Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Mesa Boogie => Thema gestartet von: Live Wire am 22.04.2016 20:03

Titel: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: Live Wire am 22.04.2016 20:03
Hallo zusammen,

habe hier einen Mesa/Boogie Mark III blue stripe. Eigentlich ein supergeiler Amp. Bis ich im Proberaum einen Defekt hatte den bisher noch niemand auf die Spur gekommen ist. Röhrensatz zigmal gewechselt, Messpunkte stimmen soweit.

Suche von daher Leute mit Vergleichsamps im Raum Bayern.
Oder auch jemanden, der mit Zipperlein der schönen Vintage-Kisten schon seine Erfahrungen gemacht hat. ;)

Freue mich...
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: loco am 22.04.2016 20:19
hallo,

erzähl doch mal um was für einen Defekt es sich handelt

Gruß loco
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: Live Wire am 22.04.2016 20:23
Der Defekt ist der, dass ich früher bei der Einstellung (Volume: 7, Master: 3,5, Lead 5, Leadvolume: 2) einen satten Sound hatte der auch richtig die Ohren bluten ließ wenn man keine Kopfhörer auf hatte.

So jetzt ist das Ding gesamt nicht mehr so laut und hat auch, wenn ich nur den Crunch Kanal anhabe nicht mehr diesen schönen und saftigen Overdrive.
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: loco am 22.04.2016 20:41
hallo,

ich würde mal LDR2 und LDR4 auf der Fotowiderstandsseite testweise überbrücken um herauszufinden
ob einer der beiden LDR,s  den "Druckverlust"- grins   auslöst.

Gruß, loco

interessant wäre noch zu wissen welche Messgeräte dir zu Verfügung stehen
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: Live Wire am 22.04.2016 21:04
Hi Loco,

wir haben hier ein Osziloskop und einen Signalübertrager.
Desweiteren ein normales Messgerät und eines für Kondensatoren.

Hatte den Amp jetzt über die Jahre bei drei Spezialisten.
Am Montag zum letzten mal. Der meinte es wären da Korrisionen gewesen im Leadkanal und er habe Röhren getauscht.

Ich denke ein guter Ansatz wäre mal ein super funktionierender Vergleichsamp....und eben die Erfahrungen mit den Kisten. ;)
 
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: loco am 22.04.2016 21:21
wir haben hier ein Osziloskop und einen Signalübertrager.                         Signalübertrager = Tongenerator?
Desweiteren ein normales Messgerät und eines für Kondensatoren.     normales Messgerät = Multimeter?
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: Live Wire am 22.04.2016 21:30
Ja, genau richtig. 

Ich muss sagen ich hab von der Materie nur ganz, ganz oberflächlich Ahnung.
Der Tüftelmeister ist mein Vater (guter Elektriker), der sich jetzt über einen längeren Zeitraum in die Materie hineingearbeitet hat.

Ich bin für die Recherche im Netz zuständig. ;)

Fürs erste werkelt er jetzt nicht am Boogie rum. Dazu brauchen wir halt mal nen Vergleich und eben Erfahrungen mit Fehlern bei den Boogies.
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: LöD am 22.04.2016 21:43
LDRs sind ein guter Tip bei den alten Boogies.
Aber das sollte ein Amptechniker wissen und auch prüfen.

Hatte auch mal einen Mark III bei dem ein halbdreiviertels defekter LDR auch dazu geführt hat, dass der Amp zwar noch tat aber eben nicht mehr gut...

LöD
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: Live Wire am 22.04.2016 21:59
...was mich außerdem interessiert ist wie ein perfekter Mark III denn klingt. Der Typ hat auch gemeint es wäre gut um auf dem Schaltplan Pegelwerte zu haben. Das hätte man bei den neuen Boogies auf dem Schaltplan. Er meinte auch Boogies unterscheiden sich oft sehr voneinander. Fände es da echt mal cool verlässliche Maßstäbe zu haben. ;)

@LöD

danke für den Tipp.
Diese LDRs sind die Optokopler denke ich oder sind das andere Bauteile? Wie bist Du auf den Fehler aufmerksam geworden?
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: LöD am 22.04.2016 22:16
LDR = light dependent resistor, Lichtabhängiger Widerstand, vulgo Optokoppler. Genau
Wie kam ich auf den Fehler? Ich selbst gar nicht.
Der Amp klang zunehmend mies. Hab ihn dann zu einem Techniker gebracht, der hat den Fehler gefunden und der Amp tat wieder...
Das ganze ist auch schon > 10 Jahre her...
Aber das mit den Optos habe ich mir gemerkt und war auch seither immer wieder mal als Ursache für deratige Symptome genannt worden.
LöD

PS Der Tip mit den LDR kam von loco, ich habe das nur aufgegriffen... Ehre wem Ehre gebührt, bzw. keine wem nicht  ;D
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: Live Wire am 22.04.2016 22:25
Sorry, stimmt...;)

Den Amp hast wohl leider nicht mehr, oder?


Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: cca88 am 22.04.2016 22:56
Sorry, stimmt...;)

Den Amp hast wohl leider nicht mehr, oder?


