Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Hans-Jörg am 21.09.2012 13:18

Titel: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 21.09.2012 13:18
Hallo,
habe ein "Phänomen", welches ich nicht eindeutig zuordnen kann:

bei meinem 18watter ala Müllers "Classic" mit nur einem Kanal (JMC) und zuschaltbarem Boost (V0) auf den Eingang habe ich ein sehr starkes und lautes Prazzen (fast Knattern) wenn ich Gain über die Hälfte aufdrehe und hart in die Basssaiten gehe. Das hält nur 2-3 Tacker an und ist gleich wieder weg. Das Master (Pre PI) hat darauf keinen Einfluß, läßt sich voll ausfahren. Nur mit dem Gain Regler läßt es sich "provozieren".
Deshalb kann ich nicht an Blocking Dist. glauben, weil die ja an den Endstufenröhren auftritt (habe dort 10k am Gitter, statt die üblichen 5-7k) und das ja dann mit dem Master gesteuert werden kann.
Wäre so etwas eher eine schlechte Lötstelle, oder Übersprecher in der Vorstufe?

Ich weiß, es ist eine "Rookie" Frage, aber ich steh gerade an (außerdem kann ich das nicht immer testen, weil die Lautstärke eindeutig über Zimmerlautstärke liegt und ich mir Zorres einhandle. ;)

Liebe Grüße

Hans-Jörg
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: 12stringbassman am 21.09.2012 13:39
Servus Hans-Jörg,

Blocking Distortion kann an jedem Steuergitter auftreten, wenn Gitterstrom fließt und der Koppelkondensator aufgeladen wird, auch in der Vorstufe.

Grüße

Matthias
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: jacob am 21.09.2012 13:43
Hi,

wahrscheinlich (wie fast immer): Pegel viel zu hoch plus übersprechen / schwingen  ;)

Übrigens: "Blocking- Distortion" kann bei jeder Röhre / an jedem Röhrensystem auftreten, nicht nur bei den Endröhren.
Wie kommst Du denn zu der Annahme, dass "Blocking- Distortion" nur bei den Endröhren auftreten kann?
Ist u.a. vom Pegel der Ansteuerung des jeweiligen Röhrensystems und der Schaltung / Beschaltung abhängig  :police:

Schlag' nach bei Merlin  :angel:

Gruß

Jacob
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: pit am 21.09.2012 13:48
Blocking Distortion kann bei jeder Röhre auftreten.

Mach einfach mal an die Röhren 100k oder auch 220k Grid Stopper Widerstand dran,
wie Merlin vorschlägt. Wirkt wunder und beeinträchtigt den Sound nicht / kaum. (außer wenn du NOS-Grillkohlewiderstände benutzt oder so)

Oder versuche auch mal kleinere Koppel-C.

vg
 - pit

PS: Das Merlin-Buch kaufen lohnt sich sehr.
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: jacob am 21.09.2012 14:05
Hi Pit,

garantiert hat Hans-Jörg das Merlin Buch schon seit geraumer Zeit...
Er ist anscheinend wohl nur zu faul, sich das auch mal gezielt durchzulesen  ;D :devil: ;)

Edit:
mir fällt auf, dass sich Hans-Jörg bei seinen Ampbauten recht häufig mit den fast immer gleichen / ähnlichen Problemen abquält  :angel:

Gruß

jacob
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: Nils H. am 21.09.2012 14:19
Mach einfach mal an die Röhren 100k oder auch 220k Grid Stopper Widerstand dran,
wie Merlin vorschlägt.

reden wir hier von "normalen" ECC-Triodenstufen? Wenn ja: Holla, 220k hört man da deutlich! Bei einer typischen Eingangskapazität von 100p bekommst Du damit eine Grenzfrequenz von 8kHz, das bedeckt u.U. schon deutlich. So große Gridstopper kann man gut zu gezielten Klangformung einsetzen, aber pauschal sollte man damit vorsichtig sein.

Gruß, Nils

Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: AmpGuru am 21.09.2012 14:26
Guck mal hier und probier das mit den Dioden. Ich habe das probiert und es funktioniert wirklich.
Am Oszi kann man das wunderbar mit verschiedenen Diodenwerten verfolgen.
Grüße!
Tilman

http://www.18watt.com/storage/18-watter_buzz_info_311.pdf (http://www.18watt.com/storage/18-watter_buzz_info_311.pdf)
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 21.09.2012 14:51
Ok, ok,
das war jetzt ne Lawine gleichlautender Antworten.
Ich möchte mich korregieren und hinweisen, daß ich i.e.L. die EndstufenRöhren gemeint habe, weil es mir bis jetzt auch nur da vorgekommen ist.

Ergänzend: diese "Geräusch" kann verzögert (zu größerer Lautstärke hin verschoben werden, wenn ich den zuschaltbaren Kathoden C dazugebe. Also glaube ich nicht, daß ich da mit zuviel Signal wo drüberfahre.

Eigentlich wollte ich von euch eine Bestätigung  ;D, daß es keine blocking Dist. ist.

Dieses Geräusch ist einfach ugly und hat def. nichts mit Distortion, welcher Art zu tun, vermute ich mal. Oder täusche ich mich mal wieder.

Kann es leider nicht aufnehmen.

Aber es klingt, als ob eine Spannungsspitze (beim Bass) drüberschlägt.

