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Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Dirk.S am 14.12.2022 12:23

Titel: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 14.12.2022 12:23
Hallo zusammen,

Ich hoffe es kann mir jemand zu meinem Problem ein paar Hinweise in die richtige Richtung geben.

Ich habe mir den Brieskorn AA764 Vibroverb zusammengebaut und empfinde Ihn als wirklich sehr SEHR leise. Um das zu verdeutlichen: Wenn ich das Volumen auf Stufe 5 runter regle ist er quasi aus. Mit dem Volumen auf 10 hört sich der Amp extrem clean und brummfrei an. Von irgend einer Art von Gain ist nicht zu sprechen... (soll mir recht sein) aber lauter könnte er schon sein. Mit meinem Voltcraft SL-10 DB Messgerät komme ich aus 1m Entfernung auf ca. 90db Spitzenwert (an dem 16 Ohm Lautsprecher meines VOX AC10C1 - OT war auch auf 16 OHM verdrahtet).

Dazu kommt noch folgendes: Die gemessene Anodenspannung der 6V6GT (Tung-Sol) liegt bei 371V (laut Datasheet für Single Ended Class A Amps ist das Max bei 315V) und die Kathodenspannung bei 22,4V womit ich auf eine Verlustleistung von 17,45W komme bei 47,16mA. Ich weiß, dass Fender hier die 6V6 idr. "heiß" laufen lässt aber das kommt mir dann doch ziemlich hoch vor. Vor Allem da der Amp sehr leise UND clean ist.

Als Netztraffo hab ich den 291AEX verwendet und als OT den 1760C (8000OHm primärseitig angeschlossen).
Die Gleichrichterröhre ist eine NOS 5YG3 - made in USA
die 12AX7 sind selected Gold von JJ
die  6V6GT  ist von Tung-Sol

Ich habe alles soweit dreimal überprüft und kann keinen Fehler finden...

Als zusätzliche Info kann ich sagen, dass ich einen Impedanz-Wahlschalter eingebaut habe der sofort beim Einschalten des Amps kaputt war. Ich wollte eigentlich den xsw39 (TT) der jedoch abgekündigt ist (mit dem habe ich gute Erfahrungen bei meinem PX18 gemacht).

Ich hab mich dann dummerweise für den xsw77 (TT) entschieden. Ich hatte den Impedanzwahlschalter vor dem Einbau auf Durchgang geprüft um genau zu wissen welche sekundäre OT Litze ich an welchen Pin anlöten muss und hab das auch alles richtig gemacht. Als ich an den 16 Ohm Lautsprecher ging war der Schalter auch auf 16 Ohm gestellt. Leider war der Amp still, nach dem ersten einschalten.
Nach der Prüfung ist mir dann aufgefallen dass der Impedanzwahlschalter auf allen pins durchgang hat. Ich hab das Ding ausgebaut und dann direkt verdrahtet (auf 4 OHm da mittlerweile mein G8C Warehouse (4OHm 20 Watt) angekommen ist. Der Amp ist aber auch mit dem Warehouse genau so leise.

Was mir zusätzlich noch aufgefallen ist, was ich auch nicht verstehe. Wenn ich die Verbindung zw. V1b Kathode und hot-wire vom Speaker-out (Feedback-mod) trenne und die Intensity hochfahre dann schaltet sich der Amp aus. Bei Intensity auf 1 ist alles ok; Intensity auf 2 kommt das Vibrato durch und bei Intensity auf alles höher als 3 ist der Amp still? Kann mir jemand erklären warum das so ist?

Die Primäre des OT ist wie schon gesagt auf 8000OHm gelegt. Ich kann mich aber erinnern, das jemand bei single-ended 6V6 mal gesagt hat dass er auf 5000Ohm gegangen ist. Jedoch hab ich gelesen, das man das NICHTbei single-ended machen soll (kann mich aber nicht mehr erinnern wo das war).

Für die Kathoden-Kondensatoren hab ich 4x Bipolare 25uF 25V genommen. alles andere ist laut Schaltplan (http://www.brieskorn.de/Guitar___Amps/Verstarkerprojekte/AA764/vibro_champ_diagram.pdf)

Eine zusätzliche Sache ist mir noch aufgefallen. Die Filter Elkos entladen sich nach Ausschalten ziemlich schnell von alleine... Ich kann aber Schaltungstechnisch dafür keinen Grund erkennen.

Vielleicht ist ja auch alles OK soweit und der Amp ist einfach sehr leise (das ist mein erster Champ)... Es wäre aber sehr enttäuschend wenn es so wäre.

Ich freue mich auf Hilfe und bin über jeden Hinweis dankbar.

Viele Grüße erstmal,
Dirk

Zur Info:
Das ist mein vierter Verstärker den ich eigenhändig zusammengebaut habe. Ich bin mir über die Gefährlichkeit bewusst und ich weiß auch wie man einen Kondensator entlädt. Zusätzlich messe ich immer mit einer Hand in der Tasche. Ob ich mich dem Projekt gewachsen fühle? Ja, das tue ich. Weiß ich alles über Röhrenverstärker? Definitiv nicht. Aber ich freue mich immer wenn ich etwas neues lerne
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: stephan61 am 14.12.2022 13:55
Hallo Dirk,
hast du den Vibratozweig mal versuchsweise abgeklemmt? Und zwar einmal die Verbindung zu v1b und einmal die HT Versorgung.

Gruß Stephan
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 14.12.2022 16:19
Hallo Dirk,
hast du den Vibratozweig mal versuchsweise abgeklemmt? Und zwar einmal die Verbindung zu v1b und einmal die HT Versorgung.

Gruß Stephan

Hallo Stephan,

ja, das war das erste das ich gemacht hab. leider ändert sich an der Lautstärke des Amps nichts. Das einzige was passiert ist, dass die Potis des Vibratos logischerweise keinen Einfluss mehr haben.

hast du noch eine andere Idee?

Gruß,
Dirk

Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 14.12.2022 16:44
Vielleicht noch als Info:

Messung am Heimnetzanschluss:gemessen   235V      
blu/yel-wht gewählt   230V      
         
yel-yel                    5,47V AC   
red-red                   700V AC   
red-red/yel             350V AC each
grn-grn                   6,74V AC   
grn-grn/yel              3.4V AC each
red/wht-red/wht   594V AC   
red/wht-red/yel     299V AC  each

Ich könnte noch auf 240 V umbauen. Alternativ hab ich mir überlegt Bass und Treble aus dem Ton-stack raus zu nehmen. Ich würde aber gerne noch warten ob jemand noch eine andere Idee hat.

Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: roehrich am 14.12.2022 17:24
Hast Du ein Oszilloskop und/oder einen Funktionsgenerator zur Hand?

Du könntest auch versuchen, den OT zu testen. Wenn ich das richtig sehe, müsstest Du nur alle Röhren inklusive Gleichrichter ziehen, S2 öffnen, den Lausprecher abklemmen, einen einzelnen Klinkenstecker in die Lautsprecherbuchse stecken, um die Schaltbuchse zu öffnen und dann eine Verbindung vom unteren Anschluss der Gleichrichterheizwicklung zum braunen Anschluss des OT legen (also V4 Pin 2 zu V3 Pin 3) ... dann hast Du die die 5.5V AC auf der Primärwicklung. Du solltest dann eine recht kleine Spannung auf der Sekundärseite messen können ... idealerweise an der 16Ohm Anzapfung, da sollte die Spannung den höchsten Wert haben. Wie hoch ist der Wert?

Die Spannungen werden mit dem Übersetzungsverhältnis transformiert, die Widerstände entsprechend mit dem Quadrat davon. Siehe auch http://elektronikrechner.online/transformator.html (http://elektronikrechner.online/transformator.html). Das gilt für die Transformation zwischen Primär- und Sekundärseite ... aber auch für die Spannungen an den einzelnen Anzapfungen der Sekundärwicklung. Wenn die einigermassen zu den Übersetzungsverhältnissen passen, kannst Du erstmal davon ausgehen, dass der Trafo keinen Schuss durch den defekten Schalter abbekommen hat. Auch wenn dieser einfache Test natürlich keine echte Vermessung unter Last ersetzen kann.

Viel Erfolg!

Ciao
Sebastian
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 14.12.2022 19:11
Hast Du ein Oszilloskop und/oder einen Funktionsgenerator zur Hand?

Du könntest auch versuchen, den OT zu testen. Wenn ich das richtig sehe, müsstest Du nur alle Röhren inklusive Gleichrichter ziehen, S2 öffnen, den Lausprecher abklemmen, einen einzelnen Klinkenstecker in die Lautsprecherbuchse stecken, um die Schaltbuchse zu öffnen und dann eine Verbindung vom unteren Anschluss der Gleichrichterheizwicklung zum braunen Anschluss des OT legen (also V4 Pin 2 zu V3 Pin 3) ... dann hast Du die die 5.5V AC auf der Primärwicklung. Du solltest dann eine recht kleine Spannung auf der Sekundärseite messen können ... idealerweise an der 16Ohm Anzapfung, da sollte die Spannung den höchsten Wert haben. Wie hoch ist der Wert?

