Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: StefanX am 6.05.2018 00:34

Titel: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: StefanX am 6.05.2018 00:34
Hallo Zusammen,

ich bin neu hier in diesem Forum. Ich habe ein Problem mit meinem Marshall JCM800 (2204) Nachbau.
Ich habe in einem anderen Forum bereits mein Problem eingestellt. Vielleicht ist hier jemand, der
ein Ähnliches Problem hatte und die Ursache herausgefunden und "wirksame" Abhilfemaßnahmen  gefunden hat,
die den Sound nicht beeinflussen. Ich denke, dass ich nicht der Einzige bin, der dieses Modell nachgebaut hat.
Es handelt sich bei meinem JCM800-Clone um keinen Bausatz.

Das Problem habe ich im Musikding-Forum bereits detailiert beschrieben:

http://musikding.rocks/wbb/index.php/Thread/419429-Problem-mit-JCM800-Nachbau/?pageNo=1

Ich bekomme bei meinem Clone ein "Pfeifen" im Eingangskreis zustande welches von der Länge des Gitarrenkabels
abhängt und von der angeschlossenen Gitarre (PU's). Je kürzer das Kabel um so eher pfeift es wenn ich das Gain-Poti hochdrehe.
Bei hoher Gain-Einstellung entsteht beim Seitenanschlag sogar eine selbstständige Oszillation, die nur aufhört, wenn ich das Gain-Poti
wieder zurückdrehe. Meine Massen habe ich bereits fast alle auf die Sternmasse gelegt,
Problem besteht aber nach wie vor. Nur ein Kondensator parallel zur Input-Buchse (HI) hilft, er macht den Sound aber leider
dumpfer. Vielleicht hat hier jemand noch Tipps für mich.

Gruß Stefan
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: _peter am 6.05.2018 02:00
Hallo,

das ist, wie im anderen Forum schon geschrieben, höchstwahrscheinlich eine Oszillation durch schlechte Kabelführung.
Z.B. laufen die Kabel der Klangregelung direkt an der Eingangsbuchse vorbei.
Was die mods noch anstellen, habe ich mir nicht angeschaut.
Da hilft nur aufräumen und gleichphasige Kabel unterschiedlicher Stufen weit von einander weg legen.

Gruß, Peter
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: Striker52 am 6.05.2018 10:39
Hallo Stefan,
Ich hab mir mal die Mühe gemacht, dein Thema im „anderen“ Forum durchzulesen. Hier mein Rat:
1. Stell hier einen Schaltplan ein, der alle deine sog. Mods enthält. Aus deinen Beiträgen wird man nicht wirklich schlau.
2. Bau erstmal den Amp auf den Stand wie er im Schaltplan von Huss dargestellt ist. Wenn der läuft, kannst du Schritt für Schritt deine Mods einbauen.
3. Dein Massekonzept ist genauso wirr wie deine Beschreibungen aus dem anderen Forum. Informiere dich mal bei Valve Wizard über Massekonzepte.

Im Übrigen haben hier im Forum nicht viele Leute Lust deinem Verweis auf ein anderes Forum zu folgen. Wenn du hier Hilfe suchst, musst du dein Problem, deine Fotos usw. auch hier posten.

Viel Erfolg,
Axel
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: Nigel am 6.05.2018 12:13
MOin Stefan!

Ich mache bei solchen Problemen immer folgendes:

Den Amp im geöffneten Zustand einschalten und die Oszillation auslösen und dann mit einem Holzstäbchen die Drähte bewegen,
um zu schauen welcher das Pfeifen am meisten beeinflusst. Diesen Draht testweise anders verlegen oder durch ein abgeschirmtes
Kabel ersetzen. Abgeschirmte Kabel fügen ungewollte Kapazitäten der Schaltun hinzu und dämpfen die Höhen einwenig.

Es gibt verschiedene Vorsichtsmaßnahmen gegen Oszillation. Ein sauberer Aufbau ist gerade bei High-Gain-Amps unausweichlich.
Masseführung ist ebenfalls sehr wichtig. Ferner kann man mit Gridstoppern und Widerständen in Serie zum nächsten Koppelkodensator
ungewolltes Schwingen verhindern. Man muss die Widerstände sehr nah am Sockel anbringen, damit der Effekt wirkt. Dann gibt es die Möglichkeit einen Ferrit in die Katodenleitung einzubauen um HF zu dämpfen. Diese Möglichkeiten sind eher dazu gedacht einen grundsätzlich funktionierenden Amp sicherer und nebengeräuschärmer zum machen. Aber wenns nicht anders geht, kann man die Dinge durchaus probieren.
abzusichern.

In welcher Lage pfeift es ungefähr? Sehr hoch oder im Mittenbereich? Röhren okay etc?


Viel Spaß!

