Tube-Town Forum
Sozialstation => Transistor-Verstärker => Thema gestartet von: chaccmgr am 10.08.2016 15:04
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Hi,
ich habe gerade einen Bass-Amp fertig, der leider bei höheren Lautstärken brummt (brummt immer nur wenn er leise ist hört man es kaum). Der Preamp über DI ins Pult ist rel. sauber, über die Endstufe/Box brummt es so, dass es nicht tolerabel ist. Habt Ihr Ideen, woran es liegen kann?
Topologie
- Netzteil Hypex SMPS400-180
- Poweramp-Modul: Hypex UCD 180 HG
- Aux Versorgung Preamp von diesem Netzteil aus, auf der Preamp Platine werden die Rohspannungen aus dem Netzteil (+-21V) für den Preamp stabilisiert auf +-15V
- Preamp auf Basis Opamps:
Eingangsstufe - Contour-Schaltung (analog Ultra Low bei Ampeg) - Gain - Treiber Tone-Stack - Baxandall-Tone-Stack passiv - aktive Mittenregelung à la Ampeg mit TL016 als Spule - Aufholstufe - Master Vol - Aufspaltung Signal zu bal. Out zu Endstufe über Opamps und zu balanced Out über einen Line-Trafo mit Pegel-Regler davor zum Pult.
Massekonzept:
Alle Massen im Preamp gehen zu GND des Preamp Netzteils, von dort weiter zum Hauptnetzteil. Die Hypex-Modulmasse geht auch zum Hypex Netzteil gem. Manual
Schirm bal. Out zur Endstufe an der Endstufe angeschlossen
Schirm bal. Out nach dem Line-Trafo über GND-Lift Schalter zu Anti-Brumm-Netzwerk (10R/100n) an Chassis
ein Aufdrehen des Gain-Reglers verändert den Brumm nur minimal
ein Aufdrehen des Master sehr stark.
Eigene Ideen:
- Der Signal-input ist nicht geschirmt, könnte ich noch probieren
- um den Master sind einige Leitungen nahe beieinander: Master Vol., DI-Level, LED, Line-Out, PE-Verbinung der Frontplatte zum eignetlichen PE. Wie wahrscheinlich ist es, dass hier Brumm einstreut? Wo sollte der herkommen?
- Layout Hypex-Module. Sind die zu nah beieinander? Der gleiche Aufbau mit einer anderen Vorstufe lief schon mal brummfrei. Im Hypex Manual sind die beiden auch nahe beieinander.
Mehr Ideen habe ich nicht.
Ich freue mich über Euren Input
Danke und Grüße
Robert
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Tja, im Tube-Town Forum über Transenamps schreiben.... :(
Vielleicht erbarmt sich noch einer mit einer Idee?
Folgendes habe ich selbst mittlerweile unternommen:
- Input geschirmt, etwas weniger Brumm aber immer noch zu stark.
- Preamp von Endstufe abgelötet und gelauscht: Die Endstufe ist mäuschenstill, der Brumm kommt aus dem Preamp.
Grüße
Robert
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hallo,
hast du alle In-Out-Buchsen in isolierter Ausführung verwendet und lediglich eine
Verbindung von Schaltungsmasse zum Chassis?
Gruß, loco
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Hi loco,
ja, Buchsen sind isoliert.
Die Stromversorgung nutzt einen Aux-Ausgang des Netzteils des Class-D Moduls. Dieses liefert +/- 21V und GND, die Rohspannungen werden auf der Preamp-Platine auf +/-15V stabilisiert/geregelt. GND zieht sich von der Aux-Versorgung durch um die Referenz zu den Betriebsspannungen zu erhalten.
GND des Class-D-Modul-Netzteils liegt einmal auf Chassis.
Grüße
Robert
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Frage zum Massekonzept auf der Preamp-Platine:
bei Effekten habe ich gerne eine umlaufende Masseleitung (wie ein Rahmen um die Schaltung), wo das auch gut funktioniert und kurze Wege von den Bauteilen zur Masse ergibt.
Das Gleiche habe ich auch hier gemacht, wobei das Gehäuse geerdet ist. Könnte ich mir damit eine Brummantenne gebaut haben? Wenn ja, reicht es dann aus, den Loop an einer Stelle zu durchtrennen, solange links und rechts jeweils eine funktionierende Masse bleibt?