Der Aufbau ist plus/minus der von Marcs Classic. Ich hängs mal an. Der obere Kanal.
Da ist höchstens ein Kathoden R 400 Ohm größer, sonst sind die Werte ident.

Ich hänge noch ein Bild vom Aufbau dazu (bevor wer die Strippen kritisiert: kein Pfeifen, brummen, oder übermäßiger Hiss bei Vollaussteuerung  ;)

LG
Hans-Jörg

Edit: danke Tilman, werde ich versuchen

Edit II: Schaltplan von Marc doch wieder rausgenommen, da ich nicht weiß, ob ich das überhaupt da reinstellen darf, obwohl er ja an anderer Stelle im Forum steht. Aber egal.
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: Dirk am 21.09.2012 17:08
Hi,

hängt vielleicht irgend ein Gitter einer der Vorstufenröhren in der Luft und hat keinen richtigen Massebezug ?
Schaltplan ?

Gruß, Dirk

Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 21.09.2012 17:43
Hallo Dirk,
das werde ich mir genauer ansehen (also die Lötverbindungen der Gitter/Signalleitungen).
Der Schaltplan ist über meinem Bild. Er ist mit kaum erwähnenswerten Änderungen übernommen worden. Lediglich die Endstufe ( und PI) ist einem klassischen 18watter angeglichen worden.

Du meinst, daß dieses "Geräusch" eine "herumfliegende" Gitterleitung hervorrufen kann?
Es klingt ja fast wie eine Art Überschlag  8)

Morgen Früh habe ich ausreichend Zeit um dem nachzugehen und auch die Diodenschaltung, welche @Ampguru aka Tilman gepostet hat einzubauen.

Liebe Grüße

Hans-Jörg


Edit:

Da fällt mir ein: kurz bevor ich den Amp wieder weggeräumt habe, hatte ich eine lose Masseverbindung des Master des Boosters entdeckt.
Aber da er ja nicht zugeschaltet war, habe ich ihm keine Bedäutung zugemessen. Allerdings ist das System ja doch voll aktiv, nur eben nicht mit der Vorstufe verbunden. Aber da der Boostausgang in der Luft gehängt ist, könnte er was produziert haben, was so klang wie eben obige "Geräusche" - denk ich mal.
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: AmpGuru am 21.09.2012 18:27
Hallo,

wenn Du einen pre PI Master hast, dann kannst Du doch das Geräusch gut entweder der Endstufe oder der Vorstufe zuordnen.
Wenn das Geräusch bei reduziertem Master auftritt, dann kannst Du Dir die Diodengeschicht sparen und in der Vorstufe suchen.

Grüße!
Tilman
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 21.09.2012 18:39
Hallo,

wenn Du einen pre PI Master hast, dann kannst Du doch das Geräusch gut entweder der Endstufe oder der Vorstufe zuordnen.
Wenn das Geräusch bei reduziertem Master auftritt, dann kannst Du Dir die Diodengeschicht sparen und in der Vorstufe suchen.

Grüße!
Tilman

Ja genau das hatte ich mir ja auch gedacht. Das Master spielt keine Rolle, egal wo es steht.
Es muß in der Vorstufe sein.

Ich habe gerade ein edit an meinen vorige Meldung angehängt. Ich glaube, es ist/war der Booster.

Danke für die Hilfe einstweilen. Gebe dann Bescheid.

Grüße
Hans-Jörg
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: kugelblitz am 21.09.2012 19:28
Hallo Hans-Jörg,

es hat nicht wirklich mit Deinem Problem zu tun aber etwas in dem Amp scheint auf Lochraster, vielleicht der booster?, aufgebaut zu sein. Ich würde wenn ich Lochraster benutze nur jedes 2. Loch benutzen und die Lötkontakte zB mit Dremmel, dazwischen entfernen. so hab ichs auch bei meiner VVr gemacht, Biastracking und Preampstabi auf FR4 Lochraster aber alle nicht benötigten Lötaugen entfernt, sonst sind die Kontakte doch recht nah beieinander.

Viel Erfolg, bei Deiner Suche bzw das es wirklich der Booster war,
Sepp

Edit: scheint nur ein Relaistraeger zu sein, trotzdem wuerde ich die ueberzaehligen Kontakte entfernen
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: Dirk am 21.09.2012 19:41
Du meinst, daß dieses "Geräusch" eine "herumfliegende" Gitterleitung hervorrufen kann?
Es klingt ja fast wie eine Art Überschlag  8)

Ich meine eher, dass irgend ein Gitter in der Vorstufe keinen Massebezug hat z.B. weil ein Widerstand vom Gitter vor Masse fehlt und somit das Gitter in der Luft hängt.

Bei wenig Pegel hört sich alles normal an aber sobald man kräftig in die Saiten haut - insbesondere den Bassseiten - dann fängt der Ton an zu flattern und hat Aussetzer, als würde sich etwas überschlagen - was es im Prinzip auch tut. Wenn ich Deine Beschreibung des Problems richtig interpretiere, dann ist dies auch bei Dir der Fall.
Stufe für Stufe durch prüfen, es scheint ja auf alle Fälle auf die Vorstufe zurück zu führen sein.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 23.09.2012 17:22
Hallo,
ich danke euch für die Tips,

aber es hat nichts geholfen:
@Dirk: ich habe jedes Gitter auf Massebezug kontrolliert, habe sogar den Einheits 1M von der Eingangsbuchse auf zwei einzelne aufgeteilt (wie im Schaltplan vorgesehen, die V2 Hat 470k auf Masse, der Rest hat seine Potis. Alles lt. Schaltplan und logisch.

