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Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Bierschinken am 5.10.2007 18:16

Titel: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 5.10.2007 18:16
Mahlzeit!

Endlich isser "fertig", mein Champlifier!

Wie der Name schon sagt ist er ein Clone des Fender Champ, um genau zusein des Fender Vinrochamp. Zugrunde liegt dem Amp das Ceriatonekit, welches ich an dieser Stelle empfehlen möchte. Generell bin ich von Ceriatone sehr angetan. Die Teile sind super, der support ist klasse und (beim derzeitigen Dollarkurs) alles ziemlich günstig.

An und für sich ist nicht viel an der Schaltung verändert worden. (abgesehen von den "must haves" wie Gridstopper etc.) Es gibt lediglich eine Umschaltung für Triodenbetrieb der Endstufenröhre und einen Schalter dem ich den klangvollen Namen "Tweedify" gegeben habe.
Der Name hält was er verspricht; rotzigerer, stärker verzerrter Sounds wie man es von den Tweedamps kennt. Technisch gesehen, wird die Gegenkopplung aufgehoben und das Tonestack "ausser Betrieb" gesetzt, Ampsound pur! Wie zu Leo´s Zeiten leeekka! ;D

Zuguterletzt ist da noch eine Umschaltung des Kathodenwiderstands, zur Anpassung der Leistung an verschiedene Endstufenröhren. Einmal der typische 470 Öhmer für die 6V6 und dann durch Parallelschaltung eines 1,5k Widerstands, ca. 360 Ohm für "Männerröhren" á la 6L6 oder KT66.

Das Ganze gut verpackt in einem Combogehäuse mit 8-Zoll-Jensen.
Bezugstoffe kommen von Dirk sind schlicht und schön (ich glaube das Material werde ich öfter verwenden  ;) )
Der Combo ist recht kompakt mit den Maßen 37cm(B) x 32,5cm(H) x 21cm (T) und ist mit 9,6Kg auch noch erträglich für den geläuterten Musiker.

Mal ein paar Impressionen des guten Stücks . . .

(http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-l.jpg)

Die Frontansicht, wenig Regler, viel Sound!

(http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-n.jpg)

Auch auf der Rückseite nur das Nötigste
(Sorry für die etwas unscharfen Foto´s, ich bin noch immer nicht ganz warm mit meiner Cam  :-\ )

Der Amp lief sofort ohne Probleme, sieht man mal von der Mitkopplung ab die ich durch vertauschen der AÜ-Leitungen schuf  :angel:
Lediglich ein "kleines" Problem habe ich noch; der Ruhestrom ist viel zu hoch.
Eine 6V6 zieht in meinem Amp satte 46mA bei einer Ua von 357V. Das scheint mir etwas viel für die arme, kleine 6V6. (Gemessen mit 1-Ohm-Widerstand in der Kathodenleitung)
Soweit ich weiss hatte "Vintage_Man" dasselbe Problem wie ich.
Hat zufällig jemand von euch auch dieses Problem?

Kann mal jemand bei seinem Champ messen wieviel mA durch die Endstufenröhre fliessen?

Danke und Grüße,
Swen

PS: Schaltplan im Anhang

(http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-m.jpg)
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Joachim am 5.10.2007 19:23
Hallo, Swen,

ein sehr schöner Amp. Ich hab mir den Schaltplan noch nicht im detail betrachtet, aber duie Tweedify-Option scheint mir eine gute Idee zu sein.

Gibt's auch noch ein paar Chassisbilder?

Grüße,
Joachim
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: sjhusting am 5.10.2007 20:07
Sven -
Yeah, looks nice.
Als Tolex-fummelfinger bin ich besonders neidisch wie professionell es aussieht.
Kannst 'n clip machen? waere interessiert tweed/bf, triode/pentode

Ich habe gerade geschaut, ich glaube ich habe alles was ich brauche fuer ein Champ.  :devil:

steven

Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: loco am 6.10.2007 11:20
Hallo Sven
Super Ergebnis ,großes Kompliment! Zu deinem letzten Problem (Ruhestom 6V6) hätte ich folgenden
Vorschlag .:           S2 durch einen zweipoligen Ausschalter  ersetzen .                                                       
In die Mittelanzapfung der 320V AC-Wicklung eine Reihenschaltung mehrerer Z-Dioden einfügen.
Diese Reihenschaltung über die  zusätzliche S2-Schaltebene im 6L6 Betrieb zu brücken.

Das würde bedeuten ,das im 6V6 -Betrieb die DC (HV) insgesamt etwas abgesenkt wird und die 6V6
nicht mehr soviel "verbraten" muß.  :angel:  Gruß aus HH und ein schönes Wochenende  --.-loco

Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Hans am 6.10.2007 12:53
Hallo Sven


sehr schöne Arbeit !!  :bier:

In welcher Betriebsart tritt der Anodenstrom auf, Triode oder Pentode?

Was ich absolut ungewöhnlich finde ist die Heizung Symmetrierung. Normalerweise gehört der Anschluss D nicht an die Kathode der Endröhre sondern an den Minuspol des ersten  Siebelkos  :o.

Sehr Rätselhaft was die Fenderleute da treiben.

Salu Hans
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Kramusha am 6.10.2007 13:00
Das ist normal, einfaches Hochheben des Heizungspotentials. Wird meistens gemacht, damit man nicht außerhalb der Ufk Spezifikationen rumwurschtelt. Ich glaube sogar, dass es bei HiGain Amps zur Verbesserung des Störabstandes gemacht wird.

@Swen:
Das Plexipanel hinten gefällt mir.. hmm  :devil:

Lg Stefan :)
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Hans am 6.10.2007 13:45
Hallo

hochlegen ist klar, nur macht man das normalerweise nicht nur für die Endröhre, die sind da eher unempfindlich, sondern für die gesamte Schaltung. Aber man muss ja nicht alles verstehen was die in der Industrie zusammenbraten. ;D

Salu Hans

Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 6.10.2007 14:03
Hallo zusammen,

erstmal ein Dank für die Komplimente  :-[

@Joachim: Chassisbilder mache ich noch. Im Moment ist wegen der Kathode in der Gegend noch etwas "improvisierter" Aufbau.

@Steven: Ein Bekannter hatte mich auch schon nach einem Clip gefragt, ich weiss allerdings nicht genau wie ichs am besten mache. Ich such mal Möglichkeiten und dann ich in die Tasten, oder so  ;D

@loco: Über die Z-Dioden müsste ich mal nachdenken. Hört sich aufjedenfall gut an. Danke für den Tip

@Hans: Der gesamte 6,3V-Heizkreis liegt doch auf Kathodenpotential. Das wird wohl sein um die Ukf des Kathodenfolgers nicht zu überschreiten. (Dort liegen ca 175V an)

Desweiteren habe ich grade mal gemessen; Rk = 1k; Röhre = 6V6
Pentode:  
U+:382V  UA:376V  Ug2:373V  Uk:27V  I6V6:27.5mA
Triode:     
U+:380V  UA:374V  Ug2:372V  Uk:27.6V I6V6:27.7mA

Das scheint mir so schon nicht schlecht, wenngleich die Spannungen ein wenig hoch sind.
Da ist Loco´s Lösung eventuell nicht verkehrt. Die andere Möglichkeit ist ein Widerstand (11W) hinter den Gleichrichter.

