Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Stephan G. am 24.04.2005 19:07
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Hi, Folks!
Ich denke das ist die richtige Ecke, um über Halbleiter in Ampdesigns zu reden:
Inwieweit können z. B. OP´s oder Transen in Röhrenamps "toleriert" werden - und muß man dann von "Hybrid"-Amps sprechen?
Vollröhre heißt bei mir z. B. ohne Halbleiter im Signalweg bzw. als aktive Elemente. Was ist dann aber mit Gyratoren, wenn ich eine Spule emulieren will?
Ich hoffe auf eine rege Diskussion mit gewichtigen Argumenten - bitte kein Voodoo oder "kaum hörbare Nuancen".
Gehen wir mal davon aus, daß wir einen geil klingenden Amp mit 2-3 OP´s und Röhrenendstufe haben - isses dann grundsätzlich eine "verröhrte Transe" oder eine "vertranste Röhre"?
PLAY LOUD!!
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Nen geil klingender Amp ist nen geil klingender Amp ;)
Ich denke sobald aktive Halbleiterelemente im Signalweg sind, LDRs zählen bei sowas natürlich nicht, sollte man von Hybrid Amp reden.
Die beiden von dir genannten Begriffe klingen mir aber zu negativ deshalb isses nix von beiden ;)
Wenn man aber OPAmps oder der gelichen in nen Röhren Amp einbaut sollte man sich immer fragen obs nicht besser ist sie drausen zu lassen, denn um beide Technologiern zu integrieren muss man immer etwas Schaltungsaufwand betreiben und da manche schon meckern wenn nen Amp zwei Kanäle hat, sollte man den Bauteil aufwand im Signalweg immer so klein wie möglich halten.
Da fällt mir aber grad noch ein, der Powerball hat ja auch Halbleiter im Signalweg, wegen dem Noisegate, trotzdem sagt niemand das es ein Hybrid Amp ist.
Vieleicht solllte etweilige eingebaute Effekte die nicht auf Röhrenbasis sind bei so einer betrachtung rausnehmen, da es super kompliziert und aufwendig ist Effekte auf Röhrenbasis zu bauen.
mfg :D
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Hi gefällt mir der Thread -
Mesa Boogie ist dann mit Grafischem EQ (IQ ?) ein Hybrid Amp - GEIL ;D.
Im Ernst:
Solange es gut klingt, spielt die Technologie keine Rolle. Ausserdem ist das auch von der Musikrichtung abhängig - man denke an die Polytone Amps für JAZZ oder den Roland Jazz Chorus ...
Gruß
Michael
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Hi Michael,
abgesehen davon, dass es auch Boogie-Gitarrenamps mit einigen Halbleitern direkt im Signalweg (Reverb, Einschleifweg) gibt, die trotzdem gut klingen: meiner Meinung nach ist das alles doch eine mehr "emotionale" Sache.
Es wird oft einfach verdrängt, dass es auch genug reinrassige und trotzdem grottenschlecht klingende Röhrenamps gibt- auch heute noch!
Als leidenschaftlichem "Gitarrenröhrenampbastler" würde es mir halt einfach nur den Spass verderben, Halbleiter im Signalweg zu wissen.
Obwohl ja mit einer guten FET-Stufe am Eingang des Amps bestimmt ein noch besserer Signal/ Rauschabstand machbar wäre etc.
Genau so verhält es sich auch mit dem PTP- Aufbau (mit Turrets machts den meisten Spass). Das hat doch auch wirklich was wunderbar nostalgisches. Obwohl das schlechter klingen kann als ein PCB! Alles ist auch eine Frage des Layouts der Schaltung.
Würde ich Oldtimer nachbauen, dann auch bestimmt ohne Servolenkung und ABS drin.