@Sepp: habe mit dem Dremel die restlichen "Augen" des Relaisträgers entfernt.

@Tilman: habe die Diodenschaltung wie in deinem Link eingebaut.

Alles umsonst. Sobald mann etwas aufdreht (es ist doch egal, ob Master oder Gain, es muß nur genügend sein) dann bretzelts wie bei einem Kurzen mit Funkenüberschlag. Das hat nichts mit block. Dist zu tun und ist ekelhaft laut.

Was kann sonst noch so ein Pratzen o. Knacken verursachen, wenn man nur ausreichend in die Saiten haut? Es ist (habe ich mittlerweile durch ungerührtes weiter reinhauen herausgefunden) egal, ob Bass oder hohe Saiten.
Alles mit Humbucker, bei Strat o. Tele kann man scho um einiges mehr aufdrehen, eh klar. Aber ich kann alles andere auschließen, so wie Gitarre oder Box.

Ich habe leider erst morgen früh Zeit mit einem Oszie jede Stufe einzeln anzusehen und schauen wo es auftritt.

Ich bin auch unfähig es der Vor- o. Endstufe zuzuordnen, einzig durch abgreifen des Signals nach dem KF (also vor PI) und einsapeisung in eine ander Endstufe ließe sich das erkennen.
Das ist aber alles in einem Wohnzimmer recht heftig mit umfangreichen Aufbauten begleitet und daher auch vom Rest meine Wigwams nicht gerne gesehen :(

Da muß alles zusammenpassen, wie Sterne Mond und Absenz der restlichen Familie.

Auch dieser Tag wird kommen, muhaha ...

Liebe Grüße und schönen restlichen Sonntag

EDIT: das einzige, was mir noch auf die Schnelle einfällt, ist die Rückkopplung welche ich mit Präsenzregler nachträglich eingebaut habe, abzuhängen, weil mir auffiel, daß mit SC das Präsenz gut regelbar ist, aber mit einer HB gitarre überhaupt keine Wirkung zeigt. Klassische Schaltung mit 4k7 Tail, 25k Poti mit 100n und 100k zum AÜ.

Hans-Jörg
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: Stefan_L_01 am 23.09.2012 18:47
Wenn es am Gain liegt würde ich mal da suchen wo das Signal am höchsten ist.
Was ist das für ein fetter AnodenWiderstand an der Tube vor dem CF? Für V1 hast Du 0.5W Carbon (oder?), und dort?
die Cathodenleitung des CF ist auch etwas wild, vielleicht da was locker?
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: Dirk am 23.09.2012 19:16
Dann pack mal den Oszi aus um zumindest mal den Fehler genauer zu lokalisieren.
Ich hatte es so verstanden, als dass der Fehler eindeutig auf die Vorstufe zurück zu führen ist, aber das scheint nun auch wieder offen zu sein... Du tust Dir ein wenig schwer mit der Fehlersuche.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 24.09.2012 09:45
Hallo,
ja, ich tue mir gerade schwer damit.
Für Oszi war leider noch keine Zeit und Möglichkeit.
Aber: wenn ich die Rückkoppelung abhänge, ist dieses Bratzen weg.
Wenn sie dran ist und ich habe Gain auf 1-2 und Master auf ca. Mitte gehts los (doch regelbar vom Master, sorry).
Wenn das Master auf 1-2 steht kann ich Gain voll aufdrehen, da kommt nur normale Vorstufenzerre dazu.
Die Rückkopplung kommt über 100k vom PI (470k/820R/470k - 55k -4k7 Tail // Präs. Poti 25k mit 0,1µF) auf den 8 Ohm Tap.

Da fällt mir ein: dieses Problem besteht erst, seitdem ich das Präsenzpoti mit der Rückkoppelung eingebaut habe! Oder es bringt ein bestehendes Problem nun durch die Rückkopl. verstärkt hervor.

Grüße

Hans-Jörg

Edit: @Stefan: Die Anoden R in der Vorstufe sind alle 100k Carbon (auch PI) Der CF ist 100k Dale
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: fiestared am 24.09.2012 13:25
hi,

wenn das Problem erst seit dem Einbau der Presence-Regelung besteht, würde ich da auch erst mal genauer hinschauen  :)

z.b.
- Masse Pres. Poti == Masse Speaker-Out 
  (Du verwendest isolierte Speaker-Buchsen - besitzt die Ausgangsseite auch einen Massebezug ? Ich kann es auf dem Foto
  nicht erkennen...)
- Zumindest die NFB-Zuleitung zum Presence-Poti verläuft, was ich erkennen kann, ein stückweit kritisch nah an anderen
  Leitungen vorbei.
  Mal testhalber vom Poti aus gesehen nach unten in die Chassiskante gehen und dann dort entlang unter allen anderen Potis bis
  Ende Platine verlegen. Dann gerade rüber zum Impedanz-Wahlschalter.
- Testhalber den NFB-Zweig mal auf den 4Ohm Ausgang legen, falls das nicht schon der Fall sein sollte...
  Das ändert zwar das Gegenkopplungsverhalten, veringert aber den Pegel und somit das Übersprech-Risiko.

grüße axel
& viel erfolg
Titel: Re: Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 24.09.2012 14:03
Hi Alex,

ja, das könnte das Problem sein: Die NFB Leitung habe ich (warum auch immer) schräg unters Board zum Imp. Schlter verlegt. Das geht dort sehr knapp an den Grid Leitungen der Endstufe vorbei. Bis dato war ich immer darauf bedacht diese Leitung weit weg zu führen - diesmal nicht  >:(.
An 4 Ohm wird das ganze etwas dünkler, deshalb habe ich sie am 8 Ohm hängen (gehabt).
Ich befürchte auch, daß die 100k in dieser Leitung etwas zuviel sind (was jetzt nichts mit meinem Problem zu tun hat), desgleichen auch die 55k Kath R vom PI.

