Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Peavey => Thema gestartet von: MegaMat am 12.02.2019 12:48
-
Moin liebes Forum,
ich habe seit gestern eine Peavey Valveking 2 (100W, Bj. 2013), der lautstärkemäßig geschätzt mit 5W rüberkommt statt mit 100. Das gilt sowohl für den Clean- als auch Lead-Channel. Der Klang selbst und die Reaktion auf Tonestack/Gain/Volume ist aber OK.
Als erstes hatte ich den eingebauten Leistungschalter Verdacht, der100W/25W/5W als Einstellung bietet. Der Amp arbeitet bei 25 & 5W nur mit 2 Endstufenröhren statt 4, außerdem sind ein paar Hochlastwiderstände als Attenuator verbaut. Messtechnisch ist da aber alles OK, keine Kontaktprobleme beim Schalter, die Widerstände werden nicht mal handwarm. Außerdem sind die unterschiedlichen Stufen beim Umschalten durchaus hörbar.
Als nächstes habe ich die Spannungen an den Anoden gemessen. Die liegt bei dern Endstufenröhren (6L6 GC) bei 464V, die Anoden der drei Vorstufenröhren (incl. Phase Inverter) liegen an Spannungen zwischen 155V (V1-1. STufe) bis 315V (PI-2. Stufe). Soweit alles OK (letzterer Wert scheint mir nur etwas hoch zu sein).
Auch die Röhrenheizung scheint zu funktionieren, Allerdings gibt es da scheinbar unterschiedliche Heizkreise, die ich noch nicht ganz durchblickt habe. Negative Bias-Vorstannung liegt bei -47V, auch nicht ganz verkehrt. Müsste es noch mal mit Dirk's Messadaper verifizieren, kurzer Dreh am Bias-Poti hat aber keine Lautstärkeänderungen provozieren können.
Nächster Test: ein direkt in den Return gehängter Looper brachte als Ergebnis die gleiche, viel zu niedrige Laustärke der Endstufe. Auch das Brücken von Send/Return per Patchkabel bringt keine Änderung. ???
Wie gehe ich jetzt am besten weiter vor? Hat evtl. jemand einen Schaltplan für die neuere Generation des Valveking? Das würde einiges erleichtern. Auch würden mich Erfahrungswerte interessieren, mit welchem Signalspannungspegel ich am Eingang/Ausgang des PI ungefähr rechnen müsste. Ich habe das Gefühl, dass an den Endstufenröhren irgendwie kein vernünftiger Pegel ankommt.
Für ein paar Tipps wäre ich dankbar.
Herzliche Grüße ins Forum,
Mathias
-
Hi Mathias,
kann man ausgangsseitig was umschalten oder umstöpseln? Ändert sich da was?
Und als zweiter Tip kannst du mal die PI Röhre gegen eine andere tauschen. Was ist das für eine? ECC 82 oder 12AT?
-
Hi Mathias,
kann man ausgangsseitig was umschalten oder umstöpseln? Ändert sich da was?
Und als zweiter Tip kannst du mal die PI Röhre gegen eine andere tauschen. Was ist das für eine? ECC 82 oder 12AT?
Hi,
man kann mit einem Schiebeschalter zwischen 4/8/16 Ohm umschalten, ändert nix. Alle drei Vorstufenröhren sind ECC83, ich hatte sie (und die Endstufenröhren) im Röhrentester, alles im grünen Bereich. Aber ich kann trotzdem mal eine andere einbauen. Lötstellen der Röhrensockel sehen auch noch gut aus.
LG, Mathias
-
Hallo,
das sind schonmal gute Tests, die du da gemacht hast.
Ich gehe davon aus, dass du kein Oszi hast. Du könntest aushilfsmäßig einen 1kHz Sinus in den Amp geben (z.B. Youtube-Video) und mit dem Mulitmeter die Wechselspannung am Steuergitter der Endröhren messen. Clean-Kanal, Master voll auf und Volumen aufdrehen bis kurz vorm Verzerren.
Die Messung ist zwar nicht sehr präzise, sagt dir aber auf jeden Fall ausreichend genau, ob das Problem vor (PI) oder nach dem Steuergitter liegt.
Wenn du Pech hast, brauchst du nen neuen AÜ. Könnte allerdings auch ein gutes Upgrade sein bei dem Amp...
Gruß, Peter
-
Hallo,
das sind schonmal gute Tests, die du da gemacht hast.
...
Wenn du Pech hast, brauchst du nen neuen AÜ. Könnte allerdings auch ein gutes Upgrade sein bei dem Amp...