Grüße
Robert
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hallo,
ein vollständig geschlossener Rahmen ist ungünstig.
Gruß, loco
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Hi,
die Baustelle existiert leider immer noch. Ich habe eine neue Platine machen lassen ohne umlaufenden Rahmen für die Masse, leider ohne Veränderung.
Der Schirm des Gitarrenkabels geht nahe der Input-Buchse auf Signalmasse des Preamps. Ich habe mal versucht, den Schirm direkt an's Chassis zu legen, wie das bei Röhrenamps üblich ist: extrem lauter Brumm, also wieder zurückgebaut.
Seltsam ist, dass sich der Brumm quasi aufbaut, also von moderat zu nervend ansteigt bis zu einem gewissen Pegel. Wenn ich dann kurz an's Chassis fasse, wird es besser, kommt dann aber wieder.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein Masseproblem ist, komme aber nicht auf die Ursache/Lösung.
Hat noch einer eine Idee?
Danke und Grüße
Robert
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Hallo,
was passiert denn wenn du den Eingang des Poweramp-Moduls kurzschließt?
Also In+ und In- verbinden, vorher aber vom Preamp abhängen.
Brummt es dann immer noch?
Gruß
mike
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Hi, werde ich testen, komme aber erst am WE wieder dazu.
schon ausprobiert:
- wenn der Preamp nicht am Endstufen-Modul hängt (ohne kurzgeschlossene Inputs) ist alles ruhig
- wenn der DI-Ausgang an ein Pult geht, brummt's auch, daher tippe ich auf ein Problem in der Vorstufe
Danke schon mal.
Grüße
Robert
PS:
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- wenn der Preamp nicht am Endstufen-Modul hängt (ohne kurzgeschlossene Inputs) ist alles ruhig
Ok, dann kannst du dir das Kurzschließen sparen.
- wenn der DI-Ausgang an ein Pult geht, brummt's auch, daher tippe ich auf ein Problem in der Vorstufe
und ohne DI-Ausgang ans Pult? Brummts dann auch?
Welchen Einfluss hat das Gain- und Masterpoti?
Ich würde, bis auf die Eingangsbuchse, konsequent Sternmasse fahren.
Gruß mike
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einen unbalanced Ausgang habe ich gar nicht eingebaut....aber ich kann ja vom Master Volume abgreifen und eine Buchse improvisieren
ob Gain UND Master das Brummen lauter machen prüfe ich sicherheitshalber nochmal
Sternmasse mache ich sonst auch immer, wenn ich keine Module verwende.
Der Gedankengang war, dass GND für die Symmetrische Spannungsversorgung des Preamps hier vom Schaltnetzteil kommt (ungeregelte +-21V + GND, die dann auf dem Preampboard noch durch U-Regler auf +-15V gebracht werden).
GND läuft also vom SMPS-Modul auf die Preamp-Platinie. Schaltungsmasse ist damit verbunden, GND der Inputbuchse ebenso. Das Schaltnetzteil hat über einen mit GND verbundenen Metall-Abstandshalter Kontakt zum Chassis (mit Kontaktscheibe).
Das Ganze steckt in einem aus Einzelteilen bestehenden Chassis aus Alu von Gietec. Bis auf die Winkelprofile, die alles zusammenhalten, haben alle CHassispanel eine Verbindung zum PE.
Ich habe mal ein Blockbild gezeichnet, um Missverständnisse zu verhindern.
Grüße
Robert
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die beiden roten Kreise zeigen die beiden alternativ versuchten Verbindungen der Verbindung des Input-Kabelschirms. sind natürlich nicht gleichzeitig verbunden
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Hallo,
erstmal cooles Projekt.
Hier ein paar Denkanstöße:
1.) Das Differential Signal am Ausgang zur Endstufe auf dem Oszi ansehen.
Sollten in Amplitude gleich sein, nur invertiert.
2.) Der DI Trafo benötigt folgendes:
- Niederohmigen Eingangsbuffer der auch Strom liefern kann
- Primäre Terminierung
- Bevorzugt auch sekundäre Terminierung
- Kurzschließen über das Poti am Primäreingang definitiv verhindern.
Die auf ihn induzierte Brummspannung aus der Umgebung kann jetzt quasi ungehindert über den Signalweg direkt zur Endstufe.
