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Technik => Tech-Talk Peavey => Thema gestartet von: Del Pedro am 4.03.2007 16:21

Titel: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 4.03.2007 16:21
Hallo,

mein Peavey Classic 30 macht Probleme. Und zwar gibt er Nebengeräusche von sich, die sich sehr sehr ungesund anhören.
Aber der Reihe nach: Wenn die Saiten leicht angeschlagen werden oder wenn Volume an der Gitarre zugedreht ist, dann ist alles in bester Ordnung. Langt man aber ordentlich in die Saiten, dann gibt der Verstärker krachende Geräusche von sich.
Einmal kam es mir eben auch so vor, als ob der Verstärker nach einem Kracher leiser wurde und etwas brummte. Dem Verstärker einen leichten "Klapps" verpaßt brachte Besserung.

Meinem Halbwissen nach ist die Standardantwort, dass das Kontaktprobleme an den Buchsen des Effektwegs oder an den Röhrenpins sind. In die Buchsen habe ich ein paar Mal einen Stecker gesteckt, die Röhren gezogen und wieder neu eingesteckt. Was keine Besserung brachte.
Ein ähnliches Problem hatte ich schon mal, was damals an einer sterbenden Endröhre lag. Die jetzigen Röhren sind aber gerade mal ein Jahr alt und wurden sehr wenig beansprucht. Außerdem tut sich an den Röhren wenn das Krachen auftritt optisch gar nichts.

Hat vielleicht jemand eine Idee was da schief läuft? Wenn es hilft kann ich auch ein Soundsample aufnehmen.

Viele Grüße
Peter
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: loco am 4.03.2007 17:04
Hallo
Check mal die Lötstellen an den Röhrensockeln,Hochvoltelkos und an den Lastwiderständen.Genau da lag
das Problem bei den letzten Peavey's,die ich in der Mangel hatte.Die Demontage ist nur was für gute
Nerven und sollte im Zweifelsfall der nächsten Fachwerkstatt überlassen werden.Gruß aus Hamburg--.-loco
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 4.03.2007 20:33
Hallo loco,

habe den Amp mal aufgemacht. Da ich aber Laie bin und der Amp so saublöd konstruiert ist, konnte ich nichts erkennen. Und die Demontage traue ich mir nicht zu. Bzw. ich traue sie mir schon zu, bezweifle aber, dass ich den Amp danach wieder zusammen bekomme  ;D
Kann man abschätzen, was ein Techniker rein fürs Demontieren und wieder zusammenbauen verlangt, unabhängig vom Defekt? Denn eigentlich habe ich keine Lust, Unsummen von Geld für Arbeitszeit auszugeben, nur weil Peavey den Amp so selten dämlich konstruiert und sich der Techniker deshalb stundenlang damit abmüht.
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: bluesfreak am 4.03.2007 22:17
Servus Peter,

2 Möglichkeiten:
Entweder wie Loco schon schrub eine kalte Lötstelle (ich hatte sowas auch schon mal an meinem H&K Edition Tube) oder Dein Lautsprecher stirbt.
Schon mal mit ner externen Box getestet ob der Amp dann immer noch kracht? Der Peavey ist wirklich schei#e aufgebaut, insbesondere muss man aufpassen die Flachbandkabel zwischen den Platinen nicht zu beschädigen. Habe leider den Aufbau nicht mehr ganz im Kopf wie man am besten an die Platine mit den Röhrensockeln rankommt aber bei  Blue Guitar  (http://www.blueguitar.org) gibts ein paar Artikel zum C30, ich denke da ist auch das auseinanderbauen beschrieben...

Gruß

Stefan  8)
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 4.03.2007 22:26
oder Dein Lautsprecher stirbt.

Hi Stefan,

hm, der Lautsprecher ist ein Eminence Wizard, anderthalb Jahre alt. Da ich nur Wohnzimmergitarrist bin, sollte der Speaker bis auf wenige Ausnahmen wenig beansprucht worden sein.
Als einzige Möglichkeit könnte ich mir vorstellen, dass ich den Speaker durch einen vorgeschalteten Octaver etwas überfordert habe. Dort habe ich auch die zweite Suboktave leicht reingedreht. Aber auch hier waren es nur geringe Lautstärken. Außerdem muss das der Lautsprecher mMn schon aushalten.

