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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Showitevent am 9.03.2024 14:07

Titel: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 9.03.2024 14:07
Moin zusammen,

Ich dachte ich teile das hier mal.

Fame hat nach seiner Zusammenarbeit mit Laboga (Polen) einen Chinesischen Hersteller aufgetan, welcher auch einen Handwired Point to Point im Portfolio hat. ALLERDINGS: Auch schon länger nicht mehr erhältlich!

Hersteller ist AMAX Amps: http://www.amax-amps.com/

Sieht ganz nett aus. Das Headshell scheint Birkensperrholz zu sein - zumindest keine Spanplatte.
Insgesamt macht der Amp einen ordentlichen Eindruck. Kommt mit 3x 12AX7 und 2x E34L und macht satte 43 Watt RMS

Schaltung ist etwas "weird" allerdings kann ich dem Amp klanglich nur nachsagen, dass er nicht sonderlich gut mit meinen Humbuckern klar kommt. Das ist aber auch keine große Kunst und ließe sich ja ändern.

Ich mag ihn, klingt ganz anständig. Den Loop zu testen kann ich mir allerdings ersparen.

LG Geronimo
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 9.03.2024 14:08
Hier noch der Schaltplan den ich da rausgezeichnet habe.
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Serena Fate am 9.03.2024 14:50
Hi,

uuh, der is ja richtig hübsch. Sieht zumindest schon mal sehr modfreundlich aus. Danke für's Teilen. :)

Die Schaltung sieht ein bisschen aus, als wäre das Ziel gewesen trotz Malen nach Zahlen drei Gainstufen aus zwei Vorstufenröhren zu quetschen und danach hätte jemand anders versucht, das Feuer an den falschen Stellen zu löschen. Dürfte ziemlich rumsumpfen mit outputstarken Tonabnehmern.

Würde ich aber auf jeden Fall mitnehmen, falls mir mal einer über den Weg läuft.

VG
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: stephan61 am 9.03.2024 16:22
Hallo,
danke für den Bericht und Schaltplan.
Wirklich ein nettes Stück. Ich denke wenn man V2 zu einem Kathodenfolger vor der Klangregelung zusammenfasst und ein paar Bauteilwerte anpasst kriegt man einen schönen 2204 hin. Die Spannungen habe jetzt nicht verglichen, aber dass wird schon ungefähr hinkommen.
Viele Grüße Stephan
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 10.03.2024 12:58
Moin,

warum muss denn immer alles gleich Marshallfiziert werden :D
Aber ja, der Aufbau ist schon merkwürdig. Wie gesagt klingt der Amp erschreckender Weise echt garnicht so schlecht und entsumpfen lässt er sich hervorragend mit einem SD1 und hat mächtig Druck.

Mir persönlich gefällt dieses halbe Fender Tonestack, es passt irgedndwie zum Gesamtcharakter. Aktuell hätte ich nur den Wunsch, die Presence Schaltung zu verbessern. Die greift einfach zu hoch und auf dem unteren Regelweg bis zur hälfte passiert einfach so ziemlich ähm... nichts.

Ich habe allerdings 3 Fehler im Schaltplan.
1.) Der Koppelkondensator zum PI hin ist 22nF (macht jetzt auch den Kohl nicht fett)
2.) Der AT hat keine RAA 3.4 kOhm. Ich wollte das noch messen und im Schaltplan anpassen, dann aber vergessen. Der RAA liegt bei rund 6K und ist damit auch 6L6 Toleranter als viele andere Amps
3.) Presenceregler ist 25K nicht 22K

Ich gedenke den Amp vorerst so zulassen (sprach er während er schon wieder darüber nachdenkt daran rumzulöten) ganz einfach weil der echt super selten ist.
Freilaufdioden für den AT wären auf jeden Fall ratsam. Der AT hat einen DC Resistance von knapp 125 Ohm RA und mit einer Impedanz von knapp 3K RA dürfte die Loadline entsprechend flach sein.
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Serena Fate am 10.03.2024 13:23
Hallo,

ah, Schande über mein Haupt, meine erste Idee war auch, V2 auf CF umzustricken ;D

Ich glaube, ich würde als erstes am NFB rumspielen. 33k @8Ohm find ich persönlich schon recht hart.
Evtl. vor R5 noch einen Kondensator in Serie oder halt C1 verkleinern, aber das würde dem Clean schaden. Was soll eigentlich C4? Klaut doch nur Höhen das Ding. Ich meine, das kann ja der Sinn sein, aber im High-Gain-Kanal?