Ich hatte schon den Verdacht, daß das Ganze irgendwie mit dem PI und drum herum zu tun haben muß, weil ich von der Vorstufe andere Probleme/Geräusche kenne.
Aber nicht dieses kurze, harte Pritzeln/Knallen beim Anschlag. Wenn man das hört, stellen es einem die Haare auf und man will nur abschalten.

Es ist zwar richtig, daß meine Leitungsführung in diesem Amp unter aller Sau ist (da ist ca. die 5. Version eines 18-watter drin), aber ich habe keine Probleme damit, wie pfeifen rauschen, oder sonst was.

Ja und die Masse der Ausgangsbuchse ist nicht gemeinsam mit der Präsenze Masse.
Diese (Ausgang) liegt gleich daneben. Die vom Präs. liegt mit Endstufe (beim 1. Siebelko) gemeinsam. Besser zusammenlegen?

Grüße

Hans-Jörg
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 26.09.2012 12:21
Hallo,
also nach tagelangem Zweifel, ob ich überhaupt noch dieses Hobby (Ampbauen) weiterführen soll, habe ich den Fehler doch gefunden.
Es war das Presenzpoti. Der Eingangspin war locker mit der Kohle(?)bahn verbunden. Deshalb konnte man es im eingebauten Zustand mit dem Meßgerät nicht herausfinden. Die Werte waren immer so, wie sie sein sollten. Aber wenn eine höhere Spannung/stärkeres Signal drüber mußte hats gebrutzelt.
Nur nachdem ich es ausgebaut hatte konnte ich erkennen, daß der Pin sich locker bewegte und dadurch auch das Meßgerät keine Meßangaben liefern konnte wenn ich diesen Pin mit den anderen verband.
So ein Sch...
An diesem Pin war auch die Zuleitung mit dem 100k an den Imp. Wahlschalter drauf.

Gedacht habe ich es mir (daß das Poti aussetzt), als ich bemerkte, daß das Presenzpot einmal Wirkung zeigte und einmal nicht.
Da dort der Masseanschluß vom PI drauflag, machte es dann diese Geräusche, wenn man mehr Leistung brauchte.
Ich habe die Öse, welche den Pin mit der Kohlebahn verbindet wieder festgehämmert und das Poti funktioniert zwar wieder, werde es aber trotzdem baldigst austauschen.

So, das wars aus der Hexenküche  ;)

Die Moral aus der Geschicht ... 8)

Liebe Grüße

Hans-Jörg
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: jacob am 26.09.2012 12:34
 :topjob:

Gruß

Jacob
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Dirk am 26.09.2012 15:16
Die Moral aus der Geschicht ... 8)

...ist, dass Du wieder etwas dazu gelernt hast !

Gruß, Dirk
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Robinrockt am 26.09.2012 15:47
Hallo,

auch ich konnte sehr viel in diesem Thread lernen, wenn auch nur als Nutznießer.

Grüße,
Robin
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 26.09.2012 16:10
Hallo,

auch ich konnte sehr viel in diesem Thread lernen, wenn auch nur als Nutznießer.

Grüße,
Robin
Ha, so soll´s ja sein (hier im Forum):

der eine frißt die Krot - der and´re küßt die Krot  (Krot = wienerisch für Kröte)   ;D

Liebe Grüße

Hans-Jörg

Edit:  mein Problem ist, daß ich Bauteile, welche ich schon einmal aus einem Aufbaur rausgenommen habe, nicht ausreichend auf Funktionalität überprüfe. Vor Allem die mechanischen Teile (wie eben Potis).
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 28.09.2012 11:48
Hallo,

muß doch noch was anhängen:

es wr nur zum Teil das Pot. Es war schuld, daß das Presenc nicht regelbar wurde.
Jetzt habe ich es komplett ohne Presence versucht, die NFB mit dem 100 k an den 8 Ohm Tip anzuhängen und es macht das gleiche Geräusch.
Habe jetzt 2 x 1m Gitterableit R, 820 Rk, und 10k Tail darüber liegt der 100nF C von der 2. Hälfte des PI. Am Tail gehts mit einem 4k7 dann zur Masse und vom Tail die Leitung mit dem 100k auf den 8 Ohm Pin.
(Mit Presence wäre eben noch des Pot vom Tail weg mit einem C vom Ausgang auf Masse. Der Eingang ist mit dem Tail verbunden und von dort ginge auch die Leitung mit dem 100k zum Ausgang.)

