Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: carlitz am 23.02.2010 10:00

Titel: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: carlitz am 23.02.2010 10:00
Hallo,
anbei ein paar Fotos des Innenlebens eines Bugera V22 Combo's. Ich habe mir mal einen zugelegt um die Qualität des Chassis und der Bauteile zu beurteilen.

Schaut es Euch mal an. Interessant ist der eingebaute Digital Hall und die Möglichkeit die der eingebaute Chip beherrscht.

Der kann nämlich 16 Programme (und auch Delay und Chorus und Flanger, etc.).

Der Aufbau ist gut (ok, die Seitenteile könnten verschweisst sein).

Die Trafos sind stabil befestigt und die Röhren sind in einer Vertiefung des Chassis eingefügt. Die Ränder sind mit Gummi geschützt, da klappert nix.

Die Röhrensockel sind direkt auf der Platine, was im Zweifel schonmal zu Problemen führen kann (da die EL84 Endröhren schon dehr warm werden und überkopf hängen)

Die Anodenspannung hat gemessene 358V also im Rahmen, Bias stand bei -15V.

Die Heizspannung der Endröhren ist bei 6,3V Wechselspannung, die 2 Vorröhren werden mit 12,4V Gleichspannung geheizt.

Die Phasentreiberröhre wird mit 10,6V Wechselspanung betrieben. Eigentlich zu wenig, aber da muss ich nochmal nachmessen, da es gestern abend schon zu spät war.

Die Bauteile selber sind ok, aber beurteilt selbst.
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: carlitz am 23.02.2010 10:00
und noch eins
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: carlitz am 23.02.2010 10:01
und noch eins
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: jacob am 23.02.2010 11:16
Hi,

tu' der Röhre einen Gefallen und sieh' zu, dass Du die Heizspannung auf max. 5% Abweichung bekommst (also wenigstens knapp 12 Volt von den optimalen 12,6 Volt).
10,6V Heizspannung sind definitiv zu wenig.

Gruß

Jacob
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: carlitz am 23.02.2010 12:22
Ja ich mess erstmal neu und dann schau ich mal.

ich wollte eh den Schaltplan für den Amp malen, dann muss ich den Amp sowieso nochmal aufmachen.

Danke und Gruß

P.S: Ist Dein Footertext richtig geschrieben ?
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Hostettler am 23.02.2010 18:54
Hallo zusammen,

darf ich hier auch meinen "Senf" dazu geben?

Was haben meine Augen gesehen SMD-Bauteile? Uiii viel Vergnügen wenn da mal was ist  ;D
Ansonsten recht filigrane Bauart, wehe man "heizt" zulange mit dem Lötkolben...
Die Potis sehen auch nicht gerade vertrauenserweckend aus (meine Meinung).
Das Thema Hitze hat mein Vorredner schon erwähnt. Bestückt wurde das Teil möglicherweise (ausser Röhrenfassungen) per Automat.

Da dann freu dich mal, wenn du das Schema anhand einer beidseitig kontaktierter Platine nachzeichnen möchtest.  ;)

Grüsse aus der Schweiz


Hoschi
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: NOS am 23.02.2010 19:55
Hallo auch,

Bilder von nem PTP-Amp finde ich im allgemeinen interessanter. Mein DIY wird nämlich so aufgebaut sein. Einmalig. Nix Serienfertigung.

Hoffe mit dem Senf niemandem den Magen verdorben zu haben...

Grüße NOS
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: jacob am 24.02.2010 07:59
Hi,

PCB- Röhrenamps sind ja nicht per se schlecht. Wenn die Qualität und der Aufbau durchdacht ist (wie z.B. bei Fryette und Diezel), macht es komplexe Amps bezahlbar(-er).

Schlimm sind aber solche "Überkopf"- Konstruktionen (Thermik!) mit billigen Platinen- Potis, die zudem oft noch nicht mal mit dem Chassis verschraubt sind und schlechtem PCB Material.

Für den fortgeschrittenen Bastler ist natürlich die quasi "gemischte" Bauweise, wie sie von MAKO (Olaf hatte sowas ja mal vorgehabt) oder AIKEN praktiziert wird, viel befriedigender und reizvoller.

Echtes point-to-point-wiring (völlig ohne eyelet- oder Turretboards) ist bei etwas komplexeren Amps allerdings auch nicht sehr servicefreundlich  :P

Gruß

Jacob
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: custom am 24.02.2010 08:13
PCB- Röhrenamps sind ja nicht per se schlecht. Wenn die Qualität und der Aufbau durchdacht ist (wie z.B. bei Fryette und Diezel), macht es komplexe Amps bezahlbar(-er).
  ;D ;D  :devil:

Ich hätte gerne 'nen Schmidt, doch leider ist auch der unbezahlbar.

Gruß, Bernd
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: jacob am 24.02.2010 08:27
Na ja, "unbezahlbar" ist halt sehr relativ.
Ein gescheites Auto kostet ja auch einiges und ist für die meisten (zwangsläufig) auch nicht "unbezahlbar"  :angel:
Meist ist es lediglich eine Frage der Prioritäten- wo ein Wille ist, ist auch ein Weg  :devil:

BTW: man sich leicht vorstellen, was ein SCHMIDT in MAKO- , Larry-, oder MUELLER- Bauweise den Endverbraucher kosten würde  :-\

Gruß

Jacob
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Tube_S_Cream am 24.02.2010 08:33
Das Thema Platine als Iiieh Bäähh-Kriterium ist eigentlich so veraltet wie Pertinax.

War vor Jahren noch FR4-Material mit einer Glasübergangstemperatur (TG) von 105°C Standart, so gilt heute schon 135°C als Minimum, wobei es schon neue halogenfreie Materialien gibt, die eine TG von 170°C haben. Das ist nur Standardware... Diese Verbesserungen waren allein schon wegen der Verwendung von bleifreiem Lot erforderlich. Die Ablösefestigkeiten haben sich in den letzten Jahren erheblich verbessert und es gibt schon Materialien, die derart belastbar sind, daß die Bauteile darauf schon vorher den Löffel reichen würden...

Wayne's interessiert, der mögen mal bei den Basismaterialherstellern wie ISOLA, TECHNOLAM oder ROGERS nachschauen, was da heute technisch möglich ist.
Bei einer nach hiesigen Industriespezifikationen gefertigten Leiterkarte würde ich mir wegen Temperaturen bis 130°C am Sockel überhaupt keine Gedanken machen.

Problematisch kann es nur halt sein, wenn unsere Chinese Friends ein Lotmaterial verwenden, was nur für den Consumerbereich gedacht ist...
Während man sich hier Gedanken über die ätzende Lötfähigkeit von 97%igen Bleifrei-Zinnlot und dessen sehr hohem Eutektikum von 217-227°C (sozusagen: Schmelzpunkt) macht und die Bauteile beim Reflow- oder Wellenlöten erheblicherem Stress ausgesetzt sein müssen, wird im Fernöstlichen auch gerne auf eine Zinn-Wismuth Legierung mit einem Eutektikum von 120°C  :o :o :o verwendet. Vorteil: Man kann viel billigere PCB-Materialien verwenden, aber allein schon die Verwendung im industriellen Temperaturbereich (55°C Umgebungstemp.) kann man knicken.

Prinzipiell habe ich überhaupt nix gegen eine PCB, selbst mit Röhrensockeln drauf. Selbst dafür kann man im Layout gute Kühlkonzepte schaffen z.B. durch Lüftungsbohrungen rund um den Sockel etc. Ich hätte nur ein Problem damit, wenn Fernöstliche Ultra Lowcostware irgendwo aufschlägt, daß da eventuell wirklich der billigste Müll verwurstet wurde und man qualitativ wieder in die 70er Jahre abdriftet...

Ich traue dem Uli Behringer aber durchaus zu, daß er der Fab vernünftige Specs für die Leiterkarte geliefert hat, sonst nimmt der Chinese das was da ist und am billigsten ist. (Ja, ich hatte schon mit chinesischen Firmen zu tun und ich hatte auch schon Fälle, wo die Muster (in diesem Falle Studio AD-DA-Wandler und digitale EQs etc. wo die ersten Samples Super waren und die Serie in den Specs auf einmal um Dekaden schlechter in Klirr- und Rauschwerten... weil irgend ein dortiger Einkäufer meinte "Wozu so teure COG/NPO-Kerkos in den Anti-Aliasingfiltern verwenden, wenn man doch Y5V viiiieeel billiger bekommen kann). THD+NOISE hatte sich von -115dB auf -80dB verschlechtert und es hat Ewigkeiten gedauert, das rauszufinden, weil auf den SMD-Reiskörnern ja keine bis sehr wenig Informationen draufstehen....

Ich kenne Behringer schon aus der Anfangszeit, als er mit den ersten Excitern auf den Markt kam und die Produkte waren seinerzeit wirklich hervorragend. Ich hatte damals z.B. den Autocomp-Compressor und der war vom Klang und Rauschen den DBX-Teilen total überlegen. Was hier in Behringers Denkfabrik entsteht hat schon wirklich Hand und Fuß. Seinen Spitznamen "Das Ohr" hat er nicht umsonst. Sogar die Mischpulte in den 90ern waren richtig klasse und ich schätze ihn so ein, daß er auch in der Lage wäre, absolutes High-End-Equipment zu entwickeln.

Schade, wenn die jetzige Politik dann lautet "So billig wie möglich produzieren", dann muß einiges auf der Strecke bleiben.
Die Fußtreter sind so ein Beispiel. Schlecht klingen tun die ja nun wirklich nicht... aber die Haltbarkeit  :o

Ein Unternehmen hier in meiner Heimatgegend bekommt seit einigen Jahren die Haushaltgeräte wie Kaffeemaschinen etc. auch von drüben.
Natürlich geht alles durch eine gründliche Qualitätssicherungsprüfung durch. Oft kann man ein Drittel oder Mehr aus einer Charge gleich in die Entsorgung werfen (Reklamation wäre zu teuer), aber offensichtlich rechnet sich das immer noch.

Aber so isset numal: Es darf ja nix mehr kosten!

Gruß

Stefan

Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: carlitz am 24.02.2010 09:58
Hallo,

ja doppelseitiger Aufbau macht das Abzeichnen nicht einfach.

Die Potis sind fest mit der Frontplatte verschraubt, also kein Problem.

Habe gestern einen längeren Soundtest gemacht.

Insgesamt fehlt mir Bass und Tiefmitten. Der Boostschalter fügt ein wenig hinzu, ausgeschaltet geht das garnicht.

Ist wahrscheinlich ein Anti-Scoop Schalter, hilft dem Grundsound aber nicht.

Naja , umbauen kann ich den Amp ja immer noch......:-)

Das Gehäuse ist gut verarbeitet und sehr gut zu verwenden.

Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: fonzarelli am 24.02.2010 10:53
Hallo,

also ich versteh manche Leute echt nicht:
Einer postet Bilder vom Innenleben eines Verstärkers für 300€ und schon springen welche auf, die die Konstruktion, Schaltung, was auch immer dieses Verstärkers schlecht reden und anmerken, dass es in Verstärkern für 3000€ viel besser aussieht und ausserdem robuster ist...
Klar sind die teueren Amps besser aund aufwändiger verarbeitet, das müssen sie auch sein, denn wer würde sie sonst noch kaufen?
Nur meine Meinung..

Schönen Gruß
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: carlitz am 24.02.2010 10:57
Super, sehe ich genau so.

Das Teil ist für 300 Euro sein Geld wert. Ich kann so ein Teil in der vorliegenden Qualität NICHT zu dem Preis selber bauen.

Gruß
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: JMP am 24.02.2010 11:15
Vor allem: Man hat für 300 Euro:

Ein Stahlchassis
Output-Trafo
Netztrafo
Bisschen Hardware

um einen tollen Amp daraus zu machen....
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: chipsatz am 24.02.2010 11:41
Hallo,

ich kann das was Tube_S_Cream schreibt nur unterstreichen (vermutlich sind wir beruflich aus der selben Ecke). Man kann einfach nicht pauschal sagen: Amps mit PCBs sind schlecht. Die Qualitäts-Bandbreite beim Leiterplatten-Design reicht eben von ganz billig bis sehr hochwertig. Wie bei allen anderen Sachen auch. Wenn du einen Amp mit PtP-Aufbau für fast nix in China fertigen lässt, wird der auch nicht so besonders sein.

Ich denke doppelseitige Platine ist schon nicht schlecht. Das verwendete Basismaterial kann man so jetzt nicht erkennen.

Grüße mike
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Grooverock am 24.02.2010 12:53
Wenn du einen Amp mit PtP-Aufbau für fast nix in China fertigen lässt, wird der auch nicht so besonders sein.

Ja und nein... Eigentlich sollte man das aus verschiedenen Gründen so stehen lassen... Aber ganz richtig ist das nicht.
Die Basis des Smart-20 (und auch smart-10) ist wirklich klasse.
Habe meinen Umgebauten Smart-20 am Wochenende mit etwas sehr viel teueren vergleichen können und das danach war ich am überlegen ob ich noch Platz für einen zweiten Smart habe (nicht wirklich...) Die Trafos sind gut, das Gehäuse ist gut und das Chassis auch und sogar die Potis! Das Ding ist mit ein paar Umbauten wirklich richtig klasse! Nur der Vollständigkeit halber. Das heist, dass man die Dinger kaufen soll...
Bis denne Kim
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: chipsatz am 24.02.2010 13:52
Hi Kim,

sicher, man kann auch aus China Qualität bekommen, aber eben nicht "für umsonnst" (deswegen schrieb ich "für fast nix"). Der Smart ist ja ein relativ einfacher Amp. Aber lass mal einen Mehrkanaler mit FX/REV PtP hochwertig fertigen. Das wird dann auch teurer. Es gibt wahrscheinlich auch teure Amps die billig gefertigt werden. Wir wissen ja nicht, wieviel die Hersteller wirklich für die Produktion ausgeben. Und ob die Trafos gut sind, lässt sich mMn gar nicht so erkennen. Das merkst du erst nach ein paar Jahren, oder nach umfangreicher Qualitätsprüfung (mit allem drum und dran).

Gruß mike
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: jacob am 24.02.2010 14:31
Hi fonzarelli,

es ging doch gar nicht darum, was dieser Amp letztendlich kostet, sondern eigentlich nur um die Konstruktions- und Aufbauweise  ;)

Gruß

Jacob
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: jacob am 24.02.2010 15:05
Hi Stefan,

das, was Du da schreibst, kann ich voll bestätigen!
Absolut keine Frage, dass Meister Behringer "könnte", wenn er "wollte", bzw. so ein Konzept  sich wirtschaftlich für ihn rechnen würde.

Er hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten nun mal für den Lo-Cost Bereich und die entsprechende Käuferschicht entschieden.
Und da macht halt definitiv der niedrigste Preis das Rennen.

Wenn er jetzt mit Hi- End Produkten anfangen würde, dann würde im das das breite Publikum wahrscheinlich niemals abkaufen.

Von wegen "Ist der Ruf erst ruiniert..." etc.

Gruß

Jacob
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Grooverock am 24.02.2010 15:15
Ich kann mich noch an die Röhrengeräte von Behringer erinnern die mal 1500,-DM(!) gekostet haben.
Später 150,-€ bis 300,-€...  :sex:
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: JMP am 24.02.2010 19:11
Ein Schlitzohr ist er trotzdem, MIDAS gehört jetzt z.B. zum Konzern, und da ist schon ein bißchen Quality drin...
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Tube_S_Cream am 24.02.2010 19:54
Da ist was wahres dran!  8)

Gruß

Stefan
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: custom am 25.02.2010 03:14

Das Teil ist für 300 Euro sein Geld wert. Ich kann so ein Teil in der vorliegenden Qualität NICHT zu dem Preis selber bauen.

WIe wäre es dann mit dem (http://www.musik-service.de/crate-v-33-h-prx395771865de.aspx) hier? Das wäre doch mal was zum modden. Übrigens hat der vor 2 Tagen noch 199.- gekostet.  :)

Gruß, Bernd
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Stubenrocker am 25.02.2010 07:37
Moin,

Von dem Teil hat ein Freund die Comboversion(in der Ecke stehen).Der Sound ist  :-X ;D :devil:#

Ich glaube der hat sogar ein Schaltnetzteil :o
Ich würde da schon wegen Chassiqualität schon eher den Bugera nehmen!

Grüße
Stephan
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: custom am 25.02.2010 08:30
Ich dachte an alles rauschmeißen, NT+AÜ+Röhren verwenden, und was anständiges reingebaut. Aber wenn das Chassis schon nix taugt...
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: carlitz am 25.02.2010 10:28
Hallo,

habe so ein Teil letztens mal auf dem Tisch gehabt.

Ja Schaltnetzteil, muss ja auch nicht schlecht sein, war es aber.

Die Heizspannung der Röhren lag bei 9V statt 12,6V.....

Der Sound, naja. Den habe ich dann mit Soldano Schaltung versehen, da der Grundaufbau sehr ähnlich ist.

Gefallen hat er mir dann aber immer noch nicht so richtig. Dafür hätte ich die Lautsprecher tauschen  müssen und evtl. den Ausgangsübertrager.

Der mechanische Aufbau ist auf jeden Fall billiger als beim Bugera.