VG
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 10.03.2024 13:57
Zu diesem C4 habe ich eine ganz eigene Theorie :)

Also erstmal gibts sowas tatsächlich oft in Boutique Bauten zum shaping. Mehr dann aber "Customizing".
Ich hatte mal eine Zeit lang für einen nicht ganz so unbekannten Gitarristen einen Cornford amp gewartet, der auch deutlich im Preamp abgewandelt war vom eigentlichen Hellcat. Dort hat man auch solche Scherze gemacht.

Hier hatte ich den einseitig abgehangen um mal zu testen und tatsächlich spratzelt die nächste Stufe dann etwas ungeil im Treblebereich. Man darf nicht vergessen, dass der Gain Regler erst nach V2 sitzt in diesem Schaltplan, die Zweite Stufe also immer voll auf die Mütze bekommt und die V1 eine recht hohe Verstärkung im Treble bereich hat (Kathoden C).

Ich glaube nicht, dass der der Prävention einer Oszillation dient, hat aber den positiven Nebeneffekt das zu tun.

Und ja, ist nicht so, dass ich nicht auch über einen CF nachgedacht hätte. Was mir in dem Amp aber viel mehr fehlt wäre ein halbwegs anständiger Spring Reverb :D - ganz einfach weil ichs liebe. Die Lochpresse liegt quasi schon bereit.... Aber ich komme nicht über den Schweinehund drüber weg.

LG Geronimo
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: stephan61 am 10.03.2024 16:58
warum muss denn immer alles gleich Marshallfiziert werden :D

Ganz einfach, dann passt das Innendesign zum äußeren Design  ;D

Viel Spaß noch mit dem Teil!
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 14.03.2024 19:41
So,

ich hab mich dazu entschieden, keinen CF zu verbauen - zumindest vorerst, weil ich noch nicht entschieden habe, ob ich dem Amp einen vollständigen Loop und sogar Reverb spendieren werde.

Die Änderungen V1 siehe Schaltplan. Nun klingt der Amp amtlich.
Natürlich darf man mit den begebenheiten zwischen Tonestack und Endstufe noch nicht wirklich zufrieden sein. Änderungen hier bedürfen aber tatsächlich einer weiteren Stufe (mindestens), dann ginge auch der Umbau auf CF. Aktuell lässt sicher der Amp zwischen Clean und distortion umschalten und auch im Pegel anpassen.

Falls also jemand diesen selben Amp modifizieren möchte, kann ich empfehlen diese Änderungen mal auszuprobieren.

LG Geronimo


Edit: Fehlerteufel.... V2A hat auch einen Bypasskondensator 4.7 uF bekommen. Weniger wegen mehr gain, als viel mehr zum dichter machen.
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 14.03.2024 20:09
Und eine rhetorische Frage in die Runde... Ob dem Amp die Screen Grids wohl glühen, weil der OT mit 6K RAA total fehlangepasst ist für 2 EL34 ??? - natürlich nur beim richtig treten -

Aktuell sind zwei EH EL34 drin, ich denke ich schwenke wohl doch besser auf 6L6GC :D

Jemand bessere Ideen?
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Stubenrocker81 am 14.03.2024 20:33
Hallo Geronimo

Mach doch die Schirmgitterwiderstände auf 1k5 . EL34 ist doch viel rotziger, 6L6 passt da doch nicht wirklich zur Schaltung. 

VG Stephan
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Stubenrocker81 am 14.03.2024 20:53
Tung Sol STR habe ich in einem Amp bei gleichen Bedingungen laufen und die tönen sehr gut dabei! Auch bei Endstufen Overdrive! 
Bin kein Pro wie du! Nur Erfahrungen!

VG Stephan
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 15.03.2024 01:26
Ach herrje... Ich bin sowas von kein Pro! :D

Also ich könnte dennoch ein Buch über Röhrentechnik schreiben. Das Problem wäre, dass zwar alles korrekt in meiner Welt wäre, aber verstehen würde es keiner, dennoch fänd es anklang.

