Tonstackkanäle getrennt?

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Athlord am 26.05.2014 17:44
Eine Frage an die Gemeinde der Dreikanäler: Haben all Eure Poties auf der Frontplatte eine gemeinsame Masse, oder führt ihr die einzelnen Tonstackkanäle getrennt?

Bei mir haben die alle eine gemeinsame Masse,
welche über die Eingangsbuchse zur Sternmasse führt.
Was passiert, wenn Du  Reverb Intensity und Presence so in die Masseführung integrierst, wie ich Dir das bereits Skizziert habe?
Versuch macht kluch!
Gruss
Jürgen
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 26.05.2014 17:58
Hallo Jürgen,

habe ich gemacht, sogar mit Bild veröffentlicht. War keinerlei Unterschied zur bisherigen Lösung.

Viele Grüße

Olaf
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Athlord am 26.05.2014 18:19
Irgendwie finde ich die Verdrahtung unübersichtlich.
Es gelingt nicht wirklich, anhand der Bilder etwas nachzuvollziehen.
Ist die Gleichspannungserzeugung für das Midi- und Relaisboard auf Masse?
Gruss
Jürgen
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 26.05.2014 22:52
Hallo Jürgen,
nein die Gleichspannungsversorgung von Midi- und dem Relaisboard kommt von einem eigenen Ringkerntrafo
und hat keinerlei Verbindung weder zur Masse, noch zum Gehäuse.

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Robinrockt am 26.05.2014 23:31
Hallo Olaf,

streut der Ringkerntrafo evtl. irgendwo ein?

Grüße,
Robin
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Athlord am 27.05.2014 06:09
Hallo Jürgen,
nein die Gleichspannungsversorgung von Midi- und dem Relaisboard kommt von einem eigenen Ringkerntrafo
und hat keinerlei Verbindung weder zur Masse, noch zum Gehäuse.

Viele Grüße

Olaf E

...dann leg das bitte mal auf Masse.
Bei meinen Dreikanalern verwende ich ein Diezel-Midiboard.
Wenn man dort vergisst den Massebezug herzustellen, dann brummt es recht heftig.
Gruss
Jürgen
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: corne am 27.05.2014 06:36
Hi Olaf.

Da kann ich Jürgen nur bestätigen!
Ich habe zwar kein Midi in meinem 5kanal-SLO, aber mein Cousin hat eine Schaltung mit microcontroller entworfen und gebaut. Weil der Controller doch mit recht hohen Frequenzen arbeitet,wollte mein Cousin auch die Massen getrennt halten zwischen Schaltmatrix und amp. Hat auch ordentlich gebrummt ... Bis wir spaßeshalber mal die Masse mit der Masse verbunden haben ....

Gruß corne
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Nils H. am 27.05.2014 09:31
Eine Frage an die Gemeinde der Dreikanäler: Haben all Eure Poties auf der Frontplatte eine gemeinsame Masse, oder führt ihr die einzelnen Tonstackkanäle getrennt?

Bei mir führe ich die drei Tonestackmassen getrennt an die zugehörigen Stufenelkos.
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Stone am 27.05.2014 09:53
Hallo

Bei den SLO ist es generell so, dass es brummt, wenn die Masse für die VTL Versorgung "frei" in der Luft hängt. Elektrisch ist das zwar ok, da es sich um einen geschlossenen Kreis handelt, es scheint aber am / im Trafo dann zu Problemen / Einstreuungen zu kommen, daher - wie schon erwähnt wurde - ruhig auch mal auf Masse legen.

Das würde sich mit meinem Gedanken decken, dass es ein Problem der Spannungsversorgung sein kann / muss, weil es immer noch brummt, wenn alle Vorstufenröhren gezogen sind.

Allerdings frage ich mich auch gleichzeitig, wo es dann noch einstreut, denn die Endstufe ist eigentlich recht unempfindlich hinsichtlich solcher Sachen.