Mit voodoofreien Grüßen
Günter
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Hi, Stephan,
Solange Halbleiter an den Stellen sitzen, wo sie Sinn machen, habe ich grundsätzlich kein Problem damit. Ein gutes Beispiel ist der bereits erwähnte graphische EQ der Boogies aber auch die Fx-Loop. Dort macht ein OP mit niederohmigem Ausgang sogar sehr viel Sinn, denn das Fx-Send-Signal muß u.U. über ein längeres Kabel zu den Effekte geführt werden. Da ist eine hochohmige Röhrenausgangsstufe eher im Nachteil. Genauso bei Preamp-Ausgängen, egal, ob in reinen Preamps oder in Vollverstärkern. Deswegen würde ich nie von Hybridverstärkern sprechen.
Ein Hybridverstärker ist auf jeden Fall ein Amp, bei dem die ganze Vorstufe oder die ganze Endstufe in Halbleitertechnik aufgebaut sind oder bei dem z.B. der Clean-Kanal mit OPs aufgebaut ist (auch wenn das zur Erreichung eines bestimmten Sounds durchaus Sinn machen kann). Auch wenn in der Zerr-Stufe mit OPs und Dioden gearbeitet wird, würde ich von einem Hybridamp sprechen.
Vielleicht ganz grob gesagt, meine - rein subjektive und persönliche - Definition wäre folgende:
Wenn der Amp-Sound oder ein Teil davon der am Lautsprecher ankommt in Halbleiterstufen "geformt" wird, ist es ein Hybrid-Amp (einen EQ zähle ich da nicht dazu, da der "neutral" eingestellt werden kann).
Eine besonders sinnlose Form des Hybridamps sind "Alibi-Röhrenamps" wie die Marshall 9100-Vorstufen, bei denen die Röhren nur drin sind, um das Ding Röhrenamp nennen zu können oder Transen-Amps, die eine 12AX7 für die "typischen warmen Röhrensound" haben. Schwachsinn3
Verhalten sich Halbleiterstufen ausschließlich praktisch neutral (FX, Reverb, Pre-Amp-Out) bzw. erreicht das "geformte" Signal nicht den Lautsprecher (Speaker-Emulator), dann ist es kein Hybridamp.
Viele Grüße,
Joachim
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Der Powerball hat keine HL im Signalweg - die HL dienen hier lediglich zum "Runterziehen" des Pegels.
Aber egal. Ist alles Ansichtssache. Z.B. im Marshall Slash/Jubilee klingt brauchbar (zumindest im Leadkanal), daß Dioden zum Clipping benutzt werden...Ich würde es aber wahrscheinlich nie versuchen damit. Bin da auch verbohrt :-)
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Hallo zusammen,
zu dem Thema hätte ich auch noch eine Frage aus der Praxis ;D
Mal ein Beispiel:
Ich baue (plane) einen Hybriden mit Röhren-Vorstufe und Sand-Endstufe...
Die Röhren-Vorstufe übernimmt dabei die gesamte Signal bzw. Spannungsverstärkung.
Die Halbleiter-Endstufe z.B. MOSFET oder IC dient dabei lediglich noch als Anpassung an den Lautsprecher (Stromverstärker).
Nach was klingt dieser Amp jetzt mehr ?
Mehr nach Röhre oder mehr nach Silizium? :o
hybride Grüsse ;D
Thomas
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Hi Thomas,
meinen Erfahrungen nach wird der Amp (ganz besonders im interessanten, übersteuerten Bereich) mehr nach Silizium klingen, d.h. einfach nur "unlebendiger".
Wenn schon Hybrid, dann eine FET- Vorstufe und reinrassige Röhrenendstufe (Marshallmäßig) mit einem zusätzlichen Röhrensystem davor.
Allerdings kann man sich den Amp dann auch gleich komplett mit Röhren aufbauen, dann hat die Seele Ruhe...
Interessant sind solche Experimente aber allemal: Röhrenpreamp über Mos-Fet- Endstufe oder Mos-Fet-Pre-Amp über Röhrenendstufe.
