Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk High-End => Thema gestartet von: Stone(d) am 28.11.2010 17:46
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Moin die High-Endler,
ich bastle gerade an zwei Monoblock 35W-PP-E34L Enstufen und hab da ein ziemlich doofes Problem:
Einer der Amps ist quasi fertig und läuft. Alle Spannungen sind soweit in Ordnung, mit und ohne Röhren. Kaum Rauschen oder Brummen, eigentlich wunderbar. Wenn ich aber die Gegenkopplung (AÜ, im Moment an 8Ohm angeschlossen) anschließe fängt der Amp ganz böse an zu oszillieren und mir schießen nach ein paar Sekunden die NT-Sicherungen (0,8AT) durch. Da der Amp sofort beginnt zu schwingen, schaffen die den Ladestrom der Primärkondis und die Leistung die verbraten wird nicht wirklich. Im Moment habe ich noch einen 4Ohm-150W-R (hier von Dirk) zum Messen angeschlossen, kann also nicht wirklich sagen wie es sich anhört. Das Schwingen ist allerdings so stark, das ein Brummen im AÜ hörbar ist (solange bis die Sicherungen fliegen). Wie gesagt, ohne Gegenkopplung ist alles im Lot, alle Spannungen sind genau da wo sie sein sollen, der Amp ist wunderbar ruhig und brummfrei.
Was ich bisher schon probiert habe:
-Primäranschlüsse am AÜ getauscht (wegen Mitkopplung) -> keine Wirkung
-Geschirmte NFB-Leitung durchgemessen -> O.K., Schirmung nur einseitig an Masse, keine Einsteuung auf den Signalleiter, kein Kontakt zwischen Schirmung und Leiter
-Trafo komplett ausgebaut, und isoliert aufgelegt um evtl. Masseschleifen auszuließen -> keine Wirkung
-Speaker-Masse zu HS-Netzteil durchgemessen, und sonstige GND-Pfade überprüft -> O.K.
Der AÜ ist normalerweise an einer Stelle am Gehäuse geerdet, die Speaker-Masse wird auf die Zentralmasse am Anodenspannungs-Netzteil gelegt. Die Speaker werden an 4Ohm betrieben. Ach ja, die Pentoden sind UL-Verschaltet, an 43% Wicklungen an der Primärseite.
Ich bin gerade wirklich etwas ratlos, und kann mir das oszillieren (siehe Anhang) nich erklären. :help:
Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen :)
Schöne Grüße,
Stoney
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Lässt das nicht auf irgendwelche Phasendrehungen schließen, die die Gegenkopplung bei bestimmten Frequenzen und hinreichend großer Schleifenverstärkung zur Mitkopplung machen?
Hast Du Deine Schaltung schon mal dahingehend überprüft?
Zu dem Thema gibt es übrigens im Buch von Merlin Blencowe (Designing Tube Preamps for Guitar and Bass) ein Kapitel. Dieses Kapitel bezieht sich anders als der Buchtitel vermuten läßt auch auf die Über-alles-Gegenkopplung einer Gegentaktendstufe. Die Situation wird sogar anhand einer EL34-Gegentaktendstufe demonstriert.
Grüße
Beate
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Speaker und OT Masse gehören an die Masse der Endröhren.
Wie ist denn die Schaltung? Wo ist die Gegenkopplung geerdet?
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@bea: Naja, das Schwingen tritt auch ohne Eingangssignal auf...mit habe ich es noch nicht getestet, wird aber genauso sein...
@Duesentrieb:
Ich habe Platinen von Ritter, ausschnitte von den Schaltplänen findest du, findet ihr, im Anhang. Habe mich daran gehalten, weil ich fand das die Masseführung so ganz in Ordnung ist. Ich möchte nich die kompletten Schaltpläne posten, wegen Copyright usw...
Meinst du es ist ein Masseproblem mit der Gegenkopplung?
Gruß,
Lukas
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Hallo,
Ist es ein hoch- oder niederfrequentes Schwingen? Motorboating kann auch durch einen zu niedrigen Rückkopplungswiderstand verursacht werden. Prüfe doch mal den 33k NFB Widerstand. Ändert sich das Schwingen, wenn Du P2 auf 100k aufdrehst?
Viele Grüsse,
Marc
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...und wenns hochfrequent Schwingt, oder generell, mach das Koaxkabel weg!
Die Feedbackleitung zu schirmen ist meiner Meinung unfug, mit der Kabelkapazität hebt man die Gegenkopplung für höhere Frequenzen voll auf.
Das ist kontraproduktiv.
Grüße,
Swen
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Hallo Stoney,
wie gross ist die GK, vielleicht ist die zu hoch.
Geb doch mal eine Sinusspannung auf den Verstärker und dimensioniere deinen GK Widerstand so, dass die Ausgangsspannung bei eingeschalteter GK sich um 6dB verringert,also halbiert.
Gruß, Jörg
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So, ich hab gerade nochmal die Verkabelung gecheckt...
erstmal vielen vielen Dank für die vielen Anregungen, auch am ersten Advent =) (So ein Forum findet man nur noch selten...)
Aber ich hab mir gerade echt an Kopf gelangt...meine eigene Dummheit hat mir mal wieder einen Streich gespielt. Als ich zu beginn als erstes die Primäranschlüsse am AÜ vertauscht habe, muss ich die wohl doppelt vertauscht haben (kommt auch davon, wenn man nur für A und G2 unterschiedliche Kabelfarben benutzt, und die nicht beschriftet....). Jetzt hab ich das gerade korrigiert, und siehe da: Ruhe im Karton ;D . Der Amp ist jetzt wunderbar ruhig und schnurrt (bildlich!) wie ein Kätzchen O0
Damit sollte das Thema wohl erledigt sein.
@Sven: Danke, sollte ich (jetzt und in Zukunft) auf die Probleme stoßen, werde ich das tun!
Ich stelle mal ein paar Bilder von den (geilen!) Teilen ein, wenn beide so laufen wie ich mir das Vorstelle. Sind komplett im CAD entstanden und von einer Laserbude die ich gut kenne gebaut worden.
Bis dahin :),
Stoney