Wo liegt da der Hund begraben? Habe ich da einen Fehler?. Aber jede Schematic bestätigt mir den Aufbau. Lediglich beim Presence Poti gibt es abweichende Vorstellungen, aber das ist nebensächlich, da es nicht ums Poti geht.

Da ich jetzt den Amp ziemlich gut eingestellt habe und er mit eienm heißen Humbucker doch ziehmlich dunkel wird, hätte ich mir das Presence gewünscht um eben die Höhen noch reindrehen zu können. So wird das aber nichts damit.
Ohne NFB - super Amp. Habe keine wischi waschi Zerre, sonder knallhart stehende Töne. Richtig für lead.
Habe 47n Eingangs Cs für die Endstufe und muß sie dann eben auf 22-33n ändern um die Höhen reinzukriegen, die ich will. Aber das ist dann wieder fix.
Ähm, ich rede von Zimmerlautstärke. Mehr geht beim Basteln und Testen nicht.

Kann es sein, daß der Amp keine NFB verträgt? Blödsinn, oder?

Verwirrte Grüße

Hans-Jörg
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Beano am 28.09.2012 12:25
Hi Hans-Jörg,

mal ne ganz dumme Idee: die Gitterzuleitungen hast du schon mal versuchsweise ausgetauscht, oder? Nicht, dass du eine Mitkopplung hast.

Auf deinem Foto sieht es mir auch so aus, als ob der rote Anschluss vom AÜ an den Elko geht. Bei den 18W AÜs von Ingo, die ich hier hatte war immer braun CT und rot/weiß an den Anoden.

Grüße,
Mathias
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 28.09.2012 12:46
Hi Hans-Jörg,

mal ne ganz dumme Idee: die Gitterzuleitungen hast du schon mal versuchsweise ausgetauscht, oder? Nicht, dass du eine Mitkopplung hast.

Auf deinem Foto sieht es mir auch so aus, als ob der rote Anschluss vom AÜ an den Elko geht. Bei den 18W AÜs von Ingo, die ich hier hatte war immer braun CT und rot/weiß an den Anoden.

Grüße,
Mathias

Verdammt, das wird doch nicht sein! Rot geht tasächlich auf B+!

Muß das mit dem Datenblatt nochmal überprüfen, aber mir scheint du hast recht, obwohl ich nicht den geringsten Schimmer habe, wie das dann passiert sein soll.

Vielen Dank erstmal.

Liebe Grüße

Hans-Jörg
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Beano am 28.09.2012 12:47
Prüf das erst nochmal im Datenblatt, kann ja sein, dass sich da was geändert hat.

Grüße,
Mathias
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 28.09.2012 12:53
Prüf das erst nochmal im Datenblatt, kann ja sein, dass sich da was geändert hat.

Grüße,
Mathias

Holy shit du hast recht. Braun ist der mittlere Anschluß. Kanns nicht glauben. Muß es zu Hause durchmessen.
Aber es sieht danach aus. Damit erklährt sich für mich eine Menge, weshalb ich immer mit dem Klang des 18watters so unglücklich war. Das Resultat ist jetzt dieser Aufbau, aber der gefällt mir sehr gut.
Nun, mir scheint du hast das Rätsel gelöst.
Aber wie gesagt, muß noch durchmessen (das hatte ich aber vor dem Einbau auch getan, warum dann so angeschlossen, weiß ich nicht).

Ich habe -zigmal alle Leitungen überprüft, aber den AÜ prim. nie. wozu auch 8)

Gebe am Abend Bescheid.

Liebe Grüße
und vielen Dank

Hans-Jörg
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: jacob am 28.09.2012 13:50
Hi Hans-Jörg,

wow, das wäre ja nun wirklich ein Ding  :facepalm:

Du solltest wirklich mal Deine Frau dahingegend becircen  :danke: , dass sie Dich wenigstens dann mal Dein Oszilloskop in Eurer Küche aufbauen lässt, wenn Du an einer gerade fertiggestellten Kreation einen abschließenden Check mit Leistungsmessung machen möchtest  :topjob:

Dann kämst Du solchen Aufbaufehlern auch relativ schnell auf die Schliche und müsstest nicht wochenlang im Dunkeln tappen, herumsuchen und -spekulieren.

Und als angenehmen Nebeneffekt hättest Du dann auch noch wesentlich mehr Zeit für Deine Familie  ;)
Zumindest das sollte Deine Frau doch überzeugen  :angel:

Gruß

Jacob
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 28.09.2012 14:54
Hi Hans-Jörg,

wow, das wäre ja nun wirklich ein Ding  :facepalm:

Du solltest wirklich mal Deine Frau dahingegend becircen  :danke: , dass sie Dich wenigstens dann mal Dein Oszilloskop in Eurer Küche aufbauen lässt, wenn Du an einer gerade fertiggestellten Kreation einen abschließenden Check mit Leistungsmessung machen möchtest  :topjob:

Dann kämst Du solchen Aufbaufehlern auch relativ schnell auf die Schliche und müsstest nicht wochenlang im Dunkeln tappen, herumsuchen und -spekulieren.

Und als angenehmen Nebeneffekt hättest Du dann auch noch wesentlich mehr Zeit für Deine Familie  ;)
Zumindest das sollte Deine Frau doch überzeugen  :angel:

Gruß

Jacob

Hi Jakob,

du bringst es wiedermal auf den Punkt. Hätte ich mich getraut das Oszi auf dem Küchentisch aufzubauen ...  ::)  hätte ich mir viel erspart. Das hätte sogar ich erkannt.