Gruß, Stone
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: corne am 27.05.2014 10:50
Ich habe grad nicht im kopf wie dein bias aussieht. falls du aber bias über mehr als ein poti einstellen kannst, dann könnte auch ein "ungleicher" abgleich zum brummen führen, das hatte ich bei meinem letzten projekt, dieser 200W PA-Endstufe mit 6 EL34. da hats auch noch gebrummt, wenn alle vorstufenröhren gezogen waren.
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: kugelblitz am 27.05.2014 11:33
Hallo,

brummt er auch im Standby bzw wird es besser wenn im Betrieb der Hall abgedreht wird?

Gruss,
Sepp
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 27.05.2014 12:10
Hallo Corne,

der Hall hat überhaubt kein Einfluß auf das Brummen, nur die FX-Loop. Beim Zuschalten der FX-Loop wird das Brummen deutlich leiser.
Leider hängt ein bischen von den Pegeleinstellungen der FX-Loop ab. Wenn diese gleich laut eingestellt ist wie der ausgewählte Kanal
gemessen mit dem Skop, dann ist die Brummunterdrückung am Größten. Im Stanby brummt natürlich überhaupt nichts.

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 27.05.2014 12:19
Hallo Corne,

mein Bias habe ich mit 10Gang-Spindel Trimmer eingestellt. Jede Röhre einzeln, obwohl ich gematchte Röhren verwende.
Der Biasstrom beträgt mit am Eingang kurzgeschlossener Endstufe bei beiden Röhren 35,0mA. Die 1 Ohm Widerstände habe ich mit
einem Ohmmeter mit Sense-Leitungen selektiert. Die Unterschiede sind kleiner 0,5%. Da bin ich meistens sehr gründlich. Die Endstufe
ist auch mindestens eine Stunde warm gelaufen, bevor ich den Biasstrom eingestellt habe. Die Restwelligkeit meiner Biasspannung ist unter 50mV. Besser wie bei meiner Simulation.

Viele Grüße

Olaf
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: corne am 27.05.2014 13:54
hi olaf

na du kannst ja testhalber einfach mal, wenn der amp warmgelaufen ist, an einem bias-poti bisschen drehen. dann siehst du schon was rauskommt. selbst bei gematchten röhren gibt es in den biasströmen unterschiede, dass kann schonmal ein halbes oder auch ein ganzes milli-ampere sein. (würdest du merken, wenn du das bias mit nur einem poti für alle röhren einstellst). diese differenz kann schon brummen, d.h. du würdest dann, wenn es eben nicht brummt, eine geringe differenz messen.
probiers einfach mal, kostet ja nix =)
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Athlord am 27.05.2014 14:51
Hallo,
wenn man sich die "Soundschnipsel" anhört, dann ist klar, das das Brummen nicht vom Bias kommt.
Eine fehlerhafte Biaseinstellung kann Brummen verursachen, aber nicht so heftig.
Ich tippe nach wie vor auf die fehlende Masseverbindung vom Midiboard.
Gruss
Jürgen
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: corne am 27.05.2014 22:22
Also ehrlich gesagt Jürgen, ich finde das Brummen gar nicht soooo laut. Und als ich bei meinem Panther am Boas gedreht habe bzw. Eigentlich bevor ich am Biss gedreht habe, hast bei mir viel viel viel lauter gebrummt :headphone: so laut,dass ich erstmal voll erschrocken bin!

Dennoch sollte Olaf auf jeden Fall auch deinem Vorschlag nachgehen. Wollte das nur erwähnt haben, um weitere Möglichkeiten aufzudecken, falls es nicht am midiboard liegt.

Gruß, corne

Ps: Olaf, gibts was neues von der Front ?
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 27.05.2014 22:55
Hallo Leute,

Ihr seit echt alle Spitze. Ich hab' die Midi-Versorgung auf Masse gelegt und das Teil ist ruhig, so ruhig, daß ich schon befürchtet
habe, ich habe ihn beschädigt. Muß schon Overdrive voll aufdrehen um ein Brummen zu hören. Er läßt sich jetzt auch butterweich umschalten. Bin restlos begeistert. Kann mich nur noch einmal bei allen bedanken. Auf die Midi-Geschichte wäre ich alleine nicht gekommen.