Apropos Gleichrichter; ich verwendeeine TAD 5Y3. Diese sieht schwer nach Sovtek aus. Den Sovteks sagt man nach sie liefern eine deutlich höhere Spannung als andere Röhren diesen Typs. Hat da jemand genaue Erfahrungen oder muss ich da selber "forschen"?

Grüße,
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: sjhusting am 6.10.2007 14:37
Sie sind Sovteks. So weit ich weiss, stellt kein andere ein 5y3 her. Sie liefern ~ 20V mehr als ein "richtige." Ein Grund ist das sie, in gegensatz zu die Originale, indirect geheizt sind. NOS 5Y3s sind nicht teuer, aber man sieht sie hier selten.

steven

ihr seid boese. Boese, boese, boese. 2 Champs - heute habe ich geschaut was so umliegt, habe ein board gebaut und gestueckelt. Wenn ich zuruck aus die USA bin, bau ich es in die chassis ein. Boese. Boese boese boese.  :devil: :devil:
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: dknia am 7.10.2007 15:10
Hi Steven,

kennst du diesen Baubericht?http://http://europa.spaceports.com/~fishbake/champ/chmp.htm.
Da hat auch jemand einen Champ gebaut aus dem "was so rum lag".

Böse? Dein 18 Watter macht mich ganz nervös.

Gruß Herbert
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Vintage_Man am 8.10.2007 19:04
Hallo Swen,

Dein Champ ist ja ein richtiges Schnuckelteil geworden. Am Wochenende werde ich mal Deine "Spezialumschaltung" einbauen. Mal schauen, was meiner dann daraus macht.

/Bernd
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: iorr am 11.10.2007 22:00
Hallo Swen,
Tolles Teil !!!!! Hier hast du wirklich an alles gedacht. Ich selbst hätte nur das NFB nicht über einen Schalter, sondern R + Poti realisiert, weil flexibler.
Was für einen Typ /Marke Netztrafo hast du verbaut?
Bin momentan auch auf der Suche nach einen vernünftigen Trafo, da der 5F2A auch in der Planung steht. TAD will direkt 110 Euronen - Apothekenpreis  >:( , geht gar nicht.
Du hast hier nen 320er verbaut - ist das nicht zu viel ? Champ hat normalerweise round about 340V plate.
Habe selbst ne USA NOS 5Y3GT. Die hat direkt 60V Voltage drop.

Welcher AÜ werkelt bei dir? Fender replacement oder 125 xSE ?
Welcher speaker?

Mach mal bitte fotos der Verdrahtung.

Gruß Karsten
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 11.10.2007 23:07
Nabend zusammen!

Danke Bernd! Auch nochmal einen Dank für deine Hilfe per Mail  :)
Berichte ob dir die "Spezialumschaltung" mundet.

Karsten, die Parts, NT sowie AÜ, sind von Ceriatone. Die Teile sind gut und günstig, ich denke da kann man nur wenig falsch machen.
Es ist schon richtig dass 320V sekundär viel sind für einen Champ, deswegen ja auch das Bias-Problem, aber das lässt sich recht leicht in den Griff kriegen.
Ich habe da angefangen, werde aber erst am Wochenende richtig dran arbeiten können.
Das schöne der zu "großen" Trafo´s ist wiederrum, dass ich auch große Röhren wie die KT88 betreiben kann wodurch der Champ einiges an "Bums" gewinnt.
Das ist für einen manchmal-Metaller wie mich nicht übel mit nem passenden Pedal vorm Amp  ;)

Der Speaker ist ein Jensen C8R. Ich bin mir da noch nicht einig wie glücklich ich mit dem bin. Mir deucht dass er sich schwer tut mit höheren Pegeln und Verzerrung. Das kann ich aber erst mit Gewissheit sagen wenn der Amp läuft wie er soll.

Da im Moment in dem Amp noch Baustelle ist sind Foto´s von der Verdrahtung weniger schön  :angel:
Eine Baustellenbesichtigung ist im Anhang.

Die Gegenkopplung wollte ich nicht regelbar. Das finde ich fast nicht lohnenswert. Der "Tweedify" tut so ziemlich genau das was ich von ihm erwartete. Einfach umlegen - dreckiger rotziger Sound.
Da muss man dann nix mehr rumstellen. :)

Grüße,
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: iorr am 11.10.2007 23:27
Hi Swen,
Sieht doch gut aus.
Mir fehlen nur die Transformatoren - vorne wie hinten.
Denke aber, daß ich mit dem 125er ESE gut fahren werde und als PT sollten 300-0-300 ausreichen.
Den Rest der Parts habe ich schon. Zumeist NOS. Philips Miniwatt 6V6, CBS 12AX7, Philips mustard caps, spraque elkos, AB Widerstände ... Deswegen werde ich auch nen choke verbauen.

Interessant ist die Pentode/Triode umschaltung. Erzähl mal.... .

Karsten
PS. Spielst du noch den mad oder weitervertickert?

Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Basstler am 12.10.2007 09:33
Hallo Swen,

sehr cooles Teil. Bei den ersten Bildern sogar im Weihnachtsdesign! ;D
Wie klingt denn das Tremolo und wie ist die Tremuliergeschwindigkeit?

Die Biasprobleme kommen denke ich von der hohen Betriebsspannung. Im A-Betrieb mit automatischer Gitterspannungserzeugung sollte die Betriebsspannung für die 6V6 eigentlich nicht über 300-320  V liegen.

Viele Grüße
Eckhard
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Vintage_Man am 12.10.2007 22:03
Hallo Leute,

Den Netztrafo gibt es günstig und mit reichlich Leistung beim Jan. Meinen AÜ habe ich von Dirk (halt den für den Champ).
Bei Jan gibt es übrigens auch NOS 5Y3GT zum Preis von 17 EUR das Stück (TAD 25 EUR!). Ich habe mir gleich zwei Stück kommen lassen und werde sie am Sonntag einsetzen und messen. Bericht folgt dann auf dem Fuße.

Gruss,
Bernd
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: iorr am 13.10.2007 16:01
Hallo Bernd,
Welchen Wüsten hast du denn genommen? Den TRA400 ?
Und welchen AÜ? Bestellnummer wäre nicht schlecht.

Karsten
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 14.10.2007 00:18
Mahlzeit!

Ich habe mal etwas geforscht.

Ich habe nun direkt hinterm Gleichrichter einen 560Ohm/11Watter und an der Kathode der 6V6 einen 1k Widerling.
Damit stellt sich eine Ua von etwa 350V ein und ein Ik von etwa 25mA. Das macht eine Verlustleistung von etwa 8W, das finde ich recht optimal.
Den zweiten Widerstand für die Parallelschaltung habe ich mit 820 Ohm gewählt, sodass ich einen Rk von 450 Ohm erhalte. Das bringt mit einer 6L6 eine Leistung von etwa 14,5W.

Desweiteren plagte mich im Triodenbetrieb ein nerviger Brumm.
Ich vermutete dass es Restwelligkeit des eher schlecht gesiebten Anodenabgriffs sei und lag damit wohl nicht ganz daneben, da ich mithilfe eines zusätzlichen C´s nun absolut Brummfrei bin  :laugh:

Durch das zusätzliche Siebglied aus dem 560 Öhmer und dem 22uF Ladeelko, hat sich im allgemeinen das Nebengeräuschverhalten verbessert. Ich habe im normalen Betrieb selbst bei maximalem Volume keine Nebengeräusche, super!
Es scheint mir auch als seien die Bässe etwas kräftiger geworden nach der Modifikation.

