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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: dombi am 7.01.2019 19:29

Titel: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 7.01.2019 19:29
Hallo und ein gutes neues Jahr euch alllen da drinnen und draußen.

Heute möchte ich euch mein neues/altes Vorhaben vorstellen.

Vorgeschichte ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Den Trainwreck Express kennen Viele und doch kann keiner genau sagen, welche Schaltung und Ausführung
die Richtige ist,
.... denn ....
es gibt nicht die eine Richtige.

Wer sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat, weiß, das sich Ken Fischer beim Bau seiner Amps,
auf den Käufer und dessen Spielgewohnheiten musikalischer Natur eingestellt hat.
Sprich, der Amp wurde auf den Kunden maßgeschneidert.
Einzig das Grundkonzept blieb das Gleiche. Naturholzgehäuse, Chassis in bestimmter Größe, Frontplatte
handbemalt, bzw. eingraviert, eingebrannt in Holz. Und jedes Teil bekam den Namen einer Frau.
Und ganz wichtig.
Die Grundschaltung war gegen den Trend der Kanalumschalterei mit mehreren
Vorstufen. Hier ging es um einen Kanal mit entsprechender Dynamik. Gesteuert über den Lautstärkeregler
und den Tonregler der Gitarre.

Ausführung:
Im Net gibt es viele Schaltpläne, von denen ich mir zwei vorgenommen habe (Version A0 und A1a) und die ich auf meine
Belange angepasst habe.
Dann habe ich mir den Aufbau zweier Oiginale auf Fotos angeschaut und wußte sofort.
Bei all der Genialität des Erbauers, aber das geht garnicht.
Axial-Elkos in das Gehäuse gestapelt verklebt und dann mit Drähten unter dem Board verdrahtet.
Ein Masse-, bzw. Versorgungsverdrahtungskonzept, das sich mir nicht erschließt, egal wie ich es betrachte.
Und zu guter letzt ein Drahtverhau, der sicher bei falscher Position der Leitungen ein Übersprechen fördert.

Da mir die Reproduzierbarkeit des Gesamten immer am Herzen liegt, kommt für mich nur eine Platine,
die alle Komponenten und Leitungen, soweit möglich, beinhaltet, in Frage.
Dabei wieder das Konzept der Siebelkoplatzierung und -Verdrahtung unter Berücksichtigung des Signalflusses.
Mit der entsprechenden Masse-Chassis-Verbindung an einem Punkt nahe des Gitarreneingangs. 
Die Vorstufenröhren werden per Lötsockel auf der Platinenunterseite kontaktiert. Die Endstufenröhren mit den
spezifischen Bauteilen mit kurzen Leitungen aus der Platine kontaktiert. Gatewiderstände direkt am
Röhrensockelkontakt. Die Verdrahtung der Heizung separiert und die Leiterbahnen gekoppelt   
auf Top- und Bottomside übereinander, um auch hier einen geringen oder besser, keinen Einfluss auf andere
hochimpedante Signale zu haben.
Und zu guter letzt noch die Triode, die Ken Fischer in der zweiten Röhre nicht benutzt, aber mit der Heizung
verbunden hatte, entsprechend gestaltet.
Ich habe bei der ersten Version der Platine diese Triode so eingesetzt, das man sie mit Brücken (Jumper)
als Kathodenfolger vor der Klangregelung oder als Parallelschaltung zur Eingangstriode
verwenden kann.  (Siehe Schaltplan)

Mehr zum Geschehen in den nächsten Tagen / Wochen.
Gerne nehme ich Anregungen und Ideen an.
Und der Fehlerteufel  :devil: kann auch bei mir wüten.

Gruss
dombi

Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 15.01.2019 15:29
Nach der überwältigenden Resonanz nun ein paar weitere Einblicke zum Thema.
Ich habe zwei Boards konstruiert.
Einmal der sogenannten Originalschaltung nachempfunden.
TW35_org_Fullboard_
Und die Version, bei der ich die Eingangsschaltung variieren kann.
TW35_labor_
Wenn ich meine Checks soweit abgeschlossen habe, werde ich die Boards bestellen.
Als nächstes dann das Chassis, das ich auch universal gestalten möchte.

Mehr dazu sobald ich soweit bin.
Fragen ... nur zu.
Anregungen, warum nicht.
Kritik, laßt es mich lesen.

Bevor jemand auf die Idee kommt, das Layout abzukupfern, kann er mir Bescheid geben.
Ich kann auch zwei bestellen.  ;D ;D

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: bluesfreak am 15.01.2019 17:13
Servus,

die Platinen sehen gut aus....mit was wurden die erstellt?
Bzgl der Schaltung eine Frage: Keine Flyback Diodes an den Anoden der EL34? Eigentlich hatten doch alle TWs da eine Serie von 3x 1N4007?

Gruß
blues
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 15.01.2019 18:27
Hallo blues,
zu deinen Fragen.
Die Platinenlayouts sind mit Sprint-Layout 6.0 erstellt.

Richtig,
keine Freilaufdioden in Reihenschaltung.
Hier habe ich eine Diode 5kV in Petto. Ist im Schaltplan vorgesehen.
Nur habe ich sie nicht auf das Board gepackt.

Reihenschaltung beim Gleichrichter hat mir eigendlich auch nicht gefallen, aber da kann ich ja
noch entsprechend bestücken. Die Reverse-Spannung müßte eigendlich mit einer 1N4007 ausreichen.

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 15.01.2019 19:20
Hallo,

fleißig, wie ich bin,  ;D
hier noch eine 3 Variante, die den NOS-Leuten sicher ein bischen mehr gefallen wird.  :bier:
Diese habe ich aber verworfen, weil sie mir bisher zu viele Verdrahtungsprobleme schafft.
Heißt aber nicht, das sie vom Tisch ist.

Turrets oder große Pads an der Platinenaußenseite zu den Röhren und den Potis ... usw.
Also eher Handverdrahtung, aber mit dem entsprechenden Signalfluss-Versorgungskonzept.

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 20.01.2019 21:26
Paar kleine Ideen.
Bypass Folien Cs an den Siebelkos der Vorstufe. Fred Dioden. R30 und R31 können wegfallen die Rs von der hochgelegten Heizung entladen die Elkos schon.

Was spricht dagegen V2 parallel zu schalten?

 :topjob: Geiles Teil!

Beste Grüße Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 20.01.2019 22:22
Nachtrag: R30 und R31 dürfen natürlich nicht eingespart werden.
 :facepalm:
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 21.01.2019 16:34
Und weiter gehts.

@Stubenrocker81 bzw. Stephan
Bypass-C's .... das kommt stark aus dem HiFi-Audio-Bereich, oder sehe ich das falsch?
Ich schreibe dir ein PN zu meiner Meinung dazu.
Vorsehen können wir das gern, wenn es dich beruhigt.
Größe ?
MKP10 oder MKP4 - 100nF 600V  ??  ;D

R30, R31
Ich will symmetrieren und entladen.

Fast Recovery Dioden
Wie wäre es mit UF4007 ?

Aber grundsätzlich, Danke für deine Anregungen und dein Mitwirken.  :topjob:

Sodele, ich hab mich noch ein wenig mit der Kopplung durch Leiterzüge beschäftigt und dahingehend
etwas optimiert.
Kritisch sind die Leitungen zur und von der Klangregelung bzw. den Poti's. Deshalb sind ja die C's (C2, C3, C4)
und der Widerstand R4 "nahe" zu den Potianschlüssen platziert. Anders als beim ? Original ?
Und ich habe selbst hier versucht, Kopplung unter den Bauteilen zu vermeiden.
Deshalb liegt C2 jetzt anders als in der ersten Version.
Eine ganz kritische Leitung ist die vom Volume-Poti Center zum R5. Die habe ich weit separiert.
Mal sehen, ob das so klappt. Aber immer noch besser als das ? Original ?. Hier wird die Leitung ungeschirmt
unter der Platine zum Röhrengitter geführt und zuerst mal ohne Gitterwiderstand angeschlossen.
Da hat dann Ken Fischer optimiert, indem er diesen Widerstand (820 Ohm in unserem Fall) angepasst hat,
um die Nebengeräusche zu minimieren. So habe ich das mal in einer Abhandlung gelesen.

Ich möchte auch grundsätzlich auf abgeschirmte Verbindungen verzichten wegen der Kapazität (Dämpfung)
der Leitung. Diese Überlegungen gehen dann auch in die Materialwahl des Chassis ein.
Kein Aluminium sondern V2A. Schirmwirkung und nebenbei keine Korrosion.

So, also aktuelle Bilder habe ich angehängt.
Ihr dürft gerne mitspielen  ;D
Diese Woche werde ich Material und Platine ordern.

Gruss
dombi

Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 21.01.2019 18:21
Jupp MKP4 100nf sind da wohl das Optimum. Ich habe das bei einigen Amps gemacht und finde das es denn Ton durchsichtiger macht. Bei den Fred Dioden muss ich in mein Teile-Lager nachschauen. Ich hab noch paar und würde die gern verbauen. Passt so auf die Platine wie es ist. Sind Dioden in so Transistor Gehäusen.
Bei den R30 / R31 hab ich die Elkos in Reihe genau daneben übersehen klar Standard, die symmetrieren die Spannung an den Elkos. Entladen tun ja auch R32/R33.
Zu dem Layout kann ich nichts beitragen da bist Du viel besser drin als ich.
Für mich sieht das schon sehr perfekt aus.
Wenn die Gridblocker alle so klein sein können bzw gar nicht existent sind dann wird der Amp extrem rein hauen!
Die Drossel fehlt noch. Wenn schon denn schon ( mit Drossel)!
Beste Grüße Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 21.01.2019 18:44
Input könnte noch näher zum Gitter der V1 rutschen. So ist es schon nen ziemliches Stück bis zum ersten Gitter.
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dimashek am 21.01.2019 19:01
Die beiden ersten Gitterzuleitungen würde ich anders machen. Schau dir die current loops von input über tube zur cathode, dann zu gnd und wieder input. Die haben doch größere Fläche, als nötig. Klar, kapazitiv passt es, da wirst du wenig einfangen... aber induktiv gehts besser.
Sonnst passt es.
Obwohl ich bei zwei Lagen mit Schild durch gnd Flächen arbeiten würde. Ruhe und Rauscharmut sind mir wichtiger, als paar pF Zusatzkapazität
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 21.01.2019 20:55
Danke dombi fürs Posten.


Die Kollegen über dem Teich empfehlen für den Express keine Drossel. Sie schreiben fast immer das klingt nicht. Es sollte der Hochlastwiderstand  1K 25W sein. Außerdem erinnere ich mich, dass der Ken Fischer irgendwo erwähnte, dass es nur die 1N4007 Dioden sein sollen. Alle anderen würden wohl den Sound oder die Höhen klauen, bzw. verändern.

Ich bin gespannt auf Deine Ausführung. Viel Erfolg!

Gruß, Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 21.01.2019 21:21
Hmm könnte mir vorstellen das die Drossel zuviel des guten ist.  Mal schauen. Das mit den Dioden erschließt sich mir nicht.
Ken Fisher hat die Amps ja aber auch  nach Kundenwunsch gebaut.
Ich könnte mir vorstellen das für Solisachen der Wiederstand besser kommt.Für knallige Rythmussachen der Punch mit Drosselspule.
Müsste man probieren.

Beste Grüße Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 21.01.2019 23:11
Ich habe mir ja auch mal einen zusammengedengelt. Habe die Kelly Version genommen. So gut wie es eben ging an die Vorlage gehalten. Den 1K 25W in Zement habe ich nirgends gefunden. Ich habe dann zwei 470k 10W Zement in Reihe eingepflanzt. Tut es auch. 10K am ersten Gitter, 820R am Zweiten, die beiden Zuleitungen mit gutem Kabel geschirmt.

Der Express ist echt Klasse. Mit einer Les Paul, 50ies Wiring, kannst alles spielen. Clean, Country, Tele Twang, Blues, Womantone, Hardrock, macht er alles mit. Wunderbar mit dem Vol.- und Tone-Poti je 550K regelbar.

Sehr empfindlich ist der Bereich des Brightschalters. Sollte ein guter Schalter sein.

In normaler Lautstärke im Übungsraum läuft meiner wunderbar. In Zimmerlautstärke mit POS100 oszilliert er leicht. Da bin ich noch am Suchen.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 21.01.2019 23:13
Hallo und Danke für die Resonanz.
Das gefällt mir so an diesem Forum.

Also, die Eingangsleiterbahn kürzen bringt vielleicht ein paar Millimeter aber auch mehr Nähe zu
den Bauteilen. Es ist eher ein Versuch, die Leiterbahn so zu gestalten. Sollte es nicht das Ergebnis bringen, kann ich die Leitung am Widerstand kappen und eine abgeschirmte Leitung von der Eingangsbuchse verlegen.

Der 1k 25W Widerstand ist ein bestimmendes Bauteil dieses Ken Fischer Ampdesigns. Dazu gibt es viele Diskussionen bei ampgarage und anderen Foren.

Klaus, ich bin auch gespannt auf das Ergebnis dieser Platinenlösung eines Trainwreck. Hat sich bis jetzt wohl keiner dran gewagt, soweit ich das sehen konnte. Ist halt so konträr zu der Ausführung von Ken Fischer. Aber wer weiß, ob er diese Art des Aufbaus nicht auch genutzt hätte bei seiner Philosophie von der einfachen und effektiven Ampgestaltung.

@dimashek
Kannst du mir deine Stromschleifentheorie genauer erläutern?
Ground Shield und Planes sind meines Wissens nach bei Amps eher der Sache nicht zuträglich.
Das Daisy Chain Verfahren bei der Versorgung, wie es in diesem Board ausgeführt ist, allerdings schon. Klar definierter Signalfluss.

So, das wars für heute. Freu mich auf eure Kommentare.

 :gutenacht:
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 22.01.2019 06:18
Na der Input könnte doch direkt an den R100 rutschen. Da kommt man keinem Bauteil nahe und bis zum ersten Gitter ist alles geschirmt. Ne vom Chassis isolierte Eingangsbuchse und nen geschirmtes Kabel von Buchse zum ersten Gitter. Da würde ich auf Nummer sicher gehen.

Beste Grüße Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 22.01.2019 10:08
Hallo Stephan,
ich habe bei meinen Amps grundsätzlich isolierte 6,3mm Buchsen, denn es gibt nur eine Verbindung
Masse zu Chassis. Und zwar über die Platinenfläche links oben mit einer M3 Schraube und Kontaktscheibe über einen Messingabstandsbolzen. Hier kommt eine Lötöse drunten, um eine Verbindung zur Eingangsbuchse Masse herzustellen. Die Kaltgerätebuchse mit Schaffner Filter wird natürlich extra mit dem Chassis verbunden (PE). Diese Schraube ist nahe am Filter und nur für die Verbindung des Schutzleiter vorgesehen.
Ich bin mittlerweile auch für ein abgeschirmtes Kabel direkt von der Eingangsbuchse bis zum R100.
Werde den Anschlussstecker dort platzieren.

Gruss
dombi

Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dimashek am 22.01.2019 10:24
Kapazitive Kopplung ist klar = zwei Leitungen mit unterschiedlichem Potential ergeben ein Kondensator. Je größer Potentialunterschied und Kapazität desto mehr Kopplung.

Induktive Kopplung - Stromschleifen auf dem board agieren als Trafo-Windungen. Feldlinien durch die Schleife induzieren dort Strom.
Je größer die Fläche und dichter die Feldlinien desto mehr. Auch kleinster induzierter Strom wird bei hochimpedanten Schleifen zu Störspannung, die besonders bei sensiblen Eingangskreisen zu beachten ist.
Du hast einige Sender auf dem board, wie die Trafos, Heizung, Gleichrichterschleifen usw. Und die senden alle.
Die Fläche der Gitterzuleitungen habe ich mal blau ausgemahlt. das geht, wie gesagt besser.

Einfach Masse-Leitung neben dem Input-Signal führen (ja, geschildete Leitung ) - schon reduziert man die Fläche entscheidend.

Und noch was... Ich würde auf jeden Fall den Punkt für Schassis-gnd variabel gestalten. Am Input - gut gegen Radio, gut, wenn Pedale mit Netzteil am Eingang hängen. Aber suboptimal, wenn in der Loop was angeschlossen ist. Schau dir die GND-Loop dabei. die GND-Differenzströme würden dabei durch Signal-GND zum Input fliessen, bis sie aufs Gehäuse und wieder zurück dürfen.
Ich würde den Input-GND mit ca. 10nF auf Schassis packen (gegen Funk), genau so Loop-buchsen, und Signal-GND irgendwo im Netzteil erden.
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dimashek am 22.01.2019 10:50
Hab grade gemerkt, du hast ja gar keine FX-Loop...  ::)

Dann kanns natürlich so bleiben, das passt schon.
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 22.01.2019 11:51
Hier kommt eine Lötöse drunten, um eine Verbindung zur Eingangsbuchse Masse herzustellen. Die Kaltgerätebuchse mit Schaffner Filter wird natürlich extra mit dem Chassis verbunden (PE). Diese Schraube ist nahe am Filter und nur für die Verbindung des Schutzleiter vorgesehen.
Ich bin mittlerweile auch für ein abgeschirmtes Kabel direkt von der Eingangsbuchse bis zum R100.
Werde den Anschlussstecker dort platzieren.

Gruss
dombi

Die Masse der Eingangsbuchse kann in dem Fall das geschirmte Kabel mitbringen. Oder willst du den Schirm nur Platinenseitig anklemmen und dann von der Lötöse Masse zur Eingangsbuchse führen?

Ich würde gleich das geschirmte Kabel nutzen. Ist dann praktisch ne Verlängerung des Klampfen Kabels. Darf halt nur die Buchse keinen Kontakt zum Chassis haben sonst gibt's die erste Brummschleife.
Find ich gut das du die Masseführung und Spannungsversorgung so ernst nimmst! Das A und O an eines vernünftigen Konzeptes!

Beste Grüße Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dimashek am 22.01.2019 12:20
Das mit der Verbindung von Input-GND aufs Chassis ist ein interessantes Thema.
Theoretisch sollte Input-Signal-GND sofort nach der Buchse aufs Gehäuse (ob direkt oder durch 10nF). Und nicht zuerst auf die Platine.

Das hat den Hintergrund, dass dieses Stück GND Leitung im Gehäuse von der Buchse zum Chassis (ob jetzt Schild oder Kabel - egal) als eine Antenne wirkt und alle Funksignale, die das Gitarrenkabel einsammelt schön im Gehäuse weiter "versendet". Das ist sehr grob beschrieben. 

Optimal wäre, wenn diese Störsignale direkt auf das Chassis und zur Erde abfliessen würden. Es ist zwar ziemlich unwahrscheinlich, dass die Störfrequenz genau auf die Länge der GND-Leitung "passt", aber wenn es passiert, kann man Probleme mit Funk-Interferenzen bekommen. Die bösen bösen Handys sind überall  :police:

Und noch eine Kleinigkeit. Den FB Wiederstand (und FB-Input vom Speaker) würde ich neben dem presence-Pot platzieren. Und die FB Leitung zusammen mit dem Speaker-GND (verdrillt?) führen. FB Loop Fläche würde ich auch klein halten.

