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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: es345 (†) am 6.01.2012 14:35

Titel: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 6.01.2012 14:35
Hallo zusammen,

Nach längerer Zeit des Planens ist jetzt mein Konzept für eine 250-300W Bassendstufe fertig.
Den Namen für das Thema hab ich mir bei Lupinello entliehen ;)
Die Arbeit wird sich wohl über ein paar Monate hinziehen, ich werde jeweils die Zwischenstände berichten.

Die Endstufe hat ein paar Besonderheiten

- Ringkern Netzttrafo
- Ringkernausgangstrafo
- Endröhren vom Typ GU50/LS50

Ziel ist es, das Gewicht auf unter 20 Kg zu bringen. Es wird zunächst einen Konzeptaufbau geben. Um die Maschine von vornherein nicht zu groß werden zu lassen, nehme ich ein TT-ch006 Chassis, an dem seitlich die RK Trafos angebracht werden. Nach erfolgreichem Test geht es an ein wahrscheinlich exotisches Gehäuse.

Warum GU50?

1. mal eine etwas andere Endröhre, sehr stabil, military Grade
2. sehr kostengünstig und noch gut zu bekommen
3. und mit etwas Glück findet man einmalige Sockel - daneben sind Standardsockel gut erhältlich

Die GU50/LS50 oder auch die FL152 sind von der Spezifikation her weitestgehend identisch
- 40 W Anodenverlustleistung
- max. 1000V Anodenspannung
- max 250/300V G2 Spannung

Im Datenblatt sind beispielhaft angegeben sind 120W PP bei 800V Anode und Raa 8KOhm.
Um genug Reserve und Langlebigkeit zu haben habe ich mich für 6 GU50 bei 920 V Idle und ca 830V Vollast und einem Raa von 4K entschieden. Ich erwarte zwischen 260-300W Ausgangsleistung bei Sinusansteuerung, das sollte reichen.

Das Schaltungskonzept:

Power Supply
- 3 Rail Endröhren HV (Trafospannung: 240V~,220V~,220V~):
- stabilisierte 250V DC für G2 der Endröhren (Vorsichtsmaßnahme, da ich mit diesen Röhren noch nicht gearbeitet habe)
- 1x Vorstufe (Trafospannung 320V~)
- 1x Heizung 12V DC für die Vorstufen
- 1x Heizung 12,6V AC für die Endstufen (als 2 Wicklungen a 6,3V am Trafo ausgeführt)
- 1x Bias 100V~

Endstufe u.a. mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen gegen Eigenschwingung

- Long tail PI
- MOSFET Emitterfolger für die Ansteuerung der Endröhren; die negative Vorspannung liegt bei ca - 51V
- Dämpfungswiderstände in der Anodenleitung der Endröhren
- getrennte Gridstopper für jede Endröhre

Der Schaltplan und ein "Probesitzen" liegt bei

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 6.01.2012 15:06
Servus Hans-Georg!

Toll! Ich bin begeistert und gespannt, wie's weitergeht!

Viele Grüße

Matthias
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 6.01.2012 18:43
Hallo Matthias,

ja, das wird spannend !
Hier schon mal ein paar Bilder von der Röhre und dem faszinierenden Sockel.

Gruß

Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: SvR am 6.01.2012 18:51
Salü,
Das sieht ja ziemlich voll aus, aufem Chassis. Aber ne Fassung, die die Röhre in nem russischen Panzer an ihrem Platz hält, ist ideal für den harten Bühnen-Einsatz ;)
Bin schon gespannt, wie das Endergebniss aussieht :)
mfg sven
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: _peter am 6.01.2012 18:59
Tolles Projekt!

Das sind ja sogar die guten guten Sockel - es gibt ja noch andere, auch mit Käfig
aber etwas schlichter und ohne Deckel. Bin sehr gespannt, auch auf den
Übertrager in Ringkernausführung.

Gruß, Peter
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Fandango am 6.01.2012 20:20
Hallo Hans-Georg,
bau da doch einen anderen PI rein mit einer Konstantstromquelle an den Kathoden, viel besser gehts nicht.
Du sparst diesen Balanceregler und brauchst auch nichts nachzustellen wenn die Röhren älter werden.
Die Spannungsregelung für die Schirmgitter würde ich auch etwas anders machen, also eine richtige Regelung, und keine Z-Diode so wie im Plan, dann hättest Du neben einer sehr geringen Restwelligkeit noch den Vorteil, dass du die Spannung stufenlos regeln könntest bis ca. 300V, im Datenblatt sind bei 1000V Anodenspannung 300V am SG angegeben.

Aber ein tolles Projekt, alleine vorm Netzteil kann man schon Angst bekommen...
300 Watt sind schon eine Nummer, ich glaube dass da auch noch etwas mehr geht.

Viel Erfolg und viele Grüße,
Georg

Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: robdog.ch am 6.01.2012 20:55
Hi Hans-Georg

Klingt sehr interessant und lässt "alte" Träume wieder aufleben!  ;D

 :bier: :guitar:
Röbi
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Holzdruide am 6.01.2012 21:23
Hallo

Also ich finde das Konzept Super.
Mit der GU50 baue ich selber, wurde auf eine derartige Meldung hier im Forum schon mal etwas belächelt.

Wenn da ein russischer Militärprüfstempel drauf ist, ich hab einen Bericht im TV gesehen die machen einen Rütteltest unter Vollast, mit mehr als den laut Datenblatt zulässigen Spannungen, Anoden glühen dunkelrot, entsprechend einer Fahrt mit Tempo 100 über eine Buckelpiste, ich denke der arme Panzerfahrer gibt vor der Röhre den Geist auf.....
man kann die auch gegen die Wand schmeissen, eventuell sind die Pins verbogen, zum kaputthauen braucht man was heftigeres.
angeblich auch in Mig Kampffliegern zu finden, so wie die 6C33, Doppeltriode mit Doppelheizung, bricht ein Faden geht die immer noch, die sind auch Spitze aber leider wesentlich teurer als die GU50

Vom Preis her - 2,50 für eine GU50 finde ich ist eigentlich fast geschenkt, bei grösseren Mengen - Holzkiste mit 100 Stück noch günstiger. Die 6C33 dagegen 25 bis 30 pro Stück, aber für die Qualität eigentlich immer noch günstig, die Dinger halten wesentlich länger als die in Gitarrenamps üblichen Dinger wie EL34 oder diverse KTs oder 6?6

Ich habe selber einen Amp mit 2 Röhren gebaut, Endstufe nach Peter Schippmann in Jogis Bude, Vorstufe von einem anderen Gitarrenamp imrovisiert, für mein Wohnzimmer leider unbrauchbar, habe Angst der Putz blättert ab.

Und damit Ihr mal wieder ordentlich was zu lachen habt in der Anlage mein "Konstruktionsplan"  ;D :facepalm:
"Chassis" ist ein Alublech mit einem Bug vorne, drunter eine Holzkiste Ausgangsübertrager Ringkern Amplimo 3A524   einen richtigen Schaltplan habe ich nie gezeichnet, aber die Kiste funzt angeblich immer noch bestens, hab ich nem Jungen mal zu Weihnachten geschenkt, Netzttrafo ist beschrieben, etwas gröbere Kondensatoren und 3 Gleichrichter aus je 4 Dioden, falls jemand den Spass nachbauen will.

Gezeichnet hab ich den "Plan"  ;D mal bei einem Kuraufenthalt, daher die "professionelle" Ausführung  :facepalm:

Bin jedenfalls recht gespannt auf den Bericht wie der Bassamp funzt, viel Spass beim bauen und anschliessenden  :guitar: :guitar: :guitar:

Gruß Franz

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 14.01.2012 21:16
Hi,

der erste Schritt ist getan. Zum "Probesitzen" mußten alle noch mal ran, die stabile Befestigung der Ringkerntrafos erfordert mehr Platz als zunächst angenommen.

Aber jetzt klappts - Foto Mechanik, von links nach rechts - :

- Netztrafo
- Platz für Elkos auf extra Träger
- vorne Eingangstriode
- hinten 4x Gu50
- vorne Phasenumkehrtriode
- vorne 2x GU50,
- Ausgangstrafo

Das Gewicht liegt im Zielkorridor: mit gesteckten Endröhren bisher 14,2 kg  - Foto Gewichtscheck - :

Die Netto Maße: Tiefe: 165mm, Höhe: 180 mm, Breite: 520 mm.

Als nächstes kommt das Netzteil dran

Gruß Hans- Georg

Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Manfred am 17.01.2012 07:29
Hallo,

Zitat
Hallo Hans-Georg,
bau da doch einen anderen PI rein mit einer Konstantstromquelle an den Kathoden, viel besser gehts nicht.
Du sparst diesen Balanceregler und brauchst auch nichts nachzustellen wenn die Röhren älter werden.

Verstehe ich jetzt nicht ganz. Die Reihenschaltung 10k+4,7K = 14,7K wirkt zusammen mit der hohen Spannung am Fußpunkt des 470 Ohm Widerstand  als sogenannte Pseudostromquelle. Eine Spannungsänderung von 1V bewirkt eine Stromänderung von nur ~0,75% pro Röhre. Bei den Anodenwiderständen findet man häufig 82 kOhm für die erste und 100kOhm für die zweite Stufe, da die Verstärkung beider Systeme nicht gleich sind. Ich denke das da eine "echte" Konstantstromquelle das auch nicht ausgleichen kann. Mit der Balanceeinstellung kann es eben genauer einstellen
und wird z.B. bei vielen DIY-Dumbles verwendet.

Der MOSFET-Treiber ist ein tolles Konzept, auch wenn es bisher wenige bemerkt haben.
Z.B. kein Blocking mehr, da der Koppel-C nun  vom Gitter getrennt ist.

Gruß
Manfred

   
     
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Fandango am 17.01.2012 12:20
Zitat
Die Reihenschaltung 10k+4,7K = 14,7K wirkt zusammen mit der hohen Spannung am Fußpunkt des 470 Ohm Widerstand  als sogenannte Pseudostromquelle.
Hallo Manfred,
dass diese Schaltung nicht richtig funktioniert ist doch schon dadurch bewiesen dass man eben zwei verschiedene Anodenwiderstände benutzt und einen Balanceregler um wenigstens einigermaßen hinzukommen.
Die Verstärkung beider Röhrensysteme ist gleich, nur klappt das mit der Ansteuerung nicht.
Und selbst wenn man mit Balanceregler arbeitet verhält sich die Schaltung bei verschiedenen Lautstärken wieder falsch, dass passt dann nur bei einer Einstellung.
Leider ist das eben so, und dass sowas immer wieder und auch immer wieder anders gemacht wird ist kein Argument für diese Schaltung.