Im Moment beschäftigt mich noch der Tweedify-schalter, hier bekomme ich bei höherem Volume Nebengeräusche. Liegt das schlicht und ergreifend daran dass ich die Gegenkopplung aufhebe oder lohnt es sich dort weiter zu forschen?

Während meiner Arbeit ist mir aufgefallen wie hübsch eine 6L6 "glühen" kann;
(http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-t.jpg)

So, nach der Fehlerbeseitigung geht´s nun wohl auf ins 2te Kapitel: "Klangliches und Tweaks" ;D

@Basstler: Das Tremolo scheint mir nicht übel, bedarf aber noch etwas Feinarbeit, dazu komme ich hoffentlich in den nächsten Tagen. Der Amp läuft ja grade erst richtig stabil, daher werde ich jetzt mal die Horchlappen spitzen und dann berichten was es noch zu verbessern gibt. :)

Fragen sind immer willkommen, Tips natürlich auch  ;)

Grüße,
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: El Martin am 14.10.2007 08:46
Moin Bierschinken!

Wenn Du die Gegenkopplung aufhebst, erhöhen sich immer die Nebengeräusche. Schließlich erhöhst Du die Verstärkung (->auch der Nebengeräusche).
Dass die Nebengeäusche bei mehr Volume steigen, ist auch normal.
Bisschen Brummen ist bei SE mit geringer Filterung schon drin. Hängt jetzt u.a. vom Speaker ab, ob das schon STÖRT. Im Studio oder Wohnzimmer schon eher, auf Bünhne weniger.
Du könntest halt nur versuchen, noch mal Leitungsführung/Abschirmung/Filterung zu optimieren.
Falls Du an der GK mit zus. Bauteilen fummelst, ändert das natürlich sofort auch den Klang. Ein schmalbandiger 50 Hz Bandpass wäre auch mal interessant.
KABELVERLEGUNG GK OPTIMIEREN bringt auch manchmal was.

Ciao
Martin
PS: Mein kleiner GA-5 Amp hat das auch schaltbar. Und trotzdem -gegen alle Theorie- am zweiten Rk einen 0,68yF C. Der schließt ja die GK nach Masse kurz. Funktioniert trotzdem.
Was da wohl die Simulation sagt...?
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Ramarro am 14.10.2007 11:08
Hi,

was das Brummen bei SE betrifft, es gab ja früher auch Champs mit Siebdrossel. Die hat man wohl aber aus Kostengründen wieder wegrationalisiert.
Übrigens gab es in der CBS-Zeit auch mal eine Ausführung mit mehr als 400V Betriebsspannung ...

Grüße,
Rolf
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 14.10.2007 14:43
Morgen,

das was du schilderst ist mir bewusst. Ich habe keine Nebengeräusche solange ich nicht den Tweedify benutze, dann bekomme ich jedoch Rauschen. Es ist nicht heftig aber vorhanden. Bei niedrigen Volumes ist davon auch nichts zu hören, sodass es mich nicht weiter stört.

Zitat
PS: [...] gegen alle Theorie- am zweiten Rk einen 0,68yF C. Der schließt ja die GK nach Masse kurz. Funktioniert trotzdem.
Sowas ähnliches habe ich auch. Mit dem Tweedify hatte ich eigentlich gedacht auch das Vibrato auzuschalten, da das Signal direkt auf Masse gelegt wird.
Pustekuchen, das Vibrato funktioniert trotzdem.

Rolf, das Brummen habe ich mit dem zusätzlichen C vollkommen eliminiert.
Eine Drossel werde ich mal testweise dranklemmen, aber mehr aus dem Grund dass ich wissen möchte ob es anders klingt.

Grüße,
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Ramarro am 14.10.2007 17:01
Würde mich auch interessieren, ob es mit Drossel anders klingt. Vermutlich klingt es aber auch mit dem zusätzlichen 560R Widerstand anders (nicht notwendigerweise schlechter) als ein Original Champ, zumindest was das dynamische Verhalten angeht, denn immerhin hast Du dadurch den Innenwiderstand des Netzteils doch beträchtlich erhöht ... Ich würde daher wenigstens alternativ mal die Version mit den Z-Dioden ausprobieren oder mit der richtigen Gleichrichterröhre. Aber wie ich schon sagte, eigentlich sollten auch höhere Anodenspannungen gehen, fragt sich halt nur, wie lange.
Das das Vibrato im Tweedify-mode trotzdem noch funktioniert, ist klar, denn für die paar Hertz der Vibrato-Wackelspannung ist das Xc des Elkos C9 keinesfalls schon ein Kurzschluss.

Grüße,
Rolf
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 14.10.2007 17:09
Hallo Rolf,

ich denke nicht dass die Erhöhung des Innenwiderstand des Netzteils viel am Sound in Class-A macht. Die Stromaufnahme ist nahezu konstant und daher entsteht praktisch kein "Sag". Eine NOS 5Y3 werde ich noch zusätzlich ausprobieren, da meine Spannungen im oberen Toleranzbereich liegen.

Die Sache mit den Z-Dioden interessiert mich trotzdem, allerdings habe ich überhaupt keine Ahnung wie solch eine Z-Diode funktioniert. Das muss ich mir erstmal erarbeiten, dann schaue ich weiter  :)

Ich glaube mit dem Vibrato vertust du dich. Das wird nicht direkt an die Kathode gelegt, sondern wird erst jenseits des Kathodenkondensators und -widerstands eingespeist. Schau besser mal selbst in den Schaltplan, da wunderts mich schon dass das Tremolo im Tweedify noch "geht".

Grüße,
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Kramusha am 14.10.2007 17:25
Bei 10µF und 1k5 hast du eine fg von 10,6 Hz, dein Tremolo arbeitet mit noch weniger Herz. Also von daher kein Problem. Du müsstet schon über 50µF an der Kathode haben, dass du da was beim Tremolo merkst. Versuch mal testweise 100µ dranzuhängen.

lg Stefan :)
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Ramarro am 14.10.2007 17:35
Kann natürlich immer mal sein, dass ich mich vertue, aber folgen kann ich Dir im Moment jedenfalls  nicht so recht, was verstehst Du denn unter "jenseits"?. Die Tremolospannung liegt doch am Intensity-Steller und somit auch mehr oder weniger direkt an der Kathode ... Was Du kurzschließt, sind ja nur die 47 Ohm, bleiben immer noch 1K5 mit dem Xc parallel dazu. Sollte ich denn da sooo schief liegen?  ;)

Grüße,
Rolf
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 14.10.2007 18:54
Ohje Ohje, da hab ich mich kräftig in die Nesseln gesetzt  :-[

Ich hatte im Kopf dass das Tremolosignal zwischen 1,5k und 47 Ohm eingespeist wird. Schande über mein Haupt  :angel:
Also, ihr habt absolut recht!

Habe grade mal ein wenig mit dem Tremolo rumgespielt. In der Fenderkonfiguration ist es etwas flott. Einen 10nF gegen nen 22nF tauschen hilft schon weiter, ist meiner Meinung aber noch nicht optimal.