Aber jetzt warst das wirklich  ;)
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 22.01.2019 23:52
Hallo dimashek,

interessante Betrachtungsweise, die du da an den Tag legst. Gefällt mir. :topjob:
Du kommst aus der HF-Technik?? Oder ist EMV dein Hobby??

Nun, bei deiner Beschreibung der nicht Leitungsgebundenen Koppelmechanismen gibt es
vielen Thesen, die meistens auf ein instabiles Versorgungs- und Signalführungssystem  zurückzuführen sind.
Dann geht die Abschirmerei los und es werden die dubiosesten Massetheorien aufgestellt.
Das ist nicht mein Weg.
Bei all den Maßnahmen sollte man nämlich eins nicht außer acht lassen. Wir haben hier ein Hochspannungssystem, das Sicherheitsabstände bei der Leitungslegung erfordert.
Ground Shield .... Signalleitung .... Volt ?
Und das dann in Einklang mit allen Anforderungen bringen ist mit Kompromissen behaftet.
Allerdings nicht auf Kosten der Sicherheit.
Es ist also nicht ganz so trivial, wie es scheint. Aber ich glaube, das brauche ich dir nicht zu erklären.
Du weißt, um was es geht.

Diese Methodik im Aufbau habe ich jetzt bei einigen Verstärkern angewandt mit guten oder sehr guten Ergebnissen. Was nicht heißt, das deine Argumente bei diesem heißen Teil (Trainwreck) nicht ins Spiel kommen können. Schaun wir mal.

Der Feedback-Anschluss auf kürzestem Weg ins System ist immer ein Problem. Da grübele ich schon ne ganze Weile drüber. Finde aber bisher keine zufriedenstellende und praktikable Anschlusslösung.

Nochmal vielen Dank für deine Anmerkungen. :topjob:

@Stephan
Wie beschrieben, wird die Eingangsbuchse über einen kurzen Draht mit genügend Querschnitt mit Chassis und Platine am einzigen Chassissternpunkt angeschlossen. Von der Eingangsbuchse geht es dann mit einer geschirmten Leitung zum Inputstecker. Der Schirm wird an der Masse der Eingangsbuchse angeschlossen und am anderen Ende natürlich offen gelassen. Ich führe also das Nutzsignal weiter und der Returnpfad ist mit der Systemmasse und dem Chassis verbunden.
Das Ganze hat sich bis jetzt bewährt bei meinen Verstärkern, die ich gebaut habe.
Neues vom Layout morgen.

 :gutenacht:
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dimashek am 23.01.2019 08:16
Nun, bei deiner Beschreibung der nicht Leitungsgebundenen Koppelmechanismen gibt es
vielen Thesen, die meistens auf ein instabiles Versorgungs- und Signalführungssystem  zurückzuführen sind

Der Feedback-Anschluss auf kürzestem Weg ins System ist immer ein Problem. Da grübele ich schon ne ganze Weile drüber.

dombi
Das erste kann ich so nicht stehen lassen ;)
Eine stromdurchflossene Schleife erzeugt el-magnetisches Feld. Feld induziert in einer Schleife el. Strom . Das ist Gott-(Maxwell-)gegeben :) und hat nichts mit Versorgungssystem zu tun.
Über die Auswirkungen und ob es nötig ist im Tuneamp können wir streiten ;)
Ist vielleicht übertrieben, aber ich versuche immer die Störsender und empfindliche Empfänger „klein zu halten „ (flächenmässig)

Deine Spamnungsversorgung sieht gut aus, mache ich ähnlich.

Das mit dem FB. Der muss nicht kurz sein. Einfach beide FB Leitungen zusammen führen und nah an einander anschließen. Sprich-Speaker gnd gehört an das Elko vom PI. Da fließt ja kaum strom. Mann braucht nur den richtigen Reference point.

P.S. Ich komme aus der Medizinelektronik, und dort sind Luft und Kriechstreken das A und O
:)
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 23.01.2019 08:40
Hallo Dombi!

Jetzt habe ich es begriffen. So passt das wunderbar und ich bin beruhigt😉 mich hat halt nur der Masse Anschluss am Input verwirrt.
Die Drossel ist auch Käse. Durch die Fehlanpassung des Aü werden die Schirmgitter mit Drossel wohl  nicht lange leben.

Beste Grüße Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 23.01.2019 11:02
Guten Morgen
@dimashek
Streiten brauchen wir nicht.
Ich bin dankbar für deine Erläuterungen. Technisch versiert und von der
Beschreibung her für mich verständlich.  :topjob:
Gerne mehr.
War für mich schon ein Denkanstoss, denn man verfällt ja leicht in seine Komfortzone, in der man sich wohl fühlt. Du verstehst, was ich meine. Auch nach 40 Jahren Leiterplattenentflechtung und Elektronikentwicklung bin ich für solche Betrachtungsweisen aufnahmefähig.   
Frei nach meinem Motto:
Ich weiß, das ich nichts weiß.   ;D

Elektrische Felder gehen halt auch mit hoher Spannung und ganz kleinem Strom.
Instabiles Versorgungssystem ... Auswirkungen. Da würde ich den Zusammenhang nicht außer acht lassen.
Feedback:
Von der Betrachtung der Stromkreise habe ich den Speaker GND eher bei der Masse der Versorgung des OT gesehen. In meinem Schaltbild B1 und G1. Im Layout die Klemme ganz oben rechts. Du siehst den Speaker G1 also zugehörig zum Feedback, weil der Bezugspunkt für den Rückkopplungspfad (Strompfad) dieser G1 ist ?
Richtig ?

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 23.01.2019 11:20
Hallo Stephan,
Masseanschluss am Inputstecker ....
Ich wollte bei dieser Version ohne geschirmte Leitung auskommen.
Diese beiden Adern wollte ich verdrillt mit der Input-Buchse verbinden.
Deswegen war der Input-Stecker dort oben links platziert.

Ist geändert im neuen Layout. Ich habe auch die Argumente und Anregungen von dimashek
mit einbezogen (Strompfade). Die Idee der Parallelschaltung Eingangstriode genauso wie ein Kathodenfolger habe ich in Petto.
Will aber erst einmal ein Board, das der (Originalschaltung) entspricht.

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dimashek am 23.01.2019 12:17
Hallo dombi
Von der Betrachtung der Stromkreise habe ich den Speaker GND eher bei der Masse der Versorgung des OT gesehen. In meinem Schaltbild B1 und G1. Im Layout die Klemme ganz oben rechts. Du siehst den Speaker G1 also zugehörig zum Feedback, weil der Bezugspunkt für den Rückkopplungspfad (Strompfad) dieser G1 G3 ist ?
Richtig ?
Jap, genau so sehe ich das. FB-Schleife geht zwar über den AÜ, aber dort ist GND galvanisch getrennt. Deswegen würde ich den Bezugspunkt des FB genau an G3 setzen
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 23.01.2019 19:07
Hallo Trainwreck Fans,

das Ganze ist nun zu einer Art Gemeinschaftsproduktion geworden, was mich ungemein freut.  :bier:

@Stephan
Ich habe jetzt deinem Wunsch entsprechend Folien-C's vorgesehen. Allerdings geht Aufgrund der Größe
der MKP4 eine maximale Kapazität von 47nF bei 600V.
Wie geschrieben, soll das Layout in der ersten Version im Kern dem Express A0 entsprechen.
In erster Linie geht es hier um die Dimensionierung der Klangregelung, der Möglichkeit der Parallelschaltung
von C6 und C7 (Keramik/Folie) und des Bypass C5, der bis 220uF 40V bestückt werden kann.
Bei allen Kondensatoren besteht die Möglichkeit Mallory 150, Tubular Film oder Orange Drops 715P zu
bestücken. Bei den Widerständen habe ich Carbon Film 1W vorgesehen, es sei denn, es steht im Schaltbild eine
Leistungsangabe dran. Dann sind es Metalloxid-Widerstände. Der 1K25W ist ein Drahtwiderstand im Aluminiumgehäuse.
Zugelassen für 600V. Im Gegensatz zu Version Express A0 haben wir eine Trafoanzapfung für die Biasspannung
und für jede Endröhre einen Trimmer. So braucht man keine selektierten EL34 oder 6V6 Röhren.
Die Heater Voltage ist über eine Elevatorschaltung hochgesetzt auf etwa 50V, was bei der A0 auch nicht vorgesehen ist.

Bei der HT-Voltage würde ich am liebsten zwei Sicherungen vorsehen. Das betrifft aber nur die Bohrungen im Chassis
auf der Rückseite, wo die F3 sitzt.

@dimashek
Schaust du dir das Layout bitte nochmal an.
Explizit die Ausführung Feedback, Guitar-Input und die Leitung zum R5. (Gitterleitungen)
Was hältst du davon?
Ich denke, das Shielding ist in diesem Fall der Sache zuträglich. Das Ken Fischer diese Leitung ohne
Abschirmung und unter der Platine verlegt hat, ohne Probleme zu bekommen, bezweifele ich.

Ich denke, das Ganze ist jetzt soweit optimiert, wie es die Schaltung zuläßt. Bin gespannt und zuversichtlich, was das Ergebnis
angeht.
In dieses Layout habe ich bei weitem mehr Zeit investiert als in den SLO Clone.
Und der funzt bisher mehr als gut.  :guitar:
Und das mit der ersten Platinenausführung. Für die, die es Interessiert.

https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,23279.0.html

Schaltplan und Layout sind angehängt.

Gruss
dombi

 
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Basti am 23.01.2019 19:47
Hallo,
ich mache die GND Referenz der Sekundärseite des Ausgangsübertragers auch immer am Fußpunkt des Phasendrehers, bzw immer an der Stufe, die das Feedback eingespeist bekommt. Der Strom dieser Schleife ist ja minimal und durch die galvanische Trennung gibt es keine shared ground impedance.
Gruß
Sebastian
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dimashek am 24.01.2019 09:32
Das FB sieht gut aus!

Der Amp wird so sicher sauber laufen.

Wenn man noch etwas anmerken dürfte, was ich etwas anders machen würde, würde ich sagen:
Den Input GND-Point hätte ich direkt neben dem Input gelegt, und von dort eine Leitung zum Elko-Gnd gezogen.
Das GND vom Mid-Pot hätte ich nicht zum Elko, sondern zum GND vom Volume gezogen... gehört ja zusammen.

Geht sicherlich aber auch so...
Ist ein super Layout, sauber und strukturiert.  :topjob:

gruß
dimashek
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 24.01.2019 15:45
 :topjob: gute Arbeit  :topjob:
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 24.01.2019 20:12
Hallo,

als alter Perfektionist (mit der Betonung auf alt) habe ich heute nochmal am Layout gearbeitet.  ;D

@dimashek
Du darfst immer und gerne etwas anmerken.
Eine Masseleitung zu C19 für die gesamte Klangregelung ist effektiver. :topjob:

Input-GND-Point ? Du meinst den Chassisanschluss Ground?
Den R1 1M löte ich immer direkt auf die Eingangsbuchse. Die Masse mit ganz kurzer Leitung
aufs Chassis über den Gewindebolzen, wie beschrieben. Die abgeschirmte Input-Leitung wird schirmseitig an der Input-Buchse GND
angeschlossen, das Nutzsignal am Innenleiter. Am Input-Stecker auf dem Board wird die Abschirmung offen gelassen und das Nutzsignal
mit dem R100 kontaktiert.
So ist der Systemsternpunkt nahe der Eingangsbuchse festgelegt.

Schaut es euch bitte nochmal an.
Bei der V2 habe ich etwas umplatziert um kürzere Wege zu bekommen.
Dann habe ich noch eine Variante mit Goundplane gebastelt.

@dimashek?
Wäre das Board mit Plane nach deinem Geschmack, oder würde das genau kontraproduktiv sein, weil es ja
die Stromschleifenfläche abbildet.
Bin gespannt auf deine Meinung und natürlich dürfen auch Interessierte was dazu sagen. ;D ;D

Gruss
dombi


Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dimashek am 25.01.2019 08:25
Die plane-Variante ist so ziemlich das, was ich machen würde am Eingang. Finde ich gut. Und die tone-stack Anbindung ist super geworden. Die hin- und rück- Ströme fließen schön kompakt, weit weg vom Rest.

Input Beschaltung ist „zu kompliziert „ finde ich. ;) Ich würde geschirmtes Kabel nehmen und damit signal und gnd anschließen. Und gnd-chassis Verbindung direkt von der Buchse mit extra Kabel irgendwo, wo man zusatzloch zum Befestigen bort. Oder „gezackte“ Befestigungsscheibe mit Lötanschluss unter die Buchse.
Klingt aber auch nicht so unkompliziert, wenn ich das lese. :)
Auf jeden fall gefällt mir die neue Version besser, es hat sich gelohnt, finde ich
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dimashek am 25.01.2019 09:54
Wenn man das mit den Planes noch auf die Spitze treibt, könnte es etwa so aussehen. (habe ich mal ganz schnell skizziert)
Das Prinzip habe ich beim letzten high-gain projekt erfolgreich umgesetzt.

Ist nur ne Skitze, Heizung fehlt, und der tonestack ist durch Gain Pot angedeutet.  Aber das Prinzip ist hoffentlich klar.
Plane ist nicht durchgehend, sondern aufgeteilt, das ist natürlich wichtig.

Muss man nicht so machen, ist nur ein Beispiel, wie es paranoide, nichts von "Mojo"-verstehende Menschen machen.

gruß
dimashek
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 25.01.2019 18:10
Hallo
@dimashek
Wir scheinen wohl fast auf einer Wellenlänge ...  :bier:

Nun, die volle Planeversion habe ich einmal bei einem 20W-Verstärker probiert.
Allerdings hatte das nicht den Erfolg, den ich mir erhoffte.

Man denkt immer, eine große Massefläche ist die Lösung im EMV-Bereich. Dabei vergisst man
leicht die Koppelmechanismen durch den kapazitiven Part.
Und bei Spannungen von mehreren 100V mag ich keine Separierung von 0,5mm oder noch weniger.
Wenn ich dann wenigsten mit 1,5mm separiere, dann sieht ein Layout mit der Packungsdichte nicht mehr so
ideal aus, was die Massefläche angeht.
Man müßte dann jede Stufe mit ihrem Siebglied für sich als GND betrachten, was einen hohen
Aufwand zusätzlich auslöst.
So, wie das Layout jetzt aussieht, finde ich es HF mäßig nicht ganz ideal, aber NF mäßig gut.  ;D

Mal sehen, wie es dann tut.  :guitar:

Ich werde jetzt nochmals Checken. Gerade in Verbindung mit den Chassisbohrungen.
Dann kann ich Board und Chassis Anfang nächster Woche ordern.
Die Frontblende und die Rückblende kommen dann dran.
Soll ja ordentlich aussehen, das Ganze.  ;D

Gruss
dombi



Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 27.01.2019 19:32
Sodele,
nochmal überarbeitet und geprüft.
Beide Trioden, Eingang und nach der Klangregelung mit Massefläche versehen.

@dimashek, wird dir gefallen. ;D

Falls sich noch jemand entschließt, ein Board zu ordern ... je mehr umso günstiger.
Aber, nur auf eigenes Risiko.
Keine Funktionsgarantie.
Am Dienstag werde ich bestellen.
@Stephan
An deiner Stelle würde ich erstmal ein Board nehmen und dann schauen, ob alles passt.
Und erst dann deinen Zweiten bauen. Melde dich bitte mal per PN.

 :gutenacht:
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 27.01.2019 22:11
Na da könnte Dirk doch nen Bausatz draus machen 😉 wenn der getestet wurde.
Trainwreck mit Malen nach Zahlen quasi.....

Beste Grüße Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 30.01.2019 19:20
Hallo Stephan,

Bausatz, malen nach zahlen .....
Schaun wir mal  .....

Erstmal muss das Teil ....  :guitar:
Gut, das Mehrere eins bauen. Dann hoffen wir mal auf ein objektives Urteil.  ;D ;D

Zur Info.
Faceplates sind fast fertig konstruiert.
Ich bevorzuge Aluminium 2,5mm dick, eloxiert in der Farbe Mittelbronze mit schwarzem Druck.
Front und Rückwand sind nicht ganz billig. Aber wer baut schon billig, gell. ;D

Entwurf habe ich angehängt. Ob die Darstellung im PDF farbtreu ist, kann ich nicht sagen.
Chassis ist auch fast fertig.
Und an der Stückliste arbeite ich noch. Ihr wollt ja eurer Material ordern.


Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 9.02.2019 13:16
Hallo Interessenten,

habe soeben meine Platinen bekommen und wollte sie
euch nicht vorenthalten.

Das Ganze ist ein bisschen Strukturierter als ....  ;D ;D
Aber das ist ein anderes Thema.

Es geht also voran.

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 9.02.2019 19:13
EL 34- Pin 1 und 8 verbinden! Na wenn das nicht Malen nach Zahlen ist :topjob:

Super! :danke:
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: raffau am 10.02.2019 10:16
Nice! Dombi wo hast du die platten machen lassen? btw...ist da bei den endstufen kolben bild bot b rechtes nicht ein pin weg?

grüsse raffa
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 10.02.2019 12:47
Hallo Raffa,

die Pads sind alle o.k.
Das ist eine Spiegelung vom Stoplack auf die Pads.
Handyfotos.  ;D

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: raffau am 10.02.2019 12:53
Uii dann bin ich ja froh😊....und wo hastdu sie machen lassen?
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 10.02.2019 14:50
Hallo Raffa,

Weil ich keine Gerberdaten erzeugen will, schicke ich das Board-Design-File an
Multi Circuit Boards.
https://portal.multi-circuit-boards.eu/?aspxerrorpath=/Customer/
Die verarbeiten die Daten eins zu eins.
Allerdings brauchst du eine Handelsregisternummer bzw. du mußt eine Firma haben,
um bestellen zu dürfen.  >:(
Und es ist halt keine China-Ware nach dem Motto ... bin ich billig dran gekommen.  ;D

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 11.02.2019 12:17
Hallo Trainwreckler

Am Wochenende habe ich mich dem Thema nicht genutze Triode in Ken Fischers Express
gewidmet.
Da gibt es ja viele Leute in Amiland und auch hier, die sagen, das sei eine große Verschwendung.

Ergo ...... hier nun das Ergebnis.  ;D ;D

Ich habe mein Board auf eine Laborversion umgestaltet, mit der man per Jumper (Brücken 2,5mm Raster)
einmal die Parallelversion der ersten Triode oder die Kathodenfolgerversion oder die Standardschaltung
nutzen kann.
Natürlich geht es vom Grundkonzept nur so, das hier die erste Doppeltriode für diese Zwecke geschaltet (programmiert) wird
und nach der Klangregelung der eine Teil der zweiten Doppeltriode, der im sogenannten Original stillgelegt ist, zum Einsatz kommt.

Schaltbild und Layout sind angehängt zur Begutachtung.
Fragen .... bitte gerne

Möchte mal lesen, was ihr dazu meint.  :bier:

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 11.02.2019 16:52
Hallöchen,

da hat sich doch glatt der Fehler :devil: eingeschlichen.
Hier das aktuelle Labor-Board und der Plan.

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 11.02.2019 17:48
Meine 5 Cent zu der Sache.

Kathodenfolger wird wahrscheinlich den Sound in eine leicht verwaschene Richtung drücken und das maximale Gain leicht runter ziehen. Die Klangregelung wird niederohmiger angesteuert- was evtl positiv sein kann.
Wäre nicht mein Favorit. Kathodenfolger und der offene dynamische Ton vom Tw passen nicht so richtig zusammen. Wer gerne mit Boostern arbeitet könnte daran Freude haben.