Ich stelle morgen mal Bilder des Innenlebens des Amps ein, damit jeder mal über die Konstruktion des Amps ordentlich den Kopf schütteln kann  ;)
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 4.03.2007 22:34
Ach so, an einer anderen Box habe ich noch nicht getestet (habe keine), werde ich aber demnächst nachholen.
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: loco am 5.03.2007 09:00
Hallo Del Pedro
Da du weiter oben schriebst ,das der Verstärker "leiser wurde und leicht brummte" würde ich dir erstmal
ein sorgfältiges Nachlöten aller Röhrenfassungskontakte empfehlen.Es könnte schon die Lösung  des Problems
sein, macht auf jeden Fall den Amp zuverlässiger.Eine Reparatur in der Werkstatt dürfte schätzungsweise
irgendwo zwischen 50- und 90€ liegen.  Falls deine Beobachtung (s.o.) stimmt würde ich einen Speakerdefekt
erstmal ausschließen.                         Gruß aus Hamburg--.-loco
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 5.03.2007 17:21
Hallo,

habe heute den Amp an einer anderen Box getestet: es liegt definitiv am Verstärker, nicht am Lautsprecher!

Folgende Symptome konnte ich feststellen: Das Krachen tritt im Clean/Normal-Kanal auf, wenn man das Volumepoti des Cleankanals bewegt. Im Overdrivekanal haben weder Gain (Pre) noch Volume (Post) Poti einen Einfluss auf die Geräusche. Und was mich besonders verwundert, in beiden Kanälen wird der Verstärker beim Zudrehen des Treblepotis lauter!!
Helfen euch diese Angaben zur Eingrenzung des Fehler vielleicht weiter? Schaltplan des Amps gibt es hier:
http://www.blueguitar.org/new/schem/peavey/c30schem.gif

Ich habe zwar keine Ahnung von Amps, aber Löten kann ich, vielleicht werde ich die Röhrensockel doch mal selber nachlöten. Nur: wie komme ich an die Lötstellen? Bilder des Amps hänge ich an. Um an dieser seltsamen Anordnung der drei Platinen arbeiten zu können, fällt mir eigentlich nur ein, die "U-Form" aufzubiegen. Ist das richtig, oder mache ich damit nur noch mehr kaputt?
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: bluesfreak am 5.03.2007 17:33
Servus,

naja, aufbiegen musst Du es nicht unbedingt. Potiknöppe runter, Buchsen lockern und Sockel losschrauben und Du kannst Das Platinen-U ausbauen.
Dann je nach Geschick kannst Du die Sockelpins von der offenen Seite her nachlöten, ich würd nur im Notfall das Teil aufbiegen da an diesen Biegestellen gern der Draht oder Lötpunkte brechen...
Was mir ausserdem noch Sorgen macht ist die braune Verfärbung an den 4 Dioden (zu sehen im ersten Bild), es könnte sein daß sich da ein weiteres Problem ankündigt...

Gruß
Stefan  8)
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 5.03.2007 17:38
Was mir ausserdem noch Sorgen macht ist die braune Verfärbung an den 4 Dioden (zu sehen im ersten Bild), es könnte sein daß sich da ein weiteres Problem ankündigt...

Hallo Stefan,

mit ein bißchen Glück ist das nur Kleber, mit dem die Elkos befestigt wurden  :)
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: loco am 5.03.2007 17:48
Hallo Del Pedro
Habe dir Pm s  geschickt ,die sich durch durch Bluesfreaks Beschreibung jedoch weitgehend erledigt haben.
Gruß loco
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: bluesfreak am 5.03.2007 19:07
mit ein bißchen Glück ist das nur Kleber, mit dem die Elkos befestigt wurden  :)

Hi Peter,

ist das Kleber? (ich mein die 4 Dioden da rechts, direkt neben der Sicherung und dem roten Stecker).
Für mich sieht das auf den Fotos aus als ob sich das Platinenmaterial verfärbt hat was auf extensive Wärmeeinwirkung an dieser Stelle zurückzuführen sein könnte...