Ich würde den Trafo mal primärseitig abhängen, am besten auch beide Pins um zu testen, ob das Brummen dann weg ist.
Aufgrund der Tatsache, dass du vermutlich die Auxspannung des Endstufenmoduls oder auch des Netzteils verwendest, welches ja SMPS ist, solltest du theoretisch garkein Brummen im Gerät haben.
Ergo, es kann nur ein äusserer Einfluss des DI Trafos sein. Zumindest nach dem hier bekannten Projekt.
Ein Bild wäre vielleicht noch recht hilfreich um sich das genauer vorstellen zu können.
lg Geronimo
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Bilder mache ich noch. Den aktuellen SChaltplan/Layout stelle ich auch noch ein.
die Endstufe wird nicht über den DI-Trafo angesteuert, sondern über Opamps. Den DI-Trafo kann ich nicht mehr abhängen, der ist Print und auf der Platine verlötet.
Was ich auch nicht kapiere: warum wird das Brummen leiser, wenn ich das Gehäuse von außen berühre?
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Nach deinem schaltplan hängt der di trafo direkt am eingang der endstufe und hat unmittelbaren effekt. Dem trafo ist es wurst, welche seite ein und welche ausgang ist.
Da der trafo nicht in beide richtungen terminiert ist, ist er empfänglich für streueinflüsse.
Gehäuse berühren: weil es vermutlich zu einer potentialänderung kommt und ganz ehrlich, wenn der effekt so groß ist, würde ich die kiste lieber nicht anfassen.
Lg
Edit, wenn du ihn nicht auslöten kannst, dann schließ wenigstens mal pin 2 und 3 der xlr buchse kurz... Wenn dann ruhe ist weisst du, wo du zu suchen hast.
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Und du bist dir sicher , dass der SMPS GND wirklich zu Chassis und PE guten Kontakt hat ?
bzw pieps mal alle Preamp GND Kontakte zum Chassis durch
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Verständnisfrage:
Die Terminierung des Übertragers habe ich bisher mit HF oder RF in Verbindung gebracht, aber nicht mit Audiofrequenzen? Ich habe noch keine DI box mit terminiertem Übertrager gesehen?
Die bei HF beschriebenen Phänomene gehen eher in die Richtung von reflektierten "Geistersignalen" aber nicht zu einem (gemessenen) konstanten 50Hz Brumm. der Amp arbeitet sonst ja wie er soll.
Zweite Verständnisfrage:
Wie kann es bei einem geerdeten Gehäuse eine Potentialänderung geben?
Dritte Verständnisfrage:
Zwischen dem Trafo und der Endstufe liegen ja noch die beiden Buffer für die Symmetrierung. Sollten die nicht die Schaltungsteile trennen? Darum sind sie ja da. Ich hätte alternativ zum Trafo ja auch den DI Ausgang elektronisch symmetrieren können, wie es viele Amp Hersteller tun, habe es aber bewusst nicht gemacht, da der Trafo gegenüber Phantomspeisung vom Pult (im Amateurbereich sind die meisten Phantomspeisungen ja auf allen Kanälen) unempfindlich ist.
Wie ich oben schrub, ist der Schaltplan nicht mehr aktuell, die Ausgangssektion ist aber gleich geblieben. Wird am WE eingestellt...
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Durchpiepsen werde ich auch noch machen
Danke für Eure Hilfe
Grüße
Robert
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Hallo zusammen,
hatte leider kaum Zeit am WE. Durchpiepsen: alle GND-Anschlüsse landen auf GND des SMPS Moduls
Aber: das Modul selber liegt NICHT auf Chassis/PE
Hmm, im Datenblatt nachgelesen und tatsächlich, SMPS und Endstufenmodul sind für "Safety Class 2" vorgesehen (ich gehe davon aus, dass hier Schutzklasse 2 gemeint ist), dann darf es ja gar keine Erdverbindung geben.
Da muss ich erstmal drüber nachdenken
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anbei noch der aktuelle Schaltplan und das aktuelle Layout
ich hoffe, ich habe am WE Zeit, die ganzen Tips von Euch auszuprobieren
Danke und Grüße
Robert
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Also, den DI-Übertrager abgeklemmt und keine Veränderung, der war es also nicht.