Wie schon gesagt finde ich das parallel Schalten eher dienlich. Die Widerlinge müssen dann aber angepasst/ halbiert werden. Auch der Gridblocker am Eingang kann wahrscheinlich auf 4k7 verkleinert werden.
Tonestack wird auch niederohmiger angefahren und bisschen mehr Gain sollte gehen.

Ist natürlich nur Mutmaßung meinerseits! Ich bin auf jeden Fall sehr an Deinen Erfahrungen interessiert! Sehr Spannend!

Kurze Frage: wo bekomme ich den die großen Siebelkos her😉 (220uf/350V)

Beste Grüße Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 11.02.2019 18:39
Hallo Stephan,

mit dieser Platinenversion kann man etwas laborieren.
Werteanpassungen habe ich deshalb außen vor gelassen.  ;)

Elko-Info kommt per Mail.
Darf hier keinen Distributor außer TT nennen.  ;D

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 16.02.2019 13:37
Und weiter geht's

Platinen und Chassis sind diese Woche eingetroffen.
Chassis ... TT .... super Qualität ... prompte Lieferung. :topjob:

Und ich konnte die Platine nicht liegen lassen.  ;D ;D
Also bestückt und geschaut, ob sie wie geplant ins Chassis passt.
Schaut es euch an.

Mehr demnächst.

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 16.02.2019 13:45
Für Interessierte ....
Info's zum Chassis.

Es ist nicht aus Aluminium sondern aus V2A mit einer Materialdicke von 1,5mm.
Die Anordnung von Trafo, Übertrager und die Röhrenlöcher sind vom Grundkonzept
wie bei den Trainwreck - Zeichnungen, die im Net kursieren.
Natürlich sind die Löcher auf die TT-Trafos angepasst.
Ich verwende auf jeden Fall einen Schaffner-Netzfilter. Deswegen ist die Aussparung
entsprechend angepasst.

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 16.02.2019 14:53
Ach ja.

die Poti's werden nciht eingelötet sondern gesteckt.
Und auch alle anderen Komponeten außerhalb des Boards werden geklemmt oder
gesteckt.
Damit man beim modden weniger Probleme hat.
Ausbauen und Einbauen geht so natürlich leichter.
Die Padbohrungen der Bauteile sind auch extra größer dimensioniert.
Und die Footprints für verschiedene C's ausgelegt.
Falls man Bauteile tauschen will.

Gruss
dombi

Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 19.02.2019 19:04
Und weiter gehts.

Impressionen zum Fortgang des Aufbaus.
Chassis mit Alufrontplatte und Alurückwand.
Beides Materialstärke 2,5mm. Mittelbronze schwarz bedruckt.
Trafolochbilder passen auch.
Werden die nächsten Tage aufgeschraubt und dann gehts ans
verdrahten.

Bis jetzt gibt es also keine Probleme.
Mal sehen, ob es so bleibt.  ;D ;D

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Laurent am 19.02.2019 21:18
Moin,

Sehr sauber bisher.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 19.02.2019 21:37
Dombi, ich sehe gerade dass Du die Endstufen Sockel mit dem Pin 1+8 in Richtung Chassis-Rückseite einbaust.
Hast Du es so geplant weil Du das Layouttechnisch auf der Platine besser planen konntest oder hast Du da sonstige Befürchtungen wegen eventuellem Übersprechen oder Oszillation?

Übrigens: Sieht sehr professionell aus!

Gruß, Klaus


Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 20.02.2019 11:17
Hallo Klaus,
Zitat
Dombi, ich sehe gerade dass Du die Endstufen Sockel mit dem Pin 1+8 in Richtung Chassis-Rückseite einbaust.
Hast Du es so geplant weil Du das Layouttechnisch auf der Platine besser planen konntest oder hast Du da sonstige Befürchtungen wegen eventuellem Übersprechen oder Oszillation?

du schaust dir das Ganze aber genau an. :topjob:

Und ja, es gibt ganz bestimmte Gründe.
Das Layout ist so gestaltet, das die Heizungsleiterbahnen am unteren Rand der Platine geführt sind.
Und zwar auf Top und Bottomside. Kapazitive Kopplung der beiden Leitungen. Separierung der Hochstromleitungen von den hochohmigen
Signalleitungen.
Die Gitter G1 Pin 5 und G2 Pin 4 liegen also "Nahe" zur Steuerschaltung (Phasenumkehrstufe).
Anode Pin 3 links Klemmen zum OT und Kathode Pin 8 rechts Shunt 1 Ohm sind so auch in die separierte Leiterbahnführung (Leistung-Steuerung) eingepasst.
Kurze Wege von der Platine über Litzen zum Röhrensockel.

Schau dir das Layout auf den Bildern an.

Oszillationen sind ein heikles Thema. Selbst bei akribisch gestalteten Layouts.
Schwingneigungen sind oft eine Ursache der falschen Anbindung an das Versorgungssystem (Masse und Plus).
Wenn dein Verstärker zum Radioempfänger wird, dann hast du was falsch gemacht.

Das wird sich zeigen, ob das Layout da stabil ist.
Die Parallelführung von Leitungen grundsätzlich, vor allem aber von Steuer- und Leistungsleitungen bieten Gefahrenpotential.

Egal, ob PtP oder PCB, auf die richtige Leitungsanordnung in Bezug zur Quelle (Signal oder Netzteil) kommt es an.
Und daraus resultierend ist natürlich die Anordnung der Komponenten.

Ich nenne es
.... im Signalfluss platzieren und verbinden .....

Aber, das sind alles Grundregeln, die wir alle hier kennen, oder ?
Und die Feinheiten .... ;D ;D ;D

Gruss
dombi
 
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 20.02.2019 17:13
Hallo dombi, vorab ein dickes Danke an Dich für die ausführliche Erklärung!  :topjob:


Ich nehme an Du hast einiges an Erfahrung auf diesem Gebiet und machst das nicht zum ersten Mal. Ich als Gelegenheitslöter mit meinem rudimentärem Laienwissen weiß das zu schätzen. Ich frage auch deshalb, weil ich mir selbst schon einen TW Express zusammengezimmert habe. PtP, so gut wie möglich an das original Layout angepasst. Außerdem habe ich auch mal ein Bild vom Innenleben eines Clones gesehen, auch PtP, welcher ebenfalls die Sockel andersrum eingebaut hatte.


Mit Brummen habe ich überhaupt keine Probleme, ich hätte nie gedacht dass dieser Amp so still sein kann. Was mir noch etwas Mühe bereitet ist die Tatsache, dass er ab und an bei gewissen Tönen, und auch nur dann wenn ich an der Gitarre Gas gebe, leichte Aussetzer hat. Ich kann es auch nur schwer beurteilen ob es Schwingungen sind, oder ein Übersprechen. Speziell wenn er warm ist und einige Zeit läuft. Ich vermute dass es da eher ein thermisches Problem gibt.


Wenn wieder mehr Zeit für die Fehlersuche vorhanden ist, dann mache ich mich da ran.


Gruß, Klaus


 


Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 24.02.2019 14:27
Und weiter gehts.
Chassis ist jetzt fertig verdrahtet und die Knöpfe sind auch dran.
Verbindungen sind absichtlich nicht gebündelt oder akkurat verlegt.
Kann sich sicher jeder denken, warum.

Demnächst gehts ans Eingemachte.

Erste HT- und Heizungsspannungsmessung ohne Röhren sahen gut aus.
Ungewöhnliche Wärmeentwicklung oder Rauchzeichen gab es nicht.  ;D ;D

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 24.02.2019 14:55
Hallo Klaus,

Zitat
Ich nehme an Du hast einiges an Erfahrung auf diesem Gebiet und machst das nicht zum ersten Mal.
Röhrenverstärker seit etwa 2 Jahren.
Layouts seit knapp 40 Jahren. Elektronik ebenfalls. Hard- und Software. Hochstrom bis High Speed Prozessortechnik.
Ich habe mich praktisch mit der Leiterplattenentwicklung und Layouterstellung beruflich entwickelt, wenn man das
so sagen will.  ;D

Zitat
weil ich mir selbst schon einen TW Express zusammengezimmert habe
Lass sehen. ;D

Zitat
Mit Brummen habe ich überhaupt keine Probleme, ich hätte nie gedacht dass dieser Amp so still sein kann. Was mir noch etwas Mühe bereitet ist die Tatsache, dass er ab und an bei gewissen Tönen, und auch nur dann wenn ich an der Gitarre Gas gebe, leichte Aussetzer hat. Ich kann es auch nur schwer beurteilen ob es Schwingungen sind, oder ein Übersprechen. Speziell wenn er warm ist und einige Zeit läuft. Ich vermute dass es da eher ein thermisches Problem gibt.
Diagnose aus der Ferne ..... schwierig.  ::)
Du weißt ja, ich bin ein Verfechter des stabilen Systems.
Netzteil .... ??!!
Wie sieht das bei deinem Clone aus?
Elkos, Verdrahtung ?

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 28.02.2019 10:45
Lass sehen. ;D
Diagnose aus der Ferne ..... schwierig.  ::)
Du weißt ja, ich bin ein Verfechter des stabilen Systems.
Netzteil .... ??!!
Wie sieht das bei deinem Clone aus?
Elkos, Verdrahtung ?

Gruss
dombi

Hallo dombi,

ich bin derzeit beruflich stark ausgelastet und finde einfach keine Zeit um mich um den Express in Ruhe zu kümmern. Ich werde das Chassis mal ausbauen und einigermaßen aussagekräftige Fotos machen. Eventuell komme ich am Sonntag dazu, ist jedoch noch nicht sicher.


Ich möchte auch bewusst Deinen Thread hier nicht zupflastern. Ich mache dann einen neuen auf und bin dankbar, dass Du bei Gelegenheit einen Blick drauf wirfst.


Ich bin auch sehr darauf gespannt, wie Deiner klingt und was Du in dieser Richtung berichtest. Viel Erfolg!


Gruß, Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 28.02.2019 15:35
Hallo Klaus,

Zitat
Ich möchte auch bewusst Deinen Thread hier nicht zupflastern.
du pflasterst den (meinen) Thread nicht zu. Es geht im Ursprung um Trainwreck-Clone.

Zitat
Ich bin auch sehr darauf gespannt, wie Deiner klingt
da bin ich auch gespannt ....

Aber, Klang ist ein subjektives Empfinden.
Es gibt viele Faktoren.
Die Klangkette : Gitarre, Verstärker, Box, Raum und Mikrofon.

Die Ohren : Meine Ohren hören anders als deine. Altersbedingt ... oder oder oder ....

Vorstellungskraft und Erwartung : Der muss wie das Original klingen ... welches ???

Spielerisches Können des Musikers und favorisierte Musikrichtung : ein weites Gebiet .... für den richtigen Eindruck.  :guitar:

Zum Glück gibt es insgesamt 3 Personen, die mit diesem Layout (Platine) arbeiten.

Jetzt kommt es hierbei aber darauf an, welche Komponenten verwendet werden.
Nicht nur die auf dem Board. Trafo, Übertrager, Leitungsführung (abgeschrimte Leitungen).
Ich denke, das auch hier verschiedenen Ergebnisse und Eindrücke zu erwarten sind.
Ich möchte das jetzt nicht noch weiter treiben, denn sonst müßte ich auch noch den
NOStalgiker mit seiner Erwartungshaltung ins Spiel bringen.
Selbst ich kann aus meinen Erfahrungen sagen, das ich so manchen Amp am Übungsabend oder bei einem Auftritt
als super bezeichnete und am nächsten Tag meinen Eindruck relativiert habe.
Ist wohl auch noch Tagesformabhängig. Und ich bin da sicher nicht der Einzige.

Genug philosophiert.
Soll auch keine Lehrstunde werden. Hab gar kein recht dazu.
Also bitte nicht falsch verstehen.  :bier:

Ich habe die Hoffnung, das der Clone ohne Nebengeräusche, ob Brummen oder Rauschen oder gar Aussetzer
und unkontrollierbares Feedback, funktioniert.
Und das er sich nicht im HF-Bereich breit macht. Soll ja kein Sender sondern ein Verstärker sein.

Wenn das passt, dann kommt der Klang.
Und da reichen meine Fähigkeiten an der Gitarre für eine ordentliche Präsentation bei Weitem nicht aus.
Ergo brauchte ich dann z.B. einen Glen Kuykendall  8)

https://www.youtube.com/watch?v=xfX5cmSMPyo

https://www.trainwreck.com/sound-clips-2/

Es bleibt spannend. Jetzt kommt der Oszi und der Funktionsgenerator zum Einsatz.
Und dann vielleicht die erste Box mit einem Breitbandlautsprecher. Da hört man dann besser
wie gut er rauscht.  ;D ;D ;D

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Reinhold Messmal am 28.02.2019 19:12
Selbst ich kann aus meinen Erfahrungen sagen, das ich so manchen Amp am Übungsabend oder bei einem Auftritt
als super bezeichnete und am nächsten Tag meinen Eindruck relativiert habe.
Ist wohl auch noch Tagesformabhängig. Und ich bin da sicher nicht der Einzige.

Hi,

mit solchen Sachen bin ich hier mittlerweile vorsichtig. Ich habe mal ähnliches formuliert, da hiess es, das käme vom aktuellen Feuchtigkeitsgehalt der Lautsprecherpappe.

Und das alles nur, um abzustreiten, das es eine Tagesform gibt.

Grüße, Stefan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 4.03.2019 19:53
Hallo Dombi,

gibt es Fortschritte beim TW35/20?

Grüße Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 5.03.2019 16:26
News bzw. Bericht zum Express-Clone !

Die vergangenen Tage, die ich an meinem/unserem Bastelobjekt verbrachte, waren doch intensiver, als ich erwartet habe.
Grund dafür ist leider ein Thema, das ich nicht so gerne bearbeite.
EMV, die unendliche Geschichte mit vielen Mythen. Fast so ein Begriff wie NOS.
Physikalisch erklärbar, Mathematisch beweisbar aber schwer zu erkennen.
So modern und aktuell wie unsere Elektronik.

Zum Anfang :
Meine Vorgehensweise bei der Inbetriebnahme eines neuen Verstärkers unterscheidet sich sicher nicht
von dem, wie ihr sie praktiziert.
Ich bin kein Freund von ....
schalt mal ein und schau, ob es raucht. Wenn nicht, dann Lautsprecher und Gitarre dran und los gehts.  ???

Sichtkontrolle, Sicherheitskontrolle. Messung Masse/Chassis. Das A und O bei Röhrenamps. Pflicht ! :police:
Netzspannung per Regeltrafo hochfahren und Messung der Spannungen ohne Röhren.
Messung im Ruhezustand mit Röhren ohne Eingangssignal.
Nicht vergessen, statt Lautsprecher ein Leistungwiderstand 8Ohm am Lautsprecheranschluss.

Alle Parameter soweit o.k.
Einspeisung eines Sinus mit 1kHz und Oszi-Messung der einzelnen Stufen bis zum Lautsprecherausgang.

Alles soweit o.k.
Prima.

Box mit Breitbandlautsprecher dran und los gehts. Schaun wir mal, ob es rauscht ohne Gitarre am Eingang.

Hoppla,
Netz ist ein, Gitarre nicht eingesteckt, also Eingang auf Masse und der Verstärker steht auf Standby.
Ein edles 50Hz Signal am Lautsprecher. Garnicht mal so leise.
Ups ...
Jetzt wird es interessant. Kenne ich so bei meinen bisher gebauten Amps mit Platinen garnicht.

Standby ... die gesamte Schaltung ist also Spannungslos. Nur die Röhren werden geheizt. Der OT bekommt kein Signal ... ???
Die 8 Ohm Wicklung schafft es aber, soviel Leistung zu erzeugen, das der Lautsprecher sich mit einer Frequenz von 50Hz
bewegt.

mmmh was jetzt ?
Leitungsgebundene Übertragung .... ? Brummschleife ....?
Röhren raus. OT Primär abklemmen.

Ergebnis :
Brummen gleicher Güte und Lautstärke.

Aber Hallo ... was jetzt ?  :(

.......... EMV ... ?!?!?!

Im Unterschied zu all meinen Objekten (Röhrenverstärker), die ich bisher gebaut habe, ist beim TW Express die Anordnung
von PT (Netztrafo) und OT (Übertrager) anders. Das hat mich von Anfang an etwas beschäftigt und nachdenklich gestimmt.

So, wer bis hierher gelesen hat, kann sich denken, was jetzt kommt. Schaut euch die Bilder an.

Zuerst eine auszugsweise Beschreibung zum Thema aus dem Net :
-------------------
Bei den Auswirkungen magnetischer Felder auf Elektronikgeräte kann zwischen den Effekten von Gleich- und Wechselfeldern
unterschieden werden. Ein Magnetfeld kann andere magnetische Bauteile direkt, nur durch seine Anwesenheit, beeinflussen.
Beispielsweise besitzt ein Transformator in der Regel einen weichmagnetischen Kern, der magnetische Felder leitet.
Nicht nur die im Trafo selbst erzeugten Felder, sondern auch externe Felder können einkoppeln.

Ein Wechselfeld kann in einem Trafo eine unregelmäßige Vorbelastung hervorrufen, die unter Umständen zusammen mit dem
eigentlichen Nutzsignal übertragen wird. So kann es zum Beispiel bei Audioübertragern zu akustischen Störungen kommen.

----------------------

Der OT ist ausgebaut (siehe Bild) und nur noch mit dem Lautsprecher verbunden.
Je weiter (in cm) ich den OT vom Montagepunkt weg bewege, umso leiser wird das akustische Signal.

Mich wundert es nur, das dieses aufbauspezifische Problem des Trainwreck im Net nicht erwähnt wird.
Oder habe ich das übersehen?

Für einen guten und praktikabelen Lösungsansatz würde ich gern euer Wissen und eure Erfahrungen lesen.
Ich selbst bin dran.

In diesem Sinne
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: roehrich am 5.03.2019 17:00
Hast Du schon versucht, wie es sich mit der Einkopplung verhält, wenn Du den OT so drehst, dass die Kabel seitwärts schauen? Dann mal das Blechpaket Richtung NT zeigen lassen und/oder ihn um die ursprüngliche Standfläche rotieren. Vielleicht findest Du ja eine Position, bei der das Brummen auch am ürsprünglichen Platz des OT erträglich ist ... dann kommst Du vielleicht mit ein paar adaptierenden Fußwinkeln zurecht.

Viel Erfolg!

Ciao
Sebastian
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 5.03.2019 17:30

https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,9768.msg87307.html#msg87307 (https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,9768.msg87307.html#msg87307)

Ich bin damals nach dieser Methode vorgegangen um den NT und den OT so brummarm wie möglich zu positionieren.
Das hat sehr gut funktioniert. Der OT war quasi still bei einer leichten Drehung um 1–2 Grad. Eventuell sieht man es auf dem Bild.

Deine beiden Eisen sind eventuell zu stark versetzt?