Dagegen ist eine Konstantstromquelle an den Kathoden des PI die Lösung für dieses Problem, und die Schaltung ist einfachst:
 
(http://img444.imageshack.us/img444/8694/56305708.gif)

Unten ist Masse...

Vom Kollektor des NPN gehts an beide Kathoden des PI, das Gitter der V2b kann über den 1M an Masse und auch hier kann die Gegenkopplung so beschaltet werden.
Man kann aber auch dieses Gitter direkt auf Masse legen und auf eine GK verzichten, jedenfalls habe ich das bei meinen Amps genau so gemacht und die klingen so gut wie noch nie.
Die GK an dieser Stelle hilft ja eigentlich nur diese Ungenauigkeit einigermaßen zu korrigieren, dabei reduziert sie die Verstärkung des PI und sonst macht sie hier nichts.

Der Punkt "B" wird an +130V angeschlossen, oder mit einem 10K an +12V, es geht nur darum dem Transistor eine Basisspannung zu geben, die beiden 4148 stabilisieren diese Spannung.

Man will doch möglichst das Beste aus der Endstufe herausholen, und wenn man schon, wie hier, mit Halbleitern arbeitet um das System zu verbessern dann solte man den PI so beschalten wie es am Besten geht.
Ist jedenfalls meine Meinung und ich machs auch so.
Wenn man sich das Ergebnis am Oszi betrachtet und feststellt dass es keine Unterschiede zwischen beiden Kanälen gibt dann wird man das immer so machen, es sei denn man mag die Verzerrungen die ein PI normalerweise macht, aber die verschlechtern nur den Klang.
Ich habe einen Oszi, und ich habe mir das angeschaut, und ich werds sicher nicht mehr anders machen.

Übrigens kostet alleine der Balance-Poti 5x soviel wie diese Schaltung...

In meinen Amps ist diese Schaltung drin, mit der ECC81, nur dass ich 150k Anodenwiderstände drin habe und vom Tonestack aus ans Gitter gehe.
Ich denke auch dass die beiden Koppelkondensatoren C2 und C3 zu groß sind, das kann evtl. pumpen.
Der Bass wird dadurch wohl nicht besser.
Ich empfehle wirklich Jedem diese Schaltung, ist ja nicht meine Erfindung, und ich glaube nicht dass man dann noch viel am PI verbessern kann, denn viel besser als "Bestens" geht nicht.

Zitat
Der MOSFET-Treiber ist ein tolles Konzept
Ja, schon, aber hochohmig angesteuert nimmt der schon etwas die Höhen weg, das liegt an der Eingangskapazität der Mosfets, hier macht das wohl kaum etwas aus, ist ja für den Bass, ich habe in einem Amp einen Kathodenfolger mit einem Mosfet eingebaut und in der Vorstufe die Höhen angehoben, kein Problem, ist aber für Gitarre.

Gruß,
Georg

Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Hostettler am 17.01.2012 12:47
Hallo Hans-Georg,

schönes Projekt!

Hab da noch was gesehen, auf dem Schema (Netzteil) sind die beiden Kondis C207/208 mit einer Spannungsfestigkeit von 400V angegeben. Die Spannung ist aber höher 420V. Das ist meines Erachtens etwas zu knapp (Spannungsschwankungen). Der nachfolgende Condi C102 hat dann 450V, oder ist das ein Schreibfehler?

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 17.01.2012 16:27
@Hans-Georg,

auf Georgs Hinweis hin fiel mir ein, dass Du sowas mit Kontantstrom-Quelle im Langschwänzigen Paar schon mal gemacht hattest:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,14680.0.html
Warum nicht hier?

Grüße

Matthias
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Fandango am 17.01.2012 17:14
Hallo Matthias,
den Plan hab ich mir angeschaut, das ist aber eine Konstantspannungsquelle, damit funktioniert das nicht.
Mit einer Konstantstromquelle funktioniert das im Prinzip so: Es wird ein konstanter Strom zur Verfügung gestellt, sagen wir mal 2mA, wenn beide Röhren Null Gittervorspannung haben steigt die Spannung an den Kathoden bis zu dem Punkt an dem der Strom begrenzt wird, dann fließt durch beide Röhren der gleiche Strom.
Bekommt jetzt die obere Röhre ein positives Signal dann lässt die mehr Strom durch und die Spannung an den Kathoden steigt, dadurch macht die untere Röhre mehr zu weil das Verhältnis Kathode-Gitter positiver wird, wie wenn am Gitter mehr Minus anliegen würde.
Umgekehrt, die obere Röhre bekommt minus, dann sinkt die Kathodenspannung und die untere Röhre lässt mehr durch, weil das eine Konstantstromquelle ist fließt in diesem System immer der gleiche Strom von 2mA.
Und das Besondere daran ist dass das auch mit verschiedenen Röhren gehen würde, oben eine 83 und unten eine 81, das ist völlig egal.
Also braucht man auch keine gemätschte Röhre dafür, jede geht.
Die muss eben nur diese 2mA bringen können, mehr wird nicht verlangt.

Gruß,
Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 17.01.2012 18:02
Hallo Georg!

Ich hab das grad mal in LTSpice nachgebaut und es geht. Ich wede noch etwas rumprobieren und dann berichten.

Bis später ;)

Matthias
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 17.01.2012 18:05
Hi

zunächst erstmal danke an Euch für Euer Feedback!


Zitat
Hab da noch was gesehen, auf dem Schema (Netzteil) sind die beiden Kondis C207/208 mit einer Spannungsfestigkeit von 400V angegeben. Die Spannung ist aber höher 420V. Das ist meines Erachtens etwas zu knapp (Spannungsschwankungen). Der nachfolgende Condi C102 hat dann 450V, oder ist das ein Schreibfehler?


Hallo Hoschi,
danke für den Hinweis, da hast Du vollkommen recht. Das kommt "copy und "paste" aus der 200er Schaltung.

Hallo Manfred,

Du hast recht, das Vermeiden des Blockings war der Hauptgrund, warum ich auch hier wieder die Source Follower eingesetzt habe.

Hallo Georg,

aus meiner Beobachtung in anderen Bauten reicht die "Einfachschaltung" für die Spannungsstabilisierung von G2 aus. Die Restwelligkeit ist hier unkritisch, da sie mit der Gleichtaktunterdrückung der Gegentaktendstufe skaliert.
Warum nur 250V? Reine Sicherheit am Beginn. Es reicht mir , wenn ich die Anodenspannung beim Einschalten auf 920V habe... ;)

Wie Matthias schon erwähnt hat:

das ist eine Konstantspannungsquelle in dem Bassverstärker für Puristenhttp://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=14680.0;attach=25267 (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=14680.0;attach=25267).

Der MOSFET vom Typ BUZ50A hat faktisch eine Pentodenkennlinie, daneben ist die Spannung zwischen Source und Gate in dem vorliegenden betriebsfall praktisch konstant. Die Zenerdiode 28V legt damit den Strom durch die 4K7 fest, somit auch durch durch den Drain des MOSFETS  und damit durch die beiden EF86.

Zur Symmetrie der PI:

aus meiner Erfahrung wird die genaue Symmetrie überbewertet, sie läßt sich sowieso nicht erreichen. Selbst wenn ich ein 100% gleiches invertiertes Signal hätte - spätestens an den Anode der Ausgangspentode stimmt es schon nicht mehr - unterschiedliche individuelle Alterung der Röhren führt zum unterschiedlicher Steilheit. Das gilt natürlich auch für die Trioden/Pentoden im PI. Abgesehen davon bestimmt der Unterschied in den beiden PP Zweigen im einsetzenden Overdrivebetrieb das Klangbild erheblich.
Vielleicht hör ich aber nicht mehr gut genug. ;)

Zum Einfluß des Source Followers auf die Bandbreite: In dieser Schaltung ist Kapazität eher unkritisch.  Ich hab gerade noch einmal an dem KT120 Verstärker die Bandbreite gemessen. Der Ausgangstrafo ist zur Zeit auf Pentodenbetrieb ohne Ultralinear geschaltet - hab ich so verdrahtet  um den Ringkern OT zu vergleichen.  Im Kleinleistungsbereich - 2W - ist die obere Grenzfrequenz 102Khz, bei Leistung um 50W bei 30Khz mit starker Oberwelle von 60Khz. Ich löte nachher noch einmal auf UL und messe dann noch einmal.

Hallo Matthias,

warum hab ich den die Konstantspannungsquelle hier nicht eingebaut?

- noch nicht ;)!

Zunächst interessiert mich das Verhalten der GU50 generell, da reicht mir eine Standard PI Schaltung.

Gruß Hans- Georg


Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 17.01.2012 18:53
@Georg und /oder Hans-Georg:

Könntet Ihr bitte mal den Unterschied der beiden Schaltungsvarianten der Konstant-Spannungs/Strom-Quellen an diesem Schaltungsbeispiel erläutern. Ich blick's grad ned  ???

Grüße

Matthias
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 17.01.2012 19:13
Hallo Matthias,

ich kümmere mich drum, mal sehen, ob ich didaktisch brauchbar bin  ;D

Vorher noch die Messungen zur oberen Grenzfrequenz bei der KT120 Kiste in UL Schaltung (- 3db): bei 50W 30 KHz, bei 200W ähnlich aber mit starker Oberwelle. Ich vermute, daß die Eigenresonanz des Trafos mit reinspielt. Wenn ich nämlich bei 60KHz ankomme ist der Sinus klein aber wieder sauber.