Gruß
Stefan
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 5.03.2007 19:11
Hi Peter,

ist das Kleber? (ich mein die 4 Dioden da rechts, direkt neben der Sicherung und dem roten Stecker).
Für mich sieht das auf den Fotos aus als ob sich das Platinenmaterial verfärbt hat was auf extensive Wärmeeinwirkung an dieser Stelle zurückzuführen sein könnte...

Gruß
Stefan

Hi Stefan,

jep, das ist Kleber/Silikon von den Elkos.

Habe den Amp jetzt zerlegt, die Platinen liegen vor mir. Rein optisch kann ich zumindest nichts erkennen  >:(
Ich schau mal, ob ich an die Sockel zum Nachlöten hinkomme. Ansonsten gebe ich halt die Einzelteile zum Ampdoktor, dann habe ich mir wenigstens die Arbeitszeit fürs Zerlegen gespart (das freut den geizigen Schwaben  ;D )
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: dukesupersurf am 7.03.2007 21:04
Hi,
seh's mal von der positiven Seite:
Tritt der Fehler regelmäßig auf,kann man ihn wenigstens einkreisen.
Eigentlich kann bei Amps dieser Bauart alles kaputt sein:
-Lötstellen/Flachbandkabelbrüche,oft so unsichtbar,daß man nur durch rumklopfen rankommt
-Poti/Buchsenkontakte
-kaputte Anodenwiderstände
-Umschaltung(Relais/Optokuppler) arbeitet nicht richtig
-Röhren(auch neue!!!!) oder deren Kontakte

Was war denn,wenn man den Effektweg nicht brückt,sondern mit Send in einen
anderen Amp (vergiß jetzt mal eine eventuelle Brummschleife) geht?

tschüß,Thomas

Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 8.03.2007 21:41
Habe die Röhrensockel und auch einen Großteil der restlichen Lötstellen nachgelötet. Geändert hat sich gar nichts  >:(
Werde ich wohl doch zum Ampdoktor müssen. Oder mir einen neuen Verstärker kaufen  ;D
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 10.03.2007 01:15
Bin nun mal aus dem Tubeman in den Effects Return des Amps. Auch da trat das "Krachen" auf. Das Problem scheint also doch in der Endstufe zu liegen. Dabei hätte ich eigentlich auf die Vorstufe getippt, da die Potis einen Einfluss zeigen.

Kann ich um zu testen, ob es nicht doch die Röhren sind, den Verstärker mit nur zwei Endstufenröhren betreiben? Wenn ja, das innere bzw. äußere Pärchen? Und wie war das dann mit dem Speaker? 16 Ohm Speaker an 8 Ohm Ausgang?
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: dukesupersurf am 10.03.2007 22:44
Hallo,
der Amp hat fixed Bias und deshalb dürfen 2 Röhren raus.
Damit erhöht sich der Innenwiderstand der Endstufe.Dasselbe macht man dann mit dem Speaker,also z.B. 16 Ohm an 8 Ohm Anschluß.Ist aber zum Ausprobieren nicht so dramatisch,obwohl ein anderer Speaker beim Fehlereinkreisen auch nicht das Verkehrteste ist.
Übrigens hab ich gerade mit Vergnügen die Platinen aus einem Elektor Tube30(Epiphone)
rausgerissen.Da kommt jetzt "Handwirded" rein!Und wenn da mal was kaputt gehen sollte,findet man es sofort.

tschüß,Thomas
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 11.03.2007 19:59
Hallo,
der Amp hat fixed Bias und deshalb dürfen 2 Röhren raus.
Damit erhöht sich der Innenwiderstand der Endstufe.Dasselbe macht man dann mit dem Speaker,also z.B. 16 Ohm an 8 Ohm Anschluß.Ist aber zum Ausprobieren nicht so dramatisch,obwohl ein anderer Speaker beim Fehlereinkreisen auch nicht das Verkehrteste ist.