Ich hab gerade tatsächlich einen riesen Text zu diesem Thema geschrieben. Allerdings muss ich den morgen nochmal ohne Biereinfluss lesen :p.

Es gibt so viele technische Aspekte zwischen 6L6 und EL34 und warum beide eigentlich garkeine signifikanten Unteschiede haben  während sie innerhalb ihrer Kennlinien betrieben werden.
Das Problem ist, wenn ich da nicht die richtigen Worte finde, dann steht die Marshallpolizei vor meiner Tür und sing mir mit Sicherheit kein Ave Maria.

Blöderweise fehlen mir (dämliche neurologische Krankheit) viele Begriffe aus der Fachliteratur. Ich kann sie 1000 Mal lesen und behalte sie dennoch nicht inne.

Ich bin jetzt allerdings mit gutem Grund auf 6L6GC und vielleicht spräche ein Video, in dem ich mal demonstiere was eine Fehlanpassung eigentlich wirklich macht, für diese Entscheidung.

Ja, EL34 geht... Mit vielen Einbußen -.-

LG mehr vielleicht morgen... (irgendwer muss Dirks Server ja voll bekommen :p)
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Serena Fate am 15.03.2024 01:39
[...]Allerdings muss ich den morgen nochmal ohne Biereinfluss lesen :p.[...]

Nee, schreib mal jetzt, hab grad Biereinfluss, könnte also Sinn ergeben.  ;D :bier:

LG
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Stubenrocker81 am 15.03.2024 04:41
 :gutenmorgen:

Naja die 6L6GC bringt auch nicht wirklich mehr Leistung bei dem Raa und Spannungen. Zudem braucht die deutlich mehr Swing am G1.
Wenn die Endstufe clean bleibt dann ist die 6L6GC gut aber sobald man die Endstufe übersteuert gewinnt sofort die 6L6STR.

Schau Dir auch mal Ken Fischer's Trainwreck 35 an. Da laufen die EL34 an 6k6 mit ca. 400V auf den Platten. Oder JTM45 z.B.
Klar ist es technisch nicht optimal aber es tönt so schön.
Nur meine Eindrücke, mit verschiedenen Röhren, in ähnlichen Bedingungen!

 :bier:
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 15.03.2024 08:48
Nee, schreib mal jetzt, hab grad Biereinfluss, könnte also Sinn ergeben.  ;D :bier:

LG

 :bier: blöderweise war ich dann schon im Bett... Jetzt trau ich mich nicht :p
Quatsch... Heute ist ein "anstrengender" Tag. ggf. heute Abend :)

Was die JTM, Trainwreck, etc angeht... Ja sicher, es ist ja auch nicht so, dass ein höhrer RAA mit wenig Spannung unmittlebar zum Schrimgittertod führt. Dazu müsste man schon unters Knie einbrechen, was aber durchaus relativ schnell der Fall sein kann.

Allerdings spielt da auch die Impedanzkurzve eine gewichtige Rolle, sowie auch Dämpfungsfaktoren - also wieviel Eigenenergie des Speakers wird innerhalb der Endstufe wieder absorbiert (ganz vereinfacht gesprochen) - eigentlich eher die Wechselwirkung auf beide.

Gerade der Dämpfungsfaktor ändert sich drastisch mit fehlangepasstem RAA, was mitunter aber klanglich einen positiven Effekt haben kann - nicht muss.

Als ganz subjektiven Eindruck und weil Du JTM45 erwähnt hast finde ich, dass der so einen Spanky Charakter hat (ich weiss es nicht anders zu beschreiben ohne eine Frequenzabteilung zu erwähnen) und es ist durchaus möglich, dass das auch eine Art Reaktion des Speakers, wegen dem höheren RAA ist. So richtig habe ich mir da nie gedanken drüber gemacht. 

LG
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 15.03.2024 23:07
Moin,

ich empfehle, bezüglich 6L6WGC vs EL34 mal die beiden MP3s downzuloaden.

Und im AB-Vergleich zu hören.