Lieben Gruß

Nigel
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: GeorgeB am 6.05.2018 13:29
Es koppelt kapazitiv auf die Eingangsleitung von weiter hinten im Amp, ganz klar nach der Beschreibung und der Bildern der Verkabelung.
Der Sender ist die Stelle mit der höchsten Spannung, also die Anode von V2a bzw die Kathode von V2b. Von da geht es zum Tonestack, und wenn da irgendewas auch nur in die Nähe der Eingangsleitung kommt ist Gefahr im Verzug.
Man würde zwar annehmen dass es eigentlich nicht mitkoppeln sollte da das Signal ja gegenphasig zum Eingang ist (drei invertierende Stufen), das reicht aber nicht weil es kommen diverse Phasenverschiebungen dazu, und wenn das irgendwo weitere 180° in Summe ergibt, haben wir bei der Frequenz Mitkopplung.

Also, strategisch neu verkabeln, so dass es möglichst große Abstände sind zwischen Kabeln/Teile die zu *verschiedenen* Röhrenstufen gehen. Alles vom/zum Tonestack/Master muss weg von der Eingangsbuchse.

Ein Standard-2204 hat eigentlich sowenig Gain, dass sowas (kapazitives Übersprechen) fast die einzig mögliche Art ist das Ding zum Schwingen zu bringen, Masse-Verdrahtung allein schafft das nicht.
Es gibt noch zwei Leitungen die gefährlich sind und senden, das sind die Kabel zur Primärwicklung des AÜ. Wenn von da irgendwas nach vorne in den Amp einkoppelt, heult das Ding auch, spätestens wenn man alles aufreißt, incl. Master (muss aber unterschieden werden von mikrophonischer Mitkopplung).
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: StefanX am 6.05.2018 15:20
Hallo Zusammen, erst einmal Vielen Dank für die Tipps.

Also das Pfeifen ist hoch, aber noch gut höhrbar, also nicht wie von einer Hundepfeife.

Als Schaltplan habe ich den von Mark Huss verwendet.

Ich habe eine Zeichnung von meinen aktuellen Mods der Vorstufe angehängt. Ich habe dabei ein hohes Gain im Auge gehabt,
das ich aber jederzeit wieder entsprechend reduzieren kann.
Am Anfang vor den Modifikationen hatte mein 2204 hervorragend funktioniert (Brummen und Rauschen nur sehr schwach, kein Pfeifen).
Erst nach den Modifikationen begannen die Probleme.

Da ich die Mechanik vom Amp vor einigen Jahren aufgebaut hatte und erst jetzt an die Verdrahtung ging war vielleicht mein Fehler.
Damals hatte ich die Platine viel zu groß belassen, was zu extremen Platzmangel für eine ordentliche Verdrahtung geführt hat.
Ich habe vor meiner "JCM800 Verdrahtung" zuerst andere Amps aufgebaut (Mad-Amp und TT 18W Tremolo) bei denen ich keinerlei
Probleme hatte und alles sofort auf Anhieb geklappt hatte. Bei diesen gab es aber exakte Verdrahtungpläne. Ich wusste zwar, dass
sich einige Adern nicht in die Quere kommen dürfen, bzw. diese vor allem nicht parallel verlaufen dürfen. Die Problematik mit den
Massekonzept war mir aber nicht so bewusst, da Anfangs aus meiner Sicht das komplette Gehäuse eh auf Massepotenzial lag.
Sind wahrscheinlich Anfängerfehler  :)

Ich vermute auch, dass es an der Verdrahtung liegt. Wahrscheinlich muss ich die Platine nochmals ausbauen, evtl. eine neue, kleinere
anfertigen, die Primärleitungen des OT ordnen, diese evtl. in ein kleines geschirmtes Rohr legen (aktuell liegt diese lose unter
der Platine, läuft aber nicht parallel zu anderen Drähten), die Massen nochmals sauber verlegen und vor allem die Verdrahtung der Klangregelung neu ordnen. Die beiden 5,6k Widerstände, die auf die Endröhren gehen, habe ich auch nicht direkt auf den Sockel
gelötet wie es empfolen wird.

Mittlerweile habe ich soviel geändert (vorallem fast alle Massen direkt auf den Massesternpunkt gelegt)
dass es ganz wirr aussieht  :(


Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: cca88 am 6.05.2018 15:27
Hast Du schonmal überprüft, ob der Gitterwiderstand der Eingangsröhre korrekt verlötet ist?

HastDu im ausgeschalteten Zustand - klinkenbuchse belegt - ohne Gitarre 1Meg vom Gitter auf Masse?

