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Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Kurt am 28.09.2016 21:40

Titel: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 28.09.2016 21:40
Hallo Gemeinde,

ich habe mir nacheinander zwei Princeton Reverbs gebaut (Blackface-Schaltung AA1164, handverdrahtetes eyelet-Board), nach Bernd Brieskorns Anleitung. Hab ich im "Doku Nachbau Princeton"-Thread ja auch ausführlich beschrieben, inklusive aller Inbetriebnahmeprobleme, wie der eine oder andere sicher gelesen hat, aber der alte Thread soll mal "in Frieden ruhen".

Beide Amps funktionieren auch, d.h. sie sind wohl richtig aufgebaut worden. Aber der zweite Amp funktionierte leider nur zwei Stunden am Stück. Dann flog die 1-A-Feinsicherung (die von außen zugängliche).
Die Ersatz-Sicherung brannte ebenfalls  1 bis 2 Sekunden nach dem Einschalten durch.

Wie würdet ihr nun vorgehen, um das defekte Bauteil oder den Kurzschluß einzukreisen? Röhren ziehen und mit neuer Sicherung nochmal probieren? Netztrafo (Hochspannungsseite) auslöten und mit neuer Sicherung nochmal probieren? Oder den 100W-Glühbirnen-Trick (in Reihe vor dem Amp-Netzanschluß geschaltete Glühbirne) anwenden?  :help:

Anmerkung: der Amp hat bei der Inbetriebnahme ein wenig gelitten: das Trimpoti war stark verstellt, so dass die Endstufenröhren jeweils ca. 15 Watt mehr Leistung verbraten haben als im Normalzustand und der Netztrafo entsprechend mehr Leistung liefern musste. Ich vermute mit meinem Laienwissen, dass entweder Endstufenröhren und/oder PT durch die Überlast beschädigt worden sein könnten.

Kann eine defekte Endstufenröhre bewirken, dass die Sicherung des Amps durchbrennt?

Danke und
groovigen Grooß
Kurt
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Deerbridge am 29.09.2016 09:55
Gleichrichterröhre ?...
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 2.10.2016 18:42
Hallo Deerbridge,

danke für den Tipp, aber das war nicht der Fehler.

Ich hab die 100-W-Glühbirnen-Methode benutzt, die Birne leuchtet sofort volle Kanne auf, der Stromverbrauchsmesser zeigt 100 W an. Und das Gleiche auch nach Tausch der Gleichrichterröhre.

Hat jemand noch eine Idee? Oder kann das nur ein Kurzschluss im Netztrafo sein?  :help:

greez
hancock
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: LöD am 2.10.2016 19:35
Hast du mal ganz ohne Röhren getestet?
Grüße
LöD
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 3.10.2016 12:16
Ja, habe ich jetzt auch. Immer dasselbe Bild: die 100-W-Birne leuchtet sofort in voller Helligkeit. Sowohl ohne Vor- und Endstufenröhren als auch komplett mit ebenfalls gezogener Gleichrichterröhre.

Kann es nur noch der Netztrafo sein?

Gruß
Kurt
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: cca88 am 3.10.2016 12:27
Ja, habe ich jetzt auch. Immer dasselbe Bild: die 100-W-Birne leuchtet sofort in voller Helligkeit. Sowohl ohne Vor- und Endstufenröhren als auch komplett mit ebenfalls gezogener Gleichrichterröhre.

Kann es nur noch der Netztrafo sein?

Gruß
Kurt

Wenn nicht noch auf der Heizung ein Kurzer ist, dann wird es langsam gefährlich

Grüße

Jochen

Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: RoehrenJeans am 3.10.2016 12:32
Hi Kurt,
Zitat
Kann es nur noch der Netztrafo sein?
Leider kann ich im Moment meine Glaskugel nicht finden  >:D
In deinem Eingangspost hast du ja eigentlich bereits beschrieben, wie du sinnvoll und vor allem systematisch an die Fehlersuche rangehst.
Irgendwas ist morsch - nun gilt es den Fehler einzugrenzen. Ich würde an deiner Stelle nun den Trafo sekundärseitig vom Rest des Netzteils trennen und mal messen was im unbelasteten Fall Sache ist.
Btw. auch vor dem Trafo kann man einen Kurtschluss bauen ;-)
Gruß
Stoffel


Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 3.10.2016 13:31
Wenn nicht noch auf der Heizung ein Kurzer ist, dann wird es langsam gefährlich

Grüße

Jochen

Welche Heizung? Alle Röhren sind gezogen, oder meinst du die Verkabelung an alle Sockel/Röhrenheizungspins?

Ich würde an deiner Stelle nun den Trafo sekundärseitig vom Rest des Netzteils trennen und mal messen was im unbelasteten Fall Sache ist.
Btw. auch vor dem Trafo kann man einen Kurtschluss bauen ;-)

Ok, wenn das gefahrlos möglich ist, dann trenne ich mal Stück für Stück den Trafo vom Amp ab, erst sekundärseitig, beginnend mit der 6V Heizspannung, dann die Hochspannung und dann die 5 V.

Kurtschluss?  :P Kann nicht sein, denn der Kurt ist noch unschlüssig!  ::)  :facepalm:

Gruß
Kurt
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: RoehrenJeans am 3.10.2016 13:47
Zitat
Ok, wenn das gefahrlos möglich ist...
Ich hoffe du bist Dir über die Gefahren des elektrischen Stromes bewusst.
Insbesondere bei Arbeiten mit bzw. unter Netzspannung ist das nicht lustig. Meines Erachtens sollten derartige Arbeiten nur von Leuten mit der erforderlichen Ausbildung gemacht werden. Wenn Du diese nicht hast, dann bring das Ding bitte zu jemandem der damit vertraut ist.
Gruß
Stoffel
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Nigel am 3.10.2016 16:01
Moin zusammen!

Mein Senfglas ist auch in diesem Fall nicht ganz leer:

1. Ja, defekte Endröhren können Sicherungen fliegen lassen.

2. Wurde schon gesagt, dass die Gleichrichterröhre schnell hinüber ist, wenn sie im Leerlauf arbeitet?

3. Ist auf dem Chassis ein Fehlerstrom zu messen?

4. Ist an den Sockeln alles sauber geblieben? Verschmorte Stellen sind wunderbare elektrische Leiter.

5. Hast du eine Drossel im Netzteil? Ist die Ok? Kein Masseschluss?

Nicht den Mut verlieren, weiter machen.


Lieben Gruß,

Nigel

Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: cca88 am 3.10.2016 18:19
Welche Heizung? Alle Röhren sind gezogen, oder meinst du die Verkabelung an alle Sockel/Röhrenheizungspins?

Ok, wenn das gefahrlos möglich ist, dann trenne ich mal Stück für Stück den Trafo vom Amp ab, erst sekundärseitig, beginnend mit der 6V Heizspannung, dann die Hochspannung und dann die 5 V.

Kurtschluss?  :P Kann nicht sein, denn der Kurt ist noch unschlüssig!  ::)  :facepalm:

Gruß
Kurt

Ja  - ich meine die Verkabelung zu den Fassungen...

aber so wie Stoffel geschrieben hat - auch primärseitig kann noch was faul sein...


Grüße

Jochen
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: LöD am 3.10.2016 21:12
Ich denke auch, nur der Schritt für Schritt Ansatz bringt dich hier weiter.
Warum nicht mal alles am Trafo abklemmen. auch primärseitig. Und dann Schritt für Schritt wieder anklemmen, solange die Glühbirne dunkel bleibt.
Vielleicht als erstes den Trafo mal stromlos und nirgends angeschlossen durchmessen. Mit dem Durchgangsprüfer auch mal von prim. nach sek. messen und von Wicklungen die getrennt sein müssen.
Ich hatte mal einen defekten Netztrafo an einem AC30. Der hatte fast überall hin Durchgang wo er eigentlich keinen haben sollte.
Will sagen, sorum findest du schneller ob der Trafo durch ist.