Liebe Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 28.05.2014 09:03
Hallo Jürgen,

einen besonderen Dank an Dich. Melde Dich bitte wenn ich etwas für Dich tun kann. Schaltpläne zeichnen und simulieren oder so. :)

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Athlord am 28.05.2014 09:14
Hallo Olaf,
es freut mich, wenn man etwas von den selbst gesammelten Erfahrungen abgeben kann.
Mir wurde hier auch schon oft geholfen, daher sehe ich hier keine Verpflichtung für Dich.
Wichtig ist, das der AMP jetzt so funktioniert, wie Du es Dir vorgestellt hast.
Gruss
Jürgen
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Stone am 28.05.2014 09:59
Jürgen weiß zuviel, der ist (ab jetzt) raus ... ;)

Freut mich ebenfalls - ich denke, die anderen Maßnahmen werden mit Sicherheit zur Stabilität und Nebengeräuschunterdrückung beigetragen haben.

Manchmal steckt der Teufel halt einfach im Detail.

Gruß, Stone
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 28.05.2014 12:04
Hallo Joachim,

schon lange nichts mehr von Dir gehört. Wollte mich auch bei Dir bedanken, weil viel von Deiner Arbeit in meinen Verstärker eingeflossen ist.

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Joachim am 31.05.2014 11:43
Moin Olaf,

wow, ich hab gerade Deinen tollen Thread entdeckt und merke daran, wie selten ich noch hier reinschaue :( Nicht, weils hier langweilig geworden wäre - das sieht man ja an Deinem Projekt - aber mir fehlt leider die Zeit. Ih bräuchte einfach mal wieder mehr Zeit.

Respekt, was Du da an Komplexität in den SLO reingebracht hast  :danke:. Ich zwar nicht jedes Posting gelesen, aber doch das meiste aufgesaugt :) Das Problem mit der fehlenden Verbindung zwischen Signalmasse und Schaltlogikmasse kenn' ich. Ich dachte damals auch, ich lasse die weg, weil die Schaltlogik bestimmt stört, aber dann brummt das Ding tatsächlich wie Sau :facepalm:. Mit der Verbindung wird alles gut.

Ich hab in meinem SLO eigentlich immer ein Boss RV-5 im Einschleifweg. Sozusagen als externer Hall. Macht deutlich mehr Spaß, als ohne. Außerdem noch von Digitech das Hardwire DL-8 und die Chrus Factory CF-7. Obwohl das Boss-Teilchen kein True Bypass hat, kann ich mich nicht über Nachteile im Gesamtsound beschweren. Der Crunch-Kanal ist mittlerweile ziemlich nah an der 2203-Vorstufe dran. Der Clean basiert darauf, ist aber prinzipiell wie beim SLO. Leider hat das ganze einige Auswirkung auf den Overdrive, was ein bisschen schade ist, denn der ist beim SLO wirklich gut. Mal schauen, ob mir da noch was schlaues dazu einfällt ...

Also: nochmal Respekt zu dieser Leistung, Dein Sohn hat ein tolles Teil von Dir bekommen  :topjob:

Viele Grüße,
Joachim
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 6.06.2014 20:27
Hallo Joachim,
Hallo Leute,

habe mich sehr über Deine Antwort gefreut. Bist für mich der SLO Papst und wie gesagt, ohne Deine Anleitung wäre ich nie so in dieses Thema eingestiegen. Habe Deine Anregung aufgegriffen. Mein Sohn spielt den Clean mit fast voll aufgedrehtem Höhenregler. Habe also
auch meinen Clean Richtung 2203 angepasst. Anbei mein aktualisierter Schaltplan. In der Cleanstufe ist also C52 mit 500pF und R103 mit 470kOhm dazugekommen, den C53 habe ich auf 270pF erhöht. Im Crunch habe ich den C8 deutlich vergrößert, da parallel ja 680kOhm und nicht wie bei Dir 2,2MOhm drin sind. Die Werte müssen noch durch ausführlichere Höhrtests bestätigt werden.
Gegebenenfalls ändere ich noch den Kathoden C50 von 22µF auf 1µF, dies ist mir aber im Moment zuviel des Guten.