Grüße
Jochen
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: Striker52 am 6.05.2018 16:58
Hallo Stefan,
Dein C1 ist viel zu groß. Normaler Wert 470p oder 220p. Bei dir wird der Widrstand praktisch komplett überbrückt. Da kommt viel zu viel Signal.
Gruß Axel
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: Laurent am 6.05.2018 18:31
Moin,

Aus meiner Sicht ähnelt die Schaltung mehr einen SLO (ohne 3. Stufe und Gridtopper) als einen Marshall (wo der Slo her kommt).
Bei dem Gain müssen die Grundsätze vom Ampbau verfolgt werden. Außerdem ist es ungünstig die Schaltungsplatte über die Sockeln zu haben... Das führt zu sehr schlechter Leitungsführung.

Gruß
Laurent
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: StefanX am 6.05.2018 20:06
Das war auch mein Ansinnen, den 2204 auf SLO-Mod umzubauen. Der 2204 hatte für meinem Geschmack viel zu wenig Gain,
klang eher leicht angezerrt. Dann hab ich mich in Netz nach Modifikationen umgesehen und dort herausgefunden, welche
Bauteile ich verändern muss, um das Gain drastisch zu erhöhen. Zudem habe ich ein wenig vom Schaltplan für den SLO-100
abgekupfert.

"HastDu im ausgeschalteten Zustand - klinkenbuchse belegt - ohne Gitarre 1Meg vom Gitter auf Masse?"
=> Das hatte ich überpüft, die 1 Meg hatte ich gemessen.

"Außerdem ist es ungünstig die Schaltungsplatte über die Sockeln zu haben... Das führt zu sehr schlechter Leitungsführung"
=> habe ich auch erkannt  :) aber leider zu spät. Ohne dieses Platzproblem hätte ich anders Verdrahtet. Im Nachhinein ist man
immer schlauer.

"Bei dem Gain müssen die Grundsätze vom Ampbau verfolgt werden." => Zu High-Gain Verstärker habe ich leider keine
Lektüre und meine Bücher von Herrn zu Linde handeln eher von "Clean"-Verstärker/Vintage, also aus Zeiten in denen
keine starke Verzerrung gefragt war. Über Massekonzept und dergleichen wird da nicht so darauf eingegangen, also
muss ich mir Stück für Stück selbst zusammensuchen.

Ist das Massekonpezt vom Anhang überhautpt das richtige für mein Vorhaben? Ich habe die meisten Massen jetzt so
verdrahtet, an einigen Stellen haben diese aus mechanischen Gründen aber noch zusätzlich Kontakt zu Chasis.


Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: Laurent am 6.05.2018 21:02
Hi,

Schaue dir mal die Webseizen von aiken Amps (white letters) und insbesondere valvewizard.co.uk. Bzgl.  Masseführung ist die letzte Webseite empfehlenswert.
Dann würde ich hier einige von den Slo clones vom Aufbau her gucken. So habe ich damals auch angefangen und das hilft ungemein.

Gruss
Laurent
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: StefanX am 6.05.2018 23:54
Ich habe das Kapitel über Massen von "valvewizard.co.uk" kurz überflogen. Im Grunde geht es darum keine Masseschleifen
zu erzeugen. Ich habe in meinem Amp noch einige entdeckt, vor allem welche die über das Metallchasis zurück laufen.
Signalmassen sollten anscheinend wie Signalleitungen betrachtet werden.
Ich befürchte auch, dass es in meine Massen Einstrahlungen von anderen Adern geben wird. Aus technischer Sicht wird immer
vom Stromfluss vom Plus zu Minus-Pol ausgegangen, in Wirklichkeit ist der Fluss aber genau anders herum. Das würde
mir erklären, wieso Einstrahlungen in die Massen einiges ausmachen können. Die Einstrahlungen würden dann einfach "mittransportiert".
Daher müsste ich meine Masseleitungen irgendwo führen, wo keine anderen Adern in der Nähe sind, bzw. parallel laufen.
Zudem habe ich an anderer Stelle gelesen, dass bei Serienschaltung von Massen jedes Masseteilstück wie ein sehr kleiner Widerstand
betrachtet werden muss an dem Brummspannungen abfallen (Spannungsteiler), weshalb eine sternförmige Masseverteilung geeigneter
ist. Ich hoffe ich liege mit meinen Erkenntnissen richtig.

Vom V1-Sockel habe ich die Mittelanzapfung als Stützpunkt zur Befestigung des 1M Einganswiderstandes und des 68k Widerstandes
vom Steuergitter verwendet. Vielleicht strahlt dies in die Röhre ein?

Das werde ich dann mal alles ändern (da wartet noch viel Arbeit auf mich :) . Vielleicht wird es dann besser. Und die Verdrahtung der Klangregelung ändern, ggf. bestimmte Adern nochmals schirmen.