Die Spannungen werden mit dem Übersetzungsverhältnis transformiert, die Widerstände entsprechend mit dem Quadrat davon. Siehe auch http://elektronikrechner.online/transformator.html (http://elektronikrechner.online/transformator.html). Das gilt für die Transformation zwischen Primär- und Sekundärseite ... aber auch für die Spannungen an den einzelnen Anzapfungen der Sekundärwicklung. Wenn die einigermassen zu den Übersetzungsverhältnissen passen, kannst Du erstmal davon ausgehen, dass der Trafo keinen Schuss durch den defekten Schalter abbekommen hat. Auch wenn dieser einfache Test natürlich keine echte Vermessung unter Last ersetzen kann.

Viel Erfolg!

Ciao
Sebastian

Hallo Sebastian und Danke für deinen Tip. Die Übersetzungsverhältnisse sehen (zumindest ohne Last) Soweit OK aus (siehe Anhang). Ein Oszi bzw. einen Signalgenerator habe ich leider nicht.

Was hältst du davon Bass und Treble aus dem Tonstack raus zu nehmen?

Gruß,
Dirk



Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: punica am 14.12.2022 20:47
Ich hab mich dann dummerweise für den xsw77 (TT) entschieden. Ich hatte den Impedanzwahlschalter vor dem Einbau auf Durchgang geprüft um genau zu wissen welche sekundäre OT Litze ich an welchen Pin anlöten muss und hab das auch alles richtig gemacht. Als ich an den 16 Ohm Lautsprecher ging war der Schalter auch auf 16 Ohm gestellt. Leider war der Amp still, nach dem ersten einschalten.
Nach der Prüfung ist mir dann aufgefallen dass der Impedanzwahlschalter auf allen pins durchgang hat. Ich hab das Ding ausgebaut und dann direkt verdrahtet (auf 4 OHm da mittlerweile mein G8C Warehouse (4OHm 20 Watt) angekommen ist. Der Amp ist aber auch mit dem Warehouse genau so leise.
Bist dir sicher, dass der Wahlschalter defekt ist? Hast du vllt. die Kontakte mit den verlöteten Leitungen des AÜs gemessen? Da misst du dann natürlich den Durchgang zu jedem Pin.

Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Showitevent am 14.12.2022 20:53
Moin,

es macht vielleicht Sinn ein paar Bilder vom Aufbau hochzuladen.  Ist übrigens ein VibroChamp :)

"Elkos entladen sich schnell" ist ein subjektiver Begriff. Sonderlich viel Kapazität hast Du bei Gleichrichterröhren ja nicht und solange die Kolben heiß sind, ziehen die relativ ordentlich

Aber sehe ich das richtig, dass deine 6V6 bei 18 bis 20 Watt idled? Das ist ein wenig zu viel.  C5 richtigherum drin? Du hast deutlich erhöhte Betriebsspannungen, ich würde den R9 mal erstmal auf 1 K bringen um safer zu werden.

LG Geronimo

EDIT: Oh das mit der zu hohen Verlustleistung hattest Du ja geschrieben. Also davon musst du auf jeden Fall runter! Das ding sollte rote backen haben...
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 14.12.2022 21:50
Bist dir sicher, dass der Wahlschalter defekt ist? Hast du vllt. die Kontakte mit den verlöteten Leitungen des AÜs gemessen? Da misst du dann natürlich den Durchgang zu jedem Pin.

Hi Punica,

Ich hab ihn ausgebaut weil ich vermutet habe, dass ich wegen dem Wahlschalter keinen Ton auf dem Lautsprecher hatte. Das war quasi die Konsequenz aus der ersten Überlegung zur Fehlerbehebung... nämlich Lautsprecher direkt verdrahten. Ich hab den Wahlschalter dann im Ausgebauten Zustand gemessen. Und Es kam ja dann auch ein Ton raus nachdem ich direkt verdrahtet habe.

Gruß,
Dirk

Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 14.12.2022 22:06
Moin,

es macht vielleicht Sinn ein paar Bilder vom Aufbau hochzuladen.  Ist übrigens ein VibroChamp :)

"Elkos entladen sich schnell" ist ein subjektiver Begriff. Sonderlich viel Kapazität hast Du bei Gleichrichterröhren ja nicht und solange die Kolben heiß sind, ziehen die relativ ordentlich

Aber sehe ich das richtig, dass deine 6V6 bei 18 bis 20 Watt idled? Das ist ein wenig zu viel.  C5 richtigherum drin? Du hast deutlich erhöhte Betriebsspannungen, ich würde den R9 mal erstmal auf 1 K bringen um safer zu werden.

LG Geronimo

EDIT: Oh das mit der zu hohen Verlustleistung hattest Du ja geschrieben. Also davon musst du auf jeden Fall runter! Das ding sollte rote backen haben...

Hallo Geronimo,

ja, es ist natürlich ein Champ... das war wohl ein Freud'scher Versprecher mit dem Vibroverb   ::) Ich versuch gleich mal den Titel zu ändern (falls das jetzt noch geht)...

C5 ist übrigens Bipolar.

Wie du ja gesehen hast habe ich mir auch schon Gedanken über R9 gemacht. Ich hab aber nur noch einen 100R und 100K mit jeweils 1W hier rumliegen. Ich werde morgen den 100R mit R9 in Reihe schalten. Ich hoffe ich höre dann überhaupt noch was aus dem Lautsprecher

PS.: Das Volumenpoti der Gitarre ist auch voll aufgedreht. Daran kann es also auch nicht liegen.

Bilder kommen.

Danke und Gruß,
Dirk
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 14.12.2022 22:30
hier mal ein paar Fotos vom Aufbau.

BITTE BEACHTEN. die Signalleitung war bei den ersten Fotos noch nicht drin. Die kam erst etwas später hier an. Wie Ihr an dem dunkleren Foto seht ist Sie aber drin. Ich konnte jetzt heute Abend keine so schönen Bilder vom Aufbau machen da mir das Licht fehlt. Deshalb die hellen Bilder ohne Signalleitung aber sonst mit allem.

Gruß,
Dirk
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Showitevent am 14.12.2022 22:47
Check mal diese stelle. Da laufen 2 orangedrops zusammen ohne einen ableitwiderstand. Da kommt durchaus am Ende nichts mehr durch. Es sei denn da gehts unter der Pappe weiter?

LG
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 14.12.2022 22:57
Check mal diese stelle. Da laufen 2 orangedrops zusammen ohne einen ableitwiderstand. Da kommt durchaus am Ende nichts mehr durch.

LG

Das müsste so passen, das ist die Vibrato-Section (siehe Anhang). Die hab ich ja auch schon aus der Gleichung rausgenommen in dem ich Sie komplett abgeklemmt habe.

Gruß,
Dirk
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Showitevent am 14.12.2022 23:02
Dann..  Wo genau auf den Bildern gehen die Inputs überhaupt an V1 ? Das sieht so aus als ist an den Gittern garnichts angelötet :)
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 14.12.2022 23:06
Dann..  Wo genau auf den Bildern gehen die Inputs überhaupt an V1 ? Das sieht so aus als ist an den Gittern garnichts angelötet :)

Das stimmt... :-) aber schau dir mal das letzte Bild an.

Die ersten Bilder sind noch ohne Signalleitung. Ich hatte soweit alles fertig und musste noch auf das Päckchen mit der Signalleitung warten. Die ersten Bilder vom Aufbau sind schon ein paar Tage älter.

Gruß,
Dirk
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Volka am 15.12.2022 00:14
Moin,
vielleicht ist es schon etwas zu spät für meine müden Augen...aber...wo ist dein Slope-R (100k zwischen dem Treble-C und den beiden Mid u. Bass C's) ?

Gruß,
Volka
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: roehrich am 15.12.2022 00:15
Hallo Sebastian und Danke für deinen Tip. Die Übersetzungsverhältnisse sehen (zumindest ohne Last) Soweit OK aus (siehe Anhang). Ein Oszi bzw. einen Signalgenerator habe ich leider nicht.

Was hältst du davon Bass und Treble aus dem Tonstack raus zu nehmen?

Stimmt, die Werte am Trafo sehen soweit plausibel aus. Gut!

Wenn Du den Tonestack entfernst, wird es vermutlich lauter ... aber das ist ja nur Herumdoktern am Symptom und behebt nicht den eigentlichen Fehler, der sich irgendwo noch verstecken muss.

Ciao
Sebastian
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 15.12.2022 08:22
Moin,
vielleicht ist es schon etwas zu spät für meine müden Augen...aber...wo ist dein Slope-R (100k zwischen dem Treble-C und den beiden Mid u. Bass C's) ?

Gruß,
Volka

Moin Volka,

der ist auch da, den hab ich wohl beim einlöten der V1 Litzen unters board gebogen. Man sieht es auf dem Foto schlecht aber die beiden Ärmchen gehen aus den Nieten bei C1 und C3 unters board.
Ich hab ihn wieder ordentlich hoch gebogen :-).

Danke und Gruß,
Dirk

Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 15.12.2022 08:43
Stimmt, die Werte am Trafo sehen soweit plausibel aus. Gut!

Wenn Du den Tonestack entfernst, wird es vermutlich lauter ... aber das ist ja nur Herumdoktern am Symptom und behebt nicht den eigentlichen Fehler, der sich irgendwo noch verstecken muss.