Gruß, Klaus


Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 5.03.2019 19:13
Hallo Klaus (Groove1),

genau das ist der Krux.  :topjob:

Der OT ist um 14mm aus dem Zentrum des PT-Eisenpakets versetzt.
Und das zu korrigieren ist leider ein Problem wegen des fertigen Chassis.
Außerdem komme ich mit dem Versetzen des OT den Endröhren immer näher.
Auch da gibt es ein elektromagnetisches Feld und Feldlinien.

Bei den Original-Trainwrecks und einigen Nachbauten scheint das nicht die Rolle
gespielt zu haben.
Sehr seltsam.  ???  ::)

Ich arbeite an einer Lösung.

dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 5.03.2019 19:39
Der OT ist um 14mm aus dem Zentrum des PT-Eisenpakets versetzt.
Und das zu korrigieren ist leider ein Problem wegen des fertigen Chassis.
Außerdem komme ich mit dem Versetzen des OT den Endröhren immer näher.
Auch da gibt es ein elektromagnetisches Feld und Feldlinien.


Bei Dir ist es so, dass der NT vom rechten Rand nach innen versetzt wurde. Bei den Kollegen aus US jedoch der OT. Ich vermute der NT sollte immer in der äußersten Ecke platziert werden.
Der OT folgt dann der Kopfhörermethode. So bin ich damals vorgegangen.

Viel Erfolg!

Gruß, Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Laurent am 5.03.2019 19:46
Mo8n,

Sowas nervt tierisch, insbesondere wenn das Chassis bereit gebohrt ist....

Meist nehme ich mir die Zeit den OT zu verkabeln und dann einen billigen Kopfhörer (Stöpsel gehen auch) an dem sekundären Anschluß vom PT anzuschließen. Dann geht's mit Spannung am PT los, wo der OT am wenigsten empfängt. Da ich bisher mit kompakten Aufbauten unterwegs war, hatte ich keine andere Lösung.

Gruß
Laurent

Edit: war schon oben erwähnt...
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 5.03.2019 20:56
Hallo Dombi,

wie ich sehe hast du gar nicht die TT Trafos benutzt.
Zur Not musst du halt noch mal 4 Löcher neu bohren. Ist auch kein Beinbruch.Die alten Löcher kann man ja mit einer. Blindniete verschließen. Sieht dann halt aus wie gewollt.
Ich hab noch niemals Probleme mit Einstreungen durch den NT gehabt.
Kann da also nicht weiterhelfen. Ich versuche aber auch immer die Trafos weit auseinander zu halten, schon wegen der Gewichtsverteilung.
Könnte nicht auch ein Abschirmblech zwischen den Trafos helfen? Sieht optisch dann aber halt nicht so schön aus.
Mal schauen ob ich die Probleme mit Dirks Trafos auch bekomme. Zumindest weiß ich dann wo ich suchen muss.

Grüße Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 5.03.2019 21:43
Danke für euren Einsatz. Klasse  :topjob:

@Stephan
das sind die Trafos von Dirk.
Das Chassis ist ja von den Löchern darauf abgestimmt, leider.
Probier vor dem Einbau der Platine die Position lieber nach der beschriebenen Methode.

@groove1
Die Position des NT ist abgestimmt auf das Headshell (Platz für die Befestigungsleisten Frontblende und Rückwand) und auf die Schalterpositionen und die Kontrollleuchte zwecks der Verdrahtung.
Aber grundsätzlich ist beim Original der Versatz NT / OT seltsam, denn genau das ist der Auslöser für den Brumm.

@Laurent
Ich kenne es eigendlich nicht anders, als das NT und OT weit auseinander platziert sind und dann auch noch um 90 Grad gedreht. Schon wegen der Gewichtsverteilung.

dombi



Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: corne am 6.03.2019 12:52
Hallo Dombi,

Du hast NT und OT zwar um 90° gedreht, aber um die "z"-Achse. Probier es mal, den OT um die "x"- bzw. "y"-Achse um 90° zu drehen, also den praktisch zu legen, sodass die Trafohauben quasi oben und unten sind.

Ich wundere mich schon seit Jahren das bei allen Marshalls die Trafos so dicht beieinander sind (auch wegen Gewichtsverteilung). Meine Erfahrung hat mir gezeigt, das es viel unkritischer ist den OT in die Nähe der Röhren zu machen. Bei meinem letzten Projekt steht der OT ca. 2,5cm von der V1 und den Röhren daneben entfernt. Es brummt gar nix!

Als Abschirmblech soll angeblich nur das teure "Mu-Metall" helfen, welches sehr hohe ferromagnetische Eigenschaften besitzt. Ich habe in meiner kleinen Blechkiste ein magnetisches Lochblech zum Abschirmen genommen, ein Restbrumm ist aber da. Ob der nun wegen der allgemeinen Enge in dem Teil oder aus der Heizung oder aus dem Netztrafo kommt vermag ich nicht zu sagen.
gruss corne
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Basti am 6.03.2019 14:21
Moin,
um welche Achse ist nicht wichtig, Hauptsache ist, dass die Feldlinien 90° aufeinander stehen und zwar symmetrisch. Der Versatz ist hier das Problem, nicht der Abstand. Vielleicht kann man beide Trafos gleichsinnig um die Hochachse etwas drehen, so dass der Versatz dadurch kleiner wird. Grob überschlagen müssten 8° Drehung reichen. Mal die Befestigungslöcher chassis- und trafoseitig aufbohren und sehen, wieviel geht. Sieht zwar nicht schön aus, aber da kommt ja noch das Headshell drüber.
VG
Sebastian
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 6.03.2019 15:26
@ Basti
Wenn das so ist wie du sagst ist das ja überhaupt kein Problem.
4 neue Löcher bohren und den Trafo nen Stück versetzen und gut. Werd ich auf jeden Fall der Version mit Trafo s verdrehen vorziehen.
Mein Headshell hat Plexiglas Front und schräge Trafos gehen da gar nicht.

Erst mal sehen wie die Erkenntnisse von Dombi sind.

Gruß Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dimashek am 6.03.2019 15:56
Moin,
um welche Achse ist nicht wichtig, Hauptsache ist, dass die Feldlinien 90° aufeinander stehen und zwar symmetrisch.
Um Welche Achse, ist nicht wichtig, wenn keine ferromagnetische Gegenstände in der Nähe sind. Denn nur dann ist die Symmetrie der Felder erreichbar.

Sobald ein Stahl-Chassis ins Spiel kommt, wird man die Symmetrie nur in einer Ebene erreichen können ;)
Nur eine kleine Berichtigung  :police:
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Basti am 6.03.2019 17:26
@dimashek Hast ja recht  ;)
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 6.03.2019 17:50
Das Thema wird dank euch mal so richtig ans Licht gebracht. Klasse  :topjob:

@Basti, dimashek
Es ist ein V2A Chassis. Das nur gleich vorweg.
Symmetrie ist der Lösungspunkt, wortwörtlich.
Ich habe jetzt ein paar Bilder, die mehr aussagen als eine Beschreibung.

Trotzdem kurz.
Der Versatz zwischen Zentrum Eisenpaket PT und Wicklungsmitte OT beträgt im
Augenblick genau 14mm. Dieser Versatz muss korrigiert werden durch neue Bohrungen für
den OT.

Da ich aber nicht in ein V2A Blech bohren möchte und auch nicht die richtige Ausrüstung dafür habe,
kommt folgende Alternative ins Spiel.
Schirmung mit MuMetall-Folie (siehe Bilder). Bin ich nicht billig drangekommen! :(

Besser wäre gewesen, ich wäre gleich bei meiner Skepsis geblieben und hätte die Bilder vom Original
nicht als Fakt gesehen.  ???
Man(n) lernt nie aus. Und das nach 45 Jahren Elektronik.

Gruss und nochmal Danke für eure Statements.

dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 6.03.2019 18:00
Sehr schön :) das beruhigt mich ungemein! Ich bohr die Löcher.

Grüße Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: smid am 6.03.2019 18:01
Hi,

dass Du den Amp nicht nochmal aufreissen magst, um dann das Edelstahlblech neu zu bohren kann ich verstehen.
Alternativ zum mu-Metall wäre ein Adapterblech möglich, 3-4 mm Alu, damit Du Senkschraubenköpfe komplett plan verbauen kannst. Das Blech mit den 14mm Übermaß plus Lochränder. Bohrungen um das Blech ans Chassis zu schrauben oben senken, 14mm versetzt die neuen Trafo-Löcher, senken von unten. Ich hoffe das ist verständlich.
Das ist evtl hübscher als das Schirmblech.

VG
Andreas
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: smid am 6.03.2019 18:19
Also so meinte ich das....
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 6.03.2019 18:55
Hey smid,
Verstanden, keine schlechte Idee.   :topjob:
Mal schauen. Danke

dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Basti am 7.03.2019 07:51
So einen Trafoadapter hab ich mal mit dem 3 mm Epoxymaterial aus dem Shop gemacht. Kostet kaum was und ist sehr leicht zum bohren/ansenken.
VG
Sebastian
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 7.03.2019 09:52
@basti, smid
Trafoadapter bringt ein neues Problem mit sich.
Kabelabgang sitz Zentral unter der OT-Wicklungsseite und die Kabel gehen über die Kabeltüllen ins
Chassis. Schaut auf das Bild weiter oben.
@Stephan
Diese beiden Bohrungen müssen dann auch versetzt werden ... leider  >:(

dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: smid am 7.03.2019 10:11
Morgen,

Dann könnte man die Adapterplatte etwas stärker machen und für die Kabel so große Löcher bohren, dass die Tüllen mit reinpassen. Ich würde dann spontan eher ne 12er oder 15er Sperrholzplatte nehmen und lackieren, das große Loch mit einem 30mm Forstnerbohrer machen. Dann könnte man sogar statt der Löcher für die Befestigungsschrauben gleich Rampa-Muffen (Gewindemuffen) eindrehen. Dan kann man von beiden Seiten einfach metrische Schrauben zur Befestigung verwenden und braucht kein Muttern mehr.

VG
Andreas
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 7.03.2019 12:44
@Dombi kein Problem. Hab Stufenbohrer mit Ständerbohrmaschine da. Muss man halt schön kühlen dann geht das auch mit dem Edelstahl. Wird zwar nicht so schön wie das geläserte aber es kommt ja noch die Tülle rein.

Ich glaube ich habe bei Dirk um Shop mal solche Blindstopfen gesehen. Damit wären auch die alten Löcher zu.
Die Platte ist ne Top Idee nur eh ich anfange eine Platte zu basteln hab ich eher die Platine ausgebaut und die Löcher neu gebohrt. Besser wie jede Bastellösung.
Du hast ja sogar Steckverbinder.

Das Chassis ist eh noch beim "Headshell Bauer" in meinem Fall. Also alles im grünen Bereich :topjob:

Grüße Stephan


Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 20.03.2019 19:33
He Dombi!

Wie läuft es denn mit deinem Amp?

Ich denke dass ich meinen am WE in Betrieb nehmen werde.

Hast du eine Lösung für die Trafos gefunden?
Ich habe die Löcher unter Hilfe von jeder Menge Sprühöl neu bohren können.

Liebe Grüße Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 21.03.2019 11:41
Hallo,

nach langem hin und her habe ich das Problem .... brumm .... gelöst, ohne das Chassis neu zu bohren.
Obwohl das Bohren sicher die beste Lösung gewesen wäre. Wenns aber an der nötigen Ausrüstung für mechanische
Bearbeitung fehlt ...  :(

Zuerst habe ich einen Versuch mit Fluxband gemacht, der aber leider als gescheitert anzusehen ist,
weil die Trafoabdeckbleche zu eng anliegen und beim Anschrauben warscheinlich das zu dünne Kupferband getrennt haben.
Denn es gab keinen Unterschied in Sachen 50Hz-Geräusche nach dem Aufbringen des Kupfers und dem folgenden Test.
Nochmal auseinanderschrauben wollte ich nicht.

Also kam die Mumetall-Lösung ins Spiel. Die Folie hatte ich ja schon. Die Lösung zum richtigen Positionieren
mit der richtigen Größe und der sinnvollen Anordnung brauchte eine Weile.
Siehe Bild :
Sie besteht aus zugeschnittenen Platten aus FR4 Material, zwischen die die Mumetall-Folie eingepasst ist.
Am Übertrager sind zwei von der Länge her passende Abstandsbolzen angebracht, die diesen Konstrukt halten.
Angeschraubt sind die Platten mit der Folie am Übertrager mit Kunststoffschrauben.
Garnicht mal so unansehnlich, oder ?
Und es funzt.  ;D ;D

Den TW35E habe ich noch nicht mit der Gitarre verheiratet,  :guitar:
weil ich nochmal einen gesamten Messzyklus durchführen werde.
Und ich habe parallel dazu eine neue Version der Platine erstellt, weil mir die
... verschwendete Triode ..... und der Leiterbahnverlauf zwischen Klangregelung und Eingangsschaltung
nicht gefallen hat.
Die neue Platine gibt die Möglichkeit, die Standardschaltung zu verwenden oder die zweite Triode
per Jumper dazu zu schalten. Von der Klangregelung gehts dann in die Triode der zweite Röhre, die beim
"Original" nicht verwendet wird. Siehe Schaltbild und Layout.
Die Platine ist bestellt und ich baue komplett einen zweiten TW35E auf um zu vergleichen.
Ich denke, das diese Platine effektiver ist, weil sie mehr Möglichkeiten beinhaltet und den direkteren Weg
der kritischen Leiterzüge möglich macht.

"Originalschaltung A0" oder Eingangsschaltung mit parallelgeschalteter Triode.
Die Unterschiede der Schaltungen brauche ich nicht weiter zu erklären. Die Spezialisten hier
wissen da sicher Einiges zu kommentieren. Oder auch nicht.
Anwendungen der Parallelvariante gibt es ja (Matchless, Rivera ....).
Und Diskussionen über das für und wieder auch.

Ich hoffe, meine Mitstreiter bringen ihre Erkenntnisse auch zu "Papier", damit ein
objektives Ergebnis zum tragen kommt.

Mal schauen, was die nächsten Tage bei meiner Version so bringen.

Gruss
dombi


Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: carlitz am 21.03.2019 14:08
Mal eine doofe Frage:

Warum hast Du den Ausgangsübertrager nicht in Höhe des Presence Poti's angebracht ?

Da hast Du vermutlich gar kein Brummen mehr und Du kannst im Zweifel bestehende Bohrungen nutzen .
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 21.03.2019 14:42
Hallo carlitz,

für mich gibt es nur neugierige Fragen die zum Konstruktiven beitragen.  ;D

Zitat
Warum hast Du den Ausgangsübertrager nicht in Höhe des Presence Poti's angebracht ?
Weil da drunter die Platine sitzt.
Weil ich den Übertrager weg von den ECC83 platzieren will.
Weil die Position wie beim "Original" sein sollte.
Ken Fischer hatte sich dabei etwas gedacht. Wechselfelder ... Einfluss auf die hochempfindliche
Eingangsschaltung.
Nur ich hatte den Fehler gemacht, das ich den OT nicht  90° symmetrisch zum PT gesetzt habe.
Siehe in meiner Beschreibung weiter oben.
Das korrigierte Chassis ist für eine symmetrische Anordnung vorgesehen.
Hier sind auch PT und OT weiter an die Ränder des Chassis gesetzt. (siehe Zeichnung)

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Basti am 21.03.2019 15:57
Hi,
die Annahme, dass sich der Designer bei historischen Amps bei jedem Detail etwas gedacht hat, ist sehr fromm, aber die Wirklichkeit ist oft banaler.   ;)

VG
Sebastian
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Tube_S_Cream am 22.03.2019 09:23
... wie auch die berühmte Mär um den parallel zum MKT 1nF geschalteten 1nf Kerko.
Ken Fischer hatte damals keinen 2n2 zur Hand... der Rest ist Legende.  ;D
Eigentlich haben Kerkos als Koppelkondensatoren im Signalweg gerade bei hohen Spannungen nix zu suchen.
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: carlitz am 22.03.2019 09:43
Kleiner Nachtrag von mir:

In der korrigierten Version stehen Ausgangstrafo und Power Trafo meines Erachtens nach, immer noch falsch zu einander.

Gemäß der gültigen "rechten Hand Regel" strahlt das magnetische Feld des Netztrafo's voll in den Ausgangstrafo.

Ich bezweifele, das man den Amp damit völlig ruhig hinbekommt........
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 22.03.2019 10:37
Hallo Zusammen,

@carlitz
https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,23308.75.html
Bild 1

@Tube_S_Cream, Basti
Philosophie und Mystik der Röhrenverstärkerschaltungen. Und im Besonderen bei Gitarrenverstärkern ...
Ein ganz heikles Thema.
Es gibt da einen Professor in Regensburg. Der nimmt Vielen die Illusion von der teuren Selektion der
Bauteile und ihrer Wirkung. Und das mit relativ einfachen pysikalischen Grundlagen.
Aber wir sind doch keine Spaßverderber und Umsatzbremser, oder. ???

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: bluesfreak am 22.03.2019 10:56
Es gibt da einen Professor in Regensburg. Der nimmt Vielen die Illusion von der teuren Selektion der
Bauteile und ihrer Wirkung. Und das mit relativ einfachen pysikalischen Grundlagen.

Bitte diese Büchse  zu lassen...das ufert sonst wieder aus....

Gruß
blues
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: carlitz am 22.03.2019 11:33
Hallo Zusammen,

@carlitz
https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,23308.75.html
Bild 1

Was ist Bild 1 ? (Name ?)
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 22.03.2019 13:18
Hallo,
@carlitz
Bild = TW35E_Chassis_Trafos_51 So funktioniert es. Und so ist auch die Anordnung laut Zeichnung.
                                                           Da habe ich den Abstand zwischen OT und PT soweit wie möglich vergrößert.
Antwort 71 Basti
Antwort 73 dimashek
Antwort 65 dombi Originalbilder von Trainwrecks ... wegen des Versatzes OT zu PT vermutlich mit Problemen ?

@blues
 :topjob:

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 25.03.2019 18:05
So meine 5Cent zu dem Amp. Ich muss dazu sagen dass ich noch nie vorher einen Trainwreck in den Fingern hatte.
Erstmal der Cleansound von dem Amp alleine ist es schon wert den Amp zu bauen! Richtig geil mit meiner Semi! Bin erst mal eine Stunde hängen geblieben obwohl ich nur mal kurz testen wollte.......
Was auffällt ist das der Amp schon ziemlich stark rauscht und ein mörder Gain hat!Ich habe nur Metallfilm verwendet und alle Grid Widerlinge sind die RND aus dem Shop! Also nach dem testen bin ich nicht mehr der Meinung daß das parallel schalten der V1 wirklich Sinn macht! Eher würde ich den Amp gern mit etwas weniger Gain haben wollen. Treter kann man sich völlig schenken bei dem Amp! Hier ist Volumen Poti und Pickup Switch gefragt.
Ich habe an V1b den Bypass Kondensator an der Kathode wieder entfernt was das Rauschen mindestens halbiert hat und jetzt wenigstens Clean bis Volumen 9Uhr möglich macht. Ansonsten reagiert der Amp wirklich extrem auf das Poti an der Gitarre! Spitze!
Ich hatte ja die Löcher für den PT neu gebohrt. Also der Amp ist brummfrei auch wenn die Trafos nur einen cm Abstand haben......Gott sei Dank!
Und noch was....das Teil ist schweinelaut! Meine Herren! Ich den Amp an meine 806er angeschlossen, Volumen auf 10Uhr. Und erst einmal beherzt einen Akkord angeschlagen.......bin erstmal zwei Schritte zurück.....😂

Also ein kurzer Honeymoon geschwängerter Eindruck von mir.