Da die EL34 weniger Pegel braucht, um gleiche Lautstärke zu produzieren, habe ich das in etwa identisch angeglichen (nach Wellenformauslenkung in Cubase).
Das Ganze ist via Master passiert, ca 2mm auf dem Poti :D Allerdings haben die 2mm auch einen großen Effekt gehabt.

Das Setup: 
1.) Shuguang 6L6 WGC-STR (Ruby Tubes) Neu - 65 % Bias - Röhren bis kurz ins färben gefahren, keine moderaten Level.
2.) EH EL34 Neu - 65 % Bias - Röhren ebenfalls bis kurz ins färben gefahren.
3.) Klassische Marshall Klangreglung mit allerdings 30K slope anstatt 33k - Gain 6, Treble 6, Middle 7, Bass 7, Presence (unaussagekräftig ) 5
3.) Captor X 8 Ohm - Ownhammer IR (Greenback mit SM57 Cone und V30 mit SM57 Edge), keine EQ's im Captor.
4.) Kein Post processing ausser einem Master Limiter
5.) Gitarren sind je 2 Rhy hart L und hart R + 2 Lead Gitarren am Ende hart L und hart R
6.) Ja, die Gitten sind für jeden Track neu eingespielt!

RAA = 6K, SG = 1K, B+ ca 420 Volt für beide Röhrentypen.

Gitarre ist eine Schecter C-6 Pro (fairly jelly bean) mit SD TB-6 - alles Bridge Pup
PS das ist der Fame amp :)
Klanglich ließe sich da natürlich viel rausholen. Was aktuell eher nicht gefällt wäre nicht der Amp sondern die Captor settings. Ich habe diese genommen, weil die relativ neutral sind.

LG
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Helmholtz am 15.03.2024 23:15
Bei einem Raa von 6,6k und üblichen Betriebsbedingungen arbeiten sowohl EL34 als auch 6L6 oder KT66 schon bei Nennimpedanz deutlich unterhalb des Kennlinienknies. Da bei höheren Frequenzen die LS-Impedanz steigt, wird die Lastkurve noch flacher.
Das hat auch zur Folge, dass die Röhren ausgangsseitig komprimieren und begrenzen, bevor das Gittersignal durch Gitterstrom begrenzt wird.
Die Ausgangsimpedanz eines JTM45 ist bei tiefen Frequenzen (also insbesondere bei der LS-Resonanz) aufgrund der starken GK sehr niedrig (wenige Ohm). D.h. effektive Resonanzbedämpfung.
Bei höheren Frequenzen hängt der Dämpfungsfaktor von der Presence-Einstellung ab.

Beim JTM45 mit KT66 hat sich der zusätzliche, gemeinsame 1k Schirmgitterwiderstand (wie in Originalen) als nützlich erwiesen.
Der Schirmgitterstrom der EL34 (und damit etwa auch die anfallende G2-Verlustleistung) ist doppelt so hoch wie bei der 6L6. Hier wären also weitere Maßnahmen zur Begrenzung der G2-Verlustleistung angebracht.
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 15.03.2024 23:44
Ja wie bereits besprochen ist der SG Strom deutlich zu hoch für eine EL34, darum fahre ich die in diesem Test auch nur kurz über die Grenze und nicht voll rein.
Damit der Test Neutral ist, selbes für die 6L6 WGC.

Die 6L6 GC kommt hervorragend mit 6K RAA und 1K SG klar.
Ich denke, dass der marginal unterschiedliche Ton schon durchaus durch die Dämpfung zu erklären ist, allein schon, weil die Anoden der EL34 an 6K schon ziemlich im Freilauf sind.

Das ganze ist allerdings auch von Leistungseinbußen behaftet, wobei man diese technisch vernachlässigen kann. Die EL34 macht 15 Watt mehr.

EL34 - 45 Watt RMS
6L6GC 30 Watt RMS

Warum da jetzt am Ende nur 30 Watt mit 6L6GC rauskommen ist mir aktuell unkar. Die Schirmgitterwiderstände dürften hier vielleicht etwas kleiner ausfallen und die B+ dürfte etwas höher werden. Allerdings erklärt sich mir noch nicht wo die restlichen 25 Watt (laut Datenblatt) sind.

Ich werds nochmal mit einer 6L6GB (also quasi alte Version) versuchen. Ich weiß aus vorherigen Versuchen, dass diese deutlich mehr Leistung bei geringerer B+ machen, allerdings könnte denen die 6K ein Handycap sein, muss erstmal durchs Datenblatt schauen.