Viel Erfolg
LöD
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 6.10.2016 22:36
Hallo zusammen,

Ich habe nun den Trafo abgeklemmt. Erst sekundärseitig die 6 V Heizspannungsanschlüsse. Birne brennt. Dann Hochspannung und 5 V Heizspannung.
Die Glühbirne brennt immer noch auf 96 W.  Also auch, wenn alle sekundärseitigen Wicklungen nirgendwo angeschlossen sind.  :(

Dann habe ich die primärseitige Wicklung vom Netzschalter abgeklemmt. Die Birne brennt dann natürlich nicht mehr.

Dann habe ich an allen Wicklungsanschlüssen den ohmschen Widerstand gemessen:
sekundär 6V: ca. 0,2 Ohm
sekundär 5 V: ca. 0,2 Ohm
sekundär 630 V:  92 Ohm
primär 230V:  14 Ohm
Keine Wicklung hat ohmschen Durchgang zu einer anderen Wicklung.

zu Nigels Fragen:
3. Auf dem Chassis ist kein Fehlerstrom. Wenn als einziges die primärseitige Wicklung des NT an 230 V angeschlossen ist, leuchtet die 100-W-Glühbirne.  Und die 4 Pins des Netzschalters haben keinen Durchgang zum Chassis / zur Masse.
4. Verschmorte Stellen? Ja, das könnte eventuell sein. Muss ich nochmal durchsuchen und sauber machen. Aber an den Sockeln kann es nicht liegen, die Heizspannungswicklungen sind ja abgeklemmt.
5. Der BFPR hat keine Drossel im Netzteil.

Wißt Ihr noch  einen Rat?

Danke und Gruß
Kurt

Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: LöD am 6.10.2016 22:56
Du hast einen zweiten Princeton? Hast Du mal die beiden Netztrafos verglichen? oder vertauscht?
Könnte evtl. was am Netzschalter sein? Das da ein Strom "flöten geht"
Hast du mal die beiden Enden des NT direkt ohne Schalter angeschlossen?
Steht der Trafo noch auf dem Chassis?
Hast Du FIs in deiner Hausinstallation? Haben die mal ausgelöst in Verbindung mit dem Amp?

Grüße
LöD
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 6.10.2016 23:09
Hi LöD,

danke für deine schnelle Reaktion.

Ja ich hab einen zweiten Princeton mit baugleichem Netztrafo. Werde ich gegenmessen.
Den Netzschalter hab ich schon genau unter die Lupe genommen und in jede Richtung durchgemessen. Der ist OK.
Die Trafoenden (die primären nehme ich an) habe ich ohne Schalter noch nicht angeschlossen. Werde ich machen.
Die FIs in meiner Hausinstallation haben nicht ausgelöst.
Der Trafo ist noch mit dem Chassis verschraubt.

Die primärseitigen Wicklungen haben keinen ohmschen Durchgang zum Chassis, aber die sekundärseitige 630-V-Wicklung hat einen, wie ich gerade festgestellt habe: von einem Wicklungsende 63 Ohm, vom anderen 136 Ohm. Aber das liegt ja an dem Masseanschluß des rot-gelben Kabels (über die 200 mA Feinsicherung), oder? Letztere muss ich auch noch abklemmen, stimmt.

Gruß
Kurt
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: chipsatz am 7.10.2016 08:46
Ich habe nun den Trafo abgeklemmt. Erst sekundärseitig die 6 V Heizspannungsanschlüsse. Birne brennt. Dann Hochspannung und 5 V Heizspannung.
Die Glühbirne brennt immer noch auf 96 W.  Also auch, wenn alle sekundärseitigen Wicklungen nirgendwo angeschlossen sind.  :(

Dann habe ich die primärseitige Wicklung vom Netzschalter abgeklemmt. Die Birne brennt dann natürlich nicht mehr.

damit hast du doch den Übeltäter zweifelsfrei. Der PT ist hinüber.
Den hast du bei der Inbetriebnahme vermutlich zu lange gegrillt und die Drahtisolierung ist geschmolzen.

Gruß mike
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: stephan61 am 7.10.2016 16:03
Hallo zusammen,

was mich dabei interessieren würde:
Wenn alles sekundärseitig abgeklemmt ist, dann müsste die Birne doch immer hell leuchten, da keine Leistung am Trafo abgenommen wird außer dem bisserl, dass über die 14 Ohm der Primärwicklung abfallen. D.h. das ist kein Indiz für defekten Trafo, oder denk ich da falsch?

Gruß
Stephan
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Holzdruide am 7.10.2016 18:18
Hallo

Hast Du mal die Primärwicklung des Vergleichstrafos gemessen ? wieviel Ohm misst Du dort? ich schätze mehr als 14
dazu brauchst Du nicht mal was abklemmen .....

Alternativ - häng eine Heizspannung an die Heizwicklung und miss die Primärspannung, ich schätze die ist wegen Windungsschluss viel zu niedrig.

Gruß Franz
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Manfred am 7.10.2016 18:26
Hallo Stephan,

die 14 Ohm sind der DC-Widerstand der Primärwicklung.
Der Wechselstromwiderstand, auch Blindwiderstand, Reaktanz  genannt, ist sehr viel höher als der DC-Widerstandswert,
dieser stellt die netzseitige gesehene Belastung dar.

Die Größen der Sekunderseiten werden proportional mit dem Übertragungfaktor auf die Sekundärseite transformiert
und tragen zu der Impedanz auf der Primärseite bei.
Such mal im Internet nach "Ersatzschaltbild Transformator", dort wird das an vieler Stelle erklärt.

Wenn es jetzt funktioniert liegt es wahrscheinlich doch auf der Sekundärseite im Argen.
Ist sekundärseitig im abgeklemmten Teilen irgendwo ein ohmischer Kurzschluß messbar.
Wenn nicht hilft es nur die Komponenten von der Sekundärwicklung in Richtung Schaltung Schritt für Schritt hinzuzufügen,
und schauen wo's passiert. Die Gleichrichterröhre würde ich durch eine zwei Dioden-Widerstandreihenschaltung ersetzen,
da die Röhre Stromspitzen übelnimmt. Gleichrichter Si-Diode + 100 Ohm-Leistungswiderstand.

Gruß
Manfred   
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 8.10.2016 19:23
Hallo miteinander,

ich habe nun den ohmschen Widerstand an beiden Netztrafos primärseitig gemessen:
Am fehlerhaften Amp: 14,0 Ohm
Am funktionierenden Amp: 15,6 Ohm

Ferner habe ich den NT direkt ans Netzkabel angelötet, d.h. ohne Netzschalter und ohne primäre (1 A) Feinsicherung. Sekundärseitig war alles offen.  Die 100-W-Birne leuchtet, sobald man den Netzstecker einsteckt. Das Leistungsmeßgerät zeigt 96 W. Und das dürfte ja eigentlich nicht sein, dass der NT primärseitig so viel Strom durchlässt, wenn er sekundärseitig keine Leistung abgeben kann - oder hab ich da einen Denkfehler  ???

Wenn ich nun am Vergleichsamp alle Röhren ziehe, einschließlich der Gleichrichterröhre, dann ist das doch (fast) genauso, als ob ich sekundärseitig alles abklemme, oder? (alle Röhrenheizungen sind aus, die Hochspannungsseite des NTs läuft auch ins Leere).
Also ich hab's gemacht und den Amp dann über die Glühbirne eingeschaltet. Ergebnis: Birne bleibt komplett dunkel, der Amp zieht 6,7 W.

Also ist irgendwo der NT durchgebrannt, fürchte ich.
Oder habt ihr noch andere Ideen?

Danke + Gruß
Kurt
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: sev am 8.10.2016 20:29
Neuer NT, und vor dem Einbau auch auf Fehlersuche im Amp gehen, nicht das sich irgendwo ein Fehler eingeschlichen hat der dich gleich noch einen NT kostet...  :devil:
Grüße,
Stefan
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Manfred am 9.10.2016 00:10
Zitat
Die 100-W-Birne leuchtet, sobald man den Netzstecker einsteckt.