Am Donnerstag geht's in den Proberaum den TW mal richtig testen.

Gruß Stephan



Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 25.03.2019 19:23
Hallo Stephan,

Danke für die Infos.  :topjob:

Mich würde interessieren, welche Röhrenbestückung du hast.
Vorstufe ... Endstufe?
Hast du die Potis gesteckt, wie vorgesehen, oder gelötet?

Tipp:
Wenn du die Übersteuerung später haben willst, dann mußt du R8 verkleinern. Versuch mal parallel 150k.
Dann wird er sicher braver . ;D

Nach meinen Messungen, beginnt der TW35 in der jetzigen Schaltungsdimensionierung etwa ab
einem Drittel des Lautstärkepotis zu begrenzen.
Oszi nach dem PI. Eingang Sinus 100mVss.
3x JJ ECC83S, 2x JJ 6V6
Ansonsten arbeitet er sehr sauber, was das Verstärken des Sinussignals angeht.


Bei meinem Exemplar gibt es heftiges Rauschen. Und sogar Probleme mit dem Lautstärkepoti.
Außerdem macht auch das Presence-Poti Geräusche.  :(
Bin gerade dabei, zu analysieren.
Habe am Ampeingang kein Kabel eingesteckt. So ist der Amp ja Eingangsseitig mit Masse verbunden.
Röhrenrauschen ??? heftig.  :o
Kenne ich so bisher von meinen gebauten Amps nicht.
Auch die Geräusche des Volume- und Presencepotis sind eigenartig.
Würde mich interessieren, wie das Rauschen bei deinem Amp ist, ohne Gitarre?

So, weiter gehts mit dem Testen.

Melde mich wieder.
Gruss
dombi


Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 25.03.2019 19:58
Hallo Dombi,

ja R8 ist ein guter Ansatzpunkt! Das entfernen von dem Bypass Kondensator hat schon merklich Dynamik gekostet....das viel weniger rauschen hat das aber wieder wet gemacht.
Mal schauen.....der Amp ist momentan bei seinem Eigentümer (leider....) ich habe ihn ja nur zusammen gebaut.
Mir ist ehrlich gesagt auch nicht klar wo der Amp die Tonnen von Gain her nimmt.....und dann ist das Rauschen wieder ganz normal... zumindest wenn man in die Seiten langt.
Presence.....ja ich glaube da ist nen Bug drinnen. Da läuft Gleichspannung über den Schleifer. Hört sich zumindest so an....
Röhren:
EL34JJ
V1 RFTecc83
V2 TTecc83
V3 TTecc83

Die TT in V1 sind nicht zu gebrauchen. Ich habe noch mit China,EH,Sovtek und noch paar anderen probiert. Bei allen konnte ich klopfen auf das Chassi im Speaker hören.... alleine die RFT sind absolut still!

Der Amp verlangt absolut hochwertige Röhren in der Vorstufe! Ne richtige Zicke in der Hinsicht 😂

Und nochmal zu den Nebengeräuschen: als ich den Amp Kopfüber, zum Biaseinstellen auf dem Tisch hatte habe ich bemerkt das selbst meine Hand in 10cm Abstand zum Board erhötes Rauschen verursacht! Also das Ding ist so sensibel......hab ich noch bei keinem anderen Amp erlebt!
Von daher denke ich dass dein Layout schon sehr gut ist lieber Dombi 😉! Vielen Dank nochmals für Deine tolle Arbeit!

Nachtrag: Rauschen ob mit oder ohne Klampfe macht keinen Unterschied! Das Rauschen kommt definitiv von V1b! Klemm mal den Bypass C von der Kathode ab! Oder einen C über den Anoden R..... wobei ich da den lecker Cleansound in Gefahr sehe...

Gruß Stephan


Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 25.03.2019 20:27
Noch ein Nachtrag...sorry...

Steckverbinder möchte ich nicht in meinen Amps....sorry😉 nee alles gelötet! Hab schon mein Problem mit den Becherelkos.....ich würde da mein "Maximum Attack" Netzteil einbauen mit Solen Fast Cs. Das passt prima zu dem Amp! Kostet, macht aber spätere Cab Jobs überflüssig und macht nen super transparenten Ton.....upps Voodoo 😁 sorry!
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: stephan61 am 25.03.2019 21:13
Hallo,
kleine Anmerkungen von mir:
- Rauschen: Mal P4 mit 500 kOhm probieren. Sollte eine Minderung bringen.
- Presence Poti: Ja, so liegt DC überm Poti und es kratzt. Wie bei den Plexis. Da war es genauso geschaltet. Meiner hat auch immer gekratzt. Besser ist die Schaltung z.B. wie im Fender Concert (II), da kratzt nichts.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 25.03.2019 21:46
Hallo Stephan,

P4 Mod find ich gut! Zumal es das Gain auch wieder bisschen senken würde....andererseits wird der Brightswitch uneffektiver..der ist gerade so wie er ist einfach super in der Wirkung .R8 kleiner machen wird die Bässe weiter beschneiden. Also R8 auf 100k und P4 auf 500k ist sicher eine gute Richtung..... verändert aber den Amp vielleicht schon wieder zu sehr...

Nachtrag: P4 zugedreht und es rauscht immer noch heftig! Mnmn entsteht das Rauschen nicht unbedingt in V1a sondern erst in V1b und danach!

Gruß Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 25.03.2019 23:05
Hallo Stephan,

Volume ganz zu. Es rauscht trotzdem.
Ich hab die V1 entfernt, dann ist Ruhe.
Also ist es in diesem Bereich.
Eingangsschaltung ...?
Klangregelung und der Weg zur Röhre?
Die Röhre selbst ....?
Alles noch wage Vermutungen.
Jetzt geht es ans Eingemachte.

Morgen gehts weiter.

 :gutenacht:
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 26.03.2019 05:55
Ja so war es bei meinem auch. Volumen zu- bzw. Gitter V1b auf Masse, rauscht trotzdem. V1 raus - rauschen weg.
V1 gegen ecc82 getauscht- wenig Rauschen.
Das komische ist das es rauscht obwohl Volumen zu ist bzw V1b Gitter auf Masse liegt. Kann also erst ab Anodenwiderstand V1b entstehen.

Zumindest wird es nicht am Aufbau liegen, da wir Beide das gleiche beobachten.

Gruß Stephan

Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 26.03.2019 09:43
Ja so war es bei meinem auch. Volumen zu- bzw. Gitter V1b auf Masse, rauscht trotzdem. V1 raus - rauschen weg.
V1 gegen ecc82 getauscht- wenig Rauschen.
Das komische ist das es rauscht obwohl Volumen zu ist bzw V1b Gitter auf Masse liegt. Kann also erst ab Anodenwiderstand V1b entstehen.

Zumindest wird es nicht am Aufbau liegen, da wir Beide das gleiche beobachten.

Gruß Stephan


Ich gebe mal meinen Senf dazu, eventuell hilft es ja weiter.
Aufbau mit Turretboard, konventionell, V1 ECC83 Mullard Reissue, V2 JJECC83S, V3 Tungsol ECC83 Reissue, Rauschverhalten ist identisch. Beim Runterregeln des Vol. Potis wird das Rauschen geringer, ebenso beim Runterregeln des Presence Potis.

Ich rate gerade beim Express zum Einsatz eines POS100, bzw. dessen Nachfolgers. Ermöglicht bei mir rauschfreies Spielen und vor allem Testen, selbst wenn der Rest der Bewohner hier schon in den Federn liegt. Auch im Übungsraum und auf der Bühne sehr brauchbar. Und der geniale Sound des Express bleibt erhalten.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 26.03.2019 10:38
Guten Morgen Trainwreckler

@Klaus
Hast du noch ein bisschen mehr Senf für uns ?
Der konventionelle Aufbau, dem "Original" entsprechend, hat keinen Gridstopper am
Eingang. Die sehr empfindliche (kritische) Leitung vom P4 (Lautstärke) zur Triode V1a
ist nicht abgeschirmt. An der V1a gibt es keinen Gridstopper mit 820 Ohm.
Ist das alles bei dir so ??

Ich möchte gerade analysieren :
Grundrauschen der Schaltung (Verdrahtung, Anbindung der kritischen Elemente) ?
Grundrauschen durch Gridstopper (Welche Widerstandsgröße, welcher Rauschanteil) ?
Grundrauschen der Röhre (Eigenschaften der Röhre, Einbindung in die Schaltung durch das Layout) ?
Welchen Anteil hat was ?

Mal sehen, wie ich weiterkomme.

Und da hilft jede Erfahrung von euch um ein besseres Gesamtbild zu bekommen.  :topjob:

Frei nach meinem Motto,
Ich weiss, das ich nichts weiss

Gruss
dombi

Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 27.03.2019 00:16
Guten Abend dombi,


ich habe die Kelly Version umgesetzt. Mit einem 10K Gridstopper am Eingang. Mit abgeschirmtem Kabel, und zwar dieses hier:
https://www.tube-town.net/ttstore/Kabel-Leitungen/Signal-NF-Leitungen/Koaxiale-HF-Leitungen-mit-Teflon-Isolation-RG-187::3505.html (https://www.tube-town.net/ttstore/Kabel-Leitungen/Signal-NF-Leitungen/Koaxiale-HF-Leitungen-mit-Teflon-Isolation-RG-187::3505.html)

Auch beim nächsten Gridstopper vom Vol. Poti zum Gitter V1A habe ich das selbe koaxiale Kabel verwendet. Gridstopper ist dort bei mir ein 820 Ohm.

Ich habe gestern Abend mal den Versuch gemacht statt dem 10K einen 22K an der V1B einzubauen. Mein Problem war, dass es Übersprechen, Oszillieren oder Aussetzer gab. Das hat zwar des Problem etwas verringert, den Sound aber auch etwas verschlechtert. Höhen leicht dumpfer, das Glitzern wurde etwas weniger. Das Rauschen unter den Umständen wie Ihr beschrieben habt jedoch nicht. Der Amp hatte immer noch Dampf wie Hölle.

Heute Abend habe ich dann den R7 von 150K auf 120K verringert. Das hat das Gain reduziert und ich habe das Gefühl dass es nun auch weniger rauscht. Allerdings hängt der 120K auch zur Zeit noch außerhalb des Amps an zwei Prüfschnüren. Jedoch wird der Gesamtsound auch wieder etwas dünner, nasaler. Mein oben beschriebenes Problem ist aber nicht mehr vorhanden. Mal sehen wie es weiter geht. Eventuell packe ich den 10K am Gitter wieder rein und kopple den 120K mit nem 10K, so dass es zum 130 K wird. Werde berichten.

Probieren geht über studieren. Die Express-Amps sind jedoch bekannt dass sie nicht die Rauschärmsten sind.
Die V1A dürfte da auch einen sehr großen Anteil daran haben.


Gruß, Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 28.03.2019 15:11
Hallo Trainwreckler,

ich melde mich nochmal zum Thema extremes "Drehmoment" des Express.

Wir wollen ja auf der einen Seite den Charakter des Amps nichts verändern.
Auf der anderen Seite stört uns vielleicht das frühe übersteuern.

Deshalb gab es die Idee, den R8 zu verkleinern und damit den Pegel an V2a zu reduzieren.
Stephan und Klaus haben das praktiziert und sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden.

Klaus schreibt .....
Zitat
Jedoch wird der Gesamtsound auch wieder etwas dünner, nasaler.

Stephan schreibt ....
Zitat
R8 kleiner machen wird die Bässe weiter beschneiden.

Richtig erkannt.
Es ist nicht nur damit getan, den R8 zu verkleinern, sondern wir müssen dann Kondensator C6 / C7 entsprechend
vergrößern.
Die Grenzfrequenz der Schaltung (Hochpass) ist abhängig von der Output Impedanz von V1a und R6, also 38,5 kOhm.
Außerdem von der Größe von R8 parallel dazu.
Wenn wir also die gleiche Dämpfung haben wollen mit einem niedrigeren Pegel an Gitter V2a, dann können wir das so berechnen ....
f = 1 / 2 x pi x R8//Ra x C6//C7  umgestellt auf C6//C7 = 1/2 x pi x R8//Ra x f 

 ... oder ....  es geht auch so ...
https://www.ampbooks.com/mobile/amplifier-calculators/coupling-capacitor/calculator/

Aber das kennt ihr sicher auch schon.

Noch ein paar Eindrücke zu meinem TW35E.
Ich bin im Augenblick garnicht zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis.
Eigendlich bin ich nicht der Typ ... versuch mal Röhre X oder Y.
Trotzdem habe ich diesmal die JJ ECC83S (Spanngitterröhre) gegen eine TAD ECC83 WA getauscht und
so wenigstens eine Minderung der Geräuschentwicklung erreicht. Liegt also auch an der Innenkonstruktion (Eigenschaft) der Röhre.
Messtechnisch ist es mehr als schwierig, hier zu analysieren, wo überall sich die Nebengeräusche bilden und
dann verstärken.
Allein das Anklemmen von Messleitungen ist dem Gesamtergebnis nicht zuträglich.
Jede Näherung der ersten Röhre und ihrer Beschaltung will gut überlegt sein.

Dabei ist doch die Beschaltung von V1b und V1a eher Standard.  ???

Nun denn, schaun wir mal weiter. Wenns was neues gibt, melde ich mich.
Dürft ihr auch tun.  ;D ;D ;D

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 29.03.2019 13:29
Hallo domi, Trainwreck-Fans, und solche die es werden wollen.  :)

R11 -> 10K zu 22K gewechselt. Hat nun weniger Gain, Bässe dünnen jedoch weiter aus.

Versuch: Nun hängt bei mir am R7 (z.Z. 120K) zusätzl. in Serie ein 10K. Ergibt somit 130K gegen Masse. Ergebnis ist leicht weniger Gain als mit dem 150K. Sound jedoch etwas voller als vorher mit 120K. Gefällt mir besser. Bässe sind nun straffer.

C8 -> Röderstein gegen Orange Drops 6PS gewechselt. Fällt eigentlich nicht ins Gewicht. Keine subjektive Soundveränderung.

Nächster Versuch wird sein V1B Gridstopper wieder zurück zu 10K oder 15K. Ist bei mir maßgebend für guten Sound, speziell im Cleanbereich. Überhaupt ich hatte noch nie einen Amp, der so sensibel auf die kleinsten Schaltungstechnischen Änderungen reagiert hat.

Ich muss dazu sagen, dass alles noch an Prüfschnüren hängt. Das Oszillieren wird dennoch weniger. Da der Express ja bekanntlich von den Endstufenröhren anfängt zu übersteuern, dann zum PI, und dann erst die Vorstufe. Sollte man eventuell mal bei den Endstufen anfangen. Oder beim PI, R13 zu 820 Ohm?

Mal sehen …

Gruß, Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 29.03.2019 13:53
Hallo Klaus,

nimmst du Bezug auf unser Schaltbild hier oder hast du ein eigenes vom Kelly 90?
R11 ist bei uns R100 ?
R7 ist bei uns R8 ?
C8 ist bei uns C6//C7 ?

Falsch oder richtig  ???

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 29.03.2019 14:38
Hallo Klaus,

nimmst du Bezug auf unser Schaltbild hier oder hast du ein eigenes vom Kelly 90?
R11 ist bei uns R100 ?
R7 ist bei uns R8 ?
C8 ist bei uns C6//C7 ?

Falsch oder richtig  ???

Gruss
dombi


Sorry dombi. ich bezog mich auf das Kelly 90 Schaltbild.
Ich hänge es hier noch mal rein.


Gruß, Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 29.03.2019 16:00
Hallo Klaus,

null problemo.   :topjob:

R11 ist ja am PI. Aha, jetzt  ;D ;D

Drehmoment versus Sound .... Hast du mal ausprobiert -> R7 kleiner -> C8 größer ?

Rauschen kommt von der ersten Röhre. Zieh sie mal, dann wird es nicht mehr .....
So ist es zumindest bei meinem TW35E.

Übrigens habe ich jetzt Fotos von einem Original entdeckt, bei dem ein Gridstopper von 1k5 bei V1a drin ist.
Was ich damit sagen will. Ken F hat empirisch ermittelt und angepasst.
Auch die Parallelschaltung von C6 Keramik // C7 Polyester ist auf einem anderen Foto zu sehen. (siehe rote Pfeile)

Also weniger Märchen eher Tatsachen.  ;D

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 29.03.2019 16:52
Danke dombi,

R7 kleiner -> C8 größer kommt mit auf die ToDo-Liste.

Die Keramik//Polyester Caps wurden wohl eher bei den Liverpools eingesetzt so viel ich weiß.
Rauschen durch V1 ist klar. KF soll wohl meistens NOS Röhren dort verwendet haben. Stört mich jetzt nicht so arg denn der POS100 schluckt das erst mal weg.

Gruß, Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 9.06.2019 13:38
Kleines Frühsommerupdate !  ;D

Weil ich mich doch dem Trainwreck-Thema etwas intensiver als gedacht, widme und auch widmen will, habe ich mich hier ein wenig
ausgeklinkt und gelesen, gemessen und ausprobiert.
Die vermeintlich einfache Schaltung des Trainwreck Express hat es in sich.
Oder sehe ich das zu kompliziert?

Jedenfalls baue ich gerade insgesamt drei Express auf.
Eine Variante, die nahe am ... Original ... angelehnt ist (Amp1).
Eine, die die zweite, nicht genutzte Triode ins Spiel bringt und auch sonst ein paar Schaltungsvarianten beinhaltet (Amp2)
und
die Dritte, die dann die Summe aller Erkenntnisse beinhalten soll (Amp3). Kann dauern ....!!

Das Original .... Im Netz gibt es Fotos von den Innereinen. Die habe ich mir mal geziehlt vorgenommen
um zu vergleichen mit den Original ... Schaltbildern. Daraus habe ich die Version Amp1
zusammengeschustert (siehe Schaltbild Amp1).
Da mir dieses Gerät einfach zu früh in die Begrenzung geht, habe ich eine kleine Änderung vorgenommen.
Sozusagen etwas entschärft.
Siehe Schaltbild (R8 und R8a). Warum so, werden sich einige Fragen? Dürft ihr gerne.
Ich sage nur DC bzw. AC Load Line ... Headroom. Ich bin mir sicher, ihr wißt, wovon ich schreibe.
Einzelheiten meiner Berechnungen, Messungen und Kennlinien werde ich Beizeiten veröffentlichen, wenn
es euch interessiert. Ihr dürft natürlich auch eure Erkenntnisse hier vermitteln.
Vielleicht können wir ja ein Trainwreck-Wissensspektrum draus machen.

Die Version Amp2.
Meine Intension. Weiter entschärfen bzw. gutmütiger machen.
Ich schreibe mal nicht so viel dazu. Schaut euch das Schaltbild an.
Aspekte wie z.B.
Blocking Distortion, Bias, und AC Load sind hier eingeflossen.

So, das reicht mal für heute und die nächste Zeit.
Mehr zum Thema von mir kommt während der Sommerzeit eher sporadisch.
Antworten auf eure Fragen soweit ich Zeit und Muse habe.

Gruss und eine schöne Zeit mit schönem Wetter euch Allen.