Kurze (dumme) Frage nochmals: Ist es bei den Abschirmungen, die definitiv nicht als Signalmassen verwendet werden, egal, von
woher die ihre Masse beziehen (anderes Massepotential)? Die sind bei mir oft am Chasis über Lötfahnen befestigt.
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: Striker52 am 7.05.2018 10:13
Auch wenn ich mich wiederhole: Schau dir deinen C1 an. Zusammen mit R5 ergibt das eine Grenzfrequenz von 154 Hertz. D.h. der Spannungsteiler (Pegelreduzierer) R5/P1 ist nahezu wirkungslos für Frequenzen über 150Hz, weil alles die Abkürzung über C1 geht. Das ist einfach zuviel Signal. Wenn dann noch die Leitungsführung und das Massekonzept grenzwertig sind, kommt Pfeifen auf. Knipps mal probeweise den C1 einseitig ab.
Gruß Axel

PS: Zum Massekonzept: Idealerweise gibt es zwischen Signalmasse und Chassis nur eine einzige Verbindung! Chassis ist keine Masseleitung.
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: Nigel am 7.05.2018 11:36
Kurze (dumme) Frage nochmals: Ist es bei den Abschirmungen, die definitiv nicht als Signalmassen verwendet werden, egal, von
woher die ihre Masse beziehen (anderes Massepotential)? Die sind bei mir oft am Chasis über Lötfahnen befestigt.

Ich halte es immer so, die Abschrimung am Stern des Triodensystems anzubringen, von dem das Signal kommt. Eine abgeschirmte Gitterzuleitung wird dort "geerdet", wo die Katode des vorherigen Systems "geerdet" wird. Das funktioniert bisher ganz gut. Die beste Abschrimung bietet eine Mikrofonleitung, mit der man Signalmasse und Schirm trennen kann. Der Schirm ist immer an einer Seite offen,
sonst kann es eine Brummschleife geben. Steht so auch alles beim valvewizard in der PDF zum Thema Grounding.

Zum Thema R5/C1: Hier habe ich bei diversen JCM800-Derivaten damit Erfolg gehabt, beide Bauteilte durch einen 100k-Widerstand zu ersetzen. Das gelang bisher oszillationsfrei und du hast hier schon mehr Gain.

Gegen deine Mods ist nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil: historisch informierte Modifikation - würde ich das nennen, was du mit dem Katodenwiderstandswahlschalter gemacht hast.
 :topjob:

Ist bei deinem Amp ein kleiner Keramikkondensator zwischen den Anoden des Phaseninverters angebracht? Der wird gerne mal weggelassen und soll ebenfalls die Oszillationsneigung verringern.


Viel Spaß!

Liebe Grüße,

Nigel
Titel: Nach Umbau neues Problem
Beitrag von: StefanX am 11.05.2018 18:43
Hallo Zusammen,

jetzt habe ich den Amp komplett umgebaut:

-alle Signalleitungen geschirmt
-alle vorhandenen Masseschleifen beseitigt (die meisten liefen über das Chasis zurück)
-für V1 und V2 eine Sleichspannungsheizung eingebaut (exakt 6,3V DC)
-die beiden Anodenschlüsse vom OT geschritmt
-Gritstopper alle ganz nah auf die Röhrensockeln gelötet
-Klinkenbuchsen getauscht in welch die vollisoliert sind (nicht die Marshall Klinkenbuchsen mit dem Metallaufsatz)
-folgende Massen habe ich: für Input, für V1 (Gain), für V2 (Tone-Stack), für V3(PI), für die Bias-Spannungsversorgung,
für die Endstufe.

ABER: Nach meinen Probelauf ist alles schlimmer geworden. Es brummt extrem (abhängig vom Präsenzregler),
wenn ich den Präsenzregler ganz auf den 4,7K Widerstand drehe, dann gibt es ein oszillierendes, krazendes Geräusch,
wenn ich den Präsenz wieder aufdrehe, dann wird es wieder ein wenig ruhiger, aber die Funktion des Präsenzreglers ist wirkungslos. Das Gitarrensignal geht aber durch und ist normal hörbar.
Der Ruhestrom lässt sich aber einstellen wie immer (ich habe auch ca. 30mA gebiast).

Irgendetwas muss ich übersehen haben. Verdrahtungsmässig kann ich aber nichts finden.