Zur Not geht die Kiste fast als Langwellensender: bei 100Khz komme ich am LS Ausgang noch auf 12,5W (10V peak an 4 Ohm)  :devil:

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: SvR am 17.01.2012 19:23
Salü,
den Plan hab ich mir angeschaut, das ist aber eine Konstantspannungsquelle, damit funktioniert das nicht.
Die von dir gepostete Schaltung mit den zwei Dioden und dem Bipolartransistor arbeitet nach dem selben Prinzip wie die Schaltung von Hans-Georg mit dem Buz50. Beide sind im Grunde erstmal (Längs-)Spannunstabilisierungen. Zur Konstantstromquelle werden sie durch den Widerstand am Ausgang (330 bzw. 4k7). Dabei wird ausgenutzt, dass die Schaltung bei konstanter Spannung und konstantem Widerstand auch einen konstanten Strom "zieht" (ca 5,9mA bei Hans-Georg und ca 4,2mA bei dir).
mfg sven
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 17.01.2012 19:28
ich kümmere mich drum, mal sehen, ob ich didaktisch brauchbar bin
Das wäre sehr nett. Ich sehe halt bei Georgs und Deiner Schaltung einfach nur je einen Transistor (NMOS bzw. NPN), dessen Gate/Basis mittels Dioden "höher" gelegt wird als Source/Basis. Wo ist da nun der Unterschied? In Spice geht beides, da spiele grad a weng umeinander ;)

Grüße

Matthias

Edit: Danke Sven ;)
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 17.01.2012 19:34
Hallo Sven,

genau so ist es.  :bier:

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: SvR am 17.01.2012 19:43
Salü,
Edit: Danke Sven ;)
Gern geschehen :)
genau so ist es.  :bier:
Ich hoff du nimmst es mir nicht übel, dass ich deinem Didaktik-Versuch zu vor gekommen bin. Hab erst nach dem Senden gesehen, dass du auch erklären wollest. :) Ansonsten frag mal Nils, der kennt es auch dass ich zu schnell tippe ;) :devil:
mfg sven

PS: Anstatt die Schaltung mit MosFet und (Z-)Diode selbst auf zubauen, kann man auch zu nem 78xx oder LM317 greifen (solang der Spannungsabfall über dem Regler im Rahmen bleibt). 78xx und LM317 sind zwar Regler und keine Stabis, die Schaltung funktioniert damit aber genauso. Mit LM317 hab ich dass schon zum Heizen von P-Röhren aufgebaut.
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 17.01.2012 19:58
Hallo Sven,

überhaupt kein Problem ;D.

Das mit den Reglern ist ein interessanter Punkt, werd ich mal einbauen, wenn die GU50 den Startversuch überlebt haben

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 17.01.2012 19:59
Anstatt die Schaltung mit MosFet und (Z-)Diode selbst auf zubauen, kann man auch zu nem 78xx oder LM317 greifen ...
Jetzt hast Du mich neugierig gemacht. Wie würde das im Falle eines Differenzverstärkers aussehen. Ich hab grad gegurgelt, aber nur LED-Treiber gefunden.
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 17.01.2012 20:07
Hallo Matthias,

vereinfacht: nimm zum Beispiel einen 12V Regler und schließ an den Ausgang einen Widerstand von 1,2 KOhm. Dann fließt durch den Ausgang 10 mA. Dieser Strom fließt auch durch den Eingang des Reglers (zuzüglich der Minimalströme für die interne Referenzquelle), unabhängig von der Spannung am Eingang des Reglers. Also hast Du eine Stromquelle.
 
Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Manfred am 17.01.2012 23:22
Hallo Georg,

Zitat
Hallo Manfred,
dass diese Schaltung nicht richtig funktioniert ist doch schon dadurch bewiesen dass man eben zwei verschiedene Anodenwiderstände benutzt und einen Balanceregler um wenigstens einigermaßen hinzukommen.

Ok, das werde ich mal testen ob es mit einer echten Konstantstromquelle symmetrischer ist.

Für die Eingangskapzität des Sourcefolgers gilt:
Cin = CGD + CGS(1 - AGS)
Für: AGS = RS / RS + (1/gm)

gm ~ 5A/V
Daraus ergibt sich für AGS ~ 1
D.h CGS ~ 700pF verschwindet.
Es bleibt Cin = CGD ~ 80pF
Nimmt man einen der Ausgangswiderstand der PI-Stufen mit etwa 40 kOhm an,
gibt das grob einen Hochpass mit einer Grenzfrequenz von 50kHz.

Das deckt sich auch mit der Aussage von der Seite:
http://www.geofex.com/Article_Folders/mosfet_folly/mosfetfolly.htm

Zitat
"But wait!" I hear you yell. "The MOSFET has a big gate-source capacitance. Won't that suck all the high frequencies out of the signal?".
No, it won't. The big gate-source capacitor is there, OK, but when the device is hooked up as a follower, the apparent capacitance seen by a circuit driving the MOSFET gate is reduced to a very small level by the fact that the source is following the gate almost perfectly, so the apparent capacitance is reduced by the local feedback to an inconsequential level. Even a high impedance 12AX7 plate is not affected in the audio range by this capacitance. Even the big power, big capacitance MOSFETs do this one OK. I have done this, and what's more, done the necessary measurements to find the effect on the response of the composite stage - and there is no detectable change in frequency response below 30kHz. None.
This squares with the empirical evidence of listening to it - it sounds the same as when a triode is used as a cathode follower.


 
 







Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 18.01.2012 09:33
nimm zum Beispiel einen 12V Regler und schließ an den Ausgang einen Widerstand von 1,2 KOhm. Dann fließt durch den Ausgang 10 mA. Dieser Strom fließt auch durch den Eingang des Reglers (zuzüglich der Minimalströme für die interne Referenzquelle), unabhängig von der Spannung am Eingang des Reglers. Also hast Du eine Stromquelle.
Hallo Hans-Georg,

ich habe das mal gespiced, es haut allerdings nicht hin. Ich habe anstelle eines LM78xx einen LT1086 genommen (der war halt in der Bibliothek so drin), das dürfte aber keinen großen Unterschied machen. Vielleicht habe ich ja auch was falsch verstanden. Ich habe die Kathoden des PI an den Eingang des Reglers geschaltet, an dessen Ausgang einen Widerstand gegen Masse (z.B. 6k bei 12V, sollte also 2mA ergeben) und den Adj.-Anschluss auf Masse. Von Konstantstrom und Symmetrie ist nix zu sehen :(

Grüße

Matthias

Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: SvR am 18.01.2012 18:09
Salü,
Wie würde das im Falle eines Differenzverstärkers aussehen. Ich hab grad gegurgelt, aber nur LED-Treiber gefunden.
Bisher gesehen hab ich Festspannungsregler als Konstantstromquelle für P-Röhrenheizung und als Rk-Ersatz bei Endröhren. Ein konktretes Beispiel bei nem Differenzverstärker als PI fällt mir grad nicht ein.
Sollte aber eigentlich auch funktionieren. Kannst du deine Simulation mal posten?
mfg sven
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 18.01.2012 18:18
Hi,

ich könnte es mir ungefähr so vorstellen - Beispiel - unten

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 18.01.2012 20:03
Kannst du deine Simulation mal posten?
Bitte:

Egal ob ich die 12V- oder 5V-Variante des LT1086 nehme oder den frei einstellbaren, und egal auf welches Potential ich den Adj.-Anschluss lege oder wie ich R2 dimensioniere, es geht nicht. Vielleicht gibt ja auch das Model von Linear diese Art der Anwendung nicht her  ::)

Mit Georgs oder Hans-Georgs Schaltung geht's.

Hier hab ich z.B. eine Schaltung gefunden, in der ein LM317 anstelle des Kathodenwiderstandes einer PP-Endstufe verwendet wird:
http://diyaudioprojects.com/Tubes/EL84-Push-Pull/
Es scheint also zu gehen.

Grüße

Matthias
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: SvR am 18.01.2012 20:59
Salü,
Also eine Konstantstromquelle lässt sich mit dem LT1086 problemlos aufbauen. Ich hab zwar ein paar Änderungen im Vergleich zu deiner Schaltung vorgenommen (bsp. die Konstantstromquelle AC-Mässig mit nem Elko gebrückt), aber ich hab die gleichen Probleme. Keine Symmetrie der beide Ausgangssignale und der Strom bleibt nicht konstant. Dass der Strom nicht konstant bleibt, liegt wohl an dem zu niedrigen Spannungsabfall über den Regler-IC. Ich bin immer nur auf so ca. 800 bis 900mV gekommen.
mfg sven
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Fandango am 19.01.2012 11:47
Guten Morgen,
an Eueren Beiträgen sehe ich dass Ihr dieses Prinzip mit der KSQ doch noch nicht so ganz verstanden habt, ist aber kein Problem.

Sven, Du darfst das System natürlich nicht mit einem Elko brücken, da darf auch kein kleiner C rein, das geht nicht.

Mal sehen ob ichs erklären kann:
Wir nehmen eine Triode, 300V Anodenspannung, einen 150k Anodenwiderstand und einen 2,5K an der Kathode, das Gitter liegt über 1meg an Masse. (Übliche Schaltung)
Dann fließt ein Anodenruhestrom von etwa 750µA, bei Vollaussteuerung mit 7Vss am Gitter haben wir ein unverzerrtes Ausgangssignal von ca. 200Vss, ohne dass wir in den Gitterstrombereich kommen, der max. Anodenstrom liegt bei 1,4mA.

Wenn wir jetzt eine zweite Röhre dazuschalten, also die Kathoden verbinden, einen 150k Anode dazu und das Gitter auf Masse, dann haben wir schon einen Phasendreher, aber der funktioniert nicht richtig, das zweite System wird nicht voll angesteuert.
Bauen wir aber in die Kathodenleitung zur Masse hin eine KSQ, dann gehts auf einmal, aber die muss richtig bemessen werden.
Es darf nämlich höchstens ein Strom von eben diesen 1,4mA fließen können, mit weniger gehts auch noch, aber mit mehr dann nicht mehr.

Wenn man das etwas anders betrachtet, also sich die Röhre als veränderlichen Widerstand vorstellt, wird das einfacher zu verstehen.
Wir haben zwei dieser Widerstände parallel an der Anodenspannung angeschlossen und an der KSQ mit 1,4mA, verkleinern wir den einen Widerstand so fließt durch ihn mehr Strom als durch den anderen, weil nur 1,4mA zur Verfügung stehen kann die Summe beider Ströme auch nicht größer sein, fließt nun durch den einen Widerstand 1mA, so bleibt für den anderen nur noch 0,4mA übrig, den haben wir ja nicht verändert, umgekehrt ist das ebenso.