Leuchten tut sie wohl, aber wie hell.
Leuchte die Birne ohne Trafo heller?

Zitat
Am fehlerhaften Amp: 14,0 Ohm
Am funktionierenden Amp: 15,6 Ohm

Sind beide Trafos die Gleichen, kannst Du den Typ und Hersteller nennen?

Zitat
Wenn ich nun am Vergleichsamp alle Röhren ziehe, einschließlich der Gleichrichterröhre, dann ist das doch (fast) genauso, als ob ich sekundärseitig alles abklemme, oder?
Ja

Also ich hab's gemacht und den Amp dann über die Glühbirne eingeschaltet. Ergebnis: Birne bleibt komplett dunkel, der Amp zieht 6,7 W.

Aus dem DC-Widerstand in der gleichen Größenordnung wie der Vergleichstrafo könnte man schließen, das erst bei Anlegen der Netzspannung über eine Durchschlagstelle ein höhere Strom fließt.
Ein höherer Strom fließt auch wenn der Transformator durch eine hohe sekundärseitige Belastung,  insbesondere durch Kurzschluß,
in die Sättigung geht.

Wenn der Trafo im unbelasteten Betrieb so ein Verhalten zeigt, ist dieser, wie schon in den anderen Beiträgen vermutet, defekt.

Gruß
Manfred
Manfred
 

Gruß
Manfred
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: _peter am 9.10.2016 00:37
Hallo,

was rätselt ihr hier eigentlich rum, der Fehler wurde doch oben von Threadersteller schon genannt  ???

Die primärseitigen Wicklungen haben keinen ohmschen Durchgang zum Chassis, aber die sekundärseitige 630-V-Wicklung hat einen, wie ich gerade festgestellt habe: von einem Wicklungsende 63 Ohm, vom anderen 136 Ohm. Aber das liegt ja an dem Masseanschluß des rot-gelben Kabels (über die 200 mA Feinsicherung), oder? Letztere muss ich auch noch abklemmen, stimmt.


Wenn die die beiden Teile der HV-Wicklung so unterschiedlich große Widerstände haben, muss ein Windungsschluss
vorliegen. Und dann eben fließt ein entsprechender Strom, weil ein Teil einer Wicklung kurzgeschlossen ist.
:gutenacht:

Gruß, Peter
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Manfred am 9.10.2016 09:52
Zitat
Die primärseitigen Wicklungen haben keinen ohmschen Durchgang zum Chassis, aber die sekundärseitige 630-V-Wicklung hat einen, wie ich gerade festgestellt habe: von einem Wicklungsende 63 Ohm, vom anderen 136 Ohm. Aber das liegt ja an dem Masseanschluß des rot-gelben Kabels (über die 200 mA Feinsicherung), oder? Letztere muss ich auch noch abklemmen, stimmt.

Hallo Peter,

ich weiß nicht ob das so eindeutig zuordenbar war,
ich habe die Messung so verstanden?

    |^^^^^|^^^^^|
    --- 63-->
   --------- 136 ------>

Gut, 126 Ohm wäre das doppelte, meintest Du die 10 Ohm Abweichung?

Gruß
Manfred
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: _peter am 9.10.2016 12:51
Hallo Manfred,

achso, das habe ich ganz anders gelesen: Wenn von jedem Wicklungsende zum Chassis misst und die
Mittelanzapfung noch auf Masse und Chassis liegt, also so

|^^^^^|^^^^^|
<--136--|--63-->

dann ist das schon viel zu extrem, um nur ein Wickelraum-bedingter Unterschied zu sein. Bei 10 Ohm
wäre das anders. Naja, mal sehen, was  Kurt sagt.

Gruß, Peter
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Striker52 am 9.10.2016 15:32
Hi,
Ich prüfe Trafos mit einer ungefährlichen Wechselspannung an der Primärseite:
Modellbahntrafo 14-20V AC, Steckernetzteil mit 10-12V AC usw.
und Messe die sekundärseitigen Spannungen.
Die ganze ohmsche  Messerei stiftet nur Verwirrung.
Gruß Axel
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Manfred am 9.10.2016 17:41
Hi,
Ich prüfe Trafos mit einer ungefährlichen Wechselspannung an der Primärseite:
Modellbahntrafo 14-20V AC, Steckernetzteil mit 10-12V AC usw.
und Messe die sekundärseitigen Spannungen.
Die ganze ohmsche  Messerei stiftet nur Verwirrung.
Gruß Axel

Hallo Axel,

mache ich auch so, aber speise an der Heizwicklung mit der Heizspannung ein, vorausgesetzt die Wicklung ist in Ordnung,
dann ist man gleich bei den anderen Wicklung in der Höhe der Spannung die einen Durchschlag bewirken können.

Gruß
Manfred
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 9.10.2016 19:22
Leuchten tut sie wohl, aber wie hell.
Leuchte die Birne ohne Trafo heller?

Sind beide Trafos die Gleichen, kannst Du den Typ und Hersteller nennen?


Vielen Dank erstmal für eure Tipps und Anregungen!

Die Glühbirne leuchtet mit voller Helligkeit, der Leistungsmesser zeigt da stets 96-100 W.

Die beiden Trafos sind identisch, Typ 125P1B, allerdings keine Hammonds aus Dirks Shop, sondern aus der Wormser xxx-Apotheke. Ich hab sie im Abstand von ungefähr einem Jahr gekauft.

Die ohmschen Widerstandsmessungen auf der Sekundärseite (rote Hochspannungswicklungen) gegen Masse sehen so aus wie von Peter dargestellt:
|^^^^^|^^^^^|
<-136->|<-63-->|

Dagegen habe ich am Vergleichstrafo an den entsprechenden Anschlüssen 170 und 175 Ohm gemessen.
Ich werde einen neuen Netztrafo besorgen.

Gruß
Kurt
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: chipsatz am 9.10.2016 22:26
Hallo,

ich verstehe das ganze Rätselraten nicht so richtig.
Spätestens mit dem Posting #12 war die Sache klar. Wenn der Trafo ohne Last soviel Strom aufnimmt, dass er eine 100W-Birne leuchten lässt und dabei kaum Spannung an der Primärwicklung abfällt, dann ist das Ding durch. Wieviel Beweise braucht ihr denn noch? ::)  ;)

Gruß mike
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Manfred am 9.10.2016 23:25
Hallo,

ich verstehe das ganze Rätselraten nicht so richtig.
Spätestens mit dem Posting #12 war die Sache klar. Wenn der Trafo ohne Last soviel Strom aufnimmt, dass er eine 100W-Birne leuchten lässt und dabei kaum Spannung an der Primärwicklung abfällt, dann ist das Ding durch. Wieviel Beweise braucht ihr denn noch? ::)  ;)

Gruß mike

Hallo Mike,

die Sache ist klar, da gibt es nichts zu mehr zu beweisen. Viele haben sich beteiligt, ist schön. :bier:
Mir ging es persönlich darum den Unterschied zwischen Wechselstromwiderstand der Wicklung und dem Wicklungs-DC-Widerstand,
für die denen das nicht bekannt, ist zu erwähnen.

Gruß
Manfrde 
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: chipsatz am 10.10.2016 09:24
Mir ging es persönlich darum den Unterschied zwischen Wechselstromwiderstand der Wicklung und dem Wicklungs-DC-Widerstand, für die denen das nicht bekannt, ist zu erwähnen.

Hallo,
der Wechselstromwiderstand war ja auch relativ schnell klar. Dafür eignet sich die 100W-Lampenmethode ja sehr gut, wenn man die Spannung misst die an der Primärwicklung abfällt (sieht man aber auch grob an der Helligkeit der Lampe).