Viel problematischer finde ich den Intensity-Regler.
Zunächst hat man garkeine Modulation und dann plötzllich eine recht starke. Es fehlt irgendwie das "Dazwischen".
Da fehlt mir etwas der Optimierungsansatz. Sollte man den 68k vor dem Intensity-Poti erhöhen oder hat jemand elegantere Möglichkeiten?

Grüße,
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Vintage_Man am 14.10.2007 19:03
Zitat
iorr schrieb: Welchen Wüsten hast du denn genommen? Den TRA400 ?
Und welchen AÜ? Bestellnummer wäre nicht schlecht.

Genau. den TRA400 für 46,40 EUR vom Jan. Der bietet massig Reserven für alle eventuellen Mod.
Der AÜ ist Dirk's "Fender Übertrager 8 Watt 125A35A" für 29 EUR.

Vorhin habe ich schonmal kurz die NOS 5Y3GT von Jan eingesetzt und gegen die Sovtek gemessen.
Ein völlig anderes Bild! Spannungen deutlich nach unten, so das ich direkt meinen Zusatz-Widerling von 470R 10Watt
herausnehmen konnte. Ug1 liegt jetzt auf 21 Volt.
Ich werde nachher alles nochmal genau nachmessen und den Sound testen und vergleichen.

Bis nachher!
/Bernd
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 14.10.2007 19:52
Hi Bernd,

jetzt wirds interessant!

Ich bin gespannt auf deine Ergebnisse :headphone:

Grüße,
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Vintage_Man am 15.10.2007 00:55
Sodele!
Ich speise die NOS 5Y3GT mit 320 VAC und erhalte nach der Röhre eine Spannung von 393 VDC. An der Anode hat sich eine Spannung (gemessen gegen Masse) von 360 VDC eingestellt. Ug1 beträgt jetzt -25VDC.
Der Sound ist jetzt brilliant und perlig und damit tatsächlich spürbar klarer als noch mit dem Zusatzwiderstand.
Der Einsatz der NOS Gleichrichterröhre hat sich auf jeden Fall schonmal gelohnt. Mit diesen Werten entspricht der Champ jetzt den Werten, wie ich sie auch in diversen Fender-Plänen gefunden habe (diese dürfen ja um 20% schwanken).
Ich habe auch den 1,5 kOhm Widerstand jetzt wieder auf die originalen 1 kOhm zurückgesetzt. Morgen, nach Feierabend, werde ich noch mehr testen und auch mal bei höhere Last das Verhalten prüfen. Dann kommen die Änderungen auch auf meine Champ-Site im Web.
Damit liegt der Amp zwar etwas über den Spezifikationen der Röhre, was aber bei Fender bekanntermassen nichts aussergewöhnliches ist.

Gut's Nächtle!
/Bernd
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Vintage_Man am 15.10.2007 22:27
Fertig!
Habe heute abend alles nochmal nachgemessen und die letzten (hoffentlich) Fehler korrigiert. Die aktuellen Messwerte habe ich in meinen Schaltplan eingetragen:

http://www.brieskorn.de/champ/html/schaltung.html

Bei den Tipps & Tricks habe ich jetzt auch meine wichtigsten Bezugsquellen für's Material aufgelistet.

Ich kann jetzt wirklich nirgendwo mehr am Amp herummeckern.  :guitar: Selbst mit Einstellung "Rotzsound", also ohne Feedback verhält sich der Amp überraschend ruhig. Ich sollte vielleicht oben im Gehäuse noch ein Abschirmgitter eintackern (habe ich letztens bei einem Music Man Combo so erspäht), um auch Störfelder von oben auszusperren.
Nachdem ich festgestellt hatte, dass ich seit der letzten Überarbeitung vergessen hatte die Feedbackleitung wieder anzulöten, überrascht der Vibro Champ jetzt mit glockenklarem Clean-Sound.

Das war mit Sicherheit nicht mein letzter Champ!

Gruss an alle Champ Fans,
/Bernd
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: iorr am 15.10.2007 23:36
Hallo Bernd,
Die neumodischen 5Y3 von Sovtek sind in WIRKLICHKEIT nichts anderes als eine GZ 34.

Bin gespannt wenn mein Champ in ein paar Wochen läuft - und dan fast nur mit NOS Teilen.

Karsten
 

Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Vintage_Man am 16.10.2007 20:47
Hi Karsten,

Das kann ich unterschreiben. Ich habe letztens eine GZ34 aus meinem Bestand testweise eingesteckt und was ist passiert?
Nix!

/Bernd
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: iorr am 18.10.2007 23:36
Bernd,
Ein guter Bekannter von mir hat nun den 5E3 mit 6v6, 6L6 und EL34 aufgebaut. Röhrenwechsel ist schaltbar.
Alles NOS, 15" Speaker, Mercury Eisen. Das ist ein Projekt welches sich wirklich lohnt, falls Lautstärke kein Problem ist. :devil:
Fender steht ja ansich für clean - aber hast du so oder vergleichbaren amp mal mit EL 34 gehört?
Headroom ohne Ende.  ;D

Gratulieren will ich dir zu deiner Seite - Klasse.
Zum Vibro-Champ: Hast du mal probiert das BF Tonestack UND den Trem aus dem Signalweg zu nehmen?
Denke dann sitzt du in Richtung 5F1 - wäre 'ne Überlegung wert.

Gruß Karsten
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Vintage_Man am 19.10.2007 18:12
Hallo Karsten,

Danke für die Blumen! Ich werde noch einiges an der Seite ergänzen, so wie es meine Zeit erübrigt.
Der Hinweis mit dem 5E3-Projekt ist sehr interessant ebenso wie die Mods für den Champ.

Ich wollte eh noch ein zweites Exemplar bauen, da ich noch so viele Teile dafür habe. Da können dann auch die Mods gleich mit vorgesehen werden. Das erste Exemplar sollte sich halt so nah wie sinnvoll am Original orientieren.

/Bernd
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 27.10.2007 21:49
Nabend zusammen!

Wieder etwas weiter "geforscht".
Mein Vibrato ist jetzt etwas langsamer und ich denke, vielseitiger.
Die Originalschaltung von Fender war recht schnell, sodass der letzte Regelbereich des Speedpoti unnutzbar war, da dort eh alles zu schnell war.
Durch das ersetzen eines 10nF durch einen 22nF habe ich eine langsamere Grundgeschwindigkeit und damit einen besseren Regelbereich, da das Vibrato nun feinfühliger auf das Poti reagiert.

Auch das die Einstellung der Intensität war zum Teil recht knifflig, besonders im Bereich zwischen "nicht wahrnehmbares" und "gut wahrnehmbares" Vibrato.
Durch ersetzen des Widerstandes in Reihe zum Intensityregler durch einen 82k statt eines 68k habe ich einen sehr angenehmen Regelbereich.
100k bringen noch bessere Ergebnisse, allerdings wird dann die maximale Intensität deutlich geschwächt, das war für meinen Geschmack zuviel des Guten.