Die zweite Röhre ist durch ihre Beschaltung, Gitter an Masse, Kathodenansteuerung, immer in der Lage den vollen Strom fließen zu lassen wenn er zur Verfügung steht, und das ist der Fall wenn die erste sperrt, aber mehr als 1,4mA sind ja nicht da, also fließen die durch die zweite.
Wie gesagt, im Prinzip ganz einfach.

Stellen wir nun mehr Strom zur Verfügung kann das nicht mehr funktionieren, die Spannung an der KSQ wird zu hoch, die gibt nicht mehr nach, die erste Röhre kann den vollen Strom ziehen und die zweite evtl. auch, je nachdem wie viel da ansteht.
Stellen wir weniger Strom zur Verfügung als diese 1,4mA funktioniert das dagegen bis in den nA-Bereich, man kann also am Emitter des Transistors einen 1meg einbauen und die Phasenumkehrung ist immer noch fast perfekt.
Ob das jetzt für unsere Zwecke brauchbar ist spielt keine Rolle.

Überbrücken wir das System mit einem Elko dann setzen wir es außer Betrieb, ich hoffe dass Ihr das versteht, wenn nicht dann denkt noch mal drüber nach, ich weiß nämlich nicht wie ich es anders oder besser erklären könnte.
Der Widerstand am Transistor-Emitter stellt den max. Strom ein, zum Ausprobieren oder Einstellen dort einfach einen Trimmer von 10k (oder mehr) einbauen und die Wechselspannung an den Anoden mit einem Zweikanaloszi beobachten, bei dieser Schaltung mit 150K Anodenwiderständen und 300V Anodenspannung geht das ab etwa 270 Ohm.

Übrigens sollte das auch noch einfacher gehen, nämlich so:

(http://img96.imageshack.us/img96/1350/16068424.gif)

Das werde ich jetzt gleich mal ausprobieren.

Viele Grüße,
Georg





Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: SvR am 19.01.2012 14:00
Salü,
Egal ob ich die 12V- oder 5V-Variante des LT1086 nehme oder den frei einstellbaren, und egal auf welches Potential ich den Adj.-Anschluss lege oder wie ich R2 dimensioniere, es geht nicht. Vielleicht gibt ja auch das Model von Linear diese Art der Anwendung nicht her  ::)
Hab mal weiter probiert. Es liegt tatsächlich am LT1086. Baut man die Konstantstromquelle diskret auf gehts. Wahrscheinlich ist die Spannungsdifferenz zwischen In und Out am LT1086 zu klein gewesen und er hat deshalb nicht richtig geregelt. Habs aber auch nicht geschafft die Parameter so zu ändern, dass genug Spannung über dem Spannungsregler liegt.
mfg sven
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Fandango am 19.01.2012 17:48
Hallo,
die Schaltung mit dem BF245 habe ich nicht ausprobiert weil mir etwas anderes eingefallen ist.
Das da:

(http://img837.imageshack.us/img837/2262/irf.gif)

Ich habe vor ein paar Tagen die Gleichstromheizung eingebaut, so ähnlich wie ich sie schon hier vorgestellt habe.
Da liegt der Plus nach dem Gleichrichter auf Masse weil ich den IRF ans Chassis geschraubt habe.
Die Heizung selbst wird dann mit 6,3V Gleichstrom versorgt und ist selbst nirgends an Masse angeschlossen, die Restwelligkeit ist auch unter 1µV.
Das nur mal kurz dazu und dann wie das funktioniert:

Der IRF braucht mindestens 4V am Gate damit er leitend wird, wenn die Gatespannung konstant ist dann ist auch die Sourcespannung konstant, mit einem Widerstand am Source ist dann auch der Strom bei konstanter Anodenspannung konstant. Aber auch bei nicht konstanter Anodenspannung funktioniert das, da ändert sich eben der Strom mit der Spannung, ist unwesentlich.
Das ist dann auch wieder eine Konstantstromquelle.

Den IRF habe ich am Drain ans Röhrchen von der Röhrenfassung gelötet, die Kathoden auch, das Gate an den Heizungsplus an der Fassung und den Widerstand noch dazu an den Heizungsminus, fertig, und so bleibt das auch erstmal.
Eingespart habe ich dadurch vier Lötösen, einen dicken Widerstand, zwei Dioden und einen Elko.

Natürlich funktioniert das auch ohne Gleichstromheizung, dann wird der Widerstand an Masse angeschlossen und aufs Gate müssen dann mehr als vier Volt gelegt werden, wers probieren will, einfach auch wieder einen Trimmer anschließen und testen ab wann das geht.

Mit diesen Spannungsreglern 78XX funktioniert das deswegen nicht weil der Ruhestrom dieser Teile schon zwischen 5 - 8mA liegt, erst ab einem etwas höheren Strom sind die auch als Konstantstromquelle nutzbar, wir haben aber nur 1,4mA zu regeln. Für eine Endstufe aber sind die schon zu gebrauchen, ein Phaseninverter wird dann nicht mehr benötigt, da stellt man den Ruhestrom mit einem Widerstand am Ausgang des 78XX gegen Masse ein, GND an Masse, damit läuft die Endstufe aber auch nur im A-Betrieb, AB oder B ist damit nicht möglich.


Gruß,
Georg

Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: SvR am 19.01.2012 17:55
Salü,
Zum BF254 (oder auch andere FETs) als Konstantstromquelle gibt es zufälligerweiße grad in Jogis Röhrenbude ne Diskussion: http://www.jogis-roehrenbude.de/forum/forum/forum_entry.php?id=81483
mfg sven
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Manfred am 20.01.2012 12:35
Hallo,

mehr zum Thema Stromquellen hier:
http://www.glass-ware.com/tubecircuits/Tube_Auto_Biasing_2.html (http://www.glass-ware.com/tubecircuits/Tube_Auto_Biasing_2.html)
http://www.glass-ware.com/tubecircuits/Tube_Auto_Biasing_3.html (http://www.glass-ware.com/tubecircuits/Tube_Auto_Biasing_3.html)
Gruß
Manfred
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 20.01.2012 16:46
Hallo Sven und Manfred,

interessante Links, danke.

So, mal sehen, wie weit ich am Wochenende mit dem Netzteil komme...

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 1.02.2012 20:41
Hi,

gut, daß ich nicht gesagt habe, welches Wochenende ich weitermache  ;).

Aber jetzt gehst ein wenig voran, siehe die beiden Bilder. Das ist das Ergebnis nach mehreren "3D" Positionierungsanläufen:

Bild 1:
im vorderen Bereich die 3-Rail Hochspannung. Sie wird hinterher wohl zur Sicherheit eine Plexiglashaube bekommen. Zum Befestigungskonzept: Träger ist eine 22mm Multiplexplatte, die Elkos sind passgenau gefräst eingesetzt. Über Distanzbolzen ist die Lötösenleiste montiert. Die Gleichrichter werden flachliegend montiert.

Bild 2.
2 weitere Blöcke nach demselben Konzept:
hinten 400V Vorstufe + DC Heizung, davor Bias (-140v) und Hilfsspannung für die Source Follower (+140V).

Auf dem oberen  Sockel links seht ihr testhalber Silikongewebeschlauch aufgesteckt zur zusätzlichen Isolation der Anodenkabel und Anschlüsse. Eine Vorsichtsmaßnahme für die 900V...

Als nächste wird die Mechanik für den Bias Service eingebaut.

Irgendwie freu ich mich drauf, daß ich bald zum Verdahten komme.

Gruß Hans- Georg


Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: carlitz am 2.02.2012 08:46
Wow......
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Holzdruide am 2.02.2012 09:49
Hallo

Sehr saubere Arbeit, da glaube ich gerne dass Verdrahten richtig Spass macht.

Gruß Franz
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Robinrockt am 2.02.2012 10:51
Hallo,

 :o :o :o :o Massive Technik

Grüße,
Robin
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 6.02.2012 19:59
Hi,

hier nun das 3 Rail Hochspannungsmodul. Sämtliche Drähte sind mit Silikonschlauch zusätzlich versehen. Vorne rechts sind 900V , hinten links ist die 250V Referenzerzeugung. Genaugenommen sind es an den Zenerdioden 262V - man nimmt, was man hat, mal sehen, wieviel hinter dem MOSFET rauskommen.

Der Zeitaufwand von Mechanik im Verhältnis zum Verdrahten ist zur Zeit noch 10:1. Zugebenermaßen mußte ich mich in das paßgenaue Biegen von Plexiglas erst einarbeiten. Das Ergebnis des Schutzes bewerte ich mal mit "Für drinnen im Gehäuse reichts".

Am Wochenende gehts weiter.

Gruß

Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 14.02.2012 20:39
Hallo zusammen,

das Netzteil ist verdrahtet und funktioniert.

Interessant ist vor allem Ub. Der Trafo ist mit Reserve ausgelegt, im Leerlauf gibts für Ub ca 1000V.
Bei Last mit 2KOhm geht Ub auf 890V zurück. Das entspricht 445mA Dauerlast, damit bin ich zufrieden.

Da der Trafo mit Reserve ausgelegt ist, hab ich bei der Vorstufenspannung hinter dem Gleichrichter zwei 5W Zenerdioden a 19V in Serie gesetzt. Damit werden die Elkos nicht bis zu Grenze belastet. Der aktuelle Schaltplan des Netzteils liegt bei.

Als Netzsicherung brauche ich zunächst 6,3A, da ich noch keine Einschaltstrombegrenzung eingebaut habe.

Beiliegend auch ein paar Bilder. Das Plexiteil ist zur Zeit abgeschraubt, bis die Endröhren verdrahtet sind.
Das kommt als nächstes dran.

Gruß

Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 16.02.2012 20:35
... erste Lebenszeichen von der Heizung   :)

Gruß Hans- Georg

Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Fandango am 17.02.2012 00:07
Hallo Hans-Georg,
ist doch toll wenn man etwas hat was kaum einer sonst hat und an was sich auch kaum einer sonst wagt, aber das dann alle gerne haben wollen... :bier:

Gruß,
Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Hardcorebastler am 19.02.2012 14:43
Hallo Hans Georg,
wo zu sind die Z-Dioden, ZD 202 ,203, im PSU ?
die  machen auf bei 38V Differenzspannung und dann ?, als Leerlaufspannungsbegrenzung für die 400V Elkos  ???