Dombi





Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 11.06.2019 10:17
Hallo Dombi,

Danke für Deine weiteren Tests und deren Erkenntnisse. Ja, die einfache Schaltung hat es in sich, da gebe ich Dir völlig Recht.

Ich bin mit meiner Kiste nun durch und kann noch folgendes dazu beitragen:


1) Meine JJEL34 habe ich ersetzt durch TT EL34B. Klingt subjektiv für mich besser. Singt mehr. Vermutete eine der JJs hatte nen Schlag weg.


2) Ich habe alle meine 150er Mallory gegen 6PS Orange Drops getauscht. Außer dem 0.1µF im NFB, der blieb Mallory. Hat den Gesamtsound weiter verbessert, speziell im Cleanbereich. (Habe mit Mallory begonnen, da Dirk die 6PS ODs damals noch nicht im Programm hatte)
Da ich die Cs immer einen nach dem anderen getauscht habe, konnte ich so feststellen, dass der C8 Koppelkondensator auch defekt war, jedoch nur bei längerem Spielen, ca. 30-45 Min. Dann hatte er leichte Aussetzer, hörte sich an wie ein Übersprechen.


3) Ich war ja noch auf der Suche nach dem idealen Weg, den Amp auf den letzten 10 % des Regelwegs des Git. Potis zu zähmen. Da gab er mir immer zu viel Gas. Das konnte ich erreichen, in dem ich den R8 auf gesamt 130K umgebaut habe. Das ist in Reihe nun ein 120K + 10K.

4) Bei meinen Versuchen habe ich festgestellt, dass man die R20+21 auch auf 1.5K aufbohren kann, ergibt etwas strafferen Bass.

Somit bin ich nun durch bei meinem Express und extrem zufrieden mit dem Ergebnis.
Aber wie schon von Dir erwähnt, jeder Express ist etwas anders und reagiert sehr sensibel auf Schaltungänderungen. Und was noch wichtig wäre, ist die Tatsache dass das am besten mit 50ies Wiring in Les Pauls funktioniert. Wenn man Vol. 550K und Tone 550K auf jeweils die Hälfte einstellt, hat mein einen schönen Cleansound im Gepäck. Bei Vol. 10 geht dann die Post ab.  :guitar:


Gruß, Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 11.06.2019 15:52
Hallo Klaus
Danke für deine Info's.  :topjob:

Eins wollte ich dir noch mitteilen zur Abschwächung des Signals am Gitter der Cold Bias Triode V2.
Wenn du den R8 (150k) veränderst, dann veränderst du auch die AC Load Line und damit den Headroom der
Stufe V1.
Das heißt, das die Stufe V1 früher in die Begrenzung geht (asymmetrisch bei der positiven Halbwelle).
Hab mal ein Diagramm mit der Load Line angehängt.
Die V1 nach der Klangregelung ist vom Bias her auch eher kalt (2k7). Wenn der AC Load größer ist, verschiebt sich
der Spannungsbereich an der Anode bzw. er wird kleiner vom Arbeitspunkt aus gesehen (blaue und gelbe Linie).
   
Ich würde dir empfehlen, falls du nochmal Zeit investieren möchtest, und den ... Ursprung ... erhalten möchtest,
einen Spannungsteiler mit Gesamtwiderstand 150k für den R8 einzusetzen.
Soweit ich das aus meinen Erkenntnissen beurteilen kann, ist diese Stufe nämlich von Herrn Fischer mit R8=150k so konzipiert worden.
Auch aus Bildern von Originalen zu erkennen.

Du nimmst also z.B. einen R8a=27k und einen R8=120k in Reihe gegen Masse und greifst nach dem 27k dein Signal für das
Gitter V2 ab. So hast du die Originalverhältnisse für V1 AC Load und ein abgeschwächtes Signal für das Gitter V2.

Ich hoffe, das ist soweit verständlich geschrieben.
Du siehst, ich versuche, die Schaltung von KF ein wenig besser verstehen zu lernen. Mal sehen, wie weit mir das gelingt.  ;D :o >:( ???

Alle Versuche, wie z.B. eine andere Röhre (12AY7) im PI oder die Parallelschaltung der Eingangstrioden verändern den
Grundcharakter des TW-Express.
Drehmoment ausgehend von der Endstufe zur Vorstufe. Die Endstufe wird so hoch angefahren, das sie bei sehr kleinen
Eingangssignalen in die Begrenzung fährt. In der Grundschaltung sind ein paar Millivolt Sinus am Eingang
ausreichend, um die Endstufe zum Rechteckansatz zu bringen. Dabei laufen die Vorstufen vom Sinus her noch sauber!
Aber das war ja gerade KF's Intension, wie ich meine.

Ich habe bei meinem Amp1 jetzt nur den PI etwas verändert.
Und zwar den C8 von 100nF (In vielen Schaltungen von Marshall und Anderen viel zu groß) auf 10nF verändert.
Da hat KF wohl auch mal einfach eine Schaltung übernommen ohne .... vermute ich mal.
 
Ich hoffe, ich lehne mich mit dieser Behauptung nicht zu weit aus dem Fenster oder kratze hier am Mythos.

Klaus, kleine Frage ?
Worin siehst du den Sinn, von Mallory 150s auf Orange Drops zu tauschen?
Ist das wirklich eine Soundbereicherung? Verstehe mich bitte nicht falsch. 
Mallorys sind Axial-C's, was bei der Handverdrahtung auf Turret oder Eyelet doch ein klarer Vorteil ist.

Ich sollte dir mal zum Vergleich meine Platinenversion Amp1 senden.
Wenn du so gute Ohren hast, was bei mir leider nicht mehr der Fall ist, dann wäre das sehr interessant.  ;D

Sodele, wieder mehr geschrieben, als geplant.

dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 22.06.2019 01:11
Hallo Domi,

auch ich sage dir vielen Dank für deine Infos und Berechnungen. Endlich habe ich wieder etwas Zeit dir zu Antworten.

Den Spannungsteiler habe ich auch ausprobiert. Habe ihn jedoch wieder verworfen, da sich am Grundsound nichts verändert hat. Beim Verringern des R8 (Kelly Schaltplan) auf 130k war ich am Ziel. Ich wollte ja den bassigen Anteil verringern im Gitarren Vol. Bereich 9-10. Dort auch nur im Neck Pickup. Alles andere hörte sich am Schluss schon Wunschgemäß an.

Einen Cleanverlust kann ich Gehörmäßig nicht erkennen. Meine Einstellung beim Express bei einer Les Paul sieht so aus:
Bright auf 100pF, Volume 13.00 Uhr, Treble 13.00 Uhr, Middle 12.00 Uhr, Bass 11.00 Uhr, Presence zugedreht. Damit erreiche ich alles was ich brauche.

Bei beiden Humbuckern gilt u.A.: Vol + Tone auf 5 und es gibt einen minimal angecrunchten Cleansound ohne dass die Kiste leiser wird.


Der Tausch von den Mallorys zu den 6PS Orange Drops hat meinem Express im Cleanbereich einen Hauch mehr Fender spendiert. Im Gesamten wirkt er etwas aufgeräumter, stimmiger. KF hat ja alle TW-Amps mit den 6PS Orange Drops gebaut. Ist schlecht zu beschreiben und natürlich mein subjektives Empfinden.
Bei Turretboards ist es kein Problem die Beinchen so hinzubiegen wie man sie braucht.

Das mit den Röhren kann ich nur bestätigen. Die 12AX7/ECC83 passen einfach am besten.

Und abermals will ich anfügen: 50ies Wiring mit 4 * 550K Potis in der Paula. Ein Muss. Auch der Speaker ist nicht unwichtig spiele ihn mit altem EV12L in einer hinten offenen Box (ausgeschlachtetem Combo).

Ich habe zur Zeit eine Gibson Les Paul Classic hier. Diese hat je gemessene 270k an beiden Vol. Potis. Und Modern Wiring. Man kann das mit dem Kelly Tonestack schon in den Griff bekommen, jedoch fehlt letztendlich das Leichte und Offene im Ton. Deshalb soll das auch umgebaut werden.

Ich hoffe ich konnte etwas weiterhelfen. Ein Vergleich wär wirklich mal interessant. Kommt darauf an wo du beheimatet bist. Ich bin im Süden zu Hause.

Rockige Grüße :guitar:
Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 22.06.2019 14:51
Hi Klaus,
die Paula ist schon kräftig, was den Bass oder das Volumen im unteren Bereich angeht.
Ich teste meine TW's und alle anderen Verstärker, die ich gebaut habe, mit ner PRS CE24 von 1991.
Die hat schon nen ganz anderen Charakter. Und dann natürlich in meinem Bastelzimmer in einem
Mehrfamilienhaus. Das bedeutet natürlich, kein Worst Case.
Dann auch noch Teppichboden und ne 1x12" Box mit Celestion.

Wenn du die Kelly Variante so mit den 130k betreibst, sollte der Amp eigendlich noch früher komprimieren,
als wenn du den Spannungsteiler verwendest. Der Headroom wird kleiner und damit geht die Triode mit der
positiven Halbwelle früher in die Begrenzung (Kompression).
Hast du da keinen Unterschied bemerkt?

Die 6PS Orange Drop haben deinen TW also etwas Brillianter gemacht. Ist das so? Interessant.
Von Metallized Polyester auf Polyprophilene Film. Muss ich mal so stehen lassen.
Aber, immer gut, wenn du deine Eindrücke zum Sound mitteilst.

Ach so, ich bin auch im Süden der Republik zu Hause. In der Gegend von Heilbronn.
Vielleicht können wir mal was arrangieren?
Aber erstmal müssen die Kisten representativ laufen.

Interessant ist mein Amp2 mit Paralleltriode 5751 am Eingang und der 12AY7 als PI-Röhre.
Der ist nicht so aggressiv wie der Amp1 mit der Standardschaltung A0.
Da wüßte ich gern, wie das mit ner Paula klingt.  :guitar:


Gruss

dombi

Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 3.07.2019 12:41
Hi Klaus,
die Paula ist schon kräftig, was den Bass oder das Volumen im unteren Bereich angeht.
Ich teste meine TW's und alle anderen Verstärker, die ich gebaut habe, mit ner PRS CE24 von 1991.
Die hat schon nen ganz anderen Charakter. Und dann natürlich in meinem Bastelzimmer in einem
Mehrfamilienhaus. Das bedeutet natürlich, kein Worst Case.
Dann auch noch Teppichboden und ne 1x12" Box mit Celestion.

Hast du Siglecoils drin oder Humbucker? Bei Humbucker dürfte der Sound ähnlich sein.

Wenn du die Kelly Variante so mit den 130k betreibst, sollte der Amp eigendlich noch früher komprimieren,
als wenn du den Spannungsteiler verwendest. Der Headroom wird kleiner und damit geht die Triode mit der
positiven Halbwelle früher in die Begrenzung (Kompression).
Hast du da keinen Unterschied bemerkt?

Beim Headroom nicht. Jedoch beim voll aufgedrehtem Vol. Poti vom Neckhumbucker. Da wurde die Kompression minimal abgeschwächt.

Die 6PS Orange Drop haben deinen TW also etwas Brillianter gemacht. Ist das so? Interessant.
Von Metallized Polyester auf Polyprophilene Film. Muss ich mal so stehen lassen.
Aber, immer gut, wenn du deine Eindrücke zum Sound mitteilst.

Nicht unbedingt brillianter, schwer zu beschreiben, aufgeräumter würde ich sagen, im Gesamtsound stimmiger, fizzelige Höhen wurden abgemildert.


Ach so, ich bin auch im Süden der Republik zu Hause. In der Gegend von Heilbronn.
Vielleicht können wir mal was arrangieren?
Aber erstmal müssen die Kisten representativ laufen.

Ich bin in München beheimatet. Schau ma moi … wie der Bayer zu sagen pflegt. :)  Eventuell kommt man ja mal in die jeweilige Gegend.


Interessant ist mein Amp2 mit Paralleltriode 5751 am Eingang und der 12AY7 als PI-Röhre.
Der ist nicht so aggressiv wie der Amp1 mit der Standardschaltung A0.
Da wüßte ich gern, wie das mit ner Paula klingt.  :guitar:

Klingt interessant deine Amp2 Variante.


Beste Grüße, Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 3.07.2019 16:38
Hallo Klaus,

der Unterschied zwischen unseren Betrachtungsweisen ist eine gute Ergänzung des Gesamtprojekts.  :topjob:

Während du mehr deine Ohren und dein Instrument in die Analyse einbeziehst nehme
ich das Oszilloskop und messe und zeichne Kennlinien der einzelnen Stufen unter verschiedenen
Dimensionierungen.
Ich würde mir wünschen, ich könnte auch noch so meine Ohren ins Spiel bringen wie du, aber das
ist wohl eine zu subjektive Komponente, weil meine zu ungeübt und nicht mehr so frisch sind.
Außerdem habe ich keine Räumlichkeiten (Übungsraum...), um den Amp mal so richtig zu kitzeln.

Letztendlich zählt aber gerade der Klang und nicht die technischen Tricks, mit denen er erzeugt wird. :guitar:

Zitat
Hast du Siglecoils drin oder Humbucker? Bei Humbucker dürfte der Sound ähnlich sein.
In meiner PRS sind Humbucker drin.
Die Gitarre hat allerdings einen schmaleren Korpus und eine andere Mensur.

Zitat
Beim Headroom nicht. Jedoch beim voll aufgedrehtem Vol. Poti vom Neckhumbucker. Da wurde die Kompression minimal abgeschwächt.
Mit Spannungsteiler also weniger Kompression? O. K. Das hatte ich erwartet, weil die positive Halbwelle mehr Anodenspannung zur Verfügung hat.
AC Load kleiner --> mehr Anodenspannung bis zum clippen.

Zitat
Nicht unbedingt brillianter, schwer zu beschreiben, aufgeräumter würde ich sagen, im Gesamtsound stimmiger, fizzelige Höhen wurden abgemildert.
Du hast ein gutes Gehör. Deine Beschreibung kann auch auf Kapazitätstoleranzen zurückzuführen sein. Lassen wir mal so stehen.

Zitat
Klingt interessant deine Amp2 Variante.
Wie geschrieben, sehr schwierig zu beurteilen.
Grundsätzlich ist es rein messtechnisch und auch akustisch so, das der Amp2 viel länger im Cleanbereich bleibt. Trotzdem ist hier auch die Charakteristik, das zuerst die Endstufe und dann die Vorstufe begrenzt.
Der PI ist entsprechend anders dimensioniert, um die Phasensignale gleich und stabil zu halten. Der Tail-Resistor (R14=33k) ist sehr viel größer, die Anodenwiderstände für beide Trioden gleich (R15/R16=82k). Am Eingang zum Cold Clipper ist ein Spannungsteiler mit R8a=470k / R8=150k, sodass auch hier das Clippen erst bei höheren Signalen stattfindet. Und die Parallelschaltung der Eingangsröhre arbeitet mit weniger Verstärkung und geringerem Ausgangswiderstand, sodass die Klangregelung effektiver funktioniert. Hier ist ein kleinerer Slope-Resistor (R4=56k) drin, der den Mitten-Bass-Bereich etwas kräftiger gestaltet. Wegen des geringeren Ra konnte ich das Volumepoti auch auf einen geringeren Wert (500k) reduzieren. 
Also alles Maßnahmen zur Pegelreduzierung.
Übrigens, der Cold Clipper, V2a (von Marshall) ist maßgeblich am Klang des TW durch seine asymmetrische Übersteuerung beteiligt. Gleiches gild auch für den Original-PI, der absichtlich, wie bei vielen anderen Verstärkern auch, eine asymmetrische Signalverstärkung (R15=82k, R16=100k)
aufweist.
Noch ein wichtiger Punkt ist der Koppelkondensator (C8) zum PI. Der ist im Original TW und bei vielen Verstärkern viel zu groß. Thema Blocking Distortion. Das sind feine Umladeprobleme die dazu führen, das der PI seine Arbeit kurzzeitig einstellt, um es mal grob zu beschreiben. Marshall macht erst bei neueren Amps 22nF statt der 100nF rein. Es würden auch 10n reichen.

Klaus, wenn du mal Zeit hast, probiere mal aus, ob du durch die Verkleinerung des C8 Klangeinbußen hast.
War es nicht bei dir, das du beschrieben hattest, das dein Amp bei hoher Auslastung zu aussetzern neigt ??

So, nun aber genug. War sowieso schon wieder viel zu viel Klugscheißerei.   :bier:

Gruss
dombi
 
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 11.07.2019 18:04
Noch ein wichtiger Punkt ist der Koppelkondensator (C8) zum PI. Der ist im Original TW und bei vielen Verstärkern viel zu groß. Thema Blocking Distortion. Das sind feine Umladeprobleme die dazu führen, das der PI seine Arbeit kurzzeitig einstellt, um es mal grob zu beschreiben. Marshall macht erst bei neueren Amps 22nF statt der 100nF rein. Es würden auch 10n reichen.

Klaus, wenn du mal Zeit hast, probiere mal aus, ob du durch die Verkleinerung des C8 Klangeinbußen hast.
War es nicht bei dir, das du beschrieben hattest, das dein Amp bei hoher Auslastung zu aussetzern neigt ??

So, nun aber genug. War sowieso schon wieder viel zu viel Klugscheißerei.   :bier:

Gruss
dombi


Hallo Dombi,

vielen Dank für deine Zeilen. Du hast es richtig erkannt, ich gehe mehr nach dem Ton als nach Berechnungen. Mein Gehör ist noch einigermaßen brauchbar und das Hören habe ich mir im Laufe der Jahre antrainiert. 

Einer der ersten Versuche war, den C8 eben auf jene 22nF zu reduzieren. Das gab bei mir Soundeinbußen (ist schon lange her, ich kann dir nicht mehr sagen in welcher Richtung) und ich habe ihn gleich wieder entfernt.

Genau, bei hoher Auslastung hatte ich Probleme mit Aussetzern. Das war jedoch der defekte Koppelkondensator 0.0022µF zwischen V1a und V2b. Erst ab einer gewissen Zeit wenn er warm wurde trat der Fehler auf. Ich vermute auch eine der JJEL34 wollte nicht so ganz. Seit die TT EL34B drin sind ist Ruhe im Karton.

Dieses Wochenende war er das erste mal auf der Bühne. Der Sound war Klasse, er konnte sich richtig gut im Bandkontext behaupten und es machte richtig Freude mit ihm zu rocken.  :guitar:

Beste Grüße, Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 19.10.2019 16:54
Hallo Trainwreck-Interessenten

Ich versuche mal einen Abschlussbericht zu meinem Projekt TW35E zu liefern.

Ganz Wichtig !!
Es sind meine Erkenntnisse. Und zwar ohne Anspruch auf Vollständigkeit !

Nochmal zum Anfang meines Bestrebens.
Ich wollte einen Clone des Trainwreck Express bauen, der technisch zeitgemäß und vor allem von den Sicherheitsaspekten
vertretbar ist. Außerdem sollte das "Urkonzept des Meisters" in ein modernes, reproduzierbares Produkt umgesetzt werden.
Das dieses Vorhaben soviel Zeit und materiellen Aufwand in Anspruch nahm, zeigt,
was in dieser vermeintlich "einfachen Schaltung" meiner Ansicht nach steckt.  ;D ??? :o :devil:

Aus einem Amp wurden drei, bei denen ich alle Aspekte der Modifizierung ausgeleuchtet habe.
Und natürlich auch die Fehler, die ich gemacht habe, korrigiert wurden. Es gibt also drei Layoutversionen.
Und ich habe am Schluss ein Layout erstellt, das ich allerdings bisher nicht herstellen ließ und deswegen auch nicht
getestet habe.