Hallo,

danke für die Antwort. Mit nur zwei Röhren habe ich den Amp jetzt noch nicht getestet, kommt aber noch. Wenn ich mir auch nicht vorstellen kann, dass eine Röhre der Übeltäter ist. Wenn man leicht gegen die Röhren klopft ist nämlich alles in Ordnung.
Ich habe den Verstärker schon über eine andere Box getestet, es liegt definitiv am Amp, nicht am Lautsprecher.

Das Krachen ist übrigens von der Lautstärke abhängig. In Zimmerlautstärke ist alles ok, kein Krachen, aber je lauter, desto übler hört es sich an. So wie ich mir das Geräusch eines abrauchenden Verstärkers vorstelle :)
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 11.03.2007 20:17
Ach ja: Ich hatte ja geschrieben, dass der Amp manchmal nach einem Krachen leiser wird. Und dass bei Zudrehen des Treblepotis die Lautstärke zunimmt. Letzteres ist nur der Fall, wenn der Amp nach einem Krachen leise ist. Wenn der Amp "normal" laut ist, dann funktioniert das Treblepoti auch wie gewohnt zur Regelung der Höhen.

Kann mit diesen laienhaften Beschreibungen vielleicht noch jemand was anfangen?

Ich würde ja fast auf einen defekten Kondensator tippen, und dass das Krachen Überschläge sind.
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: loco am 12.03.2007 08:51
Hallo
Prüf mal die Umgebung des C14 und tausch gegebenenfalls den Kondensator aus.Gruß--.-loco
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 12.03.2007 21:19
Hallo
Prüf mal die Umgebung des C14 und tausch gegebenenfalls den Kondensator aus.Gruß--.-loco

Hallo loco,

danke für den Tip. Werde den Kondensator austauschen. Brauche ich dazu einen besonderen (=sauteuren) oder tuts da ein Keramikkondensator? Ein Bild des jetzigen ist im Anhang.

Optisch sieht der Kondensator für mich gut aus, die Leiterbahnen ebenso.
ABER: Bei Messung an den Anschlusspins der Kondensatoren des EQs (C11, C14, C18, C19) habe ich bei allen einen Widerstand zwischen 2 und 3 MOhm. Zwar in eingebautem Zustand, aber ich sehe nicht, wie bei intakten Kondensatoren eine Verbindung zustanden kommen sollte.
Zeigt das nun meine Ahnungslosigkeit, oder ist das ein Hinweis, dass ein (oder mehrere) Kondensator(en) defekt sind?
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: loco am 13.03.2007 09:15
Hallo
Sauteuer?- Sowohl ein Keramikkondensator als auch ein Folienkondensator ,beide liegen preislich deutlich
unter einem Euro.Der Unterschied liegt im Sound .Der Keramikkondensator erzeugt bauartbedingt nichtlineare
Verzerrungen ,die in Git. Amps durchaus erwünscht seien können.(geben dem Hochtonbereich den "Blues")
Ob der jetzige C14 "ne Macke hat" kann man ihm nicht ansehen ,die "ohmsche" Messung ,die nur  im
ausgebauten Zustand funktioniert ,ist auch nur bedingt aussagekräftig.       Fazit: auswechseln!
Gruß aus Hamburg--.-loco
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 13.03.2007 09:50
Hallo loco,

ich bin Schwabe und bekennender Geizhals. Wenn dem nicht so wäre, hätte ich den Amp doch schon lange zur Reparatur gegeben :)
Was ich eher meinte (aber so nicht geschrieben habe): Ich kann also einfach einen "Standardkondensator", Keramik oder Folie, nehmen, es muss kein NASA-geprüftes Wunderzeug sein?