Gruß Jörg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 19.02.2012 17:33
Zitat
ist doch toll wenn man etwas hat was kaum einer sonst hat und an was sich auch kaum einer sonst wagt, aber das dann alle gerne haben wollen...

Hallo Georg,

ja, es macht halt Spaß, etwas außerhalb der üblichen Pfade zu experimentieren.
Bei der Spannung aber nur im hellwachen Zustand  ;D

Zitat
wo zu sind die Z-Dioden, ZD 202 ,203, im PSU ?
die  machen auf bei 38V Differenzspannung und dann ?, als Leerlaufspannungsbegrenzung für die 400V Elkos

Hallo Jörg,

die Elkos sind - siehe letzten Netztteilschaltplan - schon auf 450V. Da der  Trafo aber offensichtlich auf Volllast ausgelegt ist - mit einer entsprechend hohen Leerlaufwechselspannung-  , kam ich je nach Tagesform unseres E-Werks auf eine DC Leerlaufspannung von über 450V, und das wollte ich den Elkos dann doch nicht zumuten. Es ist, wie Du schon gesagt hast, eine Leerlaufspannungsbegrenzung.

Die Endröhren sind nun fast fertig verdrahtet, ich geh jetzt wieder in die Werkstatt...

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Hardcorebastler am 19.02.2012 20:28
Hallo Hans Georg,
interessante Lösung, ich habe dies bisher nur gesehen als shunt-Lösung, indem mehrere Z--Dioden hintereinander von Masse nach Plus
geschaltet waren,das heisst bei deiner Lösung läd sich der Elko auf bis auf den Betrag der Gleichrichterspannung minus 38 V , richtig ?
und bei Stromentnahme wenn die Differenz über 18 V liegt öffnen die Z- Dioden, ..
hast du das schon mal getestet ?

Gruß Jörg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 20.02.2012 00:21
Halo zusammen,

hier die Endstufe verdrahtet, wie ihr seht, stark "dreidimensional".

Ich habe bewußt viel Zusatzisolierung genommen. Man sieht von rechts nach links:

- Rechts oben die Anodenspannungsversorgung,
- daneben jeweils oben und unten mit eine Lötöse Abstand die beiden Anodenanschlüsse.
- Danach folgen mit einer Lötöse Abstand die 6 G2 Widerstände.
- Der letzte Block weiter links ist die G1 Ansteuerung mit MOSFETs.

Die Gridblocker sowie die Anodenwiderstände zur Unterdrückung von Schwingneigungen sind in den jeweiligen Silikonschläuchen integriert, direkt an den Röhrenfassungen. Ebenso könnt ihr die Kathodenstrommesswiderstände direkt an den Fassungen erkennen.

In den nächsten Tagen wird die Verdrahtung überprüft und dann die Röhren angefahren.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 21.02.2012 21:16
Hallo zusammen,

die Endstufe samt MOSFET Treiber ist in Betrieb gegangen, hier nun die ersten Messwerte der Endröhren im Idle:

Ub:   952V
Ug2: 250V
Ug1: -43,4V (Gruppe 1)/ -42,7V (Gruppe 2)
Ik: 28 mA pro Röhre

Das sieht schon mal ganz vernünftig aus.

Ich hatte mir eine größere Zahl nicht gematchter GU50 besorgt, jetzt gings ans Sortieren. Hier die Prozedur:

Ich habe der Reihe nach jeweils 3 Röhren auf einer Seite eingesteckt und mir den Meßwert der Kathodenströme bei konstanter Biaseinstellungen aufgeschrieben. Anschließend der Reihe nach sortieren, jeweils in 3er Gruppen. Dann die naheliegensten Gruppen zusammenpacken zu einem Sextett. Einen leichten Unterschied zwischen den Gruppe 1 und Gruppe 2 gleiche ich mit dem Bias Balance Regler aus.

Hierbei hat es sich als hilfreich erwiesen, daß ich den Kathodenstrom-Meßpunkt jeder Endröhre auf der Rückseite zur Verfügung habe. dadurch geht das Messen und Wechseln schnell, ohne daß ich die Kiste immer umdrehen muß.

Das Ganze nenn ich dann "Home Matching mit Boardmitteln"  ;)


Zitat
hast du das schon mal getestet ?

Hallo Jörg,

Sorry für die späte Antwort: nein, aber ich gehe davon aus, daß es funktioniert. Am Wochenende geht die Schaltung in Betrieb.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: _peter am 21.02.2012 22:27
Ub:   952V

 :o Uiuiui, ganz schön heftig. Ich bin nie über 650V hinaus gekommen.
Habe ich aber auch nicht vor  >:D

Mit den Werten dürfte der eigentlich mehr als 250W raushauen.
Es sei denn, die etwas niedrigere Usg (250V statt 300V) macht viel aus.

Ganz schön viel Aufwand für einen Versuchsaufbau. Reißt du den dann
komplett wieder auseinander? Das mit den seitlich befestigten Trafos
bleibt doch nicht so, oder?

Ich habe hier auch seit Monaten GU50 rumliegen, mit denen ich noch was
vor hatte. Das wird sich leider aber auch so schnell nicht ändern.

Bin gespannt,
Peter
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 21.02.2012 23:31
Hallo Peter,

in der Tat erwarte ich mehr als 250W, das ist der konservative untere Grenzwert  ;)
Die Schirmgitterspannung beeinflußt die Leistung eher weniger, Ub hat einen größeren Einfluß.

Ob und wann ich das Ding wieder zerlege, weiß ich jetzt noch nicht. Die Trafos werden aber auch bei der finalen Konstruktion seitlich angebracht werden. Das hat Platzvorteile, und ich mag keine Monstergehäuse. Die Stabilität der Anbringung ist sehr gut, ich vermute, daß eher das Alu reißt als die Montagewinkel.

Vom Konzept her kann  vor das Endstufenchassis eine ca 6-8 cm breite Vorstufe mit allem Komfort sitzen, über die ganze Breite - Baukastenprinzip. Eine einfache Vorstufe mit Klangregelung paßt aber wahrscheinlich sogar noch ins Endstufengehäuse.

Und hier noch das aktuelle Gewicht: 15,4 kg. Das Ziel von ca 20kg mit Gehäuse bleibt realistisch.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Holzdruide am 22.02.2012 00:11
Hallo

Mir gefällt die Anordnung der Trafos recht gut, verhindert jedenfalls ziemlich gut dass einer einstreut, bei 550 Volt Anodenspannung hat die G2 Spannung schon einiges ausgemacht, hätte gerne etwas mehr gehabt das ging aber nicht mit dem Trafo und ich habe den Amp so günstig wie möglich gebaut, da der extra Heiztrafo mehr Wicklungen als benötigt hatte habe ich die eine 12 Volt Wicklung benutzt um ein wenig mehr an den Schirmgittern zu kriegen, bei 950 Anodenspannung sieht das aber vermutlich anders aus.

Auf jeden Fall wünsch ich Dir der Amp klingt wie gewünscht, die Röhren halten mit 550 Volt schon über 5 Jahre, werden fast täglich ordentlich gequält, aber ich hab den Eindruck wirklich quälen kann man die Dinger nicht, sind ja für russische Panzer gebaut und auch in Migs im Einsatz, die Vibrationen die die in einer Mig abkriegen hauen einem normal die Plomben aus den Zähnen, den Röhren ist das egal, echt Spitzengläser, habe eine die spinnt und hab 3x mit einem Hammer drauf geschlagen, der Arbeitstisch hat jetzt Dellen, die Röhre ist ganz geblieben.  ::)

Die Verdrahtung sieht sehr steil aus, technisch gesehen wahrscheinlich schon übertrieben aber vorbildlich und bei den Spannungen sicher kein Fehler, danke für die tollen Bilder, bringt gute Ideen der Aufbau mit den dicken Schichthölzern.

Gruß Franz
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 22.02.2012 20:09
Zitat
bei 550 Volt Anodenspannung hat die G2 Spannung schon einiges ausgemacht

Hallo Franz,

G2 hat sicherlich einen Einfluß. Zugegebenermaßen taste ich mich erst einmal von der sicheren Seite heran. Wenn alles prima läuft, dann erhöhe ich G2. Mal sehen wie groß der Einfluß ist.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 24.02.2012 23:14
Hallo zusammen,

hier kommen die ersten Ergebnisse, siehe Oszi Bild. Die Skaleneinstellung ist 20V pro main div.

Leistung: 295 Watt (48V peak an 3,9 Ohm)

Raa ist 2 KOhm, etwas unterangepaßt. Der Sinus sieht ganz gut aus, wenn man bedenkt daß ich noch keine Gegenkopplung eingebaut habe.

Ein paar Änderungen und Beobachtungen während des Hochfahrens:

Peter, Du hast Recht, Ug2 hat einen starken Einfluß.

Ug2 ist bei Vollaussteuerung jetzt auf auf 302 Volt, im Leerlauf ca 320 Volt.  Die Regelung mit dem IRF hab ich rausgeworfen, damit ich in Vollausteuerung die 300V erreiche. Die GU50 ist in der Tat sehr sensibel gegenüber Änderungen von Ug2. Daher sitzt jetzt im Netzteil ein LC Glied - siehe Anhang - . Ohne diese Siebung hatte ich bereits bei 2/3 Aussteuerung am Ausgang Amplitudenmodulation durch den Restbrumm auf Ug2.

Ub beträgt bei Vollaussteuerung 850V.

Die nächsten Schritte:
- Einbau der Gegenkopplung
- Messung mit 6 Röhren (Raa 2K) und 4 Röhren (Raa 4K)
- Messung mit 6 Röhren und einem anderen OT mit Raa Anzapfungen von 2,5KOhm, 2,75KOhm und 3KOhm.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 25.02.2012 00:03
Servus Hans-Georg!

Reschpeckt! Wie macht sich der Ringkern-AÜ? Wie tief geht er runter?

Gruß

Matthias
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: haebbe58 am 25.02.2012 08:43
Hi Hans-Georg,

295 Watt! Und dann auch noch reinster Sinus ..... mein lieber Freund, das ist eine Hausnummer. :police:

Hast Du Dein Umfeld schon vorgewarnt?  >:D
Wenn Du da die erste Saite anschlägst, wird es beben!