Im MT15 macht die 5881 (welcher der GB ziemlich ähnlich ist) ca 30 Watt im PP Betrieb (an 3.4k RAA), wohingegen die 6L6GC rund 25 Watt macht. Der Flaschenhals im PRS MT15 ist hier allerdings das einbrechende Netzteil.
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 15.03.2024 23:55
Sovtek 6L6 GB - 38 Watt RMS
Suguang 6L6WGC Black Plate interessanter Weise auch 38 Watt RMS (zwei verschiedene Pärchen etwa gleich)
Shuguang KT66 - 28 Watt

Oh toll und ein JJ EL34 Set ist mir gerade um die Ohren geflogen... Serena! Bier!

EDIT: Ich editiere diesen Post noch um ein paar Röhren in selber Umgebung.
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Helmholtz am 16.03.2024 00:07
Röhren aus aktueller Produktion halten sich halt oft nicht ans Original-Datenblatt.
Da ist schon mal die Anodenrestspannung 50V höher und die Ausgangsleistung 25% niedriger.
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 16.03.2024 00:09
Röhren aus aktueller Produktion halten sich halt oft nicht ans Original-Datenblatt.
Da ist schon mal die Anodenrestspannung 50V höher und die Ausgangsleistung 25% niedriger.

Die Erfahrung kann ich auch zum Teil teilen. Ich hatte JJ EL34 aus aktueller Produktion, die durchaus auch die 110 Watt Marke knacken im Quartett. Allerdings ja, das ist eher selten.

Ich hatte jetzt bewusst nur "neue" Röhren genommen. Warum mir die JJs durchgegangen sind ... kein plan.
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Serena Fate am 16.03.2024 00:22
Guhn Ahmd,

also es mag die Abmischung sein - Du hast ja gesagt, dass Du an der Lautstärke was drehen musstest -  aber von den mp3s her finde ich die EL34 deutlich gefälliger. Die 6L6GC haben zwar deutlich mehr Ooomph Fundament, aber matschen ein wenig rum und die eher schneidenden bis schrillen Höhen mögen mir gar nicht gefallen. V.a. im letzten Teil mit 2 Rh + 2 Lead klingt's echt gut mit den EL34, noch Bass und Drums dazu und die Aufnahme wäre fertig. Mit den 6L6GC ist das ein einziger Sumpf irgendwie. Alles streitet sich um die gleichen Frequenzen und die Messerstecherei in den Höhen macht's auch nicht besser.  (Abgespielt über Adam A77H)

Dass die Röhren nur 30 Watt bringen ist schon irgendwie merkwürdig. Hab hier gerade n paar alte Sovtek 6L6GC (also ich glaub zumindest, dass beide Sovtek sind xD), die rotzen halt mal eben 66W raus ohne rot zu werden und ich überlege, ob ich das reduzieren soll oder nicht.

Zitat
Oh toll und ein JJ EL34 Set ist mir gerade um die Ohren geflogen... Serena! Bier!

Schon zur Stelle  :bier:



Edit: Oida, sag mir bitte das Lied mal, ich komm grad nicht drauf ... ich schieb's aufs Bier ;D
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 16.03.2024 00:34
Mhh ja ich kann zu so später Stund nur mit In Ear. Da allerdings klingen die 6L6 für mich ein Deut Dicker, ansonsten aber recht identisch.
Die 6L6 braucht einfach etwas mehr Schmackes, damit sie die geleiche Aussteuerung macht. Das ist im Grunde Minimal. Im Durchschnitt ist die 6L6 tatsächlich laut Cubase 1db lauter, allerdings ist das nur nach "max" Anzeige erahnt. Das kann ein Palmmute sein, der etwas tiefer ging.