Was könnte das jetzt sein?
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: funkalicious am 11.05.2018 19:14
wieso nimmst du nicht ein bewährtes layout zb. von ceriatone und baust alles nach plan neu auf? das dürfte schneller gehen als bei dem vorhanden durcheinander herumzudoktern...
lg diz
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: Basti am 11.05.2018 20:24
Bei dem Rattennest wundert mich gar nichts.
Titel: Neubau
Beitrag von: StefanX am 12.05.2018 10:55
ich habe das "Rattennest" komplett zelegt (mein Frust war gestern ziemlich groß  >:(). Ich habe von Ceriatone Verdrahtungspläne
gefunden, die eigentlich sehr übersichtlich sind.
Ich besorg mir nochmals ein Chasis (altes sieht mittlerweile wie schweizer Käse aus) und eine neue Platine in den richtigen Abmessungen.
Ich lass dann keine Bauteile mehr unter der Platine liegen (das macht eine übersichtliche Verdrahtung nicht einfach). 
Ich habe nur ein Problem mit meinem Netztrafo. Fast überall wird einer mit 325V-0-325V verwendet. Meiner hat aber leider 350V-0-350V. Sollte ich den auch gegen den "richtigen"austauschen? Meiner wurde mir damals als geeignet für den 2204 angepriesen.
Ich werde mich dann auch für die 2204 Standard-Variante ohne "High-Gain" entscheiden. Vielleicht ist der 2204 für High-Gain-Betrieb
nicht geeignet bzw.bestimmt (zur Not könnte man ihn von außen mit einen Tubescreamer boosten). Aber ich hätte schon weniger Frust wenn der dann so klingt und funktioniert wie er soll.
Die Bauteilplazierung hatte ich vor etlichen Jahren vorgenommen (damals hatte ich noch keine rechte Ahnung/Erfahrung  :) ), dann aber nie verdrahtet und in der Zwischenzeit einen "Madamp" und den "TT 18W Tremolo" aufgebaut, die auch einwandfrei funktionieren, ohne Pfeifen, Brummen und Rauschen. Die habe ich aber auch nach bestehenden Verdrahtungsplänen aufgebaut.
Was für den 2204 aber nicht schlecht wäre, wenn er einen Einschleifweg für Effektgeräte hätte. Würde sich das realisieren lassen,
so dass die Verdrahtung nicht wieder "wirr" wird?
Das würde ich dann gleich am Anfang mit einplanen, da es ein Unding ist, nach
fertiger Verdrahtung wieder mit dem Bohren zu beginnen.
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: GeorgeB am 12.05.2018 11:31
Zum Massekonzept: Idealerweise gibt es zwischen Signalmasse und Chassis nur eine einzige Verbindung! Chassis ist keine Masseleitung.
Da gibt es durchaus verschiedene Konzepte. Das Chassis kann man sehr gut als Masse-Schiene benutzen (so wie im original 2204/2203), das ist durch die Flächigkeit geradezu ideal, und obwohl Stahl nicht so gut leitet wie Alu ist die Niederohmigkeit absolut ausreichend. "Sternmasse" per 'zig Kabel zu einem Punkt ist fast immer in allem schlechter, je höher die Ströme und v.a. die Frequenzen umso schlechter.
Allerdings sollten keine Nachlade-Ströme der ersten Netzelkos (vor und nach der Drossel) *durch* das Chassis fließen, ebenso wie der Lautsprecherstrom nicht *durch* das Chassis fließen sollte (aber sich dennoch darauf referenzieren).
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: GeorgeB am 12.05.2018 12:02
Konkret kann das zB so aussehen (Auschnitt für die Preamp-Sektion).
Entscheidend sind die nicht isolierten Eingangsbuchsen (HF auf dem Kabelschirm muss sofort aufs Chassis sonst EMV-Disaster), von dort kommt auch die Masse-Referenz der jeweiligen Stufe, d.h. der Schirm ist beidseitig angeschlossen und trägt den gesamten Strom der Stufe (weshalb der Schirm ordentlich niederohmig sein sollte). Selbst wenn es einen miminalen Versatz der Potentiale entlang des Chassis gibt, so treten sie dadurch nicht zwischen Gitter und Kathode auf, sondern an der Anode, womit jeglicher störender Effekt um die Verstärkung der Stufe reduziert wird. Das ist bei klassischer Sternmasse zwar auch der Fall, aber die Impedanz der Masseleitungen macht gern einen Strich durch die Rechnung.
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: Meik_the_mechanic am 12.05.2018 17:20
 :facepalm: alter, was für ein Nest  :o
Wieso baust du nicht alles sauber mit einem Turettboard auf ?
Da blickt ja keiner mehr dran lang was was ist  :help:

Gruß
Meik
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: Basti am 12.05.2018 19:41
Mach dir keine Gedanken um die paar Volt Unterschied! Mit dem 350-0-350 V passt das schon!
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: Nigel am 14.05.2018 11:52
Okay, Stefan!

Ruhig blut. Das funktioniert schon irgendwie. Lass dich nicht entmutigen. Rattennest hin oder her, nur weil es wild aussieht, heisst es nicht, dass es nicht doch funktionieren kann. Ich habe ebenfalls einen solch problematischen Amp im Keller und trotz 5 Trioden in der Vorstufe kein Oszillationsproblem. Der sieht so schlimm aus, dass man den nicht herzeigen möchte. Will sagen, Fotos sagen wenig über magnetische und elektrostatische Interaktionen aus.

Ich sehe, du hast viele Kabel verdrillt, das ist auch ein beliebtes Hobby von mir. Mit der Leitung vom PI zu den Endröhren sollte man das nicht machen - z.B.