Gruß
Häbbe
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Holzdruide am 25.02.2012 09:32
Hallo Hans Georg

Herzlichen Glückwunsch, da ist Dir ein tolles Gerät gelungen, der Sinus sieht aus wie aus dem Bilderbuch.
Ich wünsch Dir die Röhren halten auch bei der hohen Spannung sehr lange.

Gruß Franz
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 25.02.2012 11:29
Hallo zusammen,

danke für die Glückwünsche!

ich muß sagen , ich war gestern nacht richtig froh, dies Ergebnis zu haben.

Franz,
die Qualität der Kurve ohne Gegenkopplung hat mich auch positiv überrascht.

Häbbe,
vielleicht hörst Du mich ja, wenn ich das Ding an den Boxen testen werde  ;D

Matthias

ich hab kurz gemessen bei 20 Hz und bei 20 KHz. Dabei hab ich die Eingangsspannung soweit nachgeregelt, bis Clipping eingesetzt hat. Dazu muß man wissen, daß ich als Spec Vorgabe die - 3dB Grenzen bei 20 Hz und 20KHz festgelegt hatte. Die Bilder sind im Anhang zeigen daß Ergebnis.

Bei 20Hz sind immer noch 295 W möglich, bei 20Khz 200W. Hier sieht man schon optisch die Frequenzgangbegrenzung. Ich glaub aber, ich kann damit leben.

Mal sehen, was die Gegenkopplung bewirkt.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: cca88 am 25.02.2012 11:56
Hallo zusammen,

danke für die Glückwünsche!

ich muß sagen , ich war gestern nacht richtig froh, dies Ergebnis zu haben.

Franz,
die Qualität der Kurve ohne Gegenkopplung hat mich auch positiv überrascht.

Häbbe,
vielleicht hörst Du mich ja, wenn ich das Ding an den Boxen testen werde  ;D

Matthias

ich hab kurz gemessen bei 20 Hz und bei 20 KHz. Dabei hab ich die Eingangsspannung soweit nachgeregelt, bis Clipping eingesetzt hat. Dazu muß man wissen, daß ich als Spec Vorgabe die - 3dB Grenzen bei 20 Hz und 20KHz festgelegt hatte. Die Bilder sind im Anhang zeigen daß Ergebnis.

Bei 20Hz sind immer noch 295 W möglich, bei 20Khz 200W. Hier sieht man schon optisch die Frequenzgangbegrenzung. Ich glaub aber, ich kann damit leben.

Mal sehen, was die Gegenkopplung bewirkt.

Gruß Hans- Georg

Hallo Hans-Georg,

das ist ja wirklich amtlich...

kaum Übernahmeverzerrungen und - ich habe selbst beim 400PS die Tiefbasswiedergabe nicht besser in Erinnerung. Der Drahtwickel scheint mehr als gut zu sein...


Grüße

Jochen
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: haebbe58 am 25.02.2012 12:10


Häbbe,
vielleicht hörst Du mich ja, wenn ich das Ding an den Boxen testen werde  ;D



Hi Hans-Georg,

ja, Luftlinie dürften so ca. 6 km sein ... und ich wohn ja eh auf'm Berg    ;D

Gruß
Häbbe
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Fandango am 25.02.2012 12:26
Hallo Hans-Georg,
erstmal auch meinen Respekt, ist schon eine Nummer.
Hoffentlich. mit Sicherheit, bewirkt die Gegenkopplung noch etwas Positives, denn diese "Sinus"-Kurve hat ist nicht sooo Sinus wie das auf den ersten Blick scheint. Um das etwas zu verdeutlichen habe ich über Deine Oszikurve, die jetzt schwarz kommt, einen grünen Sinus gelegt, Sinus ist immer grün, das muss man wissen.
(http://img545.imageshack.us/img545/2/47340476.gif) (http://desmond.imageshack.us/Himg848/scaled.php?server=848&filename=25705445.gif&res=medium)

Die Abweichungen scheinen nur gering zu sein, aber im unteren Bild kann man sehen, dass während des Anstiegs, oder Abfalls, aus dem Sinus fast eine Gerade wird, die grüne Linie ist eine Gerade, Geraden sind auch immer grün.
Woher sowas kommt? Das kann Vieles sein, sogar der Oszi kann das machen, hier ist es vielleicht die neg. Vorspannung der Endröhren die nicht "hart" genug ist und zusammen mit zu großen Koppel-Cs das Signal verzerrt, es ist eine Verzerrung, es könnte aber auch der AÜ sein, Ringkern, klingt ja erstmal ganz gut und fortschrittlich, zeitgemäß, aber sie reagieren empfindlicher auf Unsymmetrien als herkömmliche AÜs.
Ob man das hört? Das kommt darauf an wie der Speaker reagiert, und ob Du einen Vergleich hast.
Doch die Abweichung beträgt schon mehr als 5%, genaueres kann man durch genauere Messungen feststellen, ich meine das sind sogar an die 10%.

Durch die Gegenkopplung wirds natürlich besser werden, das sind eigentlich ja schon recht gute Werte für einen Röhrenamp dieser Leistungsklasse, Hauptsache Dir gefällts.
Mir gefällt sowieso.

Viele Grüße,
Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 25.02.2012 12:47
Hallo Georg,

genau, entscheidend ist, daß es Spaß macht - und für mich ist es so!

Es stimmt, die Kurve ist etwas "dünn". Ich hab dieses meistens bei Unteranpassung gesehen. Die Gegenkopplung bringt bestimmt etwas.

Mittlerweile hab ich 4 GU50 und Raa 4KOhm aufgenommen, also entsprechend Datenblatt richtig angepaßt. Hier ist die Kurve etwas "dicker". U peak ist ca 43V, d.h. ca 237W, was dem Datenblatt im Rahmen von Toleranzen entspricht.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Holzdruide am 25.02.2012 12:51
Hallo

Die Kurven sind bei den extremen Frequenzen und der hohen Leistung noch immer Fantastisch  ::)
den Amp könnte man schon in BRV 300 umbenennen  :angel:
auf jeden Fall sollte man einen Sicherheitsaufkleber anbringen bitte Gehörschutz verwenden  :headphone:  ;D

Gruß Franz
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 27.02.2012 16:47
Hallo zusammen,

hier die Ergebnisse vom Wochende, im Schaubild die Leistung über Raa.

Ich werde als nächste an den Endröhren schrittweise die Gridstopper verkleinern, um AB2 Betrieb zu ermöglichen. Ein Quervergleich: beim Fender 300/400PS betragen die Gridstopper  nur 47Ohm. Mal sehen, wie sich das auf die Leistung auswirkt.

Dann der Hörtest:

- zunächst das Ruhegeräusch: nichts zu hören, OK
- dann die Giibson ES345: Clean bis zum Abwinken
- dann der Fender American Jazzbass: sehr klares Fundament, beim Slappen mit Stegtonabnehmer Gefahr für die Ohren.

Nach 10 Minuten Vollgas hatte ich ein flaues Gefühl im Magen - und ernsthafte Bedenken für die Lautsprecher.

Die nächsten Schritte werden etwas länger dauern.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 27.02.2012 17:08
Das Wochenende hat sich gelohnt, würde ich mal sagen ;)
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Caisa am 27.02.2012 17:23
Beeindruckend!  :danke:

Konntest du außer der Unterschiede der Leistung in Abhängigkeit von Raa auch klanglich einen Unterschied feststellen?

Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 27.02.2012 20:51
Hallo Caisa,

ich habe die Messungen mit unterschiedlichem Raa nur am Oszi gemacht, da kann ich leider keine Erfahrungswerte teilen. Mein "Lifetest" hat sich auf die 2K Variante beschränkt.

Beim Test wurden auch 2 Trafos verwendet (OT1: 2 und 4KOhm, OT2: 2,5 2,75 und 3 KOhm). Die haben wahrscheinlich auch einen Einfluß beim Hörtest.

Das Ganze wäre aber noch einen Versuch wert.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 3.03.2012 18:08
Hallo zusammen,

ich habe nun noch auf AB2  - Gitterstrom bei Vollaussteuerung - umgestellt. Im Ergebnis erreiche ich jetzt 320Watt bei Raa 2KOhm, damit kann ich leben.  ;D

Weitere Optimierungen mache ich zunächst nicht. Als nächstes kommt noch ein Gehäuse, eine Klangregelung, vielleicht auch noch ein Kompressor. Der aktuelle Schaltplan liegt bei.

Zitat
Konntest du außer der Unterschiede der Leistung in Abhängigkeit von Raa auch klanglich einen Unterschied feststellen?


Ich habe mit 2K und 4K Raa getestet, konnte aber keinen Unterschied hören. Vielleichts liegts auch an meinen Ohren ;)

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 3.03.2012 18:33
Fett!
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: _peter am 3.03.2012 19:33
 :o

Damit könnte ich auch leben.
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 27.03.2012 19:22
Hallo zusammen,

kaum sind sind ein paar Wochen vergangen, gehts auch schon weiter, als nächstes mit dem Gehäuserohbau.

Ich brauch mal einen anderen Geruch als Lötzinn beim Basteln. ;D

Das Grundmaterial des Gehäuses besteht aus 12mm Birke Multiplex. Der wesentliche Unterschied gegenüber einem Standardgehäuse: Das Chassis wird über die Ringkernmontageschrauben mittels Langmuttern von außen durch die Seitenwände mit M10er Gewindeschrauben fixiert (siehe Anhang) Wenn die Trafos festsitzen, ist für den Rest gesorgt.

Die Schrauben liegen vertieft und werden jeweils mit einer Platte abgedeckt. Die geplante Abdeckung dient nicht nur der Optik. Wenn die beiden Schrauben außen offen liegen und durch irgendeinen dummen Zufall elektrisch miteinander verbunden werden, gibts eine Kurzschlußwindung für die Ringkerntrafos über das innenliegende Chassis und wer will das schon ...

Das aktuelle Gesamtgewicht: 19,5 Kg, also noch im Plan.
Außenabmessung ohne Füße (BxHxT): 590x235x210mm

Die nächsten (Gehäuse)schritte:
verrunden, mit Kunstleder beziehen, Lüftungsgitter biegen, Rückwand erfinden usw...