Ciao
Sebastian

Moin Sebastian,

ich spiele mit dem Gedanken ob es eines der Potis im Tonstack ist das vielleicht falsch gelabelt ist.... Die Angaben auf den Potis sind für Volumen (A1M) und für die beiden anderen (A250k). Es müsste also alles passen... im 5F1 und 5F2 geht C1 ja jeweils mit 22n auf Volumen. Ich bin aber am Überlegen den kompletten Tonstack inkl. Volumen raus zu nehmen. Wenn sich die Lautstärke dann "wesentlich" ändert muss der Fehler irgendwo im Tonstack liegen. Die Frage die sich mir stellt ist jetzt welchen C1 ich setze wenn ich danach direkt aufs Gitter der 6V6 gehe... In meinem Beruf nennt man sowas "Konvergenz geht vor Genauigkeit" :-D.

Aus deiner vorherigen Antwort entnehme ich, dass du nicht davon ausgehst, dass der Fehler im Tonstack liegt.... ich hab nur keine andere Idee was es sein könnte. Da die 6V6 so heiß fährt ist meine einzige Idee dass da von der V1 nicht genug AC auf dem Gitter der 6V6 ankommt. Was denkst du darüber??

Ich hätte noch einen Orange Drop mit 0,01 mF und 600V Und ich könnte auch einen der Tonstack Kondensatoren auslöten und als C1 einsetzen.

Gruß,
Dirk



Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: roehrich am 15.12.2022 09:13
Hallo Dirk,

nein, da habe ich mich vielleicht etwas unverständlich ausgedrückt ... ich halte den Tonestack nicht unbedingt für fehlerfrei. Mein Hinweis zielte darauf ab, dass auch ein intakter Tonestack ziemlich Pegel "klaut" ... wenn der nun überbrückt wird, sollte es merklich lauter werden. Das ist dann aber nicht notwendigerweise ein Indiz für einen Fehler im Tonestack. Du kannst das ganze ja mal mit LTSpice simulieren oder hier gucken: https://www.duncanamps.com/tsc/ (https://www.duncanamps.com/tsc/).

Die Fehlerursachen sind mannigfaltig und können sich überall verstecken: falsch gelabeltes Bauteil, falsches Bauteil, kalte Lötstelle, übersehene Lötbrücke, schlechter Kontakt in einer Fassung, defektes Bauteil, falsch verdrahtete Schaltbuchsen, Kurzschluss durch abstehendes Drahtende, wilde Oszillationen, ...

Mir kommen die 25V an der Kathode der 6V6 auch etwas viel vor ... passt irgendwie nicht zu der Anodenspannung und dem Kathodenwiderstand von 470Ohm. Miss doch mal die Spannung am Steuergitter direkt (Achtung, könnte im Lautsprecher krachen) und auch an der Verbindung zwischen C2, R4 und R8. Da sollten bestenfalls ein parr Millivolt anliegen. Wenn es mehr ist, könnte C2 leck sein. Dann diesen abklemmen und nochmal messen.

Viel Erfolg!

Ciao
Sebastian
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 15.12.2022 12:06
Hallo Dirk,

nein, da habe ich mich vielleicht etwas unverständlich ausgedrückt ... ich halte den Tonestack nicht unbedingt für fehlerfrei. Mein Hinweis zielte darauf ab, dass auch ein intakter Tonestack ziemlich Pegel "klaut" ... wenn der nun überbrückt wird, sollte es merklich lauter werden. Das ist dann aber nicht notwendigerweise ein Indiz für einen Fehler im Tonestack. Du kannst das ganze ja mal mit LTSpice simulieren oder hier gucken: https://www.duncanamps.com/tsc/ (https://www.duncanamps.com/tsc/).

Die Fehlerursachen sind mannigfaltig und können sich überall verstecken: falsch gelabeltes Bauteil, falsches Bauteil, kalte Lötstelle, übersehene Lötbrücke, schlechter Kontakt in einer Fassung, defektes Bauteil, falsch verdrahtete Schaltbuchsen, Kurzschluss durch abstehendes Drahtende, wilde Oszillationen, ...

Mir kommen die 25V an der Kathode der 6V6 auch etwas viel vor ... passt irgendwie nicht zu der Anodenspannung und dem Kathodenwiderstand von 470Ohm. Miss doch mal die Spannung am Steuergitter direkt (Achtung, könnte im Lautsprecher krachen) und auch an der Verbindung zwischen C2, R4 und R8. Da sollten bestenfalls ein parr Millivolt anliegen. Wenn es mehr ist, könnte C2 leck sein. Dann diesen abklemmen und nochmal messen.

Viel Erfolg!

Ciao
Sebastian

Hallo Sebastian,

also, mit dem 100R 1W in Reihe zu dem 475R 2W an R9 komm ich bei 384 V Anodenspannung auf 44mA Anoden Strom und 16,83 Watt Anoden Verlustleistung (wie gesagt, ich hatte nur noch den 100R und das große C hat ja in Berlin leider alle Filialen geschlossen). An dem Knotenpunkt zw. C2, R4 und R8 bekomme ich folgendes raus (siehe Anhang).

Ich hab auch mal zwei Videos aufgenommen die ich auf Youtube (nicht öffentlich, nur mit Link einsehbar). gestellt habe. Vielleicht spinn ich ja total und das Ding gehört so leise. Bitte beachte, dass die Potis alle auf Anschlag sind und es sich über das Iphone Mikrophon schon deutlich lauter anhört als hier direkt vor dem Speaker. Die Lautstärke täuscht, deshalb hab ich das Dezibel-meter aufgestellt. Würde ich mich leise räuspern könntest du das locker über das gespiele hören.

https://youtu.be/nKpYEhWjZGk
https://youtu.be/xNSMp30C_-4

Viele Grüße,
Dirk
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: cca88 am 15.12.2022 12:18
Hallo Sebastian,

also, mit dem 100R 1W in Reihe zu dem 475R 2W an R9 komm ich bei 384 V Anodenspannung auf 44mA Anoden Strom und 16,83 Watt Anoden Verlustleistung (wie gesagt, ich hatte nur noch den 100R und das große C hat ja in Berlin leider alle Filialen geschlossen). An dem Knotenpunkt zw. C2, R4 und R8 bekomme ich folgendes raus (siehe Anhang).

Ich hab auch mal zwei Videos aufgenommen die ich auf Youtube (nicht öffentlich, nur mit Link einsehbar). gestellt habe. Vielleicht spinn ich ja total und das Ding gehört so leise. Bitte beachte, dass die Potis alle auf Anschlag sind und es sich über das Iphone Mikrophon schon deutlich lauter anhört als hier direkt vor dem Speaker. Die Lautstärke täuscht, deshalb hab ich das Dezibel-meter aufgestellt. Würde ich mich leise räuspern könntest du das locker über das gespiele hören.

https://youtu.be/nKpYEhWjZGk
https://youtu.be/xNSMp30C_-4

Viele Grüße,
Dirk

Hallo Dirk,
bei "nur" 4V AC am Steuergitter, würde ich meinen Blick eher auf den Vorstufenbereich, als auf die endstufe richten ...

Grüße
Jochen
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: roehrich am 15.12.2022 12:51
Gut, DC-mässig scheint das Steuergitter und die Schaltung davor OK zu sein. Trotzdem wundert mich der hohe Strom, bzw. die hohe Vorspannung, die es braucht, um die 6V6 im Zaum zu halten. Wenn man dem Datenblatt glauben kann, sollten dazu eher Werte um 15V herum reichen: https://www.cryptomuseum.com/valves/files/6V6.pdf (https://www.cryptomuseum.com/valves/files/6V6.pdf)

Bist Du Dir sicher, dass das wirklich eine 6V6GC ist?  ;)

Und der Hinweis mit den 4V aus der Vorstufe ist auch berechtigt, denn bei einer Gittervorspannung von 25V, reicht das natürlich bei weitem nicht, um die Endröhre ordentlich auszusteuern. Wieder hilft ein Blick ins Datenblatt ... dort steht (bei 315V Anodenspannung): Gittervorspannung -13VDC, maximale Amplitude Audiosignal 13VAC. Da dürfte das schon recht verzerren und laut sein, aber das stört uns ja nicht im Geringsten. Den Zustand willst Du ja erreichen.  ;D

Irgendwas ist da noch im Argen ... nicht aufgeben!

Ciao
Sebastian
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 15.12.2022 13:38
Hallo Dirk,
bei "nur" 4V AC am Steuergitter, würde ich meinen Blick eher auf den Vorstufenbereich, als auf die endstufe richten ...

Grüße
Jochen

Hallo Jochen, ich hab da was gefunden... der R13 geht bei angelegter Spannung mal auf unendlichen Widerstandswert... bei der zweiten Messung war er dann auf 0 Ohm und wenn der Amp aus ist zeigt er 2,5k an.

Ich werd mal versuchen im Laufe des Tages  einen 47 Ohm Widerstand aufzutreiben :-) und melde mich dann mit dem Ergebniss...