Ich werde dann heute abend einen Keramikkondensator einbauen. Davon habe ich nämlich einen passenden da (da freut sich wieder der Geizhals in mir  ;D ).
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 13.03.2007 18:46
C14 wars leider nicht, der Austausch hat nichts gebracht  :(
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 15.03.2007 22:52
Ich will mich nur noch mal in Erinnerung bringen :) Ihr habt doch bestimmt noch weitere Vermutungen :)
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 18.03.2007 17:39
Jetzt kenne ich mich gar nicht mehr aus. Das Krachen tritt sowohl auf, wenn man das Signal aus dem Effects Send anzapft, ebenso wie wenn man mit einem externen Preamp in den Effects Send geht.
Was heißt nun das? Ein Problem mit der Spannungsversorgung?
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: dukesupersurf am 18.03.2007 19:22
Hallo,
es gibt so komische Fehler,da kann man aus der Ferne nicht mehr weiterhelfen.
Ich hatte schon Amps mit Störgeräuschen,die waren plötzlich wieder weg,nachdem eine völlig heil aussehende Buchse getauscht wurde.Bei anderen habe ich einfach alle! LÖtstellen nachgelötet,wieder andere waren am pfeifen,was sich nur durch eine HF-Gegenkopplung "wegmogeln " ließ.
Ich vermute innerhalb der nächsten 10 Jahre wird jede,der mittlererweile recht zahlreich
auf den Markt geworfenen Röhrencombos mit PLatinenbauweise (Blues de Luxe,Peavey,Laney usw.) "abnippeln".Alle Bastler,die Chassis und Gehäuse suchen,werden sich um so mehr freuen.
Und mit der immer härteren,billigeren Konkurrenz wird das immer schlimmer.
Niemand wird nach 40 Jahren einen Classic 30 spielen,so wie einen Fender Blackface.

tschüß,Thomas
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: bluesfreak am 18.03.2007 22:32
Servus,

Wenns nur in der Endstufe kracht gibts meistens irgendwo Überschläge oder die Spannung bricht schlagartig weg also eventuell mal in einem abgedunkelten Raum testen und sehen obs vielleicht an/unter/in der Röhre funkt.
Alternativ könnte es sein das der Ausgangsübertrager nen partiellen Schluß hat und bei höherer Last in der Wicklung durchschlägt...
Da ist wohl der Gang zum Doc unumgänglich...

Gruß
Stefan  8)
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 18.03.2007 22:43
Wenns nur in der Endstufe kracht

Hi Stefan,

eben nicht. Es kracht sowohl, wenn ich mit externem Preamp in die Endstufe gehe, als auch wenn ich mir nur das Vorstufensignal anhöre.

Der Ampdoctor wäre sicher die richtige Lösung. Mir widerstrebt aber, für einen Amp der nur 900 DM gekostet hat 100€ oder mehr für ne Reparatur auszugeben. Und dann kommt noch was dukesupersurf geschrieben hat dazu, sehr wahrscheinlich wird der Verstärker dank Billigkonstruktion in absehbarer Zeit wieder verrecken.
Vielleicht spare ich doch lieber noch ein wenig und kaufe mir einen vernünftigen Amp. Und auch wenn es hier sicher nicht gern gehört wird, einen cleanen Amp, Zerre würde dann von Bodentretern kommen. Dieser Verstärker hier erscheint mir sehr interessant:
http://visualsound.net/Amps_wh.htm
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: dukesupersurf am 19.03.2007 11:27
Wenn du nur einen guten Cleansound suchst,d.h. eine nicht unaufwendige Vorstufenzerre samt Umschaltelektronik fällt weg,würde ich mir einen PtP Amp mit
2x 6L6(6V6 geht auch) und Jensenneodymspeaker in ein vorhandenes Gehäuse bauen lassen.So nach dem Vorbild Fender.Ohne weitere Effekte (TRem,Hall) würde das extrem billig.
tschüß,Thomas
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: jacob am 19.03.2007 11:43
Hi Pedro,

die beiden Viaual-Sound Amps sehen zwar gut aus, aber: 1499$ bzw. 999$ sind für einen China-Amp auch nicht gerade ein Schnäppchen, oder?
Platinen und ICs hat der ja ebenfalls zur genüge drin.
Für das Geld bekämst Du ganz locker einen guten 70er/80er Jahre Silverface-Fender mit Eyeletboards  ;)

Gruß

Jacob
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Hannes am 19.03.2007 15:23
Hallo zusammen!