Was für den 2204 aber nicht schlecht wäre, wenn er einen Einschleifweg für Effektgeräte hätte. Würde sich das realisieren lassen,
so dass die Verdrahtung nicht wieder "wirr" wird?
Das würde ich dann gleich am Anfang mit einplanen, da es ein Unding ist, nach
fertiger Verdrahtung wieder mit dem Bohren zu beginnen.

Du hast ja schon einiges gemacht. Jetzt gilt es so lange nachzudenken, bis es funktioniert. HighGain funktioniert ebenso wie ein Einschleifweg ohne Rauschen und Pfeifen in einem 2204. Auch ohne komplette Abschirmung aller Signalleitungen. Ein 2204 ist ein einfacher, ziemlich geradlinig gebauter Amp. Er bietet genug Raum für allerei Modifikationen. Guck dir auch andere Leitungen an. Anodenleitungen können auch extrem Mikrofonisch wirken. Und sieh dir andere Amps an, wie die das machen: Ich finde Hohner Orgaphöne klasse. Sehen auch wild aus, haben aber System. Da passiert nix ohne Grund. Beim Layout fängt die wahre Kunst erst an. Schaltpläne malen kann jeder.

Ich bastel gerade hiermit:

https://www.tube-town.net/ttstore/Bauteile-Verstaerker/Turrets-Eyeletts-Boards/TT-EZ-Boards/Tube-Town-Turret-Sockel-PCB::8272.html

Bisher kein Rauschen, keine Oszillation.

Ferner möchte ich an Lupe Lopéz erinnern, die die frühen Fender-Amps zusammengelötet hat. Vermutlich nebenberuflich und mit viel
Intuition. Sie hatte sehr wenig Vorgaben, wie sie das zu machen hat und hat dennoch beste Amps abgeliefert. Frühe, von Randall Smith modifizierte Princetons sehen auch nicht schön aus und dennoch war Carlos Santana begeistert. Die Fenders der Rivera-Ära sahen auch unfassbar schlimm aus.


Weitermachen! Da mussten wir alle mal durch! :topjob:

Liebe Grüße,

Nigel



Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: chaccmgr am 14.05.2018 18:15
Hi
bevor Du weiter kaufst, baust, bohrst usw. und mehr Geld verbrennst...Dein Konzept muss vor dem ersten Bohren fertig sein, auch was die Dimensionen angeht.

Mach einen 1:1 Layout Plan im Zeichentool deiner Wahl (oder notfalls mit Papier und Schere). Wenn das Tool Layer kann, umso besser, dann kannst Du logische Sektionen zeichnerisch trennen (Netzteil, Preamp, Endstufe,...). Mach ein Turret- oder Eylet Board und halte Dich an das bewährte Layout mit Abmessungen. Ceriatone Layouts zeigen meist nicht, wie die langen Leitungen laufen, die durchs Gehäuse gehen. Das hilft bei der Übersicht ist aber eine Gefahr, da man hier viel falsch machen kann. Ceriatone verwendet auch gerne das Chassis als Massebus (dazu später)
Lass keine Leitungen unter dem Board laufen - KEINE! Wenn Du zur Fehlersuche unter das Board musst, musst Du den ganzen Amp zerreissen/alles ablöten.

Die  Zeichnung muss aufgeräumt aussehen, kein Drahtverhau, keine wild übereinander laufende Leitungen. Ich glaube bei Geofex gibt es eine Checkliste, was bei einem Layout zu beachten ist/welche Leitungen nicht nebeneinander liegen dürfen usw.. Als Anregung immer eine Augenweide ist das Layout von alten Hiwatt-Amps (einfach nach Bildern googlen)

Mach keine Mods, bis das Teil im Standard einwandfrei funktioniert. Wenn Du für Mods mehr Lötpunkte brauchst als das Original hergibt, plane sie bei deinem Board ein aber bestücke sie erst später.

Zuviel geschirmte Kabel helfen NICHT, machen alles nur schwieriger. Alte Amps hatten meist gar keine geschirmten Kabel und waren still.

Röhrensockel haben keine Mittenanzapfung, das haben nur Trafos. Der Möppel in der Mitte des Sockels kann als Löt-Stützpunkt verwendet werden (Beim Madamp ist das so), ich habe es aber gehasst, weil es immer enger wird, Bauteile, die erst später eingebaut werden am Schluss noch mit reingestopft werden und die von dort wegführenden Masseleitungen nicht dort laufen, wo man sie haben sollte. Auch wenn der Madamp das macht, mach's nicht nach.