Wir hatten also etwa 100W bei nahezu voller Helligkeit. Das ergibt, grob überschlagen, einen Strom von ca 0,5A. Wenn an der Wicklung vielleicht noch 10V abgefallen sind, so haben wir einen AC-Widerstand von 20Ohm.
Das entspricht schon etwa dem gemessenen DC-Widerstand und riecht schon nach "durchgebrannt". Dieser Trafo würde jetzt an 230V im Lehrlauf über 2,5kW aufnehmen (aber nicht lange ;D).

Am Vergleichstrafo wurde im Lehrlauf 6,7W gemessen.  Das ergibt einen Strom von ca 30mA. Da die 100W-Lampe dunkel blieb sind, sagen wir mal 220V an der Wicklung gestanden. Das ergibt ca 7,5kOhm AC-Widerstand.

Wir haben hier also 20Ohm(defekt) versus 7500Ohm(ok).
Das ist weit über Fakor 100 Unterschied und deshalb braucht mans gar nicht exakt auszurechnen. Man sieht auch so dass das Teil hinüber ist. Und das nur mit der 100W-Lampenmethode.

Hoffe das war einigermaßen verständlich. ;)

Gruß mike
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Manfred am 10.10.2016 10:48
Hallo Mike,

Zitat
Hoffe das war einigermaßen verständlich

nicht nur einingermaßen sonder ganz verständlich. :)

Um mich vielleicht auch etwas verständlicher zu machen.

Zitat
Mir ging es persönlich darum den Unterschied zwischen Wechselstromwiderstand der Wicklung und dem Wicklungs-DC-Widerstand,
für die denen das nicht bekannt, ist zu erwähnen.

Das war allgemein gemeint, und nicht spezielle auf den Fall von Kurt bezogen.

Zitat
Das ist weit über Fakor 100 Unterschied und deshalb braucht mans gar nicht exakt auszurechnen.

Hatte ich nicht vor und ginge auch nicht mit den Vorgaben.
Der Trafohersteller würde mich persönlich, wegen des Wicklungsschluß nach der kurzen Betriebsdauer interessieren.

Ich hoffe dass ich jetzt meine Beweggründe klarer darstellem konnte.

Gruß
Manfred

Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: chipsatz am 10.10.2016 11:41
Hi Manfred,

ich wollte dich in keinster Weise damit angreifen. Sorry, wenn das so rüberkam.

Mein Posting war für die Allgemeinheit gedacht. Ich hatte den Eindruck dass diese "100W-Lampenmethode" hier Einigen nicht so richtig klar war, zumindest was die richtige Schlussfolgerung anbelangt.

Grüße mike
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Manfred am 10.10.2016 14:13
Hi Manfred,

ich wollte dich in keinster Weise damit angreifen. Sorry, wenn das so rüberkam.

Mein Posting war für die Allgemeinheit gedacht. Ich hatte den Eindruck dass diese "100W-Lampenmethode" hier Einigen nicht so richtig klar war, zumindest was die richtige Schlussfolgerung anbelangt.

Grüße mike

Hallo Mike,

nein, mach Dir keinen Kopf, das ist für mich nicht so rübergekommen, alles ist gut.
Ich hatte für mich den Eindruck dass ich mich nicht verständlich ausgedrückt habe,
das passiert mir öfters mal, deshalb habe ich dazu nochmal gepostet.

Gruß
Manfred


Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: stephan61 am 10.10.2016 14:15
Hallo Manfred,

Mir ging es persönlich darum den Unterschied zwischen Wechselstromwiderstand der Wicklung und dem Wicklungs-DC-Widerstand,
für die denen das nicht bekannt, ist zu erwähnen.

genau, für so Leute wie mich die es jetzt auch wieder kapiert haben. Danke nochmal für die Erläuterung.

Der Trafohersteller würde mich persönlich, wegen des Wicklungsschluß nach der kurzen Betriebsdauer interessieren.
Wenn ich Kurt richtig gelesen habe, ist der Trafo aus Worms, das dürfte dann wohl ein Mojotone sein (woher der die bezieht?).
Ich habe in meinem Prinzen den gleichen aus Worms, da stand Mojotone auf dem Beipackzettel.

@Mike
Auch schön dargestellt,  mit Zahlen wird es gut greifbar!

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Holzdruide am 10.10.2016 20:04
Hallo

Kann jemand erklären was der Wellenwiderstand bei einem PT bewirkt ? ist mir in dem Zusammenhang irgendwie rätselhaft.
Bei einem AÜ dagegen ist ja ziemlich klar warum man diesen kennen sollte.

Gruß Franz
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: chipsatz am 10.10.2016 20:26
Kann jemand erklären was der Wellenwiderstand bei einem PT bewirkt ? ist mir in dem Zusammenhang irgendwie rätselhaft.
Bei einem AÜ dagegen ist ja ziemlich klar warum man diesen kennen sollte.

naja eben dieser Widerstand ist ja letztendlich für die Strom- bzw. Leistungsaufnahme verantwortlich und nicht der DC-Widerstand...

...im verständlich Erklären bin leider nicht die beste Wahl.. ::)

Gruß mike
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Robinrockt am 10.10.2016 22:11
ist der Trafo aus Worms, das dürfte dann wohl ein Mojotone sein (woher der die bezieht?).
Ich habe in meinem Prinzen den gleichen aus Worms, da stand Mojotone auf dem Beipackzettel.

Mojotone benutzt Heyboer Transformatoren.

Viele Grüße,
Robin
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Manfred am 10.10.2016 22:22
Hallo

Kann jemand erklären was der Wellenwiderstand bei einem PT bewirkt ? ist mir in dem Zusammenhang irgendwie rätselhaft.
Bei einem AÜ dagegen ist ja ziemlich klar warum man diesen kennen sollte.

Gruß Franz

Der Wellenwiderstand ist ein Kennwert für Leitungen in der HF-Technik welcher wichtig für die Bestimmung der Signaldämpfung etc. ist,
hat aber bei den Frequenzbereichen von  PT und AÜ keine Bedeutung.
Du meintest sicher den Wechselstromwiderstand den ich erwähnt hatte.
Der PT und der AÜ sind beides Transformatoren die wie bekannt Primär und Sekundärwicklungen haben,
die ich für die Erklärung mal auf jemals eine auf beiden Seiten reduziere.
Eine Wicklung ist hier eine Spule mit Eisenkern.
Der durchfließende Strom erzeugt um einen Leiter ein Magnetfeld also auch entlang eine Windung der Wicklung.
Die Summe der Magnetfelder der Wicklung magnetisieren den Eisenkern.
Dadurch entsteht im Kern ein magnetischer Fluß der wiederum auf der anderen Seite ein Magnetfeld um die Leiter
erzeugt.
Je höher der entnommen Strom wird desto höher wird der geforderte magnetische Fluß,
der wiederum von der Primärseite zu seiner Erhöhung stärker Magnetfelder um den Wicklungsleiter fordert,
was einen höheren Strom im Leiter bewirkt und der Primärstrom nimmt zu.
Der Kern ist quasi ein magnetischer Leistungszwischenspeicher.

Der Auf- und Abbau, des Magnetfeldes erfordert eine, ich nenne es mal, Grundenergie
die einer gewissen Spannungs- Stromänderung bedarf.
Eine Spannungs- zu  Stromänderung bezeichnet man als Widerstand.
Je nach Frequenz ergibt sich eine andere Feldänderung, der Widerstand wird jetzt Reaktanz (Blindwiderstand) genannt
und nimmt bei der Spule mit steigender Frequenz und  steigender Spuleninduktiviät zu.
Der Blindwiderstand und der Wirkwiderstand (Gleichstromwiderstand) werden geometrisch addiert,
das Ergebnis heißt dann Impedanz auch Scheinwiderstand genannt.
Im unbelasteten Zustand wird auch im Kern das notwendige Magnetfeld aufgebaut welches Energie braucht
und so für die Stromaufnahme verantwortlich ist.