Danke und Gruß,
Dirk

Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 15.12.2022 13:41
Gut, DC-mässig scheint das Steuergitter und die Schaltung davor OK zu sein. Trotzdem wundert mich der hohe Strom, bzw. die hohe Vorspannung, die es braucht, um die 6V6 im Zaum zu halten. Wenn man dem Datenblatt glauben kann, sollten dazu eher Werte um 15V herum reichen: https://www.cryptomuseum.com/valves/files/6V6.pdf (https://www.cryptomuseum.com/valves/files/6V6.pdf)

Bist Du Dir sicher, dass das wirklich eine 6V6GC ist?  ;)

Und der Hinweis mit den 4V aus der Vorstufe ist auch berechtigt, denn bei einer Gittervorspannung von 25V, reicht das natürlich bei weitem nicht, um die Endröhre ordentlich auszusteuern. Wieder hilft ein Blick ins Datenblatt ... dort steht (bei 315V Anodenspannung): Gittervorspannung -13VDC, maximale Amplitude Audiosignal 13VAC. Da dürfte das schon recht verzerren und laut sein, aber das stört uns ja nicht im Geringsten. Den Zustand willst Du ja erreichen.  ;D

Irgendwas ist da noch im Argen ... nicht aufgeben!

Ciao
Sebastian

Hallo Sebastian,

es steht zumindest in großen Buchstaben 6V6GT und Tung-sol made in USA drauf  ;D

Ich hab gerade im vorherigen Post erklärt dass ich an der V1b Kathode den R13 als Defekt gemessen habe. Ich besorg einen neuen und schau dann was anschließend raus kommt. Wenn die Gitterspannung einen Ordentlichen Wert hat kümmere ich mich um die 6V6!

Viele Grüße,
Dirk
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Showitevent am 15.12.2022 14:13
Moin. R13 kannst du auch mal brücken zum Test. Er verliert dann nur das NFB.
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: cca88 am 15.12.2022 14:59
Hallo Jochen, ich hab da was gefunden... der R13 geht bei angelegter Spannung mal auf unendlichen Widerstandswert... bei der zweiten Messung war er dann auf 0 Ohm und wenn der Amp aus ist zeigt er 2,5k an.

Ich werd mal versuchen im Laufe des Tages  einen 47 Ohm Widerstand aufzutreiben :-) und melde mich dann mit dem Ergebniss...

Danke und Gruß,
Dirk

Hallo Dirk
brück ihn einfach mal - genauso wie Geronimo es geschrieben hat

Grüße
JOchen
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 15.12.2022 15:22
Hallo Dirk
brück ihn einfach mal - genauso wie Geronimo es geschrieben hat

Grüße
JOchen

Hallo Jochen und Geronimo,

Ich hab leider euren Tipp zu spät gelesen. Ich hatte noch einen 47 Ohm in meinem Konvolut den ich aus Versehen mit 47k gekennzeichnet hatte...

Ich hab den neuen Widerstand eingebaut und siehe da... der Löwe kann doch Brüllen!!!! Volumen auf 5 macht jetzt 110 Dezibel... ganz schön laut der kleine!!!

Der ausgebaute  R13 hatte dann übrigens wider 47 Ohm beim Messen... das soll mir mal jemand erklären. :-)

Meine 6V6 hat jetzt am Gitter (bei hartem Anschlag) 30V AC max.

Die Anodenverlustleistung ist ja aktuell noch bei 16 Watt mit immer noch 24.2V Kathoden Spannung.

Ich hab noch mal bei Brieskorn im Schaltplan die Anodenverlustleistung nachgerechnet und er kommt bei 360V Anodenspanung und 25V Kathodenspannung auf eine Anodenverlustleistung von 19W.

Ich kann leider nicht herausfinden ob er das im Nachhinein geändert hat...

Meine Frage wäre jetzt ob ich die Anodenverlustleistung anhand von R9 auf die üblichen 12W (im Datasheet stehen 9W) runter drücken soll oder ob das alles noch auf einen anderen Fehler hindeutet.

Viele Grüße,
Dirk

Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Showitevent am 15.12.2022 16:42
Ich bleib dabei, 19 Watt ist deutlich zu hoch.

Auch die angepeilten 15 oder 13 Watt sind imho nicht notwendig. Ob es bei den hohen Betriebsspannungen Sinn macht, den Kathoden R zu vergrößern, bis das Verhältnis passt muss man testen.

Der Amp kingt auch in dem Stromwohlfühlbereich der Röhre geil und heiß bias'en heißt nicht, die Röhre über ihren Spezifikationen zu betreiben, obwohl das wohl in gewissem Maße möglich ist.

Mit höherer Betriebsspannung wird im allgemeinen klanglich alles viel Straffer als notwendig und führt durchaus dazu, dass Du unangenehmes Attack bekommst. Mal ganz zu schweigen von Grenzwerten.
Dass Fender den Amp ausgelegt hat wie sie es taten, nunja da sind die Foren auch voll mit Beiträgen und nicht zuletzt haben einige ihren Amp mit 1K an der Kathode ausgerüstet und die haben schon deutlich weniger B+ am start.

Erlaubt ist was gefällt solange der Schutzleiter dran ist und du in Kauf nimmst ständig Röhren oder Trafos zu wechseln.

LG :) Geronimo
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 15.12.2022 22:13
Ich bleib dabei, 19 Watt ist deutlich zu hoch.

Auch die angepeilten 15 oder 13 Watt sind imho nicht notwendig. Ob es bei den hohen Betriebsspannungen Sinn macht, den Kathoden R zu vergrößern, bis das Verhältnis passt muss man testen.

Der Amp kingt auch in dem Stromwohlfühlbereich der Röhre geil und heiß bias'en heißt nicht, die Röhre über ihren Spezifikationen zu betreiben, obwohl das wohl in gewissem Maße möglich ist.

Mit höherer Betriebsspannung wird im allgemeinen klanglich alles viel Straffer als notwendig und führt durchaus dazu, dass Du unangenehmes Attack bekommst. Mal ganz zu schweigen von Grenzwerten.
Dass Fender den Amp ausgelegt hat wie sie es taten, nunja da sind die Foren auch voll mit Beiträgen und nicht zuletzt haben einige ihren Amp mit 1K an der Kathode ausgerüstet und die haben schon deutlich weniger B+ am start.

Erlaubt ist was gefällt solange der Schutzleiter dran ist und du in Kauf nimmst ständig Röhren oder Trafos zu wechseln.

LG :) Geronimo

Hallo Geronimo,

Ja, es stimmt schon, der Amp ist wirklich ziemlich straff. Ich werde morgen mal versuchen ein paar Widerstände zu bekommen.

Ich bring die Anodenverlustleistung mal in den Bereich von 10-12W . mal schauen wie sich der Sound und die Anodenspannung dann ändern.

Ich hab auch gesehen, dass die beiden Bausätze von TT für den 5F1 und 5F2 am OT jeweils die 5k Primärwicklung verwenden. Ich bin da auf der 8k Wicklung unterwegs.. Laut Datasheet ist bei 315V B+ da 8,5k angegeben. In den Bausätzen ist B+ auch bei über 350V... deshalb wundern mich da die 5k Wicklungen...?

Viele Grüße,
Dirk

Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: roehrich am 15.12.2022 22:40
Guten Abend,

freut mich, dass Du das Problem gefunden hast!

Die Sache mit der 6V6 hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe eines meiner Frühwerke ausgegraben. Ein champartiges Teil, aufgebaut aus herumfliegenden Restteilen. Hier komme ich bei einer Anodenspannung von 310V auf 18V Gittervorspannung bei einem 470Ohm Kathodenwiderstand. Höher, als ich in Erinnerung hatte ... somit sind Deine Ergebnisse für die 370V aber durchaus nachvollziehbar.

Ob sie auf Dauer gesund sind, bleibt abzuwarten ... wenn Du den Ruhestrom reduzieren willst, ist die Erhöhung des Kathodenwiderstandes eine Lösung. Ein anderer Weg wäre, Widerstände in die Anodenzuleitungen des Gleichrichters einzubauen ... zum Beispiel hier unter Valve Rectifier beschrieben: https://www.valvewizard.co.uk/bridge.html (https://www.valvewizard.co.uk/bridge.html). Passend gewählt, sollte sich die Anodenspannung insgesamt auf gesündere Werte absenken lassen. Als angenehmer Nebeneffekt wird auch der Gleichrichter entlastet, da die Stromspitzen zur Nachladung geringer werden.

Somit kannst Du bei gleicher Verlustleistung mit verschiedenen Arbeitspunkten spielen: Hohe Spannung mit wenig Ruhestrom gegen niedrige Spannung mit höherem Ruhestrom. Lasse einfach Dein Ohr entscheiden.

Ciao
Sebastian 
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 16.12.2022 16:15
Guten Abend,

freut mich, dass Du das Problem gefunden hast!

Die Sache mit der 6V6 hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe eines meiner Frühwerke ausgegraben. Ein champartiges Teil, aufgebaut aus herumfliegenden Restteilen. Hier komme ich bei einer Anodenspannung von 310V auf 18V Gittervorspannung bei einem 470Ohm Kathodenwiderstand. Höher, als ich in Erinnerung hatte ... somit sind Deine Ergebnisse für die 370V aber durchaus nachvollziehbar.

Ob sie auf Dauer gesund sind, bleibt abzuwarten ... wenn Du den Ruhestrom reduzieren willst, ist die Erhöhung des Kathodenwiderstandes eine Lösung. Ein anderer Weg wäre, Widerstände in die Anodenzuleitungen des Gleichrichters einzubauen ... zum Beispiel hier unter Valve Rectifier beschrieben: https://www.valvewizard.co.uk/bridge.html (https://www.valvewizard.co.uk/bridge.html). Passend gewählt, sollte sich die Anodenspannung insgesamt auf gesündere Werte absenken lassen. Als angenehmer Nebeneffekt wird auch der Gleichrichter entlastet, da die Stromspitzen zur Nachladung geringer werden.