Erschreckender Weise finde ich auch keine Erklärung für die doch deutlichen Leistungsunterschiede. Ich muss das morgen mal mit einem anderen RAA versuchen. Gerade trauere ich um Sparky Mc Sparkler... 45 Euro im Eimer  ::) All for science
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Serena Fate am 16.03.2024 00:41
Gerade trauere ich um Sparky Mc Sparkler... 45 Euro im Eimer  ::) All for science
Wie ist das eigentlich so schnell passiert? Nur durch Fehlanpassung? (*Auf die fehlgelabelten 6P3S schiel, die nach ner Stunde roter Bäckchen imf mer noch am Leben sind*)
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 16.03.2024 00:50
Beim Bias einmessen noch alles toll, dann beim Leistung Messen 1K sin an 8 Ohm hab ich den Strom auf dem Bais*censored* plötzlich auf 300 mA springen sehen. Pitsch... Ich weiß auch in welcher Röhre...
Ich werde die morgen nochmal ausprobieren.

Glaube auch nicht, dass das jetzt ein G2 Widerstand zu klein Ding war - dazu ging das zu schnell. Eher einer der typischen vom praktikanten zusammengebauten Röhren.
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Helmholtz am 16.03.2024 01:32
Erstmal danke für die informativen mp3s.
FWIW, mir gefallen die 6L6 besser. Stehe allerdings nicht besonders auf heavy Sounds.

Zum Leistungsunterschied habe den wahrscheinlichen Grund ja schon genannt.
Generell berechnet sich die max. unverzerrte Ausgangsleistung eines PP Klasse AB Amps aus:
P = 2 (Ub - Ur)²/Raa, wobei Ub die gemessene B+ bei voller Ausgangsleistung und Ur die Anodenrestspannung, d.h. die Anodenspannung im Schnittpunkt der Lastgerade mit der äußeren Ia(Ua)-Kennlinie, ist.
(Vom Resultat muss man noch die AÜ-Verluste von 5% bis 10% abziehen.)
Der einzige Einfluss der Röhren auf die Ausgangsleistung ist unterschiedliche Ur.   
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 16.03.2024 10:49
Moin,

danke für den Input. Also was "Heavy" angeht, klar kann man sich jetzt über den Stil streiten. Für mich sind die Unterschiede aber gerade bei sagen wir stärker verzerrten Gitarren deutlicher hörbar bzw. springen dann auch direkt an und für mich war das noch nicht Heavy :D Aber es geht ja auch weniger um den Stil als viel mehr um die Tatsache, dass es eben einen Klangunterschied gibt.

Was den Innenwiderstand der Röhren angeht, erschließt sich mir das dennoch nicht wirklich so ganz bzw. denke ich, dass ich irgendwo im System einen Fehler habe bzw. sollte ich diese Messungen nochmal in Ruhe machen und ein paar mehr Parameter mit aufnehmen.
Ich glaube das aktuell der PT der Flaschenhals ist. Ich hab dummerweise gestern die Ub nur beim Bias messen mitverfolgt.

Mich wundert es am Ende doch nicht, dass die EL34 mehr output hat, ganz einfach weil diese schon laut Datenblatt deutlich niederohmiger werden kann und dementsprechend auch weniger Verlustspannung generiert.
Wenn ich mir ein paar Beispiele zusammenmale, dann liegt die Plate Resistance der EL34 grob bei der hälfte gegenüber einer 6L6GC (unter berücksichtigung von moderaten Voltage Swings).

Ich interpretiere Ur hier als Verlustspannung über die Röhre, bzw. Plate Resistance?
Welchen Wert siehst Du hier vor? Ich schließe nämlich nicht aus, dass ich einen parameter übersehe.

Aber selbst wenn ich diese mit in betracht ziehe, sollte ich die 50 Watt Marke locker knacken an 2 6L6GC. Im Grunde ist es mir nicht so wirklich wichtig obs nun 30 oder 40 Watt sind.
Es ist für mich aktuell nur ein recht interessantes Thema, weil ich mir in 25 Jahre nie wirklich viel Gedanken über die tatsächliche Ausgangsleistung gemacht habe und ich eher der klassische Schirmgitterlimitierer bin.


LG
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Helmholtz am 16.03.2024 15:35
Ich interpretiere Ur hier als Verlustspannung über die Röhre, bzw. Plate Resistance?
Welchen Wert siehst Du hier vor? Ich schließe nämlich nicht aus, dass ich einen parameter übersehe.