So aber war ich von den aufmerksamen Augen des Forums (im spez. Mathias) abhängig.

Aber du hast recht: so ein Fehler ist  :facepalm:

Grüße

Hans-Jörg
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 1.10.2012 11:19
Hi,

Ja, es waren die Primärleitungen des AÜ vertauscht.

Danke Mathias (und allen anderen natürlich auch)!

Liebe Grüße
Hans-Jörg
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: jacob am 1.10.2012 11:27
 :topjob: :topjob: :topjob:

Bei Deinen nächsten Projekten solltest Du Dir einfach mehr Zeit lassen und genauer hinschauen  8)
So spart man "unterm Strich" letztendlich sehr viel Zeit!

Gruß

Jacob
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 1.10.2012 12:20
Wahre Worte ... ;)

Hans-Jörg
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Beano am 1.10.2012 14:58
Hallo Hans-Jörg,

freut mich, dass ich helfen konnte. :bier:
Manchmal bringt ein scharfes Auge mehr als jedes Messgerät...
Ansonsten bin ich bei Jacob, so ein Fehler sollte sich durch geduldigeres Arbeiten vermeiden lassen. :police:

Grüße,
Mathias
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 1.10.2012 16:12
 :angel: ist mir ein Rätsel, wie ... :angel:
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Dirk am 1.10.2012 19:35
Hi
ich habe bei dem Posting von Hans-Jörg ein Leerzeichen eingefügt, damit der  :angel: richtig funktioniert. Also nicht über die Änderungsinfo wundern.

Gruß, Dirk



Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 3.10.2012 13:22
Danke Dirk,
wie man sieht, schaffe ich ja nicht mal ein ordentliches Posting ohne Hilfe.

Darum noch diese Frage:
obwohl mein Marshall Derivat nun rund läuft und ausnahmsweise sogar für mich zufriedenstellend klingt, drängt sich mir folgende Frage auf.
ich habe die 18 Watter mit 2x EL84 mit zu 80% diesem PI gesehen: 2x470k/820 Ohm Kathode und 46-56k Tail. Aber zu 20% auch mit der "großen" Variante, die offensichtlich für 6v6,6L6, oder EL43, aber auch 4xEL84, vorgesehn sind: 2x 1M/470 Ohm Kath, und 10k Tail.
Was ist der Unterschied?
Für mich habe ich (glaube ich) festgestellt, daß die "große" Variante bei 2xEL84 zu dunkel klingt (hatte sie mal testweise drinnen, aber wieder auf die kleinere Variante gändert - jetzt klingts wieder besser).
Ist hier die zu erwartende Wattanzahl (-20 Watt, ab 30 Watt ...) ausschlaggebend, welchen PI man nimmt?
Kann mich wer aufklähren?
Also ich habe jetzt keine Bücher gewälzt, um dahinter zu kommen, vieleicht kann mich trotzdem wer erhellen.

Edit: als einziges könnte ich mir erklären, daß mit 1M Gridleaks zu viel Bässe im PI verstärkt werden und v.a. bei EL84 es dann zu sehr muffen würde, zu viel Brei.

Aber stimmt das so?

Liebe Grüße

Hans-Jörg
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Groove1 am 3.10.2012 17:55
Darum noch diese Frage:
Das ist Gedankenübertragung Hans-Jörg.
Genau diese Frage beschäftigt mich seit ein paar Tagen ebenso und ich war bis jetzt zu faul zum suchen.  ???
Habe 2 x 1M / 1K2 und 47K am Tail.


Gruß Klaus
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Stefan_L_01 am 3.10.2012 19:47
Die EL84 brauchen doch nicht so viel Signal, deswegen kann man sich afaik einen größeren tail resistor für bessere Symmetrierung leisten. Das beeinflusst dann auch den bias resistor.
Interessant wie das System "Klaus" bzw. "vox ac30" aus dem Rahmen fällt vom Bias btw. Ist eigentlich ein klein wenig kalt. Aber der ac30 kling imo schon genial gut.
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 4.10.2012 08:12
Hi,
im "valve wizzard" wir der "AC coupled long tail" zwar gut beschrieben, aber diese Info fehlt mir noch, was ein klassischer 2x1M grid leak in der gleichen Schaltung (bis 20 Watt mit EL84 gegenüber den 2x470k bewirkt. Ok. da man ein größeres Tail ehmen kann, kann man besser stabilisieren, was die EL84 wohl brauchen, aber wie wirkt es sich aus, wenn man die größere nimmt.
Wirklich so, wie ich glaube gehört zu haben?, daß es dünkler wird?