Desweiteren habe ich das Tonestack sowie den "Tweedify" noch etwas optimiert.
Den Mitten-R auf 10k zu senken bringt einen noch ein Stück näher an den Sound des großen Fenderamps, das fand ich sehr angenehm.
Beim Tweedify habe ich die Schaltung dahingehend verändert dass der Lautstärkesprung nicht mehr ganz so krass ist wie zuvor.
Der Amp ist im Allgemeinen im Tweedify jetzt etwas zahmer, da er vorher schon extrem viel Verzerrung gebracht hat, nichtsdestotrotz ist die Verzerrung im linken Bereich des Volume schon recht heftig!
Wer da rumprobieren möchte, der könnte wenn ihm die Zerre und die Lautstärke noch zuviel ist den 220k verkleinern.

Die Tweakliste ist noch lang, ich werde euch da auf dem Laufenden halten wenn sich etwas ergiebt was der Schaltung zugute kommt. :)

Nun habe ich noch 2 Fragen;

1. Mein Pilot Light flackert hin und wieder in unregelmäßigen Abständen. Es ist kein stetiges Flackern, aber man schaut hin und plötzlich leuchtets deutlich dunkler und wird dann flugs wieder heller und leuchtet ne Weile ganz normal.
Woran kann das liegen?

2. Zum Vibrato;
- Tausche ich alle C´s gegen 22nF-Typen, wird das Vibrato langsamer
- Brücke ich den 100k in Reihe zum Speedpoti wird das Vibrato schneller

- mache ich beides, dann stoppt mein Vibrato wenn ich das Speedpoti über etwa 2/3 drehe. Warum hört der Oszillator dann auf zu oszillieren?

Generell würde ich gerne mehr über LFO´s in Erfahrung bringen, besonders die Berechnung der Frequenz wäre interessant für mich.
Hat da jemand Infomaterial oder Links?

Wiedermal sind sämtliche Meinungen und Fragen willkommen!

Grüße,
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: sjhusting am 28.10.2007 08:03
Hi Swen

kann sein die Links sind schon da, aber schau mal bei Aiken und bei Valvewizard, da siehst du wie man die Sachen rechnet. Die Bypass-Cap an die Oscillator spielt auch eine Rolle. Weiterhin gab es vor kurzem ein Tremolo-Thread an 18watt.com das nutzlich ist.

steven
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: iorr am 8.11.2007 22:54
Hi Swen,
Triode / Pentodenumschaltung : Ich muß also nur pin 4 und pin 3 der 6V6 schaltbar (on/off) machen?

Karsten
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 9.11.2007 16:48
Hi Karsten,

die Schaltung aus meinem Schaltplan kannst du 1:1 übernehmen.
Den 1k am g2 würde ich hinzufügen damit dass g2 nicht zuviel Strom zieht und verglüht.

Grüße,
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: iorr am 12.11.2007 21:51
Hi Swen,
Danke für die schnelle Antwort. Habe schon pin 4 und 5 mit 1K5 ausgerüstet - taming the parasitic beast.
Was mich jedoch interressiert ist, hast du den champlifier nach vorgegebenen Schema (mit natürlich deinen eigenen mods) aufgebaut, oder aus dem Bauch heraus?
Frage deshalb, weil ich meinen 5F1/2A nach Weber Layout aufgebaut habe und ich mir damit einen 50/100 Generator gebaut habe.
Erst nachdem ich einige Bauteile direkt an die Röhrensockel gelötet habe, und 1K5er verbaut habe war Ruhe.

Gruß Karsten
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 12.11.2007 22:10
Nabend Karsten,

mein Champlifier ist im Prinzip ein Ceriatone-Kit und auch nach Ceriatone Layout aufgebaut.
"Lediglich" für die Mods mussten dann doch einige Leitungen anders verlegt werden. Das ging dann zum Teil schon ein wenig "aus dem Bauch" raus.
Ich habe aber dann zum Glück von Anfang an kein Problem mit Brumm o.ä. gehabt. Einfach die Gridstopper direkt an die Gitter und die Heizungsleitungen gut verdrillt und vorher ein paar Gedanken gemacht, da gings. :)

Probeweise könntest du halt mal den ersten Ladeelko größer machen. Ich denke, dass das einiges an Brumm nimmt wenn du da nur um 10uF hast.

Grüße,
Swen

PS: An die Anode brauchst du keinen 1,5k packen.
Lediglich an g2 sollte einer sein. Ich hab auch direkt nen Gridstopper an das Gitter der Endstufe gepackt, ich weiss nicht wieviel es ausmacht, aber ich fühl mich damit besser. ;)
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: iorr am 12.11.2007 22:27
Swen,
Ladelko bringt nichts bei dem kleinen champ. Habe parallel 2*16 und diesen gegen einen 100er getauscht - KEINE nennenswerten Änderungen. Was wirklich stabilisiert hat, war die abgeschirmte Leitung vom Input zum 33k /Röhrensockel. Habe die einseitige "Masse" auf Anode gelegt und den 0.022 der an 220R geht direkt an den Sockel gelötet - jetzt ist Ruhe in der 50/100er Region.
Werde noch das filament positive biasen - und ich glaube dann - "mehr geht nicht!" ohne Tonverfälschung.

Karsten
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: sjhusting am 12.11.2007 22:58
Hi Karsten -

Filament positiv biasen und abgeschirmte Kabel am beide V1-Gittern sind fuer mich Selbstverstaendlichkeiten - es ist moeglich ein ruhige Amp ohne zu machen, aber mit gehts einfacher.
Sonst kannst du ein Drossel einbauen, das reduziert auch Brummen.

steven
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: iorr am 12.11.2007 23:00
Habe das Weber layout mit dem von Ceriatone verglichen. Ceriatone hat ein ganzes Stück weitergedacht. <auch gefällt mir die Kombi aus Orange Drops in der Vor- und Mallorys in der Endstufe.

Karsten
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: iorr am 12.11.2007 23:15
Hi Steven,
Habe die Drossel hier im shop bestellt  - ist auf dem Weg. Muß ich für das pos. biasing mein centertap liften?
Ich habe auch einen screen resistor (470/1w) verbaut.
Gruß Karsten
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: sjhusting am 13.11.2007 06:47
Hi Steven,
Habe die Drossel hier im shop bestellt  - ist auf dem Weg. Muß ich für das pos. biasing mein centertap liften?
Jup. Ein oder der andere.
steven
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: WiderGates am 13.11.2007 11:25
Hey, das schaut ganz gut aus.
Welche Schriften hast Du für die Frontplatte verwendet?

Hawadääre
Dieter
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 14.11.2007 21:12
Hi,

der Font nennt sich "Banff-Normal".
Bei Bedarf kann ich den mal hochladen.
Ist eine sehr nette Schreibschrift ähnliche Schrift.

Karsten, wenn der Elko nichts gebracht hat, wird die Drossel auch keine Verbesserung des Brumms bringen.
Ich würde, wenn das Netzteil so stabil ist wie du schilderst mal die Leitunsführung durchchecken.