Ich hoffe ich konnte es grob erklären ohne für Verwirrung zu sorgen,
das ist nicht einfach ohne physikalische-, mathematiche Formeln
und entsprechenden Bildchen dazu.


Gruß
Manfred     
 
     
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Holzdruide am 11.10.2016 07:46
Hallo

Ich hoffe ich konnte es grob erklären ohne für Verwirrung zu sorgen,
das ist nicht einfach ohne physikalische-, mathematiche Formeln
und entsprechenden Bildchen dazu.


Gruß
Manfred     

Danke Manfred

Gruß Franz
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 25.10.2016 21:39
Hallo zusammen,

ich möchte nur als abschließende Meldung bringen: der Netztrafo war's. Er wurde - anstands- und kostenlos auf Gewährleistung - ausgetauscht und mit dem neuen Trafo funktioniert der Princeton jetzt wie er soll!  :guitar:
Spannungswerte und Biasströme passen.

Vielen Danke für Eure Hilfe!  :topjob:

Govvigen Grooß
Kurt
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: kugelblitz am 20.11.2016 00:09
Hallo Kurt,

Mich hat es jetzt auch erwischt, Anfrage um Gewaehrleistung ist drausen. Gestartet hats ebenfalls mit Sicherung, es ist auch ein Princeton, auch PT hinueber, wenn ich den Thread richtig ueberflogen hab ebenfalls mojo... Bin gespannt. Leider weiss ich keine bei uns erhaeltliche Alternative, alle Ersatztrafos von Hammond bei Dirk scheinen nur 2A auf der 5V wicklung zu koennen. *grml*

Gruss,
Sepp
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: bluesfreak am 20.11.2016 09:52
Der 291BEX hat 3A auf der 5V Schiene..aber normalerweise sollten doch 2A ausreichen?
Selbst Hammond empfiehlt 290AEX/291AEX als Ersatz für den Princeton, beide haben jeweils 2A...
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: stephan61 am 20.11.2016 10:01
Der 291BEX hat 3A auf der 5V Schiene..aber normalerweise sollten doch 2A ausreichen?

Im Prinzip ja, aber wer 5U4GB als GLR einsetzen will, braucht 3A.

Schönen Gruß
Stephan
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: kugelblitz am 20.11.2016 12:51
Genau das ist der Punkt. Leider passt 291bex auch nicht ins chassis bzw ich glaub elko duerfte im weg sein und die Spannungen noch hoeher. Aber danke fuer die Muehe.

Gruss,
Sepp
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 20.11.2016 20:03
Hallo zusammen,

ja, das ist der Grund, warum ich den Hammond- 290AEX  nicht für meinen Princeton genommen habe: er kann nur 2 A für die GLR liefern. Im englischsprachigen Fender-Forum habe ich gelesen, dass das ein typischer Fehler der BFPRs aus den ersten Produktionsjahren war:  Netztrafo  in der GLR-Versorgungswicklung durchgebrannt. Fender hat dann auf die GZ34 umgestellt - ich übrigens auch  ;D  , aber aus anderen Gründen (Mikrofonie der riesigen 5U4GB, die GZ34 baut kleiner und stabiler).

Groovigen Grooß
Kurt
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: bluesfreak am 20.11.2016 21:13
Wenn das verstorbene Modell aus einem Wormser Bausatz ist wundert mich es ein bisschen dass die ne 5U4GB nutzen denn der Trafo sieht mir stark nach einem ClassicTone aus und der bringt nur 2.25A auf der 5V Seite und das würde auch das vorzeitige Ableben erklären....ich Kann mich natürlich auch irren denn ich hab hier nur basieren auf Produktbildern, technischen Datenblättern und etwas Erfahrung geurteilt, also bitte das nicht als in Stein gemeißelt ansehen....
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: stephan61 am 21.11.2016 12:48
Bei meinem PR läuft seit einigen Jahren ein Wormser Trafo mit einer 5U4GB hintendran problemlos. Den Wormser Trafo habe ich damals auch deswegen ausgewählt, weil er eben mit 5V@3A spezifiziert ist.
BTW: Ich dachte, Wormser Trafos, d.h. aka Mojotone sind letztendlich Heyboer-Trafos?

Grüße
Stephan
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Rollo am 21.11.2016 18:10
Bei meinem PR läuft seit einigen Jahren ein Wormser Trafo mit einer 5U4GB hintendran problemlos. Den Wormser Trafo habe ich damals auch deswegen ausgewählt, weil er eben mit 5V@3A spezifiziert ist.
BTW: Ich dachte, Wormser Trafos, d.h. aka Mojotone sind letztendlich Heyboer-Trafos?

Grüße
Stephan
Manche vielleicht schon, aber die haben im Programm auch einige Modelle aus Eigenproduktion (???) , die oft mit schwarzer Pampe verkleistert sind, wirkt rein optisch nicht sehr vertrauenserweckend, wüsste auch nicht, wozu das gut sein soll. Die Trafos vom Wedler sehen da deutlich professioneller aus.....
Grüße
Rollo
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 28.11.2016 22:13
Wenn das verstorbene Modell aus einem Wormser Bausatz ist wundert mich es ein bisschen dass die ne 5U4GB nutzen denn der Trafo sieht mir stark nach einem ClassicTone aus und der bringt nur 2.25A auf der 5V Seite und das würde auch das vorzeitige Ableben erklären....

Es war kein Bausatz, aber ein Wormser Modell, was aber trotzdem nicht das Ableben erklärt, denn in diesem BFPR-Projekt hatte ich von Anfang an eine GZ34 drin, die den Trafo ja nur mit 2 A auf der 5-A-Seite belastet.
Durchgebrannt war aber ohnehin die 2 x 325-V-Wicklung.

Groovigen Grooß
Kurt
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: kugelblitz am 29.11.2016 21:07
Bei mir auch. Nach Messung (Versorgt uber die 6.3V Wicklung von einem anderen Trafo, unbelstet gemessen mit Fluke 175) stellt sich eine Asymmetrie in den Spannungsniveaus/Windungsszahlen/Ubersetzungen von rund 15% an den HV Zweigen zum CT ein... Also IMO zumindest ein Windungssschluss uber 15% der HV Wicklung.

Gruss,
Sepp
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 29.11.2016 23:40
Nach Messung (Versorgt uber die 6.3V Wicklung von einem anderen Trafo, unbelstet gemessen mit Fluke 175) stellt sich eine Asymmetrie in den Spannungsniveaus/Windungsszahlen/Ubersetzungen von rund 15% an den HV Zweigen zum CT ein... Also IMO zumindest ein Windungssschluss uber 15% der HV Wicklung.

Ja, genau so habe ich den Ausfall meines PT auch in Erinnerung: Asymmetrie in den HV-Spannungsniveaus.

Groovigen Grooß
Kurt
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 9.05.2017 22:58
N'abend zusammen,

so, nun ist mir auch der Netztrafo in meinem zweiten Princeton Reverb durchgebrannt.  >:(  Der, den ich beim Ausfall des ersten noch zum Vergleich heranziehen konnte. Ein baugleiches und natürlich ebenfalls aus Worms stammendes Modell (125P1B). Erneut in den HV-Wicklungen. Einfach so im Betrieb, beim Spielen. Leider ist das ganze 2 Wochen nach Ablauf der 2jährigen Garantiefrist passiert. Ich versuche es trotzdem mit Rücksendung, vielleicht ist der Wormser Händler ja so kulant.

Ich verstehe aber nicht, ob ich da zwei Teile aus einer "Montagsserie" - ich hab sie immerhin im Abstand von ca. 1 Jahr gekauft!! - erwischt habe, dann müssten ja reihenweise Princeton Netztrafos nach Worms zurückgeschickt werden  :o  oder ob ich einen systematischen Bug in allen beiden meiner Selbstbau-Princetons habe ...
Vielleicht habe ich aber auch bei der langwierigen Inbetriebnahme der Amps - jedesmal gab es Startprobleme - die NTs überlastet und vorgeschädigt?