Gruß
Günter
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hi
ich würde sagen, es leigt bei der röhre am ausgangsübertrager, der da noch davor ist, denn bei der transen endstufe muss der lautsprecher genauz das machen, was die transe sagt. bei nem OT davor kann der lautsprecher seinen eigenen charakter ausspielen.
in paar experimenten hab ich das mal getestet:
TS-808 clone vor ne transen endstufe: absolut reudiger, kratziger sound, wie bei nem 10 watt conrad amp
das selbe vor ne 50 watt EL-34 endstufe: ein traum an zerre! schön weich, echt geil!
dann hab ich an die transen endstufe mal 2 versch. boxen getestet: einmal ein Jensen irgendwas gegen einen von ibanez.
es war ein kleiner unterschied zu hören, der jensen war bissel mulmiger.
dass selbe spiel mit der röhenendstufe: da hörte man, dass der jensen totaler mistwar, er klang undifferenziert, viel zu mulmig, und wenige mitten und obermiten.
dann der ibanez: schöner runder sound, etwas mittiger aber einfach nur um längen besserer sound als der jensen!
FATZID:
wenn ich sand verbauen sollte, dann nur um ganz bestimmte effekte damit erreichen zu wollen, aber inner zerrstufe, wo sie sich aktiev mit beteiligen haben sie bei mir nichtz zu suchen. wenns um noise gate, oder effecktloop oder EQ geht, hab ich nichtz dagegen!
aber jeder wie er will, bei mir muss die endstufe aber als reine röhre aufgebaut sein!
Mfg Marek
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hallo,
ich will demnächst, mit einem bekannten, einen amp selber bauen (entwickeln),
generell röhre
dennoch bin ich von einigen sachen in ic technik nicht abgeneigt
wie zum beispiel klangregelung über ic
wobei aber sachen wie generelle verstärkung
und zerren soll die über röhre
was wäre das denn dann?
weder vollröhre noch hybrid?
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Hi MacC,
es wäre dann einfach ein Röhrenamp mit Halbleitern im Signalweg, mit sämtlichen Vor-und Nachteilen, wie sie schon seit Jahrzehnten heiss diskutiert werden...
Gruß (& ein fröhliches entwickeln)
Günter
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Hallo@all,
Solange Halbleiter an den Stellen sitzen, wo sie Sinn machen, habe ich grundsätzlich kein Problem damit. Ein gutes Beispiel ist der bereits erwähnte graphische EQ der Boogies aber auch die Fx-Loop. Dort macht ein OP mit niederohmigem Ausgang sogar sehr viel Sinn, denn das Fx-Send-Signal muß u.U. über ein längeres Kabel zu den Effekten geführt werden. Da ist eine hochohmige Röhrenausgangsstufe eher im Nachteil. Genauso bei Preamp-Ausgängen, egal, ob in reinen Preamps oder in Vollverstärkern. Deswegen würde ich nie von Hybridverstärkern sprechen.
MfG Bissi
Da bin ich voll Joachims Meinung.
Musiker/Gitarristen sind ein sehr puristisch eingestelltes Fölkchen.
Unter
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?board=11;action=display;threadid=362;start=msg2650#msg2650
Hat man ja schon einiges dazu Diskutiert.
Da ist es kein Wunder das Mesa die Sache mit EQ (@michaelH, es sind Transen keine ICs) nicht an die große Glocke hängt.
Versuche in diese Richtung lohnen sich meiner Meinung, natürlich nicht um den Klang eines Marshall%§$§&/$/schlag mich tot
zu emulieren/modeln sondern um neuen Klangwelten(nein ich nehme keine Drogen) zu erklimmen.
Die Ansprüche an einen Verstärker ändern sich mit der zeit (Stichwort NU-Metal), das ist mit einem alten Vollröhren amp nicht so gut zu machen obwohl er bei anderen Stillrichtungen ejakulationen(ejaculatio praecox) hervorruft.
Muss gleich noch ein paar Fragen in der oben genanten Thread posten.