Grüße,
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Mischko am 15.11.2007 20:28
Hallo Champ Fans,
bin neu hier und freue mich endlich nach langem suche Champ Fans in einem Forum gefunden zu haben! Seit ich einen  Fender Vibrochamp besitze hat mich das Röhrenfieber gepackt und hab jede Menge Infos gesammelt. Möchte demnächst auch einige kleine Mods ausprobieren und danach selbst mal einen kompletten Röhrenamp bauen.
Vielleicht ist die untere Champ Mod-liste für den einen oder anderen von Euch Profis (ja das seit ihr alle für mich,den ich bin ein neidisch "alter" newbie und erst am studieren von Röhrenamptechnik ) interessant, und liefert Ideen:
 
1) Revert to BF schematic removing any SF changes
2) DPDT switch to kill the tone stack
3) Mod tone stack - Bass/Treble/Mid controls
4) 3 pos. rotary sw. for NFB - Off/BF/Tweed
5) 2 pos. rotary sw. to change cap values in tone stack
6) Remove cathode bypass cap on V1-b (reduces gain)

Ferner noch zwei eventuell interessante Links 
http://www.schematicheaven.com/mods/champ_tweedifying_mod.pdf       

Der zweite ist wahrscheinlich noch interessanter:
http://www.diycustomamps.com/rem_champ.htm            (PDF auf site downloden!)

Preinfo:
Kirk Elliot, converted a Fender® "Black Face" Champ into a high-quality studio amplifier. He added a second gain stage, a fully regulated DC filament supply, replaced the standard Fender® tone stack with a Baxandall tone circuit, replaced the 6V6GT tube with a 6L6GC tube and the output transformer from the Champ 12 amplifier, and replaced the stock speaker with a Celestion G8S-50 8" speaker. The article also mentions the trials and tribulations the author went through in performing this mod.

Zum Schluß möchte ich noch meine Begeisterung für die Arbeit von Sven alias Bierschinken + Vintage_Bernd kundtun:  Toll was ihr da gebaut und dokumentiert habt!!! Hab mich dadurch zum Selbstbau entschieden. Hadere noch mit der Auswahl den es gibt soooo viele:  Madamp, G5 Projet (aber sieht verdammt nach Champ aus), Klampfomat von Forumsmitglied Kpt.Maritim (klingt absolut interessant), Tone Frenzy Amp von Torres Engineering (ist mit dem Reverb den ich so gerne in Vibrochamp hätte!)   Einer von denen wirds, wahrscheinlich der Klampfomat  :)

Gruß an alle Champ Fans  :bier:
Mirko





Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 15.11.2007 21:44
Hi Mirko!

Da fühl ich mich glatt geehrt wenn ich mit meinem kleinen neben-Abitur-Projekt jemanden begeistern und zum Selbstbau animieren konnte!

Also meine Erfahrungen zu deinen Mods:

1) kA, weiss nicht genau was dazugehört. Ich weiss nur dass in der SF Version ein 330pF an der 6V6 klebt, der das nette Schimmern in den Höhen klaut, den würd ich rauslassen.
Auch die höhere Betriebsspannung macht den Amp etwas "steifer", das kann gefallen, muss aber nicht.

2) Wie meinst du das genau? So wie ich anfänglich mein TS gebrückt habe?
Wenn ja, dann ist der Mod wirklich gut weil er den "Tweedsound" recht authentisch bringt. Ich würde jedoch einen großen R für den 15k nehmen, da dann feiner abgestimmt werden kann wie stark der Boost etc. ist.

3) Heisst das implementieren eines 3-Band-TS? Wenn ja, dann ist das eine Überlegung wert, wobei dann sowas wie der TS-Kill-switch wegfallen kann, da der Midregler die Funktion übernimmt.
Ich würde jedoch bei Treble/Bass + Switch bleiben, ist imo effizienter.

4) Die Unterschiede sind nur marginal. NF an/aus macht einen wirklichen Unterschied, aber BF - Tweed macht keinen wirklich hörbaren Unterschied.
Ich würde das wie ich es auch gemacht habe koppeln mit dem TS-Killswitch.
Das schlägt klanglich in exakt dieselbe Kerbe und wird daher mMn eh nur zusammen verwendet.

5) Könnte interessant sein, ich denke aber dass es für einen so kleinen Amp einfach zuviel des guten ist. Das TS arbeitet ziemlich effizient und lässt einige wirklich unterschiedliche Sounds zu, sodass ein weiterer Switch zum "klangverstellen" eig. nicht notwendig sein dürfte.

6) Find ich doof. Man geht ja extra hin und bypassed das TS etc um mehr Pegel zu erhalten, da ist das eher kontraproduktiv in meinen Augen. Ich würde die Kathoden-C´s einfach dran lassen. Da hat man dann auch mit zahmen Singlecoils genug power  ;)

Die Weber-Tweedifying Mods hatte ich auch schon zu Beginn meines Projekts und daran ist mein Tweedify-Schalter angelehnt (gewesen). Da hab ich ja weiter vorne im Thread schon einiges zu gesagt.

Falls du noch Fragen hast, immer her! :)

Grüße,
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Vintage_Man am 16.11.2007 21:52
Hallo mischko1960!

Schön, dass wir Dich animieren konnten. Was die Mods angeht ....:
Ich fühle mich mit meinem kleinen Zauberkasten jetzt so zufrieden, dass nach dem Weber-Speaker mit allen Mods Schluss ist. Jetzt wird nur noch gespielt.  :guitar: :guitar: :guitar:

Für weitere technische Spielereien wird in Kürze Champ2 aufgelegt.

/Vintage_Bernd  ;D
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: iorr am 19.11.2007 20:53
Hi Swen,
Die Triodenumschaltung....brummt das nicht wie Sau wenn ich Schirm auf Anode gebe???

Karsten
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: iorr am 19.11.2007 21:16
Nochwas zum biasen. Soweit ich mich jetzt eingelesen habe kannst du keinen SE-amp mit dem 1 Öhmer an der Kathode biasen. Die Werte stimmen nicht.
Mess es via der Shunt-Methode und passe dann deinen Kathoden-R an. Siehe auch beide Shunt-Methoden im diy-Bereich. Hatte hier bis auf Nachkommastellen gleiche Werte. Wobei Methode zwei zu bevorzugen ist, da Methode eins ein Fuse-Killer in deinem MM ist. Anschliessend passt du den bias Widerling an. Keiner schreit "BRAUCHST du NICHT - stellt sich selbst ein!!!! ??????????????
Absoluter Quatsch. Was für die preamp Röhre gut ist, verhält sich doch in der Endstufenröhre völlig anders.
Auch Kathoden bias muß gebiased werden.

Karsten
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Kramusha am 19.11.2007 21:23
Warum soll ein 1Ohm Widerstand in der Kathodenleitung nicht funktionieren? Dann misst man halt den Schirmgitterstrom mit, sind 2-3mA, juckt doch niemanden. Dann läuft die Röhre halt ein Stückl kälter, schadet in keinem Fall.

Biasen.. In den meisten Fällen wirds ja passen, ich steck meine Endstufenröhren rein und gut. Lieg eh unter der max. Verlustleistung.

Lg Stefan :)
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: iorr am 19.11.2007 21:33
Hi Stefan,
Hatte bei mir leider das kpl. Gegenteil. Mit dem 470R lag mein bias Wert bei 32mA. Ist doch etwas schwachbrüstig. Bei 330r (1k über den 470er gelötet) liegt der Wert nun bei leckeren 43mA.
Deswegen aus eigener Erfahrung....MESSEN und anpassen - falls nötig.