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 27.03.2012 19:44
Hallo Hans-Georg!

Schaut ja schonmal nicht schlecht aus.

Dennoch hätte ich (erstmals in diesem Fredd) den einen oder anderen Kritikpunkt:

Ich würde das Chassis wenigstens mit zwei Schrauben in der Mitte von unten an das Bodenbrett zurren. Immerhin wird das Teil auf einer Bassbox stehen, die bestimmungsgemäß mit großer, tieffrequenter Leistung beaufschlagt wird und somit vibriert. Das Blech könnte auf dem Boden klappern (vielleicht bin ich ja auch nur paranoid, aber ich habe in diesem Zusammenhang schon Pferde kotzen sehen ;) und blecherne Lüftungskanäle in einer Tonregie nächtelang mit Terodem-Streifen beklebt, bis das Blech und der Kunde endlich Ruhe gaben ::) )

Was ist mit der Wärmeabfuhr aus dem Blechkasterl? Da drin sind doch Bauteile, die warm werden (MOS-FETs z.B.) und andere Bauteile, die Wärme nicht so gerne haben (Elkos).
Reicht die einfache passive Wärmeabfuhr der Endröhren, die doch recht eng beieinander stehen?

Anstelle der Klinkenbuchsen hätte ich für die Lautsprecher-Ausgänge Speakon-Kombi-Buchsen verbaut. Die kosten auch nicht sooo viel mehr als ordentliche Klinken und nehmen im Havarie-Fall (wenn grad kein Speakon-Kabel zur Hand ist) auch Klinkenkabel auf.

Viel Spaß mit dem Gerät!

Matthias
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 27.03.2012 20:43
Hallo Matthias,

Ich finde es gut, daß Kritik kommt, insbesondere so konstruktive wie von Dir. Ich hab den Rohbau ja reingestellt, um die Schwarmintelligenz zu nutzen :).

Die Bohrungen links und rechts hab ich auf Passung gebohrt, das Chassis wird bereits ein wenig auf dem Boden gepreßt. Falls da nicht reicht, gibts die von Dir vorgeschlagenen Schrauben. Als Füsse verwende ich übrigens Schwingungsdämpfer, so wie sie bei Pumpen und Stromgeneratoren verwendet werden. Der Tipp von einem Hobby-Kollegen war Gold wert.

Zur Wärmeabfuhr:
die steht unter Beobachtung und das zu Recht, wie Du schon bemerkt hast. Ich überlege, die Grundplatte des Gehäuses zu öffen (wie bei den Radios früher), und das Chassis mit Lüftungsbohrungen zu versehen. Der Abdeckboden muss allerdings aus mindestens 2 gegeneinander verschobenen Lochgitten bestehen, damit man das Innenleben nicht erreicht.

Oberhalb der Röhren habe ich relativ viel Platz gelassen, die Konvektion könnte reichen, da vorne und hinten Gitter hinkommen. Am Wochenden wird ein Dauerlauf mit Temperaturmessung fällig. Falls das nicht reicht, kriegt die Rückwand Lüfter.

Die fehlenden Speakon liegen schon bereit, werden bei der nächsten Operation implantiert.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 9.04.2012 19:32
Hallo zusammen,

nach längerem Überlegen - danke nochmal an Matthias für den Anstoß - hab ich mich für "forced Cooling" entschieden. Hierzu hab ich den Boden geöffnet und 3 120mmx120mmx 12 mm "Leisetreter" eingebaut (siehe Bild). Die Lüfter sind nur als ganz leises Rauschen zu bemerken- wenn alles still ist im Raum. Wie immer bei solche Angelegenheiten steckt der größte Aufwand in der Vorüberlegung und dann im Metallbau. Ein Außenschutz folgt noch. Die ersten Probeläufe sind vielversprechend, das Chassis wird nur noch handwarm . Nächste Woche kommt das Infrarotthermometer, dann wird nicht nur geschätzt sondern gemessen.

Gruß Hans- Georg

PS: Der Sound ist nach wie vor "umwerfend" ;D
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 9.04.2012 19:39
Servus Hans-Georg!
PS: Der Sound ist nach wie vor "umwerfend" ;D
Ich würde mich ganz gerne mal "umwerfen" lassen  :guitar: :bier:
Kommst Du zum Workshop vom Zollner nach Regensburg?

Gruß

Matthias
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 10.04.2012 21:00
Zitat
Kommst Du zum Workshop vom Zollner nach Regensburg?

Hallo Matthias,

das hängt noch von der Familienurlaubsplanung ab. Wenn das paßt, komme ich!

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 14.04.2012 13:14
Hallo zusammen,

das Ergebnis der Temperaturmessung mit Lüftern:

- Ausgangsleistung auf ~ 200W eingestellt - hierbei ist die Verlustleistung im ungefähr im Maximalbereich - ,  Messung nach 20 min am Glaskolben mittels Kontaktfühler ca 170 Grad >>  OK!

- Per Infrorotmessung (Strahlungstemperaturmessung) war die höchste gemessene Temperatur ca 210 Grad. Dies ist der Mittelwert des Meßfeldes, die Temperatur des Anode selbst ist bestimmt höher. Ich werde die Meßposition noch einmal genau überdenken.

Das verändert aber nichts an der Schlußfolgerung. Entscheidend ist die Glaskolbentemperatur, hier ist die Marge zu der vorgegebenen Maximaltemperatur von 200 Grad groß genug.

Als nächstes kommt die Vorstufe dran.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: async am 15.04.2012 00:45
Hallo,

ein interessantes Projekt ist das.
Ich habe in den letzten Jahren einige GU50 gesammelt um irgendwann mal damit
eine Endstufe zu bauen. Allerdings keinen Gitarrenverstärker, eher eine Krawallkiste
zum Partybeschallen.

Leider sind Schaltungen für Gegentaktendstufen mit GU50 im Netz recht selten.
Ich werde das Projekt auf jeden Fall im Auge behalten.


mfg

Frank
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 14.10.2012 17:16
Hallo zusammen,

hier nun nach etwas längerem Optimieren das Ergebnis samt Foto:

- Leistung 350W clean
- Gewicht des Topteils ca 22Kg

Feinheiten wie das Frontplattendesign folgt noch. Die beiden Bassreflexboxen sind mit EVM 15L Pro bestückt. Die Sound vom Amp mit diesen Boxen zeichnet sich durch große Klarheit und Präzision aus, verbunden mit einem immensen Schalldruck. Getestet habe ich mit meinem 5 String Jazzbass sowohl im aktiven und als auch im passiven Modus. Wenn ich meine Blade oder meine ES345 anschließe: Clean bis zum Abwinken.
Insgesamt bin ich zufrieden.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 14.10.2012 17:34
Geil!!!!

Ich sehe sechs Potis. Eins macht warscheinlich Gain, eins laut/lauter/am lautesten  ;D .
Und die restlichen vier?

Grüße

Matthias
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 14.10.2012 17:38

Hallo Matthias

von links nach rechts

- Gain (mit push pull für bright)
- Bass (mit push pull für deep)
- Mid (mit push pull für mid shift)
- Treble
- Volume
- Compressor (noch unbeschaltet)

Gruß
Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Thule am 16.10.2012 16:54
Feines Gerät - zumal ein neuer Satz Röhren bei nem Stückpreis von 2,50€ 
mit insgesamt 15€ und 350W Sinus-Leistung UNGLAUBLICH günstig ist.
Wenn man das jetzt mit 6 bzw. 8  KT88 / 6550 guter Qualität gegenrechnet...

Darf man fragen woher die Trafos stammen und was das Monster für Materialkosten mit sich bringt?

Da kann man nur hoffen, dass die Industrie nich auf deinen Panzer aufmerksam wird.

Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 16.10.2012 18:16
Hallo Namenloser  ;)

1. zum Trafo: such mal im Netz nach "Badel", die Firma wickelt individuell Ringkerntrafos, NT und OT.
2. Die Gesamtmaterialkosten schätze ich auf ca 500 Euro. Die Arbeitsstunden rechne ich nicht um, es ist schließlich Hobby.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: _peter am 16.10.2012 19:43
Hallo,

das Gerät ist der Hammer.  :topjob:

@Thule: Du musst aber bedenken, dass die Röhren nicht gematcht sind.
@Hans-Georg: Hast du deine GU50 gematcht? Und wenn ja, wie - einfach
im Amp oder professioneller?

Gruß, Peter
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 16.10.2012 20:47
Hallo Peter,

ich habe - sagen wir mal - einen genügend großen Vorrat an GU50. Bei diesen hab ich im Verstärker bei festgehaltenem Bias den Kathodenstrom gemessen und auf die jeweilige Verpackung geschrieben, anschließend in 6er Gruppen mit geringstmöglicher Abweichung sortiert. Diese Matching reicht mir für den Hausgebrauch.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Thule am 16.10.2012 21:31
2*GU50 ~  90W
4*GU50 ~180W
6*GU50 ~365W

baust du als nächstes mit 12*GU50  :devil: ?

Was mich noch interessieren würde:

Würde es nicht Sinn machen, die Röhren schonender zu fahren, dh. mit niedrigeren Spannungen zu arbeiten?
Besteht nicht theoretisch die Gefahr von Spannungsüberschlägen an den Sockeln?
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 16.10.2012 23:08
Eine größere Maschine werde ich nicht bauen, 22Kg sind gerade noch noch "tragbar" ;)

Mir ging es im wesentlichen darum, einen bühnentauglichen AB2 Röhrenbassverstärker  im oberen Leistungsbereich von Grund auf zu entwerfen und aufzubauen. Hierfür boten sich Sendeendröhren als kostengünstige Alternative zu den üblichen Endröhren an. Dies hat aus meiner Sicht funktioniert, jetzt wird er eingesetzt. Wobei ich die mögliche Leistung wahrscheinlich nur in seltenen Fällen als Dynamikreserve ausnutzen werde.

Zitat
Würde es nicht Sinn machen, die Röhren schonender zu fahren, dh. mit niedrigeren Spannungen zu arbeiten?
Besteht nicht theoretisch die Gefahr von Spannungsüberschlägen an den Sockeln?