Mir genügt die Laienantwort (weil ich mit den div. Graden des Hoch-, Tiefpasses eh nicht so viel anfangen kann, bin mehr der trail and error Typ  ;)

Grüße

Hans-Jörg
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Nils H. am 4.10.2012 09:46
Darum noch diese Frage:
obwohl mein Marshall Derivat nun rund läuft und ausnahmsweise sogar für mich zufriedenstellend klingt, drängt sich mir folgende Frage auf.
ich habe die 18 Watter mit 2x EL84 mit zu 80% diesem PI gesehen: 2x470k/820 Ohm Kathode und 46-56k Tail. Aber zu 20% auch mit der "großen" Variante, die offensichtlich für 6v6,6L6, oder EL43, aber auch 4xEL84, vorgesehn sind: 2x 1M/470 Ohm Kath, und 10k Tail.
Was ist der Unterschied?
Für mich habe ich (glaube ich) festgestellt, daß die "große" Variante bei 2xEL84 zu dunkel klingt (hatte sie mal testweise drinnen, aber wieder auf die kleinere Variante gändert - jetzt klingts wieder besser).
Ist hier die zu erwartende Wattanzahl (-20 Watt, ab 30 Watt ...) ausschlaggebend, welchen PI man nimmt?
Kann mich wer aufklähren?
Also ich habe jetzt keine Bücher gewälzt, um dahinter zu kommen, vieleicht kann mich trotzdem wer erhellen.

Edit: als einziges könnte ich mir erklären, daß mit 1M Gridleaks zu viel Bässe im PI verstärkt werden und v.a. bei EL84 es dann zu sehr muffen würde, zu viel Brei.

Aber stimmt das so?

Liebe Grüße

Hans-Jörg

Moin Hans-Jörg,

erstmal, je größer der Tail-Widerstand, um so besser die Balance des LTPI, auf Kosten der maximalen Verstärkung. Wenn er zu groß wird, kann man sich aber ungewollte Verzerrungen einfangen. Ist der Tail kleiner, ist die Balance schlechter, aber die Verstärkung höher.

Zum Gitterableitwiderstand: Die Eingangsimpedanz des LTPI ist durch das Bootstrappen ca. 2x RG, also ziemlich hochohmig (2M im Falle von 1M Ableitwiderständen), weswegen man mit relativ kleinen Koppelkondensatoren auskommt. Willst Du den Frequenzgang nicht verändern, musst Du den Koppelkondensator halbieren, wenn Du von 470k auf 1M gehst, sonst geht es in den Bässen natürlich weiter runter.

Gruß, Nils
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 4.10.2012 14:27
Zum Gitterableitwiderstand: Die Eingangsimpedanz des LTPI ist durch das Bootstrappen ca. 2x RG, also ziemlich hochohmig (2M im Falle von 1M Ableitwiderständen), weswegen man mit relativ kleinen Koppelkondensatoren auskommt. Willst Du den Frequenzgang nicht verändern, musst Du den Koppelkondensator halbieren, wenn Du von 470k auf 1M gehst, sonst geht es in den Bässen natürlich weiter runter.

Gruß, Nils

Hallo Nils,
zuerst: danke, ist verständlich für einen Laien.

Du meinst den PI Eingangs Koppel C (der 2. geht bei mir mit 100n auf Masse, weil nur 1 Kanal)?

Das würde bedeuten, es ist egal, ob ich mit 22n und 2x470k fahre, oder mit 10n und 2x1M. Einzig, beim 2x470k kann ich einen größeren Tail nehmen um noch besser zu stabilisiren (?).

Gruß

Hans-Jörg
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Nils H. am 4.10.2012 14:33
Hallo Nils,
zuerst: danke, ist verständlich für einen Laien.

Du meinst den PI Eingangs Koppel C (der 2. geht bei mir mit 100n auf Masse, weil nur 1 Kanal)?

Gruß

Hnas-Jörg

jepp.
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 4.10.2012 14:46
Sorry, hatte gerade noch geeditted, als du schon geantwortet hast. Mein 2. Satz ist nachträglich, aber ob er stimmt?

Hans-Jörg
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Beano am 4.10.2012 14:50
Hi Hans-Jörg,

es ist egal ob du nun 22n und 2x470k oder 10n und 2x1M nimmst. Bedenke allerdings, dass ein größerer Widerstand unter Umständen auch mehr Rauschen bedeutet.

Die beiden 470k reichen für eine ausreichend hohe Eingangsimpedanz locker aus, ich sehe keinen Grund auf 1M zu gehen.

Die Größe des Tail-Widerstands ist unabhängig von den Grid-Rs wählbar.

Grüße,
Mathias
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Groove1 am 4.10.2012 14:52
Bedanke mich ebenso.


Nur zur Info, habe bei mir 22nF Koppel-C und 1M jeweils am Gitter. Kein Rauschen.


Gruß, Klaus
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Nils H. am 4.10.2012 14:56
Das würde bedeuten, es ist egal, ob ich mit 22n und 2x470k fahre, oder mit 10n und 2x1M. Einzig, beim 2x470k kann ich einen größeren Tail nehmen um noch besser zu stabilisiren (?).

Ersteres: Ja, denke schon. Letzteres: Ich glaube nicht, dass da ein Zusammenhang besteht. Den Tail kannst Du relativ unabhängig vom Gitterableitwiderstand wählen, als Kompromiss zwischen Gain (kleinerer Tail) und PI-Balance (größerer Tail).

Gruß, Nils
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 4.10.2012 15:00
Hi Hans-Jörg,


Die beiden 470k reichen für eine ausreichend hohe Eingangsimpedanz locker aus, ich sehe keinen Grund auf 1M zu gehen.


Hi Mathias,

das würde jetzt meine Annahme bestätigen, daß das Endröhrenspeziefisch ist.