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 8.06.2014 18:33
Hallo Leute,

ich habe mich noch einmal mit der Masseführung beschäftigt. Anbei ein Bild von Joachims Masse-Konzept. Auch er hat die FX-Loop mit
seinen Slo-Board verbunden und nicht mit der Masse der Endstufe. Werde dies wieder rückgängig machen. Da bei mir,
jetzt nach dem mein Verstärker deutlich weniger brummt nach der der Verbingung der Midi-Masse mit meiner Power-Masse,
das Brummen ein bischen zunimmt wenn ich den Reverb zuschalte.
Damit ihr meine Masseverbindungen besser nachvollziehen könnt, habe ich die Schaltung so gezeichnet wie die Bauelemente geometrisch angeordnet sind. Dadurch ist mir eine Kleinigkeit bewußt geworden, die ich gerne mit Euch diskutieren möchte:
Die Kondensatoren für die Siebung von B3 und B4, C38 und C37, jeweils 10UF sitzen elektrisch hinter der eigentlichen Schaltung.
Die eigentliche Aufgabenstellung dieser C's ist das Entkoppeln der Versorgungsspannung, der einzelnen Kanäle. Zusätzlich filtern
sie natürlich eventuelle Brummreste, und stellen für kurze Impulse die notwendige Energie zur Verfügung. Normalerweise legt man solche Entkoppel C's auf den Powerground und nicht auf den Signalground d.h. auf die direkte Netzteilmasse. So ist dies auch im Schaltplan gezeichnet, leider in der Schaltung nicht umgesetzt. Mir ist der selbe Fehler unterlaufen. Auch die Erzeugung meiner B5 für den Clean Kanal liegt schaltungstechnisch hinter dem eigentlichen Kanal. Also fließt auch mein Entkoppelstrom über den Signalground zum Netzteil zurück.
Wie seht ihr die Sache?

Liebe Grüße

Olaf E.

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 7.08.2014 16:44
Hallo Leute,

nachdem keine weiteren Rückmeldungen zur Masseführung und Entkopplung der Stromversorgung da sind möchte ich noch ein einige Dinge zeigen die der praktische Einsatz gezeigt hat. Offentsichtlich funktionierte die Bright-Umschaltung nicht zuverlässig. Eine Untersuchung von meiner Seite hat gezeigt das eines der Relays manchmal hängen bleibt. Bein Auswechseln gingen einige Lötaugen ab, sodaß ich die ganze Platine noch einmal neu aufgebaut habe. Siehe Bild.
Desweiteren hat sich gezeigt, daß nach mehrstündigem Proberaum-Betrieb das Midi-Board Fehler beim Umschalten macht. Ich habe dann festgestellt, daß die Spannungsregler trotz Kühlkörper sehr heiß werden. Darum habe ich mich entschlossen diese komplett neu aufzubauen.
Nach dem Motto viel hilft viel, bin ich auf 3A Regler LM323K umgestiegen. Habe diese Stromversorgung mit 1A dauergetestet. Wird trotz der großen Kühlkörper etwa 20°C wärmer wie die Umgebung. Da ich aber nur etwa 500mA brauchen müsste dies jetzt auch im Dauereinsatz funktionieren.
Beim glücklichen Pobespielen hat sich dann plötzlich nach einer Stunde der Netztrafo des Verstärkers verabschiedet. Es kam Rauch aus der Kabelzuführung. Nach dem mühevollen Ausbau und Test hat sich gezeigt das wohl die Eingangswicklung einen Kurzschluß hat. Der Trafo
zieht im Eingang ohne Last 8A. Dirk hat ihn in vorbildlicher Weise ausgetauscht. Am Sonntag bestellt am Dienstag war der Neue da.
Trotzdem bleibt ein bischen Frust und eine gewisse Unsicherheit. Dies darf auf der Bühne nicht passieren. Habe alle Spannungen und Ströme nachgemessen. Der Trafo ist nur ein bischen mehr wie zur Hälfte ausgelastet, da ich den TT-SLO100 benutze aber nur eine 50 Watt Endstufe realisiert habe.
Am Samstag hatte mein Sohn nun ein mehrstündiges Konzert und der Verstärker hat ohne Beanstandung durchgehalten.