Gruß
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: cca88 am 25.02.2010 21:30
Ja und nein... Eigentlich sollte man das aus verschiedenen Gründen so stehen lassen... Aber ganz richtig ist das nicht.
Die Basis des Smart-20 (und auch smart-10) ist wirklich klasse.
Habe meinen Umgebauten Smart-20 am Wochenende mit etwas sehr viel teueren vergleichen können und das danach war ich am überlegen ob ich noch Platz für einen zweiten Smart habe (nicht wirklich...) Die Trafos sind gut, das Gehäuse ist gut und das Chassis auch und sogar die Potis! Das Ding ist mit ein paar Umbauten wirklich richtig klasse! Nur der Vollständigkeit halber. Das heist, dass man die Dinger kaufen soll...
Bis denne Kim


Hi Kim,

ich kann das auch nur so stehen lassen. Mein Smart 20 hat sich jetzt auf mehreren Sessions sehr gut geschlagen - wenn auch mit "nachgebesserten" Massepunkten (rittal-scheiben machen es möglich) und einem RedFang. Vergleichsamp: Mein Victoria 5E3 mit Celestion Alnico Blue; daneben auf der gleichen Bühne - direkter Vergleich

Die Preisschätzungen der Jungs die drübergespielt haben  waren 1500€ aufwärts......

Der "non refined" den ich kurz hatte war allerdings eine andere Liga - Nebengeräusche UND Sound. Ich hatte ihn sehr kurz hier - im direkten Vergleich zum "refined" - ein ganz anderer Amp; sprich sooofort zurück.

Es kommt drauf an was man den Chinesen als Vorgabe gibt, und wie gut man die Ausführung überpüft.
Ich empfehle den Smart 20 niemandem ohne, daß ich dazusage, daß man ein paar Sachen überprüfen muß, bevor man Ihn auf der Bühne einsetzt. Aber dann ist er super.

Grüße

Jochen

Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Meikel am 3.03.2010 15:47
Hallo,

es ist zwar nicht der V22, aber falls es jemand dennoch interessiert: Hier

http://www.musiker-board.de/reviews/378698-amp-bugera-v55-combo.html#post4554650

ist mein Review zum Bugera V55.

Gruß Michael
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Patbanger am 15.03.2010 22:30
Stimmt, als günstige Materialbeschaffungsmaßnahme sind die Bugera Amps echt in Ordnung! Mal Hand aufs Herz, klingen tun die ja nun mal garnicht!!! Ich behaupte meine 40-Watt-Transe-Übungskiste klingt durchaus geiler  ;)
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: netbear am 29.09.2010 19:30
Stimmt, als günstige Materialbeschaffungsmaßnahme sind die Bugera Amps echt in Ordnung! Mal Hand aufs Herz, klingen tun die ja nun mal garnicht!!! Ich behaupte meine 40-Watt-Transe-Übungskiste klingt durchaus geiler  ;)

Tja ... mmh... naja ... das kann ich aktuell sooo nun leider nicht mehr stehen lassen  - gut, ich kenn deine Übungstranse zwar nicht - aber:

Das mit der günstigen Materialbeschaffung (für den Aufbau einer 20W-Combo) war zunächst auch mein Gedanke als ich den V22 geordert habe. Ursprünglich wollte ich ja einen Harley Benton GA-15 entkernen, bin dann aber davon abgekommen, weil ich auf jeden Fall zusätzlich noch einen vernünftigen 10"-Speaker hätte kaufen müssen. Außerdem hat mir das Chassis nicht zugesagt, insbesondere die Frontplatte, die ich für meine Zwecke praktisch komplett hätte ersetzen müssen. Der GA-15 ging also zurück.

Nimmt man nun den aktuellen Preis für den GA-15 (139,-) plus neuer Speaker (Jensen P10R - ca. 70,-) liegt man so ca. um die 210 Öre, also fast schon beim aktuellen Preis des Bugera V22 (z.Zt. 248,-€). Als Alternative zum GA-15 hatte ich bereits den V22 ausgemacht und diesen dann letztendlich auch bestellt. Dabei hatte ich noch richtig Glück, da der Amp z.Zt. praktisch Europaweit ausverkauft zu sein scheint! Ich bekam den wahlscheinlich letzten vorrätigen Amp (vermutlich aus dem Ausstellungsraum) eines Musikhauses mit 20€ Preisnachlass, voller Garantie und noch ein Gitarrenkabel obendrauf.

Als der Amp ankam, erfolgte erstmal ein Test, ob grundsätzlich alles funzt wie es soll. Und siehe da - alles funktionierte! Aber nicht nur das: Der kleine Kerl klang richtig gut! Und dabei meine ich wirklich! gut, nein eigentlich unglaublich gut, oder besser gesagt unverschämt gut - bedenkt man den Preis für den V22. Und das tut er dann frecherweise auch noch in allen Bereichen: Wirklich überzeugend ist er im Clean- und Crunch-Bereich, aber auch das volle Brett gelingt dem Kleinen recht gut! (Das kann in meinem Fall natürlich zum Teil auch daran liegen, das der verbaute Bugera-Speaker wie ich mal vermute bereits eingespielt war.) Für meine Zwecke - die kleine Spontan-Session, den Gig im kleinen Club, oder zu Übungs- und Recording-Zwecken ist der Bugera wie geschaffen.

Der Aussage, das der V22 "nun mal gar nicht klingt" kann ich also beim besten Willen nicht beipflichten!

Vielmehr steh ich jetzt vor dem Problem, das ich den V22 ja eigentlich entkernen und neu aufbauen wollte. Das kommt aber nun angesichts des überraschend guten Klangs erstmal nicht mehr in Frage. Spielraum für Modifikationen ist ja trotzdem noch gegeben. Auch wenn sich diese angesichts des Aufbaus als nicht ganz einfach darstellen werden. Der erste relativ einfache Eingriff wird erstmal ein anderer Vorwiderstand für die Power-LED sein, um der Erblindungsgefahr vorzubeugen. Gleiches gilt für den mitgelieferten Fußschalter. Dann wäre da noch ein leiser 50Hz-Brumm, der zwar mit zunehmender Lautstärke nicht lauter wird, mich aber trotzdem irgendwie stört (Ich bin da kleinlich - meine Amps brummen nunmal nicht!). Mal sehen woran's liegt.

Ob der V22 sich dauerhaft bewährt wird die Zeit zeigen, aber angesichts des unglaublichen Preises kann ich nur zu gut verstehen, das der Amp zur Zeit ausverkauft ist! (Von wegen klingt nicht...)

Grüße,
Georg
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Patbanger am 30.09.2010 12:18
Tja ... mmh... naja ... das kann ich aktuell sooo nun leider nicht mehr stehen lassen  - gut, ich kenn deine Übungstranse zwar nicht - aber:

"aktuell" ist dieser Threat schon lange nicht mehr!!!!
Ich verbessere meine Aussage, ich verschenk mein Auto sollte mein 40W Übungstranse nich besser klingen als der Bugera!!!

Mo
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: netbear am 30.09.2010 14:35
"aktuell" ist dieser Threat schon lange nicht mehr!!!!
Ich verbessere meine Aussage, ich verschenk mein Auto sollte mein 40W Übungstranse nich besser klingen als der Bugera!!!

Mo

Also für mich persönlich ist der Thread absolut aktuell, da ich mir das Teil ja gerade erst zugelegt habe. Der Amp selbst ist auf jeden Fall aktuell und der Thread hier im Forum war nun mal der aktuellste zum V22. Mit meinem Auto würde ich an deiner Stelle vorsichtiger umgehen. Vor allem wenn ich den Amp noch gar nicht gehört, geschweige denn gespielt hätte (was ja der Fall zu sein scheint). Zum Thema Transen sage ich nur k2, k3, k5....

Viel Spaß beim Wandern,
Georg
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Patbanger am 1.10.2010 16:59
Ich hab den Bugera schon gehört, gespielt, aufgeschraubt und wieder zugemacht!
Vielleicht hab ich einfach nen anderen Geschmack als du was Sounds angeht...
K2, K3, K5... ? Versteh ich nicht!
Zurück zum Thema, erzähl was vom Innenleben deines V22!
Mo
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: mc_guitar am 1.10.2010 18:10
K2, K3, K5... ? Versteh ich nicht!

Ungeradzahlige Harmonische?

Grüße Micha
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: netbear am 2.10.2010 04:26
Zurück zum Thema, erzähl was vom Innenleben deines V22!
Mo

Was das Innenleben angeht, steh ich vermutlich vor dem gleichen Problem wie alle anderen, die sich näher für den Aufbau des V22 interessieren. Von Behringer bekommst du ums Verrecken keine Unterlagen und auch intensivstes Suchen im Internet brachte bisher keinen Erfolg in dieser Richtung. Da hilft wohl nur Vitamin B weiter. Ansonsten bleibt einem nur übrig den Schaltplan vom Layout zu übernehmen, was sich aber wie hier bereits erwähnt wegen der doppelseitig kaschierten Platine, die zudem noch schwarz lackiert wurde, als nicht gerade einfach erweist.
Meine erster Gedanke zur Übernahme des Layouts in einen Schaltplan war zunächst ein paar großformatige Bilder zu schießen um dann in aller Ruhe am PC anhand der Leiterbahnzüge den Schaltplan zu erstellen. Das alleine reicht dann aber doch nicht aus, da einige Bahnen nur aus unterschiedlichen Blickrichtungen verfolgbar, oder gar von einem Bauteil verdeckt, nicht einzusehen sind. Hier hilft dann letztendlich nur noch Nachmessen weiter. Es wird also noch einige Zeit dauern, bis ich mit der ersten Schaltplanvariante vom V22 aufwarten kann. Sollte sich also irgend jemand hier im Forum z.Zt. ebenfalls mit dem Thema Schaltplanerstellung des V22 beschäftigen, oder bereits beschäftigt haben - dann meldet euch bitte!

Vorab für Interessierte schon mal ein paar Fotos vom Reverb-Modul des V22 mit den bereits von Carlitz erwähnten Coolaudio-Chips, sowie der Loop-Section auf dem Grundchassis. Dies sind die beiden einzigen Bereiche in denen SMD-Bauteile verwendet wurden. Der restliche Aufbau und damit der Hauptsignalverlauf wurde, soweit ich das bisher feststellen konnte, mit konventionellen Bauteilen ausgeführt.

Grüße an alle,
Georg
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben / Der Schaltplan
Beitrag von: netbear am 1.11.2010 23:45
Hallo zusammen!


Am Wochenende hatte ich endlich mal Gelegenheit mich näher mit der Schaltung des V22 zu beschäftigen. Der Gedanke nichts Genaues über den Schaltungsaufbau zu wissen war mir einfach ein Dorn im Auge. Also hab ich mir dann doch die Mühe gemacht und den Schaltplan aus der Schaltung übernommen, was sich besonders in der SMD-Abteilung als recht tricky erwies. Außerdem habe ich an den wichtigen Stellen noch Messungen durchgeführt und diesen quasi Referenzzustand auch im Plan festgehalten.

Hier das Ergebnis meiner Untersuchungen:

Zuallererst:

Anders als es beim ersten Anblick den Anschein hat, handelt sich beim V22 um einen reinrassigen Vollröhren-Amp, bei dem sich im Hauptsignalpfad keinerlei Silizium befindet. Weder Transistoren, noch OP's oder gar Begrenzer-Dioden. So weit so gut!


Kurze Schaltungsbeschreibung:


Kanalumschaltung und Effektweg:

Die SMD's auf dem Mainboard sind nicht wie von mir zuerst irrtümlich angenommen Teil der Loop, sondern einzig und allein für die Kanalumschaltung und das Grounden des Reverb-Signals zuständig, was mit Hilfe vom 4 Schmitt-Triggern, 2-Flip-Flops und 7 Transistoren realisiert wird. Was für ein Hype für 2 im Grunde simple Schaltvorgänge!!! - aber beim Einsatz von Tastern statt Schaltern wohl nicht viel einfacher lösbar.

Das Effekt-Modul (BDM2) selbst, wurde 3-lagig ausgeführt, ist also praktisch unmöglich rauszuzeichnen. Allerdings können Experimentierfreudige mit den Mode-Eingängen (V1000/Pin 5,6,7,8) rumspielen, dann sollten auch die anderen 15 internen Effekte des Chips abrufbar sein. Hierzu müßten, soweit ich das nachmessen konnte, auf dem Modul die SMD-Widerstände R4,R5,R7 und R8 entfernt werden und Chipseitig z.B. ein DIL-Schalter für die Effektwahl angeschlossen werden. Ein entsprechendes Schaltbeispiel findet man im Coolaudio Datenblatt für den V1000.

Die Schnittstelle für das Modul ist angenehmerweise recht einfach gehalten und somit universell verwendbar (+15V,-15V,Masse,Input,Output), so daß man hier bei Bedarf ohne großen Aufwand z.B. auch ein Belton Reverb-Modul einpassen könnte, was mir persönlich klanglich mehr zusagt als der hier verbaute Coolaudio-Chip.

Endstufe:

Die Endstufe ist, was bei EL84-Endstufen eher selten ist, mit einem Fixed-Bias ausgestattet. Über die im Gehäuseboden eingelassene Cinch-Messbuchse kann aber leider nur die Bias-Spannung und nicht etwa eine Kathodenstrom-äquivalente Spannung der beiden EL84 gemessen werden. Eine dahingehend Mod wäre also recht sinnvoll, wenn schon eine externe Messbuchse zur Verfügung steht. Die Messung der Bias-Spannung ergab hier in der Werkseinstellung -15,75V.
Der Phaseinverter arbeitet in Cathodyne-Schaltung und nicht etwa als Long-Tail-PI.
Mit 47k recht hoch angesiedelt ist auch der Wert für die Grid-Stopper an den EL84. Scheinbar wollte man hier Problemen mit Schwingneigungen oder auch Blocking-Distortion in der Endstufe vorbeugen. Die Triode/Pentode-Umschaltung erfolgt wie sonst auch üblich.

Vorstufe:

Hier gibt es nichts Außergewöhnliches zu berichten. Erwähnenswert ist vielleicht die Ausführung der Eingangsbeschaltung und eine Gegenkopplung in der Verstärkerstufe vor dem Standard-Tonestack. Ansonsten alles Altbekanntes und -bewährtes, auch das Tonestack selbst.


Heizungen !:

Die Endröhren werden mit Wechselstrom aus einer eigenen Sek.-Wicklung ohne Mittelanzapfung gespeist. Die Symmetrierung erfolgt über zwei 100 Ohm-Widerstände gegen Masse.
Die 12AX7 werden hingegen mit Gleichspannung versorgt. Hierbei liegen die 3 Heizungen der Vorstufenröhren IN REIHE über 2 Vorwiderständen an +25V und -25V. Bei einer evtl. Fehlersuche mal eben eine Röhre ziehen funktioniert also nicht so ohne weiteres.


Bereits durchgeführte Mods:

Zwei Dinge, die einfach sein mußten:

- Den 1k Vorwiderstand der Power-LED habe ich durch einen 3,3k ersetzt (war mir einfach zu hell das Teil)
- Das Hochspannungsnetzteil hat einen 220k Entladewiderstand bekommen. Den hat man schlicht und einfach vergessen.

sowie ein rein vorsorgliches Nachlöten aller mechanisch oder thermisch besonders belasteten Lötstellen.


Zuguterletzt:

Wie bereits im Thread erwähnt, bin ich mit den Sound mehr als zufrieden. Als kleinen Bühnenverstärker, oder auch zum Üben zu Hause, finde ich den V22 einfach ideal. Soundmäßig ist vom typischen Fender-Clean-Sound über angezerrt bis zum totalen Brett alles möglich und auch mit vorgeschaltenen Bodentretern verträgt sich der Amp dank der traditionellen Schaltungstechnik recht gut. Wegen seines guten Sounds, den er nicht zuletzt auch dem guten Speaker verdankt, wird der Kleine also nicht wie eigentlich ursprünglich geplant von mir entkernt und neu aufgebaut, sondern darf jetzt erst mal spielen. Bedenkt man den aktuellen Verkaufspreis von 248,-€ und die hierbei doch recht solide Verarbeitung des Amps, so kann man den V22 nur als konkurrenzlos günstiges Schnäppchen bezeichnen.

Da beim V22 ausschließlich allgemein bekannte Schaltungstechnik zum Einsatz kommt und der Schaltplan von mir selbst erstellt wurde, kann ich denke ich sowohl eine Patentrechtsverletzung als auch eine Urheberrechtsverletzung ausschließen und habe mich daher dazu entschlossen, den Schaltplan hier öffentlich zugänglich zu machen. Der Plan ist als PDF-Datei im Anhang zu finden.
 
Die im Plan angegebenen Bauteilnamen entsprechen den auf den Platinen aufgedruckten Angaben. Die angegebenen Spannungswerte beruhen auf eigenen Messungen im Auslieferzustand. Fehler beim Herauszeichnen kann ich natürlich nicht gänzlich ausschließen. Das Resultat sieht allerdings recht schlüssig aus.

Für Hinweise auf offensichtliche Fehler im Schaltplan, Diskussionen zur Schaltung, Anregungen für Mods und Ähnliches, habe ich stets ein offenes Ohr.