... braucht's glaub auch nicht----

Der Tipp von Loco geht in eine perfekte Richtung... Schaltet den Amp auf Lead.... überbrückt mit ein paar Klemmhaken und Strippen den "R"-Anteil der beiden benannten LDRs und "hört" ob sich der gewünschte Effekt einstellt.... Wenn nicht - dann sind es die LDRs - NICHT


Grüße

Jochen
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: LöD am 22.04.2016 23:05
Den Amp hast wohl leider nicht mehr, oder?

... ne leider nicht. den hab ich bestimmt schon >8 Jahre nimmer und zwischendrin immer wieder mal bereut...
LöD
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: Live Wire am 23.04.2016 22:39
@cca88

danke für den Tipp. Ja das sind ja auch Schwächen von den Teilen hab ich gehört.
Wollen aber vorerst nicht unbedingt dran rumbasteln, bis wir einen Vergleich haben wie es klingen muss. Habe mir nämlich danach einen Mark IIB in den USA gekauft (ein Fiasko mit Importsteuern und Versand), der dann auch noch defekt ankam. Wir haben lang dran rumgebastelt. Powerswitch war defekt und einen Elko haben wir rausgenommen und die Box des Combo war defekt. Ihm fehlt auch dieser Druck und er klingt stellenweise dreckiger.

Von daher wäre ein Vergleich gut um mal nen Status Quo zu haben. ;)

@LöD

Schade, das ist wirklich ne supergeile Kiste der Mark III
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: cca88 am 23.04.2016 23:04
@cca88

danke für den Tipp. Ja das sind ja auch Schwächen von den Teilen hab ich gehört.
Wollen aber vorerst nicht unbedingt dran rumbasteln, bis wir einen Vergleich haben wie es klingen muss. Habe mir nämlich danach einen Mark IIB in den USA gekauft (ein Fiasko mit Importsteuern und Versand), der dann auch noch defekt ankam. Wir haben lang dran rumgebastelt. Powerswitch war defekt und einen Elko haben wir rausgenommen und die Box des Combo war defekt. Ihm fehlt auch dieser Druck und er klingt stellenweise dreckiger.

Von daher wäre ein Vergleich gut um mal nen Status Quo zu haben. ;)

@LöD

Schade, das ist wirklich ne supergeile Kiste der Mark III


Hallo Live Wire oder wie auch immer dein Name sein dürfte...

ich meinte nicht, daß ihr "rumbasteln" sollt...

Wenn der Amp auf "Lead" steht, dann sollten die LDRs auf "minimalem Widerstand" stehen.... Das sind genau die beiden Pins auf der "nicht LED"-Seite....

Wenn ihr die beiden einfach mit einem Klemmhaken und einer Strippe überbrückt, dann ist das Verhalten des Amps genauso - oder sogar besser, als mit "fitten" LDRs....

Kaputt geht da nix - und danach habt ihr mehr Erkenntnis als vorher - Vorraussetzung ist natürlich, daß ihr nicht die LED-Seite erwischt. Das hab ich jetzt einfach mal vorausgesetzt

Viel Glück...


Grüße

Jochen


PS: falls das Problem auch im Rhythm auftritt . da ist ein Relais am start...
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: Live Wire am 23.04.2016 23:29

Hallo Jochen,

danke für die gute Erklärung. :)
Wir werden das mal probieren.

Hatte ja das Ding beim Doc, der zwei Röhren getauscht hat und von Korrisionen im Preamp gesprochen hat, die dann fehlerhafte Werte gehabt hätten. Er hat dann die Röhren getauscht und der Leadkanal war schön deftig. Nach etwas rumprobieren ist jetzt der Leadkanal wieder eingebrochen und deutlich leiser wenn ich ihn herausziehe.

Das Problem das allerdings beide Amps betrifft ist der Rhythm Kanal. Beim Mark III der Crunch Kanal. Es sind eben nicht mehr diese schönen angezerrten Sounds möglich. Da fehlt halt Druck, Bauch und die Differenziertheit bei beiden Kisten und der Mastervolume ist auf 3 sehr leise.
Das Relais beim Mark IIb schaltet ja optisch und messbar um und wie gesagt beim Mark III haben wir noch nichts selber gemacht. Da haben 3 Spezialisten drüber geschaut. Ich war sogar mal bei Meinl und die haben dann ne Röhre getauscht nach kurz drüber schauen und dann klang er auch wieder etwas besser aber nur im Lead und nach und nach ist die Röhre dann sehr schnell verschlissen.

Viele Grüße
Christian




Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: Germy am 24.04.2016 07:53
Moin,

einfach im Schaltplan mal schauen, welcher VTL für welchen Kanal zuständig ist und die Widerstände des VTLs überbrücken. Dann sollte sich der Sound deutlich verändern.

Gruß Germy
Titel: Re: Mesa/Boogie Mark III
Beitrag von: carlitz am 25.04.2016 13:13
Hallo, kenne mich ganz gut mit den Mark III Amps aus.

Habe schon einige umgebaut.

Die Schaltpläne des Mark II, welche im Netz zu Hauf zu finden sind, sind leider alle falsch.

Die Beschaltung des Relais und die Bauteilewerte sind nie korrekt.

Der Tip mit dem Überbrücken der Optokoppler ist auf jeden Fall der richtige Weg.