Bei den Aufräumarbeiten bin ich dann mit dem Vertärker in der Hand auf dem nassen Gras ausgerutscht. Habe mir die Bänder vom Schlüsselbein zum Schultergelenk abgerissen und bin schon am Montag operiert worden. Hab' mir das Teil bisher noch nicht anschauen können. Hoffe aber, daß er keinen Schaden genommen hat.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Groove1 am 7.08.2014 17:08
Hallo Olaf,


dann wünsche ich Dir eine Gute Besserung. Und dass Du bald wieder schmerzfrei den Lötkolben in dem schönen Amp bedienen kannst.
Alles Gute!


Gruß, Klaus

Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: carlitz am 8.08.2014 15:06
Hallo Olaf,

bei so viel Pech mit dem Verstärker, würde ich diesen verkaufen und einen neuen bauen.

Wenn dies keine Zeichen waren ....
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 18.08.2014 19:02
Hallo Leute,

Hurra, Hurra außer ein paar äußerliche Macken hat mein Verstärker keinerlei Schaden davon getragen. Die Fallhöhe betrug sicherlich 50cm, der Boden war aber nicht so hart. Dies hätte ich dem Hammond Chassis 1441-33 schwarz mit seinen nur 0,91mm starken Stahlwänden gar nicht zugetraut. Mein Netztrafo wiegt immerhin 5,2kg. Es hatte sich bewährt nicht die normalen Befestigungslöcher zu nehmen, diese wären sicher ausgerissen.
Ich hatte mir aus einem TT-Chassis Alu Typ 004 - 484 x 203 x 63,5 B Ware für 14€, die Seitenteile mit der Eisensäge abgesägt,
scharz lackiert und mit vier Schrauben an dem Hammond Gehäuse befestigt. Dadurch konnte ich die normalen Käfigmuttern
benutzen. Dies hat der ganzen Sache zusätzlichen Halt gegeben.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 29.11.2014 14:38
Hallo Leute,

nachdem ich längere Zeit nichts mehr von mir habe hören lassen, ist jetzt doch in kleines Problem aufgetaucht bei dem ich
selbst nicht weiterkomme. Wenn mein Sohn den Clean-Kanal sehr laut spielt mit tiefen Akkorden, klingen die Töne mit einem
"Brizzeln" aus. Wie wenn es zu elektrostatischen Überschlägen kommen würde. Ich habe beide Röhren getauscht, anschliesend die Fassung der Röhren. In der Zwischenzeit habe ich auch alle Potis im Clean-Kanal ausgetauscht. Man hört dieses "Brizzeln deffinitiv nur im Clean-Kanal unabhängig ob FX-Loop oder Hall dazugeschaltet wurde.Es tauscht auch nur bei tiefen Tönen auf. die einzigen Frequenzabhängigen Komponente welche aus meiner Sicht noch in Frage kommen sind die Kathoden Elkos. Könnten diese mein Problem verursachen?
Anbei noch einmal mein Schaltplan.

Viele Grüße

Olaf
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: corne am 15.12.2014 07:27
hallo olaf  :)

sollte das problem noch bestehen: hast du mal untersucht, ob es sich um ein übersprechen handelt ? d.h. du spielst im clean, und drehst in den beiden anderen kanälen mal am gain. ändert sich das brizzeln, ist es ein übersprechen.

lg corne
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 15.12.2014 21:01
Hallo Korn,
ich hatte mir beim Transport des Verstärkers ja die Bänder abgerissen (Sturz auf nasser Wiese). Die erste Operation hat nicht gehalten. Ich mußte darum am 11.11. noch einmal operiert werden. Man hat mir aus dem Knie eine 25cm lange Sehne entnommen und damit das Schultergelenk zusammengeflickt. War 5 Wochen nicht handlungsfähig, werde mich über Weihnachten dem Verstärker widmen.
Vielen Dank für deinen Typ. Versuche die Dinge systematisch einzugrenzen. Leider prizzelt der Verstärker am Meisten wenn man tiefe Akkorde hart anschlägt. Mit einem Sinus-Dauerton von meinem Generator ist nichts zu finden. Ich selbst kann auf der Gitarre nur einzelne Saiten zupfen. Habe noch nie einen Akkord gegriffen. Bin bei der Fehlersuche auf die Gedult meines Sohnes angewiesen und der studiert in Tübingen. Ich wohne inder Nähe von Esslingen.