Ansonsten wünsche ich allen V22-Besitzern noch viel Spaß mit ihrem Amp,
Georg
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: snyder80 am 2.11.2010 01:16
Da hast Du Dir ja ganz schöne Arbiet gemacht!

Allerdings bin ich mir jedenfalls bei der Beschaltung von C22 und R49 nicht ganz so sicher ob das richtig sein kann. Ich würde meinen, dass die Verbindung zwischen dieser "Brücke" eigtl. an Masse gehen müsste.

Im übrigen erinnert es mich an den Peavey Classic 30 mit fixed Bias Endstufe. Interessant zu wissen...

Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: netbear am 2.11.2010 08:49
Hallo Snyder!

Danke für den Hinweis! Du hast natürlich vollkommem Recht. Sowohl C39 als auch R49 liegen einseitig auf Masse. Das macht auch viel mehr Sinn. So sieht das Ganze dann auch schon wesentlich besser aus und V1 hat seinen Gitterableitwiderstand.

Anbei der korrigierte Schaltplan.

Gruß,
Georg
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: carlitz am 2.11.2010 10:07
Hallo,
Danke für die tolle Sucharbeit.

In der Tat habe ich bei meinem V22, an dem Coolaudio chip die Widerstände an den benannten Anschlüssen (V1000/Pin 5,6,7,8)  entfernt und einen HEX Umschalter an die 4 Pins gelötet.

Das ist als Röhrenbastler nicht so einfach, da die Leiterbahnen EXTREM dicht aneinander sind.

Hat allerdings geklappt.

Dann ist es möglich die 16 Effekte des Chips durch zu schalten und neben Chrus, Flanger, etc, hat man auch weitere Hallprogramme .


Gruß
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Patbanger am 2.11.2010 10:49
Hoppla, hat sogar nen Marshall Tonestack mit Fender Anhängsel... Vielleicht könnt die Kiste im Verzerrten Bereich ein wenig wärmer fahren in dem man 50K parallel zu den 100K im Tonestack schaltet  ::)  Die Boost Funktion ist im windsor fast genauso verwirklicht!
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: netbear am 2.11.2010 14:31
Hallo,
Danke für die tolle Sucharbeit.

In der Tat habe ich bei meinem V22, an dem Coolaudio chip die Widerstände an den benannten Anschlüssen (V1000/Pin 5,6,7,8)  entfernt und einen HEX Umschalter an die 4 Pins gelötet.

Das ist als Röhrenbastler nicht so einfach, da die Leiterbahnen EXTREM dicht aneinander sind.

Hat allerdings geklappt.

Dann ist es möglich die 16 Effekte des Chips durch zu schalten und neben Chrus, Flanger, etc, hat man auch weitere Hallprogramme .


Gruß

Hallo Carlitz!

...dachte ich mir's doch! Schön das du es bestätigen konntest. Das macht den V22 um ein weiteres Schmankerl reicher. Hex-Umschalter in die Chassis-Rückwand gebaut - et voila: 15 Effektvarianten mehr! ;D

Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: netbear am 2.11.2010 19:51
Hoppla, hat sogar nen Marshall Tonestack mit Fender Anhängsel... Vielleicht könnt die Kiste im Verzerrten Bereich ein wenig wärmer fahren in dem man 50K parallel zu den 100K im Tonestack schaltet  ::)  Die Boost Funktion ist im windsor fast genauso verwirklicht!

Hallo Patbanger!

Leider habe ich keinen Schaltplan vom Windsor, aber ich nehme an du meinst gleichzeitig mit dem 680p || 220p über den Boost-Switch einen 50k zum 100k parallel schalten? Wär mal einen Versuch wert.

Leider ist mir durch deinen Vorschlag noch ein weiterer Fehler im Schaltplan aufgefallen:
Das Master-Volume-Poti ist natürlich ein 1 MegOhm und kein 250kOhm!

Sorry! - aber kann bei dem ständigen Copy/Paste bei der Schaltplanerstellung schon mal passieren...

Also deshalb hier schon wieder eine neue Version vom Schaltplan - jetzt mit Versions-Nr. und Datum unten rechts (nur vorsichtshalber)....
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Patbanger am 3.11.2010 07:23

ich nehme an du meinst gleichzeitig mit dem 680p || 220p über den Boost-Switch einen 50k zum 100k parallel schalten?


Nicht ganz, ich meinte einfach nur parallel zu den 100K die 50KOhm hinzu. Dann kommt das ganze ziemlich an 2203 Tonestack ran. Unabhängig von dem Boost-Pfad.

Gruß
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: mac-alex_2003 am 3.11.2010 09:08
Morgen,

den Bugera habe ich bis jetzt noch nicht gespielt, was mir aber beim Schaltplan auffällt ist die starke "Signalbearbeitung".

C22: erstmal die Höhen ein bischen runter, aber nicht so viel. Warum nicht?
C11: 22µ gibt schon gut Bass hin, ist aber nicht schlimm, da ja
C46: das wieder rauszieht. Das muss aber sein, sonst ist der Clean-Kanal zu dünn

Bis daher verstehe ich das alles.

Damit das ganze nicht zu fisselig wird kommen nun mit
C20: die Höhen wieder weg.
C24: Gibt dann wieder Höhen und Mitten dazu,
C12: lässt auch nur diese durch, spricht schneidet ordentlich die Bässe weg.
C23: gibt dann nochmals Höhen und Mitten drauf falls es nocht nicht genug ist
C14: lässt das ganze bis auf die tiefen Bässe recht linear.
C48: ja was macht der nur? Mit 15n und den 10k zieht das so ab 1k rum alles nach unten, also Höhen und Mitten wieder weg.
C38: Da müssen dann gleich nochmal die Höhen weg.

P.S.: Wenn jetzt wieder Höhen und Mitten drauf sollen kann man ja C44 dazuschalten...

Wie entsteht denn so eine Schaltung? Und v.a. wie klingt das? Durch die vielen Cs muss es ja zu Phasenschweinereien kommen. Und warum kappe ich vorne alles was Bässe ist raus und hinten dann die Höhen?
Vorne eine Bassreduzierung ist doch ok, aber ich bin da dafür nur soviel rauszumachen, dass es nicht matscht und man hinten nicht wieder die Höhen kappen muss. Oder bin ich da auf dem falschen Dampfer?

Bin da irgendwie ratlos....

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: carlitz am 3.11.2010 09:31
Genau Marc,

hier hat einer eine Schaltung entworfen, welche nachgebaut aber nicht verstanden ist.....
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: jacob am 3.11.2010 10:49
Hi,

wirklich eine etwas merkwürdige Schaltung- m.E. viel zu viele Bauteile und Koppelkondensatoren.
C31 in Verbindung mit dem 10K Volume- Pot beschneiden den Frequenzgang nach unten hin ja auch noch mal ganz schön...

Spontan würde ich sagen, dass die Schaltung eigentlich ziemlich leblos und Plastik- mäßig klingen müsste.

Andererseits: netbear ja ganz begeistert vom Sound, und das zählt.

Ein aussagefähiger Soundclip wäre allerdings auch nicht schlecht.

Gruß

Jacob
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Rimy am 3.11.2010 11:07
hi jacob,

auf youtube findet man so einiges an clips zu dem v22.

(sorry) etwas am rande OT:
beim großen T gibts bugera vorstufenröhren zu kaufen...
eine 12AX7B, dann ne ECC83B und ne 12AX7A (alles china-röhren) jeweils mit 2,- euro unterschied...  ???
dass zwischen den A und B ein preisunterschied lass ich mir ja noch gefallen.
aber der preisunterschied zwischen angeblich 12AX7 und ECC83 ???

gruß
ralph
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Stone am 3.11.2010 13:16
Hallo

Die Eingangsbeschaltung ist bei Peavey abgeschaut - findet man in diversen High Gain Kanälen bei denen. Auch die 470pF Geschichte kommt von dort. Insgesamt finde ich den Sound auf den YT Videos nicht schlecht, man hört aber, dass der Schub fehlt.

Eigentlich müsste die Stellung des Clean Gain noch Einfluss auf den Sound haben, weil es parallel zum 470pF/1Meg Poti des Lead Channels liegt - in der Simulation zeigt das aber keinen großen Einfluss ???

Gruß, Stone
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: snyder80 am 29.12.2010 10:01
Hallo zusammen.

Ich find schon lustig, dass Einige die Schaltung auf dem Papier doch etwas "unausgegoren" finden, so nach dem Motto "Hier zu wenig.... da zuviel...".

Denn bis auf ein paar vereinzelte Werte (R52 statt 220k 330k im NFB, statt kathodenbias mit fixed bias, C24 statt 470n an der Kathode 1uF, R20 im Netzteil statt 10k auf 22k und daher ca 10V niedrigere B+ in der Vorstufe...) handelt es sich doch um einen Clone vom Classic 30.
Und soweit man dem Internet glauben darf, dann ist das ja nunmal keine schlechte Referenz. Gut, auch der wurde von einigen (steve aloha/blueguitar) gemoddet, da er teils zu steif sei.

Ob der Bugera aber mit dem Classic 30 insgesamt mithalten kann? - Das kommt auf die Fertigungs- und Bauteilqualität an.

Allerdings muss ich sagen, dass ich die YT-Demos vom Bugera in der Qualität um einiges schlechter finde, als die vom Classic 30. Die beiden müsste man dann doch in echt gegeneinander antreten lassen insbesondere auch was Nebengeräusche angeht.

Das waren bloß meine 2 Pfennige,

snyder80
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: mac-alex_2003 am 29.12.2010 14:57
Naja, was heißt unausgegoren?

Es sind mir persönlich zuviele Frequenzbeeinflussungen hoch und runter. Ich hab hier noch einen Peavey Classic 100 stehen, der in der Vorstufe nicht unähnlich ist.
Der klingt schon nicht schlecht, aber einfach nicht so direkt und druckvoll wie er könnte.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: snyder80 am 29.12.2010 15:39
Hatte evtl. etwas zu scharf formuliert.  :angel:

Aber bevor der Schaltplan vorhanden war, war der Rat den Amp in die Tonne zu tragen - bloß Hände weg.
Als die ersten Zeichnungen und Gutshots da waren hieß es hier, die Schaltung sei "mäßig designt" und müsse nach "Plastik" klingen.

Und letztlich isses halt doch ein Clone eines gutverkauften und klanglich bewährten Klassikers. -Ob sich der Bugera auch so spielt/klingt ist dann aber noch ne andere Frage...

Wollte halt einfach meinen Senf dazu geben und die Vorlage beim Namen nennen.

Grüße,

snyder80


Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: netbear am 30.12.2010 01:00
Nö snyder - es geht schon noch schärfer..

ich hab mir schon vor geraumer Zeit überlegt, ob ich was zu dem Thema "So wie die Schaltung aussieht, muß der Amp so und so klingen" schreiben soll, speziell auf die Aussage von jacob hin, der dem V22 gleich mal den Stempel "leblos und plastikmäßig" aufgedrückt hat. Letztendlich hab ich's mir aber dann doch verkniffen um mir als V22-Besitzer den Vorwurf der Voreingenommenheit zu ersparen. Umso mehr freut es mich, das sich snyder jetzt mit ähnlichen Gedanken zu Wort gemeldet hat. Ich nehm das jetzt mal zum Anlaß um nun doch noch meinen eigenen Senf dazu zu geben:

Worum geht es denn eigentlich beim Bau eines Röhrenverstärkers für E-Gitarre? Doch wohl nicht darum ein Signal möglichst unverfälscht vom Input zum Speaker zu transportieren - oder? Es wird doch hier vielmehr bewußt genau das Gegenteil praktiziert. Hier wird verbogen, verzerrt, addiert, subtrahiert, begrenzt etc. etc. Das Ausgangssignal hat mit dem ursprünglichen Input beileibe nichts mehr zu tun. Aber genau darum geht es doch - oder etwa nicht? Der Amp wird ein Teil des Instruments!

Zuviel Frequenzbeeinflussungen? Zuviel Koppel-C's? Das ich nicht lache! Sind wir jetzt hier in der HiFi-Abteilung oder was?

Keiner würde glaub ich behaupten, das ein AC30, ein Deluxe Reverb, oder ein 18W schlecht klingen. Bei allen wird aber verbogen was das Zeug hält. Und das sind nur 3 von zig Amps mit denen man einen ganz speziellen Sound oder Klangcharakter verbindet.

Den Klang eines Amps nur an Hand eines Schaltbildes ausmachen zu können halte ich übrigens für absolut unmöglich! Dazu gibt es zu viele Komponenten über die im Schaltbild außer vielleicht der Typenbezeichnung keine weiteren Informationen zu finden sind. Ich nenn jetzt hier nur mal Netz- und Ausgangstrafo sowie das letzte und wichtigste Bauteil in der Kette - den Speaker. Allein der verwendete Speaker hat schon einen gravierenden Einfluß auf das Klangergebnis und damit auch auf das letztendliche Design der Schaltung. Nehmen wir doch mal einen Deluxe Reverb und bauen an Stelle des Jensen-Speakers einen Greenback ein. Was bleibt denn dann vom typischen Deluxe-Sound noch übrig?

Ampdesign verstehe ich so:
Ich habe einen Netztrafo A, einen Ausgangstrafo B, einen Speaker C, und eine Klangvorstellung X im Kopf. Danach entwerfe ich meine Schaltung Y und modifiziere diese so lange, bis ich X so nahe wie möglich bin.

Wie kann ich also eine Aussage über Klang X treffen, wenn ich von 4 Parametern nur die Schaltung Y kenne?

Tut mir leid, wenn ich das sagen muß, aber ich kann mich einfach nicht des Verdachts erwehren, das die hier gemachten Äußerungen und Bewertungen der "God's" sich leider viel zu sehr an Preis und Label des Amps als an irgend etwas anderem orientieren. Ein Amp für schlappe 250 Teuros - noch dazu aus China - der muß einfach bescheiden klingen - oder?

Auch ich bin beileibe kein Fan von chinesischem Neuschrott. Aber ich nehme mal an, das ich hier nicht der Einzige mit chronischer Ebbe im Portemonnaie bin. Und gerade für diejenigen unter euch ist dieser Amp eine echte Option. Er ist nicht der umfassend glücklich machende Amp, geschweigedenn eine eierlegende Wollmilchsau, aber ein guter Allrounder mit einem zumindest mich ansprechenden Clean- und Zerrsound zu einem unglaublichen Preis. Dieser macht den V22 auch als Ausgangsbasis für den Eigenbau sehr interessant - denn - Die Trafos sind ok, der Speaker ist prima und das Gehäuse ist ebenfalls gut verarbeitet. Billiger geht's einfach nicht.

Noch eine letzte Anmerkung zu YouTube-Videos als Sound-Orientierung im allgemeinen:

Zum einen ist bei den meisten Videos schon wegen der Billig-Mikros in den Kameras keine ernstzunehmende Aussage über den Sound möglich, zum anderen zitiere ich hier einfach mal den Bohlen: "Du spielst scheiße, du siehst scheiße aus, was willst du eigentlich hier?" - oder anders ausgedrückt: wenn jemand sein Instrument schon nicht beherrscht und zudem noch keine Vorstellung davon hat wofür die ganzen Regler denn nun eigentlich da sind - weder am Amp noch am Instrument - was soll da der Amp bitteschön noch ausrichten???

So und zuguterletzt doch noch eines dieser YouTube-Videos, das (trotz Billig-Mikro) zumindest eine Vorstellung davon aufkommen läßt wie der Amp klingen kann , wenn ihn jemand spielt, der mit seinem Instrument umzugehen weiß:

http://www.youtube.com/watch?v=3XIk7GEr_Sc (http://www.youtube.com/watch?v=3XIk7GEr_Sc)

Senf Ende,
Georg
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Stone am 30.12.2010 08:50
Hallo

Hm ... also ich hatte gestern auch die ganze Zeit überlegt, ob ich mich dazu noch äußere - also jetzt dann.

Vor einigen Wochen war ich los, um mir einen Amp von der Stange zu kaufen, quasi als Backup - wie man halt so ist: einem Fabrikaufbau traut man dann doch irgendwie mehr obwohl es Quatsch ist. Ich habe dann Peavey, 2x Engl, Bugera getestet und siehe da ... die Engl fand ich grauenhaft, obwohl zwei aktuelle Tops, hinsichtlich Sound und erst recht hinsichtlich der Nebengeräuschentwicklung und ich bin ja nun nicht gerade der "HiGainer" - die hätten den Namen Niagara und Stauwehr verdient.  ???

Den Peavey hatte ich schonmal und mit 500 bzw 700 Euro weniger als die Engl, stand der schon weit oben auf der Haushaltsliste und der Bugera als Combo mit rund 400 Euro noch mehr. Den Bugera habe ich letztlich aus zwei Gründen nicht genommen: einerseits musste ich ein wenig zu lange schrauben, bis ich einen für mich passenden Sound hatte, zum anderen fand ich die Plastikpoti doch etwas wackelig und unzuverlässig wirkend.  :(

Den Sound kann man aber auch auf die Klampfe abwälzen, da ich meine Lieblingsstrat dabei hatte, deren Pickup Marc ja mal als Mittenschleuder bezeichnet hat - der kommt allerdings auch wieder rein, Marc ;) Vielleicht waren aber auch die Speaker nicht so toll (und meine Ohren erst recht nicht).  :'(

Nehme ich nun die "Eckdaten", so hat der Bugera am wenigsten gerauscht, dann der Peavey, dann die beiden Engl und das alles - logischerweise - bei etwa gleicher Lautstärke und Gainanteil.