Mein Ergebnis :
Ein TW-Express ist kein TW-Express mehr, sobald man die Schaltung "modifiziert".

Ob es nun das Nutzen der übrigen Triode, die Klangregelung und das Volumepoti, der Spannungsteiler vor dem Cold-Clipper,
der PI oder die allgemeine Signalabschwächung ist. Alles ergibt eine Änderung der Ansprache des Amp's und
seiner Dynamik. Selbst die Wahl der Endstufenröhren, also 6V6 statt EL34, ist nicht der Bringer.
Auch das Zwischenschalten eines Power Soak passt meiner Meinung nach nicht.


Und trotzdem habe ich mir mit der letzten Instanz des Layouts alle Wege offen gelassen.
Schaut, wenn es euch interessiert, das Board und den Schaltplan an.

Ein paar Details dazu:
- Gridstopper der Eingangsstufe (R100). Kleiner Wert und die Möglichkeit eines Keramk-C's (C100) zur Filterung von HF-Kopplungen.
- Gridstopper nach der Klangregelung mit der Möglichkeit eines Keramik-C's (C101) zur Filterung von HF-Kopplungen.
- Parallelschaltung der Eingangsröhre programmierbar.
- Spannungsteiler (R8a - R8) nach der Aufholstufe vor dem Cold-Clipper.
- Mastervolume vor dem PI. Wahlweise durch entsprechendes Einsetzen des Koppel-C's (C8)
- Wahl der Vorstufen-Röhren programmierbar. ECC83 oder 6N2P
- Und ein Attenuator, den man Wahlweise bestücken und anschließen kann.
   
Fertig sind AMP2 und AMP3. Beide bekommen noch ein schönes zu Hause in Form eines Headshells.
Bilder werde ich demnächst noch hier posten, um es auf Neudeutsch zu sagen.

AMP2 :
die "entschärfte Version"
des Express mit einer entsprechenden Dimensionierung zur Stabilität im PI (12AY7), sowie einen hochohmigen Spannungsteiler R8a - R8.
Die Parallelschaltung der Eingangstriode, einer entsprechend dimensionierten Klangregelung inkl. des Volumepotis.
Alles mit der Prämisse der Signalreduzierung bis zum Endstufeneingang. Hier habe ich auch, entsprechend der eigendlich passenden OT-Primär-Impedanz (6k6)
gehandelt und 6V6-Endröhren eingebaut.
Das ist kein Trainwreck Express sondern ein einkanaliger Röhrenamp mit "Kick". Klingt für meine Ohren einfach .... schön.

AMP3 :
der "Ursprüngliche".
Brachial, dynamisch, ungemein ehrlich in der Ansprache, unmodern und überempfindlich, was Rauschen und Nebengeräusche angeht,
wenn man das falsche Equipment anschließt.
Also ein klasse Amp, für die, die damit umgehen können.
Schaltung .... siehe Schaltbild.

Résumé :
Ein Projekt, bei dem ich viel gelernt habe.

So, nun nochmal ein Wort zu meinen Mitstreitern, die sich leider nicht mehr zum Thema Erfahrungen gemeldet haben.
Stephan, Gerhard, habt ihr noch neue Erkenntnisse zu unserem Aufbau gewonnen?
Wollt ihr nochmal einen bauen?

Falls jemand Messergebnisse, Massblätter oder Layouts möchte? Mal schauen, was sich machen läßt.  ;D ;D

Vielleicht kann man ja doch einen Bausatz draus machen ???  :bier:
Eure Meinung dazu ist gefragt.


Gruss
dombi
 
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: JTM am 20.10.2019 15:50
Bausatz fände ich super!
Großes Lob und Respekt and die ganze Arbeit!

LG
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 20.10.2019 16:46
Hallo Wreckler

Hier noch ein Update zu den Messungen.

Dazu zuerst noch ein paar Worte zu den eingesetzten Röhren.

- V1 ECC83S nicht selektiert
- V2 ECC83S nicht selektiert
- V3 TAD12AX7A-C selektiert. Und zwar Balanced Phase Driver.
- V4, V5 JJEL34 nicht selektiert

Vorab: Bitte keine Diskussion zum Thema NOS oder spezieller Handselektion !

Ich möchte nur mitteilen, das ich eine Menge an Röhren in der Position V1 und V2 eingesetzt habe.
Einige Spezielle aus der gehobenen Preisklasse waren auch dabei.
Mir ging es um Mikrofonie und vor allem um Rauschverhalten.
Das  beste Ergebnis bekam ich mit den oben genannten Röhren.

Auch das gehört zu meinen Erkenntnissen ohne Anspruch auf Vollständigkeit !

Jetzt möchte ich euch zur Vervollständigung noch Einsicht in die zu den Messpunkten zugehörigen Oszi-Bildern liefern.
Anhand Dieser wollte ich euch einfach mal zeigen, wie der Signalverlauf der TW-Schaltung " Original Kelly " ist.
Schaltbild (Schaltplan_TW35E_03_par_EL34_051019_Amp3_Version_V1_JJECC83S_V2_ECC83S.jpg)
habe ich mit dem letzten Post angehängt.
Im Schaltbild sind an den Messpunkten Zahlen, die Bezug zu den Oszi-Bildern geben.
Diese Zahlen sind auch jeweils das erste Zeichen des Bildnamens.

Am Input habe ich ein Sinus-Signal mit 10mV Spitze-Spitze  bei 1kHz eingespeist.
Siehe Messpunkt 1. Der Peak, der zu sehen ist, kommt von meinem Funktionsgenerator.
Wie diese 10mV nach den einzelnen Stufen und am Lautsprecherausgang aussehen, ist auf
den Bildern zu erkennen.
Die Klangregelung ist auf TrebleMiddleBass 50% eingestellt. Presence auf 0. Volume siehe Diagrammname.

Was will ich damit zeigen?
10mVss Sinus bringen die Endstufe zum übersteuern.
Bei einer Gitarre haben wir laut Valvewizard 100mVss, also das 10 Fache.
Ich weiß, auch da gibt es wieder Unterschiede je nach Tonabnehmer und so weiter.
Aber nehmen wir doch bitte mal die 100mVss.

Wie schwierig ist es, den Amp wenigstens im Ansatz clean zu spielen?

Mit diesen 10mVss wird auch schon die positive Halbwelle des Cold Clippers V2a (Messpunkt 4)
leicht abgerundet. Das geht also auch schon in Richtung Kompression des Signals.

Und genau dieses Zusammenspiel der einzelnen Stufen machen den Trainwreck aus.
Deshalb meinte ich im vorherigen Post,
Zitat
Ein TW-Express ist kein TW-Express mehr, sobald man die Schaltung "modifiziert".

So, nun genug mit Theorie und Technik.
Es ist ein Gitarrenverstärker, der klingen soll und das tut er.  :guitar:

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 20.10.2019 22:11
Hallo Dombi und sorry für die späte Rückmeldung!

Ich hatte den Amp ja nicht für mich sondern für unseren Lehrling auf Arbeit gebaut. 
Aufbau war fast problemlos .
Zwei Dinge haben mich gestört und zwar hatte ich die Belton Novalsockel vorgesehen doch deren Füße passten nicht durchs Board. Ich habe dann einfach die Füße bisschen dünner geschnitten.
Zweiter Punkt ist das der TW viel zu viel "Drehmoment " hat und auch stark rauscht.
Der Kollege wollte natürlich den Amp so schnell wie möglich antesten und ich hatte auf die Schnelle einfach den Katoden C von V1b abgeknipst was Gain und vor allem das Rauschen stark reduzierte. Ich hatte den Amp ja gerade nur zwei Nachmittage😂.
Zumindest kann ich sagen das sich der Amp allein schon wegen dem Cleansound gelohnt hat. Der Amp hat viel Höhen und Presence.
Fand ich schon geil mit einer Semi und Neckpickup.
Anonsten knallt der ordentlich für seine 35W !
Der Kollege ist glücklich mit dem Amp und hat mir mehrfach gesagt das er nur noch den TW beackert.
Bausatz? Klar! Die Qualität der
 Platine ist Spitze!  Da gibts nix zu meckern. Eine Option zum parallel schalten von V1 wäre cool.
Beim Chassi hatte ich noch die Löcher von den Novalsockeln größer gebohrt da die Belton auch noch dicker waren..........und den Trafo hatte ich auch noch versetzt, wegen dem Brummproblem.
Ich habe eigentlich mit mehr Problemen gerechnet aber Dombi,
du hast hier wahnsinnig viel Arbeit reingesteckt und ich bin dir sehr dankbar von eben dieser Arbeit auch profitieren zu dürfen!

Also macht was daraus denn es wäre wirklich Schade wenn nicht mehr Leute Spass an dem Amp haben könnten.

LG Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: geowicht am 21.10.2019 07:12
Hallo Dombi,auch von mir noch ein kurzes feedback hier im Forum. Details hatten wir ja schon per mail ausgetauscht.
Ich kann mich den Ausführungen von Stephan nur anschließen. Super gut durchdachter Aufbau und excellente Bausatz geeignete Platine. Aber auch alleine die Platine mit Schaltplan und Doku von Dir waren problemlos umzusetzen. Die in der neuesten Version implementierten zahlreichen Änderungen/Anpassungen machen das ganze super personalisierbar. Probleme gabs bei mir kaum, nur das geschilderte mit den Bohrungen für die Sockel, aber das lässt sich sicherlich auch vermeiden. Für meinen Aufbau habe ich das Gehäuse selber gebaut/gebohrt und den NT wickeln lassen. Passender OT lag noch rum. Damit war bei mir die Trafoanordnung von Anfang an richtig und es gab keine Nebengeräusche. Laut ist es dennoch und das obwohl ich den Aufbau nicht mit EL34 sondern JJ6V6S gemacht habe. Am besten gleich noch die POS100 mitbestellen - hab ich zumindest gemacht. Je nach Gitarre muss/kann man noch ein bischen tweaken, aber dann klappt das auch mit dem Volume Pot der Gitarre für den sweet spot für den die Trainwrecks berühmt/berüchtigt sind.

Im Rahmen eines Bausatzes wäre für mich noch eine sinnvolle Option (evtl. schaltbar) die mögliche Verwendung von Röhren mit geringer Leistung für die Endstufe. Dann kann jeder mit dem Konzept glücklich werden.

Ansonsten alles super und nochmal Danke, dass ich bei dem tollen Projekt mit dabei sein durfte.GrüßeGerhard
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 21.10.2019 16:14
Hallo Wreckler.

Erstmal Danke für die "Blumen", Stephan, Gerhard.
Es war eine tolle Zusammenarbeit.  :topjob:

Übrigens habe ich die Anregungen von euch umgesetzt.
Im neuen Layout sind die Belton VT9-PT vorgesehen.
Löcher im Chassis sind 22mm Durchmesser, wie schon in der ersten Version.
Das passt, weil die Belton, die da durchschauen, an der Stelle 18mm Durchmesser haben.
Man muss die Platine mit 10mm Abstandsbolzen montieren, dann gehts wunderbar.
Dieser Abstand sollte auch wegen dem Sicherheitsgedanken (Luftstrecke) vorgesehen sein.
Die Kabel für Poti und Git-Eingang werden jetzt eingelötet und nicht gesteckt.
Stecker funktionieren zwar hervorragend, sind aber dann doch zu viel Aufwand im Gegensatz
zum Nutzen des schnelleren Aus- und Einbau's.

Die Wahl der Parallelschaltung und der 6N2P kann man ja durch Brücken auf der Platine
realisieren. Außerdem habe ich Thermalpads in den Flächen integriert, damit man auch
auf der Platine im eingebauten Zustand noch Bauteile aus- und einlöten kann.

Den Pos100 braucht es nicht, Gerhard. Deswegen habe ich ja auf der Platine die Möglichkeit
einer Attenuators (L-Pad) vorgesehen. Das kann man sogar so verschalten, das über die 6,3mm
Lautsprecheranschlüsse je nach Steckvariante der Power Soak ins geschehen eingreift.

Ich werde wohl zum verifizieren nochmal eine Platine bestellen und einen "TW35 Extrem" aufbauen.
Die russischen Röhren interessieren mich in diesem Zusammenhang.
Vielleicht werde ich sogar die Oktal-Sockel auf der Platine einlöten. So kann ich die Signale noch
idealer anschließen, wie z.B. die Gridstopper. Und ich kann auch hier mal thermische Versuche starten.

Auch dieses Layout will ich euch nicht vorenthalten. (siehe Anhang)

Ja, das Thema Bausatz ......  ???

In Eigenregie werde ich das wohl, nach reiflicher Überlegung, nicht machen !!
Gerhard, Stephan, mit euch hat die Zusammenarbeit wunderbar geklappt. Platinen und Chassis.
Ob das immer so vertrauensvoll funktioniert mit Interessenten ....???
Und ein Zwischenlager kann ordentlich ins Geld gehen, wenn die Euphorie vorbei ist.
Noch dazu muss ich dann eine ordentliche Dokumentation erstellen. Nicht nur ein Schaltbild und eine
Platine. Dann kommt malen nach zahlen. Du erinnerst dich, Stephan?  ;D ;D
Und dann kommt da noch der Service bzw. Support ....!! und die Verantwortung !!
Das ist Arbeit ... Arbeit ?? .... hab ich doch zum Glück hinter mir.
Freizeit, Vergnügen und Spass stehen im Vordergrund.
Aus diesem Grund habe ich ja auch einige meiner Dokumente zum Thema veröffentlicht.

Das Layout läßt sich leicht abkupfern, das Schaltbild ist auch kein Geheimnis und wer
1 und 2 zusammenzählen kann .... der kriegt das dann auch selber hin.
Ärgern würde ich mich nur, wenn das in einem Produkt auftauchen würde und jemand
dann damit Geld verdient.
So, damit bin ich auch dass mal los geworden.   >:(  :(

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 4.11.2019 16:18
Hallo,
obwohl ich feststellen muss, dass das Interesse am etwas anderen Trainwreck Auf- und Nachbau
mittlerweile überschaubar ist,
möchte ich trotzdem noch, wie versprochen,
hier Bilder vom TW Express 35/20 (Version TW3), veröffentlichen.

Es ist die EL34 Version, die für mich am besten klingt.
Habe allerdings nochmals modifiziert.
Hat auch seine Gründe, warum EL34 und nicht 6V6.
Schaltbild der Version habe ich angehängt.

Das letzte PCB (siehe Text meiner letzten Nachricht vom 21.10.) habe ich bestellt und werde ich verifizieren.
Das Layout habe ich ebenfalls angehängt.

Gruss
dombi


Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 4.11.2019 17:46
Hallo Dombi,

ich möchte mich bei Dir ebenfalls bedanken. Dafür dass Du uns an Deinen Erfahrungen teilhaben lässt und Schaltpläne und Platinenlayouts bereitwillig zur Verfügung stellst. Ich wollte ich hätte derzeit mehr Zeit um mich intensiver mit Deinem Thread hier zu beschäftigen.

Ich bin ja auch Trainwreck-Infizierter und bin mit meinem Express (2 x EL34) total zufrieden. Allerdings würde ich die Turretboard Version immer vorziehen. Man kann halt besser testen und ändern.

Wenn wieder mehr Luft hier ist mache ich noch Fotos und stelle ihn auch mal in die Galerie rein.

Viel Spaß dombi mit Deinem Wreck,
Keep on  :guitar:

Gruß, Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: geowicht am 4.11.2019 20:26
Hallo Dombi,deine Bauten sehen wirklich Professionell aus. Wo hast du das Holzgehäuse denn her? Selbst gebaut?Habe jetzt erst realisiert , dass du gegenüber der ersten Version einen powersoak direkt auf der Platine integriert hast, das ist natürlich genial.
 :topjob:
Da würde ich tatsächlich gerne mal eine Demo hören  :guitar: .
Vielleicht kannst ja mal was aufnehmen und bei youtube einstellen.

GrüßeGerhard
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: iefes am 5.11.2019 08:59
Hallo,
obwohl ich feststellen muss, dass das Interesse am etwas anderen Trainwreck Auf- und Nachbau
mittlerweile überschaubar ist,
möchte ich trotzdem noch, wie versprochen,
hier Bilder vom TW Express 35/20 (Version TW3), veröffentlichen.
[...]

Ich lese hier interessiert mit und mir gefällt das Projekt sehr! Ich bin klanglich zwar eher bei Fender clean zuhause, aber sollte ich mal was mit mehr Gain brauchen, wird diese Topic definitiv eine Inspirationsquelle ;-) Danke!
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 5.11.2019 11:50
Hallo Trainwreckler.

Ja, da gibt es ja doch noch Interessenten. Also werde ich brav weiter meine
Erfahrungen zum Besten geben. Kann sich ja jeder holen und lesen, was er braucht.

@Gerhard
Zitat
Wo hast du das Holzgehäuse denn her?
Das kommt aus dem Shop von Dirk. Das Chassis ebenfalls.
Ich mach mal ein bisschen Werbung, denn Dirk unterstützt da wirklich toll.
Die Zutaten in diesem Amp sind weitestgehendst aus dem TT-Shop.

Zitat
Da würde ich tatsächlich gerne mal eine Demo hören
Da wird wohl nichts draus. Da fehlt mir das Equipment für eine aussagekräftige Aufnahme
in entsprechender Räumlichkeit.

So, der Trainwreck Express Clone beschäftigt mich immer noch.
Und ich meine, an diesem Projekt kann man, also ich, noch viel lernen.

Gerade habe ich meine Amp2-Version nochmal auf dem Tisch.
Zur Erinnerung:
Eingangstriodenparallelschaltung mit einer 5751. PI mit einer 12AY7 auf Symmetrie getrimmt
und mit Center Bias und großem Tail-Resistor.
Dazu mehr, wenn ich soweit bin.
Klingt nicht so agressiv wie die "Urschaltung".

@Klaus (Groove1)
Zitat
Ich bin ja auch Trainwreck-Infizierter und bin mit meinem Express (2 x EL34) total zufrieden. Allerdings würde ich die Turretboard Version immer vorziehen. Man kann halt besser testen und ändern.
TW-Infiziert klingt treffend.
Turret hat eigendlich keinen Vorteil. Ich habe jetzt aus den verschiedenen Boards schon so oft Bauteile aus- und eingelötet.
Das sind durchkontaktierte Platinen, die das aushalten.
Ich habe bloß den großen Vorteil, das ich nicht aufpassen muss, wo ich meine Leitungen wie und wie lang legen muss.
Und da ich die Potis und externen Anschlüsse steckbar und schraubbar vorgesehen habe, geht auch der
Ausbau der Platine sehr schnell.
Aber da gibt es ja sehr viele Diskussionen zum für und wieder.  ;D ;D
Jedem das Seine und mir das Meine.  :topjob:

@iefes
Zitat
Ich bin klanglich zwar eher bei Fender clean zuhause
Danke für dein Interesse.
Fender wird mein nächstes Thema.
Und zwar habe ich im Plan:
Rob Robinettes Blackvibe als Platinenversion im 5E3 Format.
https://robrobinette.com/RR763_BLACKVIBE.htm
Mal schauen, wann ich so weit bin.