Chassis als Massebus KANN funktionieren MUSS aber nicht.  Was wir nicht sehen, sind die vielen Fehlversuche beim Hersteller, bis das Konzept funktioniert hat. Die Zeit, Nerven und das Geld willst Du nicht investieren.
Ich teile nicht die Einschätzung des Vorschreibers, dass Sternmasse schlechter ist als das Chassis als Massebus. Wichtig ist, die lokalen Massen sinnvoll zusammenzufassen (Minus des Elkos der Stufe ist der lokale Massestern. Alle GND Verbindungen der Stufe, die von diesem Elko versorgt werden, führen dorthin, von dort eine Masseleitung zum Stern, das gilt auch für Klangregler o.ä.). Dann hast Du auch wenige Leitungen zum Stern.
Sternmasse ist das Konzept der Wahl, wenn man keine Lust auf Versuch und Irrtum hat.

Im Deutschen wird der Begriff Masse für alles verwendet, was am Ende am Chassis landet. Im Englischen wird unterschieden zwischen GND (Ground=Signalmasse) und Chassis oder Chassis-GND. Das ist nicht dasselbe! Auch nicht, wenn sich am Massestern alles trifft. Dort richtet es keinen Schaden an, an jeder anderen Stelle wahrscheinlich schon.

In Deinem Masseschema hast du den Schirm der Eingangsbuchse auf Signalmasse liegen. Da gehört er nicht hin!!! Der Schirm ist ein Schirm und der gehört mit einem möglichst kurzen Kabel an das Chassis, z.B. an den Massestern, welcher wieder ganz nah an der Eingangsbuchse liegen sollte (Manche machen den Massestern auch an den Ladeelko). Details zum Schirm und warum der nicht an GND sollte findest Du in einer Technote von Rane (Pin1-Problem oder so ähnlich)

Ich würde auch empfehlen, den Amp nicht in einem Rutsch komplett aufzubauen, dann anzuschalten und dann zu versuchen, Fehler zu suchen. Wenn alles fertig ist, hast Du 1000 Möglichkeiten, wo es klemmen kann und Du suchst Dir den Wolf. Du willst immer nur wenige Möglichkeiten haben, wo der Fehler liegen kann.
Bau zuerst den Netzanschluss IEC-Buchse mit Schutzerde (wie der aussehen muss setze ich voraus, ist bei Madamp gut beschrieben). Messen/Test. Ist alles ok, weiter zur Primärseite des Trafos. Messen/Test. Dann das Netzteil ohne Verbindung zu irgendwas außer Schalter Sicherungen und Trafo. Messen/Test. Idealerweise geht alles, dann verbinde ich den Preamp, Messen/Test. Läuft der, gehts weiter zum PI usw.
Auf diese Weise hast Du pro Schritt nur wenige Stellen, wo Fehler passiert sein können und die Suche wird einfacher.

Versuche, Kabel sich so wenig wie möglich kreuzen zu lassen. Wenn Du die logischen Schichten auch mechanisch übereinander verkabelst, kommst Du irgendwann nirgends mehr richtig hin, wenn Du mal löten musst (Mods) oder eine ganze Sektion tauschen willst.

So, reicht für heute, ich geh jetzt spielen

Grüße
Robert
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: GeorgeB am 14.05.2018 19:42
Chassis als Massebus KANN funktionieren MUSS aber nicht.
[...]
Sternmasse ist das Konzept der Wahl, wenn man keine Lust auf Versuch und Irrtum hat.
Will jetzt keinen Glaubenskrieg anzetteln, aber in der Präzisionsmesstechnik (wo ich herkomme) verwendet man immer eine möglichst solide GND-Plane (und eben oft das Chassis dafür) und sorgt dafür, dass keine größeren Ströme -- vor allem kein Ripplestrom von Netzteilelkos usw -- *quer* über/durch die Plane laufen bzw zumindest nicht dort, wo empfindliche Kleinsignal-Referenzpunkte sind.
Nun sind selbst High-Gain-Schaltungen immer noch (vergleichsweise) läppisch in den Anforderungen sodass meistens mit einem sauber ausgeführten "Massestern" trotzdem alles im grünen Bereich bleibt... aber der Lade-Strompfad eines Versorgungselkos sollte trotzdem niemals sich mit dem Signalstrompfad überschneiden, sonst tritt jeder noch so kleine Spannungsabfall des Ladestroms (sowohl R*i wie L*di/dt) am gemeinsamen Stück Leitung 1:1 als Signalspannung am Eingang der Röhre auf.
Also, lokaler Massepunkt für alle Elemente an einer Röhre (für beide Sektionen) ist OK, und vor dort zum "globalen" Massestern. Aber die (-)-Leitung vom betr. Elko *nicht* an den lokalen Punkt dran, sondern über eine eigene Leitung zum globalen Punkt. Aber, wie es so schön heißt, "your mileage might vary" :)
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: StefanX am 30.01.2019 00:34
Hallo Zusammen,

nach längerer Auszeit habe ich meinen Amp jetzt neu aufgebaut und auch das Pfeifen/Oszillieren habe ich elimnieren können, leider
mit Gaineinbußen.