Somit kannst Du bei gleicher Verlustleistung mit verschiedenen Arbeitspunkten spielen: Hohe Spannung mit wenig Ruhestrom gegen niedrige Spannung mit höherem Ruhestrom. Lasse einfach Dein Ohr entscheiden.

Ciao
Sebastian

Hallo Sebastian,

Du bewegst dich also auch im Rahmen von 12W Anodenverlustleistung.... Aber knapp 100V geringeres B+...

Ich hab mir den Teil über die Röhrengleichrichter durchgelesen und werde mir ein Workaround überlegen wie ich beide Möglichkeiten Schaltbar integriere (Obwohl ich mich noch nicht praktisch an die Reduzierung von B+ gemacht habe).

Ich hatte heute glück und noch einen Elektronikfachgeschäft in Berlin gefunden in dem ich unterschiedliche Widerstände bekommen habe (für alle mitlesenden Berliner: Segor-electronics GmbH). Ich habe ein paar Konfigurationen durchprobiert (siehe Anhang). Ich hab meinen Looper benutzt damit ich den menschlichen Faktor beim spielen eliminieren kann und von jeder Konfiguration eine Aufnahme gemacht... was soll ich sagen: Es ist kein Unterschied zw. 18W und 11W Anodenverlustleistung herauszuhören. Nur bei Volumen auf 10 komme ich auf 106 db anstatt auf 108 db. Allerdings ist die Verzerrung genau gleich.

Ich werde also mit einem Kathoden-Widerstand von 1,2k weiter machen und so die Anodenverlustleistung auf 10.5W drücken. Allerdings bei 415V B+!!

Als nächstes schließe ich jetzt erstmal das Vibrato wider an.

Eine Sache ist mir noch aufgefallen und stört mich auch ein wenig. Der Lautsprechers hisst ganz schön ab Vol 7. Ich kann das hissen komplett ausschalten wenn ich an der Gittare den Ton-Regler runter drehe oder am Amp den Trebel-Regler. Gibt es da eine Abhilfe? Oder eine Idee? ich hab schon dasTrebel Poti Gehäuse auf Erde gelegt aber es ändert sich nichts. Im AB764 Vibrochamp hat Fender den C10 auf 40uF geändert um (ich glaube) Brummgeräusche zu unterdrücken. Ich bin jetzt am Überlegen ob ich nochmal einen 22 uF Elko zu C10 parallel schalten soll um zu sehen ob das was bringt. 
Ein anderer Punkt über den ich mich noch nicht informiert habe ist der Centertap der Heizung. Der geht bei meinem Bau nicht auf Grund. Dafür gehen von der Lampe zwei 100 Ohm Widerstände auf Grund. Wie gesagt, ich hab mich hier noch nicht eingelesen und verstehe auch den Grund nicht wirklich warum die zwei 100 Ohm an der Heizung hängen, aber ich würde trotzdem schon mal anfragen ob es Sin macht die zwei 100 Ohm zu eliminieren und dafür den Centertap der Heizung auf Masse zu legen? Ich hab zumindest im Hinterkopf, dass es da was gibt wo man aufpassen muss aber ich finde den Forenbeitrag nicht mehr in dem das diskutiert wurde...

Vielen Dank schon mal für deine Hilfe und viele Grüße,
Dirk
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: roehrich am 16.12.2022 16:59
Hallo Dirk,

Ich werde also mit einem Kathoden-Widerstand von 1,2k weiter machen und so die Anodenverlustleistung auf 10.5W drücken. Allerdings bei 415V B+!!

Nun, auch das ist - gerade mit einem Röhrengleichrichter - erklärbar: je geringer der Ruhestrom, umso geringer der Spannungsabfall am Gleichrichter und umso höher B+. Die gute alte NOS 6V6 mag das aushalten ... aber es ist doch "etwas" ausserhalb der Spezifikation, nur so etwa 100V drüber.  ;D

Ein anderer Punkt über den ich mich noch nicht informiert habe ist der Centertap der Heizung. Der geht bei meinem Bau nicht auf Grund. Dafür gehen von der Lampe zwei 100 Ohm Widerstände auf Grund. Wie gesagt, ich hab mich hier noch nicht eingelesen und verstehe auch den Grund nicht wirklich warum die zwei 100 Ohm an der Heizung hängen, aber ich würde trotzdem schon mal anfragen ob es Sin macht die zwei 100 Ohm zu eliminieren und dafür den Centertap der Heizung auf Masse zu legen?

Auch hier hilft der Wizard weiter: https://www.valvewizard.co.uk/heater.html (https://www.valvewizard.co.uk/heater.html) ... es geht immer darum, einen definierten Pfad zwischen Heizfaden und Kathodenröhrchen zu schaffen. Anderfalls sorgen die parasitären Kapazitäten zwischen diesen beiden Bauteilen der Röhre, die ja elektrisch voneinander isoliert sind, für Brummeinstreuungen. Im primitivsten Fall kann einfach ein Anschluss der Heizung auf GND gelegt werden. Das ist die billigste Variante und wurde gerne bei Röhrenradios so gemacht. Stört bei geringen Verstärkungen auch kaum ... je höher die Verstärkung wird, umso mehr Gedanken muss man sich bei diesem Thema machen. Bewährt hat sie die symmetrische Verbindung. Ob diese Symmetrie aber durch die beiden Widerstände oder die Mittelanzapfung der Heizwicklung hergestellt wird, ist ziemlich egal. Vermutlich war es früher einfach billiger, eine Anzapfung herauszuführen, als zwei extra Bauteile einzubauen (Materialkosten, Handarbeit, Platz, ...).

Wenn man das noch perfektionieren will, kann man statt der Widerstände auch ein (Draht-)poti nehmen und abgleichen ... das ist dann das I-Tüpfelchen.

Bei ganz hartnäckigen Fällen hilft die Anhebung der Bezugsspannung (Stichwort Heater Elevation). Fast Pflicht wird das, wenn Kathodenfolger im Spiel sind, denn da muss man auf die maximal erlaubte Gleichgspannung zwischen Kathode und Heizung achten.

Frohes Basteln!

Ciao
Sebastian
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 16.12.2022 19:43
Auch hier hilft der Wizard weiter: https://www.valvewizard.co.uk/heater.html (https://www.valvewizard.co.uk/heater.html) ...

Danke, Die Infos auf der Seite sind echt stark!

Ich hab gleich mal gelernt, dass meine Heizungsverkabelung eher suboptimal ist...  :facepalm:

Gruß,
Dirk




Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Ampcop am 16.12.2022 20:18
Ich hab gleich mal gelernt, dass meine Heizungsverkabelung eher suboptimal ist...  :facepalm:

Gruß,
Dirk


Namd.

Wie ist es denn bei dir verkabelt?

mfg Ampcop
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 16.12.2022 22:24

Namd.

Wie ist es denn bei dir verkabelt?

mfg Ampcop

Hallo Ampcop,

Die Bilder siehst du auf der ersten Seite. Die Leitungen sind bis zum Sockel verdreht und gehen dann jeweils um den Sockel herum bis zu den Pins. Laut den Infos in dem Link oben von Sebastian erzeugt das ein “hum-loop”. Die Leitungen sollten über den Sockel zu bin 9 gehen. Auf der Seite ist ein Bild dazu!

Gruß,
Dirk
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 18.12.2022 15:20

Namd.

Wie ist es denn bei dir verkabelt?

mfg Ampcop

Hallo Apcop,
falls es dich interessiert, ich habe die Verkabelung der Heizung nochmal geändert und wenn ich kein Instrumenten Kabel im Input habe dann weiß man jetzt nicht ob der Amp an oder aus ist, außer man drückt sein Ohr an den Lautsprecher. Ich hätte nicht gedacht, dass man den unterschied so dermaßen hört obwohl ich die Kabel in beiden Fällen wirklich sehr eng verdreht habe.

Bild der neuen Verkabelung findest du unten.

Gruß,
Dirk
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 18.12.2022 15:43
Liebe Leute,

Ich hätte noch eine Frage...

Ich höre ab und an ein knacken beziehungsweise knistern oder kratzen aus dem Lautsprecher, beim Spielen. Man hört es vor allem beim Strumming und bis jetzt überhaupt nicht beim picking. Könnte es sein das mein hohes B+ die 6V6 schon "zerstört" hat? Eine Änderung der Lautstärke schafft keine Abhilfe..

Ich arbeite noch am Wissensaufbau für die Reduzierung  von B+ durch Widerstände vor der Gleichrichterröhre... Weshalb mein B+ an der Anode der 6V6 noch gut 410V ist. Ich hätte hierzu noch eine Frage. Da ich die Entsprechenden Widerstände besorgen möchte müsste ich ja eigentlich den Strom vor der Gleichrichterröhre Messen. Ich will wissen welche Watt Zahl die Widerstände haben müssen. Nach meinem Wissen müsste ich hierfür entweder Pin 4 oder Pin 6 an der Gleichrichterröhre entlöten und über das Multimeter laufend wider am entsprechenden Pin Anschließen (natürlich am Multimeter über die 10A Sicherung laufen lassen und auf Ampere schalten). Gibt es noch eine andere Möglichkeit oder liege ich vielleicht sogar komplett daneben?

Würde mich über eure Antworten, Hinweise oder Tipps freuen.