Karsten
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 19.11.2007 22:22
Nabend zusammen,

die Triodenschaltung hatte in der Tat einen leichten Brumm. Kurzum einen R/C-Glied an den Anodenabgriff und schon war absolute Ruhe  :)

Das Messen des Bias muss nicht über einen 1-Ohm-R geschehen.
Wie in dem einen Thread beschrieben reicht es den Spannungsabfall über dem Kathoden-R zu messen. Dann misst du, wie Stefan schon sagte, den g2-Strom mit aber das ist ja nahezu irrelevant.
Wenn du es ganz genau haben möchtest könntest du halt noch den Spannungsabfall über den Grid-Stopper an g2 berechnen und dann damit auch den Gitterstrom, dann ist es zu 100% exakt.

Letztlich anpassen würde ich das aber nach Gehör. Mir gefällt es zu heiss in der Endstufe nicht, ist es aber zu kalt wird er zu leblos. O0

Nacht zusammen,
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: lmkv15 am 14.02.2008 11:14
Mahlzeit!

Endlich isser "fertig", mein Champlifier!

Wie der Name schon sagt ist er ein Clone des Fender Champ, um genau zusein des Fender Vinrochamp. Zugrunde liegt dem Amp das Ceriatonekit, welches ich an dieser Stelle empfehlen möchte. Generell bin ich von Ceriatone sehr angetan. Die Teile sind super, der support ist klasse und (beim derzeitigen Dollarkurs) alles ziemlich günstig.

An und für sich ist nicht viel an der Schaltung verändert worden. (abgesehen von den "must haves" wie Gridstopper etc.) Es gibt lediglich eine Umschaltung für Triodenbetrieb der Endstufenröhre und einen Schalter dem ich den klangvollen Namen "Tweedify" gegeben habe.
Der Name hält was er verspricht; rotzigerer, stärker verzerrter Sounds wie man es von den Tweedamps kennt. Technisch gesehen, wird die Gegenkopplung aufgehoben und das Tonestack "ausser Betrieb" gesetzt, Ampsound pur! Wie zu Leo´s Zeiten leeekka! ;D

Zuguterletzt ist da noch eine Umschaltung des Kathodenwiderstands, zur Anpassung der Leistung an verschiedene Endstufenröhren. Einmal der typische 470 Öhmer für die 6V6 und dann durch Parallelschaltung eines 1,5k Widerstands, ca. 360 Ohm für "Männerröhren" á la 6L6 oder KT66.

Das Ganze gut verpackt in einem Combogehäuse mit 8-Zoll-Jensen.
Bezugstoffe kommen von Dirk sind schlicht und schön (ich glaube das Material werde ich öfter verwenden  ;) )
Der Combo ist recht kompakt mit den Maßen 37cm(B) x 32,5cm(H) x 21cm (T) und ist mit 9,6Kg auch noch erträglich für den geläuterten Musiker.

Mal ein paar Impressionen des guten Stücks . . .

(http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-l.jpg)

Die Frontansicht, wenig Regler, viel Sound!

(http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-n.jpg)

Auch auf der Rückseite nur das Nötigste
(Sorry für die etwas unscharfen Foto´s, ich bin noch immer nicht ganz warm mit meiner Cam  :-\ )

Der Amp lief sofort ohne Probleme, sieht man mal von der Mitkopplung ab die ich durch vertauschen der AÜ-Leitungen schuf  :angel:
Lediglich ein "kleines" Problem habe ich noch; der Ruhestrom ist viel zu hoch.
Eine 6V6 zieht in meinem Amp satte 46mA bei einer Ua von 357V. Das scheint mir etwas viel für die arme, kleine 6V6. (Gemessen mit 1-Ohm-Widerstand in der Kathodenleitung)
Soweit ich weiss hatte "Vintage_Man" dasselbe Problem wie ich.
Hat zufällig jemand von euch auch dieses Problem?

Kann mal jemand bei seinem Champ messen wieviel mA durch die Endstufenröhre fliessen?

Danke und Grüße,
Swen

PS: Schaltplan im Anhang

(http://www.bilder-hochladen.net/files/3rax-m.jpg)

Hi Swen,

Ich habe meinen vor 2 Tagen fertig gemacht, allerdings gleich mit 3-band Tonestack. Mit dem 470R Katodenwiderstand komme ich bei mit auf 19,5mA. Der Trafo ist ja nun der gleich wie deiner.

MfG Uwe
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 14.02.2008 14:53
Morgen Uwe!

Schönes Nachmittagsprogramm, das Kit, nichwahr?  ;D

Bei mir läuft der Champ derzeit im "heißen" Betrieb mit 450Ohm an der Kathode und mit 1k im "kalten" Betrieb. Ich weiss aber nicht wieviel Strom dann über die Anode geht.
Könnte, müsste und sollte ich mal messen und im Plan festhalten.

Ich lass von mir hören. . .

Grüße,
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: lmkv15 am 15.02.2008 09:59
Hi Swen,

Habe mich natürlich beim BIAS-Strom verknallt, muss heissen 39,5mA ;D. Hängt auch von den Röhren ab. Ich habe so ca. 10 Stück mal durchgescheckt, ging stellenweise bis auf 47..48mA hoch.

MfG Uwe
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 15.02.2008 15:03
Hi Uwe,

und ich Knalltüte hab gestern rumgemessen und dann nachher festgestellt dass ich ne 6L6 drin hatte  ::) D´Oh!

Naja, was soll ich sagen. 17W bei 49mA mit 450Ohm an der Kathode und 11W bei 29.8mA mit 1k an der Kathode.

Mit ner 6V6 bin ich mit 450Ohm an der Kathode knapp über der zulässigen Anodenverlustleistung...das dürfte aber an der recht hohen Anodenspannung liegen.
Mit der NOS 5Y3 ist das kein Problem, lediglich mit der Sovtek.

Grüße,
Swen
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Vintage_Man am 18.02.2008 00:57
Genau! Das war auch mein Problem. Nachdem ich eine NOS 5Y3GT (von Wüsten's Jan) eingebaut habe, war alles in bester Ordnung.

/V_Man
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: sjhusting am 18.02.2008 08:00
Nochmals. Der Sovtek 5Y3 ist eher ein 5V4. Es ist indirectly heated und zeigt die Eigenschaften ein 5V4. Es ist ein Beispiel wo die Russen (oder Mike Matthews) ein schon exisierende Roehre unbenannt haben ein Marktluecke zu fullen. Es gibt kein richtige 5Y3 aus aktuelle Produktion.

steven
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Vintage_Man am 18.02.2008 11:58
@imkv15

Ein kleiner Sicherheitshinweis:
Mir ist an Deiner Schaltung aufgefallen, dass Du den PE-Anschluß (Erde) an eine der Trafoschrauben gelegt hast und diesen Punkt gleichzeitig als Massensternpunkt verwendest. Die ist aus sicherheitstechnischen Gründen zu nicht zu empfehlen, bzw. nicht zulässig.
Der PE muss an eine separate Schraub- oder Lötverbindung am Chassis gelegt werden, die 100%igen Kontakt zum Gehäuse hat (R-> 0Ohm) . Von dieser Verbindung wird dann eine Leitung zum Massensternpunkt gelegt. Betrachte das mal also kleine Lebensversicherung.  ;)

/V_Man
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: marone am 19.02.2008 21:09
@imkv15

Ein kleiner Sicherheitshinweis:
Mir ist an Deiner Schaltung aufgefallen, dass Du den PE-Anschluß (Erde) an eine der Trafoschrauben gelegt hast und diesen Punkt gleichzeitig als Massensternpunkt verwendest. Die ist aus sicherheitstechnischen Gründen zu nicht zu empfehlen, bzw. nicht zulässig.
Der PE muss an eine separate Schraub- oder Lötverbindung am Chassis gelegt werden, die 100%igen Kontakt zum Gehäuse hat (R-> 0Ohm) . Von dieser Verbindung wird dann eine Leitung zum Massensternpunkt gelegt. Betrachte das mal also kleine Lebensversicherung.  ;)

/V_Man

Die Begründung für diesen Sicherheitshinweis würde mich sehr interessieren!
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Kpt.Maritim am 19.02.2008 22:41
Hallo,

wenn du bei einer Reparatur den Trafo demontioerst oder an der Masse arbeitest, dann besteht die gefahr, dass der Schutzleiter nicht mehr ahgeschlossen ist, während dieser Reparatur besteht darum kein Schutz durch den Rehlerstromschalter.