Ein systematischer Fehler scheint aber schonmal die - mit dem NT gleichzeitig durchgebrannte - primäre Feinsicherung (T1,0 A) zu sein, die ich brav nach Bernd Brieskorn's Plan verbaut habe. Im Original Fender-Schaltplan AA1164 ist ebenfalls eine T1,0A Sicherung enthalten, aber dort läuft der Amp ja mit 120 V Netzspannung. Der Plan des Wormser Bausatzes hingegen enthält eine T0,5A Sicherung - bei 220 V Netzspannung durchaus plausibel.

Außerdem fand ich im Netz einen einleuchtenden Hinweis:
http://el34world.com/charts/fenderservice3.htm (http://el34world.com/charts/fenderservice3.htm)
"Use the proper fuse that the amp was designed to use. A much larger fuse may cause the power transformer to fail instead of an inexpensive fuse. If an amp blows a fuse, it blew for a reason, find the reason the fuse blows first, fix the amp and then put in the correct size fuse."
Da hat er Recht: lieber die Sicherung richtig dimensionieren, als den teuren NT als Sicherung zu missbrauchen.

Jedenfalls werde ich, nebst Wechsel auf 0,5A-Sicherung,  auf einen Hammond 290AEX umsteigen. Ich hoffe, der ist etwas robuster.

Groovigen Grooß
Kurt

P.S. Die Frage der richtig dimensionierten Sicherung werde ich auch im "Doku Nachbau Princeton"-Thread stellen. Bin zwar kein Freund von Doppelpostings, aber Bernd Brieskorns Pläne werden nun mal dort diskutiert.
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Vintage_Man am 11.05.2017 18:33
Hallo zusammen,

Die Sicherungsdaten stammen tatsächlich noch vom US-Original. Das wird in Kürze korrigiert. Der abermalige Ausfall des PT deutet aber auf ein Problem im Amp hin. Da die HV-Wicklung abstirbt denke ich, das Du den Ruhestrom deutlich zu hoch eingestellt hast. Das würfe ich als erstes prüfen.

Cheers,
Bernd
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 19.05.2017 18:21
Hallo miteinander,

zur Übersicht rekapituliere ich mal: bei meinen beiden BFPR Nachbauten ist die T1,0A-Feinsicherung geflogen, weil jeweils der Netztrafo auf der HV-Windungsseite durchgebrannt ist. Beide male im stationären Betrieb, also nicht beim Einschalten oder warmlaufen, und auch nicht bei punktueller Peak-Last (lauter Akkord o.ä.) sondern in Momenten, wo kein Ton aus dem Amp kam. Biasströme waren auf 20 bis 25 mA eingestellt. Sieht für mich so aus, als wären die Trafos "allmählich" durchgebrannt, so als hätten sie jeweils eine Vorschädigung gehabt: entweder bei der ersten Inbetriebnahme der Amps oder die Trafos hatten ein Produktionsproblem (gekauft habe ich sie aber im Abstand von ca. 1 Jahr  ??? ).

Vielleicht hätte eine 0,5A-Feinsicherung statt der 1,0A-Version die Trafos geschützt. Aber wenn das Problem nicht bei den Trafos liegt sondern an den Amps bzw. an deren Inbetriebnahme, dann muss ich die Ursache auch im Fall einer 0,5A-Sicherung beseitigen.

Mein Princeton #1, Baubeginn vor knapp 2 Jahren:
Bei der ersten Inbetriebnahme hatte der Amp einen Kurschluß an der Speaker-Klinkenbuchse: maximale Last für die Endstufe. Die EH 6V6 Röhren haben es trotzdem überlebt. Nach Fehlerbeseitigung habe ich Biasspannung/-strom auf -35 V / 21 bzw. 22 mA eingestellt. Der Amp lief einige Monate lang gut, dann fing grob an zu knistern und unregelmäßig zu rauschen. Wenige Stunden, bevor Feinsicherung und Netztrafo durchbrannten, habe ich die Endstufenröhren gewechselt (sie waren wohl doch nach den ultraharten ersten Betriebsstunden schnell hinüber), erneut EH 6V6, musste aber die Biasspannung auf -41 V verändern, um den Biasstrom der neuen Röhren von 32 bzw. 30 mA auf 21,5 bzw. 19,5 mA Biasstrom zu reduzieren. Das Knistern+Rausschen war deutlich reduziert, aber immer noch da. Vielleicht schon Kriechströme im Netztrafo?
(Die andere mir bekannte mögliche Ursache für so ein Knistern - ein durchgeschlagener 220 pF Kondensator vor dem Treble-Poti - kann ich ausschließen. Ich habe den Kondensator getauscht, ohne Effekt. Ich verwende an dieser heiklen Stelle ohnehin Folienkondensatoren. Silver Micas sind mir zu anfällig auf Durchschlagen).
Vielleicht hat der Netztrafo unter den kaputten Endstufenröhren zu sehr gelitten? Und eine 0,5A-Feinsicherung hätte ihn geschützt?

Mein Princeton #2, Baubeginn vor knapp 1 Jahr:
Bei der ersten Inbetriebnahme zog der Netztrafo in Summe über etliche Minuten ca. 90 Watt, Ursache: komplett falsch eingestelltes Bias-Trimmpoti (-22 V und 70 mA Biasstrom pro Röhre). Da hat der Trafo sicher gelitten. Nach Korrektur der Biasspannung auf -35 V waren es dann nur noch 22 bzw. 24 mA Biasstrom und 60 W Leistungsaufnahme des Amps. Aber er ist dann nach wenigen Betriebsstunden durchgebrannt.

Hat einer von euch Ideen, was die Trafos zum Durchbrennen gebracht hat?

Mit "kugelblitz" gibt es ja noch jemanden hier, dem ebenfalls der NT auf der HV-Seite durchgebrannt ist. Vielleicht hat er ja mittlerweile eine nachvollziehbare Ursache gefunden.

Leider habe ich für Heyboer- oder Mojo-Trafos keine so vollständigen Datenblätter wie für die Hammond-Trafos gefunden, die Auskunft darüber geben, was der Trafo für DC-Wicklungswiderstände hat oder wieviel Strom er auf der Netzspannungseite aufnehmen soll.
Der Hammond 290AEX - der dem Original BFPR-Trafo 125P1B-Exportversion am nächsten kommt - soll auf der Primärseite max 230 mA ziehen, das macht 55,2 W ??? Ein bißschen wenig, wenn meine Eigenbau-Amps schon jeweils ca. 60 W im Leerlauf ziehen?
Der Hammond kann auf der HV-Seite bei 630 VAC 81 mA abgeben, das ist ein bißchen mehr als sein Heyboer-Kollege aus Worms mit 75 mA.

Der Princeton wird nach einigen Stunden Spielzeit ziemlich warm rund um den Netztrafo .. könnte es sein, dass die NTs generell zu schwach ausgelegt sind?

Vielleicht sollte ich als Ersatz für den jetzt durchgebrannten auch keinen 290AEX verwenden sondern gleich den 291AEX, der scheint deutlich höhere Leistungen zu vertragen (100 mA bei 630 V auf der HV-Seite). Aber hat das nicht Einfluß auf den Sound?

Übrigens: lt. Datenblatt hat Hammond den 291AEX auf der 5V-Windungsseite seit Okt 2016 auf 3A getrimmt!  8)

Groovigen Grooß
Kurt
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: bluesfreak am 19.05.2017 19:39
Der Hammond kann auf der HV-Seite bei 630 VAC 81 mA abgeben, das ist ein bißchen mehr als sein Heyboer-Kollege aus Worms mit 75 mA.

Der ClassicTone 40-18112 für den Princeton ist mit 650V/70mA auf der HV Seite spezifiziert und soll einem alten 7ender Trafo entsprechen...Interessanterweise bieten die aber auch noch einen "Upgraded" an der 550/630/650V 100mA kann...vllt ist man mit 70 bzw 75mA doch sehr am Limit bei dieser Schaltung?
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: kugelblitz am 19.05.2017 21:13
Hallo Kurt,

Hat einer von euch Ideen, was die Trafos zum Durchbrennen gebracht hat?