Gruß,
Dirk
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: stephan61 am 18.12.2022 16:03
Hallo Dirk,
nimm halt eine 6V6 von JJ, die halten bis 500V aus.

Gruß Stephan
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Ampcop am 18.12.2022 16:12

Bild der neuen Verkabelung findest du unten.

Gruß,
Dirk

Namd.

Danke das du dir die Mühe gemacht hast wegen extra Bild und so.   :topjob:

Ich hätte noch einen Vorschlag wie du die Sache weiter optimieren kannst. Lege die "Kabelwürste" der Heizungsspannungsversorgung wenn möglich in die Ecke des Chassis. Habe dir fürs besserer Verständnis mal ein Bild angehängt wie das gemeint ist.

Mfg Ampcop
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 18.12.2022 23:46
Hallo Dirk,
nimm halt eine 6V6 von JJ, die halten bis 500V aus.

Gruß Stephan

Hallo Stefan, ja, ist schon in meinem Warenkorb... Ich versuche aus Interesse trotzdem das Thema mit der Stromstärkenreduzierung vor der Gleichrichterröhre zu verstehen! Wenn man sich in was neues einarbeitet lernt man ja auch immer viel neues dazu.

Gruß,
Dirk
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 18.12.2022 23:48
Namd.

Danke das du dir die Mühe gemacht hast wegen extra Bild und so.   :topjob:

Ich hätte noch einen Vorschlag wie du die Sache weiter optimieren kannst. Lege die "Kabelwürste" der Heizungsspannungsversorgung wenn möglich in die Ecke des Chassis. Habe dir fürs besserer Verständnis mal ein Bild angehängt wie das gemeint ist.

Mfg Ampcop


Hallo Ampcop,

Danke, ist in Arbeit :-)

Gruß,
Dirk
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: iefes am 19.12.2022 06:41
Hallo Dirk, für die Dimensionierung der Vorwiederstände würde ich erstmal die maximale Strombelastbarkeit der HV-Wicklung deines Netztrafos annehmen (zB 80mA). Wenn du beispielsweise 50V stoppen möchtest, brauchst du Widerstände mit 50x0.08=4W. Dann noch ordentlich Puffer mit einberechnen, also zB mindestens 5W je Widerstand und du hast eine Größenordnung. Ob der Ohm-Wert dann am Ende passt, musst du testen. Anstatt der maximalen Stromleistung kannst du dir auch den Strombedarf deiner Schaltung im Idle berechnen und für die Berechnung der Vorwiederstände heranziehen. Hier aber beachten, dass du vor dem Gleichrichter mit AC unterwegs bist.
So wäre meine Vorgehensweise, lasse mich aber selbstverständlich gern noch korrigieren.
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 19.12.2022 12:54
Hallo Dirk, für die Dimensionierung der Vorwiederstände würde ich erstmal die maximale Strombelastbarkeit der HV-Wicklung deines Netztrafos annehmen (zB 80mA). Wenn du beispielsweise 50V stoppen möchtest, brauchst du Widerstände mit 50x0.08=4W. Dann noch ordentlich Puffer mit einberechnen, also zB mindestens 5W je Widerstand und du hast eine Größenordnung. Ob der Ohm-Wert dann am Ende passt, musst du testen. Anstatt der maximalen Stromleistung kannst du dir auch den Strombedarf deiner Schaltung im Idle berechnen und für die Berechnung der Vorwiederstände heranziehen. Hier aber beachten, dass du vor dem Gleichrichter mit AC unterwegs bist.
So wäre meine Vorgehensweise, lasse mich aber selbstverständlich gern noch korrigieren.

Hallo Iefes,

Ich hab Ausgerechnet dass ich ca. 100 V AC reduzieren muss (mit einem Umrechnungswert von AC=1.2*DC). Meine HV Wicklung hat laut Datenblatt 100mA. Da komme ich auf einen Leistungswert von 10 Watt pro Widerstand (100V*01A=10W). Beim berechnen des Widerstandswertes komme ich gerade an meine Wissens-Grenzen.
Ich habe die "total limiting resistance (per anode) nach http://www.valvewizard.co.uk/bridge.html berechnet (Rlim =Rsec+Rpri x (Vsec/Vpri)² + any extra resistance).

hier habe ich die Werte aus dem Datenblatt des Transformators (soweit vorhanden) eingesetzt und komme auf einen DC Widerstand von Rlim = 146 Ohm. Wenn ich jetzt den Umkehrschluss ziehe und mir die Spannung über U=R*I ausrechne komme ich auf 15V... Ist das jetzt die Spannung die der Interne Widerstand der Anode klaut??? Falls ja könnte ich dann den "any extra resistance" Wert oben so lange erhöhen bis ich die 15V aus meiner oberen Rechnung auf ca. 115V bringe? Das wären dann 1k Ohm?!

Wenn ich also richtig liege brauch ich zwei1kOhm 10W Widerstand pro Anode... besser aber 11W oder 13W. Bei ---- würde ich 11W 1k bekommen. 13W gibts leider nicht mit 1K...

Hab ich hier ein Denkfehler oder würde das soweit stimmen???

Den Strombedarf der Schaltung wollte ich messen in dem ich die B+ Leitung an Pin 8 der Gleichrichterröhre entlötet habe und zw. mein Multimeter geklemmt habe. Ich habe hier aber keinen Amperewert auf dem Messgerät angezeigt bekommen (Messlitzen waren auf Ampere gesteckt und am Messgerät war A eingeschalten).

Ich könnte wie schon gesagt einfach die JJ 6V6 bestellen aber ich möchte ja verstehen wie das Funktioniert... und zusätzlich noch lernen wie ich die Berechnung dafür "RICHTIG" durchführe.

Ich würde mich über etwas Hilfe zum besseren Verständnis freuen,
Gruß,
Dirk
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Showitevent am 19.12.2022 13:15
Moin,

Lastwiderstände sind imho keine sonderlich gute Idee. Zwar lassen sich damit bedingt die Spannungen reduzieren, sie produzieren allerdings eine enorme Abwärme und ändern ab einer gewissen größe entscheidend den Crestfaktor des Netzteils. Da die Last dynamisch ist, ist jegliche Kalkulation quasi für die Katz.

Welche Taps vom Netztrafo nutzt du denn für die UA? Rot - Rot oder Rot/Weiß - Rot/Weiß?

LG Geronimo
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 19.12.2022 13:35
Moin,

Lastwiderstände sind imho keine sonderlich gute Idee. Zwar lassen sich damit bedingt die Spannungen reduzieren, sie produzieren allerdings eine enorme Abwärme und ändern ab einer gewissen größe entscheidend den Crestfaktor des Netzteils. Da die Last dynamisch ist, ist jegliche Kalkulation quasi für die Katz.

Welche Taps vom Netztrafo nutzt du denn für die UA? Rot - Rot oder Rot/Weiß - Rot/Weiß?

LG Geronimo

Hallo Geronimo,

Danke, mit meinem limitierten Wissen ist der Punkt "Crestfaktor" wieder eine komplett neue Unbekannte in der Gleichung..

Als ich deine Frage zu den Taps vom Netztrafo gerade gelesen habe ist es mir wie die Schuppen von den Augen gefallen...!!! Ich nutze RED-RED und RED/YEL geht auf Centertap.. Ich hab ja auf der HV Wicklung aber noch zwei weitere Taps mit je 275V (RED/WHT) zum Centertap!!!   :facepalm:

Ich hab mich da stumpf an die Brieskorn Spannungen gehalten (der hat da 340V zum Centertap angegeben). Ich hab überhaupt nicht mehr dran gedacht dass ich ja noch zwei weitere Abgriffe habe!!!


Ohm man, danke für den indirekten Schubser!!!

Ich bau das mal um und schaue wo ich dann spannungstechnisch an der Anode der 6V6 raus komme...

Halleluja!!!

Danke und Gruß,
Dirk

Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: roehrich am 19.12.2022 13:38
Welche Taps vom Netztrafo nutzt du denn für die UA? Rot - Rot oder Rot/Weiß - Rot/Weiß?

Das ist natürlich ein sehr guter Punkt! Wenn ich den Schaltplan im Ausgangspost richtig lese, sind es die roten ... es gibt also die Möglichkeit, die Spannung deutlich zu verringern. Wenn es dann zu wenig ist, könnte man noch auf die Idee kommen, die 5Y3 durch eine 5AR4/GZ34 zu ersetzten ... die Heizung passt, und es sollte deutlich weniger Spannung über dem Gleichrichter abfallen.

Oder eine Choke-Input Siebkette bauen ... aber das ist dann noch weiter vom Original weg und verändert vermutlich den den Charakter der Endstufe etwas ... aber erlaubt ist, was gefällt.

Ciao
Sebastian
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Showitevent am 19.12.2022 14:01
Crestfaktor ist auch nicht unbedingt etwas, was sonderlich viel beachtung findet in der Gitarrenwelt und so ganz korrekt ist die Aussage auch nicht - zugegeben.
 
Hier in diesem Universum betitelt man das mehr als Mojo, denn es kann gut klingen, muss es aber nicht, darum rate ich tendenziell erstmal die Ursache auf Basis kalkulierbarer Dinge zu eliminieren und wenn es dann an Mojo fehlt, kann man immernoch basteln.