Für mich steht auf jeden Fall fest, dass sich im untersten Preissegment jede Menge getan hat und diese Amps nicht nur für Anfänger interessant sind, aber eben gerade für diese - wenn ich denke, mit was für Zeug ich angefangen habe, weil eben keine Kohle da war  ::)

Ich wünschte, ich hätte damals einen solchen Amp für 500 DEM erstehen können.

Direkt klingende Amps hören für mich in aller Regel aber auch nach einem puristischen Design a la 2203 oder Deluxe auf ... da holen die meisten Amps (für mich gesehen) auch zuviel "Direktheit" wieder aus der Resonance- / Depth-Regelung.

Gruß, Stone
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: snyder80 am 30.12.2010 10:50
Nehme ich nun die "Eckdaten", so hat der Bugera am wenigsten gerauscht, dann der Peavey, dann die beiden Engl und das alles - logischerweise - bei etwa gleicher Lautstärke und Gainanteil.

Es ist in der Tat etwas überraschend, gerade mit dem Engl - oder warst Du da im "Ultra-high-gain-lead sutain-Mode"?   :guitar:
Dass bei bei dem ein oder anderen Amp aus der Massenfertigung mal eine Lötstelle nicht ganz so dolle ist bzw. durch den Transport sich hier und da mal was lose wird, kann ich mir schon denken.
Hätte ich nach wie vor aber eher bei einem Asien-Amp mit gerechnet.
Denn oft wird da wohl noch immer am z.B. Layout der PCB bzw dem Verlegen der Leitungen gespart/geschlammt. Wobei Blackheart z.B. irgendwo im Westen designt/layoutet, in Asien bestücken lässt und dann im Westen nochmals die Qualitätskontrolle durchführt. "Cream"-Amps von Twinsound passiert wohl das gleiche.

Larry hatte ja mal geschrieben, dass ein China-AÜ nicht immer Mist sein muss und ließ seinen im Smart-Amp. Denn auch der Chinese der seit 25 Jahren Trafos wickelt/kopiert wird irgendwann besser und sammelt Erfahrungen.   
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Stone am 30.12.2010 12:12
Hallo

Also bei den Engl war ich schon extrem unangenehm überrascht, weil ich das vom Engl Blackmore überhaupt nicht kenne (kannte), welchen ich einige Jahre gespielt habe. Den HiGain Lead Turbo Double Boost Overdrive Mode hatte ich allerdings nicht gewählt und war so schon unangenehm überrascht.

Ich weiß aber nicht mehr genau, was es für Tops waren, da ich mich im Laden noch anders entschieden hatte bzw der Blackmore nicht mehr da war und ich so die beiden getestet habe - hierbei war dann noch zu bemerken, dass der 100er absolut anders als der 50er geklungen hat; da erwarte ich doch mehr Konsistenz. Wenn ich einen Marshall 2203 spiele, soll der 2204 doch sehr ähnlich klingen und nicht wie ein 2100 oder so. :-(

Dem Bugera hätte ich vielleicht eine Chance über eine externe Box geben sollen, aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Wirklich gestört hat mich bei dem Teil nur das Control Panel mit seinen insgesamt sehr wackeligen Potis.

Die Cream scheinen der neue Geheimtip für Marshall-Clones zu werden, scheint mir.

Gruß, Stone

Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: mac-alex_2003 am 30.12.2010 13:30
Letztendlich ist (fast) alles Geschmacksache. Allerdings bin ich ein Freund von möglichst direkten Signalwegen und mag es nicht besonders den Sound vorher in die eine und nachher in die andere Richtung zu verbiegen. Der Vox AC30 ist z.B. auch kein Kandidat von unnötigem Verbiegen, die Engls (nicht der Blackmore) dagegen schon eher.

Was kann man nun am Schaltbild sehen? Sicherlich nicht die Klangbeeinflussung vom AÜ. Aufgrund des Schaltungsdesign kann man mit ein bischen Erfahrung aber schon sehr gut die Klangrichtung ableiten. Wenn dann noch die Spannungen dabeistehen geht das sehr gut. Der AÜ letztendlich beeinflusst natürlich noch genauso den Klang wie die Box die hintendranhängt.

Um aber fair zu sein muss ich sagen, dass manche von den Billig(h)eimern wirklich gut klingen. Wenn man die noch ein bischen tunt (ok, ich hatte mal einen da, da war das Tuning teurer als der Amp bei den ganzen Mercury Teilen ...) kann man da was richtig gutes rausholen und ich wäre früher froh gewesen so einen Amp gehabt zu haben.

Ich habe oben auch nirgendwo geschrieben, der Bugera klingt schlecht. Lediglich, dass die Frequenzverbiegereien dem Sound nicht zuträglich sind bzw. zu mehr Phasenverschiebungen führen als notwendig ist. Wenn der Klang gefällt ist doch prima!

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: syncopator am 11.10.2011 19:06
Hi, ich bin ja schon begeistert von den Inputs hier. Gleich mal ne Frage, hat jemand dasselbe Problem: Clean Kanal beim V22 alles super, Crunch Kanal wenig Power, sackt bei gleicher Subvolume-Einstellung gegenüber Clean drastisch ab. Kann ja wohl nicht sein?

Jemand ne Idee?

Grüße

syncopator
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: syncopator am 27.10.2011 23:37
...
Also deshalb hier schon wieder eine neue Version vom Schaltplan - jetzt mit Versions-Nr. und Datum unten rechts (nur vorsichtshalber)....

Ich bin begeistert von der Arbeit, die Ihr Jungs Euch gemacht habt. Hier noch ein kleiner, aber feiner MOD für den Bugera V22:  dem Widerstand R55 (470K) einen 221K (Metallfilmwirderstand) parallel und dem folgenden C31 (22nF) einen 47 nF parallel.
Damit wird erreicht, dass die Verstärkung des Gainkanals bei gleicher Volumestellung in etwa der Verstärkung des Cleankanals entspricht, aber bitte jetzt -sehr- vorsichtig mit der Zerre umgehen! Das Kätzchen wird zum Tiger damit!  Wer will, kann die Baßfrequenz etwas verstärken durch parallelschalten eines 470pF zum vorhandenen C46 (470pF). Der Effekt ist natürlich nicht so spektakulär wie der Gain-Mod, aber nett.

Kurze Beschreibung des MODs noch: die Gainstufe wird mit mehr Power "eingekoppelt", die Gesamtverstärkung ist drastisch höher. Das Beste: man kann direkt auf die lackierte Unterseite löten, da die Lötstellen viel Zwischenraum bieten. Anschließen sollte man die Bauteile mit etwas Heißkleber (Pistole) fixieren, damit sie mechanisch stabiler bleiben. Wer jetzt noch einen Celestion V30 reintut, braucht kaum einen Vergleich zu scheuen.

Viel Spaß

Syncopator





Viel
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben / Der Schaltplan
Beitrag von: Henk am 10.12.2011 15:46
Hallo zusammen!


Am Wochenende hatte ich endlich mal Gelegenheit mich näher mit der Schaltung des V22 zu beschäftigen. Der Gedanke nichts Genaues über den Schaltungsaufbau zu wissen war mir einfach ein Dorn im Auge. Also hab ich mir dann doch die Mühe gemacht und den Schaltplan aus der Schaltung übernommen, was sich besonders in der SMD-Abteilung als recht tricky erwies. Außerdem habe ich an den wichtigen Stellen noch Messungen durchgeführt und diesen quasi Referenzzustand auch im Plan festgehalten.

Hier das Ergebnis meiner Untersuchungen:

Zuallererst:

Anders als es beim ersten Anblick den Anschein hat, handelt sich beim V22 um einen reinrassigen Vollröhren-Amp, bei dem sich im Hauptsignalpfad keinerlei Silizium befindet. Weder Transistoren, noch OP's oder gar Begrenzer-Dioden. So weit so gut!


Kurze Schaltungsbeschreibung:


Kanalumschaltung und Effektweg:

Die SMD's auf dem Mainboard sind nicht wie von mir zuerst irrtümlich angenommen Teil der Loop, sondern einzig und allein für die Kanalumschaltung und das Grounden des Reverb-Signals zuständig, was mit Hilfe vom 4 Schmitt-Triggern, 2-Flip-Flops und 7 Transistoren realisiert wird. Was für ein Hype für 2 im Grunde simple Schaltvorgänge!!! - aber beim Einsatz von Tastern statt Schaltern wohl nicht viel einfacher lösbar.

Das Effekt-Modul (BDM2) selbst, wurde 3-lagig ausgeführt, ist also praktisch unmöglich rauszuzeichnen. Allerdings können Experimentierfreudige mit den Mode-Eingängen (V1000/Pin 5,6,7,8) rumspielen, dann sollten auch die anderen 15 internen Effekte des Chips abrufbar sein. Hierzu müßten, soweit ich das nachmessen konnte, auf dem Modul die SMD-Widerstände R4,R5,R7 und R8 entfernt werden und Chipseitig z.B. ein DIL-Schalter für die Effektwahl angeschlossen werden. Ein entsprechendes Schaltbeispiel findet man im Coolaudio Datenblatt für den V1000.

Die Schnittstelle für das Modul ist angenehmerweise recht einfach gehalten und somit universell verwendbar (+15V,-15V,Masse,Input,Output), so daß man hier bei Bedarf ohne großen Aufwand z.B. auch ein Belton Reverb-Modul einpassen könnte, was mir persönlich klanglich mehr zusagt als der hier verbaute Coolaudio-Chip.

Endstufe:

Die Endstufe ist, was bei EL84-Endstufen eher selten ist, mit einem Fixed-Bias ausgestattet. Über die im Gehäuseboden eingelassene Cinch-Messbuchse kann aber leider nur die Bias-Spannung und nicht etwa eine Kathodenstrom-äquivalente Spannung der beiden EL84 gemessen werden. Eine dahingehend Mod wäre also recht sinnvoll, wenn schon eine externe Messbuchse zur Verfügung steht. Die Messung der Bias-Spannung ergab hier in der Werkseinstellung -15,75V.
Der Phaseinverter arbeitet in Cathodyne-Schaltung und nicht etwa als Long-Tail-PI.
Mit 47k recht hoch angesiedelt ist auch der Wert für die Grid-Stopper an den EL84. Scheinbar wollte man hier Problemen mit Schwingneigungen oder auch Blocking-Distortion in der Endstufe vorbeugen. Die Triode/Pentode-Umschaltung erfolgt wie sonst auch üblich.

Vorstufe:

Hier gibt es nichts Außergewöhnliches zu berichten. Erwähnenswert ist vielleicht die Ausführung der Eingangsbeschaltung und eine Gegenkopplung in der Verstärkerstufe vor dem Standard-Tonestack. Ansonsten alles Altbekanntes und -bewährtes, auch das Tonestack selbst.


Heizungen !:

Die Endröhren werden mit Wechselstrom aus einer eigenen Sek.-Wicklung ohne Mittelanzapfung gespeist. Die Symmetrierung erfolgt über zwei 100 Ohm-Widerstände gegen Masse.
Die 12AX7 werden hingegen mit Gleichspannung versorgt. Hierbei liegen die 3 Heizungen der Vorstufenröhren IN REIHE über 2 Vorwiderständen an +25V und -25V. Bei einer evtl. Fehlersuche mal eben eine Röhre ziehen funktioniert also nicht so ohne weiteres.


Bereits durchgeführte Mods:

Zwei Dinge, die einfach sein mußten:

- Den 1k Vorwiderstand der Power-LED habe ich durch einen 3,3k ersetzt (war mir einfach zu hell das Teil)
- Das Hochspannungsnetzteil hat einen 220k Entladewiderstand bekommen. Den hat man schlicht und einfach vergessen.

sowie ein rein vorsorgliches Nachlöten aller mechanisch oder thermisch besonders belasteten Lötstellen.


Zuguterletzt:

Wie bereits im Thread erwähnt, bin ich mit den Sound mehr als zufrieden. Als kleinen Bühnenverstärker, oder auch zum Üben zu Hause, finde ich den V22 einfach ideal. Soundmäßig ist vom typischen Fender-Clean-Sound über angezerrt bis zum totalen Brett alles möglich und auch mit vorgeschaltenen Bodentretern verträgt sich der Amp dank der traditionellen Schaltungstechnik recht gut. Wegen seines guten Sounds, den er nicht zuletzt auch dem guten Speaker verdankt, wird der Kleine also nicht wie eigentlich ursprünglich geplant von mir entkernt und neu aufgebaut, sondern darf jetzt erst mal spielen. Bedenkt man den aktuellen Verkaufspreis von 248,-€ und die hierbei doch recht solide Verarbeitung des Amps, so kann man den V22 nur als konkurrenzlos günstiges Schnäppchen bezeichnen.

Da beim V22 ausschließlich allgemein bekannte Schaltungstechnik zum Einsatz kommt und der Schaltplan von mir selbst erstellt wurde, kann ich denke ich sowohl eine Patentrechtsverletzung als auch eine Urheberrechtsverletzung ausschließen und habe mich daher dazu entschlossen, den Schaltplan hier öffentlich zugänglich zu machen. Der Plan ist als PDF-Datei im Anhang zu finden.
 
Die im Plan angegebenen Bauteilnamen entsprechen den auf den Platinen aufgedruckten Angaben. Die angegebenen Spannungswerte beruhen auf eigenen Messungen im Auslieferzustand. Fehler beim Herauszeichnen kann ich natürlich nicht gänzlich ausschließen. Das Resultat sieht allerdings recht schlüssig aus.

Für Hinweise auf offensichtliche Fehler im Schaltplan, Diskussionen zur Schaltung, Anregungen für Mods und Ähnliches, habe ich stets ein offenes Ohr.

Ansonsten wünsche ich allen V22-Besitzern noch viel Spaß mit ihrem Amp,
Georg
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben / Der Schaltplan
Beitrag von: Henk am 11.12.2011 14:08
Hallo zusammen!


Am Wochenende hatte ich endlich mal Gelegenheit mich näher mit der Schaltung des V22 zu beschäftigen. Der Gedanke nichts Genaues über den Schaltungsaufbau zu wissen war mir einfach ein Dorn im Auge. Also hab ich mir dann doch die Mühe gemacht und den Schaltplan aus der Schaltung übernommen, was sich besonders in der SMD-Abteilung als recht tricky erwies. Außerdem habe ich an den wichtigen Stellen noch Messungen durchgeführt und diesen quasi Referenzzustand auch im Plan festgehalten.

Hier das Ergebnis meiner Untersuchungen:

Zuallererst:

Anders als es beim ersten Anblick den Anschein hat, handelt sich beim V22 um einen reinrassigen Vollröhren-Amp, bei dem sich im Hauptsignalpfad keinerlei Silizium befindet. Weder Transistoren, noch OP's oder gar Begrenzer-Dioden. So weit so gut!


Kurze Schaltungsbeschreibung:


Kanalumschaltung und Effektweg:

Die SMD's auf dem Mainboard sind nicht wie von mir zuerst irrtümlich angenommen Teil der Loop, sondern einzig und allein für die Kanalumschaltung und das Grounden des Reverb-Signals zuständig, was mit Hilfe vom 4 Schmitt-Triggern, 2-Flip-Flops und 7 Transistoren realisiert wird. Was für ein Hype für 2 im Grunde simple Schaltvorgänge!!! - aber beim Einsatz von Tastern statt Schaltern wohl nicht viel einfacher lösbar.

Das Effekt-Modul (BDM2) selbst, wurde 3-lagig ausgeführt, ist also praktisch unmöglich rauszuzeichnen. Allerdings können Experimentierfreudige mit den Mode-Eingängen (V1000/Pin 5,6,7,8) rumspielen, dann sollten auch die anderen 15 internen Effekte des Chips abrufbar sein. Hierzu müßten, soweit ich das nachmessen konnte, auf dem Modul die SMD-Widerstände R4,R5,R7 und R8 entfernt werden und Chipseitig z.B. ein DIL-Schalter für die Effektwahl angeschlossen werden. Ein entsprechendes Schaltbeispiel findet man im Coolaudio Datenblatt für den V1000.

Die Schnittstelle für das Modul ist angenehmerweise recht einfach gehalten und somit universell verwendbar (+15V,-15V,Masse,Input,Output), so daß man hier bei Bedarf ohne großen Aufwand z.B. auch ein Belton Reverb-Modul einpassen könnte, was mir persönlich klanglich mehr zusagt als der hier verbaute Coolaudio-Chip.

Endstufe:

Die Endstufe ist, was bei EL84-Endstufen eher selten ist, mit einem Fixed-Bias ausgestattet. Über die im Gehäuseboden eingelassene Cinch-Messbuchse kann aber leider nur die Bias-Spannung und nicht etwa eine Kathodenstrom-äquivalente Spannung der beiden EL84 gemessen werden. Eine dahingehend Mod wäre also recht sinnvoll, wenn schon eine externe Messbuchse zur Verfügung steht. Die Messung der Bias-Spannung ergab hier in der Werkseinstellung -15,75V.
Der Phaseinverter arbeitet in Cathodyne-Schaltung und nicht etwa als Long-Tail-PI.
Mit 47k recht hoch angesiedelt ist auch der Wert für die Grid-Stopper an den EL84. Scheinbar wollte man hier Problemen mit Schwingneigungen oder auch Blocking-Distortion in der Endstufe vorbeugen. Die Triode/Pentode-Umschaltung erfolgt wie sonst auch üblich.