Bei dir gibt es weitere Probleme. Der Erdleiter muss so lang sein, dass beim herausreißen der Kaltgerätebuchse, er erst dann abreißt, wenn der braune und der braune Leiter für die 230V das Gerät schon verlassen haben. Reißt er vorher ab und der braune oder blaue später dann können die am Gehäuse entlangschleifen und es unter SPannung setzen, alles was irgendwie mit dessen Masse verbunden ist, steht dann unter spannung ohne dass der Fehlerstromschalter auslöst, das er Erdleiter schon längst abgerissen ist.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: marone am 19.02.2008 23:25
Hallo,

wenn du bei einer Reparatur den Trafo demontioerst oder an der Masse arbeitest, dann besteht die gefahr, dass der Schutzleiter nicht mehr ahgeschlossen ist, während dieser Reparatur besteht darum kein Schutz durch den Rehlerstromschalter.

Sorry, aber das ist für mich keine logische Begründung. Wenn ich den Schutzleiter an einer anderen Trafoschraubverbindung montiere, als an der, wo der Massesternpunt ist, hab ich auch keinen Schutz, wenn ich den Trafo ausbaue.
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Chryz am 20.02.2008 00:16
Moin,
nach meinem Kenntnisstand darf nach VDE Richtlinien eine Befestigungsschraube (von z.B. einem Trafo) nicht gleichzeitig als PE Anschluss genutzt werden. Allerdings ist es könnte man den TRafo mit drei Schrauben befestigen und die vierte nur als PE Leiter benutzen. Das liegt jetzt natürlich im Bereich der Interpretation....

Wenn man den Massestern und den Schutzleiter jeweils an einem seperaten Punkt vom Chassi montiert, hat man das Problem erst gar nicht. Auch wenn ein Trafo o.ä. demontiert wird bleibt der Kontakt von Schutzleiter - Chassi, bzw. Masse - Schutzleiter bestehen. Viel mehr Aufwand ist das nicht und es bietet mehr Übersicht und vor allem Sicherheit!
mfg

Chryz
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Kpt.Maritim am 20.02.2008 07:50
Hallo

genau so ist das, die Schraube für den Schutzleiter darf garnichts halten, außer dem Schutzleiter und zwar nicht weil ich mir das ausgedacht hätte. Ob das logisch ist oder nicht spielt überhaupt keine Rolle. Wenn was passiert meldet sich die Versicherung des Geschädigten bei dir, dann ist es gut nachweisen zu können, dass alle Bestimmungen eingehalten wurden.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Vintage_Man am 21.02.2008 13:31
Zitat
nach meinem Kenntnisstand darf nach VDE Richtlinien eine Befestigungsschraube (von z.B. einem Trafo) nicht gleichzeitig als PE Anschluss genutzt werden.

Genauso ist es! Die Schraube darf ausschließlich NUR den Erdkontakt aufnehmen. Es gibt auch ausführliche Empfehlungen, wie diese Schraubverbindung auszuführen ist. Wenn ich das Dokument finde, poste ich es nochmal. (Lötverbindungen sind inzwischen auch zulässig)
Den zusätzlichen Hinweis von Martin (Länge des Erdanschlusses) würde ich auch sehr ernst nehmen (auch dieser stammt aus bindenden VDE-Richtlinien), da es geade im Bühnengerangel schnell dazu kommen kann, dass heftig am Netzkabel gezerrt wird und dann .....   :o ... britzel ... :P ....  :angel:.

Das Problem ist: Auch wenn ein Hobbybauer ein Gerät nur für sich gebaut hat und durch einen unglücklichen Umstand (auch er selbst) jemand dadurch zu Schaden kommt, lastet die volle Schuld/Haftung auf ihm. Hat er hingegen alle einschlägigen Sicherheitsregeln nach bestem Wissen und Gewissen berücksichtigt, wirkt dies auf jeden Fall zumindest mindernd.
Ich kann nur empfehlen, den Sicherheits-Threat in diesem Forum genauestens zu verfolgen und die Hinweise zu berücksichtigen.

/V_Man
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: gisape am 21.02.2008 15:02
Sorry, aber das ist für mich keine logische Begründung. Wenn ich den Schutzleiter an einer anderen Trafoschraubverbindung montiere, als an der, wo der Massesternpunt ist, hab ich auch keinen Schutz, wenn ich den Trafo ausbaue.


Dann ist es doch logisch das an die Schrauben kein Schutzleiter gehört, oder!

Gruß
Adi
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: roseblood11 am 13.11.2017 19:44
Swen, hast du deinen Champlifier eigentlich noch in Betrieb? Hat er sich bewährt über die Jahre oder hast du noch was verändert?

Grüße, Immo

Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 15.11.2017 09:09
Moin,

ich hab den Amp lange gespielt und war ziemlich zufrieden damit.
Der 8" Jensen ist für mich diskutabel, aber sonst ist das ein ziemlich geiler Amp.
Irgendwann hab ich ihn weiter gegeben, aber bis dahin lief der Amp absolut problemlos und klang gut.

Grüße,
Swen
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: roseblood11 am 16.11.2017 20:39
Bei einzelnen 8-Zöllern bin ich sowieso eher skeptisch. Evtl werde ich den Amp mal nachbauen, mit einem Weber Blue Pup (10" AlNiCo).

Grüße, Immo
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 16.11.2017 20:52
Tu dir nen Gefallen und verbau direkt nen 12" Lautsprecher.
Dann klingt der Amp einfach groß und ist keine Tröte :)
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: roseblood11 am 17.11.2017 00:11
Aber er wird lauter... Mal sehen, ich habe ein relativ kleines 12" Combogehäuse dafür, eine Schallwand für 10" ist ja schnell gemacht. Der Blue Pup klingt jedenfalls gar nicht trötig, an meinem kleinen Vox war er eher zu dick, am Fender Blues jr macht er sich ganz gut.
Titel: Re: Champlifier - mein zweiter Eigenbau
Beitrag von: Bierschinken am 17.11.2017 07:07
Gegen das Lauter gibt es das Volume am Amp.
Wenn der Amp zerren soll, ist er ohnehin laut, da macht der Unterschied 10"/12" nicht mehr so viel aus.
Da würde ich eher auf den Wirkungsgrad schauen oder ein Powerscaling verbauen.