Jetzt habe ich nur ein kleines Problem mit dem Sound. Im verzerrten Gitarrensound hört man das Anschlagen der Seiten, bzw.
es ergibt so einen knackigen Klang, wie so ein "Singlecoilsound in extrem", was mir nicht gefällt. Das vermiest mir ein wenig den Sound.
Vielleicht hat hier jemand Ahnung was ich meine und weiß vielleicht, welche Möglichkeiten es gäbe um das zu eliminieren.


Für einen Rat wäre ich äußerst Dankbar

Gruß Stefan
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: sev am 30.01.2019 06:29
Hi Stefan,
Versuche mal die hohenefrequenzeneim preamp etwas zu drosseln, konkret C24/25 mal testweise aus dem Signalweg nehmen, wenns noch nicht genügt zusätzlich beim treable peaking C29 & C23 von hinten nach vorne weitermachen.
Grüßle,
Stefan
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: Nigel am 4.02.2019 16:18
Moin Stefan!

Ich würde die Lage der Volume-Regler nochmals überdenken. So wie es jetzt ist, bringt der Gain-Regler kein PLus an Verzerrung, wenn der zweite nicht shcon sehr weit aufgedreht ist. Das kann etwas zickig klingen. Besser ist es, die Vorstufe so abzustimmen, dass die letzte Röhre vor der Klangregelung als erstes übersteuert wird und mehrere Röhren an der Verzerrung beteiligt werden. Der direkt gekoppelte Katodenfolger vor der Klangregelung kann richtig gut klingen. Also müsste dein "Preamp Vol" hinter die Klangregelung. Wenn du zuwenig Gain hast würde ich mirR57/47k ansehen, vergrößern oder ganz weg lassen. Hast du hier immernoch Oszillationen bei Vollaussteuerung?

Liebe Grüße

Nigel
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: StefanX am 5.02.2019 00:53
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Tipps. Ich habe am Wochenende ein wenig experimetiert. Ich habe den C14 (Koppelkondesator vom ersten Kathodenfolger)
auf 2,2nF reduziert (ergibt schönere Verzerrung ohne den Bass unten herum), dann habe ich vor V3A einen Gridstopper von 100K eingefügt. Den Bypasskondensator vom R32 (C23 war das) habe ich entfert.
(das schnarrende krätzende (ich sag immer Singlecoil-Sound  :) ) hat sich dadurch minimiert). Mit den Bypasskondensator C29 hatte ich einiges versucht.
Ganz weg oder unter die 470pF klang gar nicht gut (dumpf, mulmig, matschige Verzerrung). Dann habe ich mal einen 1nF eingefügt. Dann hatte ich für
R47 einen Poti angeklemmt und verschiedne Stellungen probiert. (von 0 bis 100K). Dabei habe ich festgestellt, dass es am besten klingt, wenn ich keinen
hab. Der Sound klang richtig voll und die Dynamik kam wieder durch. Ganz wollte ich aber nicht verzichten und hab einen 1R eingebaut. Der Amp klingt jetzt "sau geil". Obwohl da mehr Diodenzerre dazu gekommen ist (Die Dioden bewirken aber leider auch eine Pegelabsenkung). Perfekt ist der Amp noch nicht, aber ich hab da einen riesiegen Schritt gemacht,
Leider kann ich den Gain von V1 und V2 immer noch nicht erhöhen, da ich dann wieder Oszillationen bekomm  :-\ . Eigentlich wollte ich mehr Röhrenzerre haben. (Obwohl ich anfangs nicht geglaubt hatte, dass die Z-Dioden so gut klingen. Hatte mir den Sound da um einiges härter vorgestellt.)
Wenn ich den 2ten Gain-Poti hinter die Klangregelung setze, muss ich den Amp wieder zerlegen (PBC auslöten) da ich dann die Leitungen anders legen müsste.
Jetzt habe ich noch ein Problem mit meiner Relaisschaltung für den Bypass der FX-Loop. Leider lässt das Relais ein wenig Signal durch, was sich stören bemerkbar macht. Anfangs dachte ich die 10M Widerstände (Verhindern Umschalt-Knacken) sind das, aber wenn die duchlassen, legen die das Restsignal doch auf Masse? Kann das vom Relais kommen (vielleicht ist das Schrott oder nicht geeignet). Oder können Einstrahlungen an den Lötpunkten der
Relaispins das bewirken? Vielleicht hat hier jemand schon ein ähnliches Problem gehabt?

Gruß Stefan
Titel: Re: Problem mit JCM800 Clone
Beitrag von: Wuffenberg am 5.02.2019 09:40
Probehalber kannst du mal R57 (47k) einseitig durchknipsen oder ablöten, damit sollte der Gain an V2A erheblich steigen.
Gruss Wuff