Liebe Grüße und eine Schöne besinnliche Weihnachten.

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: corne am 16.12.2014 07:15
moin olaf.

oh das tut mir leid für dich, wünsche dir gute besserung !!
habe nochmal in deinen plan reingeschaut (das problem mit dem übersprechen hatte ich bei meinen beiden slo-bauten). ich hatte damals den VR1 einfach eine gainstufe weiter vorn eingebastelt (zwischen P1/C100 und R8). damit wird der crunch/lead zeitiger gemutet und man kann sich die signale, die da ins nichts laufen, auch nicht mehr so leicht einfangen.
ich sehe gerade, dass du deinen clean zusätzlich zum crunch ausgeführt hast... dann solltest du, falls dir obiges nicht hilft, eventuell auch noch den crunch muten (opto nach p2 gegen masse).
gruss, corne
(ps: corne kommt von cornelius, nicht von Korn  ;D )
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 17.12.2014 20:43
Hallo Cornelius,

wenn ich den Clean Kanal ausgewählt habe sind tatsächlich der Overdrive und der Crunch Kanal gemutet. Overdrive mit VR1, den Crunch
mit VR5. Bei der Auswahl Overdrive ist Crunch gemutet, bei der Auswahl Crunch Overdrive. Wenn ich den Overdrive an der Stelle die Du mir empfohlen hast muten würde, wäre auch der Crunch Kanal deutlich leiser, weil dann R5 470kOhm auf Masse liegt und nicht mehr am dem 1MOhm Poti. Ich werde die Geschichte erst nächste Woche untersuchen können.
Dabei werde ich zunächst alle Röhren vom Overdrive und dann alle Röhren vom Crunch ziehen um festzustellen ob ich tatsächlich ein
Übersprechen für das Brizzeln verantwortlich ist. Halte dich auf dem Laufenden. Vielen Dank für Deine Mühe.

Viele Grüße

Olaf E.
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: corne am 18.12.2014 07:28
hallo olaf

soviel mühe mit röhren ziehen brauchst du dir erstmal nich zu machen. teste den amp im clean-kanal, und wenn das brizzeln da ist, dann drehst du (während du im clean bleibst) die gain-regler von crunch und lead hoch. wird das brizzeln lauter, hast du ein übersprechen (nicht in den röhren, sondern in den signalleitungen).
in meinem kleinen slo (HR10SE siehe http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,18573.75.html) hatte ich das problem auch. dann habe ich den mute-opto nach vorn versetzt (schau mal auf seite 6 den plan HR10SE v1.3 an). hatte erst bedenken, das mir das signal dann im clean/crunch einbricht, aber das ist nicht der fall.

viel erfolg  ;)
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 18.12.2014 14:45
Hallo Cornelius,

wunderschöner kleiner Verstärker. Hatte Dein Projekt tasächlich bisher übersehen.
Könnte mir einen Nachbau vorstellen. Dann aber mit der Midi-Platine von Dirk. Habe
vor zwei Jahren den Soldano von Joachim nachgebaut. Mein Sohn kann
den tatsächlich nur mit dem TT POS-100 als Abschwächer spielen. Am meisten stören
ihn die Laustärkeunterschiede zwischen Clean und Overdrive. Ist das bei deinem auch so?

Viele Grüße

Olaf E
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: corne am 18.12.2014 15:45
hallo olaf

danke fürs kopliment  :) die ehre gebührt aber germy, denn der hat mit seinem "recordmaster" die vorlage geliefert, ich habs nur noch meinen vorstellungen angepasst.