Anbei noch ein paar Fotos. Die Preamp-Rohspannungen vom SMPS laufen direkt unter dem SMPS Modul durch, die werde ich mal verlegen und schauen, ob das der Grund ist.
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ein Aufdrehen des Gain-Reglers verändert den Brumm nur minimal
ein Aufdrehen des Master sehr stark.
Was ist denn, wenn der Master zugedreht ist? Ist das Brummen dann weg? Das geht aus den Angaben nicht hervor, wäre aber wichtig zu wissen.
Anbei noch ein paar Fotos. Die Preamp-Rohspannungen vom SMPS laufen direkt unter dem SMPS Modul durch, die werde ich mal verlegen und schauen, ob das der Grund ist.
Kann ich mir nicht vorstellen. Das Netzteil ist ein Schaltnetzteil und hat mit der Brummfrequenz kaum etwas zu tun.
Gruß mike
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Master zu, brummen weg
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Master zu, brummen weg
Aha, dann ist das Problem doch schonmal eingegrenzt. Wenns bei zugedrehtem Gain und aufgedrehtem Master auch noch brummt, liegt die Brummquelle irgendwo dazwischen im Preamp. Du könntest noch testweise von "hinten nach vorne" die Eingänge der OPs kurzschließen (also + mit -). Dann sollte auch Ruhe sein. So kann man die kritische Stelle noch besser einkreisen.
Gruß mike
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DAS hat entweder das Netzteil oder die Endstufe NICHT überlebt. Wahrscheinlich das Netzteil. Die Power Lampe geht kurz an, dann wieder aus und so weiter. Während der On Phase ist leise ein Plopp aus dem Lautsprecher zu hören. Die Status der Endstufe geht gar nicht mehr an.
Schöner Sch... :facepalm: :help: :help: :help:
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DAS hat entweder das Netzteil oder die Endstufe NICHT überlebt.
Wie sollte das passiert sein? Hast du DAS im laufenden Betrieb gemacht?
Gruß mike
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Äh, ja
:facepalm:
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Moin,
wie hätte er das denn sonst machen sollen Mike?
Netzteil und/oder Enstufe trennen und kucken was noch lebt.....
Gruß Burkhard
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wie hätte er das denn sonst machen sollen Mike?
???
z.B. - ausschalten - Brücke setzen - Master auf Linksanschlag - einschalten - Master langsam aufdrehen...
Aber selbst im laufenden Betrieb gibt das nur einen riesen Knacks. Das sollten die Komponenten eigentlich abkönnen. Vor allem wenn es bühnentauglich sein soll.
Tut mir leid wenn das hier jetzt einen "unerfreulichen" Verlauf genommen hat, aber meiner Meinung nach muss da noch etwas Anderes im Argen liegen.
Gruß mike
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Tut mir leid, ich kann aus den Fotos auch nichts ersehen.
Dass der DI Trafo nicht Schuld ist, ist ja auch nicht abwegig, war aber in erster Instanz erstmal das Teil, was meines erachtens ein klassisches Brummen einfangen kann, da das Netzteil SMPS ist. Ebenso gab es in einem von Dir geposteten Entwurf einen Trafo / Spule für die Mittenfrequenzen. Auch dieser wäre in Frage gekommen.
Mir ist unklar, wie die letzte Stufe in der Lage sein soll den DI Trafo zu treiben ohne, dass dieser einen Effekt auf das Linesignal der Endstufe haben soll.
Ich werfe nochmal ein paar Dinge in den Raum die du ausprobieren kannst, wenn die Kiste wieder läuft.
1.) Der Sekundäre GND des SMPS MUSS direkt auf Chassis um überhaupt erst einmal eine Ground to Earth Refernez zu bekommen. Als Referenzground gilt niemals das Chassis sondern immer der Punkt mit der niedrigsten Impedanz was in diesem Fall der Sekundärground des SMPS ist. egal wie kurz das Kabel zwischen diesem und dem Chassis ist. Selbst eine Durchkontaktierung per Schraube kann einen Potentialunterschied tragen gerade dann, wenn mehrere Geräte geerdet sind und via Klinkenkabel verbunden sind.
2.) Der GND der Endstufe geht auf Sekundär GND vom SMPS (auf kürzestem Weg), nicht zum Chassis! Der größte zu erwartende Strom fließt zwischen GND der Endstufe(Lautsprecherausgang) und ihrer P/N Spannungen.