Mit "kugelblitz" gibt es ja noch jemanden hier, dem ebenfalls der NT auf der HV-Seite durchgebrannt ist. Vielleicht hat er ja mittlerweile eine nachvollziehbare Ursache gefunden.

eigentlich wollte ich hier nichts posten da es um einen Mitbewerber von Dirk geht. Aber nachdem das Problem scheinbar wieder Auftritt (bei mir nicht aber main Princeton laeuft im Monat nur ein paar Stunden und aus den Erfahrungen wuerde ich ihn nicht als meinen einzigen Amp mitnehmen) moechte ich doch moeglichst neutral meine Erfahrung hier niederschreiben.

1. die Sicherung auf der Primaerseite hat bei 230V nicht 1A T zu sein sondern 500mA T . (wird auch so geliefert leider vintage korrekt wie auch alle Schrauben nach zoelligem US Standard)
2. Ich habe und hatte auch eine Sicherung im HV CT sekundaerseitig (wuerde wenn in Zukunft nur 2 auf den HV wicklungen und nicht eine im CT verbauen) 160mA T die ist nicht durchbrannt sondern die 500 mA T auf der Primaerseite.
3. Ich konnte keine Kurzschluesse zwischen den Wicklungen nachweisen.
4.  Ich habe den Trafo (ausgebaut) ueber die 5V oder 6.3V ganz genau weiss ichs nicht mehr (muesste das Protokol suchen) Wicklung zum testen und ausmessen ohne lasten an den Wicklungen versorgt und da hat der Trafo Leistung gezogen (ich glaub irgendwas >> 10W ), Spannungen an den Wicklungen genutzt um auf die Uebersetzungsverhaeltnisse/windungszahlen zu schliessen  --> Windungsschluss im HV bezogen auf CT ich glaub ~15% Abweichung an den HV Wicklungshaelften.

Dh da ist keine Windung durchgebrannt sondern die Isolierung zwischen Windungen zumindest einer HV Seite kurzgeschlossen. Mehr kann ich nicht mehr sagen da er ausgetauscht wurde.
IMO passt das auch zu Deinem Fehlerbild BTW das Durchbrennen der sicherung ist bei mir auch in einer Phase aufgetreten in der eine Gitarre angesteckt aber auf 0 geregelt war, dh ohne Signal und er schwingt sicher nicht geprueft mit Oszi und FFT.

Danach hab ich den Trafo bei dem Mitbewerber reklamiert. Er wurde anstandslos getauscht leider muesste ich den Amp verschicken (Ohne war nicht zu diskutieren). Weiter moechte ich micht gar nicht ueber den Kontakt auslassen, aber der Trafo wurde sauber getauscht, dh Primaerleitungen ungekuerzt, bis auf eine auch recht schoen verlegt, zusaetzlich wurden vom Mitbewerber snubber caps an der GR Fassung nachgeruestet. Ich habe zusaetzlich noch schnell 1N4007 verbaut. Sonst haben sie nichts im Amp angeruehrt aber und darum bin ich recht froh (hatte ich ja noch nie) zur eigenen Absicherung habe sie auch VDE Pruefung und nach telefonischer Auskunft einen Lasttest durchgefuehrt, augenscheinlich ohne Beanstandung.

Wenn er noch einmal sterben sollte, ist fuer mich aber eines sicher, ich werde den Trafo nicht zurueckschicken und nicht gegen einen baugleichen tauschen sondern zerlegen und vermessen und einen anderen Amp in des Chassis bauen (und auf keinen Fall "vintage correct" sondern nach aktuellen Stand, ist aber eine persoenliche Sache mir singt der Princeton zu wenig, tremolo, hall und clean ok aber etwas singen fehlt einfach).

Fuer mich sieht das ganze hoeflich formuliert nach zumindest einem Toleranzproblem beim Zulieferer aus, hoffentlich trifft es nur eine Charge. Vermutlich faellt das wie auch andere Punkte am Bausatz unter Vintage correct... Eigentlich habe ich den Bausatz damals nur gewaehlt weil ich beruflich kaum Zeit hatte und trotzdem ohne Bauteile zu organisieren schnell einen leicht veraenderten Princeton zu bauen, leider war der vermeintlich schnelle Weg der steinigere. Der naechste wird wieder herkoemmlich selbst geplant...

Übrigens: lt. Datenblatt hat Hammond den 291AEX auf der 5V-Windungsseite seit Okt 2016 auf 3A getrimmt!  8)

Gute Nachricht, aber sollte das noch einmal passieren werde ich wie schon geschrieben einen anderen Amp mit einem anderen Trafo verbauen. Tremolo und reverb behalten, aber auch etwas gain verbauen.

Gruss,
Sepp
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: hako am 19.05.2017 23:12
Hallo,
Der Princeton wird nach einigen Stunden Spielzeit ziemlich warm rund um den Netztrafo .. könnte es sein, dass die NTs generell zu schwach ausgelegt sind?

das ist doch bei vielen Amps so (hier: Laney PT30, PT spielte nach 20 Minuten Wasserkocher), die Hersteller verbauen was halt gerade so "reicht"..... Und solange keine ungünstigen Betriebszustände passieren ist bis auf die Wärmeentwicklung auch alles "ok".

...vllt ist man mit 70 bzw 75mA doch sehr am Limit bei dieser Schaltung?

Das dachte ich mir hier auch schon mal: https://www.tube-town.net/ttstore/Transformatoren/Netztrafos/Marshall/TT-Netztransformator-Marshall-Style-45-50-Watt::5991.html. Sekundär nur 150mA  :sex: . 150mA sekundär für einen 50W Amp? Mit kleiner Reserve ist das schon eng, oder.....?

(wuerde wenn in Zukunft nur 2 auf den HV wicklungen und nicht eine im CT verbauen) 160mA T die ist nicht durchbrannt sondern die 500 mA T auf der Primaerseite.

Ich mache das schon immer so (2 Sicherungen in der HV mit CT) und das hat mir schon zwei mal *mindestens* die Endröhren gerettet.
(Ursache: eigene Blödheit :D )

Vermutlich faellt das wie auch andere Punkte am Bausatz unter Vintage correct...

Jaja, vintage correct, ich brauche keine kochenden Trafos und überlastete Widerstände o.ä.
Das geht alles auch technisch sicher(er), und der Amp klingt trotzdem!

Viele Grüße,
Heiko
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: kugelblitz am 19.05.2017 23:17
(Ursache: eigene Blödheit :D )

Oh damit kenn ich mich aus ;)
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 20.05.2017 13:04
Hallo miteinander,

Nachdem ich kugelblitzens Beitrag gelesen habe, muss ich meine Wortwahl korrigieren: meine beiden NTs sind nicht durchgebrannt in Sinne einer Sicherung, sondern hatten, wie bei kugelblitz auch, einen Windungskurzschluss auf der HV-Seite, bemerkbar durch Asymmetrie in den DC-Widerständen der HV-Windungen. Und durch krass überhöhnte Leistungsaufnahme, auch bei gezogenen Endstufen- und GLR-Röhren.

Der Händler hat auch den zweiten NT anstandslos ersetzt. Sehr kulant, Hut ab.

Meine Tendenz geht aber trotzdem zu einem anderen Trafo, daher wiederhole ich meine Frage: sind durch einen leistungsfähigeren NT wie dem Hammond 291AEX, der 100 mA statt nur 75 auf der HV-Seite liefern kann, nicht Auswirkungen auf den Sound zu erwarten? Der berühmte "Sag" eines Röhrenamps müsste doch damit deutlich geringer ausfallen, oder?