Fender gilt als Pionier in der Verstärkerindustrie aber sonderlich konsistent waren sie nie. Das Urdesign des Champ hat zum Beispiel einen 10K Widerstand für die zweite Betriebsspannung von der dann das Schirmgitter abgeht. Spätere Versionen haben laut Schaltungsunterlagen weniger AC, dafür dann nur noch einen 1 K Widerstand für "second node". 

Man muss etwas hervorheben, dass gerade die TungSol USA 6V6 offensichtlich extrem hohen Wirkungsgrad hat und nicht so viel verzeiht, wie es laut Berichten die Electro Harmonix oder JJ's tun. Ich bin allerdings nicht so champ affin wie andere hier, vielleicht hat dazu jemand mehr fundamentales Wissen.

Wissen tu ich aber, dass so ziemlich alle Champs, alte und neue, die ich in der Hand hatte, oftmals geänderte Kathodenwiderstände haben, meist um 800 Ohm rum, oft war der Second Node Widerstand auch erheblich größer als die 1K und es sah nie aus, als wäre dieser nachträglich geändert worden.

6V6 ist eh so eine mysteriöse Röhre. Selten finden sie Platz in Verstärkern, wo die Spannungen bzw. Ströme korrekt sind und die überdauern dann doch jahrzehnte. Das kann eben anhand der Datenblätter nur keiner garantieren.

Ich würds erstmal mit den geringeren Spannungen probieren und vermute, dass du immernoch oberhalb der Maximalen Verlustleistung liegst, aber in einem weit besseren Bereich. Zielwert sollte irgendwas zwischen 10 und 12 Watt sein.

Viel Erfolg
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Showitevent am 19.12.2022 15:08
Huhu,

die 5Y3 durch eine 5AR4/GZ34 zu ersetzten ... die Heizung passt, und es sollte deutlich weniger Spannung über dem Gleichrichter abfallen.

Ich hab alle Gleichrichterröhren aus meiner Tätigkeit verbannt. Aber ich bin fast 24,7 Prozent sicher, dass es umgekehrt der Fall ist??  :o Jetzt hab ich einen Kurzschluß im Hirn :D

 EDIT AN DIESER STELLE. Sorry ja mein Hirn hat aus kleiner - größer gemacht ^^ Verzeihung.

Oder eine Choke-Input Siebkette bauen ... aber das ist dann noch weiter vom Original weg und verändert vermutlich den den Charakter der Endstufe etwas ... aber erlaubt ist, was gefällt.

Chokes, in unseren Gitarren-Breiten-Graden folgen in der Regel nach B+ und filtern Schirm und folgende und das auch nur bedingt. Reduzierung der Schirmspannung führt nicht zwangsläufig zu geringerem Anodenstrom, da müssen schon einige Volt fallen, dafür ist ein Choke aber nicht gemacht. Vereinfacht gesprochen dient der Choke der Überbrückung des Ripples, der an der ersten Node durch Leistung entsteht, der Spannungsabfall ist fast zu vernachlässigen. Die Idee dahinter ist tatsächlich, dass der Spannungsabfall so gering wie möglich - bei best möglicher Filterwirkung - ist. Da die Chokes in den seltensten Fällen überhaupt kalkuliert werden, sind sie mehr Voodoo als tatsächlich nützlich.

Es gibt aber Desings, wo der Choke nach dem Gleichrichter und vor der ersten Filter-Node hängt, da gehört er nämlich eigentlich hin. Dort könnte es zu drastischem Fallen der B+ kommen, sofern der Innenwiderstand des Netzteils in bezug auf den gewünschten Ruhestrom auch passt.
Hat aber den Nachteil, dass die Drossel eintsprechender Güte sein muß, sonst singt sie nämlich den lieben langen Tag mit. Und das geht auch ein wenig an Gitarren Amp Designs vorbei :) Selbst in HighEnd Amps hat man nach jahrzehntelanger Forschung einsehen müssen, dass bestmögliche THD und absolute Ruhe im Netzteil nicht zwangsläufig das gewünschte Ergebnis liefern.

LG
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: roehrich am 19.12.2022 15:22
Ich hab alle Gleichrichterröhren aus meiner Tätigkeit verbannt. Aber ich bin fast 24,7 Prozent sicher, dass es umgekehrt der Fall ist??  :o Jetzt hab ich einen Kurzschluß im Hirn :D

Wenn ich den Datenblättern glauben kann, fallen bei 50mA an der 5Y3 ungefähr 28V ab und an der GZ34 ungefähr 5V.
https://www.tube-town.net/info/datenblaetter/tubes/jj/jj5y3s.pdf (https://www.tube-town.net/info/datenblaetter/tubes/jj/jj5y3s.pdf)
https://www.tube-town.net/info/datenblaetter/tubes/jj/jj5ar4.pdf (https://www.tube-town.net/info/datenblaetter/tubes/jj/jj5ar4.pdf)

... oder habe da ich einen Knoten im Hirn? Oder habe ich mich nur missverständlich ausgedrückt? Ich meinte, wenn nach dem Umklemmen zu wenig B+ da ist, kann es eine GZ34 wieder etwas anheben.

Zum Choke: ja, das wäre endlich mal was anderes in einem Gitarrenvestärker. Wahrscheinlich (oder sogar ziemlich sicher) ist Umklemmen am Trafo wirklich der schnellste und beste Weg  ;D

Ciao,
Sebastian
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Showitevent am 19.12.2022 15:42
Wenn ich den Datenblättern glauben kann, fallen bei 50mA an der 5Y3 ungefähr 28V ab und an der GZ34 ungefähr 5V.
https://www.tube-town.net/info/datenblaetter/tubes/jj/jj5y3s.pdf (https://www.tube-town.net/info/datenblaetter/tubes/jj/jj5y3s.pdf)
https://www.tube-town.net/info/datenblaetter/tubes/jj/jj5ar4.pdf (https://www.tube-town.net/info/datenblaetter/tubes/jj/jj5ar4.pdf)

... oder habe da ich einen Knoten im Hirn? Oder habe ich mich nur missverständlich ausgedrückt? Ich meinte, wenn nach dem Umklemmen zu wenig B+ da ist, kann es eine GZ34 wieder etwas anheben.

Entschuldige! Ich hatte meinen Post geedited! Ich hatte einen Konten im Hirn! :D

LG
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 19.12.2022 18:11
Ich würds erstmal mit den geringeren Spannungen probieren und vermute, dass du immernoch oberhalb der Maximalen Verlustleistung liegst, aber in einem weit besseren Bereich. Zielwert sollte irgendwas zwischen 10 und 12 Watt sein.

Viel Erfolg

Hallo Geronimo und Sebastian,

Es sieht jetzt folgendermaßen aus:

309V Anodenspannung
18V Anodenverlustspannung
11,9W Anodenverlustleistung
38mA Anodenstrom
465 Ohm Kathodenwiderstand

besser bekomme ich es nicht hin... ich kann mich quasi entscheiden ob ich Anodenstrom und die Anodenverlustleistung runter drücken will oder die Anodenspannungen...

Aber besser als Vorher allemal!!


Wissen tu ich aber, dass so ziemlich alle Champs, alte und neue, die ich in der Hand hatte, oftmals geänderte Kathodenwiderstände haben, meist um 800 Ohm rum, oft war der Second Node Widerstand auch erheblich größer als die 1K und es sah nie aus, als wäre dieser nachträglich geändert worden.

Oh lala, am Schirmgitter (Pin 4) habe ich 315 V und einen Widerstand (R10) von 47 Ohm 2W...


Was jetzt noch geblieben ist, ist das Knacken bzw. Knistern im Lautsprecher beim spielen... wie gesagt, vor allem beim strumming. Es kommt mir so vor als ob es beim Anschlagen der Seiten mit dem Pick stärker ist. Kann es sein dass da an der Gitarre etwas erdungstechnisch nicht so toll ist? Ich hab als Testgitarre meine 150€ Squier benutzt. Mit einer hochwertigeren Gitarre hab ich das Gefühl, dass es nur noch ganz vereinzelt mal kurz knackt/kratzt. Beim Rückwechselen auf die Squier war erstmal auch ruhe und nach 45-60sec kam es dann wieder.. als ob sich da irgendwie eine Spannung in der Gitarre aufbaut die sich entläd beim Anschlagen.

Hört sich jetzt vielleicht komisch an aber besser kann ich es nicht erklären.


Gruß,
Dirk



Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Showitevent am 19.12.2022 18:30
Moin,

ganz ehrlich die werte sehen Top aus. Knistern und knacksen schiebe ich mal auf "viel spaß bei der Suche" :)

Hast Du ein paar Röhren zum wechseln da um mal auszuschließen, dass diese Schuld daran sind?

LG
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 19.12.2022 18:58
Moin,

ganz ehrlich die werte sehen Top aus. Knistern und knacksen schiebe ich mal auf "viel spaß bei der Suche" :)

Hast Du ein paar Röhren zum wechseln da um mal auszuschließen, dass diese Schuld daran sind?

LG

12AX7 hab ich!  Da das aber mein erster 6V6 Amp ist muss ich erstmal nach-ordern. Die Jungs von TT haben jedenfalls men guten Schnitt gemacht bei mir in diesem Jahr… der Warenkorb ist schon wieder voll ;D
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: punica am 20.12.2022 12:05
Hi Dirk,

ich habe auf Grund deines Threads meinen Champ auch nochmal umverkabelt.
Vorher 380V Anodenspannung ca. 40mA Anodenstrom und rund 15W PD.
Nun 322V Anodenspannung ca. 35mA Anodenstrom und rund 12W PD.
(470Ohm Kathodenwiderstand, 8k AÜ Impedanz)
Am Schirmgitter habe ich ca. 275V mit 1k Vorwiderstand.