3.) Um einen Groundloop zu vermeiden, gehört der GND des Lautsprechers auch auf den GND des SMPS!
Hier ist Entscheidung gefragt: Damit die Errorkorrektur der Endstufe vernünftig funktionieren kann, muss der Lautsprecher GND auch direkt an der Endstufe sein... Wenn das GND Kabel zwischen Endstufe und Netzteil kurz genug ist und einen entsprechend hohen Querschnitt aufweist, wäre für mich der Lautsprecher GND direkt am Netzteil, nicht an der Endstufe, um Potentialunterschiede unter Leistung zu vermeiden.
4.) Das Differntial Signal des Preamps geht über ein abgeschirmtes Kabel dessen Abschirmung nicht angeklemmt ist(Zumindest siehe deines Fotos). Das kann funktionieren, ist aber nicht unbedingt im Sinne des Erfinders. Wo bezieht denn jetzt Preamp und Poweramp seine Masse? Nur über das dünne schwarze Kabel das vom Preamp zum Netzteil geht?
Ich würde den Preamp über eine dickere Leitung an der Endstufe mit Ground verbinden direkt dort, wo die Masse vom Netzteil aufläuft, dann den vorhandenen Ground vom Netzteil zum Preamp trennen. Wenn der LS Ausgang dann seine Massereferenz am Netzteil hat, kann zwischen Preamp und Poweramp schonmal kein Potentialunterscheid auftauchen.
In Etwa so.
A B
SMPS ----> Poweramp ----> Preamp ------> INPUT
| |------------> LS +
|-------------------------------> LS -
|-------------------------------> Earth
A.) Poweramp GND
B.) Preamp GND
Dann wären zumindest schonmal Masseschleifen ausgeschlossen, sofern dann nicht Buchsen (egal ob input oder ls out) auf chassis liegen.
Jetzt kann man sich über die Chassis Referenz streiten.
Die einen sagen der Input sollte Earth Referenz sein, die anderen meinen das Netzteil oder LS Out.
Aus technischer Sicht tritt zwischen LS Out und Chassis niemals ein Strom auf. Somit fällt dieser eigentlich komplett raus!
Ich bin immer Freund davon, den Eingang zu erden und nicht das Netzteil. Hintergrund ist, dass im Fehlerfall zwischen GND des Eingangs und Chassis durchaus ein Strom fließen kann, besonders dann, wenn Effektgeräte im Spiel sind.
Chassis Referenz am Netzteil ist hier allerdings Pflicht aufgrund des verwendeten SMPS Netzteils. Dieses MUSS im Fehlerfall den Strom direkt zur Erdung ableiten. Nachteil ist, dass Ströme die über den GND der Eingangsbuchse kommen dann über die dünnen Leiterbahnen des Preamps irgendwann übers Netzteil zur Erdung fließen.
Es ist Ratsam, beide Punkte am selben Punkt zu erden sofern es keine Probleme im Audiosignal macht.
Angaben ohne Gewähr, bauen auf eigene Gefahr!
lg und viel Erfolg
Geronimo
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Hallo,
ich habe mal die Datenblätter von Netzteil und Amp-Modul angesehen und da ist mir folgendes aufgefallen:
Im Amp-Modul:
Absolute Maximum Ratings: Input voltage +/-12V
Der Preamp wird aber mit +/-15V gespeist und ich sehe im Schaltplan auch keine Pegelbegrenzung am Ausgang Richtung Power-Amp. Das solltest du vielleicht noch berücksichtigen. Ansonsten hast du permanent die Gefahr, das was hops geht. Ich würde die Spannungsregler gegen +/-12V-Typen ersetzen.
Nochmal zum Brummen:
Wenn bei Master-zu alles Ruhig war, kann meiner Ansicht nach das Problem nur im/am Preamp zu suchen sein.
Die Punkte die Geronimo geschrieben hat sollten aber schon berücksichtigt werden. Das erscheint mir sehr plausibel.
Gruß mike
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Hi,
Bei normalem Betrieb mit dem (meinem) Bass ist der Preamp so abgestimmt, dass bei einem 50 mV Eingangssignal (gemessen, normale Spielweise) nach dem Preamp bei voll aufgerissenem Gain und Master 1,3 VRMS rauskommen, was der nominellen Empfindlichkeit des Endstufenmoduls entspricht. Jede verstärkende Stufe wird mit einem 20-Gang Trimmer fein eingestellt, so dass ich an jeder Stelle im Signalverlauf den Pegel haben kann, den ich will. Ich denke nicht, dass es bei normalem Betrieb über 12V gehen kann.