Ich weiß nicht, was gegen Platinen-Amps spricht, solange die Hochlastwiderstände und die Röhrenfassungen nicht auch der Platine sind. Auch die Eingangsbuchse und die Potis sollten lieber nicht direkt auf die Platine gelötet sein.

Alle modernen Amps mit Platinen sind aber so aufgebaut, dass die Fassungen auf die Platine gelötet sind, sogar bei den Endstufenröhren! Und es machen alle so, nicht nur Peavey, sondern auch Mesa/Boogie, Engl, Brunetti, Marshall, Fender, Hughes&Kettner etc.
Visual Sound macht es auch so, aber immerhin sind die Potis und die Eingangsbuchse direkt mit dem Chassis verschraubt und über flexible Litzen mit der Platine verbunden. Die Hubcap finde ich richtig hässlich, da könnte man auch einen Beamblocker unter der Bespannung nehmen. Und so richtig logisch hört sich einiges in ihrer Beschreibung auch nicht an, denn ob man die überschüssige Spannung nun an Widerständen oder Transistoren verheizt, heiß werden beide und können sich daher auch aus der Platine auslöten. Man kann dann doch lieber anstelle der normalen "Zementbunker" Widerstände in TO220-Gehäuse nehmen und sie auf einen Kühlkörper schrauben.

Eyeletboard-Amps sind auch nicht ganz unproblematisch, das Board kann nach all den Jahren ein klein wenig leitend werden, was dann auch zu Störgeräuschen führt.

Für 900DM hast Du ja fast ein Schnäppchen mit dem Amp gemacht, da lohnt sich eine Überholung. Zuerst einmal solltest Du alle Lötstellen nachlöten, dann kaufst Du Dir (zumindest) für die Endstufenröhren Noval-Keramikfassungen für Chassis-Montage. Mit diesen ersetzt Du die Platinenfassungen und verbindest die Chassisfassungen mit flexiblen Litzen. Achtung: An G1 der EL84 direkt an die Fassung ein 1k-Widerstand und dann diesen mit einer flexiblen Litze verbinden.
Besondere Beachtung solltest Du den Klinkenbuchsen schenken, vielleicht sind sie inzwischen korrodiert und daher rühren die Nebengeräusche. Einmal mit Kontaktspray behandeln und ein paar Mal Klinkenstecker rein und raus.
Auch empfindliche Stellen sind die Hochlastwiderstände, diese auch dringend nachlöten und am Besten durch neue Widerstände ersetzen und diese weiter von der Platine entfernt anlöten (also Anschlussdrähte länger lassen und mit Schrumpfschlauch isolieren.

Grüße,
Hannes
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 19.03.2007 16:57
Für 900DM hast Du ja fast ein Schnäppchen mit dem Amp gemacht, da lohnt sich eine Überholung.

Das war damals (2001) der normale Preis.


Zitat
Zuerst einmal solltest Du alle Lötstellen nachlöten,

Schon gemacht, hat nichts gebracht.


Zitat
dann kaufst Du Dir (zumindest) für die Endstufenröhren Noval-Keramikfassungen für Chassis-Montage. Mit diesen ersetzt Du die Platinenfassungen und verbindest die Chassisfassungen mit flexiblen Litzen. Achtung: An G1 der EL84 direkt an die Fassung ein 1k-Widerstand und dann diesen mit einer flexiblen Litze verbinden.

Das ist nicht möglich. Auf der ersten Seite des Threads hats ein Bild der Konstruktion des Amps. Drei Platinen, die u-förmig angebracht sind. Die Platine, auf der die Röhrensockel sitzen muss mit dem Chassis verschraubt werden, sonst ist die ganze Geschichte instabil. Zumal einfach kein Platz für andere Röhrensockel ist.


Zitat
Besondere Beachtung solltest Du den Klinkenbuchsen schenken, vielleicht sind sie inzwischen korrodiert und daher rühren die Nebengeräusche. Einmal mit Kontaktspray behandeln und ein paar Mal Klinkenstecker rein und raus.

Danke, das werde ich noch machen.