Vorstufe:

Hier gibt es nichts Außergewöhnliches zu berichten. Erwähnenswert ist vielleicht die Ausführung der Eingangsbeschaltung und eine Gegenkopplung in der Verstärkerstufe vor dem Standard-Tonestack. Ansonsten alles Altbekanntes und -bewährtes, auch das Tonestack selbst.


Heizungen !:

Die Endröhren werden mit Wechselstrom aus einer eigenen Sek.-Wicklung ohne Mittelanzapfung gespeist. Die Symmetrierung erfolgt über zwei 100 Ohm-Widerstände gegen Masse.
Die 12AX7 werden hingegen mit Gleichspannung versorgt. Hierbei liegen die 3 Heizungen der Vorstufenröhren IN REIHE über 2 Vorwiderständen an +25V und -25V. Bei einer evtl. Fehlersuche mal eben eine Röhre ziehen funktioniert also nicht so ohne weiteres.


Bereits durchgeführte Mods:

Zwei Dinge, die einfach sein mußten:

- Den 1k Vorwiderstand der Power-LED habe ich durch einen 3,3k ersetzt (war mir einfach zu hell das Teil)
- Das Hochspannungsnetzteil hat einen 220k Entladewiderstand bekommen. Den hat man schlicht und einfach vergessen.

sowie ein rein vorsorgliches Nachlöten aller mechanisch oder thermisch besonders belasteten Lötstellen.


Zuguterletzt:

Wie bereits im Thread erwähnt, bin ich mit den Sound mehr als zufrieden. Als kleinen Bühnenverstärker, oder auch zum Üben zu Hause, finde ich den V22 einfach ideal. Soundmäßig ist vom typischen Fender-Clean-Sound über angezerrt bis zum totalen Brett alles möglich und auch mit vorgeschaltenen Bodentretern verträgt sich der Amp dank der traditionellen Schaltungstechnik recht gut. Wegen seines guten Sounds, den er nicht zuletzt auch dem guten Speaker verdankt, wird der Kleine also nicht wie eigentlich ursprünglich geplant von mir entkernt und neu aufgebaut, sondern darf jetzt erst mal spielen. Bedenkt man den aktuellen Verkaufspreis von 248,-€ und die hierbei doch recht solide Verarbeitung des Amps, so kann man den V22 nur als konkurrenzlos günstiges Schnäppchen bezeichnen.

Da beim V22 ausschließlich allgemein bekannte Schaltungstechnik zum Einsatz kommt und der Schaltplan von mir selbst erstellt wurde, kann ich denke ich sowohl eine Patentrechtsverletzung als auch eine Urheberrechtsverletzung ausschließen und habe mich daher dazu entschlossen, den Schaltplan hier öffentlich zugänglich zu machen. Der Plan ist als PDF-Datei im Anhang zu finden.
 
Die im Plan angegebenen Bauteilnamen entsprechen den auf den Platinen aufgedruckten Angaben. Die angegebenen Spannungswerte beruhen auf eigenen Messungen im Auslieferzustand. Fehler beim Herauszeichnen kann ich natürlich nicht gänzlich ausschließen. Das Resultat sieht allerdings recht schlüssig aus.

Für Hinweise auf offensichtliche Fehler im Schaltplan, Diskussionen zur Schaltung, Anregungen für Mods und Ähnliches, habe ich stets ein offenes Ohr.

Ansonsten wünsche ich allen V22-Besitzern noch viel Spaß mit ihrem Amp,
Georg

Hallo Netbear und uebrige V22 Besitzer,

Ich bin neu hier, wohne in NL-Groningen, bin 65 und habe zum ersten mal ein Roehrenamp, den Bugera V22. Ich bin kein echter Techniker aber im Jahr 1985 gelang es mir ein Solid-state amp zu bauen mit Hilfe einer Zeitschrift.
Nun habe ich ein Par Fragen weil ich im Internet gelesen habe dass es gefaehrlich ist die Haende innerseits ein Rohrenamp zu stechen. Ich moechte die 3 12ax7 Rohren vom preamp ersetzen mit TungSol Rohren zum experimentieren mit dem Klang. Kann ich dass Gefahrlos machen oder welche Massnahme muss ich nehmen? Die zweite Frage: Muss die Biasspannung am RCA-jack (originale Bugera Rohren) etwa -12 VDC sein?
Ich hoffe etwas von euch zu hoeren.

Mit besten Gruessen,

Henk
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Dirk am 11.12.2011 14:30
Hallo Henk,

die Vorstufenröhren kannst Du grundsätzlich gefahrlos wechseln, da hierzu das Gerät nicht aufgeschraubt werden muss oder man normalerweise auch nicht mit spannungsführenden Teilen in Berührung kommt.
Alte Röhren raus, dann neue Röhren rein. Fertig.
Dennoch Verstärker vorher ausschalten, Netzkabel ziehen und den Verstärker ggf. über Nacht stehen lassen, damit alle Kondensatoren auch entladen sind. Wenn Entladewiderstände eingebaut sind, dann kann man sich dies auch sparen, aber ich habe weder Schaltplan von dem Gerät vorliegen, noch kenne ich dies persönlich, daher Nummer sicher und von daher kann ich die zweite Frage auch nicht beantworten.

Gruß, Dirk
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben / Der Schaltplan
Beitrag von: netbear am 12.12.2011 17:12
Hallo Netbear und uebrige V22 Besitzer,

Ich bin neu hier, wohne in NL-Groningen, bin 65 und habe zum ersten mal ein Roehrenamp, den Bugera V22. Ich bin kein echter Techniker aber im Jahr 1985 gelang es mir ein Solid-state amp zu bauen mit Hilfe einer Zeitschrift.
Nun habe ich ein Par Fragen weil ich im Internet gelesen habe dass es gefaehrlich ist die Haende innerseits ein Rohrenamp zu stechen. Ich moechte die 3 12ax7 Rohren vom preamp ersetzen mit TungSol Rohren zum experimentieren mit dem Klang. Kann ich dass Gefahrlos machen oder welche Massnahme muss ich nehmen? Die zweite Frage: Muss die Biasspannung am RCA-jack (originale Bugera Rohren) etwa -12 VDC sein?
Ich hoffe etwas von euch zu hoeren.

Mit besten Gruessen,

Henk

Hallo Henk,

wie Dirk schon sagte - der Wechsel der Vorstufenröhren ist absolut gefahrlos möglich, es sei denn du kommst auf die dumme Idee bei gezogenen Röhren mit dem nackten Finger an den Fassungen rumzuspielen... :devil:
Der V22 hat definitiv keinen Entladewiderstand und kann deshalb auch bei ausgeschaltetem Gerät noch relativ lange sehr hohe Spannungen an den Röhrensockeln anstehen haben.

Was die Bias-Spannung an der Cinch-Buchse angeht: Die ist nur von Belang, wenn du vor hast auch die Endstufenröhren zu wechseln. Dann muß die BIAS-Spannung für den Arbeitspunkt neu eingestellt und nach einigen Betriebsstunden noch einmal kontrolliert werden. Als ich meinen Amp im Lieferzustand ausgemessen habe, lag hier die BIAS-Vorspannung bei -15,74V.

Melde dich doch nochmal, wenn du die Röhren gewechselt hast und erzähl ein wenig über die Soundveränderung. Unter Umständen macht es auch Sinn nicht alle 3 Röhren auf einmal zu wechseln, sondern z.B. auch mal nur die Eingangsröhre alleine, oder nur die Phase-Inverter-Röhre(3) etc.etc. Hier ist Probieren angesagt.

Gruß,
netbear
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Bluestube am 18.12.2011 21:04
Hallo zusammen...

Ich bin absoluter Anfänger was Röhrenverstärker angeht und habe mich auf das "Wagnis" Bugera V22 mal eingelassen, da es in der Preisklasse mit der Ausstattung des Amps nichts vergleichbares gibt. Zudem scheinen mir auch Nobelmarken für einen Normaluser nicht zwangsläufig besser zu sein....

Meine Frage:

1. Mein Amp brummt leise nach dem Einschalten (ohne Gitarrenkabel eingestöpselt und in verschiedenen Räumen und verschiedenen Steckdosen immer gleich stark oder besser schwach).

2. Wenn ich nur den Master aufdrehe (Clean und Volume bleiben dabei auf 0 gestellt!), dann bekomme ich ab ca. 4-5 (je nach Kanalreglerstellung) im Master ein zusätzliches leichtes Brummen. Bei Master oberhalb von 5 kommt dann noch ein leichtes Rauschen dazu.

3. Im Gainchannel ist das Rauschen dann deutlich stärker, bei Clean verändert es sich eigentlich kaum noch, selbst wenn ich bis zum Anschlag hoch drehe...

Da ich ja einerseits echt KEINE Ahnung habe und andererseits einen Amp haben möchte, der in Ordnung ist, würde ich gerne von euch wissen, ob, bzw. was davon normal einzustufen ist und was nicht.

Ansonsten gibt er keine weiteren Nebengeräusche ab. Der Sound selber ist super!

Wer hilft mir mit Antworten?
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: netbear am 18.12.2011 22:04
Hallo zusammen...

Ich bin absoluter Anfänger was Röhrenverstärker angeht und habe mich auf das "Wagnis" Bugera V22 mal eingelassen, da es in der Preisklasse mit der Ausstattung des Amps nichts vergleichbares gibt. Zudem scheinen mir auch Nobelmarken für einen Normaluser nicht zwangsläufig besser zu sein....

Meine Frage:

1. Mein Amp brummt leise nach dem Einschalten (ohne Gitarrenkabel eingestöpselt und in verschiedenen Räumen und verschiedenen Steckdosen immer gleich stark oder besser schwach).

2. Wenn ich den Amp im Cleankanal aufdrehe (7-8) und den Master dazu, dann bekomme ich ab ca. 4-5 (je nach Kanalreglerstellung) im Master ein zusätzliches leichtes Brummen. Bei Master oberhalb von 5 kommt dann noch ein leichtes Rauschen dazu.

3. Im Gainchannel ist das ganze deutlich stärker, vor allem das Rauschen.

Da ich ja einerseits echt KEINE Ahnung habe und andererseits einen Amp haben möchte, der in Ordnung ist, würde ich gerne von euch wissen, ob, bzw. was davon normal einzustufen ist und was nicht.

Wer hilft mir mit Antworten?

Hallo Bluestube!

zu Punkt 1:
Was das leise Brummen angeht, bin ich mir ziemlich sicher das die beiden Endstufen-Röhren von ihren elektrischen Werten her nicht 100 prozentig identisch (gematcht) sind. Da beim V22 keine Einstellmöglichkeit besteht um ungleiche Endröhren aneinander anzupassen, würde nur ein Austausch der Endröhren mit einem im Handel erhältlichen gematchten EL84-Duo helfen.

zu 2 u. 3:
JEDER Amp rauscht. Das Rauschen wird durch Elektronenbewegungen in den Bauteilen (i.B. in den Widerständen) verursacht und genauso wie das Gitarrensignal natürlich auch in jeder Stufe mit verstärkt. Je höher die Verstärkung - umso stärker ist auch der Rauschanteil. Was helfen kann, ist speziell im Eingangsbereich (1. Röhre) eine rauscharme Type zu verwenden. Allerdings haben rauscharme Typen auch immer etwas weniger Gain als normale.

Ist das Rauschen und Brummen das du beschreibst in der gleichen Intensität auch dann vorhanden, wenn gar keine Gitarre oder Kabel angeschlossen sind? Wenn das Brummen und Rauschen mit nicht angeschlossenem Kabel deutlich geringer ist, dann liegt die Rauschquelle bereits vor dem Amp. Hier kann z.B. eine fehlende oder unzureichende Abschirmung der Gitarrenelektronik für ein Brummen (was Bodentreter angeht - auch Rauschen) verantwortlich sein. Dies gilt ganz besonders für Gitarren mit Single-Coil-Tonabnehmern.

Gruß,
netbear

Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Bluestube am 18.12.2011 22:17
Hallo netbear

Ich danke dir für deine schnelle Antwort.

Also ist dieses Brummen, was aber auch wirklich leise ist, beim Bugera V22 mit den Originalröhren zumindest sehr wahrscheinlich und damit normal?

Mit dem Rauschen habe ich mir auch so gedacht. Wobei auch dieses zumindest im Cleankanal eher schwach ist. Nur im Gainchannel ist es bei "Vollgas" recht ausgeprägt.

Das immer vorhandene Brummen und Rauschen, welches ich hier beschrieben habe, ist da, ohne das eine Gitarre oder auch nur ein Gitarrenkabel eingestöpselt ist. Wenn ich meine ES 335 dran hänge und natürlich auch den Cleanchannel aufdrehe, verändert sich das auch so gut wie gar nicht. Bei meiner Strat mit 57/62 PU's sieht es schon anders aus.....Aber da verstehe ich schon woran das dann halt liegt... ;)

Wenn ich deine Aussage somit richtig verstehe, dann brauche ich mir keine Sorge zu machen, dass mit dem Amp etwas nicht stimmt, sondern das Brummen könnte wahrscheinlich durch aufrüsten mit besseren Röhren gebessert, oder eventuell abgestellt werden, richtig?

Gruss, Bluestube
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: mc_guitar am 19.12.2011 07:25
Hallo Bluestube,

Ich bin zwar nicht netbear, antworte aber trotzdem mal schnell.

Also ist dieses Brummen, was aber auch wirklich leise ist, beim Bugera V22 mit den Originalröhren zumindest sehr wahrscheinlich und damit normal?
Ja ein gewisses Grundbrummen ist durchaus normal bzw. kein Defekt. Bessere Röhren können helfen. Es kann aber auch an der Siebung des Netzteils oder dem BauteileLayout etc. liegen. Das ist eben oft nicht zu verändern, bzw. nur mit sehr hohem Aufwand. Wenn es tolerierbar ist, würde ich es einfach so lassen.


Mit dem Rauschen habe ich mir auch so gedacht. Wobei auch dieses zumindest im Cleankanal eher schwach ist. Nur im Gainchannel ist es bei "Vollgas" recht ausgeprägt.


Auch das ist völlig normal. Im Cleankanal will man ja auch einen sauberen Ton behalten. Also wird dort nicht so extrem verstärkt, denn die nächste Stufe soll ja nicht übersteuert, sondern nur schön ausgefahren werden. Also wird von Stufe zu Stufe nur moderat der Pegel/Amplitude (quasi die Lautstärke des Nutzsignals) erhöht. In selben Maße verstärkt man aber eben immer auch die Nebengeräusche mit. Für Overdrive übertreibt man das Ganze dann und erhöht den Pegel so stark, das die nächste Stufe schon übersteuert. Das ergibt dann auch noch zusätzlich einen Kompressionseffekt, also leise Signale werden im Verhältnis zu den lauten Signalen in der Lautstärke angehoben. Das gilt natürlich auch für die Nebengeräusche, die nun nochmal deutlicher zu Vorschein kommen. Also ergibt eine Menge Gain eben auch ein sehr viel lauteres Nebengeräusch. Daher der Unterschied zwischen Clean und Drive.

Grüße Micha
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Bluestube am 19.12.2011 10:15
Also, ich danke schon mal sehr für eure Antworten!

Ich glaube, dass ich sicher auch sehr genau hinschaue und hinhöre bei diesem Amp. Leider hat es bei den Bugeras, zumindest in der Vergangenheit, ja oft Probleme gegeben. Vielleicht muss man das Ganze aber auch relativieren, da diese Amps derzeit scheinbar in sehr hohen Stückzahlen verkauft werden und zufriedene Besitzer sich vielleicht nicht so leicht zu Wort melden, wie unzufriedene.

Mit anderen Röhren werde ich aber mal schauen....

Gespannt bin ich, was ich hier bei euch noch alles erfahren darf, denn eine Wissensaufbesserung im technischen Bereich ist als Besitzer eines Röhrenamps sicher sehr sinnvoll und gut.
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: netbear am 20.12.2011 04:05

Mit anderen Röhren werde ich aber mal schauen....

Gespannt bin ich, was ich hier bei euch noch alles erfahren darf, denn eine Wissensaufbesserung im technischen Bereich ist als Besitzer eines Röhrenamps sicher sehr sinnvoll und gut.

Der Tipp mit den gematchten Endröhren ist ein reines Erfahrungsding. Bei meinem V22 hat es geholfen. Da waren die Endstufen von Haus aus auch nicht gerade optimal aneinander angepasst. Jetzt sitzt ein perfekt gematchtes Paar Jensen EL84 von TubeTown drin - und siehe da: Kein Brumm mehr!

Gruß,
netbear
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: mc_guitar am 20.12.2011 08:00
Hallo Netbear,

Jensen EL84?? Du meintest sicherlich JJ Electronics? Nicht das er jetzt danach sucht.

Grüße Micha
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: netbear am 20.12.2011 09:10
Hallo Netbear,

Jensen EL84?? Du meintest sicherlich JJ Electronics? Nicht das er jetzt danach sucht.