Sodele, bis demnächst hier bei TW-Express - der etwas anderen .....  :guitar:

Gruss
dombi
 
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: geowicht am 5.11.2019 13:39
Da bin ich ja mal gespannt was mit dem Blackvibe bei Dir wird. Ich liebäugele mit dem Hoffman AB763 One Channel.Mal sehen wann ich wieder dazu komme etwas zu basteln.  :guitar: GrüßeGerhard
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 9.11.2019 08:49
Es würde ja auch völlig genügen wenn man das PCB und das gebohrte Chassi erwerben könnte! Wer den TW35/20 bauen möchte sollte dann auch in der Lage sein sich die Bauteile zusammen zu suchen zudem ja auch eine Stückliste vorhanden ist.

Grüße Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 9.11.2019 13:43
Hallo Trainwreckler.

Nachdem Gerhard (Stubenrocker81) seine Sicht zum Thema Bausatz geschildert hat
nun noch ein paar Worte von mir dazu.

Da ich gerade dabei bin, nochmals einen TW35/20 mit der neuen PCB vorzubereiten,
möchte ich noch etwas zur Materialbeschaffung sagen.

Speziell zum Chassis.
Das habe ich im Shop geordert. Selbst wenn man da eine
größere Stückzahl zugrundelegt, wird das allein schon ein Kostenfaktor, den wohl
kaum einer tragen möchte. Ich bezahle für das Chassis aus 2mm Alu 119,69 €.
 
Bei den PCB's (Einzelpreis 109,43 €) kann man sicher über die Stückzahl etwas machen.
Aber, auch hier kommt es darauf an, was der "Bastler" investieren will.
Es wird auf jeden Fall nicht billig, wenn man Qualität haben möchte (Nix Made in China).

Und wer soll das dann auf Lager legen ?
Wer soll Vorkasse leisten ?

Hier im Forum und im TT-Shop treffen außerdem Philosophien aufeinander, die in Bezug auf Bausätze nicht zu
meinem Aufbau passen und ..... passen wollen.
Sagen wir es mal so. In meinem Aufbau ist zu wenig NOS ... drin.
Wer will schon .... malen nach Zahlen.

Wie schon mal erwähnt hatte die Interessengemeinschaft
dombi, Stubenrocker81 und geowicht
beim Aufbau des ersten Prototypen toll funktioniert.
Danke nochmal euch Beiden.  :topjob:
Aber das war eher Bedarfs-Zufall, weil wir drei zur gleichen Zeit etwas "Neues Altes" bauen wollten.

Bei mir stehen jetzt dann vier TW's. Das heißt, dann ist genug verifiziert.

Dann kommt ein Knopf dran und gut is.

Ich werde euch noch meine Erfahrungen zur 6N2P (Vergleichsmessungen)
in Verbindung mit der TW-Schaltung übermitteln und dann das TW-Thema hier beenden.

Reicht ja auch, oder ?

Gruss
dombi



Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Dirk am 9.11.2019 17:00
Hallo,

Speziell zum Chassis.
Das habe ich im Shop geordert. Selbst wenn man da eine
größere Stückzahl zugrundelegt, wird das allein schon ein Kostenfaktor, den wohl
kaum einer tragen möchte. Ich bezahle für das Chassis aus 2mm Alu 119,69 €.

Da über die Kosten vereinzelt etwas Kritik geübt wurde, möchte ich hierzu noch eine kleine Info geben. In diesem Betrag sind enthalten:
19% MwSt
Datenaufbereitung und Erstellung (DXF Übernahme nach STEP und Prüfung, dauert mehr als 5 Minuten)
Materialkosten
Maschineneinrichtung
Produktion inkl. Laserschneiden und Kanten
Transport und Verpackung

Hierbei sind die Materialkosten am geringsten. Alles was mit Personal zu tun hat entsprechen teuer. Die Kosten lassen sich nur deutlich reduzieren bei größerer Stückzahl, wobei die Personal-Kosten natürlich mehr oder weniger gleich sind, sie verteilen sich nur auf mehr Chassis.

Gruß, Dirk

Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 9.11.2019 18:51
Hallo Dirk,

schön, das du mitliest.

Keine Kritik an deinem Angebot. Ich habe nur Fakten aufgeführt.
Für den Prototyp eines Chassis ist der Preis meiner Meinung nach auch voll in Ordnung.
Und die Qualität steht außer Frage.
Nur gibt es eben Interessenten, die den Preis nur Anhand ihres Budgets sehen.
Deshalb sehe ich auch den TW-Bausatz so problematisch.

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Dirk am 9.11.2019 21:53
Hallo,

ich hatte den Eindruck, dass dies nicht so gesehen wird. Auch habe ich den Eindruck, dass viele meine man drückt auf Knöbchen und alles ist fertig und so ein paar Löcher im Metall können ja kein großes Problem darstellen. Daher bot Dein Posting eine gute Gelegenheit noch ein paar Details zu diesem Thema auf zu führen.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 11.12.2019 17:04
Hallo Zusammen.

Heute möchte ich euch, wie versprochen, meinen fertigen Express 35/20 vorstellen.
Das ist nun der Amp2, den ich mit Parallelschaltung der Eingangsröhre (5751) und dem PI mit 12AY7
sowie 6V6 in der Endstufe aufgebaut habe, wie vielleicht einige noch wissen.
Also weniger Übersteuerung und mehr .... ist schwer zu beschreiben.  :guitar:

Das Board der Rev.4 mit wahlweise 6N2P oder ECC83 habe ich fertig bestückt.
Auch dazu Bilder.
Bei diesem Board warte ich noch auf das Chassis, damit ich einbauen und testen kann.
Ich habe vor, einen 1 zu 1 Vergleich 6N2P - ECC83 bei gleicher Restschaltung.
Beizeiten werde ich meine Messungen dann veröffentlichen.

Wenns euch noch interessiert, schaut euch an, was ich da wieder fabriziert habe.  ;D ;D

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: geowicht am 11.12.2019 20:10
Wie immer top! :topjob: Wenn ich nicht schon einen hätte ..... :devil:    und ....  soundfiles wie sich der attenuator macht wären klasse. :guitar: :bier:
 
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Groove1 am 11.12.2019 20:34
Auch von mir, Gratulation, wie immer erste Sahne. Auch das Gehäuse mit dem blauen Snakeskin überzeugt.
Welchen findest Du denn nun persönlich am Besten von den – ich glaube es waren vier – Versionen?  :guitar:


Gruß, Klaus
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: carlitz am 12.12.2019 13:37
Cool, blaues Tolex und goldene Ecken!!!!!

Wow, wo bekommt man diese Ecken?

Wo hast Du die Platingen fertigen lassen, sehen sehr gut aus?

Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 12.12.2019 15:42
Hallo Trainwreckler.

@Klaus
Zitat
Welchen findest Du denn nun persönlich am Besten von den – ich glaube es waren vier – Versionen?

Ganz schwierig für mich, da eine Antwort drauf zu geben.
Ich versuche es mal. Da muss ich aber etwas weiter ausholen.

Eigentlich wollte ich ja nur einen bauen. 
Amp1 war aber dann nicht so vom Layout und vor allem vom Chassis, wie ich es von mir erwarte.
Und alle Versuche und Messungen am Amp waren nicht representativ, weil zu viele Nebengeräusche.
Trafoversatz .... da hätte ich gleich ein neues Chassis besorgen sollen, da ich ja nicht
die Mechanikausrüstung habe.
Ergo
Neues, optimiertes Layout (Rev.2) mit neuem Chassis. Amp2 (Parallelschaltung) und Amp3 (der Ursprüngliche).
Hier habe ich eine Menge an Erfahrungen gesammelt und für mich fast eine Wissenschaft aus dem
Trainwreck-Thema gemacht. Aber eher von der physikalisch, technischen Seite und nicht vom Sound.

Der Klang und das spezifische Verhalten des TW kam natürlich trotzdem zum tragen.
Aber, wie immer, ist das eine so subjektive Erkenntnis, die auch von so vielen Faktoren außerhalb
des Amp's abhängig ist, das ich mich dazu eigentlich nicht äußern möchte.

Ich weiß, der Sound, der Klang, die Ansprache des Amps, das ist ja genau das, was man erfahren will.
Richtig !!!
Nur müßte das unter realen Bedingungen (Studio, Live) mit entsprechendem Instrumentalist gezeigt werden.
   
Amp4, der noch in der Pipeline ist, hat die Rev.3 der Platine zur Folge.
Hier habe ich weiter das Layout optimiert und universell gestaltet.
Endröhren sind auf der Platine gesockelt, um das auch mal auszutesten.
6N2p oder ECC83 je nach Wunsch.
Ein Attenuator ist auch vorgesehen, damit man auch zu Hause den Amp kitzeln kann.
Die Eingangsschaltung ist so konzipiert, das ich einen kleinen Gridstopper (Rauschen) verwenden kann, weil ich einen
Keramikkondensator am Gitter gegen Masse vorgesehen habe. So kann ich einen Tiefpass außerhalb der Gitarrenfrequenzen
beschalten, damit der Amp nicht als Empfänger arbeitet, aber trotzdem alle Facetten des Gitarrenklangs verstärkt.
Nach der Klangregelung am Gitter das Gleiche nochmal, denn auch im Amp gilt es Einstrahlungen zu vermeiden.

@geowicht
Zitat
soundfiles wie sich der attenuator macht wären klasse.
Meine Meinung zum Soundfile habe ich weiter oben versucht, zu erklären.
Ich habe leider kein ordentliches Aufnahmegerät und auch kein Studio. Und Live bin ich auch nicht mehr
unterwegs. Ich kann nicht mal akustisch Worst Case testen .... leider.
Und meine spielerischen Fähigkeiten. Na ja, da reden wir lieber nicht drüber.

@carlitz
Die Ecken sind Standard Silber und kommen aus dem TT-Shop.
Platinen kommen von einer deutschen Firma
https://portal.multi-circuit-boards.eu/
Sehr gute Qualität zu einem fairen Preis für Prototypen.

So, Amp4, da halt ich euch auf dem Laufenden.

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 27.12.2019 15:33
Hallo Trainwreckler.

Kleiner Einblick zum aktuellen Stand des TW35/20 Extreme.
Aufbau und Einbau ins Chassis ist soweit erledigt.
Die nächsten Tage gehts ans verifizieren.

Vergleich der zwei Röhrentypen JJ ECC83S versus 6N2P (Military Typ).
Die Schaltung des TW siehe Schaltbild im Anhang (hier die JJ ECC83S Version).

Per Sinusgenerator wird 10mV SS eingespeist und dann die Kette bis zur
Endstufe gemessen. Danach dann mit 100mV SS das Gleiche nochmal.
Bin gespannt auf die 6N2P.   ???  :o  ::)  ;D

Melde mich Beizeiten wieder.

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 2.02.2020 16:30
Hallo Trainwreckler.

Wie versprochen, heute nochmal eine Runde dombi TW35E.

ECC83 versus 6N2P

Datenblätter Typical Characteristics :
        ECC83S                   6N2P EV
Ufk:    180V                     100V
S:      1,6mA/V                  2,25mA/V
µ:      100                      100
Ri:     62,5k                    44,45k (errechnet S/µ)
Ia:     1,2mA                    2,3mA
Cgk:    1,6pF                    2,25pF
Cga:    1,7pF                    0,7pF

Anhand der Parameter aus den Datenblättern sind die Trioden nicht identisch.
Weder vom Anschluss noch von den typischen Daten.

Die Messungen in der unveränderten Trainwreck-Schaltung zeigen deshalb auch unterschiedliche Messergebnisse!

Messung Oszilloskop.
Basis Einspeisung Sinus 10mVss am Input :
                             ECC83S                        6N2P EV
V1b  Anode:       440 mVss                     400mVss (Eingangsstufe vor Klangregelung Rk=1k5 / Ck=22uF Center Bias)
V2b Gitter :        80mVss                         64mVss   (Eingang Aufholverstärkerstufe Rk=2k7 / Ck=22uF)
V2a Gitter :        3,5Vss                            2,4Vss    (Eingagng Cold Bias Stufe Rk=10k TMB 50% Vol100%)
V3b Gitter :        23Vss                            15Vss     (Eingang PI bei TMB 50% Vol100% Signal asymmetrisch)

Akustik:
Ich konnte mit meinen bescheidenen Mitteln (1x12 Zoll Celestion Box im Arbeitszimmer) keine großen Klangunterschiede
feststellen. Bei der Dynamik zwischen Vor- und Endstufe schon eher.
Allerdings ist das Rauschverhalten der 6N2P so, dass ich sie in der Verstärkerschaltung (Trainwreck Express)
nicht einsetzen würde und werde. Ich konnte ein Vielfaches des Grundrauschens der ECC83S wahrnehmen.
Zur Verifizierung habe ich mehrere 6N2P ausgewechselt, um Bauteilschwankungen halbwegs auszuschließen.

Zum Schluss habe ich noch eine Art Mastervolumen eingebaut, mit dem man den Pegel am Eingang zum PI einstellen kann.
Natürlich hier wieder mit ECC83S.
Auch das bringt nicht das erwünschte Ergebnis für eine Aussteuerung in Wohnzimmerlautstärke.
Es verändert die Dynamik, also die Interaktion zwischen Vorstufe und Endstufe.
Wenn ich die Endstufe im cleanen Bereich halten will und die Cold Bias Stufe V2a in die Sättigung bringe, fehlt es an
Drehmoment, das die Endstufe ja eigendlich mitbringen soll und muss. So hat es sich ja der Meister mal ausgedacht.

Sorry, ich weiß es nicht besser zu erklären.  ;D ??? :-\

Ach, bevor ich es vergesse.
Mein eingebauter Attenuator bringt mir leider auch nicht die gewünschten oder erhofften Ergebnisse.  :guitar:

Schaltbilder der Varianten habe ich nochmal angehängt. Hier könnt ihr auch nochmal die Gleichspannungswerte anschauen.
die sich nach dem Einschalten einstellen (Input auf Masse).

Schlusswort (meine Meinung).
Der Trainwreck sollte weder irgendeine Bedämpfungsschaltung (Signalabschwächung R8 kleiner) in der Vorstufe haben,
noch irgendeine Mastervolumeschaltung zur Endstufenanpassung. Auch keine Triodenparallelschaltung als Eingangsstufe.
All diese Maßnahmen verändern den Grundcharakter dieser Schaltung. (meine Meinung)

Trainwreck .... Der etwas andere Auf- bzw. Nachbau wurde für mich zum Sammler vieler Erkenntnisse.
Vieles davon habe ich euch übermittelt.

So, das war es.
Macht was draus oder auch nicht.
Es bleibt ja euch überlassen.

In diesem Sinne.
Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: cca88 am 3.02.2020 07:32
 :topjob:

Vielen Dank für diesen  höchstinteressanten Bau- und Erfahrungsbericht

Grüße
Jochen
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 3.02.2020 07:47
Hallo Dombi!

Vielen Dank für den schönen Bericht und die viele Arbeit die du in das Projekt gesteckt hast.
Ich durfte ja auch mit von deiner Arbeit profitieren und habe die erste Version für einen Freund gebaut.
Meiner wartet noch auf dem Kleiderschrank auf Vollendung.....
ich hatte damals, wegen dem Rauschen und Drehmoment, einfach den Bypass Cap von der Kathode von V1b entfernt.
Mein Kumpel spielt den Amp seit dem und ist zufrieden.
Er benutzt halt gern Booster und so passt es für ihn.
Ich finde schon den Cleansound einfach himmlisch und crunch und mehr klingt sehr "edel" und harmonisch. Nicht so Marshall rotzig.
Ich werde meinen im nächstes Jahr im Winter fertig machen und deine Erfahrungen dankend mit einfließen lassen.
Ich werde mal mit Dirks Vocom an den Schirmgittern probieren.
Ungebremst ist der TW35 einfach zu heftig.
Von der 6n2p hätte ich mehr erwartet. Gerade in Richtung Störgeräusche/ Mikrofonie. Für mich meine Standardröhre für Eigenes, gerade bei Amps mit Schmackes.
In meinem TW35 Nachbau hatte sich eine RFT als V1 als beste heraus gestellt.

Also vielen Dank und liebe Grüße!
Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 25.03.2020 09:41
So nun noch mein Abschlussbericht zu dem TW35.
Schlussendlich ist in meinem Fall nicht mehr viel vom Original übrig geblieben.
Der Tw35 gehört einfach auf die Bühne und ist für meine Zwecke viel zu heiß.  Gedrosselt verliert er seinen Charme und so habe ich ihn für meine Zwecke optimiert.
Sprich Crunch mit guter Eignung zum boosten.
Der ColdClipper ist komplett heraus geflogen,
zudem habe ich eine Siebdrossel nachgerüstet und
insgesamt mehr auf Headroom abgestimmt.
Der Amp bleibt jetzt bis 12Uhr Clean(vorher max. 9Uhr) und steigert sich von Crunch bis zu Overdrive.
Das Headshell habe ich selbst aus Erlenholz gebaut, violett gebeizt und anschließend mit Schellack poliert.
Vielen Dank nochmal an Dombi für deine Hilfe und wirklich professionelle Arbeit!
Ich hätte es nie für möglich gehalten mal so ein Schmuckstück zu besitzen!

LG Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 25.03.2020 09:43
Noch paar Bilder.
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 25.03.2020 09:44
Und noch eins. Leider kommen die Farben nicht so rüber.
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: dombi am 25.03.2020 10:22
Hallo Stephan.

Tolle Arbeit.
Farben ... es zeigt trotzdem deine akribische Arbeit.
Ein dickes Lob.  :topjob:
So ein Headshell hätte ich auch gern für meinen TW35 Extreme.
Das fertige Chassis liegt seit Wochen in meinem Arbeitszimmer.
Mir fehlt leider die Ausrüstung für solche Holzarbeiten.

Danke nochmal für die gute Zusammenarbeit.

Gruss
dombi
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 25.03.2020 10:34
Naja so zufrieden bin ich selbst nicht mit dem Ergebnis.
Bei mir entsteht so etwas meist zwischen Arbeitsplatz und Küchentisch......
Alles nicht optimal.
Die Beschriftung fehlt noch, kommt aber.

Ich mach dir auch ein Headshell, keine Frage!  Wir mailen!
Problem ist vernünftige Bretter/Holz in der Breite zu bekommen und Schellack braucht Zeit.  Da poliert man locker täglich eine Woche lang. Wenn man es schneller macht wirds nix.
Das Headshell könnte auch noch paar Schichten vertragen.

LG Stephan
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: geowicht am 25.03.2020 10:37
 :topjob:
Sieht top aus. Viel Spass damit beim  :guitar: .
GrüßeGerhard
Titel: Re: Trainwreck Express - der etwas andere Auf- bzw. Nachbau
Beitrag von: Stubenrocker81 am 25.03.2020 11:00
Dankeschön euch!
Ich muss schon sagen das ich mich da irgendwie bisschen infiziert habe und der nächste Amp( Elektro Artist W12 Clone) mit poliertem Headshell in der Mache ist. Ich wollte schon meine matte Artcore anfangen zu polieren.....und der WAF ist auch deutlich höher wie bei Tolex😁.

LG Stephan