Zitat
Auch empfindliche Stellen sind die Hochlastwiderstände, diese auch dringend nachlöten und am Besten durch neue Widerstände ersetzen und diese weiter von der Platine entfernt anlöten (also Anschlussdrähte länger lassen und mit Schrumpfschlauch isolieren.

Sind mit Hochlastwiderstände R58-60 gemeint? Die scheinen mir ok zu sein. Optisch zumindest. Außerdem messe ich daran den richtigen Wert.
Sie sind übrigens von der Platine entfernt montiert.
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 19.03.2007 17:07
Zu den Visual Sound Verstärkern:

Den Preis finde ich ok (Musik Produktiv hat den kleinen für 739€ gelistet). Dafür bekommt man dann einen (hoffentlich) sehr zuverlässigen Amp mit durchdachter Konstruktion plus Verzerrer plus Hülle. Dagegen erscheint mir z.B. ein Billigamp wie der Peavey Valveking für 450€ das schlechtere Geschäft zu sein.

Gegen Platinen habe ich nichts, sofern der Amp servicefreundlich und zuverlässig ist. Und das scheinen mir die Visual Sound Amps zu sein.
Der Amp ist ein Vollröhrenamp, die ICs gehören wohl zu den Gimmicks wie der Bias Regelung oder auch dem emulated Line Out. Vielleicht auch zum Hall, keine Ahnung.

Die "Radkappe" gefällt mir übrigens sehr gut :) Soll angeblich auch besser als ein Beam Blocker funktionieren.

Falls es jemanden interessiert, der Designer (R.G. Keen) hat sich hier ein bißchen zu den Amps geäußert. Man muss sich halt durch die Threads wühlen.
http://www.diystompboxes.com/smfforum/index.php?topic=33280.0
http://www.diystompboxes.com/smfforum/index.php?topic=35520.0
http://www.diystompboxes.com/smfforum/index.php?topic=38370.0
http://www.diystompboxes.com/smfforum/index.php?topic=52840.0
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Hannes am 19.03.2007 20:30
Hallo!

Ich hab ja nichts gegen die Visual Sound Verstärker gesagt - R.G. Keen ist ein alter Hase, der hat sich schon vernünftige Gedanken gemacht. Die Bias-Einstellung ist zum Beispiel sehr schick gemacht - eine Automatik mit kleinem Regelkreis gefiele mir noch besser, da braucht man dann gar nichts mehr zu machen und die Röhrenalterung wird ausgeglichen. Mein einziger Kritikpunkt war, dass die Regeltransistoren auch heiß werden, prinzipbedingt. Und ansonsten finde ich es nicht vernünftig die Röhrenfassungen auf die Platine zu löten, lange "Beine" hin oder her. Den zusätzlichen Aufwand hätte man sich gönnen können, wo schon der Rest aufwändig per Hand mit Kabeln verdrahtet ist.
Das Design finde ich nicht ansprechend - "butt ugly" >:D trifft's wohl eher, aber das ist Geschmackssache, ich stehe halt mehr auf Vintage-Optik à la Fender und Marshall... ;)

So, schrecklich, ordentlich vom Thema abgekommen... ::)

739€ sind ein guter Preis, es ist aber halt auch nur ein aufgebohrter Einkanaler.

Das war damals (2001) der normale Preis.
Dann ist der Verstärker ja deutlich teurer geworden, der kostet jetzt knappe 600€. Schon allein daher lohnt sich die Reparatur... ;)

Das ist nicht möglich. Auf der ersten Seite des Threads hats ein Bild der Konstruktion des Amps. Drei Platinen, die u-förmig angebracht sind. Die Platine, auf der die Röhrensockel sitzen muss mit dem Chassis verschraubt werden, sonst ist die ganze Geschichte instabil. Zumal einfach kein Platz für andere Röhrensockel ist.
Geht es auch nicht, wenn Du die neuen Fassungen mit Abstandshaltern auf das Chassis schraubst?