Gefällt mir persönlich deutlich besser! Mehr Tweed Fender feeling und nicht so harsch und hart im attack.  :topjob:

Zu deinem Knacksen:
Klingt für mich nach statischer Aufladung auf Grund der trockenen Luft derzeit.
Leg die Gitarre mal hin und hör mal ob es die Geräusche gibt wenn du Saiten nur mit einer Hand antippst.
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Showitevent am 20.12.2022 12:49
Moin,

ja statische Entladung ist ein Thema. Besonders beim Strumming auf dem Pickguard. Bei manchen Klampfen ist das echt arg ausgeprägt, guter Hinweis. Sollte sich reproduzieren lassen, indem Du mal mit den Fingern übers Pickguard schrabbelst, sofern ein Pickguard vorhanden ist.

Ansonsten hilft aktuell nur Vorstufenröhren Tauschen um diese auszuschließen. Es können auch madige Lötstellen sein oder ein Widerstand, der der Meinung ist, ab und zu etwas mehr widerstehen zu müssen.

Good Luck :)
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: roehrich am 20.12.2022 13:50
... oder ein Widerstand, der der Meinung ist, ab und zu etwas mehr widerstehen zu müssen.

Womit sich der Kreis zur Lösung des Anfangsproblems schliesst  ;D ... gerne nerven auch schlechte Fasungskontakte oder korrodierte oder verbogene oder zu dünne Sockelpins.

Ciao
Sebastian
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 20.12.2022 22:04
Hi Dirk,

ich habe auf Grund deines Threads meinen Champ auch nochmal umverkabelt.
Vorher 380V Anodenspannung ca. 40mA Anodenstrom und rund 15W PD.
Nun 322V Anodenspannung ca. 35mA Anodenstrom und rund 12W PD.
(470Ohm Kathodenwiderstand, 8k AÜ Impedanz)
Am Schirmgitter habe ich ca. 275V mit 1k Vorwiderstand.

Gefällt mir persönlich deutlich besser! Mehr Tweed Fender feeling und nicht so harsch und hart im attack.  :topjob:

Zu deinem Knacksen:
Klingt für mich nach statischer Aufladung auf Grund der trockenen Luft derzeit.
Leg die Gitarre mal hin und hör mal ob es die Geräusche gibt wenn du Saiten nur mit einer Hand antippst.

Hallo Punica,
das mit dem Schirmgitter gibt mir jetzt zu denken! Ich denke ich werde da nochmal rumdoktern! Danke für den Hinweis!

Das mit der statischen Aufladung ist ein interessanter Punkt und ja, es knistert auch wenn ich ganz leicht über die Saiten streiche… wundert mich aber weil meine Luftfeuchtigkeit in der Wohnung eigentlich nicht niedriger ist als sonst…

Gruß,
Dirk



Ich behalte das mal im Auge.
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 20.12.2022 22:20
Moin,

ja statische Entladung ist ein Thema. Besonders beim Strumming auf dem Pickguard. Bei manchen Klampfen ist das echt arg ausgeprägt, guter Hinweis. Sollte sich reproduzieren lassen, indem Du mal mit den Fingern übers Pickguard schrabbelst, sofern ein Pickguard vorhanden ist.

Ansonsten hilft aktuell nur Vorstufenröhren Tauschen um diese auszuschließen. Es können auch madige Lötstellen sein oder ein Widerstand, der der Meinung ist, ab und zu etwas mehr widerstehen zu müssen.

Good Luck :)

Hallo Geronimo und Sebastian,

Vorstufenröhren sind soweit ok! Ich hab wild mit meinem Schaschlik-Spieß auf den Lötstellen rumgehackt und an sämtlichen Bauteilen und Kabeln gerüttelt. Das einzige was mir aufgefallen ist war, dass der Volumen-Poti kratzt… ich Messe noch mal alle Widerstände und wenn das nichts bringt muss ich langsam mal in den sauren Apfel beißen und mir ein Oszi und Signalgenerator anschaffen… das letzte mal das ich an einem Oszi saß war vor 20 Jahren im Grundstudium… da ist inzwischen viel Wasser die Spree runtergeflossen  ;D

Bevor ich da allerdings zuschlage, muss ich erstmal wissen welche Anforderungen das können muss! Also Recherche, Recherche, Recherche!

Ich teste morgen noch mal ob das kratzen besser geworden ist, denn das Wetter ist ja inzwischen wieder milder!

Gruß,
Dirk
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Volka am 20.12.2022 22:48
Moin...

auf deinen Fotos ist leider (für mich jedenfalls) nicht zu erkennen, wie du die Masse speziell für die Vorstufe geführt hast : also RC-k V1a, Volumen-Pot etc.
Ich kann da zwar einen blanken Draht zwischen Board und Potis erkennen...aber so richtig klar wird mir das nicht. Ich hoffe, dass du nicht über eines von den Poti-Gehäusen "irgendwo" auf Masse gehst sondern direkt an der Inputbuchse.
Ein kratzendes Vol-Pot kann durch so etwas entstehen oder auch durch einen leckenden  :P  Koppel-C.

Gruß,
Volka
Titel: Re: AA764 Vibroverb viel zu leise
Beitrag von: Dirk.S am 6.01.2023 22:21
Liebe Leute,

Das Projekt ist beendet! Vielen lieben Dank an alle die mir ihre Unterstützung gegeben haben.

Das kratzen lag an der 150€ Squier Tele oder (wie oben beschrieben) an der trockenen Luft. Jedenfalls ist es jetzt nicht mehr da. Ich hab die Weihnachtszeit genutzt und das Gehäuse fertig gestellt. Das Holz hab ich in der Restekiste im Baumarkt zusammen gesucht. Ist ja kein besonderes großer Amp. Bilder findet ihr im Anhang.

Wer die Excel-Teileliste mit Artikelnummern haben möchte und/oder das CAD Modell des Gehäuses, kann sich gerne bei mir melden. Ich hab auch CAD Daten für eine Head und Stack Variante erzeugt, falls das jemanden interessiert. Alles basierend auf dem TT Chassis für den Vibrochamp.

Ich möchte als Abschluss noch ein paar Punkte nennen die jedem der/die diesen Brieskorn Amp nachbauen möchte vielleicht helfen könnten.

1. Das Vibrochamp chassis das es bei TT zu kaufen gibt ist ca. 1cm kürzer als die Brieskorn Variante. Wer also das blendendesign auf Klebefolie ausdruckt sollte das beachten. (Ich hab das bei Flyeralarm gemacht und auf 1.5mm Alublech aus dem Baumarkt aufgeklebt! Die Blende hab ich dann zugesägt und mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt auf dann erst die Löcher gebohrt.

2. Wenn man die Löcher im chassis für die chassis-montage auf 7mm aufbohrt, lassen sich ganz entspannt M5 Nietmuttern aus dem Baumarkt verbauen (Vorsicht bei der Montage der Holzleisten auf denen das chassis eingeschoben wird… achtet darauf, dass das chassis hier genug Luft nach oben hat für die Einschlagmuffen der Griff-montage und den evtl. unten rausstehende Schrauben.

3. Denkt daran die Tolexdicke richtig einzurechnen bei dem Maß der vorder- und Rückwand.

4. Bei 9mm Rückwand (Plattendicke) lässt sich das Tolex bei rund oder oval-Ausschnitten bis über die Kante dehnen ohne Zwischenstücke einzusetzen (bei mir ist die Rückwand 18mm. Entsprechend musste ich stückeln.

5. Orientiert euch bei B+ nicht unbedingt an den Brieskorn Spannungen aus dem Schaltplan. Der 291AEX mit der niedrigeren HT Wicklung funktioniert super!

6. Die Zierscheiben für die Verschraubung von Chassis und Rückwand hab ich bei Toom Baumarkt gekauft.

7. Die 4mm Nieten aus dem Baumarkt sind zwar billig aber trotzdem viel zu groß. Beim nächsten Projekt gehe ich wieder auf tourret und Glasfaser boards.

8. Große Becherelkos sind platzsparender für den Innenraum. Die drei axialen Elko’s nehmen viel Platz weg. Ein weitere Vorteil ist, dass man den nicht benötigten vierten Elko parallel schalten kann um so auf die Schaltung von der AA Variante auf die AB Variante des 763 zu Upgraden.

9. Die LED Birnen von TT machen ordentlich was her!

10. Der Warehouse G8C 4 Ohm Lautsprecher macht einen amtlichen  Sound 

11. Beim nächsten Projekt werde ich kein impedanzwahlschalter mehr verwenden sondern gleich drei Buchsen für 4,8 u 16 Ohm einbauen. Ich finde das auch user freundlicher.

12. Der Tragegriff ist die günstige Variante von TT (ich glaube unter 5€).

13. Mit einem laufenden Meter Tolex bin ich locker hingekommen.

Nochmals danke an alle helfenden Forumsmitglieder und alle konstruktiven Kommentare. Ich werde diesen Thread jetzt schließen.

Viele Grüße,
Dirk