Bei meiner Kurzschließerei im laufenden Betrieb gab es sehr laute Knackser (war ja zu erwarten). Wahrscheinlich hat es da was in der Endstufe durchgehauen.
So what, im Moment tut sich ja gar nichts, was ich großartig messen könnte. Ich brauche mal etwas Abstand damit der Frust verraucht, ich wieder klar denke und danach Ruhe zum Nachdenken, wie es weitergehen soll. Wenn das SMPS noch tut und nur das Endstufenmodul hin ist, ist es dann ein Rechenexempel ob ich Stunden oder Tage in Troubleshooting investiere oder mir für 84€ einfach ein Neues hole, auch wenn es ärgerlich ist.
Das SMPS-Modul hat jedenfalls keine Verbindung zu Chassis by Design (Safety Class 2). Der eine Metall-Abstandshalter ist keine Masse-Chassis-Verbindung.
GND der Endstufe ist mit GND des SMPS verbunden. Speaker GND geht zurück zur Endstufe und von dort zurück zum SMPS über kurze Kabel. Ich habe hier auch keine Möglichkeit was zu ändern, da alles mit Molex-Steckern auf SMPS-Seite und Flachsteckern auf Endstufenseite zu verbinden ist und kein freier GND-Lötpunkt zur Verfügung steht. Der Kabelquerschnitt sieht nach 1,5mm2 aus. Auch der Kabelsatz stammt von Hypex und kann wegen der Molex-Stecker von mir nicht verändert werden.
Die fehlende Möglichkeit, Molex zu crimpen ist auch der Grund, warum das Signalkabel blöde per Löten an die Pins des Molex-Stecker angeschlossen ist. Das Kabel ist ein geschirmtes Mikrofonkabel, um das symmetrische Signal vom Symm-Out des Preamps zur Endstufe zu schicken. Der Schirm ist einseitig, in dem Fall an GND der Endstufe, angeschlossen, sonst baue ich mir direkt eine Brummschleife, wenn ich beide Enden verbinde.
Das dünne schwarze Kabel, das GND des Preamps mit GND des SMPS verbindet ist ebenfalls aus dem Kabelsatz von Hypex, zusammen mit +-21V (ungeregelt) per Molex am SMPS angeschlossen. Für alternative Optionen gilt das Gleiche wie oben.
Keine Buchse liegt auf Chassis. Input und LS sind Kunststoffbuchsen von Neutrik, der Input Schirm geht auf Preamp GND. Wenn das Netzteil auf Chassis liegen würde, würde ich den Input Schirm auch auf Chassis legen.
Der DI-Out ist eine Metallbuchse von Neutrik, Pin 1 hat keine Verbindung zum Gehäuse. Pin 1 selbst ist über einen GND-Lift-Schalter und ein Anti-Hum-Netzwerk (10R parallel mit 100n Kondensator an Chassis) auf Chassis. Der geöffnete GND-Lift (Aufhebung der Chassis-Verbindung) bringt keinerlei Veränderung.
Input-Buchsenmasse auf Chassis wurde probiert, hat aber gebrummt wie Sau (ohrenbetäubend), was aber wohl normal ist, wenn das SMPS keinen Bezug zum Chassis hat.
Falls ich keinen Denkfehler drin habe, alles so wie es Geronimo beschreibt, mit der Ausnahme, dass ich nicht frei bin im Massekonzept, welches aber 1:1 nach Hypex Vorgaben aussieht.
Dennoch muss bei mir irgendwo ein konzeptioneller Denkfehler sein. Der Preamp im ersten Versuch (der mit der Spule in der Mittenregelung) hatte das selbe Brummen. Deshalb schließe ich fehlerhafte Bauteile aus, da der zweite mit komplett neuen Teilen gebaut wurde.
Was ich mir noch vorstellen könnte, dass es doch der DI-Trafo ist. abklemmen konnte ich den Eingang, nicht aber GND, da der auf Platine verlötet ist...Vielleicht streut da was über GND ein.
Frustrierte Grüße
Robert :-[