Sind mit Hochlastwiderstände R58-60 gemeint? Die scheinen mir ok zu sein. Optisch zumindest. Außerdem messe ich daran den richtigen Wert.
Sie sind übrigens von der Platine entfernt montiert.
Ja, die Widerstände sind auch weniger kritisch, eher die "beheizte" Platine und ihre Lötverbindungen.
Schau Dir mal R43, R53, R58-60, R66, R71, R72 an.

Hast Du die Röhrenfassungen schon mal ausgepinselt, mit so einem Glasfaserpinsel?

Grüße,
Hannes
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 20.03.2007 17:39
Hallo Hannes,

Ich hab ja nichts gegen die Visual Sound Verstärker gesagt

Ich will den Amp auch nicht als Nonplusultra darstellen. Ich kenne ihn ja gar nicht :)


Zitat
Geht es auch nicht, wenn Du die neuen Fassungen mit Abstandshaltern auf das Chassis schraubst?

Ginge vielleicht. Auf jeden Fall wäre es aber eine größere Bastelaktion mit ungewissem Ausgang. Sicher wäre nur, dass der Verstärker danach gar nichts mehr wert wäre ("verbastelt").


Zitat
Ja, die Widerstände sind auch weniger kritisch, eher die "beheizte" Platine und ihre Lötverbindungen.
Schau Dir mal R43, R53, R58-60, R66, R71, R72 an.

Danke für die Tips, schaue mir die Widerstände und die Leiterbahnen in der Umgebung an.


Zitat
Hast Du die Röhrenfassungen schon mal ausgepinselt, mit so einem Glasfaserpinsel?

Nein, Glasfaserpinsel habe ich keinen. Die Röhren wurden mittlerweile diverse Male ein- und ausgesteckt, Kontaktprobleme sollten da keine auftreten. Ich kann noch versuchen, die Kontakte etwas nachzubiegen.


Habe ich hier eigentlich schon geschrieben, dass das Krachen in allen drei denkbaren Konstellationen auftritt?
1. Peavey Amp normal betrieben
2. Externer Preamp in den FX-Return des Peavey
3. aus FX-Send des Peavey in eine andere Endstufe


Mittlerweile gibt es (schlechte?) Neuigkeiten. Um einen Defekt der Endröhren auszuschließen, habe ich den Amp ohne Endröhren betrieben und bin aus dem FX-Send in einen anderen Amp. Über dessen Lautsprecher war das Krachen auch zu hören. Ich denke die EL84 kann man also als Fehlerquelle ausschließen.

Wie oben mal geschrieben, nach einem Krachen wird der Amp teilweise leiser und Treble funktioniert dann umgekehrt quasi als Lautstärkeregler. Das war auch beim jetzt beschriebenen Aufbau der Fall, nur dass der Amp im Gegensatz zu sonst nicht noch kurzer Zeit (evtl. unter Mithilfe von leichtem Klopfen aufs Chassis oder Drehen von Treble oder Volumepoti) nicht wieder normal laut wurde. Der Amp blieb leise, und nach ein paar Minuten wurde er SEHR leise.
Habe jetzt wieder die Endröhren eingebaut und folgendes festgestellt:

Boost Off: Amp ist extrem leise (voll aufgedreht Zimmerlautstärke für Mitternacht). Treble funktioniert als Volumeregler im Gegenuhrzeigersinn.
Boost On: Bei Treble auf 0 Lautstärke wie bei Boost Off (was da Maximallautstärke war). Bei Aufdrehen von Treble nimmt die Lautstärke zu!

Kann damit jemand was anfangen? Für mich sieht das ja schon so aus, als ob der Fehler in der Klangregelung wäre.

Viele Grüße und vielen Dank fürs sich Gedanken Machen
Peter
Titel: Re: Peavey Classic 30 am Abnippeln?
Beitrag von: Del Pedro am 22.03.2007 21:28
Es sieht ganz so aus, als ob es die Phasentreiberröhre war. Zumindest lief der Amp vorhin mit neuer Röhre 30min ohne das kleinste Problem.
Hätte ich Trottel gleich daran gedacht, dass ich noch ECC83s als Ersatz habe, dann hätte ich euch und mir das ganze Tamtam sparen können.