@Groove: na , wenn es nicht gerade Kohlepress 1M Widerlinge sind, wirst es auch nicht unbedingt hören  ;)

Gruß

Hans-Jörg

Edit: Danke Nils. Von welchen Größenordnungen sprechen wir eigentlich?
Ich habe bei den 2x1Ms relativ kl. Tails (10k) gesehen. Wobei bei den 470ern von 33k bis 56k
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Stefan_L_01 am 4.10.2012 15:00
http://www.aikenamps.com/LongTailPairDesign.htm
http://www.aikenamps.com/LongTailPair.htm

Eine Erhöhrung des Grid-R würde doch zu mehr Bass führen, und nicht "weiter runter" im Bass (normales C-R Glied)?
"Higher values will result in greater low frequency response for a given input coupling capacitor, but this effect is diminished somewhat due to the local negative feedback"
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Nils H. am 4.10.2012 15:04
http://www.aikenamps.com/LongTailPairDesign.htm (http://www.aikenamps.com/LongTailPairDesign.htm)
http://www.aikenamps.com/LongTailPair.htm (http://www.aikenamps.com/LongTailPair.htm)

Eine Erhöhrung des Grid-R würde doch zu mehr Bass führen, und nicht "weiter runter" im Bass (normales C-R Glied)?
"Higher values will result in greater low frequency response for a given input coupling capacitor, but this effect is diminished somewhat due to the local negative feedback"

Schon richtig, habe ich auch gemeint: Der PI geht im Bass "weiter runter" heißt mehr Bass. Ich hab ja nicht geschrieben "die Bässe gehen runter"  ;) .
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Beano am 4.10.2012 15:05
Eine Erhöhrung des Grid-R würde doch zu mehr Bass führen, und nicht "weiter runter" im Bass (normales C-R Glied)?
"Higher values will result in greater low frequency response for a given input coupling capacitor, but this effect is diminished somewhat due to the local negative feedback"

Mit "weiter runter" meinte Nils sicher, dass die Grenzfrequenz des Gliedes eben weiter runter geht - die Folge ist mehr Bass. Allerdings glaube ich, dass man das nicht unbedingt hört, mit 22n und 1M Eingangsimpedanz ist die Übertragung schon fast linear.

EDIT: Nils war schneller...

@Hans-Jörg: endröhrenspezifisch sind die Grid-Rs nicht, höchstens der Tail-R, da dieser ja den maximalen Output-Swing mitbestimmt.
Du kannst auch 470k Grid-Rs mit einem 10k Tail machen oder 1M Grids mit 47k Tail (siehe Vox).
Ich würde sagen, für die Grid-Rs ist alles ab 470k aufwärts okay - beim Tail kommt es auf die notwendige Verstärkung an.
Einige Silverface-Amps hatten IMO sogar nur 330k Grids - eigentlich immer noch ausreichend.

Grüße,
Mathias
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Nils H. am 4.10.2012 15:12
Allerdings glaube ich, dass man das nicht unbedingt hört, mit 22n und 1M Eingangsimpedanz ist die Übertragung schon fast linear.

Denke ich auch. Bei 22n/470k vs. 22n/1Meg liegt der Unterschied bei 70 Hz vermutlich im Bereich von Zehntel-db oder weniger.
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Hans-Jörg am 4.10.2012 15:28
Denke ich auch. Bei 22n/470k vs. 22n/1Meg liegt der Unterschied bei 70 Hz vermutlich im Bereich von Zehntel-db oder weniger.

Ha, deshalb habe ich auch nur 10n am KoppelC mit 2x470k/820 und 46k Tail.
Wobei ich aber vieleicht auf 1k, oder 1k2 an der Kathode gehen werde, weil der PI doch schon sehr bläst und ich davor noch 3 Trioden + CF habe. Da ist schon genug Gain. Habe nur Angst, wenn ich ihn dann voll ausfahre, daß die 47k Tail zu wenig werden. Muß ich ausprobieren im Proberaum (daheim geht das leider nicht  ;) )

Grüße und nochmals danke für die Erklärungen

Hans-Jörg
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Stefan_L_01 am 4.10.2012 16:36
Da das jetzt eine PI Diskussion wurde: Was macht es eigentlich wenn die zweite (kathodenangesteuerte) Röhre positiv wird am Grid gegenüber der Kathode? Mit gridleak resistor ist ja dort gar nix? Dann ist dort ja auch noch immer ein relativ großer Entkopplungs-C (100nf z.B.). Ist das nicht fatal im overdrive?
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Nils H. am 4.10.2012 16:45
Da das jetzt eine PI Diskussion wurde: Was macht es eigentlich wenn die zweite (kathodenangesteuerte) Röhre positiv wird am Grid gegenüber der Kathode? Mit gridleak resistor ist ja dort gar nix? Dann ist dort ja auch noch immer ein relativ großer Entkopplungs-C (100nf z.B.). Ist das nicht fatal im overdrive?

Klar hat das rechte System auch einen Grid Leak Resistor. Geht vom Gitter zum unteren Anschluss des Bias-R und ist genau so groß wie der Grid Leak Widerstand des linken Systems.
Titel: Re: (doch nicht) Blocking Distortion ???
Beitrag von: Stefan_L_01 am 4.10.2012 17:59
ja, ok grid leak resistor. Aber der begrenzt ja nicht den Strom wenn das Gitter "relativ" positiv wird. Dann müsste doch über den Entkopplung-Kondensator jede Menge gesaugt werden, mit der spannenden Frage wie der sich dann wieder entladen kann wenn das Gitter wieder negativ wird