Zweite Frage: wie müssten die beiden Feinsicherungen auf der HV-Seite (statt nur einer auf dem HV-Center-Tap) dimensioniert werden, damit der Trafo, der 75 bzw. 100 mA liefern kann, geschützt ist? 160 oder 200 mA?
Und wie verlegt man die HV-Leitungen mit den integrierten Sicherungen dann, wenn man sie nicht mehr komplett verdrillen kann, damit es nicht brummt?

Danke und groovigen Grooß
Kurt
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: hako am 21.05.2017 10:43
Hallo Kurt,

sind durch einen leistungsfähigeren NT wie dem Hammond 291AEX, der 100 mA statt nur 75 auf der HV-Seite liefern kann, nicht Auswirkungen auf den Sound zu erwarten? Der berühmte "Sag" eines Röhrenamps müsste doch damit deutlich geringer ausfallen, oder?

Ich habe bei o.g. Laney den PT gegen den 36W Marshall hier ausm Shop getauscht, allerdings ohne die Daten des Originals zu kennen.
Der Originaltrafo wurde nach kurzem Betrieb so heiss, dass ich ihn fast nicht mehr anfassen konnte (und ich bis in der Beziehung eher schmerzfrei :) ). Der Amp ist seitdem etwas "stabiler" und der neue PT bleibt cool. Für mich eine klare Verbesserung (auch klanglich), für den "Sag" spielen ja auch noch andere Faktoren eine Rolle (GRR, Reservoirelko usw.). Wenns Dir zu wenig ist kannst Du z.B. immer noch über einen zusätzlichen "Sag-Widerstand" in der B+ Gedanken machen.

Zweite Frage: wie müssten die beiden Feinsicherungen auf der HV-Seite (statt nur einer auf dem HV-Center-Tap) dimensioniert werden, damit der Trafo, der 75 bzw. 100 mA liefern kann, geschützt ist? 160 oder 200 mA?

Ich habe 2 160mA drin und die schmelzen auch rechtzeitig ( bei eigener Blödheit, s.o.)  :devil:
Dein Amp zieht grob überschlagen in Ruhe ja schon 50-55mA, allein schon deswegen halte ich einen PT der etwas mehr Strom liefert für recht sinnvoll.

Und wie verlegt man die HV-Leitungen mit den integrierten Sicherungen dann, wenn man sie nicht mehr komplett verdrillen kann, damit es nicht brummt?

Ich würde die irgendwo in der Nähe des PT unterbringen, vor und hinter den Sicherungen natürlich verdrillen....

Viele Grüße,
Heiko
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 27.05.2017 00:48
Hallo miteinander,

ich habe jetzt den defekten Heyboer 125P1B durch einen Hammond 291AEX (Rev. 4) aus Dirks Shop ersetzt, ferner die 1A-Sicherung gegen eine 500mA- und die 200mA- auf der Sekundärseite im Center-Tap durch je eine 160mA-Sicherung in beiden HV-Leitungen ersetzt.

Und der Amp funzt wieder!  8) :guitar: :bier:

Die neueste Version (Rev. 4) des 291AEX ist echt ein Gewinn, da er laut Datenblatt auf der HV-Seite 100 mA liefern kann (in Rev. 2 waren das nur 81 mA, der 125P1B liefert sogar nur 75 mA) sowie 3 A im 5V-Heizkreis der GLRR (Rev. 2: nur 2 A). Lt. Herstellerangabe bleibt dieser NT spürbar kühler als das Original.

Ich habe auch den Leerlaufstrom auf der HV-Seite gemessen (über verübergehend eingelötete 1-Ohm-Widerstände) : 22-23 mA~, abgesichert ist der Trafo jetzt durch 160 mA.

Ich hoffe, der Amp ist jetzt gerüstet für ein langes Leben.  :angel:

Groovigen Grooß
Kurt
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: hako am 28.05.2017 19:38
Hallo,
sehr schön, dass er wieder läuft  :topjob:
Hat sich klanglich etwas getan ;)?

Viele Grüße,
Heiko
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 4.06.2017 17:07

Hat sich klanglich etwas getan ;)?


Ich habe nicht den Eindruck, dass er sich klanglich verändert hat, nur dass er mehr clean Headroom hat. Ich muss ihn jetzt schon sehr weit aufdrehen, bis sich etwas Zerre zeigt. Die Maximal-Lautstärke ist auch größer geworden.  :)

Groovigen Grooß
Kurt

Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: hako am 4.06.2017 17:48
Na ist doch spitze  :topjob: !
Viel Spaß mit der Kiste und es sei der letzte PT (zumindest in diesem Jahrhundert ;)).....

Viele Grüße,
Heiko
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 8.03.2018 22:33
Hallo Gemeinde,

leider habe ich immer noch - und immer wieder! - Sicherungsprobleme mit meinem Princeton Clone.

Wie ich im vorletzten Posting schrieb, habe ich einen Heyboer 125P1B durch einen Hammond 291AEX (Rev. 4) aus Dirks Shop ersetzt und dabei gleichzeitig die Sicherungen angepasst auf 500 mA auf der Primärseite und 2x160 mA auf der Sekundärseite des Trafos. Die 500 mA-Sicherung brennt immer wieder durch,  gefühlt so bei jedem 10. Einschalten des Amps. Die Sekundärsicherungen sind noch nie durchgebrannt.

Der Hammond 291AEX kann ja 100 mA (sekundär) im Vergleich zu den 75 mA des 125P1B liefern, also 33 % mehr. Bedeutet das, dass man auch primärseitig bedenkenlos die Sicherung um 33 %, also von 500 auf 666 mA (bzw. auf die gängige Größe 630 mA) erhöhen kann?

Danke für eure Tipps.

Groovigen Grooß
Kurt

Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: volvodidi am 9.03.2018 06:55
Hi, was hast du drin? Flink oder Träge?
Wenn Flink kannst du noch auf eine Träge Sicherung ausweichen, ansonsten dürfte eine Stufe größer prim. kein Problem sein.

Dieter
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Reinhold Messmal am 9.03.2018 07:19
Hallo,

es gibt hier leider etwas, was man Rush-Effekt nennt. https://de.wikipedia.org/wiki/Einschalten_eines_Transformators (https://de.wikipedia.org/wiki/Einschalten_eines_Transformators)

Dadurch sind gelegentlich über das reguläre hinausgehende Spitzen beim Einschaltstrom unvermeidlich.

Gruß Stefan
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Bierschinken am 9.03.2018 09:20
Moin,

Einschaltstromstoß hin oder her, aber bei 2 Trafos mit ähnlicher Leistung und dann eher kleine Trafos mit 0.5A abgesichert.
Finde ich zunächst mal komisch. Den Einschaltstromstoß wird man ohne Strommesszange am Scope nicht messen können...man könnte vielleicht noch tricksen mit nem 1mΩ Widerstand seriell in der Zuleitung und die Spannung darüber scopen. Da ist aber dann fast die Frage, ob der Widerstand nicht schon begrenzt und das Scope muss die Dynamik hergeben.

Ansonsten wäre ich bei den verbauten Röhren skeptisch. Vielleicht ist da eine bei, bei der der Heizfaden nicht in Ordnung ist und deshalb der Überstrom auftritt?

Grüße,
Swen
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 9.03.2018 18:01
Vielen Dank für eure Hinweise. Ich verwende bereits von Anfang an träge Feinsicherungen. Ich werde mir mal welche mit 630 mA besorgen.

Gruß
Kurt
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: volvodidi am 9.03.2018 19:40
Geh nicht zu knapp dran, 700mA - 1A auf der Primärseite sind absolut ok, damit hast du die Komponeneten ausreichend geschützt.
Dieter
Titel: Re: Sicherung fliegt bei Princeton Reverb
Beitrag von: Kurt am 9.03.2018 21:05
Naja, mit 1 A habe ich den Vorgänger-Trafo, einen Heyboer 125P1B, geschrottet. Ich habe mir jetzt mal 630 mA und 800 mA, beide träge, bestellt.

Gruß
Kurt