Gruß, Peter
Hi Peter,
...Oszi habe ich, Frequenzgenerator auch. Welche Spannung müsste ich denn am Steuergitter ca. sehen? Klar, wenn da nur, sagen wir, 2V anliegen kommt nix raus. Kann ja mal die Spannung vor und nach dem PI vergleichen. Und den AÜ ohmsch durchmessen, leider ist das bei manchen Problemen nicht ausssagekräftig.
LG, Mathias
-
Die obere Halbwelle solltemindestens den Betrag der Biasgleichspannung können, damit das Steuergitter bis 0V ausgesteuert werde kann.
-
Die obere Halbwelle solltemindestens den Betrag der Biasgleichspannung können, damit das Steuergitter bis 0V ausgesteuert werde kann.
... hast ja recht, -> Endstufe, das Gitter ist ja negativ vorgespannt! Bin mal gespannt, werde es aber vermutlich erst am Ende der Woche probieren können :)
-
Moin,
Prüfe auch Schirmgitterspannung und vor allem Heizungsspannung an den Endroehren.
Gruß
Laurent
Edit: wie sieht es mit der Gegenkopplung aus ?
-
Hi,
No the 100w, but the 20W may give you some clues.
John
-
Hi,
@John: thanks, that will help a lot! The 100W looks very similar, it seemed to be more a transistor amp than a valve powered.
@Laurent: Schirmgitterspannungen scheinen OK, werde morgen sie und die Heizspannungen noch mal in Ruhe durchmessen. Den Gegenkopplungszweig hoffe ich durch den Schaltplan leichter zu lokalisieren :-)
LG, Mathias
-
Waren im Valveking nicht auch die Endröhren in Serie geheizt?
Gruß, Peter
-
Waren im Valveking nicht auch die Endröhren in Serie geheizt?
Gruß, Peter
Entschuldigung, dass ich den Faden kurz entführen muss, aber.
Welchen Vorteil bringt das Heizen von Röhren in Serie? Der Strom sollte dann in allen Heizungen gleich hoch sein. Verspricht man sich davon ein gleichmäßigeres Heizverhalten?
René
-
Hallo,
nein das hat einen anderen Grund.
Wenn der Amp z.B. 24V für eingesetzte Operationsverstärker , Relais , etc benötigt, warum dann nicht auch die Röhren damit beheizen ?
Spart eine zusätzliche Heizwicklung beim Netztrafo.
Der Valveking ist ein low cost product, da zählt jeder Cent.
-
Hallo,
hier ein kurzer Zwischenbericht. Leider bleibt das Ganze rätselhaft. Endstufe und Phasenumkehrstufe scheinen zu funktionieren, der Ausgangsübertrager ist zumindest beim Gleichstromwiderstand im grünen Bereich. Auch die Gegenkopplung ist OK, testweises Auftrennen der Schleife brachte keine Änderung. Es ist so, dass Signale von Vorstufe oder Return der Effektschleife mit deutlich reduziertem Pegel an der Phasenumkehrstufe ankommen. Da etliche OPVs und Schalttransistoren dazwischensitzen (SMD), ist die Fehlersuche etwas mühsam. Ich werde mal eine direkte Verbindung zwischen Eingang PI und Returnbuchse (mit Looper dran) herstellen, um die ganzen Schalttransistoren und das Digi-Reverb zu umgehen.
Viele Grüße, Mathias
-
Moin,
Mit einem kleinen Laney musste ich auch der Loop deswegen entfernen, da einer der SMD OPA durch war.
Dem Schaltplan nach, wird es wahrscheinlich an der Returnschleife liegen, da du das Problem schon eingegrenzt hast (gleuches Verhalten mit externem Preamp).
Versuche mal testweise der Loop auf dem PCB zu bypassen.
Gruß
Laurent
-
Problem gelöst!
Zuerst einmal aber ganz herzlichen Dank an's Forum und speziell diejenigen, die mir hier mit Rat (und Schaltplan) geholfen haben. Beim Valveking 2 wird das Signal aus dem Preamp durch eine SMD-Schaltstufe mit 4 FETs entweder durch die Effektschleife oder ohne Umwege weiter durch den Reverbkreis zum PI hin geleitet. Das Signal muss also IMMER durch zwei Schalttransistoren. Einer davon (oder ein Treiber) ist vermutlich defekt. Nach Überbrücken der Stufe lief der Amp wieder wie es sein soll. Ich habe kurzerhand Send- und Returnbuchse direkt mit einander verdrahtet. Das bedeutet zwar, auf die Möglichkeit zu verzichten, den FX-Weg per Fußschalter zu betätigen - andererseits sich keine FETs mehr im Signalweg. Und SMD-Löten hatte ich keine Lust.
LG an alle,
Mathias