Grüße Micha

Korrekt!
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Bluestube am 20.12.2011 10:26
O.k., was mich noch interessiert ist, ob bzw. wie sich durch den Austausch der Röhren auf ein anderes Fabrikat, der Sound verändert? Bleibt der Cleankanal wirklich Clean und wie ist es mit dem Gainchannel?
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: netbear am 20.12.2011 11:26
O.k., was mich noch interessiert ist, ob bzw. wie sich durch den Austausch der Röhren auf ein anderes Fabrikat, der Sound verändert? Bleibt der Cleankanal wirklich Clean und wie ist es mit dem Gainchannel?

Das Fabrikat bzw. die Bauweise der Röhren hat sehr wohl einen Einfluß auf den Klang / Charakter des Amps. Die hauptsächliche Klangformung passiert beim V22 allerdings in der Vorstufe. Im Bezug auf deine Frage heißt das: Der Clean-Kanal wird clean bleiben und auch am Zerrgrad wird sich durch den Austausch der Endröhren praktisch nichts ändern.
Zur allgemeinen Orientierung empfehle ich dir einfach mal die "Ultimate Tube-Map" die von TubeTown erstellt wurde. Du findest sie ganz oben auf dieser Seite unter dem Punkt Info neben dem TubeTown-Logo als PDF-Datei zum Download.

Gruß,
netbear
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Bluestube am 20.12.2011 13:12
Danke für die Info. Das werde ich mir mal anschauen.


Habe ich schon. Super Sachen habt ihr (haben wir) hier!


Also für "Standard" ein gematchtes Paar JJEL84, wenn ich es richtig sehe.....Und die Bugera Röhren sind auch als Standard einzustufen?

Ist in der Vorstufe also quasi ein Autobias und wird dann mit dem Biasregler am Amp einfach der Bias für die Endstufe geregelt? Ich habe den bereits mal gemessen und angepasst (von -17 auf -15,2), wobei ich zwischen Pentode und Triode etwa 3 zehntel Differenz habe...

Und was müssen die JJ für einen Bias haben?


Sorry für die vielen Fragen....
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: mc_guitar am 21.12.2011 07:26
Hallo,

Zum ersten, die Vorstufenröhren sind im Kathoden- oder Autobias ausgelegt und müssen nicht eingestellt werden. Einfach rein und gut.
Die Endröhren müssen gematcht also auf einander abgestimmt und ausgemessen sein, damit es bei korrekter Einstellung des Amps eben nicht zu erhöhtem Brummen oder Übernahmeverzerrungen (ekliges furziges und unangenehmes Klangbild) kommt. Paßt das soweit, wie hier im Shop bei allen Endröhren, dann muß der Bias, also die negative Gittervorspannung korrekt eingestellt werden, damit die EndRöhren auch ihren richtigen Arbeitspunkt haben und diese nicht wegen Überlastung kaputt gehen oder wiederum Übernahmeverzerrungen produzieren. Zum Thema Bias ist immer wieder Dirks pdf-Leitfaden die Referenz. (http://www.tube-town.net/diy/bias-einstellung.pdf)
Womit wir bei Deinen Messergebnissen und Einstellungen sind....Was hast Du gemessen???? Äpfel, Birnen??? Ohne Maßeinheit sind Deine Zahlen quasi wertlos. Wenn das Volts zwischen Gitter und Masse sind, sagt das leider auch noch nicht viel aus. Wichtig sind die Anodenspannung der Endröhren und der Ruhestrom. Lies mal in Ruhe die pdf...oder auch mehrmals, dann klären sich viele Sachen von selbst.
Dazu noch, wenn Dirk die JJs als Standard bezeichnet und Bugera die eigenen Röhren auch, dann heißt das sicherlich nicht zwangsläufig, daß die auch von JJ stammen. Welche Röhrentypen und von welchem Hersteller Bugera zukauft, um dann den eigenen Namen draufzudrucken ist mir leider nicht bekannt.

So nun viel Erfolg!

Grüße Micha
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Bluestube am 21.12.2011 10:52
Hallo Micha

Was ich gemessen habe ist die Spannung in Volt, gemessen an der Buchse und geregelt an dem Drehregler, welche zugänglich sind, ohne den Amp aufzuschrauben. Lediglich eine durchsichtige Plastikabdeckung muss entfernt werden, dann kann man das machen.

Mit den Vorstufenröhren hatte ich so auch verstanden. Das ist ja schon einmal sehr gut.

Ich habe nicht behauptet, dass die Bugera-Röhren als Standard einzustufen sind, sondern gefragt, ob sie auch Standard sind, wie eben die JJ Electronics. Das Satzzeichen sollte das eigentlich eindeutig zeigen. Aber vielleicht weiss das keiner? Kann man das nicht einfach messen? Wird das beim matchen nicht auch gemacht, weshalb man überhaupt erst auf ein Paar wirklich zusammen passende kommt?

Wie gesagt, ich habe KEINE Ahnung von der Technik. Das soll und muss aber, nicht zuletzt wegen dieses Forums, nicht zwangsläufig so bleiben.... :)

Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Robinrockt am 21.12.2011 11:43
Hallo,

Bugera benutzt (Changsha)Shuguang Röhren und labelt sie um. Ein Matching findet auch statt, die Röhren werden dann von A-H (eigentlich nur A-D) eingeteilt. Gekennzeichnet werden sie am Röhrensockel (auf dem Stift).
Anhand der Kennzeichnung kann man dann die Bias Spannung einstellen (und messen), was die Röhren tatsächlich machen (wieviel Strom sie ziehen) kann man aber nach wie vor nur mit einem Messadapter feststellen (einfachste Methode).

Hier ist die benötigte Tabelle für die Röhren von Bugera:
www.behringerdownload.de/_Bugera/manuals/ValveBiasInstruction/BUGERA_ValveBiasInstruction_2008-09-10_Rev.1.pdf

Grüße,
Robin
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: mc_guitar am 21.12.2011 11:52
Hallo,

Ich muß da mal kurz einhaken - die von Robin angehängte Tabelle für Bugera-Röhren ist für EL34/6L6 NICHT für EL84!!! Inhaltlich bleibt, wie auch von Robin gesagt...Die dort zu messende Spannung sagt nicht viel aus.
Zu dieser Standard-Geschichte, ich denke da reden wir an einander vorbei...Es gibt keinen Standard. Wonach wird denn dort der STandard festgelegt? Bei Dirk heißt das in der Tubemap lediglich, das er den Klang und die Eigenschaften aller anderen Fabrikate mit denen der JJs als Referenz vergleicht. Was "Standard" aber für Bugera bedeutet, hab ich keine Ahnung. Das kann alle mmöglichen Eigenschaften der Röhre betreffen... No one knows. Das meinte ich mit dieser Anmerkung, mehr nicht.
Zum Thema Matching und was da gemacht/gemessen wird...http://www.tube-town.net/info/doc/tt-matching-de.html  (http://www.tube-town.net/info/doc/tt-matching-de.html)

Grüße Micha
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Robinrockt am 21.12.2011 12:12
Ich muß da mal kurz einhaken - die von Robin angehängte Tabelle für Bugera-Röhren ist für EL34/6L6 NICHT für EL84!!!

Hallo,

danke, Micha. Ich war sicher das die EL84 auch aufgeführt sind - also auf keinen Fall die Tabelle benutzen. Vielleicht finde ich noch eine für die EL84er.

Grüße,
Robin
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Bluestube am 21.12.2011 14:13
Hallo zusammen

Das hatte ich bereits gesehen, das die EL84 nicht dabei war...

Spricht etwas dagegen den Bias beim V22 mittels try and error einzustellen?

Ich habe natürlich verschiedenes gelesen im Internet. Die Werte variieren sehr stark. Manche sagen das ein Wert von -14V z.B. "hotter" ist, als ein Wert von -16V. Andere haben das Gegenteil behauptet.....

Wenn ich den Wert an meinem V22 verändere, dann kam ich zu folgendem Ergebnis:

bei -15,2V klingt der Amp "voller". Eigentlich ist es eher so, dass der Bass dann bereits mit der Strat schwimmt. Ich habe die Werte mal in Halbvoltschritten nach oben gedreht. Dabei ist mir aufgefallen, das ich meistens eine Differenz von ca. 0,3V beim umschalten von Pentode auf Triode habe. Und natürlich das Brummen, welches sich zum zugegebenermassen sehr schwachen Netzteilbrummen gesellt. Ich bin dann mal probeweise weiter gegangen. Bei -23V war das Brummen weg (!) und der Unterschied zwischen Pentode und Triode war ebenfalls nicht mehr da. Der Sound hat sich in sofern geändert, das die Bässe jetzt eher straff und trocken rüber kommen. Zugleich musste ich den Masterregler bei gleichem Channelvolume erhöhen. Wenn ich den Master aber nach oben fahre (ja, bis 10), dann wird es weiterhin höllenlaut...

Was spricht dagegen den V22 mit -23V am Bias zu fahren?
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Robinrockt am 21.12.2011 14:40
Was spricht dagegen den V22 mit -23V am Bias zu fahren?

Hallo,

du lässt die Röhren damit kälter laufen. Offensichtlich passen sie damit von ihren Werten besser, wenn der Ton dir so gefällt lass die Einstellung. Offenbar sind sie vorher zu heiss eingestellt gewesen.
Dazu halten sie dann auch länger.

Grüße,
Robin
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Bluestube am 21.12.2011 21:46
Meine erste Euphorie hat sich gelegt. Das Brummen ist dann zwar weg, aber das volle, fette, cremige irgendwie auch......

Habe es jetzt erstmal wieder auf Werkseinstellung zurück gestellt.

Für die Endstufe habe ich mir ein gematchtes Paar JJ EL84 bestellt. Jedoch denke ich, dass ich die Vorstufenröhren auch gleich austausche. Welche Röhren sind da empfehlenswert, wenn man den Originalsound möglichst erhalten möchte?

Kann ich den Metallkäfig nach Austausch der Röhren weglassen, damit ich das Chassis nicht wieder ausbauen muss, wenn mal wieder etwas sein sollte?
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: netbear am 22.12.2011 10:32
Meine erste Euphorie hat sich gelegt. Das Brummen ist dann zwar weg, aber das volle, fette, cremige irgendwie auch......
Habe es jetzt erstmal wieder auf Werkseinstellung zurück gestellt.

Naja irgendwie war das eigentlich klar.... eine Veränderung um fast 10 Volt in der BIAS-Vorspannung - da laufen die Endröhren viel zu kalt und die Endstufe verliert an Charakter...

Zitat
Für die Endstufe habe ich mir ein gematchtes Paar JJ EL84 bestellt. Jedoch denke ich, dass ich die Vorstufenröhren auch gleich austausche. Welche Röhren sind da empfehlenswert, wenn man den Originalsound möglichst erhalten möchte?

Also das mit dem gematchten Päärchen EL84 ist schon mal eine gute Idee, was das Brummen angeht.
Ein Austausch der Vorstufenröhren macht allerdings nur Sinn, wenn du am Sound herum experimentieren möchtest. Wenn du, wie du sagst den Originalsound beibehalten willst, würde ich die Vorstufen drin lassen.
Allerdings wird sich der gesamte Klangcharakter schon durch den Austausch der EL84 etwas verändern.
Wenn du doch ein wenig mit den Vorstufenröhren herumexperimentieren möchtest (was ich fast vermute), dann würde ich dir empfehlen 3 Röhren mit unterschiedlichem Charakter zu bestellen (z.B. TT12AX7, JJ12AX7 und EH12AX7) und diese an den verschiedenen Stellen in der Vorstufe auszuprobieren. Hierbei kannst du dich ja anfangs an der recht hilfreichen Ultimate Tube-Map von TT orientieren.
Übrigens brauchen sowohl Vor- als auch Endröhren eine gewisse Einlaufzeit bis Ihre elektrischen Werte stabil sind. Das Ergebnis kann sich also im Lauf der ersten ca. 20 Betriebsstunden noch ein wenig verändern.

Zitat
Kann ich den Metallkäfig nach Austausch der Röhren weglassen, damit ich das Chassis nicht wieder ausbauen muss, wenn mal wieder etwas sein sollte?

Zuhause und im Probenraum - kein Problem. Auf öffentlichen Bühnen ist ein Schutz allerdings inzwischen wegen der Verletzungsgefahr durch Verbrennungen / elektrischen Schlag Vorschrift.

Viel Spaß beim Experimentieren!
netbear
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Bluestube am 23.12.2011 12:54
O.k.

Ich habe noch etwas geschaut und denke, dass ich in der Vorstufe in V2 und V3 jeweils eine JJ12AX7/ECC83S probieren werde. Für V1 scheint somit eine JJ12AT7 (V1?), eine EH12AX7 oder, eventuell eine 5751 in Frage zu kommen. Müsste man wohl einfach je eine mit bestellen und ausprobieren.

Ich habe nun gelesen, dass es "einfach" die JJ12AT7 gibt und dann noch eine extra selektierte (?) JJ12AT7V1 gibt. Worin besteht denn da genau der Unterschied, bzw. wie werden die dann raus selektiert für V1?
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: SvR am 23.12.2011 13:44
Salü,
Ich habe nun gelesen, dass es "einfach" die JJ12AT7 gibt und dann noch eine extra selektierte (?) JJ12AT7V1 gibt. Worin besteht denn da genau der Unterschied, bzw. wie werden die dann raus selektiert für V1?
Dirk selektiert V1-Röhren nach Rauschen, Verstärkung und Mikrophonie.
http://www.tube-town.net/info/doc/tt-matching-de.html
mfg sven
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Bluestube am 23.12.2011 13:51
Danke!

Wobei ich das ja in Michas link auch schon hätte sehen können, wenn ich es komplett angeschaut hätte. Sorry.... :facepalm:
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: volles_röhre am 16.01.2012 00:32
Ich bin begeistert von der Arbeit, die Ihr Jungs Euch gemacht habt. Hier noch ein kleiner, aber feiner MOD für den Bugera V22:  dem Widerstand R55 (470K) einen 221K (Metallfilmwirderstand) parallel und dem folgenden C31 (22nF) einen 47 nF parallel.
Damit wird erreicht, dass die Verstärkung des Gainkanals bei gleicher Volumestellung in etwa der Verstärkung des Cleankanals entspricht, aber bitte jetzt -sehr- vorsichtig mit der Zerre umgehen! Das Kätzchen wird zum Tiger damit!  Wer will, kann die Baßfrequenz etwas verstärken durch parallelschalten eines 470pF zum vorhandenen C46 (470pF). Der Effekt ist natürlich nicht so spektakulär wie der Gain-Mod, aber nett.

Kurze Beschreibung des MODs noch: die Gainstufe wird mit mehr Power "eingekoppelt", die Gesamtverstärkung ist drastisch höher. Das Beste: man kann direkt auf die lackierte Unterseite löten, da die Lötstellen viel Zwischenraum bieten. Anschließen sollte man die Bauteile mit etwas Heißkleber (Pistole) fixieren, damit sie mechanisch stabiler bleiben. Wer jetzt noch einen Celestion V30 reintut, braucht kaum einen Vergleich zu scheuen.

Viel Spaß

Syncopator





Viel

Hallo Leute!
Ich hab mir grad nen Bugera zugelegt. Und ich überlege ihn ein bisschen anzupassen. Nun meine Frage: man ließt ja viel im Internet, dass die Dinger abrauchen. Sobald ich irgendwas rumlöte verfällt ja die Garantie.. Also mal angenommen die Kiste raucht ab. Es ist ja im grunde alles recht elementare Elektronik. Röhren sind leicht zu bekommen.. Also was könnte im schlimmsten Fall kaputt gehen sodass ich in finanzielle Bredouille komme? Also ich meine nicht, was ich beim rumdoktorn kaputt machen könnte. Dass ich als Amateur da ne Menge riskiere is mir klar. Aber wo liegen erfahrungsgemäß die natürlichen Schwachstellen der Bugeras? (Falls ihr die Gerüchte nicht sowieso für Aberglauben haltet) Würdet ihr (oder habt ihr?) darauf basierend die Garantie opfern und im Falle eines defekts selbst Hand anlegen? Irgendwie is das ne alberne Frage.. kritisiert bitte nicht meine naivität! No risk no Fun, was? Ich finde es wirklich klasse, wie ihr den Amp hier untersucht habt. Hut ab, vorallem an netbear. Das ist alles extrem hilfreich!! Frohes Neues...
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Nils H. am 16.01.2012 09:30
Moin,

Würdet ihr (oder habt ihr?) darauf basierend die Garantie opfern und im Falle eines defekts selbst Hand anlegen?

die Beantwortung dieser Frage wird Dir nicht weiterhelfen, weil die Antwort höchst individuell ausfallen wird. Einige Leute hier kaufen sich bestimmte Kisten (den JetCity-Kram z.B.) mit dem direkten Ziel, sie umzubauen. Oder aus Neugierde. Oder. Oder. In jedem Fall in dem Bewusstsein, dass dann nix mehr mit Garantie ist, aber das ist i.d.R. für diejenigen Leute kein Problem.

Ich kann nur für mich sprechen. Ich würde keinen Bugera kaufen, und wenn, dann nur als Bastelbude. Dann wäre der Garantieverlust für mich aber auch kein Problem.