Zum Einsatz kommen bei mir Keramiksockel aus dem Militärbereich. Sicherlich müssen sie beim Einbau auf Sauberkeit geprüft werden.

Welche Belastung der Endröhre führt zum frühen Tod?

Aus meiner Beobachtung:

1. häufige Überschreitung des maximalen Kathodenstrom > Emission geht zurück
2. häufige Überschreitung der maximalen Verlustleistung von G2 > im schlimmsten Fall Verdampfen von G2
3. häufige Überschreitung der maximalen Verlustleistung der Anode > Oberflächenbeschädigung der Anode

Die GU50 (entspricht übrigens der EL/FL152) ist bis zu einer Frequenz von 50MHz für eine Anodengleichspannung von 1000V zugelassen. Der eingestellte Betrieb mit Ub idle =~950V stellt daher keine besondere Situation dar.

Die größte Gefahr - und das ist kein Scherz - besteht für denjenigen, der solch ein Gerät aufbaut und in Betrieb nimmt. Glücklicherweise habe ich mit der Anodenspannung noch keine Bekanntschaft gemacht.

Gruß Hans- Georg
 
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: _peter am 16.10.2012 23:26
Glücklicherweise habe ich mit der Anodenspannung noch keine Bekanntschaft gemacht.

Und dabei möge es auch bleiben. Danke für die Matchingerklärung - das meinte ich
mit "im Amp". Ich bastle gerade an einem Röhrenmessgerät auf Grundlage von Hans'
Plänen, um GU50 und andere Röhren messen und matchen zu können. Danach ist
auch ein GU50-Amp geplant. Sockel, Chassis und NT sind schon vorhanden. Leider
wird das ganze aber aus Zeit- und Geldgründen noch lange auf sich warten lassen.

Übrigens sind der TT-Ringkerntrafo 260W und der Hammond 1650R perfekt für
einen 100W-Amp mit 2 GU50. Bei den Schirmgittern müsste man vielleicht noch
etwas nachhelfen.

Gruß, Peter
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Thule am 17.10.2012 13:21
Ist ein Matching bei den Röhren überhaupt notwendig?
Wenn man bedenkt das die Röhre für den Einsatz in Panzer und Kampfflieger konzipiert wurde...

Peter, der TT-trafo verfügt über 2*6,3v Entwicklungen, ich nehme an dass du diese in Reihe schalten würdest? Ich bin unerfahren was Rohrentechnik betrifft, finde die Idee aber gut. Theoretisch könnte man auch 4*GU50 nehmen ~120w. pläne hab ich ein paar gegoogelt. 1 kanal preamp, ohne master volume - mehr bräuchte ich nicht. und durch die niedrigere spannung wäre man bei der materialwahl flexibler
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: _peter am 17.10.2012 14:44
Hallo,

das Matching ist genauso viel oder wenig notwendig wie bei anderen Röhren.
Allerdings ergeben bei hoher Ua schon kleine Unterschiede des Ruhestroms
große änderungen bei der Verlustleistung.

Also ein Anfängeramp wäre das nicht gerade. Die Wicklungen für die Anodenspannung
würden ebenfalls in Reihe geschaltet werden und Ua=700V ergeben. Die Hälfte davon
kann man dann für Usg und Vorstufe benutzen. Für die Usg ist großer Vorwiderstand
oder eventuell eine Spannungsregelung nötig, um die Usgmax nicht zu überschreiten.
Die Ansteuerung müsste auch recht niederohmig erfolgen, was wiederum ein gutes
Konzept für den PI oder sogar Kathodenfolger nötig macht - eventuell mit direkter
Kopplung. Das sind alles keine Anfängersachen. Man kann auch einfacherer Amps mit
den GU50 bauen - mit kleineren Spannungen usw.

Aber das ganze wird zunehmend off topic.  :angel: Vielleicht machst du lieber einen eigenen
Thread für deinen Amp auf.

Gruß, Peter
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 23.02.2013 19:17
Kleiner Nachtrag:

Ich habe mit verschiedenen Ausgangstrafos noch ein paar Tests gemacht, der Ingenieur in mir hat das
gebraucht ;).  Der Unterschied der OT's besteht im wesentlichen im Kupferwiderstand (R Cu)der Primärwicklung.  Die Trafogröße ist dabei von Gehäuse begrenzt, ich kann schlichtweg nicht mehr größer dimensionieren.

Als Referenz der bisherige OT1, bisher eingesetzt mit R Cu (Anode zu Mitte) ~70 Ohm:  Ausgangsleistung clean ~ 350 W

Variante 1 mit OT2, R Cu von Anode zu Mitte ~20 Ohm: Ausgangsleistung clean ~460W

Dies erscheint zunächst verblüffend, nach kurzer Überlegung jedoch erklärbar. Bei Vollausteuerung befindet sich die Stufe im B Betrieb. Nur eine Primärwicklungshälfte ist aktiv. Die jeweils 3 aktiven Endröhren arbeiten gegen 500Ohm (1/4Raa)+ Rcu primär+ Rcu sekundär transformiert. Da macht es schon eine Menge aus, ob der Wicklungswiderstand 20 oder 70 Ohm ist.
Dieser OT hat jedoch den Nachteil, daß die Maximalleistung (clean) beginnend bei 46Hz aufgrund der Kernsättigung abnimmt und bei 34 Hz nur noch 250W beträgt. Für diese Wicklungsauslegung ist der Kern schlichtweg zu klein für diese tiefen Frequenzen.

Variante 2 mit OT3, R Cu von Anode zu Mitte ~50 Ohm: Ausgangsleistung clean ~ 400W

Um mehr Raum für die Primärseite zu haben und damit einen größeren Querschnitt für den Kupferdraht, habe ich bei diesem OT  nur 4 Ohm als Sekundärwicklung und auf die 8 Ohm Anzapfung verzichtet. Der Frequenzgang ist beeindruckend immer noch 400W bei 20Hz, die Eisensättigung setzt sichtbar ab 16 Hz ein.

Selbstverständlich bleibt OT3 eingebaut.  ;D

Gruß Hans- Georg

Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 23.02.2013 21:00
Servus Hans-Georg,

das klingt wirklich beeindruckend (also die Beschreibung meine ich, gehört habe ich das Gerät ja noch nicht ;) )!

Grüße

Matthias
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 23.02.2013 23:19
Hallo Matthias,

Haebbe und LöD aus der näheren Ulmer Umgebung haben ihn in der 350W Version schon gehört  ;D. Ich melde mich noch bei Dir.

Ich selbst habe übrigens keinen hörbaren Unterschied zwischen der 350W und der 400W Version festgestellt. Der Pegel ist bei der Leistung ist sowieso jenseits von gut und böse. Mir ging es bei diesen Testschritten um das technische Verständnis.

Hier noch ein kleines Schätz- Excel, das den Einfluß des Kupferwiderstandes deutlich macht. Grün sind die Eingabefelder, Grau Zwischenschritte, Gelb die Ergebnisfelder.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: es345 (†) am 22.10.2013 22:20
Hallo zusammen

Aufgrund eines intensiven Gedankenaustauschs zum Thema Bassverstärker zwischen Franz ("Rohrbruch") und mir hab ich mich entschlossen, von meinem 400er Bassamp den aktuellen Schaltplan noch einmal einzustellen. Vielleicht ist der eine oder andere Punkt von allgemeinem Interesse.
Die wesentlichen Änderungen gegenüber der Version V2 hier im Thread sind mit roten Zahlen gekennzeichnet, die ich bei der Erläuterung verwende.

Power Supply

1. Ersatz der 450V Elkos durch 500/550V Typen, dadurch Wegfall der Zenerdioden
2. Überarbeitung der negativen Spannungserzeugung. Es werden jetzt Ub-140 und Ub-280 bereitgestellt.
   Die MOSFET Follower Versorgung mit +140V aus dieser Wicklung fällt weg
3. Erzeugung einer + 30V Erzeugung für die MOSFETs aus der Heizwicklung der Endröhren.
   Diese Spannung reicht aus und verringert die anfallende Verlustleistung an den MOSFET Followern
   gegenüber vorher +140V
4. Bereitstellung von +10V für das G3 der GU50. Der Hintergrund wird bei der Endstufe erläutert.

Power Amp

1. Es ist nur noch der PI und die Endstufe dargestellt, die Vorstufe ist auf einem getrennten Blatt.
2. Versorgung des PI mit einer Konstantstronquelle aus Ub -140
3. Soft Clipping im Gitterstrombereich durch R9a,ZD3,D7 bzw. R10a,ZD4,D8.
4. Versorgung der MOSFET Follower jetzt mit Ub-280.
   Hintergrund: Bei verschiedenen Volllasttest mit  Lautsprecher erwies sich Ub-140 als zu knapp bemessen
   und führte zu unkontrollierten Eigenschwingungen am MOSFET beim maximalen negativen Signal Peak am Gate.
   (unerwünschte on/off Situation)
5. Versorgung der MOSFET Follower durch Ub30 (siehe oben)
6. Source Widerstand of 20K reduziert.
    Der höhere Grundstrom vermindert transiente Effekte beim Übergang in den Gitterstrombetrieb.
7. Versorgung von G3 mit +10 V . Diese interessante Variante habe ich im diyaudio forum gefunden:
   Eine Spannung an G3 von 10-15V ermöglicht eine etwas weitere Durchsteuerung der Röhre
   und damit etwas mehr Ausgangsleistung. Ich habs in der Praxis verifizieren können.
   Hier ist der Link:
   http://www.diyaudio.com/forums/tubes-valves/160240-suppresor-grid-used-feedback-3.html#post2071537,
   Bild 1 G3=0V, Bild 2 G3 =14V. Die Antwort von Wavebourne (GU50 Guru) war der Anlass für mich, es auszuprobieren.

Vorstufe

   der Vollständigkeit halber mit eingehängt.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: 12stringbassman am 23.10.2013 08:30
Hallo Hans-Georg,

vielen Dank für's teilen!!! Super Sache!

Grüße
Matthias
Titel: Re: Bassendstufe BRV 250
Beitrag von: Holzdruide am 23.10.2013 12:58
Hallo Hans Georg

Danke für die detaillierte Beschreibung der Gründe der Änderungen.
Ein überarbeiteter Plan auf Letztstand ist eine sehr große Hilfe beim Nachbau.

Gruß Franz