Die Anodenrestspannung ( englisch: plate saturation voltage) ist die minimale Anodenspannung, die im gegebenen Betrieb erreicht wird.
Graphisch findet man sie am linken (oberen) Ende der Lastgerade. (Wertepaar: max. Strom, min. Spannung)
Sie hängt ab von der Last, der Schirmgitterspannung und vom Röhrentyp (sowie der Röhrenqualität).
Ein typischer, guter Wert wäre z.B. Ur = 60V.
Zollner hat bei Shuguang KT66 aber auch Werte über 100V gemessen. Entsprechend mickrig ist dann die Ausgangsleistung.
Ur kann nicht aus dem differenziellen Anoden-Innenwiderstand rp (oder Ra) ermittelt werden.
Bestenfalls könnte man das Verhältnis Ur/Imax als eine Art Gleichstrom-Innenwiderstand ansehen.

Langer Rede kurzer Sinn:
 Je kleiner die Ausgangsleistung bei denselben Betriebsbedingungen, desto höher die Ur der Endröhren.
Im Prinzip kann man die effektive Ur aus der Leistungsformel berechnen.
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 17.03.2024 00:01
Ah. Ja mich hat das Ur durchenander gebracht.

Ich muss diese Thematik nochmal sacken lassen. Mir sind da zu viele Parameter unerwähnt bzw. glaube ich, lässt sich die "Ur" doch meßen bzw. berechnen. Allerdings nicht ganz unaufwendig - mag da aber auch gerade Honig im Kopf haben.

Im Grunde brauchts ja nur B+ unter Last, Differenzspannung über den AT, Differenzspannung über die Röhre (Anode / Kathode), den Kathodenstrom und ein wenig Korrekturparameter für die Schirmgitter. Allerdings ist der Verbund aus PP hier nicht ganz einfach. Ich versuche das mal in ein Spreadsheet zu basteln.

LG und danke nochmal
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Helmholtz am 17.03.2024 00:28
Messung der Ur:
Mit 100er Tastkopf + Oszi mit DC-Kopplung bei Vollaussteuerung die Minima der Anodenspannung bestimmen.
Vorsicht: Der Tastkopf muss für mindestens 1kV geeignet sein.
Manche Amps neigen zum Schwingen, wenn man einen Tastkopf an eine der Anoden anschliesst.
Dann können noch höhere Spannungsspitzen auftreten.
I.d.R. passiert das nur auf einer Seite der OT-Primärwicklung, während die andere Seite stabil ist.
Titel: Re: Fame Memphis Heat 40 Handwired Point to Point - inkl. Schaltplan
Beitrag von: Showitevent am 17.03.2024 11:19
Messung der Ur:
Mit 100er Tastkopf + Oszi mit DC-Kopplung bei Vollaussteuerung die Minima der Anodenspannung bestimmen.
Vorsicht: Der Tastkopf muss für mindestens 1kV geeignet sein.
Manche Amps neigen zum Schwingen, wenn man einen Tastkopf an eine der Anoden anschliesst.
Dann können noch höhere Spannungsspitzen auftreten.
I.d.R. passiert das nur auf einer Seite der OT-Primärwicklung, während die andere Seite stabil ist.

Ja an sowas dachte ich in etwa, allerdings sind die Gedanken dazu gerade etwas komplexer und ich muss mal abwägen, ob ich die Zeit dafür habe.
Das Thema ist deswegen interessant, weil es ein Feature für eine art Röhren Performance tester werden könnte.
Da ich auch schon länger mit dem Gedanken spiele einen Röhrentester zu bauen, wäre das eigentlich ein ganz nettes Ding. Eine Abtastrate bei 1Khz ist ja keine große Aufgabe für einen Micro controller und der Vorteil das auf einem Röhrentester zu machen wäre, dass man sau viele Variablen wie Lastimpedanz komplett ausschließen kann. Diese führt nämlich am Ende dazu, dass man keine Reproduzierbaren Ergebnisse hat.

Das Problem was ich da allerdings gerade sehe ist, dass der Verbund im PP ganz eigene Parameter hat, welche am Ende eine Einzelvermessung zu Nichte machen.

Worum gehts dabei? Im Grunde eigentlich nur Qualitätsbestimmung.

Mal sehen... Riecht nach Aufwand, vielen Kalibrierungsparametern und High Side current sensing auf 500 Volt.