Die Frage ist doch: Bist Du in der Lage, bei Problemen dem Amp selbst wieder auf die Beine zu helfen, und kannst Du es Dir leisten, auf die Garantie zu verzichten? Hast Du Ahnung von Röhrenamps? Schon mal gelötet? Irgendwas selbst gebaut? Erzähl uns mehr über Dich, dann lässt sich das vielleicht besser einschätzen.

Das mag jetzt nicht die Antwort sein, die Du hören willst, aber ich sage: Finger weg. Hinterher ist das Gejammer groß, wenn irgendwas im Argen liegt, und die Garantie ist auch futsch.

Gruß, Nils
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: volles_röhre am 16.01.2012 11:54
Doch doch... Ich hatte schon mit weniger hilfreichen Antworten gerechnet, denn ich weiß die Frage ist irgendwie grenzwertig. Ja, mir ist klar, dass jeder seine eigene Entscheidung treffen muss. Mir ging es aber vorallem um Bestätigund oder Widerlegung der verbreiteten Meinung, dass Bugeras nicht langlebig sind, und vorallem auch darum, was denn nun genau an ihnen nicht langlebig ist. wenn ein Kondensator schmilzt (kann sowas überhaupt passieren?) dann, kann ich den ersetzen. Und ja. ich kann schon löten. Ich habe zwar keine Erfahrung mit Röhrenverstärkern, aber im Hifi Bereich habe ich schon diverse Eigenbaulautsprecher "Frequenzgeweicht" und kenne mich Physikalisch technisch etwas aus. Und sonst hab ich ja noch euch :-D . Sollte es aber nun bei Bugera z.B. bekannt sein, dass das sündhaft teure Bauteil X immer "abraucht" oder eine Eigenreperatur extrem auffwändig ist.... Dann würde ich noch drei Jahre warten mit dem doktorn. Abgesehn davon reizt mich das experimentieren. Und ja.. wie gesagt, eigentlich wüsste ich gern, worauf sich die Aussage stützt "Bugeras rauchen ab" ich verstehe sie einfach nicht, um auf den Punkt zu kommen. Danke euch!!! PS: Ja klar, Geld is bei mir extreme Mangelware...
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Dirk am 16.01.2012 12:15
Mir ging es aber vorallem um Bestätigund oder Widerlegung der verbreiteten Meinung, dass Bugeras nicht langlebig sind,

Hierzu wirst Du sicherlich keine opjektive Aussage bekommen, denn in der Regel melden sich nur die Leute, die ein Problem mit dem Produkt haben. Ferner muss man die Verbreitung des Produkte berücksichtigen.
Daher ist das alles recht spekulativ. Hilfreicher und aussagekräftiger kann da eher der Blick auf den Preis sein, wobei dies auch nicht pauschal zu werten ist und im Umkehrschluss auch nicht bedeutet, dass die teuren Produkte von besserer Qualität und Zuverlässigkeit sind.

Solltest Du Dir einen Verstärker zulegen wollen als Basis für Änderungen und um Erfahrung zu sammeln etc. wäre meiner Meinung nach der kleine VHT besser geeignet, da dieser auf Turretboard aufgebaut ist, was das Modden deutlich vereinfacht.

Gruß, Dirk
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: volles_röhre am 16.01.2012 12:24
Naja, wie gesagt. Ich hab mir den Bugera bereits zugelegt und bin auch von seinem Grundsound schon überrascht. Im Laden habe ich einige Amps angespielt und dieser kam allein klanglich in die engere Auswahl. Aber von der Verarbeitung hab ich eben keine Ahnung. So rein optisch macht er allerdings meiner Meinung nach keinen billigen Eindruck. Aber er ist mit 260 öre objektiv gesehn natürlich billig. Irgendwo muss ja gespart worden sein. Kann nur hoffen, dass dies bei den Arbeitsbedingungen der chinesischen Sklaven passierte, und nicht bei den Bauteilen. Ich weiß, man sollte eigentlich keine Witze machen.. Augenverschließen aber ja wohl auch nicht. aber ich schweife ab..
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Bluestube am 16.01.2012 12:32
Hallo

Ich habe meinen Amp zwar erst einen Monat, kann aber sagen das er wirklich klasse klingt und bei mir zumindest bisher keinerlei Probleme macht. Die leichten Brummgeräusche welche ich (mit meinen, aufgrund diverser Unkenrufe, sensibilisierten Ohren) Anfangs wahrgenommen habe sehe ich nun als relativ normal an. Vielleicht könnte ein Röhrenwechsel da aber noch Abhilfe schaffen. Im Moment lasse ich ihn aber so wie er ist....

Da ich an verschiedenen Orten mit diesem Amp und deren Besitzern in Kontakt komme ist die mehrheitliche Meinung, dass das eigentliche Problem die Originalröhren sind. Schlechte Qualität und/oder Auswahl. Nach Röhrenwechsel hatten so gut wie alle Besitzer dieser Verstärker keine Probleme damit und fanden sie sogar sehr gut.

Ich gebe auch hier zu bedenken, dass der grosse T. bereits mehr als 1000 dieser Amps verkauft hat. Man bietet mittlerweile auch eine eigens dafür gefertigte Abdeckung an. Wenn dieser Amp wirklich sooo schlecht wäre, hätte selbst dieser Händler ihn wohl aus dem Programm geworfen. Dort ist er derzeit wegen Lieferengpässen nicht sofort zu haben.

Ich denke, dass es sicher "bessere" Amps gibt, aber für das Geld wohl kaum! Wenn man etwas besseres möchte, dann muss man wohl schon ein mehrfaches des Preises dafür zahlen.

Aber, entscheiden musst du natürlich selber....
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: volles_röhre am 16.01.2012 12:38
Also vor einem Röhrenwechsel hab ich keine Angst.
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Robinrockt am 16.01.2012 20:39
Hallo,

Schwachpunkte sind(waren) die Röhren, werden aber seit einiger Zeit vorher 48 Stunden "eingebrannt".
Die Flachbandkabel mit den leidigen Steckern sind eine weitere Schwachstelle (nicht nur in Bugeras).
In den Amerika-Bugeras (über 230V Geräten noch keine negative Meldung gelesen) löten sich die Thermistoren auf der Netz-Platine gerne selber aus.
Die Potis sind nicht fest verschraubt und wackelig, mir sind aber keine Ausfälle bekannt.
Die Power und Standby LEDs fallen aus - keine weitere Folgen (ausser keine Anzeige).

Die Röhren sind von Shuguang (Vor und Endstufe) und klingen sehr gut. Bessere Röhren erhöhen die Zuverlässigkeit, steigern aber natürlich wieder den Preis (Kosten).
Die Flachbandkabel kann man vom Stecker befreien und auf die Platinen direkt verlöten, erhöht die Zuverlässigkeit der Amps (wenn richtig gemacht).
Die Thermistoren komplett nachlöten, dann bleiben sie an Ort und Stelle.
Die Potis könnte man ersetzen und verschrauben (aufwändig und teuer).
Die LEDs können einfach ersetzt werden und auch mit höherem Vorwiderstand genutzt werden (sind eh zu hell). Dürften dann etliche Jahre halten.

EDIT: Garantie ist dann selbstverständlich nicht mehr gegeben.

Ich hatte mir einen 6260 bestellt und wollte ihn als Teilebasis für ein Projekt benutzen. Ich habe den Fehler(?) gemacht und ihn gespielt - er bleibt als Ganzes erhalten, evtl. hole ich mir noch einen zweiten wegen der Teile.
Seitdem die Bugeras erhältlich sind wurden systematisch Schwachstellen beseitigt.

Grüße,
Robin
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: volles_röhre am 16.01.2012 23:38
Ich danke euch!! das hilft mir sehr weiter. Ich werde die Garanitie einfach knicken. Wird sich schon für jedes Problem ne Lösung finden :-) Danke! Is wirklich ein 1A Forum! Jetzt hoffe ich, dass das teil mal ankommt. is schon 14 tage oder so bestellt. Scheint ja sehr beliebt zu sein. Im Laden war er auch nicht vorrätig. Das Vorführgerät wollte der nich rausrücken :-///
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Asdain am 24.01.2012 17:24
Ich habe nun auch seit letzem Sommer einen V22 und muss sagen für das Geld ist er echt Spitze, natürlich bin ich als Bastler nie Zufrieden und muss an allem rumschrauben, aber noch ist er Original!

habe mal mit anderen Röhren und Lautsprechern experimentiert.
Mir gefällt der Jensen C12Q darin sehr gut, der ist nicht ganz so matschig wie der Bugera und sehr rund und ausgewogen.

Wenn mein aktuelles Projekt fertig ist werde ich glaube ich mal was an dem V22 rumlöten und mal gucken was ich da noch rausholen kann ;)
(hab schon ne menge Ideen..)
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: volles_röhre am 25.01.2012 11:22
Würde mich sehr intressieren, was man noch so alles rausholen kann! Ich finde ja, der Gain des Clean Kanals könnte weit aufgedreht mehr in Zerrung gehen. Aber Ansonsten finde ich den Verstärker auch wirklich klangschön.
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Asdain am 25.01.2012 14:36
Würde mich sehr intressieren, was man noch so alles rausholen kann! Ich finde ja, der Gain des Clean Kanals könnte weit aufgedreht mehr in Zerrung gehen. Aber Ansonsten finde ich den Verstärker auch wirklich klangschön.

Absolut.

Ich werde wenn ich ihn modde so Vorgehen:

1. Input Konfiguration anpassen so dass der Bright Input Brauchbarer wird

2. Etwas mehr Betriebsspannung für die Vorstufe um den Klang etwas offener "Blackfaciger" zu machen

3. mehr Gain für den Clean Kanal

4. Den Overdrive Kanal werde ich deutlich umdesignen. und ganz wichtig:

5. dem Overdrive Kanal ein anderes Vlume Pot geben damit er noch mit dem Clean Kanal mithalten kann..
habt ihr das mal gemerkt wenn ihr den Clean kanal voll aufreisst um ein bisschen "Breakup" zu bekommen und den Drive Kanal nur so Auf 4 habt, dann kommt er nicht mehr an die Lautstärke des Clean Kanals ran.

6. der Cathodyn-Phase Inverter bekommt einen Grid stopper! Cathodyn-PIs brauchen IMMER einen GROSSEN Grid Stopper!!!!!

7. die EL84s bekommen größere Schirmgitter Vorwiderstände.

mal gucken was mir noch so einfällt ^^

Ich habe ihm mal einen Jensen C12Q verpasst. Klingt spitze! sehr Ausgewogen und nicht mehr ganz so matchig im Bass

Insgesamt muss ich sagen das der AMo eine SPitzen Basis für Mod projekte ist. Eigentlich klignt er auch so schon ganz gut, der Drive-Kanal ist mir etwas zu undefiniert.. das lässt sich aber auch beheben.

Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: volles_röhre am 25.01.2012 14:45
Das mit dem Gain Kanal hat Syncopator so gelöst: Ich wollte das ausprobieren. hatte noch keine Zeit.
Ich bin begeistert von der Arbeit, die Ihr Jungs Euch gemacht habt. Hier noch ein kleiner, aber feiner MOD für den Bugera V22:  dem Widerstand R55 (470K) einen 221K (Metallfilmwirderstand) parallel und dem folgenden C31 (22nF) einen 47 nF parallel.
Damit wird erreicht, dass die Verstärkung des Gainkanals bei gleicher Volumestellung in etwa der Verstärkung des Cleankanals entspricht, aber bitte jetzt -sehr- vorsichtig mit der Zerre umgehen! Das Kätzchen wird zum Tiger damit!  Wer will, kann die Baßfrequenz etwas verstärken durch parallelschalten eines 470pF zum vorhandenen C46 (470pF). Der Effekt ist natürlich nicht so spektakulär wie der Gain-Mod, aber nett.

Kurze Beschreibung des MODs noch: die Gainstufe wird mit mehr Power "eingekoppelt", die Gesamtverstärkung ist drastisch höher. Das Beste: man kann direkt auf die lackierte Unterseite löten, da die Lötstellen viel Zwischenraum bieten. Anschließen sollte man die Bauteile mit etwas Heißkleber (Pistole) fixieren, damit sie mechanisch stabiler bleiben. Wer jetzt noch einen Celestion V30 reintut, braucht kaum einen Vergleich zu scheuen.

Viel Spaß

Syncopator





Viel
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: netbear am 25.01.2012 17:05
Hallo Leute!

Hier tut sich ja inzwischen doch Einiges in Sachen V22-Modding!

Nachdem ich von Asdain gebeten wurde, ihm meine Originaldatei des Schaltplans für Änderungen zur Verfügung zu stellen, dachte ich mir das das evtl. auch für andere von Interesse sein könnte. So kann jeder seine eigenen Änderungen eintragen und dokumentieren und muß nicht ganz von vorne mit dem Zeichnen anfangen.
Außerdem wäre es natürlich schön, wenn derjenige die geänderte Datei dann wiederum hier den anderen Forumsteilnehmern zur Verfügung stellen würde. So haben alle was davon und Änderungen sind auf Grund der einheitlichen Bauteilbezeichnungen für alle leichter nachvollziehbar.

Der Schaltplan wurde Mit dem Programm EAGLE von CADSoft erstellt - das den meisten unter euch wohl bekannt sein dürfte.

Eagle Light kann man sich hier kostenlos dowloaden:
http://www.cadsoft.de/downloads/?language=de (http://www.cadsoft.de/downloads/?language=de)
Die Eagle-Datei zum Bugera V22 gibt's hier:
http://www.ampstation.de/media/Bugera_V22-Schematic.sch (http://www.ampstation.de/media/Bugera_V22-Schematic.sch)

Keep on modding!
netbear

Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Asdain am 27.01.2012 14:12
Dank an Netbear!

ich hab mir schonmal eine mod version aus deinem Schaltplan gebastelt nur so um mal ne Richtung zu haben. Noch ist das aber alles reine Theorie, da ich es noch nicht anwenden und testen kann.
Ich werde aber bald, falls jemand Interesse hat, meinen dann aktuellen Schaltplan zur Verfügung stellen..

momentan tüftel ich aber noch was ^^

generell sehe ich noch folgendes "Problem".

Leute die gerne beide Kanäle benutzen und im Clean Kanal leicht angezerrt spielen wollen, dann aber den Overdrive Kanal noch etwas Lauter haben wollen kommen nicht herum V2B als signifikanten teil der Verzerr-Struktur zu nutzen..

(in meiner (bisher) rein theoretischen, modifizierten Version habe ich die Overdrive Sektion etwas in Richtung SLO (eher Phaez Daisycutter) gedreht. )
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Meikel am 29.02.2012 14:40
Hallo,

meine Hochachtung vor der Mühe des Erstellens des V22-Schaltplanes.

Eigentlich müsste man doch nun hergehen können, und mit den beiden 6L6 der V55-Endstufe Ähnliches machen können, oder? Ich denke/vermute, die Beschaltung der Vorstufen ist identisch; Abweichungen wird es sinnigerweise in der Beschaltung der Endstufe / Netzteil / Erstellung der Gittervorspannung geben und wahrscheinlich in der Phasenumkehrstufe, oder?

Einen V55-Innenleben-Thread gibt es noch nicht. (?)

@ Syncopator: in meinen beiden V55 spielen seit längerem schon Celestion V30.  ;)

Gruß Michael
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: hottubeone am 12.11.2012 19:36
Hallo zusammen,

ich hoffe ich bin hier richtig.

zwei Fragen zum Trafo des V22

a) wenn man von hinten auf den AMP schaut - befindet sich der Netztrafo links in der Nähe der Kaltgerätebuchse?

b) und ist es normal dass der Trafo heiß wird? (ich kann den Trafo nach 2h gerade noch länger anfassen)

stand-by zieht der Amp 49W/ aktiv 50,7W (ohne Input)
Auffälligkeiten hat der Amp keine weiteren, bis auf den Sound - der gefällt mir außerordentlich gut.

Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: netbear am 1.12.2012 23:15
Hallo zusammen,

ich hoffe ich bin hier richtig.

zwei Fragen zum Trafo des V22

a) wenn man von hinten auf den AMP schaut - befindet sich der Netztrafo links in der Nähe der Kaltgerätebuchse?

b) und ist es normal dass der Trafo heiß wird? (ich kann den Trafo nach 2h gerade noch länger anfassen)

stand-by zieht der Amp 49W/ aktiv 50,7W (ohne Input)
Auffälligkeiten hat der Amp keine weiteren, bis auf den Sound - der gefällt mir außerordentlich gut.

Hallo hottubeone!

Der Netztrafo ist der größere der beiden Trafo uns sitzt von hinten gesehen links in der Nähe der Netzbuchse.

Was die Temperatur des Netztrafos angeht, würde ich sagen das ist durchaus "normal".
Man könnte den Trafo von Haus aus auch so überdimensionieren, das er so gut wie gar nicht warm wird. Das kostet allerdings gleich um Einiges mehr. Hier wird zum Einen Geld gespart um den angepeilten Marktpreis halten zu können - zum Anderen ist ein leichtes Einbrechen der Versorgungsspannung bei höherer Leistungsaufnahme der Endstufe (SAG) oft ein durchaus gewolltes Soundelement und trägt entscheidend zum Klangcharakter des Amps bei.
Also Alles in Allem: Kein Grund zur Sorge - solange du dir beim Anfassen keine Brandblasen holst. ;)

Gruß,
netbear
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: hottubeone am 2.12.2012 09:54
Hallo Netbear,

danke für die beruhigende Antwort.
Interessant was alles beim Design zu  berücksichtigen ist. Das mit dem gewollten SAG war neu für mich.