die lautstärkeunterschiede sind definitiv bei dem kleinen genauso da. hier gestaltet sich das problem sogar noch schwieriger, denn durch die kleine endstufe ist der clean praktisch nicht sehr laut zu bekommen. oder er ist eben nicht mehr ganz clean.  hängt auch von den tonabnehmern ab (mit single-coils  gehts halbwegs), man kann mit dem gitarrenpoti noch was drücken, man muss nur beim umschalten halt auch immer mit "umdrehen".
eine hilfe wäre es noch, den clean-kanal eigenständig regelbar zu machen, zumindest gain und volume, aber (und auch bei dirks midi-latine) wirds dann im gehäuse mächtig eng.
es war für mich als übungsverstärker gedacht und dafür ist der auch mehr als ausreichend. im moment spiele ich noch mit dem gedanken, dem kleinen eine 2x10er im passenden look zu spendieren. (habe noch ein prototypengehäuse rumstehen ... brauch nur noch bestückt und bezogen zu werden).

bei meinem grossen slo (falls du den auch übersehen hast  ;D ->> http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,16997.0.html) sind die kanäle alle schön getrennt regelbar, dort kann ich den clean gut anpassen. die verkabelung war aber auch ne scheiss arbeit  ;D)

lg corne
Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: Olaf am 29.12.2014 13:17
Hallo Cornelius,

bin beeindruckt von Deinem großen Projekt. Dachte immer ich bin ein bischen verrückt soviel in einen Verstärker zu packen.
Mein Teil ist ja wohl nur die Hälfte Deines Aufwandes. Wie schwer ist den dein Teil?

Ich bin Deinem Rat gefolgt und habe zunächst einmal den Einfluss meines Overdrive- und Crunch-Kanals auf den Clean mit Hilfe der Lautstärke- und Gain-Poties überprüft. Konnte keinerlei Beieinflussung feststellen. Habe auch probehalber versucht den Overdrive
weiter vorne zu muten wie Du beschrieben hast an der Verbindung R5 und P1. Leider funktioniert meine Bright Schaltung dann auch nicht mehr. Ich verliere sogar Höhen weil jetzt C3 die Höhen nicht mehr verstärkt sondern dämpft. Ich habe dann doch alle Röhren entfernt, die für den Clean-Kanal nicht gebraucht werden, dies hat aber das "Brizzeln" im Clean nicht verhindert. Nähere Untersuchungen haben gezeigt, daß das "Brizzeln" abhängig ist von der Stellung des Klangreglers und nur bei tieferen Tönen auftritt.

Kurz entschlossen habe ich die Kiste auseinander gebaut und alle frequenzabhängigen Bauteile ausgetauscht, sprich alle Kondensatoren
des Clean-Kanals ausgewechselt.

Und siehe da der Fehler ist weg. Die Kiste funktioniert wieder einwandfrei. Hat auch schon den erten Gig überstanden. Ich hatte noch
mit Hilfe eines Speakers von Bierschinken: "12" Speaker, 75W/16Ohm, Eminence, für Blackheart gefertigt, meiner Meinung Greenbackig" eine Box auch in weiß gebaut. Ich meine das Gespann klingt sehr gut.

Vielen Dank für Deine Unterstützung.

Viele Grüße

Olaf E


Titel: Re: Jo-Slo 50 mit Reverb Midifiziert
Beitrag von: corne am 30.12.2014 12:24
hi olaf

gratulation zur fehlerbehebung  :topjob:
schon schwierig sowas zu finden ... mir grauts immer davor, solche fehler zu suchen  ;D

eminence verbaut doch der soldano auch, oder ? von daher kann ich mir gut vorstellen, dass das gut klingt =) ich überlege, für meinen kleinen roten einen kleinen turm zu bauen. habe noch ein 2x10" leer zuhause stehen und ein identisches in reichweite. allerdings bin ich mit mit den 10" nicht so sicher ....

keine ahnung was der grosse wiegt. is auf jedenfall sauschwer  ;D viel zu schwer!!! hab schon überlegt, andere griffe ranzubauen.
vor allem ist er auch zu unhandlich. mit seinen 80cm breite ist er breiter als jede 4x12er, auf die ich ihn bisher draufgestellt habe. selbst meine 2x12er ist liegend noch zu schmal. bin deshalb am überlegen, das  ganze als 50W-dreikanal nochmal anzugehen. schön kompakt und mit sound-umschaltung auf hotrod.

freu mich für dich wenn alles funktioniert. ist schon ein erhebendes gefühl oder ? wenn man soviel zeit und mühe reinsteckt und dann das ganze auch noch was taugt ...  :devil:

gruss corne