 :topjob:

Grüße Hottubeone
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: wiesl am 14.04.2013 10:53
Der Schaltplan wurde Mit dem Programm EAGLE von CADSoft erstellt - das den meisten unter euch wohl bekannt sein dürfte.

Eagle Light kann man sich hier kostenlos dowloaden:
http://www.cadsoft.de/downloads/?language=de (http://www.cadsoft.de/downloads/?language=de)
Die Eagle-Datei zum Bugera V22 gibt's hier:
http://www.ampstation.de/media/Bugera_V22-Schematic.sch (http://www.ampstation.de/media/Bugera_V22-Schematic.sch)

Hallo,

Mir geht der Wert von VR1 (kOhm) beim BIAS Poti ab. Hat den jemand?
Oder anders herum: Welcher BIAS-Spannungsbereich kann eingestellt werden?

Danke.

Wiesl
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: The Noise am 18.07.2014 14:33
Hallo Zusammen,

auch ich bin nun seit fast 2 Jahren begeisterter Besitzer eines V22.
Leider fängt das Teil plötzlich an seltsame Geräusche von sich zu geben!
Es ist wie so'ne Art "Zischen" oder "helles Rauschen" im Hintergrund.
Der V22 ist mein erster Röhrenamp und ich weiss jetzt noch gar nicht, wie
es sich anhört, wenn eine Röhre ihren Geist aufgibt.
Nun bin ich eben nicht sicher, ob nun hier schon (!) ein Röhrenwechsel ansteht,
oder ob ich eher z.B. 'ne kalte Lötstelle, sprich Garantiefall habe.
Ich hab' mal versucht die seltsamen Klänge aufzunehmen....
Vielleicht hört einer von Euch erfahrenen Röhrenkennern schon gleich, an was es
liegen könnte? Das wäre echt super, weil ich grad nicht schlüssig bin,
ob ich auf Verdacht nun einen Satz Röhren finanzieren soll oder
den Amp besser gleich zum großen TH. schicke.
Dank' Euch für jeden Tip :-)
LG von
The Noise
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: haebbe58 am 18.07.2014 16:20
Hi,

von mir auch noch was Grundsätzliches zum Behringer an sich:

es ist ja kein echter Schrott, den man hier bekommt. Immerhin kann so (fast) jedem Musiker der Einstieg in Röhrentechnik ermöglicht werden.

Früher (vor einigen Jahrzehnten) gab es das nicht. Fender und Konsorten waren für viele Leute unerschwinglich oder man mußte jahrelang drauf sparen. Und selbst bei den Top-Firmen waren z.T. haarsträubende Verarbeitungsmängel zu entdecken.

Und es gab auch Billig-Equipment, aber das war z.T wirklich echter Schrott und oft eine richtige Zumutung... vom Sound her und von der Verarbeitung her gesehen.

... das gilt übrigens ebenso für Gitarren, Bässe, Lautsprecher, PA-, Studio- und andere Musikelektronik.

Bedenkt man dann noch die heutige Kaufkraft, dann war es für Einsteiger noch nie so günstig wie heutzutage, einigermaßen anständiges Equipment für wenig Geld zu bekommen.

Und der letzte Schritt bis zur absoluten Spitzenqualität war immer besonders teuer, das ist bis heute so geblieben.

Zum Thema Behringer:

Behringer hat früher tatsächlich wirklich geniale Teile gebaut. Ich habe z.B. einige alte Schätzchen aus den 90ern immer noch im Einsatz. Die sind nach wie vor absolut verläßlich und klingen astrein.

Und auch heute gibt es immer wieder Highlights und Gehimtipps im aktuellen Programm. Und bei aller Kritik sollte man immer auch schauen, was es wir klich kostet.

Wenn man so oft von negative Erfahrungen liest, liegt das z.T. auch daran, das insgesamt so extrem viele Behringer-Geräte im Umlauf sind. Es gibt wohl weltweit keinen Hersteller, der in diesem Segmant präsenter ist. Und da ist es aufgrund der Verbreitung und der Wahrscheinlichkeit schon klar, dass negative Kritiken dieser Geräte öfters auftauchen.

Gruß
Häbbe
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: mc_guitar am 18.07.2014 20:36
Hallo The Noise,

Das kann der MP3 nach zu Urteilen immer noch vieles sein.
Natürlich sind in so einem Combo die Röhren sehr großen Strapazen ausgesetzt. Die mechanischen Schwingungen, Vibrationen, Erschütterungen im Amp sind für die Systeme im Inneren der Röhre oft zu viel und über kurz oder lang beginnen gewisse Nebengeräusche.
Ich weiß jetzt nicht, ob der V22 einen Speaker Out hat, an dem man auch mal eine andere Box anschließen kann. Wenn dem so ist, also am besten mal eine andere Box dran und den Combo dann ohne den internen  Speaker betreiben. Dann gibt es keine Vibrationen und man kann mechanische Ursachen im Combo besser eingrenzen und auch Geräusche die Röhrensysteme im Inneren machen.
Leichtes  Abklopfen der einzelnen Röhren (z.B. mit einem Holzstöcken) fördert dann schnell die betreffende Röhre zu Tage.

Grüße Micha
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: The Noise am 19.07.2014 12:03
Hi Micha,

der V22 hängt bei mir tatsächlich an einer grossen Laney-4x12"-Box. Ergibt suuuper Bässe! Den internen Speaker lasse ich bisher zusätzlich mitlaufen. Guter Tip von Dir den internen Lautsprecher 'mal abzuhängen. Werd' ich probieren!
Ich vermute, wenn's von den Röhren kommt, werden es wohl eher die Endstufenröhren sein, oder?

Noch ne' Frage an alle die den V22 schon mal zerlegt haben:
Wie bekommt man den Schutzkäfig am schnellsten ab? Muss man zuerst die oberen Schrauben an der Case-Aussenseite lösen und
den ganzen Amp ausbauen oder kommt man innen an alle Käfigschrauben rann und kann quasi den Amp dann ohne Käfig
betreiben und die Röhren abklopfen?

Viele Grüße,
The Noise
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Audiopro777 am 19.07.2014 12:37
Hallo,

Ich hatte vor kurzem ebenfalls nen V22 auf der Werkbank. Bei dem waren die Endstufenröhren leicht Mikrofonisch was bei höheren Pegeln zu Störgeräuschen geführt hat. Im Zuge dessen hat er einen kompletten Wechsel aller Röhren bekommen was klanglich eine deutliche Verbesserung gewesen ist.
Ich würde aufjedenfall mal die Röhren tauschen, alleine aus klanglichen Gründen. Denn die Bugera Kolben scheinen nicht das gelbe vom Ei zu sein. Zumindest ist das meine Erfahrung mit dem Amp. Ansonsten finde ich den Klanglich für den Preis völlig brauchbar. Wie Häbbe schon sagte, heutzutage bekommt man ganz schön viel Sound für verhältnismäßig wenig Geld.

Grüße
Christian
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: The Noise am 19.07.2014 17:32
Hi Christian,

ja, ist wohl doch der schnellste Test, ob die Störgeräusche von den Tubes kommen:
Einfach auswechseln und sehen was passiert. Falls es nicht besser wird, geht's notgedrungen auf die Reise
zur Garantiereparatur beim grossen T.

Was hast Du denn für Röhren eingebaut? Ein Sovtek EL84 Paar wie der grosse T empfiehlt oder die perfekt gematchten JJ von Tube-Town, welche netbear im Thread erwähnt? Und die Vorstufenkolben auch JJ-Electronic 12AX7 ECC83S?
Ich spiele eher selten clean und stehe voll auf crunchy und heavy Rocksounds....

Grüße,
Mathias
The Noise
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Audiopro777 am 19.07.2014 23:00
Hallo Mathias,

ich habe dem Amp in Vor- und Endstufe JJ Röhren spendiert. War keine klangliche Entscheidung sondern in diesem Fall eher weil es die preiswerteste Lösung war. Vielleicht fährst du mit den TT 12AX7 aber besser weil die etwas mehr Gain haben wie JJ und vielleicht eher zu deinen Heavysound Vorstellungen passen. Aber das Klang ist wie immer Subjektiv zu beurteilen. Ich habe zwar andere Hersteller in der Vorstufe ausprobiert konnte aber mit meinem Gehör keine großen Unterschiede feststellen. Besagte TT12AX7 war aber nicht mit unter den Röhren die ich probiert habe.

Grüße
Christian
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Stone am 19.07.2014 23:15
Hi

Die JJ Röhren in den weißen Fassungen (Fender Style Chassis weiß) ergeben dieses Zischen - ich habe danach mal wochenlang gesucht. Passiert bei alten ausgeleierten Fassungen auch und sollte nach einigen Minuten, wenn sich die Pins der JJ gedehnt haben, eigentlich verschwinden.

Ist dies nicht der Fall, hilft nur der Versuch auf Tausch der Fassungen oder aber eben keine Röhren von JJ ...

Gruß, Stone
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: The Noise am 20.07.2014 12:40
Hey Stone,

das Du DA draufgekommen bist is' ja echt der Hammer!
Du meinst die 12AX7/ECC83S Vorstufenröhren, oder? 
Ja, mein Amp steht oben auf der Box und wird schon gut durchgerüttelt, da wir's auch
im Proberaum gerne etwa lauter haben....
Hm, dann ist das wohl ein Toleranzthema zwischen den Klemmen in der Fassung und
den Durchmessern der Röhrenpins. Oder ein Oxidschichtthema, weil unser Proberaum
in nem leicht muffigen Keller ist und der V22 eigentlich dauernd da unten steht.
Evtl. reicht es, wenn ich einfach die Kontakte mal sauber mache...?

Jedenfalls Danke für Deinen Hinweis und's reinhören in mein Soundfile!

Grüße,
Mathias
The Noise 

 
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Stone am 20.07.2014 13:30
Hi

In erster Linie betrifft es die Endröhren; ich würde es aber generell nicht ausschließen, obwohl ich es bei JJ Vorstufen noch nie bewusst ausgemacht habe.

Gruß, Stone
Titel: Re:´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Patrick131184 am 23.04.2015 12:55
Hallo,
Danke für die tolle Sucharbeit.

In der Tat habe ich bei meinem V22, an dem Coolaudio chip die Widerstände an den benannten Anschlüssen (V1000/Pin 5,6,7,8)  entfernt und einen HEX Umschalter an die 4 Pins gelötet.

Das ist als Röhrenbastler nicht so einfach, da die Leiterbahnen EXTREM dicht aneinander sind.

Hat allerdings geklappt.

Dann ist es möglich die 16 Effekte des Chips durch zu schalten und neben Chrus, Flanger, etc, hat man auch weitere Hallprogramme .


Gruß

Sorry das ich eine so alte Antwort zitiere, aber wird der HEX Schalter so angeschlossen?
Ich bin leider ein Neuling in Sachen Eletrotechnik, deswegen frage ich lieber einmal mehr nach ;)

Edit meint: Die Wiederstände datürlich vorher entfernen.
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: carlitz am 24.04.2015 11:38
Hallo,

lade Dir von der Cool Audio Seite das Datenblatt des V1000 Chips.

Dort kannst Du sehen, wie der Schalter anzuschliessen ist.

Aus meinem Gedächtnis weiß ich das auch nicht mehr.

Gruß
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: carlitz am 24.04.2015 13:11
hier der Ausschnitt der klar zeigt, wie die Schalter anzuschliessen sind....
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Patrick131184 am 24.04.2015 14:04
danke!
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: wiesl am 8.01.2017 10:17
Hallo Leute!

Die Eagle-Datei zum Bugera V22 gibt's hier:
http://www.ampstation.de/media/Bugera_V22-Schematic.sch (http://www.ampstation.de/media/Bugera_V22-Schematic.sch)

Hallo,

hat vielleicht jemand noch eine Kopie des Schematics?

Danke

Wiesl
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Manfred am 8.01.2017 11:03
Hallo Wiesl,

ich habe den Schaltplan ohne Effektmodul.

Gruß
Manfred
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: wiesl am 8.01.2017 11:09
Hallo Wiesl,

ich habe den Schaltplan ohne Effektmodul.

Gruß
Manfred

Danke, ich meine allerdings das Original Eagle file (*.SCH), damit man es verändern kann.

Wiesl
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: wiesl am 8.01.2017 12:23
Danke, ich meine allerdings das Original Eagle file (*.SCH), damit man es verändern kann.

Wiesl

Dank an netbear, ist unter http://www.nightowl-amps.com/media/Bugera_V22-Schematic.sch verfügbar.

Wiesl
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: pit am 12.06.2017 12:55
Hi,

sorry fürs reaktivieren eines alten Threads...

Ich habe grade so einen Verstärker bekommen.
Hat jemand eine Quelle bzw. Liste für "empfohlene" Schaltungs-Mods für diesen Amp?

Cheers

 - pit
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: raffau am 12.06.2017 15:43
Versuchs mal da...

http://distorqueaudio.com/hardware/mods/bugera-v22.html (http://distorqueaudio.com/hardware/mods/bugera-v22.html)
https://www.google.ch/search?q=bugera+mods+v22+site:www.thegearpage.net&client=firefox-b&sa=X&ved=0ahUKEwjgmuu-t7jUAhWBXRQKHVK9DpoQrQIIWygEMAc&biw=2560&bih=1259 (https://www.google.ch/search?q=bugera+mods+v22+site:www.thegearpage.net&client=firefox-b&sa=X&ved=0ahUKEwjgmuu-t7jUAhWBXRQKHVK9DpoQrQIIWygEMAc&biw=2560&bih=1259)
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: pit am 15.06.2017 17:50
Danke, das hatte ich schon gefunden :)

Wie am Bild anbei hab ich's nun gemacht.
So klingt der Amp für mich "normal".
Den OD Channel kann man sicher noch besser machen, ist aber erst mal OK so.

Darüber hinaus einen Vintage 30 eingebaut, 2x 100k Grid Stopper und 2x 1R für Bias.

Nette Bastelplattform.

Cheers

  - pit
Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: tobi14 am 29.04.2019 01:02
Hi Leute, ich habe auch den V22. Ein gut klingender Amp!!
Nun will ich aus der Amberfarbe der LED ein tiefes Rot machen. Passen die Fender jewels? Und: die LED an sich ist orange, wie kann ich die am Besten wechseln? Sie ist in einem Sockel, der auf die Platine gelötet wurde. Ich habe keine Infos zu diesem Sockel... kann das sein, dass man die LED einfach herausziehen kann und ggfs. einfach eine rote reinschieben kann ?

Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: Feierabendklampfer am 17.10.2020 21:22
Achtung: In diesem Thema wurde seit 120 Tagen nichts mehr geschrieben.
Sollten Sie Ihrer Antwort nicht sicher sein, starten Sie ein neues Thema.

eindeutig JA ;D

N'amp!
Aus Recherchegründen bin ich auf diesen Thread gestoßen, hatte ich doch auch grade einen V22 zum reparieren auf der Helling. Deshalb darf ich meinen Senf nach reichen.
Der Defekt lag in einer durchgebrannten Röhrenheizung, und da diese in Reihe geschaltet sind, ist die ganze Vorstufe lahm. Wahrscheinlich ist eine parallele 6,3-Volt Heizung gegengerechnet teurer aber irgendwann doch robuster?!
Die eingesetzten Bugera (Selectet :-X) Röhren sind wohl der Witz. Die EL-84 waren im Ruhestrom um mehr als 50% auseinander (22mA und 10mA).
Wirklich messen konnte ich indem ich einem 1-Ohm-Widerstand an die Kathoden gelötet habe. Die Bias-Spannung erlaubt dazu nur eine vage Deutung. Allerdings ist trotzdem ein Ton heraus gekommen. Aber da eine Röhre deutlich geklingelt hat mussten sie auch weichen.
Das Konzept des Amps finde ich wirklich gelungen oder gelungen (kopiert?) der Klang und die Möglichkeiten sind Klasse. Doch die ganzen Bauteil-Downsizingmaßnahmen machen das Teil leider zu einem Ex und Hopp-Produkt. Ein Musikhaus hat beispielsweise das Ding zur Reparatur von vorn herein abgelehnt.
Lohnt sich nicht, wen wundert's? Schaltplan nicht zu bekommen – es schwirrt im Netz nur ein Plan von diesem Forum herum. Schade halt dass das Teil irgendwann vielleicht als Elektroschrott in Afrika auftaucht, und wir uns nicht erklären können warum die da unten nicht dort bleiben wollen. Hätte man vielleicht 200 Euro mehr ausgegeben sollen?


Bastlergruß

Titel: Re: ´Bugera V22 Innenleben
Beitrag von: tobi14 am 15.03.2021 22:13
Hello!
Also es war dann letztlich, so, dass man einen FenderLampenSockel einbauen konnte, den ich allerdings etwas kürzen musste, ansonsten habe ich eine weiße LED eingelötet, damit das schöne Rot der FenderJewelAbdeckung schön zur Geltung kommt... eingebaut war eine orange LED...
Ein sehr schöner Amp !!